Steuerelement für eine Beschlaganordnung
Die Erfindung betrifft ein Steuerelement für eine Beschlaganordnung, die zur Befestigung eines schieb- und kippbaren Flügels in einem festen Rahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen ausgebildet ist, wobei das Steuerelement eine Einführkulisse zur Aufnahme eines Steuerzapfens der Beschlaganordnung aufweist.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Beschlaganordnung mit einem solchen Steuerelement sowie ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit einer solchen Beschlaganordnung.
Es ist bekannt, Fenster, Türen oder dergleichen mit einem schiebbaren Flügel vorzusehen. Zum Öffnen des Flügels wird dieser aus einer
Schließstellung, in der er am festen Rahmen anliegt, in einer
Schwenkbewegung vom festen Rahmen abgestellt und dann parallel zur Hauptebene des festen Rahmens verschoben. Der Flügel ist dabei über zumindest eine Ausstellschere einer Beschlaganordnung mit dem festen
Rahmen verbunden. In der abgestellten Position des Flügels ist die
Ausstellschere in einer Abstellstellung verrastet. Hierdurch wird ein
Wiedereinschwenken des Flügels beim Verschieben des Flügels vermieden. Ein solcher verschiebbarer Flügel ist aus der EP 1 959 080 A2 bekannt geworden.
Aus der EP 2 824 264 AI ist ein Steuerelement bekannt geworden, das einen Riegel in Form einer Schwelle aufweist, um eine Kulisse zur
Steuerung eines Steuerzapfens in zwei Steuerabschnitte lösbar
verriegelbar zu unterteilen.
Beim Schließen des Flügels schlägt ein Steuerzapfen an einem eingangs beschriebenen Steuerelement an. Ein solches Steuerelement ist auch unter dem Begriff„Steuerklotz" bekannt. Das Steuerelement ist direkt oder indirekt am festen Rahmen montiert. Der Steuerzapfen fährt in die Einführkulisse des Steuerelements ein, wodurch die Verrastung der
Ausstellschere aufgehoben wird und der Flügel wieder einschwenkbar ist.
Wie zuvor beschrieben, wird der Flügel durch den bekannten Beschlag nicht senkrecht zur Hauptebene des festen Rahmens, sondern
bogenförmig vom festen Rahmen abgestellt und wieder eingefahren. Das bogenförmige Abstellen bedingt, dass sich der Flügel in der abgestellten Stellung versetzt zum festen Rahmen befindet. Ein Kippen des Flügels - bei dem der Flügel auf einer Seite vom Rahmen weg geschwenkt wird und auf der gegenüberliegenden Seite am Rahmen verbleibt - ist durch den bekannten Beschlag daher nicht möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung bereit zu stellen, die sowohl ein Verschieben als auch ein Verkippen eines Flügels eines Fensters, einer Tür oder dergleichen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Steuerelement gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche geben bevorzugte Ausgestaltungen an.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird somit gelöst durch ein Steuerelement für eine Beschlaganordnung, die zur Befestigung eines schieb- und kippbaren Flügels in einem festen Rahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen ausgebildet ist, wobei das Steuerelement eine Einführkulisse zur Aufnahme eines Steuerzapfens der Beschlaganordnung aufweist und wobei das Steuerelement ein Befestigungsteil zur Befestigung des
Steuerelements am festen Rahmen und ein Einführteil mit der
Einführkulisse aufweist, wobei das Einführteil relativ zum Befestigungsteil zwischen einer Einführstellung, in der der Steuerzapfen in die
Einführkulisse ein- und ausfahren kann, und einer Kippstellung, in der der Steuerzapfen am Steuerelement gehalten wird, bewegbar angeordnet oder ausgebildet ist.
Das Steuerelement ermöglicht somit eine Bewegung der Einführkulisse zwischen einer Einführstellung, in der der Steuerzapfen in die
Einführkulisse ein- und ausfahren kann und einer Kippstellung, in der der Steuerzapfen am Steuerelement gehalten wird und die Ausstellschere den Flügel in einer Kippstellung hält. Durch die„Bewegbarkeit" eines Teils des Steuerelements kann die Ausstellschere somit sowohl ein bogenförmiges Abstellen des Flügels - zum Verschieben des Flügels - als auch eine geradlinige Abstellung des Flügels - zum Kippen des Flügels - ermöglichen. Das erfindungsgemäße Steuerelement bietet dabei den Vorteil, dass durch einen Austausch eines konventionellen Steuerelements gegen ein erfindungsgemäßes Steuerelement ein einfacher Umbau eines schiebbaren Flügels in einen schieb- und kippbaren Flügel ermöglicht wird.
Das Steuerelement ist bevorzugt in Form eines Steuerklotzes, d.h.
insgesamt quaderförmig, ausgebildet.
Die Einführkulisse ist bevorzugt schräg zur Längsachse des
Steuerelements ausgebildet.
Die Einführkulisse ist vorzugsweise in Form einer Nut ausgebildet, wobei die Nut einen Nutgrund und zwei mit dem Nutgrund verbundene
Nutflanken aufweist. Die Nutflanken sind dabei einenends, insbesondere halbkreisförmig, durch eine Nutwand geschlossen und anderenends in der Einführstellung geöffnet. In der Kippstellung ist der in der Einführstellung geöffnete Bereich vorzugsweise durch eine Fläche des Befestigungsteils verschlossen, sodass der Steuerzapfen in einer Ebene rundum am
Steuerelement durch die Nutflanken, die Nutwand und die Fläche des Befestigungsteils am Steuerelement gehalten wird.
Befestigungsteil und Einführteil können einteilig ausgebildet sein.
Beispielsweise kann das Einführteil über eine elastische Zunge mit dem Befestigungsteil verbunden sein. Um die Fertigung des Steuerelements zu erleichtern, sind Befestigungsteil und Einführteil jedoch bevorzugt als zwei separate Teile ausgebildet.
Bevorzugt ist das Einführteil in Längsrichtung des Steuerelements, insbesondere ausschließlich in Längsrichtung des Steuerelements, bewegbar zum Befestigungsteil angeordnet oder ausgebildet.
Besonders bevorzugt weist das Steuerelement eine reversibel lösbare Rastvorrichtung auf, um das Einführteil reversibel lösbar in der
Einführstellung zu arretieren. In diesem Fall bleibt das Einführteil bei der Öffnungsbewegung des Flügels nach dem Ausfahren des Steuerzapfens
aus der Einführkulisse in der Einführstellung stehen. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Einführkulisse bei der Schließbewegung des Flügels zur Aufnahme des Steuerzapfens bereitsteht.
Das Steuerelement kann eine reversibel lösbare Rastvorrichtung
aufweisen, um das Einführteil reversibel lösbar in der Kippstellung zu arretieren. Eine Arretierung in der Kippstellung verhindert ein
„Zuschlagen" des Flügels in der Kippstellung bei einem Luftzug.
In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das
Steuerelement eine reversibel lösbare Rastvorrichtung auf, die dazu ausgebildet ist, das Einführteil reversibel lösbar in der Einführstellung und in der Kippstellung zu arretieren. In diesem Fall reicht eine einzige
Rastvorrichtung aus, um das Einführteil sowohl in der Einführstellung als auch in der Kippstellung arretieren zu können.
Die Rastvorrichtung kann ein durch ein Federelement der Rastvorrichtung mit Federkraft beaufschlagtes Rastelement und zumindest eine
Rastausnehmung zur zumindest teilweisen Aufnahme des Rastelements aufweisen.
Eine konstruktiv besonders einfache Lösung liegt vor, wenn das
Rastelement kugelförmig ausgebildet ist.
Federelement und Rastelement sind bevorzugt am Einführteil angeordnet und die Rastausnehmung am Befestigungsteil ausgebildet. Hierdurch wird eine kompakte Anordnung der Rastvorrichtung geschaffen.
Besonders bevorzugt sind zwei Rastausnehmungen am Befestigungsteil zur reversibel lösbaren Arretierung des Rastelements in der
Einführstellung und in der Kippstellung vorgesehen.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das
Befestigungsteil eine Anschlagfläche für den Steuerzapfen auf, wobei die Anschlagfläche durch eine Seitenwand der Einführkulisse fortgesetzt wird. Mit andern Worten mündet die Anschlagfläche vorzugsweise in die
Einführkulisse. Eine solche Anordnung bringt zwei Vorteile. Zum einen wird die Kulisse zur Führung des Steuerzapfens zwischen dem Einführteil (durch die Einführkulisse) und dem Befestigungsteil (durch die
Anschlagfläche) aufgeteilt, wodurch das Steuerelement besonders kompakt ausgebildet wird. Zum anderen schlägt der Steuerzapfen bei der Schließbewegung der Beschlaganordnung zunächst nicht am Einführteil, sondern - durch das Auflaufen auf die Anschlagfläche - am
Befestigungsteil an. Der durch den Steuerzapfen übertragene Kraftstoß kann dadurch direkt über das Befestigungsteil in den unmittelbar am Befestigungsteil installierten festen Rahmen abgeleitet werden.
Zwischen der Anschlagfläche und der Seitenwand der Einführkulisse kann dabei eine Erhebung, Vertiefung, Krümmung oder dergleichen ausgebildet sein. Bevorzugt setzt sich jedoch die Anschlagfläche eben in der
Seitenwand fort. Hierdurch kann das Einfahren und Ausfahren des
Steuerzapfens gleichmäßig erfolgen.
Das Steuerelement kann weiterhin eine Führungskulisse zur Führung des Einführteils relativ zum Befestigungsteil aufweisen. Hierdurch wird ein Verkanten bei der Bewegung des Einführteils relativ zum Befestigungsteil vermieden. Hierbei weist bevorzugt a) das Befestigungsteil die
Führungskulisse und das Einführteil einen Führungszapfen, der in der
Führungskulisse geführt ist und/oder b) das Einführteil die
Führungskulisse und das Befestigungsteil einen Führungszapfen, der in der Führungskulisse geführt ist, auf.
Weiter bevorzugt weist das Einführteil einen Führungsvorsprung auf, der in eine Führungsaufnahme des Befestigungsteils eingeführt ist. Mit anderen Worten ist das Einführteil in dieser Ausführungsvariante teilweise in das Befestigungsteil eingeführt, wobei das Einführteil derart ausgebildet ist, dass es bei einer Bewegung von der Einführstellung in die Kippstellung weiter in das Befestigungsteil eingeführt wird. Das Einführteil ist dadurch besonders gut definiert relativ zum Befestigungsteil bewegbar.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine
Beschlaganordnung mit einem zuvor beschriebenen Steuerelement und einer Ausstellschere zur Verbindung eines schieb- und kippbaren Flügels mit einem festen Rahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, wobei die Ausstellschere einen Steuerzapfen aufweist, der in die
Einführkulisse des Einführteils einführbar ist.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird schließlich gelöst durch ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit einem schieb- und kippbaren Flügel und einer zuvor beschriebenen Beschlaganordnung.
Das Steuerelement ist dabei bevorzugt mittelbar oder unmittelbar entweder oben oder unten am festen Rahmen des Fensters, der Tür oder dergleichen befestigt. Bei einer oberseitigen Installation des
Steuerelements kann der Flügel gekippt werden. Bei einer unterseitigen Installation kann der Flügel in eine Klappstellung überführt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt sowie aus den Patentansprüchen.
Die in der Zeichnung dargestellten Merkmale sind nicht notwendigerweise maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die
erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Fensters mit einem schieb- und kippbaren Flügel;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts des Fensters aus Fig. 1 wobei ein Teil einer Beschlaganordnung des
Fensters mit einem Steuerelement sichtbar ist;
Fig. 3a eine Unteransicht auf die Beschlaganordnung gemäß Fig. 2 in der Schließstellung, wobei sich das Steuerelement in einer Einführstellung befindet;
Fig. 3b eine Unteransicht auf die Beschlaganordnung gemäß Fig. 3a in einer Abstellstellung, d.h. in der Stellung für einen abgestellten Flügel, wobei sich das Steuerelement in einer Einführstellung befindet;
Fig. 4a eine weitere teilweise gestrichelte Unteransicht auf die
Beschlaganordnung gemäß Fig. 3a in der Schließstellung, wobei sich das Steuerelement in der Einführstellung befindet;
Fig. 4b eine Unteransicht auf die Beschlaganordnung gemäß Fig. 4a in der Kippstellung, d.h. in der Stellung für einen gekippten Flügel, wobei sich auch das Steuerelement in einer Kippstellung befindet;
Fig. 5 eine Explosionsdarstellung des Steuerelements;
Fig. 6 eine perspektivische Unteransicht des Steuerelements;
Fig. 7a eine perspektivische Ansicht des Steuerelements, wobei sich das Steuerelement in der Einführstellung befindet;
Fig. 7b eine perspektivische Ansicht des Steuerelements, wobei sich das Steuerelement in der Kippstellung befindet;
Fig. 8a eine Schnittansicht des Steuerelements gemäß Fig. 7a, in der sich das Steuerelement in der Einführstellung befindet; und
Fig. 8b eine Schnittansicht des Steuerelements gemäß Fig. 7b, in der sich das Steuerelement in der Kippstellung befindet.
Fig. 1 zeigt ein Fenster 10 mit einem schieb- und kippbaren Flügel 12. Der Flügel 12 ist über eine Beschlagteilanordnung 14 an einem festen
Rahmen 16 des Fensters 10 angeordnet. Von der
Beschlagteilanordnung 14 sind in Fig. 1 lediglich Laufwagen 18, 20 dargestellt. Der Flügel 12 ist unterenends im Bereich der Punkte 22, 24
über Ausstellarme (nicht gezeigt) mit den Laufwagen 18, 20 verbunden. Oberenends ist der Flügel 12 im Bereich der Punkte 26, 28 über
Ausstellscheren (nicht gezeigt) mit dem festen Rahmen 16 verbunden.
Der Flügel 12 kann aus der dargestellten Schließstellung vom festen Rahmen 16 abgestellt und in Richtung eines Pfeils 30, d.h. parallel zur Hauptebene des festen Rahmens 16, verschoben werden. Abstellen und Verschieben des Flügels 12 ist möglich, wenn sich ein Griff 32 des
Flügels 12 in der gezeigten mittleren Stellung befindet. Wird der Griff 32 in die untere Stellung gedreht, die in Fig. 1 mit einer strichpunktierten Linie 34 angedeutet ist, ist der Flügel 12 am festen Rahmen 16 verriegelt. Wird der Griff 32 demgegenüber in die obere Stellung gedreht, die in Fig. 1 mit einer strichpunktierten Linie 36 angedeutet ist, ist der Flügel 12 kippbar, d.h. im vorliegenden Fall nur an seiner Oberseite vom festen Rahmen 16 abstellbar, während er unterenends am festen Rahmen 16 verbleibt. Der Flügel 12 ist somit auf intuitive Weise durch die allgemein üblichen Stellungen des Griffs 32 für einen Benutzer von der Schließ- in die Schiebe- oder Kippstellung bringbar.
Fig. 2 zeigt einen Teil des Fensters 10 im Bereich des Punktes 28 (siehe Fig. 1). Die Beschlagteilanordnung 14 umfasst in diesem Bereich eine Ausstellschere 38. Die Ausstellschere 38 weist einen Ausstellarm 40 und einen Steuerarm 42 auf. Der Ausstellarm 40 ist mit einem Gleiter 44 verbunden. Der Gleiter 44 ist in einer Schiene 46 geführt, die am festen Rahmen 16 montiert ist. Der Steuerarm 42 weist einen Steuerzapfen 48 auf, der beim Zuschieben des Flügels 12 (siehe Fig. 1) an einem
Steuerelement 50 anschlägt und von diesem in einer Einführkulisse 52 gelenkt wird. Das Steuerelement 50 ist fest in der Schiene 46 verschraubt.
Fig. 3a zeigt eine Ansicht von unten auf das Steuerelement 50 in einer Einführstellung und die Ausstellschere 38 in einer Schließstellung. Der Steuerzapfen 48 befindet sich in dieser Schließstellung in der
Einführkulisse 52 (siehe Fig. 2 und Fig. 7a).
Fig. 3b zeigt das Steuerelement 50 in der Einführstellung und die
Ausstellschere 38 in einer Abstellstellung. Wie anhand der Aus- und
Einfahrkurve 54 des Endes des Ausstellarms 40 zu erkennen ist, stellt die Ausstellschere 38 den an der Ausstellschere 38 montierten Flügel 12 (siehe Fig. 1) bogenförmig vom festen Rahmen 16 (siehe Fig. 1) ab.
Am Gleiter 44 ist ein Bolzen 56 befestigt, der in einer Kulisse 58 des Steuerarms 42 geführt ist. In der in Fig. 3b gezeigten Abstellstellung befindet sich der Steuerzapfen 48 außerhalb der Einführkulisse 52 und der Bolzen 56 ist in einem Rastabschnitt 60 verhakt, sodass der Flügel 12 (siehe Fig. 1) parallel zur Hauptebene des festen Rahmens 16 (siehe Fig. 1), d.h. in Richtung eines Pfeils 62, verschiebbar ist, ohne„wieder einzuklappen".
Fig. 4a zeigt eine Ansicht der Ausstellschere 38 nach dem Zuschieben des Flügels 12 (siehe Fig. 1). Fig. 4a entspricht dabei Fig. 3a. Aus der teilweise gestrichelten Darstellung gemäß Fig. 4a ist ersichtlich, dass der
Steuerzapfen 48 beim Einfahren in die Einführkulisse 52 durch die
Einführkulisse 52 in Richtung eines Pfeils 64, d.h. schräg zur Hauptebene des festen Rahmens 16 (siehe Fig. 1), geführt wird. Hierdurch wird der Bolzen 56 aus dem Rastabschnitt 60 herausgeführt, sodass die
Ausstellschere 38 gemäß der Aus- und Einfahrkurve 54 (siehe Fig. 3b) in die in Fig. 4a gezeigte Stellung einschwenken kann.
Fig. 4b zeigt die Ausstellschere 38 in der Kippstellung. Da der Flügel 12 (siehe Fig. 1) beim Auskippen unterenends ortsfest am festen Rahmen 16 (siehe Fig. 1) verbleibt, muss das dem Gleiter 44 abgewandte Ende der Ausstellschere 38 gerade ausfahren, um ein Kippen des Flügels 12 (siehe Fig. 1) zu ermöglichen. In Fig. 4b ist die gerade Aus- und Einfahrkurve 66 der Ausstellschere 38 dargestellt. Die gerade Aus- und Einfahrkurve 66 erfolgt durch eine Bewegung des Gleiters 44 und des Steuerzapfens 48 parallel zur Hauptebene des festen Rahmens 16 (siehe Fig. 1), d.h. in Richtung eines Pfeils 68. Die Bewegung des Steuerzapfens 48 wird dabei durch eine Verschiebung der Einführkulisse 52 in Richtung des Pfeils 68 ermöglicht. Diese Verschiebbarkeit der Einführkulisse 52 wird durch eine besondere Ausgestaltung des Steuerelements 50 ermöglicht, die
nachfolgend näher erläutert wird.
Fig. 5 zeigt eine Explosionsdarstellung des Steuerelements 50. Das
Steuerelement 50 ist mehrteilig aufgebaut. Es weist ein
Befestigungsteil 70 und ein Einführteil 72 auf. Zur Montage des
Steuerelements 50 wird ein kugelförmiges Rastelement 74 gegen den Druck einer Feder 76 teilweise in das Einführteil 72 gepresst. Anschließend wird das Einführteil 72 teilweise in das Befestigungsteil 70 eingeschoben. Durch Einpressen eines Führungszapfens 78 in das Einführteil 72 wird dann das Einführteil 72 unverlierbar am Befestigungsteil 70 gehalten.
Fig. 6 zeigt eine perspektivische Unteransicht des Steuerelements 50. Aus Fig. 6 wird ersichtlich, dass der Führungszapfen 78 in einer
Führungskulisse 80 geführt ist. Der Abschnitt der Führungskulisse 80, in dem sich der Führungszapfen 78 bewegen kann, ist gerade und in
Längsrichtung des Steuerelements 50 ausgebildet. Das Einführteil 72 ist dadurch in Längsrichtung des Steuerelements 50 relativ zum
Befestigungsteil 70 bewegbar.
Um Material einzusparen, weist das Befestigungsteil 70 zumindest eine, im vorliegenden Fall mehrere Aussparungen 82, 84, 86, 88 auf. Das
Steuerelement 50 ist weiterhin gleichzeitig besonders stabil und
kostengünstig fertigbar, wenn - wie im vorliegenden Fall - das
Befestigungsteil 70 und/oder das Einführteil 72 aus Zinkdruckguss gefertigt ist/sind.
Fig. 7a zeigt das Steuerelement 50 in der Einführstellung. In dieser Einführstellung ist der Steuerzapfen 48 (siehe Fig. 4a) in die
Einführkulisse 52 ein und ausführbar. Das Steuerelement 50 dient somit in der Einführstellung zur Freigabe des Steuerzapfens 48 (siehe Fig. 4a), sodass der Flügel 12 (siehe Fig. 1) verschoben werden kann. Weiterhin steht die Einführkulisse 52 zur Aufnahme des Steuerzapfens 48 (siehe Fig. 4a) bereit, wenn der Flügel 12 (siehe Fig. 1) zugeschoben wird. Beim Zuschieben stößt der Steuerzapfen 48 (siehe Fig. 4a) dabei zunächst nicht an einer Seitenwand 90 der Einführkulisse 52, sondern an einer
Anschlagfläche 92 des Befestigungsteils 70 an. Der beim Auftreffen des Steuerzapfens 48 (siehe Fig. 4a) auf das Steuerelement 50 übertragene Stoß kann dadurch unmittelbar über das Befestigungsteil 70 in den festen Rahmen 16 (siehe Fig. 1) abgeleitet werden.
Fig. 7b zeigt das Steuerelement 50 in der Kippstellung. Aus einem
Vergleich von Fig. 7a (Einführstellung) mit Fig. 7b (Kippstellung) wird ersichtlich, dass das Einführteil 72 einen ersten Vorsprung 94 aufweist, der in der Kippstellung an einem ersten Anschlag 96 des
Befestigungsteils 70 anschlägt. Ein zweiter Vorsprung 98 schlägt in der Kippstellung an einem zweiten Anschlag 100 des Befestigungsteils 70 an.
In der gezeigten Kippstellung ist der Steuerzapfen 48 in einer senkrecht zur Hauptebene des festen Rahmens 16 (siehe Fig. 1) verlaufenden (strichpunktiert dargestellten) Ebene 102 in der Einführkulisse 52 gefangen.
Fig. 8a zeigt einen Längsschnitt durch das Steuerelement 50 entlang der Ebene 102 (siehe Fig. 7b), wobei sich das Steuerelement 50 - wie in Fig. 7a gezeigt - in der Einführstellung befindet. Aus Fig. 8a wird ersichtlich, dass das Befestigungsteil 70 eine Führungsaufnahme 104 aufweist, in die ein Führungsvorsprung 106 des Einführteils 72 eingeführt ist. Das Einführteil 72 wird dadurch besonders definiert am
Befestigungsteil 70 geführt.
Das Steuerelement 50 weist weiterhin eine Rastvorrichtung 108 auf. Die Rastvorrichtung 108 weist das Rastelement 74, die Feder 76, eine erste Rastausnehmung 110 sowie eine zweite Rastausnehmung 112 auf. In der in Fig. 8a gezeigten Einführstellung wird das Rastelement 74 teilweise von der ersten Rastausnehmung 110 aufgenommen, um das Einführteil 72 definiert in der Einführstellung zu halten.
Fig. 8b zeigt einen Längsschnitt des Steuerelements 50 in der Kippstellung (vgl. Fig. 7b). In der Kippstellung wird das Rastelement 74 teilweise von der zweiten Rastausnehmung 112 aufgenommen, um das Einführteil 72, den Rastzapfen 48 (siehe Fig. 4a) und somit letztlich den Flügel 12 (siehe Fig. 1) in der Kippstellung zu halten. Der Flügel 12 (siehe Fig. 1) kann dadurch nicht durch einen Luftzug aus der Kippstellung zugeschlagen werden.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Steuerelement, insbesondere einen Steuerklotz, für eine Beschlaganordnung eines schieb- und
kippöffenbaren Fensters, einer schieb- und kippöffenbaren Tür oder dergleichen. Das Steuerelement weist ein Einführteil in Form eines
Schlittens und ein Befestigungsteil in Form einer Schlittenaufnahme auf. Das Einführteil weist eine Einführkulisse in Form einer Nut auf, um einen Steuerzapfen der Beschlaganordnung aufzunehmen. In einer
Einführstellung ist die Einführkulisse parallel zu ihrem Nutgrund einenends geöffnet. Das Einführteil ist bis in eine Kippstellung in das Befestigungsteil einschiebbar. In der Kippstellung ist die Einführkulisse parallel zu ihrem Nutgrund durch das Befestigungsteil geschlossen, um den Steuerzapfen am Steuerelement zu halten.