Beschreibung
Vorrichtung und Verfahren zur Unterstützung eines Kunden bei der Anforderung eines
Servicemobiis
Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Unterstützung eines Kunden bei der Anforderung eines aus einer Fahrlafette und einer dienstleistungsspezifisch eingerichteten Kabine (CAB) temporär zusammengesetzten Servicemobiis. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine bestmögliche Unterstützung eines Kunden für den Fall, dass seine Präferenz nicht erfüllt werden kann / nicht verfügbar ist.
Die Fortentwicklung des Individualverkehrs schreitet derzeit rasch voran. Einerseits werden gemeinsam verwendete Fortbewegungsmittel (Car-Sharing, Pool-Fahrzeuge, etc.) immer stärker nachgefragt und professioneller angeboten. Andererseits schreitet auch die
Automatisierung des Personenindividualverkehrs immer rascher voran, so dass die Insassen entsprechender Fahrzeuge die Reisezeit anderweitig nutzen können.
Dienstleistungen hingegen werden bis heute üblicherweise in stationären Einrichtungen (z.B. „Ladengeschäften") angeboten. Anbieter stationärer Dienstleistungen stehen bislang vor den Problemen, dass sie ausschließlich hohe Umsätze in teuren Toplagen erzielen können, die Skalierung schwierig ist, Mietverträge eine langfristige Ortsbindung bewirken und die
Investitionskosten und das unternehmerische Risiko hoch sind.
Endkunden, welche die Dienstleistung gern erleben wollen, haben mitunter lange Fahrwege und hohe Kosten für die stationären Dienstleistungen auf sich zu nehmen. Folglich verbringt der Endkunde nicht nur die Fahrzeit zum Arbeitsplatz, sondern zusätzlich die Zeit zum jeweiligen Dienstleister (z.B. Restaurant, Anwalt, Behörde) im Fahrzeug. Aktuell verbringt ein Deutscher ca. 60 Min. pro Tag im Auto. Zudem können viele ältere Menschen nicht mehr fahren. Mit dem autonomen Fahren ist das wieder möglich.
Spartenspezifisch sind auch Ansätze bekannt, bei welchen die Dienstleistung zum Kunden kommt. Beispielsweise werden Frisierdienstleistungen zu Hause angeboten oder fahrende Einzelhändler (der„Eiermann") machen Station in Wohngegenden, um dort Waren abzusetzen.
Vereinzelt ist bereits die Erbringung von Dienstleistung für Fahrgäste bekannt. Beispielsweise können gastronomische Dienstleistungen in Zügen des Fernverkehrs in Anspruch genommen oder audiovisuelle Inhalte („Bord-Kino") konsumiert werden.
DE 20 2015 106 556 U1 offenbart eine fahrbare Vorrichtung zur mobilen Bereitstellung unterschiedlicher Serviceleistungen in modularer Bauweise, umfassend eine Antriebseinheit, Energiespeichereinheit und/oder dazugehörige Elektronik. Ein austauschbares Servicemodul, welches beispielsweise ein Zapfhahnmodul, ein Kühlmodul, ein Eismodul oder eine
Nassstrecke umfassen kann, ist reversibel über korrespondierende Arretierungspunkte mit einem Fahrgestell verbunden.
UBER nutzt mittlerweile Fahrradkuriere, um Essen direkt ins Fahrzeug zu liefern. So können zumindest die Ergebnisse gastronomischer Dienstleitungen bei minimalen Mehrkosten in herkömmlichen Fahrzeugen genossen werden. Die Fahrzeuge selbst hingegen sind nicht service-spezifisch ausgestaltet. Zudem wird die Dienstleistung nicht im Fahrzeug erbracht, sondern endet an der Fahrzeugtür mit der Übergabe des Essens. www.luxurymobilebarbershop.com bietet einen mobilen Frisiersalon, bei welchem der Kunde den Ort der Dienstleistung (Bsp. Flughafenparkplatz) definiert und der Fahrer den mobilen Frisörsalon zu dem definierten Ziel fährt, um dort die Dienstleistung zu erbringen.
In Fortbewegungsmitteln angebotene Dienstleistungen bieten bereits heute On-Demand Services besonders im Luxus-Segment an. Diese bieten ihren Endkunden Ortsunabhängigkeit, Zeitersparnis und Exklusivität, meist jedoch zu einem Preis, welcher für eine vielköpfige Kundschaft zu hoch ist. In Fortbewegungsmitteln angebotene Dienstleistungen sind heute wegen hoher Investitionskosten und mangelnder Auslastung meist im Luxus-Segment zu finden. Gründe hierfür sind, dass das Fahrzeug zum Umbau gekauft werden muss, viel Handarbeit für den Umbau notwendig ist, wenige Standard-Bauteile zur Verfügung stehen, der Service-Anbieter lange Wege zwischen den Kunden zu fahren hat und schließlich das operative Management (Bezahlung, Buchung, Steuern) selbstständig zu übernehmen hat. Zudem sind umfangreiche Modifikationen von Fortbewegungsmitteln stets mit kostspieligen
Einzelabnahmen der zuständigen Stellen verbunden.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bestmögliche Unterstützung eines Anwenders für den Fall zu ermöglichen, dass seiner Präferenz nicht entsprochen werden kann / seine Präferenz nicht verfügbar ist.
Offenbarung der Erfindung
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, dass die Konsumbereitschaft von Fahrgästen grundsätzlich höher ist, als wenn dieselbe Person frei verfügbare Zeit für den Konsum einer Dienstleistung aufwenden muss.
Um den Konsum von Dienstleistungen während der Fortbewegung besser auf die
Anforderungen des Service-Erbringers und des Kunden anzupassen, fußt die vorliegende Erfindung beispielsweise auf dem Konzept, Fahrzeugplattformen mit allen für ein autonomes Fahren notwendigen technischen Einheiten, wie Fahrwerk, Antriebseinheit usw. bereitzustellen, welche bedarfsweise mit auf eine Dienstleistungserbringung während der Fahrt
zugeschnittenen Fahrgastzellen verbindbar sind. Die Fahrgastzellen werden im Rahmen der vorliegenden Offenbarung als„CABs" bezeichnet.„CAB" steht für„Kabine" oder„Cabine".
Anders ausgedrückt ist eine CAB ein für einen spezifischen Service oder eine Servicegruppe angepasster Fahrzeugaufbau, der alle Schnittstellen bereithält, um die zur
Dienstleistungserbringung erforderliche Einrichtung zu beherbergen und zu betreiben.
Die CAB kann daher als mechanische Einheit verstanden werden, welche als solche über vordefinierte Schnittstellen mit der Fahrzeugplattform/der Fahrlafette verbunden werden kann. Die Schnittstellen sorgen für eine mechanisch reversible, jedoch zuverlässige Verbindung zwischen der CAB und der Fahrlafette. Weitere Schnittstellen können zur Energieübertragung, insbesondere elektrischer Energie, zwischen der CAB und der Fahrlafette eingerichtet sein. Auch diese Schnittstellen sind reversibel ausgestaltet. Insbesondere können weitere
Betriebsmittel (Flüssigkeiten), mechanische Energieübertragungsmittel, z.B. Wellen, Zahnräder, o.ä. für eine mechanische Energieübertragung von der Fahrlafette an die CAB, sowie
Funkverbindungen und/oder eine datentechnische Verknüpfung zwischen der einzelnen CAB und der Fahrlafette sowie ihren Bausteinen vorgesehen sein. Für alle informationstechnischen Verknüpfungen der Fahrlafette mit der CAB bieten sich als Schnittstellen beispielsweise elektrische und/oder optische Leitungen, insbesondere Bussysteme, an.
Um eine kostengünstige, rasche und wenig fehleranfällige Konfiguration einer aus Fahrlafette und CAB bestehenden mobilen Einheit (auch„Servicemobil") zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass sämtliche Schnittstellen zwischen der CAB und der Fahrlafette in im Wesentlichen identischer Richtung zueinander korrespondierend angeordnet sind. Mit anderen Worten kann eine CAB in einer ersten Richtung mechanisch mit der Fahrlafette in Eingriff gebracht werden, wobei beispielsweise Schienen für eine formschlüssige Verbindung zwischen CAB und Fahrlafette sorgen. Dieselbe Richtung kann für die energetische Verbindung zwischen der Fahrlafette und der CAB vorgesehen sein. Insbesondere kann sichergestellt werden, dass eine korrekte mechanische Verbindung zwischen der Fahrlafette und der CAB automatisch zu einer korrekten energetischen Verbindung der Fahrlafette mit der CAB führt. Entsprechendes kann für die Schnittstellen zur Betriebsmittelübertragung gelten. Sofern auch Daten zwischen der CAB und der Fahrlafette (z.B. bidirektional) auszutauschen sind, können beispielsweise leitungsvermittelnde Schnittstellen entsprechend angeordnet sein und bei der Verbindung zwischen der Fahrlafette und der CAB automatisch geschlossen werden. Dies schließt eine drahtlose Übertragung von Daten zwischen Fahrlafette und CAB jedoch nicht aus, wozu ebenfalls Schnittstellen vorgesehen sein können. Zumindest können mehrere Schnittstellen, insbesondere wesensgleiche standardisierte Schnittstellen, räumlich zusammengefasst sein und reversibel, jedoch gegen ein unerwünschtes Lösen gesichert, an korrespondierenden Positionen an der Fahrlafette/der CAB angeordnet sein.
Durch die oben genannte Standardisierung können für die Erbringung von Dienstleistungen während der Fahrt erforderliche Randbedingungen geschaffen werden, welche eine erhebliche Kostenreduzierung und einen bislang unerreichten Individualisierungsgrad von Fahrzeugen ermöglichen. Während die CABs den Dienstleistern vordefinierte Rahmen bieten, um ihre Dienstleistung sicher und anwendertauglich anzubieten, sorgt die Fahrlafette für effiziente, komfortable, rasche und zeitsparende Fortbewegung, insbesondere im Falle automatisch fahrfähiger Fahrlafetten. Hierdurch wird älteren oder fahruntüchtigen Personen sowie Kindern während der Reise eine individuelle Dienstleistung geboten.
Das oben genannte Konzept aus Fahrlafette und CAB ermöglicht die Erbringung von individualisierten Dienstleistungen unterwegs, wobei das beschriebene Konzept die physische Plattform darstellt, welche in Verbindung mit einer digitalen Vermittlungsplattform (Server) potentiellen Kunden zugänglich gemacht wird. Die hier offenbarte Technologie beschreibt das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten und Akteure in dem Plattform-Ökosystem. Es ermöglicht die freie Zeit, die durch das autonome Fahren bzw. Taxifahrten entsteht, optimal zu nutzen und zu monetarisieren.
In dem Plattform-Ökosystem werden Probleme verschiedener Akteure gelöst. Dabei ist zwischen Endkunden (nutzen Services während der Fahrt), Service-Anbietern (bieten Services während der Fahrt an wie z.B. Anwälte) und Microservice-Providern (stellen Bausteine zur Ausstattung der Fahrzeuge bereit) zu unterscheiden. Die Bausteine müssen nicht physisch sein bzw. die gegenständliche Inneneinrichtung der CAB betreffen, sondern könnten auch Software- Bausteine sein, z.B. eine Darstellung eines Restaurant-Menüs auf einem Display.
Die Vermittlung aus Fahrlafette und CAB bestehender Servicemobile kann beispielsweise über einen Server in Verbindung mit vom Kunden/Dienstleistungsanbieter verwendeten (mobilen) Drahtloskommunikationsendgeräten („Anwenderendgerät") vorgenommen werden. Eine Applikation stellt hierbei die Schnittstelle zum Endkunden dar. Der Endkunde bucht über die Applikation die mobilen On-Demand-Services. Dazu definiert der Endnutzer Startpunkt, Ziel, Startzeit und Art der während der Fahrt zu erbringenden Dienstleistung. Endkunden können weitere Aufgaben über die Applikation erledigen wie z.B. Anfragen senden, Suchergebnisse sichten, Servicemobile/Dienstleistungen buchen, Bewertungen abgeben sowie die gebuchten bzw. bezogenen Dienstleistungen bezahlen.
Der Serviceanbieter kann ein eigenes Profil digital bereithalten, mittels dessen sich der
Endnutzer über die angebotenen Services, Kundenmeinungen etc. informieren kann.
Entscheidet sich der Endnutzer für den Bezug eines Services, wird seine Anfrage auf dem Anwenderendgerät des mobilen Serviceanbieters oder in dessen Fahrzeug angezeigt. Der Serviceanbieter kann die Anfrage akzeptieren, wodurch der kombinierte Beförderungs- /Dienstleistungsvertrag zustande kommt.
Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung erbringbare Dienstleistungen lassen sich
beispielsweise in die folgenden Ausprägungen/Kategorien gliedern:
Die Dienstleistung kann von einem Menschen oder unbemannt erbracht werden (z.B. Frisör gegenüber Multimedia-Darbietung)
individualisierte CAB oder Massenware (z.B. generisches Restaurant gegenüber systemgastronomischer Ausgestaltung).
Zusammengefasst umfasst die der vorliegenden Technologie zugrundeliegende
Fahrzeugarchitektur zumindest zwei gegenständliche Komponenten: Die zur Fortbewegung erforderliche Komponente wird als„Fahrlafette" bezeichnet, in welcher sich die Technik zum
autonomen Fahren befinden kann. Zudem wird der Fahrzeugaufbau (CAB) verwendet, der alle Schnittstellen bereithält, um die zur Dienstleistungserbringung erforderliche, spezifische Einrichtung zu beherbergen und zu betreiben. Die aus den vorgenannten Komponenten bestehenden Fahrzeuge/Fortbewegungsmittel werden auch als„Servicemobil" bezeichnet. Sie könnten auch als„physische Apps auf Rädern" bezeichnet werden, da sie hinsichtlich ihres Funktionsumfangs so vielfältig sind, wie durch Applikationen individualisierte Smartphone- Plattformen.
Ausgehend von der vorstehend offenbarten Technologie wird die oben genannte Aufgabe durch ein Verfahren zur Unterstützung eines Kunden bei der Anforderung eines aus einer Fahrlafette und einer dienstleistungsspezifisch eingerichteten CAB temporär zusammengesetzten
Servicemobils. Der Kunde kann beispielsweise über eine mobile Anwenderschnittstelle
(Smartphone, Tablet o.ä.) seinen Bedarf an einem Bezug einer Dienstleistung während einer Fahrt kundtun. Alternativ oder zusätzlich kann der Bedarf des Kunden zum Bezug der
Dienstleistung auch sensorisch und / oder automatisch ermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich kann anhand eines digitalen Kalenders und / oder anhand einer digitalen
Aufgabenliste die Notwendigkeit zum (kurzfristigen) Bezug einer Dienstleistung ermittelt werden. Anschließend wird festgestellt, dass die Präferenz des Kunden zum Stillen des Bedarfes (an der Dienstleistung) nicht entsprochen werden kann. Die Präferenz kann der Kunde beispielsweise durch explizite Auswahl eines Servicemobils, einer CAB, eines Anbieters o.ä. kundtun. Die Präferenz kann sich auch aus einer vordefinierten Konfiguration ergeben, welche der Kunde beispielsweise in einem persönlichen Profil einer Serviceanfragen für die Servicemobile verwaltenden Applikation definiert hat. Die Präferenz kann in Bezug auf
Dienstleistungskategorien und / oder auf sonstige Eigenschaften der Servicemobile, der CABs und / oder der dienstleistenden Personen beziehen. Im Ansprechen auf die Ermittlung der Tatsache, dass der Präferenz des Kunden nicht entsprochen werden kann, wird anschließend automatisch ein Alternativvorschlag bezüglich der Präferenz ausgegeben. Insbesondere kann der Alternativvorschlag auch automatisch erzeugt werden. Die Ausgabe kann beispielsweise ebenfalls über ein Smartphone / eine elektronische Datenverarbeitungseinrichtung des Kunden erfolgen. Insbesondere kann der Alternativvorschlag durch einen Vergleich der Präferenz des Kunden mit Eigenschaften / Zuständen weiterer Servicemobile/CABs generiert werden.
Beispielsweise kann eine identische Dienstleistung durch einen anderen Betreiber der
Alternativ-CAB auf einer identischen oder ähnlichen Fahrtroute angeboten werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine ähnliche Dienstleistung auf einer ähnlichen oder identischen Strecke angeboten werden. Beispielsweise kann in Abhängigkeit einer Fahrtenhistorie des Anwenders eine CAB/Dienstleistung als Alternativvorschlag ausgewählt werden, welche der Anwender
unter ähnlichen Randbedingungen (z.B. Zeit, Tag, Ziel, Abfahrtsort) zu einem früheren
Zeitpunkt genutzt / verwendet hat. Alternativ oder zusätzlich kann der Alternativvorschlag eine gänzlich andere Dienstleistung beschreiben, die jedoch den Zeiten und / oder Fahrtroute der Präferenz des Kunden bestmöglich entsprechen. Die Alternativ-Dienstleistung kann
beispielsweise ebenfalls aus einem persönlichen Kalender oder einer persönlichen
Aufgabenliste des Kunden ermittelt werden und ebenfalls innerhalb eines kurzfristigen
Zeitraumes zu erledigen sein. Auf diese Weise wird der Kunde bestmöglich bei der Nutzung seiner Zeit während der Fahrt mit einem erfindungsgemäß verwendeten Servicemobil unterstützt. Insbesondere wird der Kunde bestmöglich beim Erledigen seiner Aufgaben durch den Bezug von Dienstleistungen während einer Fahrt unterstützt.
Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
Der Bedarf an der Dienstleistung kann beispielsweise durch die Auswahl einer CAB und / oder eines Servicemobiis mittels einer Applikation, welche auf einem Smartphone ausgeführt wird, erfolgen. Beispielsweise kann der Anwender in einem Suchfeld einen Namen und / oder eine Dienstleistung eingeben, welcher mindestens ein Servicemobil zuordenbar ist. Eine
entsprechende Definition des Servicemobiis / der CAB kann auch aus einer
Suchergebnisdarstellung hervorgehen, in welcher eine Vielzahl CABs / Servicemobile enthalten sind. Die Suchergebnisdarstellung kann beispielsweise im Ansprechen auf das Definieren eines Startortes und / oder eines Zielortes und / oder einer Abfahrtszeit und / oder einer Ankunftszeit und / oder einer während einer Fahrt zu beziehenden Dienstleistungskategorie oder
Dienstleistung erzeugt worden sein. Hierzu können in einem stationären Server registrierte CABs / Servicemobile sortiert und dem Anwender beispielsweise internetvermittelt zur Anzeige gebracht worden sein. Auf diese Weise kann der Anwender auf möglichst flexible Weise die Randbedingungen für die während der Fahrt zu erbringende Dienstleistung bzw. seinen Bedarf zum Bezug einer Dienstleistung während der Fahrt bestimmen.
Optional kann der Alternativvorschlag in einer Suchergebnisdarstellung hervorgehoben werden. Beispielsweise kann eine optische Hervorhebung (z.B. farbliche Gestaltung und / oder
Kontrast), eine gegenüber übrigen Einträgen veränderte Größe und / oder eine in einer sich in vordefinierter Weise gegenüber der Darstellung der übrigen Einträge über der Zeit ändernde Darstellungsweise den Alternativvorschlag hervorheben. Beispielsweise kann der
Alternativvorschlag eine höhere Priorität innerhalb der Suchergebnisdarstellung aufweisen. Mit anderen Worten kann der Alternativvorschlag beispielsweise zuoberst in der
Suchergebnisdarstellung angezeigt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Präferenz des
Kunden aus der Suchergebnisdarstellung entfernt werden, während der Alternativvorschlag (z.B. als solcher gekennzeichnet) im Bereich der Präferenz, insbesondere an der Stelle derselben, fortwährend angezeigt wird. Auf diese Weise kann der Kunde den
Alternativvorschlag bestmöglich und besonderes intuitiv mit der nicht erfüllbaren Präferenz assoziieren und mit geringstmöglichen Manipulationen den Alternativvorschlag auswählen. Eine aufwändige Suche nach weiteren Alternativen kann sich auf diese Weise erübrigen. Somit können die Anwenderakzeptanz und der Energieverbrauch sowie die Abnutzung der verwendeten Anwenderschnittstelle zum Auswählen des Alternativvorschlages vermindert werden.
Die Möglichkeit des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Systems zum Entsprechen der Präferenz kann beispielsweise davon abhängen, ob eine der Präferenz zugeordnete CAB einen vordefinierten Bereitschaftsstatus (z.B. "verfügbar") und / oder Belegungsstatus (z.B.
"mindestens X Plätze frei" oder "Dienstleistung an Bord verfügbar") aufweist. Wird also automatisch ermittelt, dass ein vom Anwender angefragter Zustand / Status seiner Präferenz nicht vorliegt, kann automatisch der Alternativvorschlag unterbreitet werden.
Aufgrund der vielen unterschiedlichen Möglichkeiten, einen Alternativvorschlag für eine nicht erfüllbare Präferenz zu finden, ist bevorzugt vorgesehen, einen eine CAB als
Alternativvorschlag besonders qualifizierenden Datensatz bei der Unterbreitung des
Alternativvorschlages zu berücksichtigen. Mit anderen Worten kann bereits vor der Ermittlung des Bedarfes des Kunden zum Bezug der Dienstleistung ein Datensatz einer bestimmten CAB oder einem bestimmten Anbieter von CABs zugeordnet sein, aufgrund dessen die CAB / der Anbieter automatisch und insbesondere ohne weitere Untersuchungen, als Alternativvorschlag qualifiziert wird. Diese Auswahl kann im Rahmen vordefinierter Randbedingungen erfolgen. Beispielsweise kann ein vordefinierter Verwandtschaftsgrad zwischen der angefragten
Dienstleistung (der Präferenz) und der innerhalb der durch den Datensatz als
Alternativvorschlag qualifizierten CAB erbringbaren Dienstleistung positiv geprüft werden, um die CAB als Alternativvorschlag zu qualifizieren. Entsprechende Randbedingungen können auch hinsichtlich der Fahrzeit und / oder hinsichtlich des Abfahrt-/Zielortes der Fahrt vorgenommen werden. Aufwändige Untersuchungen und Filterungen der verfügbaren
Servicemobile erübrigen sich auf diese Weise, da der Datensatz die CAB / das Servicemobil automatisch und insbesondere ohne aufwändige weitere Untersuchungsschritte als
Alternativvorschlag qualifiziert. Alternativ oder zusätzlich kann der Datensatz eine
Randbedingung definieren, welche für die Vertragsgestaltung der Buchung des
Alternativvorschlages verwendbar ist. Aufgrund der Unmöglichkeit zur Erfüllung der Präferenz
kann auf diese Weise eine schnellstmögliche Definition geänderter Buchungsbedingungen erfolgen. Beispielsweise kann eine veränderte Preisgestaltung und / oder geänderte
Rücktrittsbedingungen für die Entscheidung des Konsumenten / Kunden wichtig sein, welcher für die Auswahl eines Alternativvorschlages mit (ggf. weniger geeigneten) Randbedingungen einen verminderten Preis zu zahlen oder weniger geeignete Randbedingungen zu akzeptieren bereit ist. Beispielsweise kann der Anwender durch die im Datensatz definierten
Randbedingungen eine Testperiode (z.B. 5 Minuten, 10 Minuten o.ä.) in Anspruch nehmen, um die Alternative gegenüber seiner Präferenz hinreichend (kostenlos) zu testen und sich mit einer verbindlichen Buchung / Bezahlung einverstanden zu erklären. Dies erhöht die Auslastung erfindungsgemäßer Servicemobile, da die Bereitschaft des Kunden zur Akzeptanz des
Alternativvorschlages erhöht wird.
Um den Alternativvorschlag bestmöglich an die Bedürfnisse des Kunden anzupassen, kann auf weitere Informationen zurückgegriffen werden, welche über den Kunden und seine Bedürfnisse Aufschluss geben. Beispielsweise kann in Abhängigkeit einer persönlichen Bewegungs- und / oder Konsumhistorie des Kunden entschieden werden, welche CAB / welches Servicemobil als Alternativvorschlag für den Kunden besonders geeignet sind. Beispielsweise kann auf einem Datenspeicher eines Servers und / oder auf einem Mobilgerät / einer Applikation gespeichertes Datenmaterial ausgewertet werden, welches Aufschluss darüber gibt, welche Vorlieben der Kunde in ähnlichen Situationen und / oder zu ähnlichen Tageszeiten und / oder auf ähnlichen Strecken und / oder in Erwartung ähnlicher Umstände am Zielort an den Tag gelegt hat. Auf diese Weise kann die Auswahl eines adäquaten Alternativvorschlages bestmöglich vorbereitet werden / erfolgen.
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine mobile oder stationäre Vorrichtung zur Unterstützung eines Kunden bei der Anforderung eines Servicemobiis vorgeschlagen. Die Vorrichtung umfasst zumindest einen Dateneingang, eine Auswerteeinheit (z.B. ein Rechner, ein programmierbarer Prozessor, ein elektronisches Steuergerät o.ä.) und einen Datenausgang. Mittels des Dateneingangs ist die Auswerteeinheit eingerichtet, einen Bedarf des Kunden zum Bezug einer Dienstleistung während einer Fahrt zu ermitteln. Überdies kann die Auswerteeinheit ermitteln, dass einer Präferenz des Kunden zum Stillen des Bedarfes nicht entsprochen werden kann und daher erfindungsgemäß ein Alternativvorschlag zu unterbreiten ist, um den Kunden bestmöglich bei seiner Zeitgestaltung zu unterstützen. Mittels des Datenausgangs ist die Auswerteeinheit eingerichtet, automatisch einen Alternativvorschlag bezüglich der Präferenz auszugeben. Die Vorrichtung kann als Mobilkommunikationsgerät ausgestaltet sein. Beispielsweise kann es sich hierbei um ein Smartphone und / oder ein Tablet
handeln. Alternativ kann die Vorrichtung als stationäre Einrichtung umfassend einen Server, einen Datenspeicher und entsprechende Kommunikationsmittel ausgestaltet sein. In jedem Fall ist die erfindungsgemäße Vorrichtung eingerichtet, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt auszuführen und die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile in entsprechender Weise zu verwirklichen, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt (z.B. ein Datenspeicher) vorgeschlagen, auf welchem Instruktionen gespeichert sind, die einen programmierbaren Prozessor in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt auszuführen. Das Computerprogrammprodukt kann als CD, DVD, Blue Ray Disc, Flashspeicher, Festplatte, RAM/ROM, Cache etc. ausgestaltet sein.
Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Signalfolge repräsentierend Instruktionen vorgeschlagen, welche einen programmierbaren Prozessor in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt auszuführen. Auf diese Weise wird auch die informationstechnische Bereitstellung der Instruktionen für den Fall unter Schutz gestellt, dass sich die hierzu erforderlichen Speichermittel außerhalb des
Geltungsbereiches der beigefügten Ansprüche befinden.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
Figur 1 eine Prinzipskizze, veranschaulichend im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbare Ausführungsbeispiele für CABs in Verbindung mit einer Fahrlafette, um ein Servicemobil zur Realisierung der vorliegenden Erfindung zu erzielen;
Figur 2 eine schematische Darstellung eines Plattform-Ökosystems zur
Veranschaulichung von Informationsflüssen bei der Realisierung der vorliegenden Erfindung;
Figur 3 eine schematische Darstellung einer Fahrlafette, zweier CABs und ihrer
gegenseitigen Schnittstellen gemäß einem Ausführungsbeispiel der hier offenbarten Technologie;
Figur 4 eine schematische Darstellung eines Szenarios, in welchem ein
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung unterstützt wird; und
Figur 5 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ausführungsformen der Erfindung
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Fahrlafette 10 eines Servicemobiis gemäß einem Ausführungsbeispiel der hier offenbarten Technologie. Die Fahrlafette bringt dabei sämtliche Merkmale mit, welche für die Fortbewegung, insbesondere die automatische
Fortbewegung, erforderlich sind. Lediglich beispielhaft seien das Fahrwerk, der Antriebsstrang, der Energiespeicher, Längs-/Querführungslogik und -einrichtungen, Außenbeleuchtung, etc. genannt. Im Rahmen der vorliegend offenbarten Technologie werden (nicht dargestellte) CABs verwendet, um die Fahrlafette zur Erbringung einer jeweiligen Dienstleistung D1 bis D8 spezifisch einzurichten. Beispielsweise kann eine Bestrahlungs- und/oder Bräunungseinrichtung D1 in Form einer CAB mit der Fahrlafette 10 verbunden werden, um die Dienstleistung „Bräunung" anbieten zu können. Beispielsweise kann eine UV-Bestrahlungseinheit und/oder eine Bräunungsdusche enthalten sein. Um gastronomische Dienstleistungen D2 erbringen zu können, kann eine Restaurant-CAB mit der Fahrlafette 10 verbunden werden. Die Zubereitung von Speisen und der Verzehr derselben kann durch die Einrichtung der CAB ermöglicht werden. Eine Kosmetik- bzw. Nagelpflege-Dienstleistung D3 kann beispielsweise erfordern, dass die CAB besondere Werkbänke, eine Absauganlage zum raschen Austausch der
Innenraumluft und besonders helle Beleuchtungseinrichtungen (sog. Spots) aufweist. Zur Erbringung von Rechtsberatungsdienstleistungen D4 können eine Bibliothek und/oder mindestens zwei Sitzgelegenheiten in einer entsprechend ausgestalteten CAB vorgesehen sein. Entsprechendes gilt für eine Versicherungsberatungs-Dienstleistung bzw.
Finanzberatungs-Dienstleistung D5. Insbesondere können hierbei Video-Konferenz-Hardware und ein großer Bildschirm zur Darstellung von Grafiken und anderen Präsentationsinhalten vorgesehen sein. Auch Reha-Dienstleistungen D6 und ärztliche Dienstleistungen D7 können durch die Ausgestaltung einer jeweiligen CAB bestmöglich unterstützt werden. Beispielsweise können Untersuchungs- und/oder Trainingsgeräte Bestandteile entsprechender CABs sein. Um Frisierdienstleistungen D8 bereitstellen zu können, kann beispielsweise ein Waschbecken, wie es in Frisörsalons zum Haare waschen üblich ist, ein 230V-Stecker zum Betreiben eines
Haartrockners, ein großer Spiegel und ein höhenverstellbarer Frisierstuhl vorgesehen sein. Die vorgenannten CABs können über reversible mechanische Schnittstellen mechanisch fest und crash-sicher mit der Fahrlafette 10 verbunden werden. Um Energie- und Informationsflüsse zwischen der Fahrlafette 10 und der CAB zu gewährleisten, werden in Verbindung mit Figur 3 detailliert dargestellte reversible Schnittstellen vorgeschlagen.
Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Plattform-Ökosystems zur
Veranschaulichung von Informationsflüssen bei der Realisierung der vorliegend offenbarten Technologie. Ein Micro-Service-Provider 14 individualisiert die CABs 1 der Servicemobile, welche anschließend mit einer jeweiligen Fahrlafette 10 (temporär oder dauerhaft) verbunden und bereitgestellt werden. Die Vermittlung der Servicemobile wird von einem Serviceprovider 13 übernommen, welcher über einen Server 7 und beispielsweise einen Funkturm 8 eines
Drahtloskommunikationsnetzwerkes den Bedarf der Anwender 12 ermittelt und mit den grundsätzlich verfügbaren/angebotenen Servicemobilen abgleicht. Bestmögliche
Kombinationen aus angebotenem Servicemobil und interessiertem Anwender 12 führen zum einzelnen Vertragsabschluss über die Bereitstellung von Mobilitätsdienstleistung und einer CAB-spezifischen Dienstleistung. Der Micro-Service-Provider 14 kann auch die einzelne Dienstleistung bzw. ein Dienstleistungspaket vor dem Endkunden erbringen und hierzu den Betrieb des Servicemobiis bzw. der CAB überwachen und sicherstellen oder gar an Bord des Servicemobiis eine manuelle Dienstleistung in einem bemannten Servicemobil erbringen.
Selbstverständlich muss der Serviceprovider 14 nicht identisch mit dem Hersteller/Ausstatter der CAB 1 sein. Diesbezüglich ergeben sich unterschiedliche Konstellationen zum Design, zur Erstellung und zur Verwendung der CABs bei der Dienstleistungserbringung vor dem
Endkunden.
Figur 3 zeigt eine prinzipielle, perspektivische Skizze zur temporären Verbindung einer
Fahrlafette 10 mit einer ersten CAB 1 oder einer zweiten CAB 2. Korrespondierend zueinander ausgestattete mechanische Schnittstellen 10a auf der Fahrlafette 10 und mechanische
Schnittstellen 1 a in den CABs 1 , 2 sorgen für eine rasche und crash-sichere Verbindung zwischen CAB 1 , 2 und Fahrlafette 10. Sofern Informationen und/oder Energie von der CAB 1 , 2 zur Fahrlafette 10 oder anders herum ausgetauscht werden sollen, werden zusätzliche, zueinander korrespondierende Schnittstellen 1 b, 10b an den CABs 1 , 2 und der Fahrlafette 10 angeordnet, welche ebenfalls in Richtung eines Pfeils P miteinander in Eingriff gebracht werden. Alternativ oder zusätzlich können in entsprechender Weise weitere oder alternative Schnittstellen zwischen den CABs 1 , 2 und der Fahrlafette 10 miteinander in Eingriff gebracht werden. Beispielsweise können eine Heiz-/Kühlleistung, eine hydraulische Energie, Druckluft,
etc., zwischen den CABs 1 , 2 und der Fahrlafette 10 ausgetauscht werden. Die Schnittstellen können Informationstechnisch überwacht werden, so dass erst bei einer ordnungsgemäßen Kontaktierung der jeweiligen Schnittstellen und insbesondere einer entsprechenden
Verriegelung der Schnittstellen eine Verwendung/Fahrt des Servicemobiis ermöglicht wird. Während die dargestellten mechanischen Schnittstellen 10a der Fahrlafette 1 mit U- bzw.
Schienenprofile ausgestaltet sind, welche mit beispielhaft dargestellten T-Profilen als
Schnittstellen 1 a der CABs 1 , 2 in Eingriff gebracht werden können, versteht es sich von selbst, dass andere mechanische Schnittstellen möglich sind, welche gegebenenfalls in einer anderen Richtung als derjenigen des dargestellten Pfeils P miteinander in Eingriff zu bringen sind.
Sofern die CABs 1 , 2 jedoch aufgebockt in geeigneter Höhe gelagert werden können, kann die Fahrlafette 10 wie dargestellt selbsttätig unter die CAB 2 fahren, wobei die Schnittstellen 1 b, 1 a, 10b, 10a miteinander in Eingriff gebracht werden, ohne dass eine aufwändige Hebevorrichtung o.ä. erforderlich ist. Gegebenenfalls kann ein Luftfahrwerk der Fahrlafette 10 verwendet werden, um eine geringfügige Höhenanpassung vorzunehmen. Während im Rahmen der vorliegend offenbarten Technologie eine CAB nicht notwendiger weise als Fahrgastzelle mit dienstleistungsspezifischer Inneneinrichtung verstanden werden muss, stellt dies eine geeignete Ausgestaltung der vorliegend offenbarten Technologie dar. Alternativ kann die CAB im Sinne der vorliegend offenbarten Technologie einen lediglich temporären Bestandteil der (integral mit der Fahrlafette 10 gefertigten) Fahrgastzelle darstellen. Bei dieser Ausgestaltung können die in Figur 3 dargestellten Schnittstellen (oder andere geeignete Schnittstellen) zwischen der CAB und der Fahrgastzelle angeordnet sein. Die Schnittstellen können
beispielsweise am Dach und/oder in den Seitenwänden und/oder im Boden der CAB sowie der Fahrgastzelle angeordnet sein.
Figur 4 zeigt einen Kunden 12, welcher über sein Smartphone 16 als
Drahtlosanwenderendgerät ein Servicemobil 20 zur Fahrt von seinem aktuellen Standpunkt A zu einer Zielposition B buchen möchte. An Bord des Servicemobiis 20 möchte der Kunde 12 eine Frisierdienstleistung beziehen und hat daher die Strecke A-B, den von ihm gewünschten Zeitraum sowie die Frisierdienstleistung spezifiziert. Auf seinem Smartphone 16 wird ihm daraufhin eine Suchergebnisliste 17 angezeigt, in welcher die Präferenz des Kunden 12, ein am Aufenthaltsort C befindliches Servicemobil 20, nicht enthalten ist, da es derzeit belegt ist. Der Status der Servicemobile 20 wird über einen Server 7 als Auswerteeinheit gesammelt und über einen Funkturm 8 als Dateneingang und Datenausgang mit eingehenden Anfragen des Kunden 12 abgeglichen. Um den Kunden 12 mit einer möglichst geeigneten Alternative dennoch zum Buchen einer Dienstleistung / eines Servicemobiis 20 zu bewegen, identifiziert der Server 7 ein am Aufenthaltsort D befindliches Servicemobil 20, welches dem Kunden 12 an seinem
derzeitigen Aufenthaltsort A abholen und zur Zielposition B fahren könnte. Jedoch ist an Bord nur eine Barbierdienstleistung, nicht die vom Kunden 12 ursprünglich gewünschte/präferierte Frisierdienstleistung verfügbar. Eine weitere Alternative stellt das am Aufenthaltsort E befindliche Servicemobil 20 dar, welches jedoch aufgrund seiner Motorisierung den Kunden 12 nicht am Aufenthaltsort A abholen kann. Vielmehr müsste der Kunde 12 vorerst zum Treffpunkt F gelangen (z.B. laufen). Das Servicemobil 20 am Aufenthaltsort E ist jedoch verfügbar und kann die gewünschte Frisierdienstleistung erbringen. Da der Weg vom Aufenthaltsort A des Kunden 12 zum Treffpunkt F nicht weit ist, würde der Kunde 12 aller Wahrscheinlichkeit dazu tendieren, die am Aufenthaltsort E befindliche CAB zu bestellen. Der Betreiber der am
Aufenthaltsort D befindlichen CAB möchte jedoch den Kunden 12 auf sein Angebot
aufmerksam machen und möchte zudem vermeiden, dass die am Aufenthaltsort A geltende Klimazone durch Abgase des am Aufenthaltsort E befindlichen Servicemobiis 20 verletzt wird. Er hat daher einen Datensatz auf den Server 7 hochgeladen, in welchem das am Aufenthaltsort D befindliche Servicemobil 20 als besonders geeignete Alternative zur nicht verfügbaren Präferenz (Servicemobil 20 am Aufenthaltsort C) ausgewiesen wird. Als Randbedingung einer möglichen Buchung und als Anreiz für den Kunden 12 bietet der Betreiber eine kostenlose Anfahrt zum Aufenthaltsort A und zusätzlich einen 20-prozentigen Rabatt auf die von ihm angebotene Barbierdienstleistung an. Entsprechend wird ein sein Servicemobil 20
repräsentierender Eintrag in der Suchergebnisliste 17 farblich hervorgehoben und mit einem Hinweis auf den Rabatt sowie die kostenlose Anfahrt versehen. Der Eintrag erscheint an derjenigen Position, an welcher der Eintrag zur am Aufenthaltsort C vom Kunden 12
präferierten CAB üblicherweise erscheinen würde (falls verfügbar). Auf diese Weise kann der Kunde 12 ohne zu einer weiteren Bildschirmansicht wechseln zu müssen oder zumindest in der dargestellten Anordnung nach einer Alternative Ausschau zu halten, bestmöglich auf den Alternativvorschlag aufmerksam gemacht. Da die Auswahl des Alternativvorschlages auf diese Weise schneller und einfacher erfolgt, wird weniger Energie innerhalb des Smartphones 16 umgesetzt und die Anwenderschnittstelle weniger stark abgenutzt.
Fig. 5 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Unterstützung eines Kunden bei der Anforderung eines erfindungsgemäß verwendbaren Servicemobiis. In Schritt 100 wird ein Bedarf des Kunden zum Bezug einer Dienstleistung während einer Fahrt des Servicemobiis ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels einer Anwenderschnittstelle eines Smartphones und / oder sensorgestützt (automatisch) erfolgen. In Schritt 200 wird ermittelt, dass eine vom Kunden präferierte Option zum Stillen des Bedarfes nicht zur Verfügung steht. Anschließend werden Alternativen für die vom Kunden gewünschte Fahrt gesucht. Hierbei wird im Schritt 300 ermittelt, dass ein Datensatz eine CAB als
Alternativvorschlag besonders qualifiziert. Mit anderen Worten hat der Anbieter mittels des Datensatzes seine CAB bzw. seine Dienstleistung als besonders flexibel und kurzfristig verfügbar gekennzeichnet und ist überdies bereit, Umwege kostenlos in Kauf zu nehmen.
Beispielsweise kann der Datensatz aufgrund der Tatsache festgelegt worden sein, dass die CAB ohnehin in Richtung des Kunden zu fahren hat, um Betriebsmittel und / oder Energie aufzunehmen oder Wartungsvorgänge durchzuführen. In Schritt 400 wird daher ein
Alternativvorschlag unter Ausgabe einer im Datensatz vordefinierten Randbedingungen an den Kunden ausgegeben. Im Datensatz können beispielsweise ein Rabatt, eine kurzfristige
Bereitschaft, eine ähnliche und / oder zusätzliche Dienstleistung gekennzeichnet sein. Mitunter können mehrere Datensätze, welche jeweiligen Servicemobilen zugeordnet sind, miteinander verglichen werden und je nach Informationsgehalt des Datensatzes eine bestmögliche Eignung, ein größtmöglicher Rabatt, ein größtmöglicher Vorteil für den Betreiber o.ä. darüber
entscheiden, welche der CABs als beste Alternative an den Kunden ausgegeben werden. In Schritt 500 wird anschließend eine Auswahl der CAB durch den Kunden ermittelt. Die CAB wurde durch den Datensatz als bestmögliche Alternative zur nicht verfügbaren Präferenz gekennzeichnet und weist für den Kunden günstige Randbedingungen auf. Einerseits führt der Alternativvorschlag zu einem zufriedenen Kunden, der nicht nur eine neue Dienstleistung kennenlernt, sondern auch durch die im Datensatz genannten Randbedingungen ein positives Dienstleistungserlebnis erfährt. Andererseits werden die im Datensatz definierten
Randbedingungen in Schritt 600 verwendet, um eine Vergütung eines Betreibers der
Fahrlafetten und / oder der für die Vermittlung der Dienstleistung verwendeten Applikation durch den Dienstleister abzuwickeln. Beispielsweise kann erst im Ansprechen auf die Wahl des Alternativvorschlages durch den Kunden eine Leistungsverpflichtung des Dienstleisters gegenüber dem Betreiber der App entstehen, deren Höhe / Natur sich aus dem Verlauf der Dienstleistung während der Fahrt ergibt. Beispielsweise kann ein prozentualer Betrag der Vergütung für die Dienstleistung an den Betreiber der App abzuführen sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine Rezension des Kunden nach erbrachter Dienstleistung einen Einfluss auf die Vergütung des Betreibers haben. Beispielsweise kann im Falle, dass der Kunde unzufrieden mit dem Alternativvorschlag war, ein erhöhter Betrag vom Dienstleister an den Betreiber abzuführen sein, welchen dieser anteilig als Entschuldigung bzw. zukünftigen Anreiz zum Verwenden der von ihm bereitgestellten Fahrlafetten an den Kunden weitergeleitet wird. Auf diese Weise kann der Kunde trotz eines negativ empfundenen Alternativvorschlages Vertrauen zum Qualitätsmanagement des Betreibers behalten.
Bezugszeichenliste
1 erste CAB
1 a mechanische Schnittstelle der CAB
1 b informationstechnische/energetische Schnittstelle der CAB
2 zweite CAB
7 Server
8 Funkturm
10 Fahrlafette
10a mechanische Schnittstelle der Fahrlafette
10b energetische/informationstechnische Schnittstelle der Fahrlafette
12 Anwender
13 Serviceprovider
14 Micro-Service-Provider
16 Smartphone
17 Suchergebnisliste
20 Servicemobil
100-600 Verfahrensschritte
D1-D8 Dienstleistungen
A Aufenthaltsort d. Anwenders
B Zielposition des Anwenders
C, D, E Aufenthaltsorte der CAB
F Treffpunkt
P Pfeil