WO2018219464A1 - Integrierter prozess zum recycling von gichtschlämmen zur gewinnung von eisenoxid und kohlenstoff - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Eisen- und Kohlenstoff- Komponenten aus Gichtschlämmen, wobei ein Gichtschlamm mit einer säurehaltigen-Lösung versetzt und anschließend eine Reaktion durchgeführt wird, so dass eine saure wässrige Eisen-reiche Phase und eine Kohlenstoff-reiche Phase erhalten wird. Beide Phasen werden sodann voneinander getrennt. Die saure wässrige Eisen-reichen Phase wird aufgearbeitet, so dass eine Eisen-Komponente, insbesondere Eisen-(III)-Oxid erhalten wird.
Description
Integrierter Prozess zum Recycling von Gichtschlämmen zur Gewinnung von Eisenoxid und Kohlenstoff
Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Eisen- und Kohlenstoff- Komponenten aus Gichtschlämmen sowie eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Technischer Hintergrund
Bei der Stahlherstellung fallen jährlich große Mengen Gichtschlamm an, die derzeit wegen der teils toxischen Zusammensetzung aufwendig deponiert werden müssen. Da sich die Deponiekapazitäten ihrer maximalen Aufnahmekapazität nähern und weiterhin mit strengeren Umweltstandards zu rechnen ist, wird derzeit nach Alternativen gesucht.
Zusammenfassung der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde ein Verfahren bereitzustellen mit dem die anfallenden Mengen Gichtschlamm soweit aufgearbeitet werden können, dass eine kostenintensive Deponierung entfallen kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Verfahren zur Gewinnung von Eisen- und Kohlenstoff-Komponenten aus Gichtschlämmen die nachfolgenden Schritte umfasst.
Zunächst wird ein Gichtschlamm enthaltend Eisen- und Kohlenstoff-Komponenten bereitgestellt, vorzugsweise aus einem Tank. Neben den Hauptbestandteilen von Eisen, vorzugsweise in einer Menge > 5 Gew.-% und Kohlenstoff, vorzugsweise in einer Menge > 20 Gew.-% enthält der Gichtschlamm ferner weitere Komponenten wie Zink und Blei, die bei Bedarf durch eine Anpassung des Prozesses ebenfalls recycelt werden können.
In einem nächsten Schritt wird der Gichtschlamm mit einer säurehaltigen-Lösung versetzt und mit dieser zur Reaktion gebracht. Hierbei gehen die im Gichtschlamm vorliegenden Eisen- Komponenten in Lösung, so dass eine saure wässrige Eisen-reiche Phase erhalten wird. Der überwiegend unlösliche organische Rest, insbesondere die Kohlenstoff-Komponenten bilden sodann eine Kohlenstoff-reiche Phase.
Das heterogene Gemisch enthaltend die saure wässrige Eisen-reiche Phase und die Kohlenstoff-reiche Phase wird anschließend voneinander getrennt, vorzugsweise mittels eines Eindickers.
Die abgetrennte saure wässrige Eisen-reiche Phase wird aufgearbeitet, so dass die Eisen- Komponente erhalten wird. Die gewonnene Eisen-Komponente ist vorzugsweise eine Fe-(lll)- haltige Lösung, mehr bevorzugt getrocknetes Eisenoxid (Fe203).
Die abgetrennte Kohlenstoff-reiche Phase wird vorzugsweise einer Filtereinheit zugeführt, um das restliche Wasser zu entfernen. Eventuell enthaltene Chloride können im Vorfeld mittels eines Spülschritts entfernt werden. Als Filtereinheit sind bevorzugt eine Filterpresse, eine Bandfilteranlage, eine Filternutsche, ein Zentrifugalscheibenfilter, ein Lamellenabscheider oder ein Hydrozyclon.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante wird die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 30 bis 100 °C, mehr bevorzugt 60 bis 80 °C und einer Zeit im Bereich von 5 bis 60 Minuten, mehr bevorzugt 5 bis 15 Minuten durchgeführt. Die Reaktionszeit hängt hierbei von der jeweiligen im Reaktor gewählten Temperatur und Konzentration der säurehaltigen- Lösung ab.
Sofern als säurehaltige-Lösung eine Salzsäure genutzt wird, beträgt die Konzentration im Reaktor vorzugweise 5 - 20 %.
Um die Reaktionszeit weiter zu verkürzen, können ggf. weitere Homogenisierungsmethoden durchgeführt werden. So kann die Reaktionszeit vorzugsweise durch den Einsatz von Ultraschall signifikant verkürzt werden.
Neben der Salzsäure sind weitere säurehaltigen-Lösungen vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der mineralischen Säuren ebenfalls denkbar.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante umfasst das Aufbereiten der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase die nachfolgenden Schritte. Die saure wässrige Eisen-reiche Phase wird zunächst mit einem Oxidationsmittel versetzt, so dass eine oxidierte Eisen-reiche Phase erhalten wird.
Gegebenenfalls kann die saure wässrige Eisen-reiche Phase zunächst auf einen pH-Wert im Bereich von 0,5 bis 1,5 weiter angesäuert werden, bevor sie mit dem Oxidationsmittel versetzt wird. Als Oxidationsmittel wird vorzugsweise eine Wasserstoffperoxid-Lösung verwendet. Das in Form von Fe-(ll) vorliegende Eisen wird hierbei in Fe-(lll) aufoxidiert.
Sodann wird die oxidierte Eisen-reiche Phase mit einem Fällungsmittel versetzt. Als mögliche Fällungsmittel kommen vorzugsweise Kalkmilch oder eine Ammoniaklösung in Betracht. Nach durchgeführter Fällungsreaktion wird eine Eisen-angereicherte Phase und Eisen-abgereicherte Phase erhalten. Die Eisen-angereicherte Phase umfasst hierbei vorzugsweise Eisenhydroxid.
Beide Phasen werden anschließend voneinander, vorzugsweise mittels eines Eindickers, getrennt. Die Eisen-angereicherte Phase wird getrocknet, so dass Eisen-(lll)-oxid erhalten wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante wird die Eisen-abgereicherte Phase zur Gewinnung der säurehaltigen-Lösung einem Regenerationsprozess unterzogen.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsvariante umfasst das Aufbereiten der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase die nachfolgenden Schritte. Die saure wässrige Eisen-reiche Phase wird zunächst mit einem Reduktionsmittel reduziert, so dass eine reduzierte Eisenreiche Phase erhalten wird. Das in der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase in Fe-(ll)/(lll) vorliegende Eisen wird hierbei vorzugsweise zu Fe-(ll) reduziert. Anschließend wird die reduzierte Eisen-reiche Phase in eine Eisen-angereicherte und eine Eisen-abgereicherte Phase mittels einer ersten lonenaustauscherkolonne, insbesondere einer Blei- und Zink-selektiven lonenaustauscherkolonne, getrennt. Die Eisen-abgereicherte Phase, im Wesentlichen bestehend aus Blei- und Zink kann vorzugsweise über eine weitere lonenaustauscherkolonne in eine Blei- und eine Zink Phase getrennt werden. Die Eisen-angereicherte Phase wird sodann mit einem Oxidationsmittel aufoxidiert. so dass eine oxidierte Eisen-angereicherte Phase erhalten wird. Das in der Eisen-angereicherten Phase in Form von Fe-(ll) vorliegende Eisen wird hierbei zu Fe-(lll) aufoxidiert. In einem weiteren Schritt wird mittels einer zweiten
lonenaustauscherkolonne, insbesondere einer Eisen-(lll)-selektiven lonenaustauscher- kolonne, eine reine Eisen-angereicherte Phase abgetrennt und einem Regenerationsprozess unterzogen. Bei dem Regenerationsprozess wird eine regenerierte säurehaltige-Lösung und die Eisen-Komponente, vorzugsweise ein Eisen-(lll)-oxid erhalten.
Die regenerierte säurehaltige-Lösung wird vorzugsweise dem Prozess wieder zugeführt.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Anlage zur Gewinnung von Eisen- und Kohlenstoff-Komponenten aus Gichtschlämmen umfassend einen ersten Reaktor zur Vermischung eines Gichtschlamms mit einer säurehaltigen-Lösung, eine erste Abtrenneinheit zur Trennung einer sauren Eisen-reichen Phase von einer Kohlenstoff-reichen Phase und eine Aufbereitungseinheit zur Aufbereitung der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante enthält die Aufbereitungseinheit eine Oxi- dationseinheit zur Oxidation der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase, einen zweiten Reaktor zum Ausfällen einer Eisen-angereicherten Phase aus der oxidierten sauren wässrigen Eisenreichen Phase, eine zweite Abtrenneinheit zur Trennung der Eisen-angereicherten Phase von einer Eisen-abgereicherten Phase und eine Trocknungseinheit zum Trocknen der Eisen-angereicherten Phase sowie ggf. eine Regenerationseinheit zur Gewinnung einer regenerierten säurehaltigen-Lösung.
Vorzugsweise enthält die Trocknungseinheit einen Röstofen, einen Trommeltrockner, einen Fließbetttrockner oder einen Vibrations-Wirbelschichttrockner.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsvariante enthält die Aufbereitungseinheit eine Reduktionseinheit, eine erste lonenaustauscherkolonne, insbesondere eine Blei- und Zinkselektive lonenaustauscherkolonne, eine Oxidationseinheit, eine zweite lonenaustauscherkolonne, insbesondere eine Eisen-(lll)-selektive lonenaustauscherkolonne und eine Regenerationseinheit zur Gewinnung einer regenerierten säurehaltigen-Lösung, die vorzugsweise dem Prozess wieder zuführbar ist.
Vorzugsweise enthält die Regenerationseinheit einen Sprührostofen.
Vorzugsweise ist die Abtrenneinheit ein Eindicker.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und Beispielen näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsvariante einer Aufbereitungseinheit, und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsvariante der Aufbereitungseinheit.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens an Hand eines Beispiels. Über eine Förderschnecke (nicht gezeigt) wird mit einem Massenstrom von 1000 kg/h Gichtschlamm 11 aus einem Tank 10 einem ersten Reaktor 20 zugeführt. Der Gichtschlamm 11 enthält im Wesentlichen Eisen, Kohlenstoff, Silizium, Zink, Blei sowie alkalische-, erdalkalische- und übergangsmetallische Verunreinigungen. Im Reaktor 20 wird der Gichtschlamm 11 mit einer säurehaltigen-Lösung 22, beispielsweise Salzsäure vermischt, die dem Reaktor 20 aus einem Tank 21 über Leitungen und Pumpen (nicht dargestellt) mit einem Massenstrom von 300 - 500 kg/h zugeführt wird. Bei einer Temperatur im Bereich von 60 - 80 °C und einer Verweilzeit im Bereich von 5 - 15 min gehen die im Gichtschlamm 11 enthaltenen Metalle in Lösung. Die überwiegend unlöslichen organischen Komponenten hingegen verbleiben als Feststoff im Rückstand. Nach durchgeführter Reaktion werden eine saure wässrige Eisen-reiche Phase und eine Kohlenstoff-reiche Phase 24 erhalten. Beide Phasen werden sodann einer ersten Abtrenneinheit 23, beispielsweise einem Eindicker, zugeführt, in der die saure wässrige Eisen-reiche Phase von der Kohlenstoff-reichen Phase 24 abgetrennt wird. Die Kohlenstoff-reiche Phase wird einer Filtrationseinheit zugeführt, beispielsweise einer Filterpresse (nicht dargestellt), um das restliche Wasser zu entfernen. Eventuell enthaltene Chloride können im Vorfeld mittels eines Spülschritts entfernt werden. In der nachfolgenden Tabelle wird die erhaltene Zusammensetzung der getrockneten Kohlenstoff-reichen Phase 24 dargestellt. Die saure wässrige Eisenreiche Phase wird einer Aufbereitungseinheit 30 zugeführt, in der das in Lösung vorliegende
Eisen in Eisen-(lll)-oxid überführt und die Salzsäure regeneriert wird. Die in technischer Qualität vorliegende Salzsäure wird dem Tank 21 wieder zugeführt. Die erhaltene Eisen-(lll)- oxid Fraktion weist je nach Aufbereitung die in der Tabelle dargestellte Zusammensetzung 31, 32 auf.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsvariante der Aufbereitungseinheit 30. Die der Aufbereitungseinheit 30 zugeführte saure wässrige Eisen-reiche Phase wird zunächst auf einen pH-Wert im Bereich von 0,5 bis 1,5 weiter angesäuert und einer Oxidationseinheit 33 zugeführt. Hierbei wird die saure wässrige Eisen-reiche Phase mit einem Oxidationsmittel 35, beispielsweise einer Wasserstoffperoxid-Lösung, aus einem Tank 34 versetzt. Das in Form von Fe-(ll) vorliegende Eisen wird in Fe-(lll) aufoxidiert. Die Oxidationseinheit 33 kann im einfachsten Fall in Form einer Leitung realisiert werden, durch die die saure wässrige Eisen-reiche Phase hindurchfließt. Die sodann erhaltene oxidierte Eisen-reiche Phase wird einem zweiten Reaktor 36 zugeführt, in dem die oxidierte Eisen-reiche Phase mit einem Fällungsmittel 38, beispielsweise Kalkmilch, aus einem Tank 37 in einem Massenstrom-Verhältnis von 1 :3 bis 1 :4 versetzt wird. Nach erfolgter Ausfällung von Eisen- (lll)-hydroxid wird dieses von dem Rückstand, einer Eisen-abgereicherten Phase getrennt. Hierzu wird das Gemisch aus Eisen-(lll)-hydroxid und dem Rückstand einer zweiten Abtrenneinheit 39, beispielsweise einem Eindicker, zugeführt. Das abgetrennte Eisen-(lll)- hydroxid wird anschließend einer Trocknungseinheit 40 zugeführt, in der das Eisen-(lll)- hydroxid zunächst eine Filtrationseinheit (nicht dargestellt), beispielsweise eine Filterpresse durchläuft, um das Wasser zu entfernen und sodann einem Röstofen (nicht dargestellt) zugeführt wird. Im Röstofen wird das Eisen-(lll)-hydroxid zu Eisen-(lll)-oxid geröstet. Die erhaltene Eisen-(lll)-oxid-Fraktion weist die in der Tabelle dargestellte Zusammensetzung 31 auf. Die Eisen-abgereicherte Phase wird zur Gewinnung der säurehaltigen-Lösung 22 einer Regenerationseinheit 41 zugeführt. Hierzu wird die Eisen-abgereicherte Phase einem Sprührostofen zugeführt, mittels dem aus der Eisen-abgereicherten Phase das Chlorwasserstoffgas ausgetrieben wird. Das Chlorwasserstoff gas wird sodann in Wasser gelöst und als technische Salzsäure dem Tank 21 zugeführt. Der verbleibende Rückstand enthält ca. 90 Gew.-% Calciumoxid sowie Oxide von alkalischen-, erdalkalischen- und Übergangsmetallen. Dieser kann ggf. zur Gewinnung von Kalkmilch aufgearbeitet 42 und dem Prozess wieder zugeführt werden.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsvariante der Aufbereitungseinheit 30. Die der Aufbereitungseinheit 30 zugeführte saure wässrige Eisen-reiche
Phase wird zunächst auf einen pH-Wert im Bereich von 1,5 bis 2,5 eingestellt und einer Reduktionseinheit 43 zugeführt. Hierbei wird die saure wässrige Eisen-reiche Phase mit einem Reduktionsmittel, beispielsweise mittels Hydroxylammoniumchlorid versetzt (nicht dargestellt). Das in der Eisen-reichen Phase vorliegende Fe-(lll) wird zu Fe-(ll) reduziert. Die Reduktionseinheit 43 kann im einfachsten Fall in Form einer Leitung realisiert werden, durch die die saure wässrige Eisen-reiche Phase hindurchfließt. Die reduzierte Eisen-reiche Phase wird sodann einer ersten lonenaustauscherkolonne 44, insbesondere einer Blei- und Zinkselektiven lonenaustauscherkolonne, zugeführt. Mittels der ersten lonenaustauscherkolonne 44 wird die reduzierte Eisen-reiche Phase von den in Lösung vorliegenden Blei-und Zink- Komponenten befreit. Die erhaltene Eisen-angereicherte Phase wird nun in einer Oxidationseinheit 45 mit einem Oxidationsmittel, beispielsweise einer Wasserstoffperoxid- Lösung aufoxidiert (nicht dargestellt), so dass das in Lösung vorliegende Fe-(ll) in Fe-(lll) umgewandelt wird und in einer anschließenden zweiten lonenaustauscherkolonne 46, insbesondere einer Eisen-(lll)-selektiven lonenaustauscherkolonne, von der oxidierten Eisenangereicherten Phase abgetrennt wird. Die Oxidationseinheit 45 kann in einfachsten Fall in Form einer Leitung realisiert werden. Die erhaltende oxidierte, reine Eisen-angereicherte Phase, welche im Wesentlichen aus in Salzsäure gelösten Fe-(lll)-Chlorid besteht, wird sodann einer Regenerationseinheit 47 zur Gewinnung einer regenerierten säurehaltigen-Lösung zugeführt. Hierzu wird die oxidierte, reine Eisen-angereicherte Phase einem Sprührostofen zugeführt, mittels dem aus der oxidierten, reinen Eisen-angereicherten Phase das Chlorwasserstoffgas ausgetrieben wird. Das Chlorwasserstoffgas wird sodann in Wasser gelöst und als technische Salzsäure dem Tank 21 zugeführt. Der verbleibende Rückstand 32 enthält 99, 1 Gew.-% Eisen-(lll)-Oxid.
Tabelle:
Zusammensetzung 22 31 32
Komponente Anteil in Gew.-%
C 75,5 - -
Si02 15,4 - -
Fe 2,7 - -
Fe203 - 87 ,3 99, 1
Al203 - 9,9 -
Rest 6,4 2,8 0,9
Bezugszeichenliste
10 Tank
11 Gichtschlamm
20 erster Reaktor
21 Tank
22 säurehalitge-Lösung
23 erste Abtrenneinheit
24 Kohlenstoff-angereicherten Phase
30 Aufbereitungseinheit
31 Zusammensetzung
32 Zusammensetzung
33 Oxidationseinheit
34 Tank
35 Oxidationsmittel
36 zweiter Reaktor
37 Tank
38 Fällungsmittel
39 zweite Abtrenneinheit
40 Trocknungseinheit
41 Regenerationseinheit
42 Einheit zur Gewinnung von Kalkmilch
43 Reduktionseinheit
44 erste lonenaustauscherkolonne
45 Oxidationseinheit
46 zweite lonenaustauscherkolonne
47 Regenerationseinheit
Claims
1. Verfahren zur Gewinnung von Eisen- und Kohlenstoff-Komponenten aus Gichtschlämmen umfassend die Schritte: i) Bereitstellen eines Gichtschlamms enthaltend Eisen- und Kohlenstoff-Komponenten, ii) Versetzen des Gichtschlamms mit einer säurehaltigen-Lösung und Durchführen einer Reaktion, so dass eine saure wässrige Eisen-reiche Phase und eine Kohlenstoff-reiche Phase erhalten wird, iii) Abtrennen der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase von der Kohlenstoff-reichen Phase, und iv) Aufbereiten der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase, so dass die Eisen-Komponente erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Reaktion im Schritt ii) bei einer Temperatur im Bereich von 30 bis 100 °C und einer Zeit im Bereich von 5 bis 60 Minuten sowie ggf. unter Anwendung einer Homogenisierungsmethode durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die säurehaltige-Lösung ausgewählt ist aus der Gruppe der mineralischen Säuren.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, wobei das Aufbereiten (Schritt iv)) folgende Schritte umfasst: v) Versetzen der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase mit einem Oxidationsmittel, so dass eine oxidierte Eisen-reiche Phase erhalten wird, vi) Versetzen der oxidierten Eisen-reichen Phase mit einem Fällungsmittel, so dass eine Eisen-angereicherte Phase und Eisen-abgereicherte Phase erhalten wird,
2/4 vii) Abtrennen der Eisen-angereicherten Phase von der Eisen-abgereicherten Phase, und viii) Trocknen der Eisen-angereicherten Phase, so dass die Eisen-Komponente erhalten wird.
Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Eisen-abgereicherte Phase einem Regenera- tionsprozess (Schritt ix)) unterzogen wird, so dass eine regenerierte säurehaltige- Lösung erhalten wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, wobei das Aufbereiten (Schritt iv)) folgende Schritte umfasst: v) Reduzieren der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase mit einem Reduktionsmittel, so dass eine reduzierte Eisen-reiche Phase erhalten wird, vi) Trennen der reduzierten Eisen-reichen Phase in eine Eisen-angereicherte und eine Eisen-abgereicherte Phase mittels einer ersten lonenaustauscherkolonne, insbesondere einer Blei- und Zink-selektiven lonenaustauscherkolonne, vii) Oxidieren der Eisen-angereicherten Phase mit einem Oxidationsmittel, so dass eine oxidierte Eisen-angereicherte Phase erhalten wird, und viii) Abrennen einer oxidierten, reinen Eisen-angereicherten Phase von der oxidierten Eisen-angereicherten Phase mittels einer zweiten lonenaustauscherkolonne, insbesondere einer Eisen-(lll)-selektiven lonenaustauscherkolonne, und ix) Unterziehen der oxidierten, reinen Eisen-angereicherten Phase einem Rege- nerationsprozess, so dass eine regenerierte säurehaltige-Lösung und die Eisen-Komponente erhalten wird.
Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei die regenerierte säurehaltige-Lösung dem Prozess im Schritt ii) wieder zugeführt wird.
3/4
8. Anlage zur Gewinnung von Eisen- und Kohlenstoff-Komponenten aus Gichtschlämmen umfassend: i) einen ersten Reaktor zur Vermischung eines Gichtschlamms mit einer säure- haltigen-Lösung, ii) eine erste Abtrenneinheit zum Trennen einer sauren wässrigen Eisen-reichen Phase von einer Kohlenstoff-reichen Phase, und iii) eine Aufbereitungseinheit zur Aufbereitung der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase.
9. Anlage nach Anspruch 8, wobei die Aufbereitungseinheit iv) eine Oxidationseinheit zur Oxidation der sauren wässrigen Eisen-reichen Phase, v) einen zweiten Reaktor zum Ausfällen einer Eisen-angereicherten Phase aus der oxidierten sauren wässrigen Eisen-reichen Phase, vi) eine zweite Abtrenneinheit zur Trennung der Eisen-angereicherten Phase von einer Eisen-abgereicherten Phase, und vii) eine Trocknungseinheit zum Trocknen der Eisen-angereicherten Phase, sowie ggf- viii) eine Regenerationseinheit zur Gewinnung einer regenerierten säurehaltigen- Lösung enthält.
10. Anlage nach Anspruch 9, wobei die Trocknungseinheit einen Röstofen, einen Trommeltrockner, einen Fließbetttrockner oder einen Vibrations-Wirbelschichttrockner enthält.
11. Anlage nach Anspruch 8, wobei die Aufbereitungseinheit
4/4 iv) eine Reduktionseinheit, v) eine erste lonenaustauscherkolonne, insbesondere eine Blei- und Zinkselektive lonenaustauscherkolonne, vi) eine Oxidationseinheit, vii) eine zweite lonenaustauscherkolonne, insbesondere eine Eisen-(lll)-selektive lonenaustauscherkolonne, und viii) eine Regenerationseinheit zur Gewinnung einer regenerierten säurehaltigen- Lösung enthält.
12. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, wobei die regenerierte säurehaltige-Lösung dem ersten Reaktor zuführbar ist.
13. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, wobei die Regenerationseinheit einen Sprührostofen enthält.
14. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 13, wobei die Abtrenneinheit ein Eindicker ist.
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