Beschreibung
Verfahren zur Leistungserfassung in Verbindung mit mobilen Dienstleistungen
Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von Leistungen, welche in Verbindung mit während der Fahrt erbrachten Dienstleistungen ermittelt werden. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Möglichkeiten zur Verringerung einer Anzahl erforderlicher Signalisierungen bei der Erfassung im Zusammenhang mit mobilen Dienstleistungen erbrachter Leistungen und Wertschöpfungen.
Die Fortentwicklung des Individualverkehrs schreitet derzeit rasch voran. Einerseits werden gemeinsam verwendete Fortbewegungsmittel (Car-Sharing, Pool-Fahrzeuge, etc.) immer stärker nachgefragt und professioneller angeboten. Andererseits schreitet auch die
Automatisierung des Personenindividualverkehrs immer rascher voran, so dass die Insassen entsprechender Fahrzeuge die Reisezeit anderweitig nutzen können.
Dienstleistungen hingegen werden bis heute üblicherweise in stationären Einrichtungen (z.B. „Ladengeschäften") angeboten. Anbieter stationärer Dienstleistungen stehen bislang vor den Problemen, dass sie ausschließlich hohe Umsätze in teuren Toplagen erzielen können, die Skalierung schwierig ist, Mietverträge eine langfristige Ortsbindung bewirken und die
Investitionskosten und das unternehmerische Risiko hoch sind.
Endkunden, welche die Dienstleistung gern erleben wollen, haben mitunter lange Fahrwege und hohe Kosten für die stationären Dienstleistungen auf sich zu nehmen. Folglich verbringt der Endkunde nicht nur die Fahrzeit zum Arbeitsplatz, sondern zusätzlich die Zeit zum jeweiligen Dienstleister (z.B. Restaurant, Anwalt, Behörde) im Fahrzeug. Aktuell verbringt ein Deutscher ca. 60 Min. pro Tag im Auto. Zudem können viele ältere Menschen nicht mehr fahren. Mit dem autonomen Fahren ist das wieder möglich.
Spartenspezifisch sind auch Ansätze bekannt, bei welchen die Dienstleistung zum Kunden kommt. Beispielsweise werden Frisierdienstleistungen zu Hause angeboten oder fahrende Einzelhändler (der„Eiermann") machen Station in Wohngegenden, um dort Waren abzusetzen.
Vereinzelt ist bereits die Erbringung von Dienstleistung für Fahrgäste bekannt. Beispielsweise können gastronomische Dienstleistungen in Zügen des Fernverkehrs in Anspruch genommen oder audiovisuelle Inhalte („Bord-Kino") konsumiert werden.
DE 20 2015 106 556 U1 offenbart eine fahrbare Vorrichtung zur mobilen Bereitstellung unterschiedlicher Serviceleistungen in modularer Bauweise, umfassend eine Antriebseinheit, Energiespeichereinheit und/oder dazugehörige Elektronik. Ein austauschbares Servicemodul, welches beispielsweise ein Zapfhahnmodul, ein Kühlmodul, ein Eismodul oder eine
Nassstrecke umfassen kann, ist reversibel über korrespondierende Arretierungspunkte mit einem Fahrgestell verbunden.
UBER nutzt mittlerweile Fahrradkuriere, um Essen direkt ins Fahrzeug zu liefern. So können zumindest die Ergebnisse gastronomischer Dienstleitungen bei minimalen Mehrkosten in herkömmlichen Fahrzeugen genossen werden. Die Fahrzeuge selbst hingegen sind nicht service-spezifisch ausgestaltet. Zudem wird die Dienstleistung nicht im Fahrzeug erbracht, sondern endet an der Fahrzeugtür mit der Übergabe des Essens. www.luxurymobilebarbershop.com bietet einen mobilen Frisiersalon, bei welchem der Kunde den Ort der Dienstleistung (Bsp. Flughafenparkplatz) definiert und der Fahrer den mobilen Friseursalon zu dem definierten Ziel fährt, um dort die Dienstleistung zu erbringen.
In Fortbewegungsmitteln angebotene Dienstleistungen bieten bereits heute On-Demand Services besonders im Luxus-Segment an. Diese bieten ihren Endkunden Ortsunabhängigkeit, Zeitersparnis und Exklusivität, meist jedoch zu einem Preis, welcher für eine vielköpfige Kundschaft zu hoch ist. In Fortbewegungsmitteln angebotene Dienstleistungen sind heute wegen hoher Investitionskosten und mangelnder Auslastung meist im Luxus-Segment zu finden. Gründe hierfür sind, dass das Fahrzeug zum Umbau gekauft werden muss, viel Handarbeit für den Umbau notwendig ist, wenige Standard-Bauteile zur Verfügung stehen, der Service-Anbieter lange Wege zwischen den Kunden zu fahren hat und schließlich das operative Management (Bezahlung, Buchung, Steuern) selbstständig zu übernehmen hat. Zudem sind umfangreiche Modifikationen von Fortbewegungsmitteln stets mit kostspieligen
Einzelabnahmen der zuständigen Stellen verbunden.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine geeignete Möglichkeit zur Erfassung und Meldung mobiler Dienstleistungen
bereitzustellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Signalisierungsaufwand in diesem Zusammenhang gering zu halten.
Offenbarung der Erfindung
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, dass die Konsumbereitschaft von Fahrgästen grundsätzlich höher ist, als wenn dieselbe Person frei verfügbare Zeit für den Konsum einer Dienstleistung aufwenden muss.
Um den Konsum von Dienstleistungen während der Fortbewegung besser auf die
Anforderungen des Service-Erbringers und des Kunden anzupassen, fußt die vorliegende Erfindung beispielsweise auf dem Konzept, Fahrzeugplattformen mit allen für ein autonomes Fahren notwendigen technischen Einheiten, wie Fahrwerk, Antriebseinheit usw. bereitzustellen, welche bedarfsweise mit auf eine Dienstleistungserbringung während der Fahrt
zugeschnittenen Fahrgastzellen verbindbar sind. Die Fahrgastzellen werden im Rahmen der vorliegenden Offenbarung als„CABs" bezeichnet.„CAB" steht für„Kabine" oder„Cabin".
Anders ausgedrückt ist eine CAB ein für einen spezifischen Service oder eine Servicegruppe angepasster Fahrzeugaufbau, der alle Schnittstellen bereithält, um die zur
Dienstleistungserbringung erforderliche Einrichtung zu beherbergen und zu betreiben.
Die CAB kann daher als mechanische Einheit verstanden werden, welche als solche über vordefinierte Schnittstellen mit der Fahrzeugplattform/der Fahrlafette verbunden werden kann. Die Schnittstellen sorgen für eine mechanisch reversible, jedoch zuverlässige Verbindung zwischen der CAB und der Fahrlafette. Weitere Schnittstellen können zur Energieübertragung, insbesondere elektrischer Energie, zwischen der CAB und der Fahrlafette eingerichtet sein. Auch diese Schnittstellen sind reversibel ausgestaltet. Insbesondere können weitere
Betriebsmittel (Flüssigkeiten), mechanische Energieübertragungsmittel, z.B. Wellen, Zahnräder, o.ä. für eine mechanische Energieübertragung von der Fahrlafette an die CAB, sowie
Funkverbindungen und/oder eine datentechnische Verknüpfung zwischen der einzelnen CAB und der Fahrlafette sowie ihren Bausteinen vorgesehen sein. Für alle informationstechnischen Verknüpfungen der Fahrlafette mit der CAB bieten sich als Schnittstellen beispielsweise elektrische und/oder optische Leitungen, insbesondere Bussysteme, an.
Um eine kostengünstige, rasche und wenig fehleranfällige Konfiguration einer aus Fahrlafette und CAB bestehenden mobilen Einheit (auch„Servicemobil") zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass sämtliche Schnittstellen zwischen der CAB und der Fahrlafette in im Wesentlichen identischer Richtung zueinander korrespondierend angeordnet sind. Mit anderen Worten kann eine CAB in einer ersten Richtung mechanisch mit der Fahrlafette in Eingriff gebracht werden, wobei beispielsweise Schienen für eine formschlüssige Verbindung zwischen CAB und Fahrlafette sorgen. Dieselbe Richtung kann für die energetische Verbindung zwischen der Fahrlafette und der CAB vorgesehen sein. Insbesondere kann sichergestellt werden, dass eine korrekte mechanische Verbindung zwischen der Fahrlafette und der CAB automatisch zu einer korrekten energetischen Verbindung der Fahrlafette mit der CAB führt. Entsprechendes kann für die Schnittstellen zur Betriebsmittelübertragung gelten. Sofern auch Daten zwischen der CAB und der Fahrlafette (z.B. bidirektional) auszutauschen sind, können beispielsweise leitungsvermittelnde Schnittstellen entsprechend angeordnet sein und bei der Verbindung zwischen der Fahrlafette und der CAB automatisch geschlossen werden. Dies schließt eine drahtlose Übertragung von Daten zwischen Fahrlafette und CAB jedoch nicht aus, wozu ebenfalls Schnittstellen vorgesehen sein können. Zumindest können mehrere Schnittstellen, insbesondere wesensgleiche standardisierte Schnittstellen, räumlich zusammengefasst sein und reversibel, jedoch gegen ein unerwünschtes Lösen gesichert, an korrespondierenden Positionen an der Fahrlafette/der CAB angeordnet sein.
Durch die oben genannte Standardisierung können für die Erbringung von Dienstleistungen während der Fahrt erforderliche Randbedingungen geschaffen werden, welche eine erhebliche Kostenreduzierung und einen bislang unerreichten Individualisierungsgrad von Fahrzeugen ermöglichen. Während die CABs den Dienstleistern vordefinierte Rahmen bieten, um ihre Dienstleistung sicher und anwendertauglich anzubieten, sorgt die Fahrlafette für effiziente, komfortable, rasche und zeitsparende Fortbewegung, insbesondere im Falle automatisch fahrfähiger Fahrlafetten. Hierdurch wird älteren oder fahruntüchtigen Personen sowie Kindern während der Reise eine individuelle Dienstleistung geboten.
Das oben genannte Konzept aus Fahrlafette und CAB ermöglicht die Erbringung von individualisierten Dienstleistungen unterwegs, wobei das beschriebene Konzept die physische Plattform darstellt, welche in Verbindung mit einer digitalen Vermittlungsplattform (Server) potentiellen Kunden zugänglich gemacht wird. Die hier offenbarte Technologie beschreibt das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten und Akteure in dem Plattform-Ökosystem. Es
ermöglicht die freie Zeit, die durch das autonome Fahren bzw. Taxifahrten entsteht, optimal zu nutzen und zu monetarisieren.
In dem Plattform-Ökosystem werden Probleme verschiedener Akteure gelöst. Dabei ist zwischen Endkunden (nutzen Services während der Fahrt), Service-Anbietern (bieten Services während der Fahrt an wie z.B. Anwälte) und Microservice-Providern (stellen Bausteine zur Ausstattung der Fahrzeuge bereit) zu unterscheiden. Die Bausteine müssen nicht physisch sein bzw. die gegenständliche Inneneinrichtung der CAB betreffen, sondern könnten auch Software- Bausteine sein, z.B. eine Darstellung eines Restaurant-Menüs auf einem Display.
Die Vermittlung aus Fahrlafette und CAB bestehender Servicemobile kann beispielsweise über einen Server in Verbindung mit vom Kunden/Dienstleistungsanbieter verwendeten (mobilen) Drahtloskommunikationsendgeräten („Anwenderendgerät") vorgenommen werden. Eine Applikation stellt hierbei die Schnittstelle zum Endkunden dar. Der Endkunde bucht über die Applikation die mobilen On-Demand-Services. Dazu definiert der Endnutzer Startpunkt, Ziel, Startzeit und Art der während der Fahrt zu erbringenden Dienstleistung. Endkunden können weitere Aufgaben über die Applikation erledigen wie z.B. Anfragen senden, Suchergebnisse sichten, Servicemobile/Dienstleistungen buchen, Bewertungen abgeben sowie die gebuchten bzw. bezogenen Dienstleistungen bezahlen.
Der Serviceanbieter kann ein eigenes Profil digital bereithalten, mittels dessen sich der Endnutzer über die angebotenen Services, Kundenmeinungen etc. informieren kann.
Entscheidet sich der Endnutzer für den Bezug eines Services, wird seine Anfrage auf dem Anwenderendgerät des mobilen Serviceanbieters oder in dessen Fahrzeug angezeigt. Der Serviceanbieter kann die Anfrage akzeptieren, wodurch der kombinierte Beförderungs- /Dienstleistungsvertrag zustande kommt.
Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung erbringbare Dienstleistungen lassen sich
beispielsweise in die folgenden Ausprägungen/Kategorien gliedern:
Die Dienstleistung kann von einem Menschen oder unbemannt erbracht werden (z.B. Friseur gegenüber Multimedia-Darbietung)
individualisierte CAB oder Massenware (z.B. generisches Restaurant gegenüber systemgastronomischer Ausgestaltung).
Zusammengefasst umfasst die der vorliegenden Technologie zugrundeliegende Fahrzeugarchitektur zumindest zwei gegenständliche Komponenten: Die zur Fortbewegung erforderliche Komponente wird als„Fahrlafette" bezeichnet, in welcher sich die Technik zum autonomen Fahren befinden kann. Zudem wird der Fahrzeugaufbau (CAB) verwendet, der alle Schnittstellen bereithält, um die zur Dienstleistungserbringung erforderliche, spezifische
Einrichtung zu beherbergen und zu betreiben. Die aus den vorgenannten Komponenten bestehenden Fahrzeuge/Fortbewegungsmittel werden auch als„Servicemobil" bezeichnet. Sie könnten auch als„physische Apps auf Rädern" bezeichnet werden, da sie hinsichtlich ihres Funktionsumfangs so vielfältig sind, wie durch Applikationen individualisierte Smartphone- Plattformen.
Ausgehend von der vorstehend offenbarten Technologie wird die oben genannte Aufgabe durch ein Verfahren zur Leistungserfassung bezüglich während der Fahrt erbrachter Dienstleistungen gelöst. Die mobil erbrachte Dienstleistung kann in einer oben beschriebenen Kabine/CAB eines Servicemobiis erbracht werden. Je nach dem, wie viele Leistungen in Verbindung mit dem Servicemobil bzw. der Dienstleistung in Abhängigkeit eines Umfangs der Dienstleistung miteinander zu vergleichen sind, können die Informationsflüsse für einen Vergleich bzw. zum gegenseitigen Entgelten der Nutzung von Hardware sowie den Bezug von Dienstleistung und Benutzungsrechten sehr umfangreich werden. Während beispielsweise in einem Ladengeschäft lediglich der Kunde einen vorbestimmten Geldbetrag an einen Friseur für die empfangene Dienstleistung zu erbringen hat, kann bei der Erbringung einer
Frisierdienstleistung/Friseurdienstleistung in einem Servicemobil durch unterschiedliche
Abhängigkeiten, welche weiter unten beispielhaft erläutert werden, eine Vielzahl von Leistungen abzurechnen bzw. miteinander zu vergleichen sein. Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird zur Vereinfachung der Leistungserfassung ein Dienstleister, welcher eine Dienstleistung während der Fahrt in der CAB erbringen möchte, informationstechnisch mit der CAB verknüpft. Dies kann beispielsweise bei Beginn einer Anmietung/Einrichtung der CAB durch den Dienstleister erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann die informationstechnische Verknüpfung einmal pro Tag, einmal zu Beginn einer jeden Schicht, jeweils zu Beginn einer während der Fahrt erbrachten Dienstleistung, o.ä., erfolgen. Anschließend wird eine mittels der CAB während der Fahrt erbrachte Dienstleistung ermittelt. Beispielsweise kann der Dienstleister eine Frisierdienstleistung erbringen. Die Dienstleistung kann beispielsweise sensorisch und/oder durch Eingabe eines vordefinierten Signals ermittelt werden. Dabei kann die Natur der Dienstleistung dokumentiert und/oder kategorisiert werden. Insbesondere können auch eine Dauer und/oder während der Dienstleistungserbringung zum Einsatz gelangte Güter dokumentiert werden. Die Güter können beispielsweise Betriebsmittel und/oder Werkzeuge
sein, welche beispielsweise Einfluss auf den Wert der Dienstleitung haben. Schließlich wird ein der erbrachten Dienstleistung entsprechender erster Dienstleistungssatz (z.B. ein Datensatz) zu einem Account („Konto") des Dienstleisters aufgrund der oben genannten Verknüpfung automatisch zugeordnet. Der Dienstleistungssatz kann den Wert der Dienstleistung und/oder einen Gegenwert kennzeichnen, insbesondere quantitativ charakterisieren. Der
Dienstleistungssatz kann allgemein den Empfang eines Mehrwertes dokumentieren. Mit anderen Worten wird ermittelt, dass die Dienstleistung in der verwendeten CAB erbracht worden ist und aufgrund der informationstechnischen Verknüpfung zwischen der CAB und dem Dienstleister der erste Leistungssatz dem Dienstleister gutgeschrieben. Der Dienstleister kann im einfachsten Fall der die Dienstleistung innerhalb der CAB erbringende Dienstleister sein. Mit anderen Worten kann ein Arbeiter bzw. eine Servicekraft o.ä. innerhalb der CAB„auf eigene Rechnung" arbeiten. Unter dem Dienstleister kann jedoch auch ein Unternehmer verstanden werden, welcher eine Vielzahl Personen in ihm zugeordneten CABs zur Erbringung mobiler Dienstleistungen beschäftigt. Daher kann der Dienstleister auch ein Unternehmer sein, während die Personen innerhalb der CABs als„ausführender Dienstleister" zu verstehen sind. Der Leistungssatz kann beispielsweise ein Datensatz sein, welcher die Leistung quantifiziert bzw. quantitativ dokumentiert. Auf diese Weise werden die in Verbindung mit dem erfindungsgemäß verwendeten Servicemobil erbrachten Dienstleistungen und Gebühren vergleichbar und insbesondere gegeneinander aufrechenbar. Zudem ergibt sich die Möglichkeit, mehrere Leistungssätze miteinander zu kombinieren, bevor eine Signalisierung bzw. ein automatisches Zuordnen zu dem Account des Dienstleisters erfolgt. Hierdurch kann der Aufwand für eine Signalisierung im Zuge der Dokumentation der Dienstleistungserbringung erzielt werden. Der Leistungssatz kann einen Geldbetrag oder Ähnliches definieren, wobei der Leistungssatz keine herkömmliche Währung als Einheit haben muss. Vielmehr geht es darum, die Leistungen einer Vielzahl CABs, Fahrlafetten, Dienstleistungserbringer und Konsumenten/Kunden der
Dienstleistungen in dem der Erfindung zugrundeliegenden Ökosystem miteinander in
Beziehung zu setzen (z.B. zu verrechnen bzw. gegeneinander aufzurechnen), bevor eine herkömmliche Überweisung eines Betrages einer offiziellen Währung auf ein Bankkonto eines der Beteiligten erfolgt. Auf diese Weise kann die Signalisierung an Banken/Geldinstitute gering gehalten werden. Die Laufzeiten/Bearbeitungszeiten können erheblich verringert werden.
Überdies kann durch die systeminhärente Behandlung und Verrechnung (vor der
informationstechnischen Übermittlung) das Risiko verringert oder gänzlich vermieden werden, dass ein (fehlgeleiteter) Geldbetrag erheblich verspätet oder gar nicht beim Adressaten ankommt. Im Ergebnis wird der Zeit- und Kostenbedarf für die Aufrechnung von Leistungen in Verbindung mit mobil erbrachten Dienstleistungen komfortabler und kostengünstiger.
Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
Da der Konsument einer erfindungsgemäßen Dienstleistung während des Konsums der Dienstleistung auch eine Fahrleistung/Mobilitätsdienstleistung bezieht, für welche dem
Fahrdienstleister entstehende Kosten zu entgelten sind, muss der Konsument nicht alleine an den Dienstleister, sondern gegebenenfalls auch an den Mobilitätsdienstleister den Empfang eines Mehrwertes dokumentieren. Beispielsweise kann er hierbei einen Leistungssatz quittieren oder einen Leistungssatz zum Kompensieren der empfangenen Leistung gutschreiben.
Vereinfacht ausgedrückt hat der Konsument auch die Fahrleistung (zumindest anteilig) zu „bezahlen". Optional wird daher der Konsument der Dienstleistung/der Fahrgast
informationstechnisch mit der dem verwendeten Servicemobil zugeordneten Fahrlafette informationstechnisch verknüpft. Zumindest für die aktuelle bzw. unmittelbar bevorstehende Fahrt wird eine Zuordnung zwischen dem Konsumenten und der Fahrlafette vorgenommen. Bis zum Ende der Fahrt mit dem Servicemobil bzw. bis zum Ende der während der Fahrt bezogenen Dienstleistung (je nach dem, was länger dauert) wird die mittels der Fahrlafette erbrachte Fahrleistung/Miete ermittelt. Hierbei ist die Fahrleistung im Wesentlichen unabhängig von der während der Fahrt bezogenen Dienstleistung. Insbesondere kann die Fahrleistung nach Art eines Taxameters ermittelt werden. Mit anderen Worten können Energieaufwand und/oder Zeitaufwand für das Zurücklegen der gebuchten Fahrstrecke ermittelt werden. Anschließend wird zumindest ein Teil der ermittelten Fahrleistung in einem entsprechenden Leistungssatz geschrieben und der Leistungssatz automatisch dem Account des Konsumenten zugeordnet. Dieser Leistungssatz könnte auch als„Fahrpreis" verstanden werden. Die automatische Zuordnung erfolgt aufgrund der Verknüpfung zwischen dem Fahrgast und der Fahrlafette, welche der zurückgelegten Fahrt zugrunde liegt. Dies schließt nicht aus, dass die Fahrlafette über eine informationstechnische Verknüpfung mit der verwendeten CAB und eine
informationstechnische Verknüpfung der CAB mit dem Konsumenten erfolgt.
Sofern der Dienstleister beispielsweise eine vergleichsweise geringe Auslastung hat, kann er Kunden auf unterschiedliche Weise zum Bezug der von ihm angebotenen Dienstleistung motivieren. Beispielsweise kann er seine Dienstleistung vergünstigt oder probeweise kostenlos zur Verfügung stellen. Alternativ oder zusätzlich kann der Dienstleister sind anteilig an den Fahrkosten beteiligen oder die Fahrtkosten ganz übernehmen. Hierzu kann optional der Dienstleister informationstechnisch mit der Fahrlafette verknüpft werden, die mittels der Fahrlafette während der Fahrt erbrachte Fahrleistung (z.B. automatisch) ermittelt werden und ein der Fahrleistung entsprechender Leistungssatz zumindest anteilig automatisch einem Account des Dienstleisters zugeordnet werden. Mit anderen Worten kann der Dienstleister mit
einem vordefinierten Prozentsatz/Teilbetrag an der Entgeltung des Fahrleistungssatzes beteiligt werden. Auch dies erfolgt z.B. aufgrund der informationstechnischen Verknüpfung zwischen dem Dienstleister und der Fahrlafette. Sofern die vorgenannte Beteiligung des Dienstleisters an den Fahrtkosten in herkömmlicher Weise erfolgen würde, hätte der Konsument die
Dienstleistung an den Dienstleister zu zahlen, einen Teil der Fahrtkosten an den Betreiber der Fahrlafette zu zahlen und der Dienstleister den restlichen Anteil der Fahrtkosten seinerseits an den Betreiber der Fahrlafette zu zahlen. Dies zeigt das erfindungsgemäße Potential zur Verringerung des Signalisierungsaufwandes bei der Abrechnung der unterschiedlichen
Leistungen zumindest für den Fall, dass die Leistungserfassung/Dokumentation der erbrachten Leistungen durch entsprechende Signalisierungen.
Daher wird auch vorgeschlagen, diejenigen Dienstleistungen, welche ein Konsument im Laufe eines vordefinierten Zeitraums (z.B. innerhalb eines Monats) bezieht, aufzusummieren und eine Aufrechnung/Signalisierung erst nach Ablauf des vordefinierten Zeitraums/Auftragsvolumens vorzunehmen.
Alternativ oder zusätzlich können durch den Dienstleister an den Konsumenten geleistete Dienstleistungen und vom Betreiber der Fahrlafette als Fahrleistung erbrachte
Fahrleistungssätze mit einem vom Betreiber aufgrund der Bereitstellung der CAB erbrachten Leistungssätze aufgerechnet werden. Die Bereitstellung der CAB kann der Betreiber der CAB beispielsweise dem Dienstleister in Rechnung stellen. Mit anderen Worten können zur
Aufrechnung gelangen: Der Leistungssatz, welchen der Konsument aufgrund der empfangenen Dienstleistung an den Dienstleister zu senden hat, der Leistungssatz, welchen der Konsument aufgrund der Fahrleistung an den Betreiber zu senden hat und der Leistungssatz, welchen der Dienstleister aufgrund der Bereitstellung der CAB an den Betreiber der CAB zu leisten hat. Durch die Aufrechnung in erfindungsgemäßer Weise kann die Signalisierung der drei
Leistungssätze auf einen vom Konsumenten an den Betreiber zu leistenden ersten
Leistungssatz und einen vom Betreiber an den Dienstleister zu zahlenden Leistungssatz (Dienstleistungsumsatz minus Betreibergebühren) reduziert werden. Die Aufrechnungssumme kann als weiterer Leistungssatz verstanden werden, welcher dem Dienstleister zugeordnet wird. Mit anderen Worten kann der Betreiber den Leistungssatz (bzw. die Rechnung oder den Rechnungsbetrag), welchen der Dienstleistungsempfänger zu zahlen hat, abzüglich einer Provision für die Bereitstellung der CAB sowie abzüglich der die Fahrleistung repräsentierenden Umfänge an den Dienstleister weiterleiten. Wird lediglich die Aufrechnungssumme an ein Bankkonto oder ein Guthabenkonto eines anderen Geldinstituts gesendet, verbleibt ein geringerer Geldbetrag für die Dauer der Bearbeitungszeit passiv. Zudem werden
Überweisungsgebühren gespart, da statt drei maximal zwei Überweisungen (z.B. an
Geldinstitute/Banken) erforderlich sind.
Das Aufrechnen und Zuordnen der Leistungssätze kann beispielsweise der Betreiber der Fahrlafette vornehmen. Beispielsweise kann der Betreiber eine virtuelle Währung (ähnlich oder identisch dem„Bitcoin") für die im Ökosystem der vorliegenden Erfindung ausgetauschten Leistungen bereitstellen, welche insbesondere in vordefiniertem Verhältnis zu mindestens einer Landeswährung steht. Auf diese Weise können Finanzflüsse kostengünstig und mit geringen Verarbeitungszeiten gewährleistet werden. Überdies kann der Betreiber als Treuhänder auftreten und die Teilnehmer gegen Betrugsversuche absichern. Dieser Betreiber kann nicht nur die Fahrlafette bereitstellen, sondern auch die Bereitstellung der CAB unterstützen. Mit anderen Worten können sowohl die CAB oder ihr Grundgerüst als auch die Fahrlafette von ein und demselben Betreiber des erfindungsgemäßen Ökosystems bereitgestellt werden. Die Bereitstellung der Hardware sowie des organisatorischen Rahmens des Beziehens mobiler Dienstleistungen schafft gegenseitiges Vertrauen sowohl beim Dienstleistungserbringer als auch bei der (potentiellen) Kundschaft.
Insbesondere für den Fall, dass der Dienstleister als Dienstleistungsunternehmen oder mehrere CABs betreibender Dienstleister agiert, können mehrere CABs mit dem Dienstleister verknüpft werden, um die mittels der CABs erwirtschafteten Umsätze in einfacher Weise dem Account des Dienstleisters bzw. dem Dienstleister zuordnen zu können. Auf diese Weise können zeitgleich mehrere CABs des Dienstleisters jeweilige Dienstleistungen erbringen und in erfindungsgemäßer Weise jeweilige erste Dienstleistungssätze erzeugen, welche dem
Dienstleister aufgrund der informationstechnischen Verknüpfung zugeordnet werden.
Die mittels der CAB erbrachten Dienstleistungen können beispielsweise automatisch mittels einer Kamera, mittels eines Kontaktschalters, mittels eines Stromsensors in Verbindung mit einer datentechnisch vordefinierten Referenz ermittelt werden. Beispielsweise können innerhalb einer Kamera ein bestimmtes Werkzeug, ein bestimmter Behandlungsschritt sensorisch erfasst und durch entsprechende Muster in einem Datenspeicher erkannt werden. Optional kann eine Bestätigung der erkannten Dienstleistung durch einen anwesenden, insbesondere durch den Dienstleister vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Dienstleister selbst eine Anwendereingabe tätigen, mittels welcher die erbrachte Dienstleistung dokumentiert bzw. datentechnisch ermittelt wird. Die Dienstleistung kann anschließend in erfindungsgemäßer Weise dem Dienstleister bzw. der informationstechnisch mit diesem verknüpften CAB zugeordnet werden.
Je nach Ausgestaltung des Ökosystems kann vorgesehen sein, dass auch Urheber/Hersteller oder andere an der Bereitstellung der CAB beteiligte Personen oder wirtschaftliche Einheiten an den mittels der CAB während der Fahrt erwirtschafteten Umsätzen beteiligt werden.
Beispielsweise kann ein Designer, dessen Arbeit den Absatz einer CAB begünstigen soll, an den tatsächlich erwirtschafteten Dienstleistungsumsätzen während der Fahrt beteiligt werden. Entsprechend erhält der CAB-Designer eine Provision bzw. einen Anteil am
Dienstleistungsumsatz, weicher auch als„Urheberleistungssatz" aufgrund der während der Fahrt erbrachten Dienstleistung bezeichnet werden könnte. Anschließend kann der
Urheberleistungssatz mit dem ersten Leistungssatz, also dem für die Erbringung der
Dienstleistung vom Konsumenten an den Dienstleistungserbringer zu zahlenden Betrag verrechnet werden. Mit noch anderen Worten kann der Betreiber der Fahrlafette und/oder der CAB den vom Konsumenten der Dienstleistung entrichteten Leistungssatz anteilig auch an den Hersteller/Urheber (eines Teils) der CAB entrichten. Insbesondere für den Fall, dass die auf die Urheberleistung entfallende Marge durch den Betreiber (z.B. dynamisch) festgelegt wird, kann somit ein für den Designer bestimmter Urheberleistungssatz bequem im Hintergrund und ohne hierzu für den Konsumenten oder den Dienstleister erforderliche Schritte erhoben werden.
Einen weiteren Vorteil bietet das erfindungsgemäße Verfahren für den Fall, dass ein
Rollentausch eines Beteiligten (z.B. Dienstleister <-> Konsument) vorgenommen wird. Ist beispielsweise ein ausführender Dienstleister für seine Tätigkeit an einem ersten Tag entlohnt worden, kann sein Lohn an einem anderen Tag zur Bezahlung einer erfindungsgemäßen Dienstleistung, welche während einer Fahrt mit einem Servicemobil erbracht worden ist, verwendet werden, ohne dass zwischenzeitlich eine Überweisung an ein Geldinstitut oder eine Bank vorzunehmen ist. Bankgebühren und Banklaufzeiten werden verringert, wodurch die Verfügbarkeit der finanziellen Mittel verbessert wird. Überdies wird abermals der
Signalisierungsaufwand für die Leistungserfassung und die Wahrscheinlichkeit eines sog. „Irrläufers" verringert.
Eine weitere Möglichkeit, die Investitionen für die Bereitstellung der Servicemobile
erfolgsabhängig zu gestalten, besteht darin, den Verdienst der Dienstleistung anteilig mit Anschaffungskosten für das Inventar der CAB bzw. die Werkzeuge des Dienstleisters aufzurechnen. Hierbei kann beispielsweise der erste Leistungssatz, welchen der Konsument an den Dienstleistungserbringer zu leisten hat, mit einem Anschaffungsentgelt für einen
Ausstattungsgegenstand der CAB verrechnet werden. Auf diese Weise kann ein Anreiz für die
Entwicklung besonders absatzfördernder Ausstattungsgegenstände erfindungsgemäßer Servicemobile geschaffen werden.
Die Erfindung ermöglicht also die Abrechnung in Servicemobilen erbrachter Dienstleistungen in neuartiger Weise. Dazu wird der Betreiber einer CAB mit dieser verknüpft, ein mittels der CAB erbrachter Service ermittelt und im Ansprechen darauf entsprechend dem ermittelten
Leistungssatz für den erbrachten Service ein Betrag von dem Konto des Endkunden zum Konto des Service-Anbieters transferiert.
Ein Verzicht auf das erfindungsgemäße System hätte bei Zugrundelegung herkömmlicher Überweisungsvorgänge für die Transaktionen die folgenden Nachteile:
Für den Fall, dass jede einzelne Transaktion einzeln abgerechnet und über einen
Bezahlungsanbieter abgewickelt würde, entstünden bei jeder Transaktion u. A. Kosten in Höhe von ca. 31 ,7 et (Quelle: Stripe.com);
Ohne ein entsprechendes System wäre es für den Betreiber deutlich schwieriger, seine Margen basierend auf einer Umsatzbeteiligung zu erzielen;
Generell würde ein deutlich höherer Aufwand für das operative Management eines der zugrunde liegenden Technologie entsprechenden Servicemobiis zu erwarten sein.
Die Service-Anbieter können erfindungsgemäß vorgeschlagene Verrechnungskonten weiter dafür benutzen, um direkt ihre Service-Mitarbeiter (operative Dienstleister) bezahlen zu lassen. Vom Betreiber können Aufgaben wie Anmeldung des Mitarbeiters, Bezahlung der
Sozialversicherungsbeiträge, usw., vollständig automatisiert übernommen werden. Dies könnte beispielsweise einem Dienstleister helfen, sich vollständig auf seinen Service und seine Kundschaft zu konzentrieren. Auch für entsprechende Hilfestellungen, welche beispielsweise durch eine Applikation auf einem Smartphone, einem Tablet, o.ä., angeboten werden können, können Leistungssätze/Gebühren vom Betreiber erhoben werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
Figur 1 eine Prinzipskizze veranschaulichend im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbare Ausführungsbeispiele für CABs in Verbindung mit einer Fahrlafette, um ein Servicemobil zur Realisierung der vorliegenden Erfindung zu erzielen;
Figur 2 eine schematische Darstellung eines Plattform-Ökosystems zur
Veranschaulichung von Informationsflüssen bei der Realisierung der vorliegenden Erfindung;
Figur 3 eine schematische Darstellung einer Fahrlafette, zweier CABs und ihrer
gegenseitigen Schnittstellen gemäß einem Ausführungsbeispiel der hier offenbarten Technologie;
Figur 4 zeigt eine schematische Übersicht über Flüsse/Bewegungen von
Leistungssätzen, welche zur Leistungsdokumentation zwischen den am erfindungsgemäßen Ökosystem beteiligten Instanzen in erfindungsgemäßer Weise gebucht/zugeordnet werden können; und
Figur 5 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Leistungserfassung in einem Servicemobil während der Fahrt erbrachter Dienstleistungen.
Ausführungsformen der Erfindung
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Fahrlafette 10 eines Servicemobiis gemäß einem Ausführungsbeispiel der hier offenbarten Technologie. Die Fahrlafette bringt dabei sämtliche Merkmale mit, welche für die Fortbewegung, insbesondere die automatische
Fortbewegung, erforderlich sind. Lediglich beispielhaft seien das Fahrwerk, der Antriebsstrang, der Energiespeicher, Längs-/Querführungslogik und -einrichtungen, Außenbeleuchtung, etc genannt. Im Rahmen der vorliegend offenbarten Technologie werden (nicht dargestellte) CABs verwendet, um die Fahrlafette zur Erbringung einer jeweiligen Dienstleistung D1 bis D8 spezifisch einzurichten. Beispielsweise kann eine Bestrahlungs- und/oder Bräunungseinrichtung D1 in Form einer CAB mit der Fahrlafette 10 verbunden werden, um die Dienstleistung „Bräunung" anbieten zu können. Beispielsweise kann eine UV-Bestrahlungseinheit und/oder eine Bräunungsdusche enthalten sein. Um gastronomische Dienstleistungen D2 erbringen zu können, kann eine Restaurant-CAB mit der Fahrlafette 10 verbunden werden. Die Zubereitung von Speisen und der Verzehr derselben kann durch die Einrichtung der CAB ermöglicht
werden. Eine Kosmetik- bzw. Nagelpflege-Dienstleistung D3 kann beispielsweise erfordern, dass die CAB besondere Werkbänke, eine Absauganlage zum raschen Austausch der
Innenraumluft und besonders helle Beleuchtungseinrichtungen (sog. Spots) aufweist. Zur Erbringung von Rechtsberatungsdienstleistungen D4 können eine Bibliothek und/oder mindestens zwei Sitzgelegenheiten in einer entsprechend ausgestalteten CAB vorgesehen sein. Entsprechendes gilt für eine Versicherungsberatungs-Dienstleistung bzw.
Finanzberatungs-Dienstleistung D5. Insbesondere können hierbei Video-Konferenz-Hardware und ein großer Bildschirm zur Darstellung von Grafiken und anderen Präsentationsinhalten vorgesehen sein. Auch Reha-Dienstleistungen D6 und ärztliche Dienstleistungen D7 können durch die Ausgestaltung einer jeweiligen CAB bestmöglich unterstützt werden. Beispielsweise können Untersuchungs- und/oder Trainingsgeräte Bestandteile entsprechender CABs sein. Um Frisierdienstleistungen D8 bereitstellen zu können, kann beispielsweise ein Waschbecken, wie es in Friseursalons zum Haare Waschen üblich ist, ein 230V-Stecker zum Betreiben eines Haartrockners, ein großer Spiegel und ein höhenverstellbarer Frisierstuhl vorgesehen sein. Die vorgenannten CABs können über reversible mechanische Schnittstellen mechanisch fest und crash-sicher mit der Fahrlafette 10 verbunden werden. Um Energie- und Informationsflüsse zwischen der Fahrlafette 10 und der CAB zu gewährleisten, werden in Verbindung mit Figur 3 detailliert dargestellte reversible Schnittstellen vorgeschlagen.
Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Plattform-Ökosystems zur
Veranschaulichung von Informationsflüssen bei der Realisierung der vorliegend offenbarten Technologie. Ein Micro-Service-Provider 14 individualisiert die CABs 1 der Servicemobile, welche anschließend mit einer jeweiligen Fahrlafette 10 (temporär oder dauerhaft) verbunden und bereitgestellt werden. Die Vermittlung der Servicemobile wird von einem Serviceprovider 13 übernommen, welcher über einen Server 7 und beispielsweise einen Funkturm 8 eines
Drahtloskommunikationsnetzwerkes den Bedarf der Anwender 12 ermittelt und mit den grundsätzlich verfügbaren/angebotenen Servicemobilen abgleicht. Bestmögliche
Kombinationen aus angebotenem Servicemobil und interessiertem Anwender 12 führen zum einzelnen Vertragsabschluss über die Bereitstellung von Mobilitätsdienstleistung und einer CAB-spezifischen Dienstleistung. Der Micro-Service-Provider 14 kann auch die einzelne Dienstleistung bzw. ein Dienstleistungspaket vor dem Endkunden erbringen und hierzu den Betrieb des Servicemobiis bzw. der CAB überwachen und sicherstellen oder gar an Bord des Servicemobiis eine manuelle Dienstleistung in einem bemannten Servicemobil erbringen.
Selbstverständlich muss der Serviceprovider 14 nicht identisch mit dem Hersteller/Ausstatter der CAB 1 sein. Diesbezüglich ergeben sich unterschiedliche Konstellationen zum Design, zur
Erstellung und zur Verwendung der CABs bei der Dienstleistungserbringung vor dem Endkunden.
Figur 3 zeigt eine prinzipielle, perspektivische Skizze zur temporären Verbindung einer
Fahrlafette 10 mit einer ersten CAB 1 oder einer zweiten CAB 2. Korrespondierend zueinander ausgestattete mechanische Schnittstellen 10a auf der Fahrlafette 10 und mechanische
Schnittstellen 1 a in den CABs 1 , 2 sorgen für eine rasche und crash-sichere Verbindung zwischen CAB 1 , 2 und Fahrlafette 10. Sofern Informationen und/oder Energie von der CAB 1 , 2 zur Fahrlafette 10 oder anders herum ausgetauscht werden sollen, werden zusätzliche, zueinander korrespondierende Schnittstellen 1 b, 10b an den CABs 1 , 2 und der Fahrlafette 10 angeordnet, welche ebenfalls in Richtung eines Pfeils P miteinander in Eingriff gebracht werden. Alternativ oder zusätzlich können in entsprechender Weise weitere oder alternative Schnittstellen zwischen den CABs 1 , 2 und der Fahrlafette 10 miteinander in Eingriff gebracht werden. Beispielsweise können eine Heiz-/Kühlleistung, eine hydraulische Energie, Druckluft, etc., zwischen den CABs 1 , 2 und der Fahrlafette 10 ausgetauscht werden. Die Schnittstellen können Informationstechnisch überwacht werden, so dass erst bei einer ordnungsgemäßen Kontaktierung der jeweiligen Schnittstellen und insbesondere einer entsprechenden
Verriegelung der Schnittstellen eine Verwendung/Fahrt des Servicemobiis ermöglicht wird. Während die dargestellten mechanischen Schnittstellen 10a der Fahrlafette 1 mit U- bzw.
Schienenprofile ausgestaltet sind, welche mit beispielhaft dargestellten T-Profilen als
Schnittstellen 1 a der CABs 1 , 2 in Eingriff gebracht werden können, versteht es sich von selbst, dass andere mechanische Schnittstellen möglich sind, welche gegebenenfalls in einer anderen Richtung als derjenigen des dargestellten Pfeils P miteinander in Eingriff zu bringen sind.
Sofern die CABs 1 , 2 jedoch aufgebockt in geeigneter Höhe gelagert werden können, kann die Fahrlafette 10 wie dargestellt selbsttätig unter die CAB 2 fahren, wobei die Schnittstellen 1 b, 1 a, 10b, 10a miteinander in Eingriff gebracht werden, ohne dass eine aufwendige Hebevorrichtung o.ä. erforderlich ist. Gegebenenfalls kann ein Luftfahrwerk der Fahrlafette 10 verwendet werden, um eine geringfügige Höhenanpassung vorzunehmen. Während im Rahmen der vorliegend offenbarten Technologie eine CAB nicht notwendiger weise als Fahrgastzelle mit dienstleistungsspezifischer Inneneinrichtung verstanden werden muss, stellt dies eine geeignete Ausgestaltung der vorliegend offenbarten Technologie dar. Alternativ kann die CAB im Sinne der vorliegend offenbarten Technologie einen lediglich temporären Bestandteil der (integral mit der Fahrlafette 10 gefertigten) Fahrgastzelle darstellen. Bei dieser Ausgestaltung können die in Figur 3 dargestellten Schnittstellen (oder andere geeignete Schnittstellen) zwischen der CAB und der Fahrgastzelle angeordnet sein. Die Schnittstellen können
beispielsweise am Dach und/oder in den Seitenwänden und/oder im Boden der CAB sowie der Fahrgastzelle angeordnet sein.
Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung von Parteien, welche innerhalb des
erfindungsgemäßen Ökosystems zur Erbringung mobiler Dienstleistungen beteiligt/enthalten sind. Ein Betreiber 13 (z.B. ein Fahrzeughersteller/Mobilitätsdienstleistungsanbieter) stellt eine Fahrlafette 10 und eine CAB 1 bereit, welche zu einem Servicemobil 20 zusammengesetzt werden können. In dem Servicemobil 20 kann ein Friseur 14 als Dienstleistungsanbieter einem Konsumenten 16 (Kunden) die Haare schneiden. Um seinen Absatz/Wettbewerbsvorteil gegenüber den (nicht dargestellten) Wettbewerberbern auszubauen, hat der Friseur 14 auf eine durch einen Designer 17 gestaltete und von einem renommierten Handwerker 18 montierte CAB 1 zurückgegriffen. Der Designer 17 und der Handwerker 18 sind jedoch nicht sofort für ihre Leistungen entlohnt worden. Vielmehr hat sich der Betreiber bzw. der Friseur 14 dafür entschieden, beide erfolgsabhängig zu entlohnen. Auf diese Weise können die Kosten bei Markteintritt für den Friseur 14 minimiert werden. Die von dem Friseur 14 am Konsumenten 16 erbrachte Dienstleistung während der Fahrt wird durch einen Leistungssatz L1 als erster Leistungssatz repräsentiert, welcher die Zahlungsverpflichtung des Kunden 16 gegenüber dem Friseur 14 symbolisiert/dokumentiert. Gegenüber dem Betreiber 13 ist der Kunde 16 für die Mobilitätsleistung durch einen Leistungssatz L3 verpflichtet. Dieser Leistungssatz könnte auch als„Beförderungsentgelt" bezeichnet werden. Sofern der Friseur 14 gerade keinen
Konsumenten 16 behandelt, werden aufgrund der Nutzung der Fahrlafette 10 sowie der CAB 1 Leistungssätze L2 gegenüber dem Betreiber der Fahrlafette fällig. Ein entsprechender
Leistungssatz L2 wird auch in dem Fall fällig, dass der Friseur 14 das Beförderungsentgelt anteilig für den Konsumenten 16 übernimmt, um diesen zur Inanspruchnahme seiner
Dienstleistung zu motivieren. Für die Gestaltung der CAB 1 könnten der Betreiber 13 und/oder der Friseur 14 durch einen Leistungssatz L4 bzw. L5 zu einer Zahlung verpflichtet sein. Auch der Handwerker 18 erwirkt durch seine Individualisierungsmaßnahmen an der CAB 1 des Friseurs 14 einen Anspruch, welcher durch einen Leistungssatz L6 veranschaulicht wird. Bis hierhin sind bereits sechs unterschiedliche Ansprüche auf Leistungssätze L1 bis L6 zwischen den Parteien entstanden. Jeweilige Überweisungen würden eine Vielzahl von Eingaben, Bestätigungen, Bearbeitungszeiten während der Übertragung auf jeweilige Bankkonten II bis V der Parteien und Überweisungsgebühren bedingen. Überdies kann sich eine
Zahlungsverpflichtung in Form eines Leistungssatzes L7 zwischen dem Betreiber 13 und dem Friseur 14 für den Fall ergeben, dass der Friseur 14 aufgrund besonders guter Rezensionen oder Werbemaßnahmen für den Betreiber 13 eine Gegenleistung zu erwarten hat. Die erfindungsgemäße Vereinfachung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein vom
Konsument 16 an den Betreiber 13 zu übertragender Leistungssatz L3 vom Betreiber 13 empfangen wird und der Betreiber 13 in Kenntnis der wirtschaftlichen Vereinbarung zwischen den dargestellten Parteien jeweilige Überweisungen Ün bis Uv auf die Bankkonten II bis V der Beteiligten ausführt. Die Anzahl der Überweisungen ÜM bis Uv auf die Bankkonten II bis V werden auf diese Weise gegenüber den oben diskutierten Schritten bereits bei einmaliger Betrachtung verringert. Erkennbar können die Leistungssätze L1 bis L7 insbesondere dann dramatisch hinsichtlich des durch sie entstehenden Signalisierungsaufwandes reduziert werden, wenn die Leistungen vom Betreiber 13 über einen vordefinierten Zeitraum und/oder über vordefinierte Transaktionsvolumina gesammelt werden und erst nach Erreichen der vorgenannten Randbedingungen eine jeweilige Überweisung ÜM bis Üv auf die Bankkonten II bis V ausgeführt wird.
Figur 5 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Leistungserfassung (Abrechnung) in einem temporär aus einer Fahrlafette und einer dienstleistungsspezifischen Kabine zusammengesetzten Servicemobil erbrachter
Dienstleistungen. In Schritt 100 wird der Dienstleister informationstechnisch mit der von ihm verwendeten CAB verknüpft. Dies kann beispielsweise einmal pro Tag, in Verbindung mit jedem Dienstleistungsvorgang oder lediglich einmal initial bis zum Widerruf erfolgen. In Schritt 200 wird eine mittels der CAB während der Fahrt erbrachte Dienstleistung ermittelt. Dies kann unter Verwendung von Sensorik automatisch erfolgen oder zumindest sensorisch unterstützt durchgeführt werden. In Schritt 300 wird ein aufgrund der erbrachten Dienstleistung ermittelter erster Leistungssatz einem Account des Dienstleisters aufgrund der Verknüpfung automatisch zugeordnet. Mit anderen Worten wird die mittels der CAB erbrachte Dienstleistung aufgrund der Verknüpfung dem Account des Dienstleisters zugeordnet. In Schritt 400 werden sowohl der Konsument als auch der Dienstleister der während der Fahrt erbrachten Dienstleistung informationstechnisch mit der Fahrlafette verknüpft. Eine in Schritt 500 mittels der Fahrlafette erbrachte Fahrleistung kann somit in Schritt 600 automatisch (zumindest anteilig) einem jeweiligen Account des Konsumenten bzw. des Dienstleisters zugeordnet werden. Diese anteilige Zuordnung kann beispielsweise dynamisch (z.B. in Abhängigkeit der Marktsituation) erfolgen. In Schritt 700 werden unterschiedliche Leistungssätze miteinander aufgerechnet: Der erste Leistungssatz, welchen der Konsument aufgrund der bezogenen Dienstleistung dem Dienstleister zu zahlen hat, ein Fahrleistungssatz, welchen der Konsument und/oder der Dienstleister einem Betreiber der Fahrlafette bzw. des Servicemobiis zu zahlen hat sowie ein Bereitstellungsleistungssatz, welchem der Dienstleister aufgrund der (z.B. zeitbasiert abgerechneten) Miete der CAB an den Betreiber der CAB zu leisten hat. In Schritt 800 kann eine Vielzahl erster Leistungssätze bzw. wie vorstehend beschriebener aufgerechneter
Leistungssätze akkumuliert werden bzw. angesammelt werden, um die Anzahl von Transaktionen weiter zu reduzieren und Bearbeitungszeit sowie Kosten zu sparen. In Schritt 900 wird anschließend ein Sammelbetrag durch den Betreiber der Fahrlafette an den
Dienstleister übermittelt, welcher die akkumulierten Leistungssätze widerspiegelt bzw. darstellt. Diese Übermittlung kann entweder auf ein vom Betreiber geführtes Konto einer parallelen Währung oder auf ein Bankkonto bei einem herkömmlichen Geldinstitut erfolgen.
Bezugszeichenliste
1 erste CAB
1 a mechanische Schnittstelle der CAB
1 b informationstechnische/energetische Schnittstelle der CAB
2 zweite CAB
7 Server
8 Funkturm
10 Fahrlafette
10a mechanische Schnittstelle der Fahrlafette
10b energetische/informationstechnische Schnittstelle der Fahrlafette
12 Anwender
13 Serviceprovider
14 Micro-Service-Provider (Friseur)
16 Konsument/Kunde
17 Designer
18 Handwerker
20 Servicemobil
D1-D8 Dienstleistungen
L1-L7 Leistungssätze
Ün-Üv Überweisungen an Bankkonten
l-V Bankkonten
P Pfeil
100-900 Verfahrensschritte