Möbelbeschlag
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Möbelbeschlag zur Lagerung eines relativ zu einem Möbelkorpus bewegbar gelagerten Möbelteiles, umfassend:
- ein erstes Beschlagteil zur Befestigung am Möbelkorpus,
- ein zweites Beschlagteil zur Befestigung am bewegbaren Möbelteil, wobei das erste Beschlagteil und das zweite Beschlagteil gelenkig miteinander verbunden oder lösbar miteinander verbindbar sind,
- wobei das erste Beschlagteil wenigstens einen Montagekörper zur Befestigung des ersten Beschlagteiles am Möbelkorpus und einen relativ zum Montagekörper in seiner Lage einstellbaren Träger aufweist, wobei am Träger wenigstens ein schwenkbar gelagerter Stellarm angeordnet und eine Federvorrichtung zur Kraftbeaufschlagung des wenigstens einen Stellarmes vorgesehen ist, und dass eine Einstellvorrichtung mit drei Bedienelementen vorgesehen ist, durch welche jeweils eine Lage des Trägers relativ zum Montagekörper einstellbar ist.
Im Weiteren betrifft die Erfindung ein Möbel mit einem Möbelkorpus und einem Möbelteil, welches durch wenigstens einen Möbelbeschlag der zu beschreibenden Art relativ zum Möbelkorpus bewegbar gelagert ist.
In der WO 2017/158139 A1 ist in Fig. 1 ein Möbelscharnier zur schwenkbaren Lagerung einer Türe gezeigt, wobei das erste Beschlagteil des Möbelscharniers in einer langlochförmigen Ausnehmung einer Möbelplatte des Möbelkorpus versenkt ist. Das zweite Beschlagteil des Möbelscharniers ist ebenfalls in einer langlochförmigen Ausnehmung des bewegbaren Möbelteiles aufgenommen. Durch Einstellmittel in Form von Schrauben oder Exzentern ist die relative Lage des zweiten Beschlagteiles relativ zum ersten Beschlagteil einstellbar. Nachteilig daran ist, dass die Einstellmittel an verschiedenen Beschlagteilen angeordnet sind, sodass die Konstruktion des Möbelscharniers relativ voluminös ist.
In der EP 2 853 667 A1 , in der AT 388 016 B und in der EP 3 070 241 A1 sind Möbelscharniere mit einem korpusseitigen Scharnierarm gezeigt, dessen Lage durch drei voneinander gesonderte Bedienelemente dreidimensional einstellbar ist. In einem
montierten Zustand der Möbelscharniere sind die Drehachsen der Bedienelemente in einem rechten Winkel zu jener Möbelplatte angeordnet, an welcher die Möbelscharniere montiert sind. Für eine Person, welche sich bei montierten Möbelscharnieren vor dem Möbelkorpus befindet, ist die Sichtbarkeit und die Zugänglichkeit der Bedienelemente eingeschränkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Möbelbeschlag der eingangs erwähnten Gattung unter Vermeidung der oben diskutierten Nachteile anzugeben.
Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der Montagekörper eine Befestigungsseite zur Befestigung des Montagekörpers an einer, vorzugsweise im Wesentlichen horizontal ausgerichteten, Möbelplatte des Möbelkorpus und eine zur Befestigungsseite im Wesentlichen senkrechte Stirnseite aufweist, wobei die Bedienelemente jeweils von der Stirnseite des Montagekörpers aus, vorzugsweise mittels eines Werkzeuges, betätigbar sind.
Auf diese Weise sind alle drei Bedienelemente in einem montierten Zustand des Möbelbeschlages von vorne her (d.h. von der senkrecht zur Befestigungsfläche des Montagekörpers verlaufenden Stirnseite) für eine manuelle oder für eine mittels eines Werkzeuges erfolgende Betätigung unmittelbar und direkt zugänglich.
Der Möbelbeschlag weist einen Träger mit einem daran angeordneten Stellarm und eine Federvorrichtung zur Kraftbeaufschlagung des Stellarmes auf, wobei die drei Bedienelemente der Einstellvorrichtung bei einer Betätigung jeweils an diesem gemeinsamen Träger angreifen und dadurch eine Lage des Trägers relativ zu dem am Möbelkorpus zu befestigenden Montagekörper herbeiführen. Auf diese Weise kann auf eine Anordnung der Bedienelemente zur dreidimensionalen Einstellung des Möbelteiles an verschiedenen Beschlagteilen verzichtet werden.
Bei einer Anordnung des Möbelbeschlages an einer Möbelplatte ist durch das erste Bedienelement eine Lage des Trägers relativ zum Montagekörper in einer seitlichen
Richtung (d.h. in einer Ebene parallel zu einer Stirnseite der Möbelplatte und in der Ebene der Möbelplatte) einstellbar, durch ein zweites Bedienelement ist eine Lage des Trägers relativ zum Montagekörper in einer Tiefenrichtung (d. h. in der Ebene der Möbelplatte und quer zur Stirnseite der Möbelplatte) einstellbar und durch ein drittes Bedienelement ist eine Lage des Trägers relativ zum Montagekörper in einer Höhenrichtung (d.h. in einer Ebene parallel zur Stirnseite der Möbelplatte und im Wesentlichen quer zur Ebene der Möbelplatte) einstellbar. Der Montagekörper ist bei einer Betätigung der Bedienelemente relativ zum Möbelkorpus feststehend angeordnet.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass zumindest zwei, vorzugsweise alle drei, Bedienelemente jeweils um eine Drehachse drehbar gelagert sind, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Drehachsen der zumindest zwei, vorzugsweise der drei, Bedienelemente im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Auf diese Weise ergibt sich einerseits eine kompakte Bauweise, andererseits sind die drei Bedienelemente für eine Einstellung mittels eines Werkzeuges, vorzugsweise eines Schraubendrehers, allesamt von derselben Seite her betätigbar.
Bei einer konstruktiv einfachen Ausführung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Bedienelement mit dem Montagekörper in Gewindeeingriff steht.
Am Träger und/oder am Montagekörper kann zumindest eine Schrägfläche zur Führung des Trägers angeordnet sein, wobei der Träger bei einer Drehung eines Bedienelementes um eine Drehachse in einer quer zur Drehachse verlaufenden Richtung entlang der Schrägfläche bewegbar gelagert ist. Auf diese Weise ergibt sich eine einfache Konstruktion zur Umlenkung einer Bewegung des Trägers in eine Richtung quer zur Drehachse des Bedienelementes.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der Montagekörper eine Längenerstreckung und eine Höhenerstreckung aufweist, wobei die Längenerstreckung des Montagekörpers mindestens dreimal, vorzugsweise mindestens sechsmal, so groß als die Höhenerstreckung des Montagekörpers ist. Auf diese Weise kann der Möbelbeschlag besonders kompakt ausgeführt werden, sodass der Montagekörper innerhalb einer vorgegebenen Materialstärke der Möbelplatte (beispielsweise mit einer Materialstärke von 16 mm oder 19 mm) anordenbar ist.
Der Träger kann entweder einteilig oder auch zwei- oder mehrteilig ausgeführt sein. Ebenso kann der Montagekörper einteilig oder auch zwei- oder mehrteilig ausgebildet sein.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der Montagekörper des ersten Beschlagteiles in eine Ausnehmung einer Möbelplatte einsetzbar ist, sodass der Montagekörper in einem montierten Zustand an der Möbelplatte zum überwiegenden Teil, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig, innerhalb der Ausnehmung der Möbelplatte aufgenommen ist. Auf diese Weise ergibt sich eine kompakte und optisch unauffällige Anordnung des Montageteiles am Möbelkorpus.
Das erfindungsgemäße Möbel ist dadurch gekennzeichnet, dass das Möbel einen Möbelkorpus mit einer Möbelplatte (beispielsweise eine Bodenplatte, eine Deckplatte, einen zwischen der Bodenplatte und der Deckplatte angeordneten Fachboden oder eine vertikal verlaufende Seitenwand) aufweist, wobei der Montagekörper an der Möbelplatte gelagert ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass der Montagekörper in der Montagelage zum überwiegenden Teil innerhalb einer Ausnehmung der Möbelplatte aufgenommen ist.
Der Möbelbeschlag kann beispielsweise als Möbelscharnier ausgebildet sein. Es ist allerdings auch möglich, dass der Möbelbeschlag als Möbelantrieb für eine Möbelklappe ausgebildet ist, welche im Montagezustand an einem Möbelkorpus um eine horizontal verlaufende Achse schwenkbar gelagert ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert.
Fig. 1 a, 1 b zeigen ein Möbel und einen Möbelbeschlag in perspektivischen
Ansichten,
Fig. 2a-2d zeigen zwei perspektivische Ansichten des Möbelbeschlages mit unterschiedlichen Einstellungen des ersten Bedienelementes sowie vergrößerte Detaildarstellungen hierzu,
Fig. 3a-3d zeigen zwei perspektivische Ansichten des Möbelbeschlages mit unterschiedlichen Einstellungen des zweiten Bedienelementes sowie vergrößerte Detaildarstellungen hierzu,
Fig. 4a-4d zeigen verschiedene Ansichten des Möbelbeschlages mit unterschiedlichen Einstellungen des dritten Bedienelementes,
Fig. 5 zeigt den Möbelbeschlag in einer Explosionsdarstellung.
Fig. 1 a zeigt eine perspektivische Darstellung eines Möbels 1 mit einem nur teilweise dargestellten Möbelkorpus 2, wobei ein bewegbares Möbelteil 3, vorzugsweise in Form einer Türe oder einer Möbelklappe, durch einen Möbelbeschlag 4 relativ zum Möbelkorpus 2 um eine, vorzugsweise in Montagelage vertikal verlaufende, Achse 14 schwenkbar gelagert ist. Der Möbelkorpus 2 weist eine vertikal verlaufende Möbelplatte 2a in Form einer Seitenwand und eine horizontal verlaufende Möbelplatte 2b (vorzugsweise eine Deckplatte, eine Bodenplatte oder einen zwischen der Deckplatte und der Bodenplatte angeordneten Fachboden) auf, wobei das erste Beschlagteil 5 des Möbelbeschlages 4 an oder innerhalb der Möbelplatte 2b gelagert ist. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Möbelbeschlag 4 an der vertikal verlaufenden Möbelplatte 2a zu befestigen, sodass das bewegbare Möbelteil 3 im Montagezustand relativ zum Möbelkorpus 3 um eine horizontal verlaufende Achse 14 schwenkbar gelagert ist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das erste Beschlagteil 5 im Wesentlichen vollständig innerhalb einer ersten Ausnehmung der Möbelplatte 2b aufgenommen ist, während das zweite Beschlagteil 6 des Möbelbeschlages 4 im Wesentlichen vollständig innerhalb einer zweiten Ausnehmung des bewegbaren Möbelteiles 3 aufgenommen ist.
Fig. 1 b zeigt den Möbelbeschlag 4 in einer perspektivischen Ansicht. Das erste Beschlagteil 5 ist zumindest zweiteilig ausgeführt und umfasst einen am Möbelkorpus 2 zu befestigenden Montagekörper 8 und einen Träger 9, welcher durch eine Einstellvorrichtung 13 mit drei Bedienelementen 13a, 13b, 13c in seiner Lage relativ zum Montagekörper 8 einstellbar ist. Am Träger 9 ist zumindest ein Stellarm 7a, 7b schwenkbar gelagert, welcher durch eine Federvorrichtung 10 beaufschlagbar ist. Durch die Kraft der Federvorrichtung 10 ist das zweite Beschlagteil 6 in die vollständig
geschlossene und/oder in die vollständig geöffnete Endlage relativ zum ersten Beschlagteil 5 bewegbar. Dies kann beispielsweise über eine von der Federvorrichtung 10 beaufschlagte Druckrolle 12 erfolgen, welche bei einer Bewegung des Stellarmes 7a entlang einer, vorzugsweise am Stellarm 7a ausgebildeten, Stellkontur 21 (Fig. 5) verfahrbar gelagert ist. Durch eine Dämpfvorrichtung 1 1 , vorzugsweise mit einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit, ist eine Bewegung des zweiten Beschlagteiles 6 relativ zum ersten Beschlagteil 5 abbremsbar. Der Träger 9 ist über die Stellarme 7a, 7b schwenkbar mit dem zweiten Beschlagteil 6 verbunden, welches über ein, vorzugsweise längserstrecktes, Gehäuse 6a am bewegbaren Möbelteil 3 zu befestigen ist.
Die Bedienelemente 13a, 13b, 13c der Einstellvorrichtung 13 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils um eine Drehachse drehbar gelagert, wobei die Drehachsen der Bedienelemente 13a, 13b, 13c im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die Bedienelemente 13a, 13b, 13c können jeweils eine Aufnahmevorrichtung für ein Werkzeug aufweisen, wobei eine Lage des Trägers 9 durch eine Betätigung der Bedienelemente 13a, 13b, 13c mittels des Werkzeuges relativ zum Montagekörper 8 einstellbar ist.
Der Montagekörper 8 weist zumindest eine Befestigungsseite 27a zur Befestigung des Montagekörpers 8 an einer, vorzugsweise im Wesentlichen horizontal ausgerichteten, Möbelplatte 2a, 3b des Möbelkorpus 2 und eine zur Befestigungsseite 27 im Wesentlichen senkrechte Stirnseite 26 auf, wobei die Bedienelemente 13a, 13b, 13c jeweils von der Stirnseite 26 des Montagekörpers 8 aus, vorzugsweise mittels eines Werkzeuges, betätigbar sind. In einem montierten Zustand des Montagekörpers 8 an der Möbelplatte 2a, 2b ist nur die Stirnseite 26 des Montagekörpers 8 sichtbar. Der Montagekörper 8 ist mit einem am Möbelkorpus 2 vormontierbaren Gehäuse oder Halteplatte lösbar verriegelbar, sodass der Montagekörper 8 ohne die Verwendung eines Werkzeuges mit dem am Möbelkorpus 2 vormontierten Gehäuse oder Halteplatte koppelbar ist.
Durch das erste Bedienelement 13a ist eine Lage des Trägers 9 relativ zum Montagekörper 8 in einer seitlichen Richtung (X), durch das zweite Bedienelement 13b ist eine Lage des Trägers 9 relativ zum Montagekörper 8 in einer Tiefenrichtung (Y) und durch das dritte Bedienelement 13c ist eine Lage des Trägers 9 relativ zum
Montagekörper 8 in einer Höhenrichtung (Z) einstellbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel stehen die ersten und zweiten Bedienelemente 13a, 13b mit dem Montagekörper 8 in Gewindeeingriff, während das dritte Bedienelement 13c einen Exzenter zur Einstellung des Trägers 9 in Höhenrichtung (Z) aufweisen kann.
Fig. 2a-2d zeigen den (teilweise aufgebrochenen) Möbelbeschlag 4 in zwei verschiedenen perspektivischen Ansichten sowie zwei vergrößerte Detailansichten hierzu. Das erste Bedienelement 13a steht mit dem Montagekörper 8 in Gewindeeingriff, wobei der Träger 9 relativ zum Montagekörper 8 durch eine Drehung des ersten Bedienelementes13a in einer seitlichen Richtung (X) einstellbar ist. Zu diesem Zweck ist am Träger 9 und/oder am Montagekörper 8 eine Schrägfläche 16 zur Führung des Trägers 9 angeordnet oder ausgebildet. Überdies ist ein mit dem ersten Bedienelement 13a verbundener Übertragungsteil 17 mit einem Führungselement 17a in Form einem schräg verlaufenden Lasche vorgesehen, wobei das Führungselement 17a (und damit der Träger 9) bei einer Drehung des ersten Bedienelementes 13a um eine Drehachse in einer quer zur Drehachse verlaufenden Richtung (X) entlang der Schrägfläche 16 bewegbar gelagert ist. Wird das erste Bedienelement 13a durch eine Betätigung mittels eines Werkzeuges ausgehend von Fig. 2a im Uhrzeigersinn verdreht, so wird der Träger 9 um den Differenzbetrag (DC) in seitlicher Richtung (X) verschoben (Fig. 2c). Fig. 2d zeigt den in Fig. 2c eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
Fig. 3a-3d zeigen zwei perspektivische Ansichten des Möbelbeschlages 4 mit unterschiedlichen Einstellungen des zweiten Bedienelementes 13b sowie vergrößerte Detaildarstellungen hierzu. Durch eine Betätigung des zweiten Bedienelementes 13b ist die Lage des Trägers 9 relativ zum Montagekörper 8 in einer Tiefenrichtung (Y) einstellbar. Das zweite Bedienelement 13b steht mit dem Montagekörper 8 in Gewindeeingriff und greift am Träger 9 an, sodass der Träger 9 bei einer Drehung des zweiten Bedienelementes 13b um den Differenzbetrag (DU) in Tiefenrichtung (Y) einstellbar ist. Zur verbesserten Linearführung des Trägers 9 kann eine am Träger 9 angeordnete Führungsrippe 18 vorgesehen sein, welche sich zumindest abschnittsweise in Tiefenrichtung (Y) erstreckt. Die Führungsrippe 18 des Trägers 9 ist in einer sich in Tiefenrichtung (Y) erstreckenden Ausnehmung 20 des Montagekörpers 8 verschiebbar geführt (Fig. 2a, Fig. 2b).
Fig. 4a zeigt eine perspektivische Ansicht des Möbelbeschlages 4 in einem Querschnitt, sodass das dritte Bedienelement 13c ersichtlich ist. Das dritte Bedienelement 13c weist einen Exzenter auf, welcher am Träger 9 drehbar gelagert ist und welcher am Montagekörper 8 abstützbar ist. Der Träger 9 ist um eine Gelenkachse 19 kippbar gelagert, wobei der Träger 9 durch eine Drehung des dritten Bedienelementes 13c um die Gelenkachse 19 in Höhenrichtung (Z) bewegbar ist. Fig. 4b zeigt den in Fig. 4a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht. Fig. 4c und Fig. 4d zeigen jeweils einen Querschnitt des Möbelbeschlages 4 mit unterschiedlichen Einstellungen des dritten Bedienelementes 13c. Durch eine Drehung des dritten Bedienelementes 13c ist die Lage des Trägers 9 relativ zum Montagekörper 8 einstellbar, sodass die Lage des zweiten Beschlagteiles 6 um den Differenzbetrag (DZ) in Höhenrichtung (Z) einstellbar ist.
Fig. 5 zeigt den Möbelbeschlag 4 in einer Explosionsdarstellung. Der Montagekörper 8 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgebildet und umfasst zwei Teile 8a und 8b, welche gemeinsam ein, vorzugsweise taschenförmiges, Gehäuse zur Aufnahme des Trägers 9 ausbilden. Am ersten Teil 8a des Montagekörpers 8 ist die Schrägfläche
16 angeordnet, welche zur Führung des Führungselementes 17a des Übertragungsteiles
17 vorgesehen ist. Das erste Bedienelement 13a ist über einen Halter 25 mit dem Übertragungsteil 17 gekoppelt.
Am ersten Teil 8a des Montagekörpers 8 ist die Befestigungsseite 27a zur Anlage des Montagekörpers 8 an einer, vorzugsweise im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Möbelplatte 2a, 2b des Möbelkorpus 2 und die senkrecht zur Befestigungsseite 27a verlaufenden Stirnseite 26 angeordnet. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Drehachsen der Bedienelemente 13a, 13b, 13c im Wesentlichen senkrecht zur Stirnseite 26 des Montagekörpers 8 verlaufen. Am zweiten Teil 8b des Montagekörpers 8 können weitere Befestigungsseiten 27b, 27c, 27d angeordnet oder ausgebildet sein, durch welche der Montagekörper 8 in einer alternativen Weise an einer der Möbelplatten 2a, 2b befestigt werden kann. Die Befestigungsseiten 27a, 27b, 27c und/oder die Stirnseite 26 des Montagekörpers 8 ist oder sind zumindest bereichsweise eben ausgebildet.
Der Träger 9 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel mehrteilig ausgebildet und weist ein erstes Trägerteil 9a, ein zweites Trägerteil 9b und ein drittes Trägerteil 9c auf. Am ersten
Trägerteil 9a ist ein Lager 23 zur Aufnahme des dritten Bedienelementes 13c angeordnet. Das dritte Bedienelement 13c weist an einer Umfangsfläche mehrere Rasten auf, durch welche das dritte Bedienelement 13c in mehreren vorgegebenen Drehstellungen positionierbar ist. Durch eine Drehung des dritten Bedienelementes 13c ist der dritte Trägerteil 9c um die Gelenkachse 19 kippbar, sodass der Träger 9 relativ zum Montagekörper 8 in Höhenrichtung (Z) bewegbar ist.
Am zweiten Trägerteil 9b ist die Federvorrichtung 10 zur Kraftbeaufschlagung des Stellarmes 7a angeordnet, wobei eine von der Federvorrichtung 10 belastete Druckrolle 12 bei einer Bewegung des Stellarmes 7a entlang einer Stellkontur 21 verfahrbar gelagert ist. Die Stellkontur 21 kann beispielsweise am Stellarm 7a angeordnet oder ausgebildet sein, wobei der Stellarm 7a mit dem Gehäuse 6a des zweiten Beschlagteiles 6 gelenkig verbunden ist.
Am dritten Trägerteil 9c des Trägers 9 greift das zweite Bedienelement 13b an, sodass der Träger 9 relativ zum Montageteil 8 in Tiefenrichtung (Y) einstellbar ist.
Durch eine Dämpfvorrichtung 1 1 , beispielsweise mit einer hydraulischen Kolben- Zylinder-Einheit oder alternativ mit einem Rotationsdämpfer, ist eine Bewegung des zumindest einen Stellarmes 7a in die geschlossene Endlage und/oder in die geöffnete Endlage abbremsbar, wobei die geschlossene Endlage und die geöffnete Endlage des Stellarmes 7a mit den jeweiligen Endlagen des bewegbaren Möbelteiles 3 relativ zum Möbelkorpus 2 korrespondieren. Zur Beaufschlagung der Dämpfvorrichtung 1 1 ist ein Steuerteil 15 vorgesehen, welches um eine Gelenkachse 22 schwenkbar gelagert ist. Die Gelenkachse 22 des Steuerteiles 15 greift in Montagelage in eine am zweiten Trägerteil 9b angeordnete Bohrung 22a ein. Das Steuerteil 15 weist zwei Hebelarme auf, wobei der erste Hebelarm des Steuerteiles 15 bei der Schließbewegung des Möbelbeschlages 4 durch den Stellarm 7a beaufschlagbar ist und wobei der zweite Hebelarm des Steuerteiles 15 zur Ausführung eines Dämpfungshubes die Kraft in die Dämpfvorrichtung 1 1 einleitet. Das zweite Beschlagteil 6 weist einen Hohlraum 24 auf, in welchem die Stellarme 7a, 7b in der Schließstellung des Möbelbeschlages 4 zumindest teilweise aufnehmbar sind.