Schutzhelm
Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung DE 10 2016 214 526.6 in Anspruch, deren Inhalt durch Be- zugnahme hierin aufgenommen wird.
Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm. Der Schutzhelm findet vorzugsweise im Arbeitsschutzbereich Anwendung. Der Schutzhelm ist aber auch alternativ im Sportbereich einsetzbar und ist dann günstigerweise in Ab- hängigkeit der Anwendung an die jeweilige Sportart angepasst.
Aus dem Stand der Technik sind bereits unterschiedlichste Schutzhelme bekannt. Zum einen gibt es Schutzhelme, die aus Schutzgründen stets sicher auf dem Kopf des Helmträgers sitzen müssen. Gleichzeitig muss aber die Gefahr des Strangulierens des Helmträgers durch den Schutzhelm permanent ausgeschlossen sein. Die einschlägigen Normen schreiben daher dann zur Vermeidung des Strangulierens ein selbstständiges Auslösen und Öffnen des Kinnriemens des Schutzhelms vor, der Teil einer Halteriemen- Anordnung des Schutzhelms sein kann. Solche Helme werden oftmals auf Baustellen getragen.
Der Stand der Technik offenbart zum anderen aber auch Schutzhelme mit Halteriemen- Anordnungen, deren Kinnriemen aus Schutzgründen beim Tragen nie selbständig öffnen dürfen. So wird verhindert, dass der Helmträger den Schutzhelm in einer Gefahrensituation verliert und daher im Kopfbereich ungeschützt ist. Solche Schutzhelme werden im Allgemeinen beim Klettern und Fahrradfahren getragen.
Die WO 2005/058086 AI offenbart eine Freigabevorrichtung eines Gurts. Aus der US 6,615,460 Bl ist ein Verschluss für Gurte bekannt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schutzhelm bereitzustellen, der einen äußerst weiten Anwendungsbereich hat und stets einen besonders guten Schutz bietet. Der Schutzhelm soll insbesondere an die jeweilige Anwendung leicht und optimal anpassbar sein. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in dem Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass sich die Halteriemen- Anordnung in Abhängigkeit einer gewählten Schließstellung des Verschlusses unterschiedlich auf eine auf die Verschlussteile des Verschlusses wirkende Zugkraft verhält. Durch den Verschluss ist die Halte - riemen- Anordnung, insbesondere der Kinnriemen, verschließbar bzw. offenbar.
Wenn der Schutzhelm bestimmungsgemäß getragen wird und der Verschluss geschlossen ist, ist der Schutzhelm an dem Kopf des Helmträgers sicher gehalten und sein Kopf ist so geschützt.
Die Schließstellungen sind vom Helmträger insbesondere wählbar bzw. einstellbar. In einer ersten Schließstellung des Verschlusses öffnet der Verschluss selbstständig bzw. automatisch bei Vorliegen einer entsprechenden Öffnungs-Zugkraft zwischen den Verschlussteilen. In der zweiten Schließstellung des Verschlusses gibt es kein vergleichbares selbstständiges bzw. automatisches Öffnen. Vielmehr ist der Schutzhelm in der zweiten Schließstellung des Verschlusses stets an dem Kopf des Helmträgers gehalten. Der
Schutzhelm erfüllt so in Abhängigkeit der gewählten Schließstellung die einschlägige Norm.
Der Ausdruck„stets in Schließverbindung stehen" bezieht sich dabei ins- besondere auf Zugkräfte, die beim normalen Gebrauch des Schutzhelms bzw. bei zu erwartenden Gefahrensituationen am Verschluss auftreten können. Insbesondere sind Zugkräfte ausgeschlossen, die im Allgemeinen beim normalen Gebrauch des Schutzhelms bzw. bei zu erwartenden Gefahrensituationen nicht auftreten und/oder zu einer Zerstörung des Verschlus- ses führen.
Außerdem lässt sich der Verschluss in beiden Schließstellungen insbesondere auch händisch bzw. manuell, wie durch eine vom Helmträger oder einer anderen Person gezielt vorzunehmende Betätigung eines Lösemecha- nismus, öffnen.
Die Schwenkkomponente ist günstigerweise plattenartig ausgeführt und insbesondere formstabil. Es ist von Vorteil, wenn die Schwenkkomponente bezüglich mindestens einer Hauptebene, insbesondere Mittelebene, sym- metrisch ist.
Nach Öffnen des Verschlusses ist der Schutzhelm nicht länger an dem Kopf des Helmträgers gehalten. Er ist so quasi freigegeben bzw. unfixiert. Günstigerweise sind zur Bildung der jeweiligen Schließstellung das erste und/oder zweite Verschlussteil in seiner Gesamtheit oder teilweise entsprechend verlagerbar, insbesondere verschwenkbar, insbesondere gegenüber dem anderen Verschlussteil.
Die Helmkalotte ist günstigerweise starr und begrenzt vorzugsweise einen Kopf- Aufnahmeraum. Es ist von Vorteil, wenn die Helmkalotte ein stoßabsorbierendes Material umfasst. Vorzugsweise ist in der Helmkalotte eine weiche Auskleidung vorgesehen.
Es ist zweckmäßig, wenn der Kinnriemen indirekt mit der Helmkalotte in Verbindung steht. Beispielsweise ist der Kinnriemen über mindestens ein Anschlussteil, wie einen Anschlussriemen, eine Anschlussplatte oder dergleichen, an die Helmkalotte angeschlossen. Alternativ ist der Kinnriemen direkt an die Helmkalotte angeschlossen. Kombinationen sind möglich. Der Kinnriemen ist günstigerweise flexibel bzw. biegsam.
Der Kinnriemen kann direkt oder indirekt mit dem Verschluss bzw. einem Verschlussteil verbunden sein. Der Verschluss bzw. das andere Verschluss- teil kann direkt oder indirekt mit der Helmkalotte verbunden sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Die in dem Unteranspruch 2 angegebene Öffnungs-Zugkraft verhindert einerseits, dass sich der Verschluss bereits bei (sehr) kleinen Öffnungs- Zugkräften ungewünscht öffnet, was dann zu einer Gefährdung des Helmträgers führen würde. Die in dem Unteranspruch 3 angegebene Öffnungs-Zugkraft gewährleistet, dass sich der Verschluss rechtzeitig öffnet und der Helmträger durch ein zu spätes bzw. ausbleibendes Öffnen des Verschlusses verletzt wird.
Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 4 führt zu einem äußerst sicheren Schutzhelm. Ein ungewünschtes Verschwenken der Schwenkkomponente ist so unterbunden. Günstigerweise ist die Schwenkkomponente in dem Verschluss in ihrer jeweiligen, insbesondere in ihren beiden,
Schwenkstellung(en) formschlüssig, insbesondere riegelartig, festgelegt. Die Schwenkkomponente ist günstigerweise durch Aufbringen einer entsprechenden Öffnungs-Kraft, insbesondere Öffnungs-Druckkraft, wieder freigebbar. Gemäß dem Unteranspruch 5 liegt zwischen den Verschlussteilen in den Schließstellungen eine formschlüssige Verbindung vor. Günstigerweise liegt dabei eine Rastverbindung vor.
Der mindestens eine Zungenarm gemäß dem Unteranspruch 6 federt güns- tigerweise bei Erreichen einer Schließstellung des Verschlusses in seine Rückhaltestellung. Insbesondere wird der mindestens eine Zungenarm beim Einführen in die Schwenkkomponente bzw. beim Führen desselben in der Schwenkkomponente, insbesondere nach seitlich innen, gegen eine Federkraft ausgelenkt.
Der mindestens eine Zungenarm trägt dazu günstigerweise eine Einführschräge bzw. -rampe zum Auslenken desselben nach seitlich innen beim Einführen in die Schwenkkomponente bzw. beim Führen desselben in der Schwenkkomponente.
Der mindestens eine Rückhaltevorsprung gemäß dem Unteranspruch 7 springt günstigerweise nach seitlich außen vor. Es ist von Vorteil, wenn der mindestens eine Zungenarm manuell von seiner Rückhaltestellung in eine
innere Freigabe Stellung auslenkbar ist, um den Verschluss wieder zu öffnen.
Der mindestens eine Rückhaltevorsprung hat günstigerweise eine Rückhal- teiläche, die, zumindest bereichsweise, senkrecht oder schräg zu der betreffenden Einführrichtung verläuft.
Gemäß dem Unteranspruch 8 verläuft die erste Rückhalteflanke derart, dass die erste Rückhalteflanke bei Vorliegen der Öffnungs-Zugkraft die Zungenanordnung bzw. den mindestens einen Zungenarm in ihre/seine Öffnungsstellung überführt.
Insbesondere hat die Schwenkkomponente in beiden Schließstellungen jeweils eine Einführrichtung und eine dazu entgegengesetzt orientierte Ent- fernungsrichtung. Die Zungenanordnung wird zur Bildung der jeweiligen Schließstellung in Richtung der betreffenden Einführrichtung in das die Schwenkkomponente umfassende Verschlussteil bzw. in die Schwenkkomponente eingeführt. Weiterhin wird die Zungenanordnung zur Lösung oder Öffnung der jeweiligen Schließstellung in Richtung der betreffenden Entfernungsrichtung aus dem die Schwenkkomponente umfassenden Verschlussteil bzw. aus der Schwenkkomponente herausgezogen.
Mit einem gemäß dem Unteranspruch 9 dimensionierten ersten Rückhaltewinkel lässt sich in einfacher und vorteilhafter Weise ein, insbesondere normgerechtes, selbstständiges Öffnen des Verschlusses bei Vorliegen einer entsprechenden Öffnungskraft erreichen.
Die zweite Rückhalteflanke gemäß dem Unteranspruch 10 verläuft vorzugsweise gegenüberliegend zu der ersten Rückhalte flanke. Sie erstrecken
sich vorzugsweise schräg bzw. antiparallel zueinander. Die zweite Rückhalteflanke verläuft derart, dass die zweite Rückhalteflanke bei Vorliegen einer Zugkraft zwischen den Verschlussteilen die Zungenanordnung in ihrer Schließstellung bzw. der mindestens eine Zungenarm unausgelenkt bleibt, und es vorzugsweise zu keinem selbstständigen Öffnen des Verschlusses in seiner zweiten Schließstellung kommt.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielhaft beschrieben. Da- bei zeigen:
Fig.1 einen erfindungsgemäßen Schutzhelm in seiner Gesamtheit mit geschlossener Halteriemen- Anordnung, Fig. 2 den Verschluss des in Fig. 1 gezeigten Helms,
Fig. 3 eine Seitenansicht des in Fig. 2 dargestellten Verschlusses,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Schwenkkomponente des in Fig. 2 und 3 dargestellten Verschlusses,
Fig. 5 eine Explosionsansicht des in Fig. 2, 3 gezeigten Verschlusses,
Fig. 6 eine Schnittansicht des Verschlusses entlang der in Fig. 2 dargestellten Schnittlinie VII- VII,
Fig. 7 die in Fig. 6 gekennzeichnete Einzelheit VI des Verschlusses,
den in Fig. 2 bis 7 dargestellten Verschluss, der sich in einer ersten Schließstellung befindet,
Fig. 9 die in Fig. 8 gekennzeichnete Einzelheit ΓΧ,
Fig. 10 eine Fig. 8 entsprechende Draufsicht, wobei sich der Verschluss in seiner zweiten Schließstellung befindet,
Fig. 1 1 die in Fig. 10 gekennzeichnete Einzelheit XI, und
Fig. 12 eine Ansicht, die das Lösen der Schwenkkomponente aus ihrer Schwenkstellung zeigt.
Zunächst bezugnehmend auf Fig. 1 , umfasst ein dort in seiner Gesamtheit dargestellter Schutzhelm eine schalenartige Helmkalotte 1 und eine an der Helmkalotte 1 angeordnete Halteriemen- Anordnung 2 zum sicheren Halten der Helmkalotte 1 an dem Kopf eines Helmträgers (nicht dargestellt).
Die Helmkalotte 1 ist starr und vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial gebildet. Die Helmkalotte 1 ist günstigerweise bezüglich einer Symmetrieebene symmetrisch ausgeführt. Sie begrenzt einen Kopf- Aufnahmeraum. Wenn die Helmkalotte 1 bestimmungsgemäß getragen wird, sitzt die Helmkalotte 1 auf dem Kopf des Helmträgers und bedeckt diesen oben und seitlich.
An jedem Längsseitenrand 3 der Helmkalotte 1 ist an die Helmkalotte 1 mindestens ein Anschlussriemen 4 angeschlossen, der vorzugsweise beabstandet zu der Helmkalotte 1 ein Kopplungsteil 5 trägt und Bestandteil der Halteriemen- Anordnung 2 ist.
Die Halteriemen- Anordnung 2 umfasst außerdem einen Verbindungsriemen 6, der mit einem der Kopplungsteile 5 direkt verbunden ist. An dem anderen Kopplungsteil 5 ist ein Kinnriemen 7 der Halteriemen- Anordnung 2 angeschlossen.
Zwischen dem Verbindungsriemen 6 und dem Kinnriemen 7 ist ein Verschluss 8 (siehe auch Fig. 2 bis 12) angeordnet, der in seiner geschlossenen Stellung bzw. Schließstellung den Kinnriemen 7 fest mit dem Verbin- dungsriemen 6 verbindet und in seiner Freigabestellung den Kinnriemen 7 dort freigibt.
Der Verschluss 8 umfasst ein erstes Verschlussteil 9, das an den Verbindungsriemen 6 angeschlossen ist und dafür ein Verbindungsriemen- Anschlussteil 10 hat. Ferner hat der Verschluss 8 ein zweites Verschlussteil 1 1 , das an den Kinnriemen 7 angeschlossen ist und dazu ein Kinnriemen- Anschlussteil 12 aufweist.
Das erste Verschlussteil 9 und das zweite Verschlussteil 1 1 sind zur Bil- dung des Verschlusses 8 miteinander verbindbar. Dafür hat das erste Verschlussteil 9 eine Zungenanordnung 13, während das zweite Verschlussteil 1 1 zwei identische Einführaufnahmen 14 und zwei identische Zungenrück- halteaufnahmen 15 aufweist bzw. begrenzt. Das erste Verschlussteil 9 ist bezüglich einer ersten Symmetrieebene El symmetrisch ausgeführt. Es hat zwei von dem Verbindungsriemen- Anschlussteil 10 vorspringende Zungenarme 16, die im Wesentlichen parallel zueinander und zu der Symmetrieebene El verlaufen (siehe insbesondere Fig. 5).
Jeder Zungenarm 16 trägt benachbart zu seinem freien Ende 20 einen Rückhaltevorsprung 17, der unter Bildung einer dem Verbindungsriemen- Anschlussteil 10 zugewandten Rückhaltefläche 18 nach seitlich außen bzw. von der ersten Symmetrieebene El wegspringt. Die Rückhalteflächen 18 verlaufen zumindest bereichsweise schräg zu der ersten Symmetrieebene El . Sie erstrecken sich von seitlich außen schräg nach innen in Richtung auf das Verbindungsriemen- Anschlussteil 10. Die Rückhalteflächen 18 laufen somit von seitlich außen in Richtung auf das Verbindungsriemen- Anschlussteil 10 aufeinander zu. Alternativ erstrecken sich die Rückhalteflächen 18 senkrecht zu der ersten Symmetrieebene El .
Jeder Zungenarm 16 hat außerdem eine von dem Verbindungsriemen- Anschlussteil 10 abgewandte Einführrampe 19, die benachbart zu dem freien Ende 20 des jeweiligen Zungenarms 16 angeordnet ist. Die Einführrampen 19 laufen von dem freien Ende 20 nach seitlich außen in Richtung auf das Verbindungsriemen- Anschlussteil 10.
Zwischen den beiden Zungenarmen 16 springen von dem Verbindungsrie- men- Anschlussteil 10 zwei Steckstifte 21 vor. Die beiden Steckstifte 21 erstrecken sich parallel zueinander und zu der ersten Symmetrieebene El . Sie sind separat ausgeführt und verlaufen beabstandet zu den Zungenarmen 16. Die Zungenarme 16 sind beabstandet zu dem Verbindungsriemen- Anschlussteil 10 in Richtung auf die Steckstifte 21 bzw. die erste Symmet- rieebene El federnd bzw. aufeinanderzu auslenkbar.
Das zweite Verschlussteil 1 1 hat einen Grundkörper 22 und eine an dem Grundkörper 22 schwenkbar gelagerte Schwenkkomponente 23 (siehe insbesondere Fig. 5).
Der Grundkörper 22 ist bezüglich einer zweiten Symmetrieebene E2 symmetrisch ausgeführt. Er trägt das Kinnriemen- Anschlussteil 12 und umfasst zwei parallel zueinander verlaufende Lagerplatten 24, in welchen jeweils eine zylindrische Lageröffnung 25 ausgebildet ist. Die Lageröffnungen 25 fluchten miteinander.
Die Schwenkkomponente 23 ist teilweise von den Lagerplatten 24 umgriffen. Ein im Wesentlichen zylindrischer Lagerzapfen 26 durchsetzt die bei- den Lageröffnungen 25 und die Schwenkkomponente 23, die dazu eine zentral angeordnete, durchgängige, zylindrische Lageraussparung 27 (siehe auch Fig. 6) hat. Die Schwenkkomponente 23 ist gegenüber dem Grundkörper 22 um den eine Schwenkachse 28 vorgebenden Lagerzapfen 26 verschwenkbar, wenn die Schwenkkomponente 23 zum Verschwenken um die Schwenkachse 28 freigegeben ist. Darauf wird nachfolgend noch näher eingegangen. Die zweite Symmetrieebene E2 verläuft senkrecht zu den Lagerplatten 24 und schließt die Schwenkachse 28 ein.
Die Schwenkkomponente 23 ist bezüglich einer dritten Symmetrieebene E3 und einer vierten Symmetrieebene E4 symmetrisch ausgebildet, die senkrecht zueinander verlaufen und sich in der Schwenkachse 28 schneiden. Die dritte Symmetrieebene E3 und die vierte Symmetrieebene E4 schließen die Schwenkachse 28 jeweils ein. Die Schwenkkomponente 23 hat eine im Wesentlichen quadratische oder rechteckige Grundform, deren Ecken abgeschrägt bzw. abgerundet sind. Sie weist die zwei Einführaufnahmen 14 und randseitig bzw. seitlich die zwei Zungenrückhalteaufnahmen 15 auf. Die beiden Einführaufnahmen 14 sind einander gegenüberliegend angeordnet und haben Einführöffnungen
14a. Auch die beiden Zungenrückhalteaufnahmen 15 liegen einander gegenüber. Die beiden Einführöffnungen 14a und die beiden Zungenrückhalteaufnahmen 15 sind jeweils an verschiedenen Seitenrändern der quadratischen oder rechteckigen Grundform der Schwenkkomponente 23 angeord- net. Bei den Zungenrückhalteaufnahmen 15 ist der Grundkörper 22 nach seitlich außen offen. Die Einführöffnungen 14a und eine Zungenanordnungsaufnahme zur Aufnahme der Zungenanordnung 13 sind insbesondere oben und unten durch zwei Deckplatten 24a begrenzt. Die beiden Deckplatten 24a sind Bestandteil der Schwenkkomponente 23.
Benachbart zu jeder Einführaufnahme 14 hat die Schwenkkomponente 23 an jeder Deckplatte 24a zwei Flanken 29. Die benachbart zu der jeweiligen Einführaufnahme 14 angeordneten Flanken 29 laufen von einem äußeren Umfangsrand 30 der Schwenkkomponente 23 in Richtung auf die
Schwenkachse 28 schräg aufeinander zu und stehen über einen Grund 31 der jeweiligen Deckplatte 24a miteinander in Verbindung. Die Gründe 31 verlaufen parallel zueinander. Durch die paarweise angeordneten Flanken 29 und den benachbarten Grund 31 sind Aufnahmen 42 gebildet, die sich nach innen verjüngen.
Das erste Verschlussteil 9 trägt mindestens einen Arretierkörper 32, der jeweils zwei von dem Verbindungsriemen- Anschlusskörper 10 in Richtung auf die freien Enden 20 weg laufende und zusammenlaufende Arretierflächen 33 hat. Der mindestens eine Arretierkörper 32 ist an die Aufnahmen 42 angepasst.
Jede Zungenrückhalteaufnahme 15 hat randseitig bzw. seitlich eine erste Rückhalteflanke 34 und eine der ersten Rückhalteflanke 34 gegenüberliegende zweite Rückhalteflanke 35. Die Rückhalteflanken 34, 35 erstrecken
sich zwischen den beiden Deckplatten 24a und verschließen dort die Schwenkkomponente 23. Die Rückhalteflanken 34, 35 erstrecken sich von außen in Richtung auf die dritte Symmetrieebene E3. Zwischen der ersten Rückhalteflanke 34 und der zweiten Rückhalteflanke 35 von jeder Zungenrückhalteaufnahme 15 erstreckt sich ein Boden 36. Die Böden 36 verlaufen gerade und parallel zueinander. Sie erstrecken sich außerdem parallel zu der dritten Symmetrieebene E3 bzw. senkrecht zu der vierten Symmetrieebene E4. Im Bereich der Böden 36 ist die Schwenk- komponente 23 nach seitlich außen offen.
Jede erste Rückhalteflanke 34 schließt mit dem benachbarten Boden 36 bzw. der dritten Symmetrieebene E3 einen ersten Winkel wl ein, der zwischen 60° und 80° liegt. Die ersten Rückhalteflanken 34 laufen von seitlich außen nach schräg innen in Richtung auf die benachbarte Einführaufnahme 14.
Die zweiten Rückhalteflanken 35 verlaufen im Wesentlichen parallel zu der vierten Symmetrieebene E4 bzw. im Wesentlichen senkrecht zu der dritten Symmetrieebene E3. Jede zweite Rückhalte flanke 35 schließt mit dem benachbarten Boden 36 bzw. der dritten Symmetrieebene E3 einen zweiten Winkel w2 ein, der bei etwa 90° liegt.
Jede Zungenrückhalteaufnahme 15 erweitert sich somit von seitlich außen nach innen in Richtung auf die dritte Symmetrieebene E3, was auf den schrägen Verlauf der ersten Rückhalteflanken 34 zurückzuführen ist. Jede Zungenrückhalteaufnahme 15 ist durch die erste und zweite Rückhalteflanke 34, 35 begrenzt.
Ferner hat das zweite Verschlussteil 1 1 in einer seiner Lagerplatten 24 ein umfangsseitig begrenztes Fenster 37, in dem sich ein Arretierelement 38 befindet. Das Arretierelement 38 steht mit einem Träger 39 des zweiten Verschlussteils 1 1 in auslenkbarer Verbindung.
Die Schwenkkomponente 23 hat in der ersten Schließstellung eine erste Einführrichtung 40a und eine dazu entgegengesetzt orientierte erste Entfernungsrichtung 40b (Fig. 8). Die Schwenkkomponente 23 hat in der zweiten Schließstellung eine zweite Einführrichtung 40c und eine dazu entgegengesetzt orientierte zweite Entfernungsrichtung 40d (Fig. 8). Die erste und zweite Einführrichtung 40a, 40c sind entgegengesetzt orientiert. Die erste und zweite Entfernungsrichtung 40b, 40d sind entgegengesetzt orientiert.
Nachfolgend wird die Halteriemen- Anordnung 2 im Einsatz näher beschrieben.
Wenn sich der Verschluss 8 in seiner Öffnungsstellung befindet und die Verschlussteile 9, 1 1 voneinander getrennt sind, kann die Helmkalotte 1 auf den Kopf eines Helmträgers gesetzt werden und der Kinnriemen 7 um das Kinn des Helmträgers geführt werden, um die Helmkalotte 1 an dem Kopf des Helmträgers örtlich festzulegen. In der Schließstellung des Verschlusses 8 sind die Verschlussteile 9, 1 1 fest, aber wieder lösbar, miteinander verbunden und der Kinnriemen 7 läuft um das Kinn des Helmträgers, sodass die Helmkalotte 1 an dem Kopf des Helmträgers gehalten ist. Das Verbindungsriemen- Anschlussteil 10 und
das Kinnriemen- Anschlussteil 12 sind dann an einander abgewandten Enden des Verschlusses 8 angeordnet.
Der Verschluss 8 hat zwei unterschiedliche Schließstellungen, die in ver- schiedenen Schwenkstellungen der Schwenkkomponente 23 gegenüber dem Grundkörper 22 bzw. der Zungenanordnung 13 vorliegen. Um den Verschluss 8 in eine Schließstellungen zu bringen, werden die Steckstifte 21 und die Zungenarme 16 mit den Rückhaltevorsprüngen 17 in einer Einführrichtung über eine Einführöffnung 14a in eine Einführaufnahme 14 eingeführt, wobei die beiden Zungenarme 16 samt Rückhaltevorsprünge 17 über ihre vorauseilenden Einführrampen 19 an den Flanken 29 federnd aufeinander zu bzw. in Richtung auf die erste Symmetrieebene El in ihre Öffnungsstellung ausgelenkt werden. Sobald die Rückhaltevorsprünge 17 die Zungenrückhalteaufnahmen 15 erreichen, federn die Zungenarme 16 in ihre ursprüngliche, unausgelenkte (Schließ)Stellung zurück und greifen riegelnd mit ihren Rückhaltevorsprüngen 17 in die Zungenrückhalteaufnahmen 15 ein, wodurch das erste Verschlussteil 9 und das zweite Verschlussteil 12 aneinander gekoppelt sind. Die Schwenkkomponente 23 ist in den Schließstellungen des Verschlusses 8 jeweils unverdrehbar gegenüber dem ersten Verschlussteil 9 und dem Grundkörper 22.
Wenn sich dabei die Schwenkkomponente 23 in ihrer in Fig. 8 bzw. 9 ge- zeigten ersten Schwenkstellung bzw. Schließstellung befindet, sind die ersten Rückhalteflanken 34 näher als die zweiten Rückhalteflanken 35 zu dem ersten Verschlussteil 9 angeordnet (siehe auch Fig. 2, 3). Die Zungenanordnung 13 ist dazu über die erste Einführöffnung 14a in der ersten Einführrichtung 40a in die Schwenkkomponente 23 eingeführt worden. Bei ent-
sprechend verschlossenem Verschluss 8 sind die Rückhalteflächen 18 den ersten Rückhalteflanken 34 zugewandt bzw. benachbart zu diesen angeordnet. Die ersten Rückhalteflanken 34 setzen einem Herausziehen des ersten Verschlussteils 9 aus dem zweiten Verschlussteil 1 1 bzw. der Schwenk- komponente 23 in der ersten Entfernungsrichtung 40b einen Widerstand entgegen.
Wenn zwischen den beiden Verschlussteilen 9, 1 1 eine Öffnungs-Zugkraft zwischen 130 N und 280 N, bevorzugter zwischen 150 N und 250 N, wirkt, gleiten die Rückhalteflächen 18 auf den ersten Rückhalteflanken 34 in
Richtung auf die dritte Symmetrieebene E3 entlang, wobei die Zungenarme 16 aufeinander zu in ihre Öffnungsstellung bewegt werden und außer Eingriff mit den Zungenrückhalteaufnahmen 15 gelangen. Die ersten Rückhalteflanken 34 sind dazu von seitlich außen in der ersten Entfernungsrichtung 40b geneigt.
Wenn sich dagegen die Schwenkkomponente 23 in ihrer zweiten Schwenkstellung bzw. Schließstellung befindet, die in Fig. 10, 1 1 gezeigt ist, sind die zweiten Rückhalteflanken 35 näher als die ersten Rückhalteflanken 34 zu dem ersten Verschlussteil 9 angeordnet. Die Zungenanordnung 13 ist dazu über die andere Einführöffnung 14a in der zweiten Einführrichtung 40c in die Schwenkkomponente 23 eingeführt worden. Bei entsprechend verschlossenem Verschluss 8 sind die Rückhalteflächen 18 den zweiten Rückhalteflanken 35 zugewandt bzw. benachbart zu diesen angeordnet. Aufgrund der fehlenden Schrägstellung der zweiten Rückhalteflanken 35 in der zweiten Entfernungsrichtung 40d führt eine zwischen den Verschlussteilen 9, 1 1 wirkende Zugkraft nicht zu einer Auslenkung der Zungenarme 16 und somit nicht zu einem selbstständigen Öffnen des Verschlusses 8.
Die beiden Schließstellungen unterscheiden sich durch eine Verdrehung der Schwenkkomponente 23 um einen Winkel von 180° um die Schwenkachse 28 voneinander. In jeder Schließstellung greift der Arretierkörper 32 formschlüssig in die entsprechende Aufnahme 42 ein. Ferner greifen die Steckstifte 21 und die Zungenarme 16 in die Zungenanordnungsaufnahme der Schwenkkomponente 23 ein. Die Schwenkkomponente 23 ist dann gegenüber dem ersten Verschlussteil 9 unverdrehbar.
Wie erwähnt, ist die Schwenkkomponente 23 in ihren beiden Schwenkstellungen gegenüber dem Grundkörper 22 arretiert. Das Arretierelement 38 greift dabei arretierend bzw. riegelartig an der Schwenkkomponente 23, insbesondere an mindestens einer Deckplatte 24a, an (siehe insbesondere Fig. 6, 7).
Zum Verschwenken der Schwenkkomponente 23 gegenüber dem Grundkörper 22 muss das Arretierelement 38 nach außen gedrückt werden, damit das Arretierelement 38 nicht länger an der Schwenkkomponente 23 rie- gelnd angreift und eine Schwenkbewegung der Schwenkkomponente 23 um die Schwenkachse 28 gegenüber dem Grundkörper 22 möglich ist. Dafür wird günstigerweise die Zungenanordnung 13 von seitlich außen über in Seitenwänden des Grundkörpers 22 vorhandenen Lösungsöffnungen 41 gesteckt. Der dem Fenster 37 benachbarte Steckstift 21 drückt dabei das federnd gehaltene Arretierelement 38 aus dem Fenster 37 hinaus und von der Schwenkkomponente 23 weg. Der Steckstift 21 ist dabei über eine der beiden innerhalb des Grundkörpers 22 hierzu angeordneten entsprechenden Rampen 44 geführt (Fig. 4, 12). Nach Entfernen des Steckstifts 21 federt das Arretierelement 38 in seine Arretierstellung zurück.
Eine umgekehrte Anordnung der Verschlussteile 9, 1 1 ist alternativ möglich. Der Verschluss 8 umfasst dann ein erstes Verschlussteil, das mit dem Kinnriemen in montiertem Zustand fest verbunden ist und dafür ein Kinn- riemen-Anschlussteil hat. Ferner hat der Verschluss dann ein zweites Verschlussteil, das mit dem Verbindungsriemen in direkter Verbindung steht und dazu ein Verbindungsriemen- Anschlussteil aufweist.