WO2023179945A1

WO2023179945A1 - Rahmen für einen fahrzeugsitz

Info

Publication number: WO2023179945A1
Application number: PCT/EP2023/052552
Authority: WO
Inventors: Peter Risch; Thomas Dill; Christian Wolf; Victor Enns
Original assignee: Psa Automobiles Sa
Priority date: 2022-03-22
Filing date: 2023-02-02
Publication date: 2023-09-28
Also published as: DE102022202782A1

Abstract

Ein Rahmen für einen Fahrzeugsitz hat eine Sitzfläche (1) mit zwei fest verbundenen und voneinander beabstandeten Seitenteile (3) und einem die Seitenteile verbindenden, über ein vorderes Ende der Seitenteile (3) überstehenden Bügel (9). Der Bügel (9) ist aus einem Rohr gefertigt und auf einem überwiegenden Teil seiner Länge hohl.

Description

RAHMEN FÜR EINEN FAHRZEUGSITZ

B e s c h r e i b u n g

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rahmen für einen Fahrzeugsitz. Der Rahmen ist ein Gerüst, im Allgemeinen aus Metall, das als Träger für Sitzpolster, Bespannung etc. dient. Teile des Rahmens, insbesondere eine Sitzfläche und eine Rückenlehne, können gegeneinander beweglich sein.

EP 0 123 747 B1 schlägt vor, in einem bei einem Unfall Stößen ausgesetzten Teil eines Fahrzeugsitzes aus einem mit einem Längsspalt versehenen Rohr auszubilden, um so eine lokale Verformung des Rohres unter Stoßeinwirkung zu ermöglichen und eine Gefährdung der Fahrzeuginsassen durch zu hohe Steifigkeit, insbesondere in Genickhöhe eines Vordersitzpassagiers, zu vermeiden.

Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist, das Gewicht eines Fahrzeugsitzrahmens zu minimieren, ohne Abstriche an dessen Tragfähigkeit machen zu müssen.

Um das Ziel zu erreichen, wird einem Aspekt der Erfindung zufolge ein Rahmen für einen Fahrzeugsitz mit einer Sitzfläche, die zwei fest verbundene und voneinander beabstandete Seitenteile und einen die Seitenteile verbindenden, über ein vorderes Ende der Seitenteile überstehenden Bügel umfasst, vorgeschlagen, bei dem der Bügel aus einem Rohr gefertigt und auf einem überwiegenden Teil seiner Länge hohl ist. Durch das hohle Rohr ist die Tragfähigkeit eines massiven Drahts bei erheblich kleinerer Querschnittsfläche und dementsprechend geringerem Gewicht erreichbar.

Das hohle Rohr sollte natürlich frei sein von Schlitzen oder Öffnungen anderer Art, die seine Nachgiebigkeit erhöhen.

Die Seitenteile können zueinander parallele Linien aufweisen, an denen jeweils ein Ende des Bügels verschweißt ist. Zwischen solchen Linien kann der Bügel vor dem Verschweißen zunächst eingeklemmt und dadurch provisorisch fixiert werden, ohne dass die Federkräfte den Bügel aus der Klemmposition heraustreiben; dies erleichtert das Verschweißen des Bügels.

Eine starre Verbindung zwischen den Seitenteilen kann durch wenigstens einen vorderen Querträger, vorzugsweise durch einen vorderen und einen hinteren Querträger, hergestellt sein. Um ein Sitzpolster sowohl auf dem vorderen Querträger als auch dem Bügel abstützen zu können, ist der Bügel vorzugsweise in dem Rahmen so angeordnet, dass eine durch den Bügel verlaufende Ebene den vorderen Querträger kreuzt oder berührt.

Um das Polster zwischen einer Vorderkante des Bügels und dem vorderen Querträger wirksam abzustützen, kann der Bügel zwischen zwei die Vorderkante definierenden vorgewölbten Bögen einen zurück, in Richtung des vorderen Querträgers, gewölbten Bogen aufweisen.

Dieser zurückgewölbte Bogen kann sich nach hinten bis zum vorderen Querträger erstrecken und an diesem befestigt sein, um seine Tragfähigkeit zu erhöhen; die mit dem hohlen Rohr erreichbare Tragfähigkeit kann aber auch dann bereits ausreichen, um einen Passagier zu tragen, wenn eine solche Verbindung zum vorderen Querträger nicht vorhanden ist. In einem solchen Fall kann man das Rohr verkürzen und auf diese Weise zusätzlich Gewicht einsparen, wenn der zurückgewölbte Bogen von dem vorderen Querträger beabstandet und vorzugsweise weiter von dem Querträger beabstandet ist als die Enden des Bügels.

Das Rohr ist typischerweise ein Stahlrohr.

Ein solches Rohr kann mit einem Außendurchmesser von 10-12 mm und einer Wandstärke von 1 mm eine Tragfähigkeit aufweisen, die der eines massiven Drahts von 8mm Durchmesser entspricht, hat dabei aber ein erheblich kleineres Gewicht.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht eines Rahmens für einen Fahrzeugsitz; Fig. 2 eine Ansicht eines eine Vorderkante der Sitzfläche des

Rahmens bildenden Bügels; und

Fig. 3 eine Ansicht des Bügels gemäß einer abgewandelten Ausgestaltung.

Fig. 1 zeigt einen Rahmen für einen Fahrzeugsitz in einer perspektivischen Ansicht. Der Rahmen umfasst eine Sitzfläche 1 und eine Rückenlehne 2. Zwei plattenförmige Seitenteile 3 der Sitzfläche sind miteinander durch einen vorderen und einen hinteren Querträger 4, 5 starr verbunden. Die Querträger 4, 5 sind jeweils rohrförmig, und ihre Enden sind an den Seitenteilen 3 jeweils entlang der Ränder von Löchern 6 fest verschweißt.

Die Seitenteile 3 sind über Scharniere 7 an ihren hinteren Enden mit der Rückenlehne 2 schwenkbar verbunden. Tragender Bestandteil der Rückenlehne 2 ist ein iförmiger Bogen 8, an dessen Enden die Scharniere 7 angreifen und der wie die Seitenteile 3 aus Flachmaterial zugeschnitten und geformt ist.

An den Seitenteilen befestigte Sitzbeine 15 greifen in Schienen 16 am Boden einer Fahrgastzelle ein; eine Verrastung des Sitzes an den Schienen 16 ist in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines schwenkbaren Betätigungselements 17 lösbar, das sich unter einer Vorderkante der Sitzfläche 1 erstreckt.

Um ein nicht gezeigtes, auf den Querträgern 4, 5 ruhendes Sitzpolster auch zwischen den Querträgern abzustützen, können zwischen den Querträgern 4, 5 und/oder zwischen den Seitenteilen 3 jeweils Federn 18 gespannt sein, hier in Form von Drähten, die in einer im Wesentlichen horizontalen, als Unterlage für das Sitzpolster fungierenden Ebene mäandern. Die Enden der Drähte sind zu die Querträger 4, 5 umgreifenden Haken geformt. In normaler Sitzposition befindet sich das das Gesäß eines Passagiers zwischen den beiden Querträgern 4, 5, so dass das von diesen und den Seitenteilen 3 aufgespannte Viereck über die Federn 18 den größten Teil des Gewichts des Passagiers trägt. Der vordere Querträger 4 erstreckt sich in normaler Sitzposition unter den Oberschenkeln des Passagiers, so dass ein vor diesem Querträger 4 liegender Teil des Sitzpolsters allenfalls noch einen Teil des Gewichts der Beine zu tragen hat. Um diese geringere Tragfähigkeit zu erreichen, genügt es, wenn zwischen den vorderen Enden der Seitenteile 3 ein wellenförmig, insbesondere ähnlich dem Buchstaben W, geformter Bügel 9 eingefügt ist. Der Bügel 9 erstreckt sich im Wesentlichen in derselben Ebene wie die Federn 18.

Der aus einem hohlen Stahlrohr geformte Bügel 9 hat zwei Endstücke 10, die an den Seitenteilen 3 verschweißt sind. Die Endstücke 10 können denselben kreisrunden Querschnitt wie die zwischen ihnen liegenden Bereiche des Stahlrohrs oder einen durch beim Schweißen ausgeübten Druck leicht abgeflachten Querschnitt haben und an den einander zugewandten Innenseiten der Seitenteile 3 jeweils entlang von zueinander parallelen Kontaktlinien anliegen; sie können aber auch, wie in Fig. 2 und 3 angedeutet, jeweils vor dem Schweißen flachgedrückt sein, um einen zweidimensional ausgedehnten Kontaktbereich zu den Seitenteilen 3 zu schaffen.

Zwischen den Endstücken 10 sind im Bügel 9 drei Bögen 11 , 12 geformt, zwei über eine die Endstücke 10 verbindende gedachte Linie 13 zu einem vorderen Rand der Sitzfläche vorgewölbte Bögen 11 und einen zum vorderen Querträger 4 zurückgewölbten Bogen 12. In der Ausgestaltung der Fig. 2 reicht der zurückgewölbte Bogen

12 nach hinten über die Endstücke 10 hinaus. Indem der Bogen 12 sich auf dem Querträger 4 abstützt und vorzugsweise an diesem verschweißt ist, wird ein Durchhängen des Bügels 9 unter dem darauf lastenden Gewicht des Passagiers vermieden.

Entlang einer gleichen Linie verlaufende geradlinige Abschnitte 14 der Bögen 11 definieren eine Vorderkante der Sitzfläche 1. Unter dem Gewicht des Passagiers können diese Abschnitte 14 um einige Millimeter nach unten nachgeben; aufgrund der mittigen Abstützung am Bogen 12 schwenken die Abschnitte 14 aber nicht relativ zueinander.

Einer in Fig. 3 gezeigten bevorzugten Ausgestaltung zufolge ist die Auslenkung des mittleren Bogens 12 nach hinten gegenüber Fig. 2 so weit verringert, dass der mittlere Bogen 12 nicht mehr über die die Endabschnitte 10 verbindende gedachte Linie

13 nach hinten reicht. Zwar geht dadurch die Möglichkeit zur Abstützung des Bügels 9 an dem Querträger 4 verloren, doch kann dies toleriert werden, da die Steifigkeit eines preiswert verfügbaren Stahlrohrs von 10 bis 12 mm Außendurchmesser und 1 mm Wandstärke ausreicht, um die Durchbiegung des Bügels 9 unter einem Gewicht von 500 N auf im Vergleich zur Nachgiebigkeit eines daraufliegenden Sitzpolsters kaum merkliche 5-6 mm zu begrenzen. Gleichzeitig führt die verringerte Auslenkung des mittleren Bogens 12 dazu, dass zur Fertigung des Bügels 9 nach Fig. 3 ein kürzeres Rohrstück ausreicht als für den Bügel der Fig. 2. Während etwa für letzteren ein Rohrstück von 750 mm Länge benötigt wird, genügen für den Bügel 9 der Fig. 3 630 mm. Ein massiver Stahldraht müsste, um, zu einem mittig abgestützten Bügel wie in Fig. 2 geformt, unter 500 N Last nicht mehr als 6 mm nachzugeben, einen Durchmesser von 8 mm und, daraus resultierend, ein Gewicht von knapp 300 g haben. Der aus 10*1 mm Stahlrohr geformte Bügel 9 der Fig. 2 erreicht dieses Ziel bei einem Gewicht von ca. 170 g; beim Bügel der Fig. 3 genügen sogar bereits ca. 140 g-

Bezugszeichen

1 Sitzfläche

2 Rückenlehne

3 Seitenteil

4 (vorderer) Querträger

5 (hinterer) Querträger

6 Loch

7 Scharnier

8 Bogen

9 Bügel

10 Endstück

11 Bogen

12 Bogen

13 Linie

14 geradliniger Abschnitt

15 Sitzbein

16 Schiene

17 Betätigungselement

18 Feder

Claims

A n s p r ü c h e

1. Rahmen für einen Fahrzeugsitz mit einer Sitzfläche (1), die zwei fest verbundene und voneinander beabstandete Seitenteile (3) und einen die Seitenteile verbindenden, über ein vorderes Ende der Seitenteile (3) überstehenden Bügel (9) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (9) aus einem Rohr gefertigt und auf einem überwiegenden Teil seiner Länge hohl ist.

2. Rahmen nach Anspruch 1, bei dem die Seitenteile (3) zueinander parallele Linien aufweisen, an denen jeweils ein Ende (10) des Bügels (9) verschweißt ist.

3. Rahmen nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die plattenförmigen Seitenteile (3) untereinander durch wenigstens einen vorderen Querträger (4) verbunden sind und der Bügel (9) in einer Ebene verläuft, die den vorderen Querträger (4) kreuzt oder berührt.

4. Rahmen nach Anspruch 3, bei dem sich in der Ebene ferner ein Sitzpolster tragende Federn (18) erstrecken.

5. Rahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Bügel (9) einen zurückgewölbten Bogen (12) zwischen zwei vorgewölbten Bögen (11) aufweist.

6. Rahmen nach Anspruch 3 oder 4 und Anspruch 5, bei dem der zurückgewölbte Bogen (12) von dem vorderen Querträger (4) beabstandet und vorzugsweise weiter von dem Querträger (4) beabstandet ist als die Enden (10) des Bügels (9).

7. Rahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei das Rohr des Bügels (9) ein Stahlrohr ist und/oder einen Außendurchmesser von 10-12 mm und/oder eine Wandstärke von 1 mm hat.