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Die vorliegende Erfindung beschreibt ein automatisch fahrendes Servicemobil zur Erbringung einer mobilen Dienstleistung, ein Verfahren zur Auswahl eines automatisch fahrenden Servicemobils und ein computerlesbares Speichermedium mit Instruktionen zur Auswahl eines automatisch fahrenden Servicemobils
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Ein wichtiges Forschungsfeld für die Weiterentwicklung von Kraftfahrzeugen ist die Entwicklung von autonomen, d.h. automatisch fahrenden Fahrzeugen. Bereits in wenigen Jahren werden zumindest auf ausgewählten Strecken automatische Fahrzeuge eingesetzt werden können. Erste Lösungen sind hierbei insbesondere auf abgeschlossenen Arealen oder aber auch auf speziell ausgewiesenen Strecken vorstellbar.
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Mit dem Einsatz automatisch fahrender Fahrzeuge wird sich die Einstellung der Menschen zur Fortbewegung in einem Fahrzeug deutlich verändern. Der früher noch häufig ausgelebte Fahrspaß tritt in den Hintergrund. Stattdessen wird es zunehmend bedeutsamer, die Zeit für die Fahrt von einem Punkt A zu einem Punkt B effektiv zu nutzen.
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Mit der Verfügbarkeit automatischer Fahrzeuge werden hier ganz neue Lösungen entstehen, die das Leben der Menschen insbesondere in Ballungsräumen angenehmer und effizienter machen. Vorstellbar sind hier Fahrzeuge, die einem Fahrgast neben der Beförderung weitere Dienstleistungen zur Verfügung stellen, mit denen er die Aufenthaltszeit in einem Fahrzeug für andere Tätigkeiten nutzen kann.
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Fahrzeuglösungen zur Erbringung einer mobilen Dienstleistung sind bereits bekannt. So ist unter https://newsroom.toyota.co.jp/en/corporate/20546438.html ein Ökosystem beschrieben, in dem automatisch fahrende Servicemobile im Rahmen von mobilen Dienstleistungen eingesetzt werden. Je nach Art der gewünschten Dienstleistung kommt ein spezifisch hierfür eingerichtetes Servicemobil zum Einsatz. Beispielsweise wird ein automatisch fahrender Shop aufgezeigt, der sich zu einem beliebigen Ort bewegen und dort einen Fahrgast aufnehmen kann. Während der sich anschließenden Beförderungsfahrt kann im Fahrzeug die gewünschte Dienstleistung erbracht werden. Im Falle eines Warenverkaufs kommt hierfür idealerweise ein mitfahrender Servicemitarbeiter zum Einsatz, der den Fahrgast entsprechend beraten kann.
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In diesem Zusammenhang werden Servicemobile benötigt, die flexibel einsetzbar sind und mit deren Hilfe unterschiedliche Arten von Dienstleistungen erbracht werden können.
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Die
DE 10 2016 209 099 A1 beschreibt ein Personenkraftfahrzeug mit einer Fahrgastzelle und einem Antriebsmittel. Hierbei ist vorgesehen, dass die Fahrgastzelle mindestens ein Abstützmittel und ein Fahrgastzellenverbindungsmittel aufweist, und das Antriebsmittel ein Antriebsmittelverbindungsmittel aufweist, wobei die Fahrgastzelle und das Antriebsmittel zeitweise voneinander getrennt sind und das Abstützmittel im getrennten Zustand mit einem Untergrund in Wirkverbindung steht, das Fahrgastzellenverbindungsmittel und das Antriebsmittelverbindungsmittel miteinander in Wirkverbindung stehen, wenn die Fahrgastzelle und das Antriebsmittel nicht voneinander getrennt sind, und das Antriebsmittel mindestens einen Antriebsmotor, einen Energiespeicher und ein Elektronikmittel aufweist, das für ein hoch-automatisiertes Fahren eingerichtet ist. Des Weiteren ist ein entsprechendes Computerprogrammprodukt vorgesehen, dass die Disposition der Fahrgastzelle und des Antriebsmittels zur Durchführung einer Personenbeförderungsfahrt bzw. nach Abschluss einer solchen vornimmt.
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Die
EP 2 827 289 A1 betrifft ein Verfahren zur Abholung und Auslieferung von Sachgütern oder der Erbringung von Dienstleistungen mittels dynamischer Routenplanung, bei dem mehrere Fahrzeuge mit Lagerkapazität auf berechneten Routen in einem dezentralen Transportnetz Sachgüter oder Dienstleistungen ausliefern, wobei die Routen dezentral für die Fahrzeuge berechnet werden und neue geänderte Routen mit Übergabepunkten und Übergabezeiten für Sachgüter oder Dienstleistungen zwischen Fahrzeugen dezentral berechnet und abgefahren werden, wenn während des Abfahrens der Routen neue Aufträge angenommen und/oder ein Austausch oder eine Übergabe von Sachgütern oder Dienstleistungen zwischen Fahrzeugen stattfindet und/oder eine Änderung von bestehenden Aufträgen erfolgt.
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Die
CN 104 908 829 A beschreibt ein Stadtverkehrssystem, das bewegliche Abteile (Kabinen) vorschlägt. Die beweglichen Kabinen können lösbar mit einem Fahrgestell verbunden werden. Um die flexible und schnelle Nutzung der Kabinen zu gewährleisten, sind an Straßenrändern und Kreuzungen Einrichtungen zum Umsetzen und vorübergehenden Verstauen von leeren Kabinen vorgesehen. Die Kabinen weisen keine Hilfseinrichtungen, wie zum Beispiel Antriebe und Klimaanlagen, auf.
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Die
DE 20 2015 106 556 U1 beschreibt eine fahrbare Vorrichtung zur mobilen Bereitstellung von unterschiedlichen Serviceleistungen in modularer Bauweise umfassend eine Antriebseinheit, Energiespeichereinheit und/oder dazugehörende Elektronik, ein Getriebe und ein Fahrgestell umfassend Räder, Federung und Lenkung, wobei die fahrbare Vorrichtung zur mobilen Bereitstellung von unterschiedlichen Serviceleistungen mindestens ein Servicemodul und mindestens ein Basismodul umfasst, wobei das mindestens eine Servicemodul über eine Plattform, welche auf dem Fahrgestell angeordnet ist, lösbar mit der Plattform verbunden ist.
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Die
DE 10 2016 015 403 A1 betrifft eine Vorrichtung zum Betrieb eines autonom betreibbaren Fahrzeugs mit zumindest einem Navigationssystem zur Ermittlung einer Fahrtroute von einem Startort zu einem von einem Fahrzeugnutzer vorgegebenen Zielort. Erfindungsgemaess ist das Navigationssystem mit zumindest einem Bezahlsystem gekoppelt, wobei das Bezahlsystem zur Ermittlung von Fahrtkosten in Abhaengigkeit des vorgegebenen Zielorts und der damit ermittelten Fahrtroute im Fall einer autonomen Zielfuehrung vorgesehen ist.
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Die
DE 2017 114 049 A1 beschreibt ein System zum Bestimmen und Ausführen einer Route für ein autonomes Fahrzeug, einschließlich einer hardwarebasierten Verarbeitungseinheit und eines nichtflüchtigen computerlesbaren Speichermediums. Das Speichermedium beinhaltet ein Eingangsschnittstellenmodul, das, wenn es von der hardwarebasierten Verarbeitungseinheit ausgeführt wird, Faktordaten erhält, die Faktoren zum Bestimmen einer relevanten Fahrzeugfahrstrecke anzeigen. Das Speichermedium beinhaltet ein Routenerzeugungsmodul, das ein routenkomplexitäts-Submodul umfasst. Das Routen-Komplexitäts-Submodul bestimmt anhand der Faktordaten, Routen-Komplexitätsindizes entsprechend den jeweiligen optionalen Routen. Das Routenerzeugungsmodul bestimmt die Route basierend auf den Routen-Komplexitätsindizes. Das Speichermedium beinhaltet in verschiedenen Ausführungsformen andere Submodule, die anderen Elementen zugeordnet sind, wie beispielsweise autonome Fahrsicherheit, Komfort, Verschmutzung, Landschaft, Stressfaktor des Fahrers oder Anbindung an die Infrastruktur zum Bestimmen und Ausführen einer autonomen
Route. In einigen Ausführungsformen beinhaltet das Speichermedium ein autonomes Fahrwahrnehmungsmodul und ein autonomes Fahrsteuerungsmodul zum Modifizieren von Fahrzeugsteuerungsfunktionen beim Ausführen der autonomen Route.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Servicemobil zur Verfügung zu stellen, welches sich durch ein erhöhtes Maß an Flexibilität bei dessen Einsatz auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch ein Servicemobil mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einem Verfahren gemäß dem Anspruch 6 sowie einem computerlesbaren Speichermedium mit Instruktionen gemäß dem Anspruch 11 erfüllt. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung schlägt ein automatisch fahrendes Servicemobil zur Erbringung einer mobilen Dienstleistung vor, das aus einer Fahrlafette, einer Kabine und einer Datenschnittstelle besteht.
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Die Fahrlafette ist mit dem Antriebssystem sowie den notwendigen Systemen für einen automatischen Fahrbetrieb ausgestattet. Als Antriebssystem kommen sämtliche bekannte Antriebsvarianten zum Einsatz. Vorstellbar sind hier insbesondere Elektromotoren, Verbrennungsmotoren und Hybridantriebe.
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Des Weiteren ist die Fahrlafette mit allen Einrichtungen ausgestattet, die für einen sicheren und komfortablen Fahrbetrieb im Straßenverkehr notwendig sind. Hierzu gehören insbesondere die Fahrwerkskomponenten Räder, Aufhängungen, Lenkung sowie Bremsen.
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Die Kabine als weiterer Bestandteil des Servicemobils stellt den Fahrgastraum für die Beförderungsfahrt von einem Startort zu einem Zielort zur Verfügung. Des Weiteren ist er mit den notwendigen Einrichtungen zur Erbringung einer mobilen Dienstleistung ausgestattet.
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Der Begriff einer Dienstleistung soll im Sinne der Erfindung weit gefasst werden. Als mobile Dienstleistungen kommen insbesondere in Betracht:
- - Friseur
- - Finanzberatung
- - Maniküre
- - Ärztliche Dienstleistungen
- - Verkäufe
- - Rechtsberatung
- - Steuerberatung
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Diese Aufstellung ist als nicht abschließend anzusehen. Auch weitere Dienstleistungen sind möglich.
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Ferner weist das Servicemobil mindestens eine Datenschnittstelle auf. In bevorzugter Weise können über diese Datenschnittstelle die zur Ausführung eines Dienstleistungs- und Beförderungsauftrages notwendigen Informationen empfangen werden, die von einer zentralen Rechnereinheit erzeugt und an das Servicemobil gesandt werden.
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Kennzeichnender Weise sind die Fahrlafette und die Kabine durch eine lösbare Verbindung miteinander verbunden. Dieses kann insbesondere eine Schraubverbindung, eine magnetische Verbindung oder eine sonstige, formschlüssige Verbindung sein. Letztere kann durch einen entsprechenden Verriegelungsmechanismus eine sichere Verbindung zwischen Fahrlafette und Kabine herstellen.
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Des Weiteren schlägt die Erfindung als kennzeichnendes Merkmal die Ausstattung von Fahrlafette und Kabine mit Schnittstellen vor, mit deren Hilfe sowohl Energie als auch Informationen zwischen Fahrlafette und Kabine übertragen werden können. Hierzu kommen sowohl leitungsgebundene Schnittstellen als auch funkbasierte Schnittstellen in Betracht.
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Kennzeichnender Weise ist die Datenschnittstelle ausgebildet, um abrechnungsrelevante Informationen von dem Servicemobil an die zentrale Recheneinheit zu übertragen. Dabei handelt es sich insbesondere um abrechnungsrelevante Informationen wie zum Beispiel:
- - Informationen zur Art der erbrachten Dienstleistung;
- - Informationen zur Beförderungsfahrt
- - Informationen zur Preisgestaltung (z.B. Rabattvereinbarungen, Sonderaktionen).
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Ebenso enthalten sein können Informationen zur Kundenzufriedenheit, die im Nachgang der Dienstleistungserbringung zur Verbesserung der Dienstleistungsqualität nutzbar sind.
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Informationen im Sinne der Erfindung sind sowohl digital codierte, das heißt aus mehreren Bits bestehende Signale, mit deren Hilfe zum Beispiel Sensorinformationen übertragen werden können, als auch digital verschlüsselte Informationen, die über die singuläre Information eines technischen Wertes hinausgehen. Hierunter sind beispielsweise verschlüsselte Informationen zu dem Dienstleistungsauftrag oder dem Beförderungsauftrag (Start- und Zielort) zu verstehen.
Der technische Effekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass ein flexibel einsetzbares Servicemobil zur Erbringung einer mobilen Dienstleistung und einer Beförderungsfahrt zur Verfügung gestellt wird. Durch die Möglichkeit, unterschiedliche Kabinen auf einer Fahrlafette zu montieren besteht insbesondere die Möglichkeit, mit vergleichsweise niedrigen Investitionen eine Vielfalt unterschiedlicher Dienstleistungen anbieten zu können.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird für die Verbindung von Fahrlafette und Kabine eine technische Lösung eingesetzt, die ohne manuelle Tätigkeit ausgeführt werden kann. Dieses ist beispielsweise bei einer magnetischen Verbindung gegeben oder bei einer Schraubverbindung, sofern die Schraubbewegung durch einen motorischen Antrieb erfolgt. Vorteilhaft an dieser Ausgestaltung ist die Möglichkeit, einen vollautomatischen Wechsel zweier Kabinen auf einer Fahrlafette zu realisieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Servicemobil mindestens eine Schnittstelle zum Empfangen und zum Senden von Daten auf. Eine solche Schnittstelle kann insbesondere genutzt werden, um die auszuführenden Beförderungs- und Dienstleistungsaufträge zu empfangen. Gleichzeitig ist es möglich, Zustandsdaten während der Fahrt an eine zentrale Stelle, zum Beispiel einen Backend-Server, zu übertragen. Ein solcher Server kann basierend auf diesen Daten weitere Aktivitäten auslösen. Beispielsweise kann er Einfluss auf die Routenwahl nehmen oder zusätzliche Dienstleistungen ermitteln, die dem Fahrgast als Vorschlag angeboten werden. Hiermit wird es möglich, flexibel auf sich ändernde Rahmenbedingungen zu reagieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung werden auf der Außenhaut eines Servicemobils Werbeinformationen eingeblendet. Hierzu ist das Servicemobil mit entsprechenden Displayvorrichtungen auszustatten. Diese werden von einer zentralen Einrichtung, zum Beispiel einem Backend-Server, angesteuert. Alternativ ermitteln die im Servicemobil vorhandenen Systeme die anzuzeigenden Werbeinformationen und übertragen diese an die entsprechende Displayvorrichtung. Durch diese Ausgestaltung wird es möglich, die Fahrt des Servicemobils als Werbefläche zu nutzen, insbesondere um weitere Aufträge zu generieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das vorgeschlagene Servicemobil eine automatisierte Schnittstelle zur Energieaufnahme auf. Diese Schnittstelle ist so zu gestalten, dass der notwendige Aufnahmevorgang vollautomatisch ablaufen kann. Da ein automatisch fahrendes Servicemobil in bevorzugter Weise im innerstädtischen Verkehr zum Einsatz kommt, handelt es sich bei der Energie insbesondere um elektrische Energie. Der Vorgang zur Energieaufnahme ist demnach in Form eines elektrischen Ladens ausgeführt. Hierfür sind sowohl induktive Ladetechniken als auch leitungsgebundene Ladetechniken möglich. Sollte das Servicemobil ausnahmsweise verbrennungsmotorisch angetrieben sein, sieht diese Ausgestaltungsform der Erfindung eine automatische Betankungsvorrichtung vor, mit deren Hilfe die notwendigen Kraftstoffe in die entsprechenden Fahrzeugtanks eingebracht werden können.
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Das in der Erfindung vorgeschlagene Verfahren zur Auswahl eines automatisch fahrenden Servicemobils umfasst die Schritte:
- - Empfangen einer Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage;
- - Ermitteln einer Route zur Erfüllung der Beförderungsanfrage;
- - Ermitteln geeigneter Servicemobile zur Erbringung der Di enstleistungsanfrage;
- - Zuordnen einer Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage zu einem Servicemobil; und
- - Übermitteln einer Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage an ein Servicemobil
- - Übermitteln von abrechnungsrelevanten Informationen vom Servicemobil an eine zentrale Rechnereinheit.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden die Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage durch eine Datenfunkschnittstelle empfangen. Gleichzeitig ist es möglich, Zustandsdaten während der Fahrt an eine zentrale Stelle, zum Beispiel einen Backend-Server zu übertragen. Ein solcher Server kann basierend auf diesen Daten weitere Aktivitäten auslösen. Beispielsweise kann er Einfluss auf die Routenwahl nehmen oder zusätzliche Dienstleistungen ermitteln, die dem Fahrgast als Vorschlag angeboten werden. Hiermit wird es möglich, flexibel auf sich ändernde Rahmenbedingungen zu reagieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden bei dem Ermitteln einer Route Anforderungen, die aus der zu erbringenden Dienstleistung resultieren, berücksichtigt. Wird beispielsweise eine Dienstleistung ausgeführt, die keinen Erschütterungen ausgesetzt sein darf, muss die Routenermittlung unter Beachtung entsprechender Restriktionen ausgeführt werden. Hierzu sind den Phasen der Dienstleistungserbringungen entsprechende Anforderungen zuzuordnen. Bei der Routenberechnung sind diese Anforderungen mit den zu hinterlegenden Eigenschaften der Routenelemente zu vergleichen. Nur wenn eine Route gegen keine der Anforderungen verstößt, kann die ermittelte Route als zulässige Lösung in die Auswahl einbezogen werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird nach dem Erfassen der Dienstleistungs- bzw. Beförderungsanfrage eine Wahrscheinlichkeit für einen zusätzlichen Umsatz für die Inanspruchnahme einer Dienstleistung während der Beförderungsfahrt ermittelt. Wird beispielsweise erkannt, dass die Beförderungsfahrt zu einem bestimmten Ereignis, zum Beispiel einem Fußballspiel führt, so ist der Fahrgast möglicherweise im Vorfeld der von ihm besuchten Veranstaltung an dem Erwerb von Merchandising-Artikeln interessiert. Durch diese Ausgestaltungsform der Erfindung wird es für den Betreiber des Servicemobils möglich, seinen Umsatz über das für die eigentliche Beförderungsfahrt anfallende Entgelt hinaus zu erhöhen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung werden nach Erfassen der Dienstleistungs- bzw. Beförderungsanfrage aus der Kenntnis des Fahrgastes bzw. der Fahrgäste Rückschlüsse auf mögliche zusätzliche Dienstleistungen abgeleitet. Ist beispielsweise bekannt, dass der Anfrager einer Beförderungsfahrt oder einer der übrigen Fahrgäste regelmäßig den Verzehr von Getränken wünscht, ist er möglicherweise auch für die bevorstehende Fahrt hieran interessiert. Auch durch diese Ausgestaltungsform wird es für den Betreiber des Servicemobils möglich, seinen Umsatz über das für die eigentliche Beförderungsfahrt anfallende Entgelt hinaus zu erhöhen.
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Des Weiteren beansprucht die Erfindung ein Computerlesbares Speichermedium mit Instruktionen, die bei Ausführung durch einen Computer den Computer zur Ausführung der Schritte des Verfahrens gemäß der Ansprüche 6 bis 10 befähigt.
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Nachfolgend werden mit Hilfe mehrerer Figuren die beanspruchten Merkmale anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es versteht sich von selbst, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsform beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen.
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Im Einzelnen werden folgende Figuren zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels herangezogen:
- 1: Aufbau eines Servicemobils
- 2: Aufbau einer Route
- 3: Verfahrensschritte zur Auftragserfassung und -zurordnung
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel für den Aufbau eines Servicemobils 1 dargestellt. Zu erkennen ist eine Fahrlafette 2. Sie enthält insbesondere die Antriebs- und Steuerungskomponenten. In dem Serviceaufbau 3 befinden sich die notwendigen Vorrichtungen zum Erbringen einer Dienstleistung. Beispiele für Dienstleistungen können sein:
- - Friseur,
- - Finanzberatung,
- - Maniküre,
- - Ärztliche Dienstleistungen,
- - Einkäufe,
- - Rechtsberatung und
- - Steuerberatung
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Die Zusammenführung von Fahrlafette 2 und Serviceaufbau 3 erfolgt über eine automatisch lösbare Verbindung. Zusätzlich weisen Fahrlafette 2 und Serviceaufbau 3 Schnittstellen 4 zur Übertragung von Informationen auf, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Schnittstelle in dem Serviceaufbau 3 installiert ist. Alternativ wird sie in der Fahrlafette 2 angebracht. Unabhängig vom Ort der Installation ist ein Datenaustausch zwischen Serviceaufbau 3 und Fahrlafette 2 zu realisieren.
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In 2 ist beispielhaft eine Route zwischen einem Startort A und einem Zielort B dargestellt. Sie setzt sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus lediglich einem Routenelement 9 zusammen. Dieses ist bei kurzen Beförderungsfahrten möglicherweise der Fall. Alternativ setzt sich die Route aus mehreren Routenelementen zusammen, was gerade bei längeren Fahrten bzw. länger andauernden Dienstleistungsabläufen gegeben sein wird.
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Die einzelnen Routenelemente 9 sind durch mindestens eine Eigenschaft beschrieben, so dass bei der Ermittlung einer zulässigen Route von A nach B die Verträglichkeit zwischen Route und Dienstleistung überprüft werden kann.
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In 3 sind die einzelnen Verfahrensschritte in einer beispielhaften Ausführung dargestellt. Das Verfahren setzt sich in diesem Ausführungsbeispiel aus den folgenden Schritten zusammen:
- - S100 Empfangen einer Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage;
- - S200 Ermitteln einer Route zur Erfüllung der Beförderungsanfrage;
- - S300 Ermitteln geeigneter Servicemobile zur Erbringung der Di enstleistungsanfrage;
- - S400 Zuordnen einer Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage zu einem Servicemobil;
- - S500 Übermitteln einer Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage an ein Servicemobil.
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Der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung umfasst keine Lösung für eine Vorrichtung, bei der mehrere Kabinen zur Erbringung unterschiedlicher Dienstleistungen räumlich zueinander angeordnet sind, wobei die Kabinen untereinander in einem über- bzw. untergeordneten Zusammenhang stehen und gleichzeitig über geeignete Schnittstellen untereinander bzw. mit der Fahrlafette verbunden sind. Ebenso nicht Gegenstand der Erfindung soll ein Verfahren sein, bei dem mehr als eine dienstleistungsspezifische Kabine der Anfrage eines potentiellen Kunden zugeordnet werden soll.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Servicemobil
- 2
- Fahrlafette
- 3
- Serviceaufbau
- 4
- Datenschnittstelle
- 5
- Displayvorrichtung
- 6
- Schnittstelle
- 7
- Startort
- 8
- Zielort
- 9
- Routenelement
- S100
- Empfangen einer Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage
- S200
- Ermitteln einer Route zur Erfüllung der Beförderungsanfrage
- S300
- Ermitteln geeigneter Servicemobile zur Erbringung der Dienstleistungsanfrage
- S400
- Zuordnen der Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage zu einem Servicemobil
- S500
- Übermitteln der Dienstleistungs- und/oder Beförderungsanfrage an ein Servicemobil
- S600
- Übermitteln abrechnungsrelevanter Informationen vom Servicemobil an eine zentrale Rechnereinheit.