Ventilanordnung für einen Kältemittelkreislauf
Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung für einen Kaltem ittelkreislauf ge- maß der Gattung des Patentanspruchs 1 sowie einen Kältemittelkreislauf mit Wärmepumpenfunktionalität für ein Fahrzeug mit einer solchen Ventilanordnung.
Ventilanordnungen für einen Kältemittelkreislauf in einem Fahrzeug sind in zahlreichen Variationen bekannt. Eine solche Ventilanordnung kann beispielsweise mindestens zwei Kugelventile umfassen, welche jeweils eine Kugel als Stellelement und einen Aktuator zum Verstellen der zugehörigen Kugel aufweisen. Die Ventilanordnung kann beispielsweise in einem Wärmepumpensystem für ein Fahrzeug eingesetzt werden, deren Kältemittel kreis- lauf einen Verdichter, einen Kondensator, einen indirekten Kondensator, einen Chiller, einen Verdampfer und zwei Expansionsorgans umfasst. Über die Ventilanordnung mit mindestens zwei Kugelventilen können verschiedene Betriebsarten des Kältemittel kreislaufs eingestellt werden In elektrifizierten Fahrzeugen können Wärmepumpensysteme zum Einsatz kommen. Diese haben den Vorteil, dass der Kältemittelkreislauf genutzt werden kann, um den Innenraum des Fahrzeugs zu beheizen. Gegenüber einer Fahrzeugbeheizung mittels eines elektrischen Zuheizers kann so eine Beheizung bei geringerer elektrischer Leistungsaufnahme erzielt werden. Dadurch ergibt sich eine größere elektrische Reichweite. Um das Umschalten zwischen den unterschiedlichen Funktionen des Kältekreises zu ermöglichen, kommen Absperrventile zum Einsatz. Diese dienen dem selektiven Umschalten zwischen einer Durchströmung des Kondensators zwecks Kühlfunktion oder einer Durchströmung eines indirekten Kondensators zwecks Heizfunkti- on. Um in diesen beiden Betriebsmodi eine hinreichende Menge an Kältemit-
tel im jeweils aktiven Teil des Kältekreises zur Verfügung zu haben, kommt ferner eine Kältemittelabsaugfunktion zum Einsatz. Dabei wird das Kältemittel dem jeweils inaktiven Wärmeübertrager entzogen und dem aktiven Bereich des Kältekreises zugeführt. Bei der Kühlbetriebsart wird der am Front- bereich des Fahrzeugs befindliche Kältemittelkondensator durchströmt.
Gleichzeitig wird der indirekte Kondensator durch den Verdichter abgesaugt. Bei einer Heizbetriebsart wird der indirekte Kondensator durchströmt. Gleichzeitig wird der Kondensator durch den Verdichter abgesaugt. Um dies umzusetzen, kommen vier Absperrventile zum Einsatz. Diese sind zirkulär ange- ordnet und haben Leitungsabgänge jeweils zwischen den Ventilen. Die vier Ventile sind identisch aufgebaut. Sie funktionieren nach einem Kugel-Ventil- Prinzip. In den vier Ventilen befindet sich jeweils eine Kugel, die eine Bohrung entlang einer Achse hat. Das Gehäuse besitzt zwei Öffnungen auf gegenüberliegenden Seiten. Die Kugel kann durch einen Stellmotor gedreht werden. Ist die Kugel so gedreht, dass ihre Bohrung mit den Öffnungen des Gehäuses fluchtet, kann das Ventil vom Medium durchströmt werden. Wird die Kugel so gedreht, dass die Bohrung nicht den Gehäuseöffnungen übereinanderlegt, ist das Ventil geschlossen; es kann dann nicht durchströmt werden. Als nachteilig kann dabei angesehen werden, dass vier elektrische Stellmotoren erforderlich sind, um die vier Ventile anzutreiben. Der Einsatz der vier Ventile sowie ihrer Stellmotoren ist kostspielig. Zudem wirkt sich das Gewicht der vier Ventile negativ auf den Fahrzeugverbrauch aus. Des Weiteren ist der erforderliche Bauraum für die vier Ventile vergleichsweise groß. Aus der DE 10 2014 105 097 A1 ist eine gattungsgemäße Ventilblockanordnung für mehrere Ventile, insbesondere Expansions- und/oder Absperrventile bekannt, welche einen Ventilblock mit mehreren Strömungspfaden für Fluide sowie mehrere Verstelleinheiten mit zugeordneten Antriebseinheiten um- fasst. Der Ventilblock ist zweiteilig aus einem Strömungspfadelement mit den Strömungspfaden und aus einem Begrenzungselement ausgebildet. Das Be-
grenzungselement wirkt als Abdeckung und Begrenzung der Ström ungspfa- de und weiterer gegebenenfalls im Strömungspfadelement vorgesehener Kavitäten oder Ausnehmungen nach außen hin. Unter einer Verstelleinheit ist ein Ventil mit Ventilkörper zu verstehen, wobei der Ventilkörper über ein Ver- Stellelement bewegt wird. Als Verstelleinheiten werden bevorzugt Kugelventile eingesetzt. Bei der Ausgestaltung der Verstelleinheiten als Kugelventile ist der jeweilige Ventilkörper demzufolge als Kugel und das Verstellelement als ein zapfenartiger Anschluss an der Kugel ausgebildet. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Ventilanordnung für einen Kältemittelkreislauf sowie einen Kältemittelkreislauf mit Wärmepumpenfunktionalität für ein Fahrzeug mit einer solchen Ventilanordnung bereitzustellen, welche die Umsetzung von verschiedenen Funktionen, insbesondere von Funktionen einer Wärmpumpe, in einem Kältekreislauf bei deutlich geringe- ren Kosten und geringerem Gewicht sowie kleinerem Bauraum ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Bereitstellung einer Ventilanordnung für einen Kältemittelkreislauf mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch einen Kältemittelkreislauf mit Wärmepumpenfunktionalität für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Um eine Ventilanordnung für einen Kältemittelkreislauf bereitzustellen, wel- che die Umsetzung von verschiedenen Funktionen, insbesondere von Funktionen einer Wärmpumpe, in einem Kältekreislauf bei deutlich geringeren Kosten und geringerem Gewicht sowie kleinerem Bauraum ermöglicht, sind die mindestens zwei Kugelventile, welche jeweils eine Kugel als Stellelement und einen Aktuator zum Verstellen der zugehörigen Kugel aufweisen, jeweils als bidirektional durchströmbares 3-Wegeventil mit drei Anschlüssen ausge-
führt. Hierbei weist eine erste Kugel eines ersten Kugelventils eine T-förmige Bohrung auf, welche ein wahlweises Durchströmen von zwei Anschlüssen der drei Anschlüsse und ein Absperren eines Anschlusses der drei Anschlüsse oder ein simultanes Durchströmen der drei Anschlüsse erlaubt. Ei- ne zweite Kugel eines zweiten Kugelventils weist eine L-förmige Bohrung auf, welche ein wahlweises Durchströmen von zwei Anschlüssen der drei Anschlüsse und ein Absperren eines Anschlusses der drei Anschlüsse oder ein Absperren der drei Anschlüsse erlaubt. Zudem wird ein Kältemittelkreislauf mit Wärmepumpenfunktionalität für ein Fahrzeug vorgeschlagen, welcher einen Verdichter, einen Kondensator, einen indirekten Kondensator, einen Chiller, einen Verdampfer, zwei Expansionsorgane und eine erfindungsgemäße Ventilanordnung mit mindestens zwei Kugelventilen umfasst, über welche verschiedene Betriebsarten des Kältem ittel kreislaufs einstellbar sind. Durch Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ventilanordnung ist es in vorteilhafter Weise möglich die verschiedenen Funktionen einer Wärmepumpe mit nur zwei Kugelventilen darzustellen, so dass nur zwei Aktuatoren erforderlich sind, welche vorzugsweise als elektrische Stellmotoren ausgeführt sind, um zwischen den verschie- denen Funktionen der Wärmepumpe umzuschalten. Weiterhin verringern Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ventilanordnung in vorteilhafter Weise die Komplexität des Kältemittelkreislaufs. Dadurch kann der Kältemittelkreislauf für die Umsetzung der Wärmepumpenfunktionen robuster sein. Unter einem Chiller wird nachfolgen ein Kühlmittel-Kältemittel- Wärmeübertrager verstanden, welcher während eines Wärmepumpenmodus als Wärmequelle wirkt und im Klimaanlagenmodus zur Kühlung von Aggregaten, wie beispielsweise einer Batterie, eingesetzt wird.
In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung können die Kugelventile jeweils einen Ventilblock mit Strömungskanälen aufweisen, in welchem die Anschlüsse ausgebildet und die Kugeln drehbeweglich gelagert werden können. Zudem kann ein erster Verbindungsblock mit einem ersten Verbindungsstück einen zweiten Anschluss des ersten Kugelventils mit einem zweiten Anschluss des zweiten Kugelventils verbinden, und ein zweiter Verbindungsblock mit einem zweiten Verbindungsstück kann einen dritten Anschluss des ersten Kugelventils mit einem dritten Anschluss des zweiten Kugelventils verbinden. Durch diese Anordnung der Kugelventile können die verschiedenen Funktionen der Wärmepumpe besonders bauraumsparend umgesetzt werden.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung können der erste Verbindungsblock, der zweite Verbindungsblock, der erste Ventilblock und der zweite Ventilblock miteinander verbunden, vorzugsweise miteinander verschraubt werden. Alternativ können der erste Verbindungsblock, der zweite Verbindungsblock, der erste Ventilblock und der zweite Ventilblock komplett oder teilweise in einem gemeinsamen Fluidblock zusammengefasst werden, so dass in vorteilhafter Weise Montageschritte eingespart werden können.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung kann ein erster Anschluss des ersten Kugelventils mit einem ersten Fluidanschluss der Ventilanordnung und ein erster Anschluss des zweiten Kugelventils kann mit einem zweiten Fluidanschluss der Ventilanordnung verbunden werden. Das erste Verbindungsstück kann einen dritten Fluidanschluss der Ventilanordnung und das zweite Verbindungsstück kann einen vierten Fluidanschluss der Ventilanordnung aufweisen. Damit ergeben sich vier Fluidanschlüsse für die Ventilanordnung, welche über Verbindungslei-
tungen mit den anderen Komponenten des Kaltem ittelkreislaufs verbunden werden können.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ventilanord- nung kann die erste Kugel zwei Halbbohrungen und eine Durchgangsbohrung aufweisen. Hierbei können die Achsen der zwei Halbbohrungen und der Durchgangsbohrung vorzugsweise jeweils senkrecht zueinander stehen und sich in Kugelmitte treffen. Durch diese Ausführung der ersten Kugel können die Stellbewegungen um eine Drehachse und die erforderlichen Dichtfunktio- nen besonders einfach umgesetzt werden. So kann die erste Kugel in einer ersten Schaltstellung des ersten Kugelventils, welche einer ersten Drehstellung der ersten Kugel entspricht, den ersten Anschluss mit dem zweiten An- schluss verbinden und den dritten Anschluss absperren und in einer zweiten Schaltstellung des ersten Kugelventils, welche einer zweiten Drehstellung der ersten Kugel entspricht, den ersten Anschluss mit dem zweiten Anschluss und mit dem dritten Anschluss verbinden und in einer dritten Schaltstellung des ersten Kugelventils, welche einer dritten Drehstellung der ersten Kugel entspricht, den ersten Anschluss mit dem dritten Anschluss verbinden und den zweiten Anschluss absperren. Zudem kann das erste Kugelventil Ausgleichsmittel aufweisen, welche während eines Umschaltvorgangs zwischen zwei Schaltstellungen einen definierten Mindestströmungsquerschnitt für den Fluidfluss zur Verfügung stellen. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, einen Wechsel der Betriebsart des Kältem ittelkreislaufs durchzuführen, ohne dass der Verdichter vollständig abgeschaltet werden muss.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung kann die zweite Kugel zwei Halbbohrungen aufweisen. Hierbei können die Achsen der zwei Halbbohrungen senkrecht zueinander stehen und sich in Kugelmitte treffen. Durch diese Ausführung der zweiten Kugel können die Stellbewegungen um eine Drehachse und die erforderlichen Dichtfunktionen
besonders einfach umgesetzt werden. So kann die zweite Kugel in einer ersten Schaltstellung des zweiten Kugelventils, welche einer ersten Drehstellung der zweiten Kugel entspricht, den ersten Anschluss mit dem zweiten An- schluss verbinden und den dritten Anschluss absperren und in einer zweiten Schaltstellung des zweiten Kugelventils, welche einer zweiten Drehstellung der zweiten Kugel entspricht, den ersten Anschluss und den zweiten Anschluss und den dritten Anschluss absperren und in einer dritten Schaltstellung des zweiten Kugelventils, welche einer ersten Drehstellung der zweiten Kugel entspricht, den ersten Anschluss mit dem dritten Anschluss verbinden und den zweiten Anschluss absperren.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kaltem ittelkreislaufs kann der erste Fluidanschluss der Ventilanordnung mit einer Hochdruckseite des Verdichters, der zweite Fluidanschluss der Ventilanordnung kann mit einer Saugdruckseite des Verdichters, der dritte Fluidanschluss der Ventilanordnung kann mit dem Kondensator und der vierte Fluidanschluss der Ventilanordnung kann mit dem indirekten Kondensator verbunden werden. Durch diese Verschaltung der Ventilanordnung mit den beiden Kugelventilen lassen sich alle erforderlichen Kältemittelfließrichtungen im Kältemittelkreislauf mit zusätzlicher Wärmepumpenfunktionalität einstellen. So kann beispielsweise über eine erste kombinierte Schaltstellung der beiden Kugelventile eine Kühlbetriebsart oder über eine zweite kombinierte Schaltstellung der beiden Kugelventile eine Heizbetriebsart des Kältem ittelkreislaufs oder über eine dritte kombinierte Schaltstellung der beiden Kugelventile eine simultane Durchströmung des Kondensators und des indirekten Kondensators oder über weitere kombinierte Schaltstellungen der beiden Kugelventile eine Kältemittelbefüllung oder eine Spülung verschiedener Wege des Kältemittelkreislaufs eingestellt werden. Zudem können die Kugelventile in einer vorgegebenen Reihenfolge umgeschaltet werden, um zwischen den Betriebsarten des Kältem ittelkreislaufs zu wechseln. Über das erste Kugelventil mit der T-
förmigen Bohrung kann entweder der Kondensator oder der indirekte Kondensator oder beide gleichzeitig durchströmt werden. Das zweite Kugelventil mit der L-förmigen Bohrung erlaubt die Absaugung des Kältemittels entweder aus dem Kondensator oder dem indirekten Kondensator oder ist komplett geschlossen. Die Schaltstellungen der beiden Kugelventile sind so aufeinander abgestimmt, dass beispielsweise keine kombinierte Schaltstellung der beiden Kugelventile möglich ist, in welcher über das erste Kugelventil nur der indirekte Kondensator durchströmt und gleichzeitig der indirekte Kondensator über das zweite Kugelventil abgesaugt wird. Dies würde einen Kurzschluss verursachen. Zudem wird eine kombinierte Schaltstellung der beiden Kugelventile verhindert, in welcher über das erste Kugelventil nur der Kondensator durchströmt und gleichzeitig der Kondensator über das zweite Kugelventil abgesaugt wird. Dies würde ebenfalls einen Kurzschluss verursachen. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigt: Fig. 1 eine schematisches Schaltbild eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kältemittelkreislaufs für ein Fahrzeug mit Wärmpumpenfunktionalität,
Fig. 2 eine schematisches Schaltschema eines Ausführungsbeispiels ei- ner erfindungsgemäßen Ventilanordnung für den Kältemittel kreis- lauf aus Fig. 1 ,
Fig. 3 eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung aus Fig. 2 von oben,
eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsge- mäßen Ventilanordnung aus Fig. 2 und 3 von unten, eine schematische perspektivische Darstellung einer ersten Kugel eines ersten Kugelventils der erfindungsgemäßen Ventilanordnung aus Fig. 2 bis 4, und eine schematische perspektivische Darstellung einer zweiten Kugel eines zweiten Kugelventils der erfindungsgemäßen Ventilanordnung aus Fig. 2 bis 4.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist ein Kältemittelkreislauf 1 für ein Fahrzeug mit Wärmepumpenfunktionalität im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Verdichter 3, einen Kondensator 5, einen indirekten Kondensator 7, einen Chiller 8, einen Verdampfer 9, zwei Expansionsorgane EO1 , EO2 und eine erfindungsgemäße Ventilanordnung 10 mit mindestens zwei Kugelventilen 20, 30 auf, über welche verschiedene Betriebsarten des Kältemittel kreislaufs 1 einstellbar sind. Die einzelnen Komponenten des Kältemittel kreislaufs 1 sind wie dargestellt miteinander verschaltet.
Wie aus Fig. 1 bis 6 ersichtlich ist, weist die Ventilanordnung 1 0 für den Kältemittelkreislauf 1 im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Kugelventile 20, 30 auf, welche jeweils eine Kugel 24, 34 als Stellelement und einen Aktuator 28, 38 zum Verstellen der zugehörigen Kugel 24, 34 aufweisen. Erfindungs- gemäß sind beiden Kugelventile 20, 30 jeweils als bidirektional durchströmbares 3-Wegeventil mit drei Anschlüssen A1 , B1 , C1 , A2, B2, C2 ausgeführt. Hierbei weist eine erste Kugel 24 eines ersten Kugelventils 20 eine T-förmige Bohrung 26 auf, welche ein wahlweises Durchströmen von zwei Anschlüssen A1 , B1 ; A1 , C1 der drei Anschlüsse A1 , B1 , C1 und ein Absperren eines An- Schlusses B1 , C1 der drei Anschlüsse A1 , B1 , C1 oder ein simultanes
Durchströmen der drei Anschlüsse A1 , B1 , C1 erlaubt. Eine zweite Kugel 34 eines zweiten Kugelventils 30 weist eine L-förmige Bohrung 36 auf, welche ein wahlweises Durchströmen von zwei Anschlüssen A2, B2; A2, C2 der drei Anschlüsse A2, B2, C2 und ein Absperren eines Anschlusses B2, C2 der drei Anschlüsse A2, B2, C2 oder ein Absperren der drei Anschlüsse A2, B2, C2 erlaubt.
Wie insbesondere aus Fig. 3 und 4 weiter ersichtlich ist, weisen die Kugelventile 20, 30 jeweils einen Ventilblock 22, 32 mit Strömungskanälen auf, in welchem die Anschlüsse A1 , B1 , C1 , A2, B2, C2 ausgebildet und die Kugeln 24, 34 drehbeweglich gelagert sind. Ein erster Verbindungsblock 12 mit einem ersten T-förmigen Verbindungsstück 12.1 verbindet einen zweiten Anschluss B1 des ersten Kugelventils 20 mit einem zweiten Anschluss B2 des zweiten Kugelventils 30. Zudem verbindet ein zweiter Verbindungsblock 14 mit einem zweiten T-förmigen Verbindungsstück 14.1 einen dritten Anschluss C1 des ersten Kugelventils 20 mit einem dritten Anschluss C2 des zweiten Kugelventils 30. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind der erste Verbindungsblock 12, der zweite Verbindungsblock 14, der erste Ventilblock 22 und der zweite Ventilblock 32 über nicht näher dargestellte Schraubverbindungen miteinander verschraubt. In alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können der erste Verbindungsblock 12, der zweite Verbindungsblock 14, der erste Ventilblock 22 und der zweite Ventilblock 32 alternativ komplett oder teilweise in einem gemeinsamen Fluidblock zusammengefasst werden. Wie aus Fig. 3 und 4 weiter ersichtlich ist, sind die Aktuatoren 28, 38 als Stellmotoren ausgeführt, welche über nicht näher dargestellte Wellen mit den Kugeln 24, 34 gekoppelt sind. Über die Wellen kann der jeweilige Aktuator 28, 38 die zugehörige Kugel 24, 34 um ihre Drehachse in die verschiedenen Schaltstellungen drehen.
Wie insbesondere aus Fig. 2 weiter ersichtlich ist, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel der Ventilanordnung 10 ein erster Anschluss A1 des ersten Kugelventils 20 mit einem ersten Fluidanschluss P1 der Ventilanordnung 10 verbunden. Ein erster Anschluss A2 des zweiten Kugelventils 30 ist mit ei- nem zweiten Fluidanschluss P2 der Ventilanordnung 10 verbunden . Zudem weist das erste T-förmige Verbindungsstück 12.1 einen dritten Fluidanschluss P3 der Ventilanordnung 10 auf, und das zweite T-förmige Verbindungsstück 14.1 weist einen vierten Fluidanschluss P4 der Ventilanordnung 10 auf.
Wie aus Fig. 5 weiter ersichtlich ist, weist die erste Kugel 24 zwei Halbbohrungen 26.1 , 26.2 und eine Durchgangsbohrung 26.3 auf. Die Achsen der zwei Halbbohrungen 26.1 , 26.2 und der Durchgangsbohrung 26.3 stehen jeweils senkrecht zueinander und treffen sich in Kugelmitte.
Wie aus Fig. 6 weiter ersichtlich ist, weist die zweite Kugel 34 zwei Halbbohrungen 36.1 , 36.2 auf. Die Achsen der zwei Halbbohrungen 36.1 , 36.2 stehen senkrecht zueinander und treffen sich in Kugelmitte. Wie aus Fig. 2 weiter ersichtlich ist, verbindet die erste Kugel 24 in einer ersten Schaltstellung des ersten Kugelventils 20 den ersten Anschluss A1 mit dem zweiten Anschluss B1 und sperrt den dritten Anschluss C1 ab. In einer aktuellen zweiten Schaltstellung des ersten Kugelventils 20 verbindet die erste Kugel 24 den ersten Anschluss A1 mit dem zweiten Anschluss B1 und mit dem dritten Anschluss C1 . In einer dritten Schaltstellung des ersten Kugelventils 20 verbindet die erste Kugel 24 den ersten Anschluss A1 mit dem dritten Anschluss C1 und sperrt den zweiten Anschluss B1 ab. Somit wirkt der erste Anschluss A1 als Einlassöffnung und der zweite Anschluss B1 und der dritte Anschluss C1 wirken jeweils als Auslassöffnung. Hierbei ist der erste Anschluss A1 unabhängig von der Schaltstellung mit einer Öffnung einer ers-
ten Halbbohrung 26.1 verbunden. Der zweite Anschluss B1 ist in der ersten Schaltstellung mit einer Öffnung einer zweiten Halbbohrung 26.2 und in der zweiten Schaltstellung mit einer Öffnung der Durchgangsbohrung 26.3 verbunden. Der dritte Anschluss C1 ist in der dritten Schaltstellung mit der Öff- nung der zweiten Halbbohrung 26.2 und in der zweiten Schaltstellung mit einer Öffnung der Durchgangsbohrung 26.3 verbunden.
Wie aus Fig. 2 weiter ersichtlich ist, verbindet die zweite Kugel 34 in einer ersten Schaltstellung des zweiten Kugelventils 30 den ersten Anschluss A2 mit dem zweiten Anschluss B2 und sperrt den dritten Anschluss C2 ab. In einer aktuellen zweiten Schaltstellung des zweiten Kugelventils 30 sperrt die zweite Kugel 34 den ersten Anschluss A2 und den zweiten Anschluss B2 und den dritten Anschluss C2 ab. In einer dritten Schaltstellung des zweiten Kugelventils 30 verbindet die zweite Kugel 34 den ersten Anschluss A2 mit dem dritten Anschluss C2 und sperrt den zweiten Anschluss B2 ab.
Wie aus Fig. 1 weiter ersichtlich ist, ist der erste Fluidanschluss P1 der Ventilanordnung 10 mit einer Hochdruckseite des Verdichters 3 verbunden. Der zweite Fluidanschluss P2 der Ventilanordnung 10 ist mit einer Saugdrucksei- te des Verdichters 3, wobei zwischen dem zweiten Fluidanschluss P2 und dem Verdichter 3 ein Rückschlagventil RSV angeordnet ist. Der dritte Fluidanschluss P3 der Ventilanordnung 10 ist mit einem ersten Anschuss des Kondensators 5 verbunden. Der vierte Fluidanschluss P4 der Ventilanordnung 10 ist mit einem ersten Anschluss des indirekten Kondensators 7 ver- bunden ist. Wie aus Fig. 1 weiter ersichtlich ist, ist ein zweiter Anschluss des Kondensators 5 über ein Rückschlagventil RSV mit einem ersten Anschluss des Expansionsorgans EO verbunden, welches als Expansionsventil ausgeführt ist. Ein zweiter Anschluss des indirekten Kondensators 5 ist ebenfalls über ein Rückschlagventil RSV mit dem ersten Anschluss des Expansionsor- gans EO verbunden. Ein zweiter Anschluss des Expansionsorgans EO ist mit
einem ersten Anschluss des Verdampfers verbunden. Ein zweiter Anschluss des Verdampfers 9 ist mit der Saugdruckseite des Verdichters 3 verbunden.
Über eine erste kombinierte Schaltstellung der beiden Kugelventile 20, 30, in welcher sich das erste Kugelventil 20 in seiner ersten Schaltstellung befindet, und sich das zweite Kugelventil 30 in seiner dritten Schaltstellung befindet, wird eine Kühlbetriebsart des Kaltem ittelkreislaufs 1 eingestellt. Daher wird bei der Kühlbetriebsart der erste Anschluss des Kondensators 5 mit der Hochdruckseite des Verdichters 3 verbunden und durchströmt. Gleichzeitig wird der erste Anschluss des indirekten Kondensators 7 mit der Saugdruckseite des Verdichters 3 verbunden und durch diesen Verdichter abgesaugt. Alternativ wird über eine zweite kombinierte Schaltstellung der beiden Kugelventile 20, 30, in welcher sich das erste Kugelventil 20 in seiner dritten Schaltstellung befindet, und sich das zweite Kugelventil 30 in seiner ersten Schaltstellung befindet, eine Heizbetriebsart des Kaltem ittelkreislaufs 1 eingestellt. Daher wird bei der Heizbetriebsart der erste Anschluss des indirekten Kondensators 7 mit der Hochdruckseite des Verdichters verbunden und durchströmt. Gleichzeitig wird der erste Anschluss des Kondensators 5 mit der Saugdruckseite des Verdichters 3 verbunden und durch diesen abge- saugt. Über eine dritte kombinierte Schaltstellung der beiden Kugelventile 20, 30, in welcher sich das erste Kugelventil 20 in seiner zweiten Schaltstellung befindet, und sich das zweite Kugelventil 30 ebenfalls in seiner zweiten Schaltstellung befindet, wird eine simultane Durchströmung des Kondensators 5 und des indirekten Kondensators 7 eingestellt. Über weitere kombinier- te Schaltstellungen der beiden Kugelventile 20, 30 kann eine Kältemittelbefüllung oder eine Spülung verschiedener Wege des Kaltem ittelkreislaufs 1 eingestellt werden. Um ungewollte kombinierte Schaltzustände der beiden Kugelventile 20, 30 zu vermeiden werden die Kugelventile 20, 30 in einer vorgegebenen Reihenfolge umgeschaltet, um zwischen den Betriebsarten des Kältem ittelkreislaufs 1 zu wechseln. Vorzugsweise sind die kombinierten
Schaltstellungen der beiden Kugelventile 20, 30 so aufeinander abgestimmt, dass beispielsweise keine kombinierte Schaltstellung der beiden Kugelventile 20, 30 möglich ist, in welcher über das erste Kugelventil 20 nur der indirekte Kondensator 7 durchströmt und gleichzeitig der indirekte Kondensator 7 über das zweite Kugelventil 30 abgesaugt wird, oder in welcher über das erste Kugelventil 20 nur der Kondensator 5 durchströmt und gleichzeitig der Kondensator 5 über das zweite Kugelventil 30 abgesaugt wird. In vorteilhafter Weise ermöglichen Ausführungsformen des Kaltem ittelkreislaufs 1 einen Wechsel der Betriebsart, ohne dass der Verdichter 3 abgeschaltet werden muss. Zu diesem Zweck weist das erste Kugelventil 20 nicht näher dargestellte Ausgleichsmittel auf, welche während eines Umschaltvorgangs zwischen zwei Schaltstellungen einen definierten Mindestströmungsquerschnitt für den Fluidfluss zur Verfügung stellen. So kann die erste Kugel 24 beispielsweise zwischen der Öffnung der zweiten Halbbohrung 26.2 und den Öffnungen der Durchgangsbohrung 26.3 Bypass-Kanäle aufweisen, welche als Nuten und/oder Kerben in einen Mantel der ersten Kugel 24 eingebracht sind . Dadurch ist während der Kugelrotation von der ersten Schaltstellung über die zweite Schaltstellung zur dritten Schaltstellung und umgekehrt zu jedem Zeitpunkt zumindest ein definierter Mindestströmungsquerschnitt für den Fluiddurchfluss sichergestellt. Die Bypass-Kanäle verbinden hierbei strömungstechnisch die beiden Öffnungen der Durchgangsbohrung 26.3 mit der Öffnung der zweiten Halbbohrung 26.2. Durch Variation von Tiefe und/oder Breite der Bypass-Kanäle lässt sich der wirksame Mindestströmungsquerschnitt während des Rotationsvorgangs beeinflussen. Zusätzlich oder alternativ können zumindest die Öffnungen der Durchgangsbohrung 26.3 und die Öffnung der zweiten Halbbohrung 26.2 jeweils einen größeren Durchmesser als der zweite Anschluss B1 und der dritte Anschluss C1 aufweisen. Neben den beiden eben beschriebenen konstruktiven Maßnahmen bietet sich aus Systemsicht anstelle einer vollständigen Abschaltung des Verdichters 3 die Möglichkeit an, die Leistung des Verdichters 3 bei Um-
schaltvorgängen zu beschränken und somit trotz verengtem Strömungsquerschnitt bei laufendem Verdichter 3 keine unzulässigen Hochdruckspitzen im System zu erzeugen. Nun wird beispielhaft der Wechsel von der Kühlbetriebsart zur Heizbetriebsart beschrieben. Wie oben bereits ausgeführt ist, befindet sich in der Kühlbetriebsart des Kältem ittel kreislaufs 1 das erste Kugelventil 20 in seiner ersten Schaltstellung und das zweite Kugelventil 30 befindet sich in seiner dritten Schaltstellung. Dadurch wird der Kondensator 5 durchströmt und der indirek- te Kondensator 7 wird abgesaugt. Nun wird das zweite Kugelventil 30 in seine zweite Schaltstellung umgeschaltet, in welcher alle Anschlüsse A2, B2, C2 des zweiten Kugelventils abgesperrt sind, so dass kein weiteres Kältemittel abgesaugt wird. Dann wird das erste Kugelventil 20 in seine zweite Schaltstellung umgeschaltet, in welcher der Kondensator 5 und der indirekte Kondensator 7 durchströmt werden können. Anschließend wird das erste Kugelventil 20 in seine dritte Schaltstellung umgeschaltet, in welcher ausschließlich der indirekte Kondensator 7 durchströmt wird. Dann wird das zweite Schaltventil 30 in seine erste Schaltstellung umgeschaltet, in welcher der Kondensator 5 abgesaugt wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Kältemittelkreislauf mit Wärmepumpenfunktionalität
3 Verdichter
5 Kondensator
7 indirekter Kondensator
8 Chiller
9 Verdampfer
10 Ventilanordnung
12 erster Verbindungsblock
12.1 erstes Verbindungsstück
14 zweiter Verbindungsblock
14.1 zweites Verbindungsstück
20 erstes Kugelventil
22 erster Ventilblock
24 erste Kugel
26 T-förmige Bohrung
26.1 erste Halbbohrung
26.2 zweite Halbbohrung
26.3 Durchgangsbohrung
28 erster Aktuator
A1 , B1 , C1 Ventilanschluss
30 zweites Kugelventil
32 zweiter Ventilblock
34 zweite Kugel
36 L-förmige Bohrung
36.1 erste Halbbohrung
36.2 zweite Halbbohrung
38 zweiter Aktuator
A2, B2, C2 Ventilanschluss P1 , P2, P3, P4 Fluidanschluss EO1 , EO2 Expansionsorgan RSV Rückschlagventil