BESCHREIBUNG
Munitions- und Logistikkonzept für insbesondere Artilleriegeschosse
Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Munitionskonzept, insbesondere für Artilleriemunitionen, das einen künden- bzw. nutzerspezifischen Aufbau einer Artilleriemunition bei geringem Lageraufwand ermöglicht.
Bei einer Artilleriemunition bilden Zünder und Gefechtskopf das Geschoss. Diese Geschosse können je nach Aufgabe der Artilleriemunition unterschiedlich ausgelegt sein. Mit Bezug auf diese Aufgabe gliedern sich die Geschosse für die Artilleriemunition in Spreng-, Übungs-, Leucht-, Effekt- und Nebelgeschosse.
Ein Nebelgeschoss mit einer Geschosshülle und darin übereinanderliegenden Submunitionen zur Aufnahme der Wirkmasse beschreibt die DE 103 08 307 B4. Der DE 101 05 867 B4 ist der Aufbau eines weiteren Nebelgeschosses entnehmbar.
Ein ballistisches Übungsgeschoss mit einem Kopfzünder und einem die Geschosshülle rückseitig verschließbaren Boden benennt die DE 101 00 397 A1 . Aus der DE 10 201 1 010 183 A1 ist ein Spreng-Übungs-Geschoss bekannt, das eine mehrteilige Cargo-Geschosshülle aufweist. Ziel ist es, vorhandene, aber nicht weiter genutzte Geschosshüllen verwenden zu können.
Da nur mit einem ausgewogenen Munitionsmix mit hohem Wirkungsgrad für unterschiedliche Szenarien eine moderne Artillerie in der Lage ist, das breite Zielspektrum abdecken zu können, werden in der Praxis Munitionsfamilien mit verschiedenen Reichweiten, z.B. 30 km max. Reichweite oder 40 km max. Reichweite, angeboten. Bei einigen Anbietern erhält der Nutzer die Option, zwischen einer Artilleriemunition mit beispielsweise 30 km max. Reichweite oder 40 km max. Reichweite wählen zu können.
Wird eine derartige Munitionsfamilie eingesetzt, ergeben sich erhebliche Leistungseinschränkungen bei einer 40 km Artilleriemunition durch geringeres Nutzlastvolumen und / o- der Mengen gegenüber einer herkömmlichen 30 km Artilleriemunitionen. Diese Leistungseinschränkung muss derzeit durch den Nutzer in Kauf genommen werden. Die Nutzer legen sich daher für die Auswahlmöglichkeit - 30 km oder 40 km max. Reichweite - größere Munitionskontingente (Lagerung) an. Das führt in der Praxis dazu, dass ein großer Lagerbestand notwendig ist und die Munitionen veraltern. Um deren Funktion zu gewährleisten, erfolgen zudem in regelmäßigen Abständen Munitionsüberwachungen.
Hier stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Munitions- und damit verbunden ein Logistikkonzept aufzuzeigen, welche die vorgenannten Nachteile vermeiden.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 7. Vorteilhafte Ausführungen finden sich in den Unteransprüchen wieder.
Das Logistikkonzept entspringt einem neuen Munitionskonzept, basierend auf der Idee, einen Munitionsbaukasten zu schaffen, um einen künden- bzw. nutzerspezifischen Aufbau einer Artilleriemunition, insbesondere eines Artilleriegeschosses, bei geringem Lageraufwand zu ermöglichen.
Vorgeschlagen wird die Verwendung einer einheitlichen Geschosshülle, die für Geschosse mit unterschiedlichen Reichweiten genutzt wird. Ein reichweitenkürzeres Geschoss kann dabei nutzlastoptimiert werden, während ein Geschoss mit der größeren Reichweite bei Nutzlastreduktion einer Reichweitenoptimierung unterzogen wird. Die Nutzlast eines Geschosses größerer Reichweite ist gegenüber einem Geschoss mit kürzerer Reichweite in der Regel geringer. Die Artilleriegeschosse weisen eine gleichgroße Geschosshülle für die Geschosse unterschiedlicher Reichweite auf. D.h., zur Schaffung eines Artilleriegeschosses, z.B. 155 mm, wird eine einheitliche nutzlastoptimierte 30 km Geschosshülle verwendet, aus der 40 km Geschosse mit Nutzlastreduktion generiert (hergestellt, zusammengebaut) werden können. Die Reichweite wird durch sich voneinander unterscheidende Geschossbodentypen gewählt und festgelegt.
Das Artilleriegeschoss besteht aus mehreren Baukastenteilen, die zusammengesetzt werden, um das Artilleriegeschoss zu schaffen.
Der Munitionsbaukasten umfasst einzelne Baukastenteile bzw. Baukastenmodule (= Komponenten), die in sich geschlossene Einheiten darstellen. Die wesentliche Komponente des vorgeschlagenen Munitionsbaukastens und Basis des Munitionsbaukastens ist eine einheitliche Geschosshülle für die Geschosse mit unterschiedlichen Reichweiten. Die Geschosshülle weist bevorzugt eine gleiche Außenballistik pro Reichweitengruppe, kürzere Reichweite, bei-
spielsweise 30 km, längere Reichweite, beispielsweise 40 km, auf. Die Geschosshülle kann einteilig bis n-teilig sein.
An dieser Geschosshülle ist heckseitig ein Geschossboden befestigbar, beispielsweise mittels Verschraubung. Zum erfindungsgemäßen Munitionskasten zugehörig sind zwei unterschiedliche Geschossböden. Diese dienen zur Reichweiteneinstellung des Geschosses. Für diese Einstellung sind ein Geschossboden ohne Reduzierung des CW-Werts durch Reduzierung des Bodensogs (Boat Tail) und ein Geschossboden mit Reduzierung des Bodensogs durch einen Gasgenerator (Base Bleed) vorgesehen. Der Reichweitenunterschied wird durch Befestigen des nutzlastoptimierten Boat Tail oder alternativ durch einen reichweitenoptimierenden Base Bleed erreicht.
Die DE 38 19 640 A1 offenbart ein Artilleriegeschoss mit einem topfförmigen Bodenstück, das einen Treibladungssatz enthält (Base Bleed) zu einer Erhöhung der Reichweite des entsprechenden Geschosses. Das Bodenstück ist über eine geeignete Verbindung mit der Geschosshülle verbunden. Ein Artilleriegeschoss mit wenigstens einer Wirkeinheit wird in der DE 10 2014 109 077 A1 beschrieben. Das Bodenstück ist topfförmig ausgebildet und heckseitig durch ein lösbares Deckelteil verschlossen. Sofern eine gesteigerte Reichweite des Artilleriegeschosses nicht erforderlich ist, wird anstellt eines Treibladungssatzes in dem Bodenstück eine austauschbare zweite Wirkeinheit angeordnet. Diese entfaltet ihre Wirkung nach oder bei Aktivierung der ersten Wirkeinheit. So kann die endballistische Wirkleistung im Zielgebiet erhöht werden. Die Schaffung eines Munitionsbaukastens ist damit nicht möglich und ist auch nicht angedacht.
Weitere Komponenten des Munitionsbaukastens sind zumindest eine Geschossogive sowie zumindest ein Zünder. Die Geschossogiven können einteilig wie auch mehrteilig ausgeführt sein. Diese können im Mundloch des Geschosses bzw. der Geschosshülle eingesetzt werden. Der jeweilige Zünder wird von der Geschossogive aufgenommen und kann auch als separate Komponente angesehen werden.
Nutzlasten als Komponenten bzw. Baukastenteile des Munitionsbaukastens bestimmen die Aufgabe der Artilleriemunition. Zu diesen Nutzlasten zählen insbesondere insensitive Sprengstoffe (IHE), Leucht-, Effekt- sowie Nebelkörper als Wirkkörper (Payload).
Bei einem Sprenggeschoss sind für das neuartige Munitionskonzept IHE Sprengeinsätze unterschiedlicher Länge als Nutzlast vorgesehen. Der Sprengeinsatz wird hierbei durch den insensitiven Sprengstoff (kunststoffgebundener Sprengstoff) gebildet. Dieser kann in einen Beutel, z.B. Gummihülle, eingegossen sein, in dem der Sprengstoff aushärtet (z.B. in einer Gießform). Der Beutel bzw. die Gummihülle können gleichzeitig auch als Schutz für den Sprengstoff im Geschoss dienen. Es können auch, ähnlich der DE 10 2013 021 030 A1 , so-
genannte Sprengstoffmodule zu einem Sprengeinsatz zusammengefügt werden. Der Vorteil eines vorgefertigten IHE Sprengeinsatzes (einteilig, mehrteilig) mit einer Ummantelung (Gummihülle) liegt darin, dass die Problematik eines möglichen Kontaktes der Sprengladung mit der Geschosshülle ausgeschlossen wird.
Für ein Leucht- und Effektgeschoss beinhaltet die Nutzlast IR- und / oder im visuellen Bereich Licht erzeugende Wirkkörper, zumindest einen. Effektgeschosse können als Nutzlast wenigstens einen Wirkkörper enthalten, der einen Blitz, einen Knall etc. erzeugt (sogenannte Schreckmunition). Bei derartigen Geschossen kann ein Volumenausgleich innerhalb der Geschosshülle von Vorteil sein. Die Nutzlast kann in einem Sperrschichtsack, z.B. Plastiksack, eingebracht sein, der auch als Schutz insbesondere während der Lagerung dient.
Bei einer Nebelmunition besteht die Nutzlast aus wenigstens einem Nebelkörper, der in die Geschosshülle eingebracht wird. Bei einem Nebelgeschoss mit kürzerer Reichweite kann für eine Nutzlastoptimierung z.B. ein Nebelkörper mehr in die Geschosshülle eingesetzt werden als in einem Geschoss größerer Reichweite.
Durch den aufgezeigten Munitionsbaukasten bietet sich dem Nutzer die Möglichkeit, für den Übungsbetrieb und / oder den Einsatz einen optimierten Munitionsmix verwenden zu können.
Der Zusammenbau des Artilleriegeschosses, z.B. 155mm, zu einem Sprenggeschoss, einem Übungsgeschoss, einem Leuchtgeschoss, einem Effektgeschoss oder zu einem Nebelgeschoss kann durch dieses Munitionskonzept nach Kundenbedarf vor Auslieferung der Munition an den Nutzer erfolgen. Durch die Wahl des Geschosshecks kann ein nutzlastoptimiertes oder reichweitenoptimiertes Geschoss zusammengebaut werden. Mit z.B. einem Gasgenerator im Geschossboden lässt sich eine höchste Reichweite bei ausreichendem Nutzlastpotential realisieren. Ohne einen Gasgenerator im Geschossboden kann hingegen ein maximales Nutzlastpotential bei ausreichender Reichweite geschaffen werden.
Mit der Wahl des Geschossbodens lassen sich so die unterschiedlichen Reichweiten für das Artilleriegeschoss einstellen. Das Baulängenpotential der Geschosshülle wie auch das Gewicht für die Nutzlasten werden für beide Varianten voll ausgenutzt.
Im Rahmen des Zusammenbaus der Baukastenteile zu einem Artilleriegeschoss wird die Nutzlast von hinten in die Geschosshülle eingebracht und die Geschosshülle durch den wählbaren Geschossboden verschlossen.
Der Geschossboden des Geschosshecks weist bevorzugt eine gedrehte Oberfläche innen und außen auf, was engere Toleranzen im Fertigungsprozess ermöglicht. Dieses schlägt sich dann in einer höheren Präzision des Geschosses nieder.
Das Logistikkonzept sieht des Weiteren vor, dass alle wichtigen Komponenten / Baukastenteile des Munitionskastens vereinzelt bei der Industrie und / oder bei den Einheiten eingelagert sein können. Alle Komponenten können GPS geprüft und überwacht werden. Bei Bedarf kann so auf Anforderung eines Nutzers / Kunden die gewünschte Munition assembliert und zeitgerecht zum gewünschten Übernahmeort angeliefert werden. Aus dem Bestand kann eine durch den Nutzer bestimmte bzw. vorgebbare Menge, als Einsatzsofortbedarf, gelagert werden. Die höhere Menge, die Verbrauchermenge, kann dann aus einem Logistiklager nachgespeist werden. Wird Munition aus dem Logistiklager geliefert, kann dieses eine Neufertigung der Komponenten des Munitionsbaukastens auslösen.
Zum Transport des zusammengebauten Artilleriegeschosses oder deren Komponenten sind wenigstens eine Verpackung bzw. wenigstens ein Transportmaterial als Teil des Munitionsbaukastens vorgesehen.
Das neue Logistikkonzept ist dazu geeignet, jeglichen Sofortbedarf zu decken, schnell größere Munitionskontingente maßgeschneidert für den Übungsbetrieb / Einsatz bereitstellen zu können, den Aufwand der Munitionsüberwachung zu reduzieren und schnell auf neue Anforderungen mit neuen Wirkmechanismen zu reagieren (qualifizierter Träger). Damit verbunden ist auch die Reduzierung der Einklassifizierung. Es sind keine neuen Pilotlose notwendig.
Aus dem vorgeschlagenen Munitionskonzept ergeben sich noch weitere Vorteile.
Durch die Auftrennung der Artilleriemunition in eigenständige Baulastenteile (Module) bzw. Komponenten können individuelle Lagergruppen geschaffen werden. Die für die Lagerung notwendigen Sicherheitsaspekte und -anforderungen wirken sich nur noch auf wenige der Baukastenteile / Komponenten aus. Die Lagerung einer leeren Geschosshülle ist beispielsweise weniger problematisch als eine mit einer Nutzlast gefüllte Geschosshülle. Wird eine Artilleriemunition benötigt, werden die entsprechenden Baukastenteile des Artilleriegeschosses den Lagern entnommen und zu einer funktionsfähigen Artilleriemunition zusammengesetzt.
Vorgeschlagen wird die Verwendung einer einheitlichen Geschosshülle, die für Geschosse mit unterschiedlichen Reichweiten genutzt wird. Ein reichweitenkürzeres Geschoss kann dabei nutzlastoptimiert werden, während ein Geschoss mit der größeren Reichweite bei Nutzlastreduktion einer Reichweitenoptimierung unterzogen wird. Die Nutzlast eines Geschosses größerer Reichweite ist gegenüber einem Geschoss mit kürzerer Reichweite in der Regel geringer. Die Artilleriegeschosse weisen eine gleichgroße Geschosshülle für die Geschosse unterschiedlicher Reichweite auf. D.h., zur Schaffung eines Artilleriegeschosses, z.B. 155 mm, wird eine einheitliche nutzlastoptimierte 30 km Geschosshülle verwendet, aus der 40 km Geschosse mit Nutzlastreduktion generiert (hergestellt, zusammengebaut) werden
können. Die Reichweite wird durch sich voneinander unterscheidende Geschossböden gewählt und festgelegt. Das Artilleriegeschoss besteht aus mehreren Baukastenteilen, die zusammengesetzt werden, um das Artilleriegeschoss zu schaffen.
Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 eine einteilige Geschosshülle für eine Artilleriemunition mit zwei unterschiedlichen Geschossböden in einer Schnittdarstellung,
Fig. 2a-e) in einer Schnittdarstellung Nutzlasteinsätze als Innenaufbau,
Fig. 3a+b) die Geschosshülle aus Fig. 1 mit einem nutzlastoptimierten oder einem reichweitenoptimierten Innenaufbau als IR- / visuelles- Artillerieleuchtgeschoss,
Fig. 4a+b) die Geschosshülle aus Fig. 1 mit einem nutzlastoptimierten bzw. einem reichweitenoptimierten Innenaufbau als Artillerienebelgeschoss,
Fig. 5a+b) die Geschosshülle aus Fig. 1 mit einem nutzlastoptimierten bzw. einem reichweitenoptimierten Innenaufbau als Artilleriesprenggeschoss.
In Fig. 1 dargestellt ist eine Geschosshülle 1 , als Einheitsgeschosshülle, für ein Artilleriegeschoss, beispielsweise 155mm, kürzerer Reichweite, z.B. 30 km, und längerer Reichweite, z.B. 40 km (Fig. 3 - 5). Die Geschosshülle 1 ist bevorzugt einteilig, kann aber auch mehrteilig ausgebildet sein.
Die Geschosshülle 1 ist heckseitig 2 (Geschossheck) durch einen Geschossboden 1 1 oder 21 verschließbar. Der Geschossboden 1 1 weist keinen Gasgenerator auf (Boat Tail), während der Geschossboden 21 einen Gasgenerator 22 umfasst (Base Bleed).
In den Fig. 2 a) - e) sind verschiedene Nutzlastbauteile 30, 31 , 32, 33, 34, 35 aufgezeigt, die entsprechend der geforderten Funktion der Artilleriemunition (nicht näher dargestellt) unterschiedliche Artilleriegeschosse bilden können.
In Fig. 2a) und 2b) sind zwei unterschiedlich lange IHE Sprengeinsätze 30, 31 abgebildet, beispielsweise eine IHE Sprengladung 30 mit 10 kg Ladung und eine IHE Sprengladung 31 mit 8 kg Ladung.
In der Fig. 2c) besteht die Nutzlast 32 aus mehreren RP Nebelkörpern, während in Fig. 2 d) und 2e) die Nutzlastkomponente 34, 35 im IR oder visuellen Bereich lichterzeugende Leuchtmittel (Wirkkörper) aufzeigt.
Gemäß dem neuen Munitionskonzept können nunmehr mit diesen Bauteilen bzw. Baukastenteilen die vom Nutzer gewünschten Artilleriegeschosse insbesondere vor dem Gebrauch individuell zusammengebaut werden. Dabei kann der Nutzer auf ein nutzlastoptimiertes oder reichweitenoptimiertes Artilleriegeschoss 40 - 45 abstellen.
Ist die Geschosshülle 1 einteilig, erfolgt die Einbringung der Nutzlast von der Heckseite 2 der Geschosshülle 1 . Ist die Geschosshülle 1 mehrteilig, kann die Nutzlast eingelegt werden.
Zur Schaffung einer nutzlastoptimierten Nebelmunition 40, d.h., mit kürzerer Reichweite, z.B. 30 km, kann in die Geschosshülle 1 eine Nutzlast 32 mit beispielsweise 7 Stück RP- Nebelkörpern (Nebelmassen) eingesetzt werden. Heckseitig abgeschlossen wird die Geschosshülse 1 hier durch einen Geschossboden 1 1 ohne Gasgenerator.
Wünscht der Nutzer hingegen eine reichweitenoptimierte Nebelmunition 41 , d.h., mit längerer Reichweite, z.B. 40 km statt 30 km, trägt die Geschosshülse 1 eine Nutzlast 36 mit beispielsweise 6 Stück RP-Nebelkörpern (Nebelmassen). Heckseitig 2 kann dann ein Geschossboden 21 mit Gasgenerator 22 angebracht werden, beispielsweise angeschraubt.
Gleiche Auswahlmöglichkeit hat der Nutzer zur Schaffung eines reichweitenreduzierten oder reichweitenerhöhten Leuchtgeschosses 42, 43. Hier werden entweder die Nutzlast 34 oder die Nutzlast 35 in die Geschosshülle 1 verbaut. Die Einstellung der max. Reichweite erfolgt dann auch hier mittels des ausgewählten Geschossbodens 1 1 oder 21 . Für eine kürzere Reichweite (z.B. 30 km) wird der Geschossboden 1 1 , für eine größere Reichweite (z.B. 40 km) wird der Geschossboden 21 am Geschossheck 2 der Geschosshülle 1 befestigt.
Für ein nutzlastoptimiertes Sprenggeschoss 44 (auch Spreng-Üb-Geschoss) wird der längere bzw. schwerere Sprengeinsatz 30 in die Geschosshülse 1 eingebunden. Abgeschlossen wird das Geschossheck 2 durch den Geschossboden 1 1 , d.h., ohne Gasgenerator (Fig. 5a). Wird jedoch ein reichweitenoptimiertes Sprenggeschoss 45 (auch Spreng-Üb-Geschoss) verlangt, wird in die Geschosshülle 1 der kürzere bzw. leichtere Sprengeinsatz 31 eingebracht. Das Geschossheck 2 wird für diese Ausführung durch den Geschossboden 21 mit Gasgenerator abgeschlossen (Fig. 5b).
Kopfseitig nimmt ein Mundloch 7 in der Geschosshülle 1 eine Geschossogive 5 auf, die einteilig wie auch mehrteilig sein kann. In der Geschossogive 5, die für jedes der Artilleriegeschosse 40 - 45 nutzbar ist, befindet sich ein Zünder 6. Dabei kann es sich um einen Näherungszünder, einen Aufschlagzünder etc. handeln.
Das vorgenannte Munitionskonzept ist nicht auf ein Artilleriegeschoss im Großkaliberbereich (105mm, 155mm) beschränkt. Es kann, wenn erwünscht, auch im Klein- und Mittelkaliberbereich eingesetzt werden.