WO2022034216A1 - Vorrichtung und verfahren zur erzeugung von entspelztem dinkel-saatgut - Google Patents

Vorrichtung und verfahren zur erzeugung von entspelztem dinkel-saatgut Download PDF

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Definitions

  • the spelled peeled material is also tempered, so that the spelled peeled material remains in a predetermined temperature range during the peeling process when producing spelled seed, which has a positive effect on the germination power of the seed produced in this way.
  • the temperature range can be determined experimentally. Surprisingly, it has been shown that the controlled application of heat enables the spelled seed produced in this way to have a germination rate of between 95% and 98%.
  • the transfer of the peeled goods in a predetermined temperature range for temperature stabilization can be different way.
  • the body can be made of a metal with good thermal conductivity, for example aluminum or copper.
  • the spelled seed obtained has a germination capacity of 95% or more.
  • a method for producing peeled seed of a husked grain is also specified, in which the steps given below are carried out.
  • a peeling device is provided. Material to be peeled is added to the peeling device. Heat is applied to the material to be peeled in the peeling device, so that the material to be peeled is transferred to a predetermined temperature range during the peeling process.

Abstract

Es wird eine Schälvorrichtung zur Erzeugung von entspelztem Dinkel-Saatgut mit einer Unterläufer-Schäleinrichtung und ein Verfahren zur Erzeugung von geschältem Saatgut eines Spelzgetreides beschrieben, wobei die Schälvorrichtung zwei relativ zueinander bewegliche Scheiben (40, 44) als Rotor (46) und Stator (42) enthält, wobei wenigstens eine Scheibe um eine vertikale Drehachse (38) antreibbar ist und die Scheiben (40, 44) zwischen einander zuweisenden und vertikal voneinander beabstandeten Scheibenflächen einen flachen ringförmigen Arbeitsraum (48) zur Aufnahme von Dinkel-Schälgut einschließen, wobei wenigstens eine der Scheibenflächen eine Oberfläche aus einem Kunststoffmaterial aufweist und die Vorrichtung (2) im Bereich wenigstens einer der Scheibenflächen temperierbar ist.

Description

Vorrichtung und Verfahren zur Erzeugung von entspelztem Dinkel-Saatgut.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erzeugung von entspelztem Dinkel-Saatgut.
Bei bestimmten Getreidesorten ist es vor der Verarbeitung notwendig, die im Rahmen eines Dreschvorgangs nicht ausfallenden Spelze zu entfernen. Dazu sind sogenannte Schälmühlen aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt, die beispielsweise bei Dinkel, Emmer oder Reis eingesetzt werden. Insbesondere bei der Getreidesorte Dinkel wird in diesem Zusammenhang von einem Entspelzen gesprochen.
Neben den bereits bekannten Schälmühlen wurde auch vorgeschlagen, Ent- spelzung von Dinkel mittels Druckluft vorzunehmen. So ist in einem Fachartikel von S. Gräber u. a., „Entspelzungsversuche an Dinkel mittels Druckluft- Prallentspelzers“, Die Bodenkultur, Heft 49 (3) 1998, Seite 171 , beschrieben worden, dass sich mit einem Druckluft-Prallentspelzer Dinkel gut entspelzen lässt. Die Parameter, mit denen der Entspelzer betrieben wird, werden dabei möglichst gut an die Probe angepasst. Um die Spelzen aufzubrechen, wird je nach Produktfeuchte ein entsprechender Arbeitsdruck eingestellt, wobei dieser nicht zu groß gewählt werden darf, um Bruchkornbildung zu vermeiden.
Andere aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtungen umfassen sogenannte Unterläufer-Schäleinrichtungen, bei denen ein Entspelzen zwischen Steinrädern durchgeführt wird. Derartige Vorrichtungen können jedoch häufig zu einer Beschädigung der Oberfläche des Korns führen, so dass mit derartigen Vorrichtungen aus dem Stand der Technik die Keimfähigkeit des Korns nicht gewährleistet werden kann. In der DE 38 03 858 A1 wird eine Dinkelschälmaschine gezeigt, bei der eine drehbare Reibscheibe und eine nicht drehbare Reibscheibe so in einem Gehäuse angeordnet sind, dass die Achsen der Reibscheiben horizontal liegen, so dass sich das Eigengewicht der Scheiben nicht auf den Spaltabstand zwischen den Scheiben auswirkt. Die Reibscheiben sind mit Reibrillen versehen, die sternförmig von innen nach außen laufen und einen V-förmigen oder kegelstumpfförmigen Querschnitt aufweisen. Die Reibscheiben können vollständig oder teilweise aus einem Gummi oder Kunststoff gefertigt sein.
Die AT 357 009 B zeigt eine Vorrichtung zur Entfernung von Fruchthaut und Fruchtfleisch sowie zur teilweisen Trocknung von gewaschenem Getreide und Hülsenfrüchten.
In der US 2 791 254 A wird ein Samenschäler vorgestellt, der zwei, teilweise elastische Scheiben umfasst. Die rotierende und nicht rotierende Schälscheibenkönnen zu diesem Zweck so aufgebaut sein, dass die der Frucht zugewandte Seite aus einem Kunststoff oder Gummi besteht.
Aus der DE 10 2016 115 621 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von entspelztem Dinkel-Saatgut mit einer Unterläufer-Schäleinrichtung bekannt, die zwei relativ zueinander bewegliche Scheiben enthält, wobei wenigstens eine Scheibe um eine vertikale Drehachse antreibbar ist und die Scheiben zwischen einander zuweisenden und vertikal voneinander beabstan- deten Scheibenflächen einen flachen ringförmigen Arbeitsraum zur Aufnahme von Dinkel-Saatgut einschließen, wobei wenigstens eine der Scheibenflächen eine Oberfläche aus einem Kunststoffmatenal aufweist.
Durch die zunehmende Verwendung von Dinkel als Getreidesorte besteht daher in der Technik ein Bedarf, einen Dinkelentspelzer zu schaffen, der auf einfache Weise aber dennoch effizient ein Entspelzen von Dinkel zum Zwecke der Saatgutproduktion ermöglicht. Desweiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, das eine einfache und zuverlässige Entspelzung zum Zwecke der Saatgutproduktion bereitstellt.
Diese Aufgabe wird durch den unabhängigen Patentanspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
Gemäß der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Erzeugung von entspelztem Dinkel-Saatgut mit einer Unterschäler-Schäleinrichtung angegeben, die zwei relativ zueinander bewegliche Scheiben als Rotor und Stator enthält, wobei wenigstens eine Scheibe um eine vertikale Drehachse antreibbar ist und die Scheiben zwischen einander zuweisenden und vertikal voneinander beabstan- deten Scheibenflächen einen flachen ringförmigen Arbeitsraum zur Aufnahme von Dinkel-Schälgut einschließen, wobei wenigstens eine der Scheibenflächen eine Oberfläche aus einem Kunststoffmaterial aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung im Bereich wenigstens einer der Scheibenflächen temperierbar ist.
Demnach wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Dinkel-Schälgut mit temperiert, so dass das Dinkel-Schälgut während des Schälvorgangs bei der Erzeugung von Dinkel-Saatgut in einem vorgegebenen Temperaturbereich bleibt, was sich positiv auf die Keimkraft des so erzeugten Saatguts auswirkt. Der Temperaturbereich kann dabei experimentell ermittelt werden. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass die kontrollierte Wärmebeaufschlagung eine Keimfähigkeit des so erzeugten Dinkel-Saatguts ermöglicht, die zwischen 95 % und 98 % liegen kann. Das Überführen des Schälguts in einen vorgegebenen Temperaturbereich zur Temperaturstabilisierung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Wichtig ist lediglich, dass die Wärmebeaufschlagung unmittelbar vor oder während des Schälvorgangs erfolgt, wobei aufgrund der entstehenden Reibungshitze eine zusätzliche thermische Belastung auf das Schälgut ausgeübt werden kann, so dass auch eine Temperierung in Form einer Kühlung erfolgen muss, um innerhalb des vorgegebenen Temperaturbereichs zu bleiben.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Temperierung mittels eines temperaturgesteuerten Luftstroms, der über eine oder mehrere Schlauchleitungen zugeführt ist.
Da mit einem Luftstrom sowohl Wärme zugeführt als auch abgeführt werden kann, stellt diese Vorgehensweise eine einfache Möglichkeit zur Temperierung dar, um das Dinkel-Schälgut in dem vorgegebenen Temperaturbereich zu überführen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung strömt der temperaturgesteuerte Luftstrom im Bereich der Eintrittsöffnung der Vorrichtung mit dem zugeführten Dinkel-Schälgut ein.
Dies ermöglicht einen kompakten Aufbau der Vorrichtung, wobei durch den temperaturgeregelten Luftstrom erreicht werden kann, dass das Dinkel- Schälgut auf die beiden Scheiben im vorgegebenen Temperaturbereich trifft.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Temperierung mittels eines temperaturgesteuerten Flüssigkeitsstroms.
Insbesondere zur Übertragung größerer Wärmemengen ist ein Flüssigkeitsstrom vorteilhaft. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Flüssigkeitsstrom im Inneren eines Stators wenigstens abschnittsweise in Form von Fluidkanälen geführt. Dabei ist es auch vorgesehen, dass der Flüssigkeitsstrom im Inneren eines auf dem Stator angebrachten vorzugsweise metallischen Körpers wenigstens abschnittsweise in Form von Fluidkanälen geführt ist.
Auf diese Weise kann gezielt eine Wärmezuführung oder eine Wärmeabfuhr an bestimmten Stellen im Inneren der Vorrichtung erfolgen. Der Körper kann aus einem gut wärmeleitfähigen Metall, beispielsweise Aluminium oder Kupfer, hergestellt sein.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Flüssigkeitsstrom mittels Wasser oder Öl, insbesondere aus einem lebensmittelechten Pflanzenöl, gebildet.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine Regelschaltung vorgesehen, die mit einer Sensorschaltung zur Temperaturmessung verbunden ist. Dabei kann die Regelschaltung ein oder mehrere Fluidzuführungsvorrichtungen regeln, um eine stabile Temperierung durch Wärmezuführung oder Wärmeabführung im Bereich der beiden Scheiben oder vor den beiden Scheiben zu erreichen.
Auf diese Weise wird die bisherige temperaturgesteuerte Fluidzugabe auf eine Regelung erweitert, wobei als Regelgröße ein oder mehrere Temperaturmessungen mittels einer Sensorschaltung herangezogen werden können. Die Temperaturmessung kann an unterschiedlichen Stellen vorgenommen werden. Hier bieten sich insbesondere die starren Komponenten eines Schälwerks an.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das gewonnene Dinkel-Saatgut eine Keimfähigkeit von 95 % oder mehr auf. Gemäß der Erfindung wird auch ein Verfahren zur Erzeugung von geschältem Saatgut eines Spelzgetreides angegeben, bei dem nachfolgend wiedergegebene Schritte ausgeführt werden. Es erfolgt ein Bereitstellen einer Schälvorrichtung. Es wird Schälgut an die Schälvorrichtung zugegeben. Es erfolgt eine Wärmebeaufschlagung des Schälguts in der Schälvorrichtung, so dass während des Schälvorgangs das Schälgut in einen vorgegebenen Temperaturbereich überführt wird.
Demnach wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Schälvorrichtung zusätzlich so betrieben, dass das Schälgut mit Wärme beaufschlagt wird, so dass das Schälgut während des Schälvorgangs in einem vorgegebenen Temperaturbereich bleibt, was sich positiv auf die Keimkraft des so erzeugten Saatguts auswirkt. Der Temperaturbereich kann dabei experimentell ermittelt werden, wodurch sich je nach verwendetem Spelzgetreide auch unterschiedliche Temperaturbereiche ergeben können. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Dinkel als Spelzgetreide. Hier hat es sich gezeigt, dass die kontrollierte Wärmebeaufschlagung eine Keimfähigkeit des so erzeugten Dinkel-Saatguts ermöglicht, die zwischen 95 % und 98 % liegen kann. Das Überführen des Schälguts in einen vorgegebenen Temperaturbereich zur Temperaturstabilisierung kann je nach verwendeter Schälvorrichtung auf unterschiedliche Weise erfolgen. Wichtig ist lediglich, dass die Wärmebeaufschlagung unmittelbar vor oder während des Schälvorgangs erfolgt, wobei es bei manchen Schälvorrichtungen, die aufgrund der entstehenden Reibungshitze eine zusätzliche thermische Belastung auf das Schälgut ausüben können, auch zu einer Kühlung kommen könnte, um innerhalb des vorgegebenen Temperaturbereichs zu bleiben.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Spelzgetreide Dinkel. Wie bereits erwähnt, ist das Vorgeben eines Temperaturbereichs insbesondere bei der Herstellung von Dinkel-Saatgut aus gespelztem Dinkelkorn vorteilhaft anwendbar. Anderes Spelzgetreide, wie z. B. Emmer llrkorn oder dergleichen, ist jedoch nicht ausgeschlossen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Wärmebeaufschlagung durch eine Fluidzugabe an die Schälvorrichtung.
Da allgemein bei einer Fluidzugabe sowohl Wärme zu- als auch abgeführt werden kann, stellt diese Vorgehensweise eine einfache Möglichkeit zur Wärmebeaufschlagung dar, um das Schälgut in dem vorgegebenen Temperaturbereich zu überführen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Fluidzugabe mittels eines temperaturgeregelten Luftstroms erzeugt, der vorzugsweise im Bereich der Eintrittsöffnung der Schälvorrichtung mit dem zugeführten Schälgut einströmt.
Dies ermöglicht einen kompakten Aufbau der Schälvorrichtung, wobei durch den temperaturgeregelten Luftstrom erreicht werden kann, dass das Schälgut im Inneren der Schälvorrichtung im vorgegebenen Temperaturbereich verbleibt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Fluidzugabe mittels eines temperaturgesteuerten Flüssigkeitsstroms.
Insbesondere zur Übertragung größerer Wärmemengen ist ein Flüssigkeitsstrom vorteilhaft. Dabei kann der Flüssigkeitsstrom im Inneren der Schälvorrichtung wenigstens abschnittsweise in Form von Fluidkanälen geführt werden. Auf diese Weise kann gezielt eine Wärmezuführung oder eine Wärmeabfuhr an bestimmten Stellen im Inneren der Schälvorrichtung erfolgen. Der Flüssigkeits- ström wird dabei vorteilhafterweise mittels Wasser oder Öl gebildet werden, wobei zur Vortemperierung beispielsweise ein lebensmittelechtes Pflanzenöl verwendet werden kann.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Fluidzugabe mittels einer Sensorschaltung zur Temperaturmessung geregelt.
Auf diese Weise wird die bisherige temperaturgesteuerte Fluidzugabe auf eine Regelung erweitert, wobei als Regelgröße ein oder mehrere Temperaturmessungen einer Sensorschaltung herangezogen werden können. Die Temperaturmessung kann dabei je nach verwendeter Schälvorrichtung an unterschiedlichen Stellen vorgenommen werden. Hier bieten sich insbesondere die starren Komponenten eines Schälwerks an.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Schälvorrichtung als Unterläufer, als Walzenschäler oder als Oberläufer bereitgestellt.
Wie bereits erwähnt, lässt sich die Erfindung auf unterschiedliche Schälvorrichtungen anwenden, wobei die genannten Ausführungsformen sich im Stand der Technik als Schäleinrichtungen für Spelzgetreide bewährt haben und rotierende Komponenten aufweisen, die im Betreib Wärme durch Reibung erzeugen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der Schälvorrichtung zur Wärmebeaufschlagung weiteres Schälgut in einem Vorlauf zugeführt.
Demnach erfolgt vor dem eigentlichen Schälvorgang zunächst ein Vorlaut zur Temperaturstabilisierung, indem weiteres Schälgut zugeführt wird. Bei dem weiteren Schälgut kann es sich dabei auch um ein im Vergleich zum eigentlichen Spelzgetreide unterschiedliches Schälgut handeln. So könnten beispielsweise Späne oder Kügelchen aus natürlichen Materialien zum Einsatz kommen, die im Vorlaufbetrieb die Schälvorrichtung in den vorgegebenen Temperaturbereich überführen. Selbstverständlich ist die Verwendung des eigentlichen Schälguts zur Temperaturstabilisierung im Vorlauf nicht ausgeschlossen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Ansicht einer Schälvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Figur 2 das erfindungsgemäße Verfahren in einem Flussdiagramm.
Figur 3 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Erzeugung von entspelztem Dinkel-Saatgut in einer Seitenansicht,
Figur 4 die Vorrichtung aus Figur 3 in einer Schnittansicht,
Figur 5 ein Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Figur 3 in einer Seitenansicht gemäß einer ersten Ausführungsform,
Figur 6A ein Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Figur 3 in einer Schnittansicht gemäß einer zweiten Ausführungsform,
Figur 6B den Teil der Vorrichtung aus Figur 6A in einer perspektivischen Seitenansicht,
Figur 7 ein Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Figur 3 in einer Schnittansicht gemäß einer dritten Ausführungsform, Figur 8 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform.
In den Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Unter Bezugnahme auf Figur 1 wird nachfolgend eine erste Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Figur 1 zeigt in einer schematischen Ansicht eine Schälvorrichtung 2, die in ihrem Inneren ein Schälwerk 4 aufweist, dem über einen Einfüllstutzen 6 mit einer Eintrittsöffnung 8 Schälgut 10 aus noch bespelztem Spelzgetreide zugeführt werden kann. Das geschälte Schälgut verlässt über den Austrittstrichter 12 und die Austrittsöffnung 14 die Schälvorrichtung 2, beispielsweise in Form von entspelztem Dinkel-Saatgut. Das geschälte Saatgut, welches in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 16 angedeutet ist, kann beispielsweise in einem Auffangbehälter 18 oder in Säcken oder dergleichen der weiteren Verwendung zugeführt werden.
Das Schälwerk 4 kann auf unterschiedliche Weise ausgeführt sein. Neben einer Ausgestaltung in Form einer Unterläuferschäleinrichtung ist es ebenso denkbar, das Schälwerk 4 als Walzenschäler oder als Oberläuferschäleinrichtung auszubilden, welche ebenfalls gegeneinander rotierende Komponenten aufweisen.
Das Schälwerk 4 weist in seinem Inneren einen Fluidkanal 20 auf, der über Verbindungsleitungen 22 und 24 mit einer ersten Fluidzuführungsvorrichtung 26 gekoppelt ist. Alternativ oder zusätzlich kann eine zweite Fluidzuführungsvorrichtung 28 vorgesehen sein, die über ein Zuführungsrohr 30 einen Fluidkanal zur Eintrittsöffnung 8 der Schälvorrichtung 2 bildet.
Die erste Fluidzuführungsvorrichtung 26 wird dabei typischerweise mit einem zumindest temperaturgesteuerten Flüssigkeitsstrom betrieben, der zwischen der ersten Fluidzuführungsvorrichtung 26, der Verbindungsleitung 22, dem Fluidkanal 20 und der weiteren Verbindungsleitung 24 das Schälwerk 4 durchströmt. Auf diese Weise kann das Schälwerk 4 beispielsweise durch Zuführen von temperaturgesteuertem Öl, insbesondere mittels eines lebensmittelechten Pflanzenöls, oder Wasser auf eine vorgegebene Temperatur gebracht werden, indem Wärme zugeführt wird. Insbesondere bei Unterläufer-Schäleinrichtungen kann die erste Fluidzuführungsvorrichtung 26 aber auch zur Kühlung eingesetzt werden, da bei derartigen Schäleinrichtungen ein hoher Betrag an Reibungswärme zwischen den Schälscheiben entsteht.
Die zweite Fluidzuführungsvorrichtung 28 kann über die Eintrittsöffnung 8 einen temperaturgesteuerten Luftstrom der Schälvorrichtung 2 zuführen. Auf diese Weise lässt sich das Schälgut 10 bereits vor Zuführung an das Schälwerk 4 mit Wärme beaufschlagen. Auch in diesem Fall ist es möglich, dass der temperaturgesteuerte Luftstrom auch eine Kühlung im Schälwerk 4 bewirken kann.
Zusätzlich zu einer temperaturgesteuerten Ausführung ist es auch möglich, eine Regelschaltung 32 zu verwenden, die mit einem Sensor 34 verbunden ist, der eine Temperaturmessung durchführen kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Sensor 34 am Schälwerk 4 angeordnet. Selbstverständlich ist es möglich, den Sensor 34 auch an anderen Positionen anzuordnen oder noch weitere Sensoren bereitzustellen, um der Regelschaltung 32 zusätzliche Informationen zu liefern. Die Regelschaltung 32 ist über die Verbindung 36 mit der ersten Fluidzuführungsvorrichtung 26 und der zweiten Fluidzuführungsvorrichtung 28 verbunden.
Neben der gezeigten Steuerung der Fluidzugabe ist es aber auch möglich, beispielsweise bei Unterläufer-Schäleinrichtungen durch Vorlaut von Schälgut eine Temperaturstabilisierung zu erreichen. Hierzu würde solange Schälgut 10 zugeführt werden, bis die gewünschte Temperatur oder der gewünschte Tempera- turbereich in der Schälvorrichtung 2 erreicht wäre. Das zunächst dem Vorlauf zugeführte Schälgut kann dabei vom eigentlichen Schälgut, aus dem später Saatgut gewonnen werden soll, abweichen, in dem dieses als speziell geformte Körper aus natürlichen Materialien bereitgestellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Figur 2 nochmals in einem Flussdiagramm dargestellt. Ausgehend von einem Startpunkt 100 wird zunächst im Schritt 102 eine Fluidzugabe aktiviert. Anschließend erfolgt im Schritt 104 eine Temperaturmessung, wobei je nach erhaltenem Wert entweder im Schritt 106 die Fluidzuführung zur Temperaturerhöhung oder im Schritt 108 zur Temperaturemiedrigung aufgefordert wird. Das Verfahren endet im Schritt 110. Von dort aus kann wieder ein Rücksprung zu Schritt 100 erfolgen.
Erfindungsgemäß wird ein Temperaturbereich zwischen 50°C und 130°C angestrebt. bei dieser Temperatur ändert sich die Härte der Kunststoffoberflächen der Schälscheiben 40 und 42 in der Schälvorrichtung 2, so dass diese im Betrieb weicher werden, das heißt eine geringere Shore-Härte aufweisen, ohne jedoch an Standfestigkeit zu verlieren. Diese gewünschte Veränderung des Gefüges der typischerweise aus gummiartigen Materialien, aus Silikonmatenalien oder aus Polyurethan bestehenden Oberflächen der Schälscheiben 40 und 42 weist sich positiv auf die Schälergebnisse und die Standzeit der eingesetzten Schälscheiben 40 und 42 aus.
In Figur 3 ist in einer Seitenansicht eine weitere Schälvorrichtung 2 zur Erzeugung von entspelzten Dinkel-Saatgut gezeigt. Hierbei handelt es sich um eine an sich aus dem Stand der Technik bereits bekannte Unterläufer-Schäleinrichtung, deren für die Entspelzung von Dinkel-Saatgut relevante Bauteile im Inneren der Vorrichtung verborgen sind. Zur Erläuterung der erfindungsrelevanten Bestandteile wird im Folgenden auf die Figur 4 verwiesen, die eine Schnittansicht der Schälvorrichtung 2 entlang der Achse 38 senkrecht zur Blattebene zeigt. Die Schälvorrichtung 2 weist an ihrer Oberseite die Eintrittsöffnung 8 auf, die der Zufuhr von bespelzten oder teil-entspelzten Saatgut-Körnern dient.
Figur 4 ist zu entnehmen, dass die Schälvorrichtung 2 zur Erzeugung von entspelzten Dinkel-Saatgut aus einer ersten Scheibe 40, die Bestandteil eines Stators 42 ist, und aus einer zweiten Scheibe 44, die Bestandteil eines Rotors 46 ist, aufgebaut ist. Dinkel-Saatkörner gelangen durch die Einfüllöffnung 8 in den Bereich zwischen den beiden Scheibenflächen 40 und 44 und werden dort aufgrund der Fliehkräfte durch die Drehung des Rotors 46 durch den Arbeitsbereich zwischen den beiden Scheibenflächen 40 und 44 zum Außenrand der beiden Scheibenflächen 40 und 44 geführt. Das vollständig oder teilwiese bespelztes Dinkelkorn wird zum Entspelzen bei der Erzeugung von Saatgut zwischen dem Stator und dem beweglich ausgeführten Rotor an den beiden Scheibenflächen 40 und 44 geführt, so dass es wenigstens teilweise zu einer Entspelzung kommt. Demnach wird zwischen der ersten Scheibe 40 und der zweiten Scheibe 44 ein flacher ringförmiger Arbeitsraum 48 gebildet, der das Dinkelsaatgut aufnehmen kann.
Man erkennt aus Figur 3 und Figur 4, dass der Schälvorrichtung 2 im Bereich der Eintrittsöffnung 8 eine erste Schlauchleitung 50 und eine zweite Schlauchleitung 52 vorgesehen ist. Die erste Schlauchleitung 50 und die zweite Schlauchleitung 52 können über die Eintrittsöffnung 8 einen temperaturgesteuerten Luftstrom der Schälvorrichtung 2 zuführen. Auf diese Weise lässt sich der Bereich zwischen der ersten Scheibe 40 und der zweiten Scheibe 44 entsprechend temperieren, so dass das zugeführte Dinkelkorn in einem festgelegten Temperaturbereich gehalten wird. Dazu kann über die erste Schlauchleitung 50 und die zweite Schlauchleitung 52 nicht nur der Bereich der beiden Scheiben 40 und 44 temperiert werden, sondern es ist in anderen Ausführungsformen auch möglich, das Dinkelkorn direkt mit Heiß- oder Kaltluft zu beaufschlagen. Da zwischen den beiden Scheiben 40 und 44 aufgrund des radial nach außen geführten Dinkelkorns eine hohe Reibungswärme entsteht, ist es auch denkbar, dass der Luftstrom nach einer anfänglichen Vortemperierung mit Heißluft zu einer Kühlung mit Kaltluft wechselt. Eine dazu geeignete Regelschaltung wird später beschrieben.
Unter Bezugnahme auf Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Hier ist auf dem Stator 42 ein oder mehrere metallische Körper 54 aufgebracht, die in ihrem Inneren nicht dargestellte Fluidkanäle aufweisen, welche mittels einer Fluidzuführung 56 und einer Fluidabführung 58 mit einer nicht dargestellten Fluidzuführungsvorrichtung verbunden sind. Auf diese Weise lässt sich insbesondere im Bereich des Stators zur Temperierung der ersten Schälscheibe 40 eine Kühlung durchführen. An dieser Stelle kann auch ein Sensor 60 angeordnet sein, der Temperaturmesswert an eine entsprechende Steuerung oder Regelung übermitteln kann, beispielsweise drahtgebunden mittels der Drahtverbindung 62. Eine zusätzliche Regelung in Bezug auf die Nachfüllung von Dinkel-Saatkörner an der Einfüllöffnung 8 kann über die Stromaufnahme eines elektrischen Antriebs des Rotors erfolgen, welcher bei abnehmenden Saatgut im Arbeitsraum 48 ebenfalls geringer wird und durch eine automatische Nachschüttung wieder bis zu einem gewünschten Wert erhöht werden kann,
In Figur 6A ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Bei dieser Ausführungsform sind anstelle der metallischen Körper 54 mehrere Fluidkanäle 20 direkt im Stator 42 ausgebildet, die anschließend wiederum mit der Fluidzuführung 56 und der Fluidabführung 58 verbunden sind. Der Anschluss an eine Fluidzuführungsvorrichtung ist im Zusammenhang mit Figur 6B nochmals detaillierter beschrieben. Man erkennt, dass die Fluidkanäle 20 an ihrem Außenumfang mit der Fluidzuführung 56 und der Fluidabführung 58 verbunden sind.
Die Ausführungsformen gemäß Figur 5, Figur 6A und Figur 6B verwenden beispielsweise Wasser oder Öl, insbesondere einem lebensmittelechten Pflanzenöl wie beispielsweise Rapsöl, als Arbeitsmedium.
Man erkennt aus Figur 6B, dass sich zwischen den Scheiben 40 und 44 der Arbeitsraum 48 zur Aufnahme von Dinkelsaatgut befindet, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass wenigstens eine der beiden Scheiben 40 und 44, vorzugsweise jedoch beide Scheiben 40 und 44 aus einem Kunststoffmaterial bestehen bzw. mit einer Schicht aus Kunststoffmatenal versehen sind, wobei die Schichten aus Kunststoffmatenal aufeinander zu weisenden Oberflächen aufgebracht ist. Des Weiteren ist insbesondere Figur 6B zu entnehmen, dass die Scheiben 40 und 44 jeweils mit radial nach außen laufenden Rillen 64 ausgebildet sind, die gegen die Oberfläche der Scheiben 40 und 44 vertieft sind. Derartige Rillen ermöglichen den Transport von entspelztem oder teilweise entspelztem Dinkel-Saatgut radial nach außen.
Neben der gezeigten temperaturgesteuerten Fluidzugabe mittels Luft oder Flüssigkeit ist es daher auch möglich, bei der Schälvorrichtung 2 durch Vorlauf von Schälgut eine Temperaturstabilisierung zu erreichen. Hierzu würde solange Schälgut zugeführt werden, bis die gewünschte Temperatur oder der gewünschte Temperaturbereich in der Schälvorrichtung 2 erreicht wäre. Die beim Durchlaufen des Arbeitsraums 48 zur Aufnahme von Dinkelsaatgut zwischen den beiden Scheiben 40 und 44 erzeugte Reibungswärme wird daher zu einer anfänglichen Temperaturstabilisierung der Schälvorrichtung 2 verwendet. Nachlängerer Betriebsdauer kann dann wieder ein Kühlen über die Schlauchleitun- gen 50 und/oder 52 vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Flüssigkeitskühlung über die Fluidzufuhr 56 und Fluidabfuhr 58 erfolgen. Das zunächst dem Vorlauf zugeführte Schälgut kann dabei vom eigentlichen Schälgut, aus dem später Saatgut gewonnen werden soll, abweichen, in dem dieses als speziell geformte Körper aus natürlichen Materialien bereitgestellt werden.
Unter Bezugnahme auf Figur 7 wird eine weitere Schnittansicht der Schälvorrichtung 2 in einer weiteren Ausführungsform gezeigt. Zusätzlich zu den bereits oben ausgeführten Merkmalen kann hier der Stator 42 zusammen mit der ersten Scheibe 40 relativ zum Rotor 46 verschoben werden und ist mit einer zum Rotor 46 gerichteten Anpresskraft beaufschlagt. Die Anpresskraft wird über mehrere Federn 70 erzeugt, welche zwischen Federtellern 72 an einem oberen Ende eines Bolzens 74 und der mit dem metallischen Körper 54 versehenen Oberseite 76 des Stators 42 liegt, so dass der Stator 42 vom Rotor 46 weg gereichtet beweglich ist. Auf diese Weise kann bei größeren Durchmessern des Schälguts welcher an sich über den vorgesehenen Spalt im Arbeitsraum 48 durch den Benutzer oder die Benutzerin eingestellt werden müsste, in gewissen Grenzen ausgeglichen werden, ohne das die Schälvorrichtung 2 verstopft oder das Saatgut Schaden nimmt. Der in Figur 7 gezeigte metallische Körper 54 ist ähnlich zu einem Kühlkörper ausgeführt, der eine Vielzahl von Kühlrippen 78 aufweist. Die an der Unterseite des Rotors 46 angeordneten Wurfschaufeln 80 erzeugen Kühlluft und können in ihrer Gesamtzahl an die Kühlerfordernisse angepasst werden.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Figur 8 eine Erweiterung von einer temperaturgesteuerten zu einer temperaturgeregelten Ausführung beschrieben. Dazu wird eine weitere Regelschaltung 66 zu verwendet, die mit dem oben erwähnten Sensor 60 über die Drahtverbindung 62 verbunden ist, der eine Temperaturmessung durchführen kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Sensor 60 am Stator 42 angeordnet. Selbstverständlich ist es möglich, den Sensor 60 auch an anderen Positionen anzuordnen oder noch weitere Sensoren bereitzustellen, um der weiteren Regelschaltung 66 zusätzliche Informationen zu liefern. Die weitere Regelschaltung 66 ist über die weiteren Verbindungsleitungen 68 mit einer ersten Fluidzuführungsvorrichtung 26 und einer zweiten Fluidzuführungsvorrichtung 28 verbunden. In anderen Ausführungsformen kann auch nur eine der Fluidzuführungsvorrichtungen 26 oder 28 vorhanden sein. Ebenso ist es möglich, mehrere erste Fluidzuführungsvorrichtungen 26 oder mehrere zweite Fluidzuführungsvorrichtungen 28 zu verwenden.
Die erste Fluidzuführungsvorrichtung 26 ist dabei mit der Fluidzuführung 56 und der Fluidabführung 58 gemäß den Ausführungsformen nach der Figur 5, der Figur 6A oder der Figur 6B verbunden, um Wärme zu- oder abzuführen. Die zweite Fluidzuführungsvorrichtung 28 ist mit der ersten Schlauchleitung 50 und der zweiten Schlauchleitung 52 verbunden, um die Schälvorrichtung 2 mit Heißoder Kaltluft zu beaufschlagen. Über die Regelschaltung 66 werden beide Fluidzuführungsvorrichtungen 26 oder 28 geregelt betrieben.
Mit einer oben beschriebenen Vorrichtung oder mit einem oben beschriebenen Verfahren durch Entspelzen von bespelzten Dinkel-Körnern bereitgestelltes Dinkel-Saatgut, weist eine Triebkraft von größer als 90 %, insbesondere größer als 95 % auf. Die Triebkraft, manchmal auch als Feldaufgang bezeichnet, von Dinkel-Saatgut kann mittels eines Kalt-Tests im Rahmen eines vorgegebenen Verfahrens bestimmt werden. Die insbesondere mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder dem erfindungsgemäßen Verfahren erreichten Triebkraft- Werte des entspelzten Dinkel-Saatguts übertreffen die Mindestanforderung in der Landwirtschaft.
Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebe- nen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.

Claims

Ansprüche:
1. Schälvorrichtung (2) zur Erzeugung von entspelztem Dinkel-Saatgut mit einer Unterläufer-Schäleinrichtung, die zwei relativ zueinander bewegliche Scheiben (40, 44) als Rotor (46) und Stator (42) enthält, wobei wenigstens eine Scheibe um eine vertikale Drehachse (38) antreibbar ist und die Scheiben (40, 44) zwischen einander zuweisenden und vertikal voneinander beabstandeten Scheibenflächen einen flachen ringförmigen Arbeitsraum (48) zur Aufnahme von Dinkel-Schälgut einschließen, wobei wenigstens eine der Scheibenflächen eine Oberfläche aus einem Kunststoffmaterial aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung im Bereich wenigstens einer der Scheibenflächen temperierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , bei der die Temperierung mittels eines temperaturgesteuerten Luftstroms erfolgt, der über eine oder mehrere Schlauchleitungen (50) zugeführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der der temperaturgesteuerte Luftstrom im Bereich der Eintrittsöffnung (8) der Vorrichtung (2) mit dem zugeführten Dinkel- Schälgut einströmt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Temperierung mittels eines temperaturgesteuerten Flüssigkeitsstroms erfolgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der der Flüssigkeitsstrom im Inneren des Stators (42) wenigstens abschnittsweise in Form von Fluidkanälen (20) geführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der der Flüssigkeitsstrom im Inneren eines auf dem Stator (42) angebrachten vorzugsweise metallischen Körpers (54) wenigstens abschnittsweise in Form von Fluidkanälen (20) geführt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei der der Flüssigkeitsstrom mittels Wasser oder Öl, insbesondere aus einem lebensmittelechten Pflanzenöl, gebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der eine Regelschaltung (66) vorgesehen ist, die mit einer Sensorschaltung (60) zur Temperaturmessung verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der die Regelschaltung ein oder mehrere Fluidzuführungsvorrichtungen (26, 28) regelt, um eine stabile Temperierung durch Wärmezuführung oder Wärmeabführung im Bereich der beiden Scheiben (40, 44) oder vor den beiden Scheiben zu erreichen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der der Stator über eine mehrere Federn (70) gelagert ist, welche eine Anpresskraft in Richtung des Rotors bewirken.
11 . Verfahren zur Erzeugung von geschältem Saatgut eines Spelzgetreides, bei dem folgende Schritte ausgeführt werden:
- Bereitstellen einer Schälvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1 bis 10, mit gegeneinander rotierenden Komponenten in einem Schälwerk,
- Zugabe von Schälgut an die Schälvorrichtung,
- Wärmebeaufschlagung des Schälguts in der Schälvorrichtung, so dass während des Schälvorgangs das Schälgut in einen vorgegebenen Temperaturbereich überführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11 , bei der das Spelzgetreide Dinkel ist.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, bei der die Wärmebeaufschlagung durch eine Fluidzugabe an die Schälvorrichtung erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei der die Fluidzugabe mittels eines temperaturgesteuerten Luftstroms erzeugt wird, der vorzugsweise im Bereich der Eintrittsöffnung der Schälvorrichtung mit dem zugeführten Schälgut einströmt.
15. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem die Fluidzugabe mittels eines temperaturgesteuerten Flüssigkeitsstroms erfolgt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem der Flüssigkeitsstrom im Inneren der Schälvorrichtung wenigstens abschnittsweise in Form von Fluidkanälen geführt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, bei dem der Flüssigkeitsstrom mittels Wasser oder Öl, insbesondere mittels eines lebensmittelechten Pflanzenöls, gebildet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, bei dem die Fluidzugabe mittels einer Sensorschaltung zur Temperaturmessung geregelt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 18, bei dem die Schälvorrichtung als Unterläufer, als Walzenschäler oder als Oberläuferbereitgestellt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 19, bei dem der Schälvorrichtung zur Wärmebeaufschlagung weiteres Schälgut in einem Vorlauf zugeführt wird. 22
21 . Verfahren nach Anspruch 20, bei dem sich das weitere Schälgut im Vorlauf vom Schälgut unterscheidet.
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