WO2015071030A1

WO2015071030A1 - Elektronikmodul für eine zündeinheit

Info

Publication number: WO2015071030A1
Application number: PCT/EP2014/071497
Authority: WO
Inventors: Werner Steinberger
Original assignee: Robert Bosch Gmbh
Priority date: 2013-11-14
Filing date: 2014-10-08
Publication date: 2015-05-21
Also published as: EP3069584A1; DE102014209185A1; BR112016010953A2; CN105706538A; US20160312756A1

Abstract

Es werden ein Elektronikmodul (20) sowie eine Zündeinheit (10) mit einem solchen Elektronikmodul (20) vorgeschlagen, welche umfassen: ein Gehäuse (21) mit einer Aufnahme (22) für eine Elektronikbaugruppe (23) und eine elektrische Schnittstelle zur Anbindung an eine Zündspule (41). Das Gehäuse (21) weist eine mechanische Schnittstelle (25) zur Befestigung an einem Zündspulengehäuse (31) auf. Erfindungsgemäß weist die mechanische Schnittstelle (25) weiter einen Kragen auf, welcher eingerichtet ist, mit einer in das Zündspulengehäuse (31) einzufüllenden Vergussmasse stoffschlüssig verbunden zu werden.

Description

Beschreibung

Titel

Elektronikmodul für eine Zündeinheit Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Elektronikmodul für eine Zündeinheit.

Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Verbesserungen bei der

Verbindung eines Elektronikmoduls mit einer Zündspuleneinheit.

Zündeinheiten sind im Stand der Technik bekannt, um brennfähige

Kraftstoffgemische in Brennkraftmaschinen zu vordefinierten Zeitpunkten zu zünden. Dabei wird die Zündspannung häufig unter Vermittlung einer Zündspule generiert, welche in manchen Ausgestaltungen in einem eigenen Gehäuse bzw. Gehäuseteil untergebracht ist. Zur Überwachung und Regelung der

Zündvorgänge wird ein Elektronikmodul mit der Zündspule verbunden, wobei auch das Elektronikmodul in manchen Ausgestaltungen ein eigenes Gehäuse bzw. einen eigenen Gehäuseteil aufweist. Das Elektronikmodul umfasst zumeist eine elektronische Platine, auf welcher Leistungselektronik, beispielsweise in Form eines Zünd-IGBT, Diagnoseelektronik oder einer Multisparkansteuerung, ausgeführt wird. Herkömmlicherweise wird das Elektronikmodul am

Zündspulengehäuse verschraubt oder über eine Ultraschallverschwei ßung fixiert. Auch wenn eine separate Ausführung der Gehäuse (bzw. Gehäuseteile) für das Elektronikmodul und die Zündspuleneinheit mehr Bauteile und einen höheren Montageaufwand bedeutet, kann eine bessere (modulare) Anpassung der Zündeinheit an kundenspezifische Wünsche ohne Veränderung an der

Basiszündspule erfolgen. Neben einer mechanischen Verbindung der beiden Gehäusemuss jedoch eine zusätzliche elektrische Kontaktierung zwischen dem Elektronikmodul und der Zündspuleneinheit vorgenommen werden. Eine thermische Entkopplung zwischen der Zündspuleneinheit und dem

Elektronikmodul lässt sich bei separaten Gehäusen jedoch einfacher realisieren. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbindung zwischen einem Elektronikmodul und einer Zündspuleneinheit einfacher und in der Montage weniger aufwändig zu gestalten.

Offenbarung der Erfindung

Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein

Elektronikmodul für eine Zündeinheit sowie durch eine Zündeinheit und ein Verfahren zum Befüllen einer Zündeinheit gelöst. Entsprechend wird ein Elektronikmodul für eine Zündeinheit mit einem Gehäuse vorgeschlagen, in welchem eine Aufnahme für eine Elektronikbaugruppe angeordnet ist. Die

Elektronikbaugruppe kann beispielsweise zur Ansteuerung der Zündspule vorgesehen sein und eine Platine umfassen oder im Wesentlichen als Platine ausgestaltet sein. Dabei ist die Zündspule nicht Bestandteil des

erfindungsgemäßen Elektronikmoduls. Das Gehäuse des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls weist weiter eine mechanische Schnittstelle zur Befestigung an einem Zündspulengehäuse auf, in welchem die Zündspule angeordnet ist.

Erfindungsgemäß weist die mechanische Schnittstelle ein mit dem Gehäuse des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls verbundenen Kragen auf. Der Kragen ist eingerichtet, mit einer in das Zündspulengehäuse einzufüllenden Vergussmasse stoffschlüssig verbunden zu werden. Eine stoffschlüssige Verbindung schließt hierbei erfindungsgemäß nicht aus, dass zusätzlich eine mechanische

Hinterschneidung oder andere geeignete Verbindungen vorhanden sind oder durch die Vergussmasse eingegangen werden. Eine solche Vergussmasse wird insbesondere zur elektrischen Isolation der Zündspule verwendet und führt zu einer höheren mechanischen Festigkeit der Baugruppe. Beispielsweise wird ein

Epoxidharz (ggf. mit einem Füllmaterial) unter Niederdruck in das Gehäuse eingegossen, um eine besonders vollständige Füllung zu erreichen. Das Gehäuse des Elektronikmoduls kann ferner mit einer Positioniereinrichtung ausgestattet sein, welche eingerichtet ist, die elektrische Schnittstelle und die mechanische Schnittstelle bezüglich des Zündspulengehäuses im Zuge eines

Steckvorgangs relativ zueinander zu positionieren und den Steckvorgang zu führen. Dabei wird das Elektronikmodul im Zuge des Steckvorgangs auf einer Zündspuleneinheit befestigt und über elektrische Kontakte mit der Zündspule verbunden. Die elektrischen Kontakte können so, insbesondere innerhalb eines umlaufenden Kragens angeordnet sein, dass Sie im Zuge des Steckvorgangs zwischen dem Gehäuse des Elektronikmoduls und dem Zündspulengehäuse fluiddicht umschlossen werden. Nach einem Erstarren der Vergussmasse sind das Gehäuse des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls und das

Zündspulengehäuse über die Vergussmasse stoffschlüssig verbunden, was eine zusätzliche Verbindung (z.B. Verschraubung) erübrigt und die optionale

Verbindung über die Positioniereinrichtung ergänzt. Das erfindungsgemäße Elektronikmodul ermöglicht dabei eine kostengünstige und einfach zu fertigende

Zündeinheit, bei welcher das Elektronikmodul mit einer großen Vielzahl von Varianten der Zündspuleneinheit verwendet und daher unterschiedliche

Zündeinheiten modular realisiert werden können. Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

Vorteilhafterweise ist auch eine elektrische Schnittstelle in dem Gehäuse des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls zur Anbindung der Elektronikbaugruppe an eine Zündspule vorgesehen. Diese kann als Teil einer Steckverbindung ausgestaltet sein, so dass beim Zusammenführen des Gehäuses des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls mit dem Zündspulengehäuse die

Aufnahme für die Elektronikbaugruppe automatisch elektrisch mit der Zündspule oder mit einer elektrischen Schnittstelle derselben verbunden wird. Bevorzugt weist die Positioniereinrichtung ein Rastelement auf. Dabei kann die

Positioniereinrichtung zusätzlich zur Führung während des Steckvorgangs eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Elektronikmodul und der

Zündspuleneinheit realisieren. Die formschlüssige Verbindung kann

beispielsweise als Bajonettverbindung und zusätzlich oder alternativ eine Schnapp-/Rastverbindung aufweisen. Auf diese Weise wird eine einfache

Verbindung zwischen dem Gehäuse des Elektronikmoduls und dem

Zündspulengehäuse hergestellt, bis die Vergussmasse eingebracht und erstarrt ist. Dies vereinfacht die Herstellung und senkt die Fertigungskosten. Weiter bevorzugt ist der Kragen dazu eingerichtet, in eine Kavität des

Zündspulengehäuses einzutauchen, und weist insbesondere eine formschlüssige Hinterschneidungen begünstigende Oberfläche, bevorzugt in Form mehrerer Durchbrüche und/oder Bohrungen, auf. Dabei kann die mechanische

Schnittstelle sowohl eine relative Positionierung als auch eine Stoff- und/oder formschlüssige Verbindung des Gehäuses des erfindungsgemäßen

Elektronikmoduls und des Zündspulengehäuses realisieren. Gemäß einer Weiterbildung umfasst das erfindungsgemäße Elektronikmodul einen Befüllkanal, der eine der mechanischen Schnittstelle zugewandte zweite Öffnung und eine der zweiten Öffnung gegenüberliegende erste Öffnung aufweist. Über den Befüllkanal kann eine Vergussmasse aus dem Gehäuse des Elektronikmoduls in eine Kavität innerhalb des Zündspulengehäuses übertreten. Auf diese Weise wird die Vergussmasse beispielsweise an der Aufnahme für die Elektronikbaugruppe bzw. an der Elektronikbaugruppe des Elektronikmoduls vorbeigeführt und eine separate Befüllung des Zündspulengehäuses mit der Vergussmasse kann entfallen. Auch dies vereinfacht den Herstellungsprozess des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls.

Bevorzugt weist die zweite Öffnung des Befüllkanals eine in Richtung des Zündspulengehäuses hervorstehende Struktur auf, welche eingerichtet ist, in die einzufüllende Vergussmasse einzutauchen. Ist die Struktur umlaufend ausgeführt, ist die Oberfläche der Vergussmasse au ßerhalb des Befüllkanals nach dem Befüllen hermetisch von der Oberfläche innerhalb des Befüllkanals getrennt, wodurch ein Eindringen von Verunreinigungen und Wasser verhindert wird.

Weiter bevorzugt kann eine Wandung zwischen der Aufnahme für die

Elektronikbaugruppe und dem Befüllkanal angeordnet sein. Die Wandung kann beispielsweise einen Teil des Befüllkanals darstellen und für in das erste Gehäuse bzw. in die Aufnahme eingefüllte Vergussmasse eine Art Damm oder Überlauf darstellen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass bei einem Einfüllen von Vergussmasse in das Gehäuse bzw. in die Aufnahme ein geeigneter Füllstand der Vergussmasse erreicht wird, bevor die Vergussmasse über den Befüllkanal in das Zündspulengehäuse laufen kann. Ist ein Befüllen des die Zündspule umfassenden Volumens mit einer ersten Vergussmasse und des die Aufnahme für die Elektronikbaugruppe umfassenden Volumens mit einer zweiten stofflich verschiedenen Vergussmasse gewünscht, ist kein Überlauf erforderlich. In diesem Falle kann zur Erleichterung des Befüllvorgangs eine Art Trichter an der ersten Öffnung des Befüllkanals vorgesehen werden.

Weiter bevorzugt kann der Befüllkanal im Wesentlichen in einer Richtung des Steckvorgangs orientiert sein. Wird also beispielsweise das Elektronikmodul von oben auf die Zündspuleneinheit aufgesetzt, verläuft auch der Befüllkanal für die Vergussmasse von oben nach unten. Auf diese Weise verteilt sich die

Vergussmasse innerhalb der Zündeinheit allein aufgrund der Schwerkraft.

Weiter bevorzugt weist das Gehäuse des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls weiter einen umlaufenden Kragen auf, welcher eine in dem Gehäuse

angeordnete Elektronikbaugruppe, ebenso wie die erste Öffnung des

Befüllkanals, umschließt. Auf diese Weise kann der umlaufende Kragen während eines Befüllens des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls dazu dienen, die Vergussmasse über der Elektronikbaugruppe in Position zu halten.

Bevorzugt ist dabei im Bereich der ersten Öffnung eine Wandung des

Befüllkanals mit einer sich in Richtung der zweiten Öffnung erstreckenden Ausnehmung versehen. Mit anderen Worten ist ein z.B. als Oberkante ausgestalteter Bereich der ersten Öffnung des Befüllkanals gegenüber umliegenden Kantenabschnitten abgesenkt ausgestaltet, so dass sich eine Art

Überlauf oder Ablauf für auf die Elektronikbaugruppe gegebene Vergussmasse ausbildet. Auf diese Weise läuft die Vergussmasse ab einem durch die

Ausnehmung bestimmten Füllstand automatisch in den Kanal und führt dabei zu einer Befüllung der Zündspuleneinheit, wodurch ein separater Befüllvorgang entfallen kann. Ein Überlaufen der Vergussmasse wird z.B. durch den umlaufenden Kragen verhindert.

Weiter bevorzugt ist das Gehäuse des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls eingerichtet, die Zündeinheit mechanisch an einer Peripherie der Zündeinheit, z.B. einem Motorblock, festzulegen. Hierzu kann das Gehäuse insbesondere

Anschraubpunkte aufweisen. Auf diese Weise können sämtliche üblicherweise durch Kundenwunsch spezifizierte Schnittstellen wie elektrische und

mechanische Anschlüsse im Gehäuse des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls angeordnet werden. Bei der Herstellung des Zündspulengehäuses erübrigen sich daher teure Einlegewerkzeuge sowie eine für diese erforderliche

Handhabungseinheit, was die Kosten zur Abdeckung einer erforderlichen Variantenvielfalt senkt.

Weiter bevorzugt wird ein Füllstand der Vergussmasse innerhalb des

Zündspulengehäuses derart gewählt, dass zur thermischen Isolation zwischen der Zündspule und der Aufnahme für die Elektronikbaugruppe ein Hohlraum verbleibt. Mit anderen Worten wird das Zündspulengehäuse nicht vollständig mit Vergussmasse ausgefüllt, so dass die Oberfläche der Vergussmasse nicht direkt an eine obere Begrenzung desjenigen Volumens anschließt, durch welches das Zündspulengehäuse in Richtung des Gehäuses des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls anschließt. Auf diese Weise kann eine Erhitzung der Zündspule nur in vermindertem Maße die Elektronikbaugruppe erwärmen. Fehlfunktionen oder erforderliche Leistungsreduktionen der Elektronikbaugruppe können somit vermieden werden.

Weiter bevorzugt ist der Kragen der mechanischen Schnittstelle derart ausgestaltet, dass er in Zusammenwirken mit dem Zündspulengehäuse oder mit einer an diesem angeordneten korrespondierenden Struktur einen Spalt oder mehrere Spalte, beispielsweise Kapillarspalte ausbildet. Hierzu kann der Kragen der mechanischen Schnittstelle beispielsweise als anteilig oder vollständig umlaufender Kragen an der Unterseite des Gehäuses vorgesehen sein, welcher unmittelbar innerhalb eines korrespondierenden am Zündspulengehäuse vorgesehenen Kragens angeordnet wird. Die Kapillarwirkung zwischen diesen beiden vorgenannten Kragen führt dabei dazu, dass eingefüllte Vergussmasse großflächig zu einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Gehäuse und dem Zündspulengehäuse führt. Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Zündeinheit, umfassend eine Zündspuleneinheit mit einer

Zündspule und einem Zündspulengehäuse sowie einem Elektronikmodul, vorgeschlagen, wobei für das Elektronikmodul die obigen Ausführungen entsprechend gelten. Das Zündspulengehäuse und das Gehäuse des

Elektronikmoduls sind über die mechanische Schnittstelle ineinander gesteckt und elektrisch miteinander kontaktiert. Über eine Vergussmasse kann erfindungsgemäß eine Stoff- und/oder formschlüssige Verbindung des Gehäuses des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls und des Zündspulengehäuses realisiert werden. Die Merkmalskombinationen sowie deren Vorteile ergeben sich entsprechend dem erstgenannten Erfindungsaspekt.

Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Zündeinheit so ausgestaltet, dass sich ein Befüllkanal ausbildet, welcher eingerichtet ist, aus einer ersten Kavität im

Gehäuse des Elektronikmoduls überlaufendes Fluid in eine zweite Kavität im Gehäuse der Zündspuleneinheit zu führen. Auf diese Weise kann ein einzelner Befüllvorgang zwei Kavitäten innerhalb der erfindungsgemäßen Zündeinheit mit einer Vergussmasse befüllen, so dass eine separate Befüllung der beiden Kavitäten entfallen kann. Auch der Befüllkanal der erfindungsgemäßen Zündeinheit kann entsprechend den Ausführungen in Verbindung mit dem erstgenannten Erfindungsaspekt ausgestaltet sein.

Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Befüllen einer Zündeinheit, umfassend ein Elektronikmodul und eine

Zündspuleneinheit, mit einer Vergussmasse vorgeschlagen. Die Zündeinheit kann dabei, wie in Verbindung mit dem zweitgenannten Erfindungsaspekt ausgeführt, ausgestaltet sein. Die Vergussmasse wird erfindungsgemäß zunächst abgemessen, so dass sich eine vordefinierte Menge der Vergussmasse ergibt. Die Menge kann anhand der auszufüllenden Volumina der ersten Kavität und der zweiten Kavität bestimmt werden. Dies kann rechnerisch oder durch einen Versuch bzw. eine Versuchsreihe erfolgen. Zur Verbesserung des

Füllgrades und Vermeidung von Fremdkörper- und Lufteinschlüssen kann die Zündeinheit nun evakuiert werden. Die vordefinierte Menge Vergussmasse wird anschließend in eine obere Kavität des Elektronikmoduls gegossen, so dass ein

Teil der Menge der Vergussmasse über einen Überlauf der oberen Kavität in eine untere Kavität der Zündspuleneinheit läuft. Dabei ist es nicht erforderlich, dass die Zündeinheit während des Gießvorgangs dieselbe Ausrichtung aufweist, wie sie sie während einer anschließenden Aushärteperiode zum Aushärten der Vergussmasse einnimmt. Auf diese Weise kann das Volumen der

Vergussmasse, welches in die untere Kavität läuft, unabhängig von einer Aushärteposition bestimmt werden. Mit anderen Worten ist der Überlauf bzw. die erste Öffnung des Befüllkanals nur dahingehend festzulegen, dass während des Vergießens ein durch den Überlauf des Kanals definiertes Volumen beim anschließenden Aushärten innerhalb der oberen Kavität verbleibt. Dies ermöglicht eine einfache Befüllung einer Zündeinheit mit einer Vergussmasse.

Zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Übertritts der Vergussmasse aus der oberen Kavität in die untere Kavität mündet der Überlauf der oberen Kavität in einen Kanal, welcher ein Gehäuse des Elektronikmoduls und ein

Zündspulengehäuse der Zündspuleneinheit mit einander verbindet. Mit anderen Worten ist der Kanal so ausgestaltet, dass aus der oberen Kavität überlaufende Vergussmasse automatisch in die untere Kavität innerhalb des

Zündspulengehäuses läuft. Eine Verbindung über einen Befüllkanal ermöglicht dabei eine besonders prozesssichere Befüllung beider Kavitäten.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Zündeinheit;

Figur 2 eine perspektivische Ansicht eines zweiten

Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Zündeinheit;

Figur 3 eine perspektivische Detailansicht eines Ausführungsbeispiels eines Kanals mit einem Ablauf für eine Vergussmasse;

Figur 4 eine geschnittene Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Zündeinheit, veranschaulichend Vergussmassenfüllstände; und

Figur 5 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines

Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.

Ausführungsformen der Erfindung

Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zündeinheit 10, deren Zündspuleneinheit 30 und deren Elektronikmodul 20 noch nicht zusammengesetzt worden sind. Das Gehäuse 21 des Elektronikmoduls 20 weist an seinem unteren Rand einen Kragen 25 auf, der eine im Wesentlichen quadratische Grundfläche umläuft. Die Ecken der im Wesentlichen quadratischen Grundfläche sind beispielsweise abgerundet, wobei an den abgerundeten Ecken jeweils eine Rippe 26 als Positioniereinrichtung angeordnet ist. Zusätzlich kann jeweils ein Rastelement einer Rastverbindung an den Ecken vorgesehen sein. Innerhalb des umlaufenden Kragens 25 sind zwei in Richtung der

Zündspuleneinheit 30 orientierte elektrische Kontakte 24 erkennbar. Durch die Rippen 26 des Kragens 25 werden die elektrischen Kontakte 24 so

vorpositioniert, dass sie sicher in die elektrischen Gegenkontakte der Zündspule eingefügt werden. Über den Kragen 25 sowie über die Rippen 26 und die Rastelemente 27 als mechanische Schnittstelle ist das Elektronikmodul 20 somit eingerichtet, das Zündspulengehäuse 31 der Zündspuleneinheit 30 über einen Steckvorgang dauerhaft zu kontaktieren. An das Gehäuse 21 einstückig angespritzte Anschraubpunkte 43 ermöglichen eine mechanische Festlegung der Zündeinheit 10 an einer Peripherie der Zündeinheit 10. Figur 2 zeigt in einer oberen Teilfigur a) eine perspektivische Draufsicht auf ein

Elektronikmodul gemäß der Fig.1 mit einer innerhalb eines Kragens 40 angeordneten Elektronikbaugruppe 23 und mit einem in einem Eckbereich des Kragens 40 angeordneten Befüllkanal 28. Der Befüllkanal 28 wird dabei seitlich einerseits durch den Kragen 40, andererseits durch eine eine Sehne bildende Wand 28a begrenzt. An dieser Stelle ist eine erste (obere) Öffnung 28b des

Befüllkanals 28 angeordnet. Dabei verläuft der Befüllkanal 28 am

Elektronikmodul 23 vorbei in Richtung der Zündspuleneinheit 30. An das

Gehäuse 21 einstückig angespritzte Anschraubpunkte 43 ermöglichen eine mechanische Festlegung der Zündeinheit 10 an einer Peripherie der Zündeinheit

Das erfindungsgemäße Elektronikmodul 20 weist ein Gehäuse 21 mit einer Aufnahme 22 für die Elektronikbaugruppe 23 auf. Die Aufnahme 22 wird durch den Kragen 40 und einen Boden gebildet. An der der Aufnahme 22 abgewandten Unterseite des Bodens ist der ringförmig oder rechteckförmig umlaufende

Kragen 25 angeordnet, der die mechanische Schnittstelle 25 zum

Zündspulengehäuse 31 bildet. Der erfindungsgemäße Befüllkanal 28 ist innerhalb des Kragens 40 der Aufnahme 22 angeordnet, ist aber vollständig oder zumindest abschnittsweise gegenüber der Aufnahme 22 abgetrennt. Der erfindungsgemäße Befüllkanal 28 verläuft durch den Boden hindurch bis in den vom Kragen 25 umschlossenen Bereich. Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist der Befüllkanal 28 in einer Ecke des Kragens 40 vorgesehen, wobei eine

Trennwandung 28a von einer Seite des Kragens 40 zu einer angrenzenden Seite des Kragens 40 verläuft und den Befüllkanal 28 zusammen mit dem Kragen 40 bildet.

An dem Elektronikmodul 20 sind elektrische Kontakte 24 vorgesehen, die die Elektronikbaugruppe 23 mit der Zündspule 41 über eine Steckverbindung elektrisch verbinden, wenn das Elektronikmodul 20 auf das Zündspulengehäuse 31 aufgesteckt ist.

In der unteren Teilfigur b) ist eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht einer Zündeinheit 10 dargestellt, bei welcher das Elektronikmodul 20 mit der Zündspuleneinheit 30 verbunden ist. Auch der Kanal 28 ist aufgeschnitten, so dass erkennbar ist, wie er zwischen einem oberen Bereich des Elektronikmoduls 20 und einem die Zündspule 41 enthaltenden Raum innerhalb des Gehäuses 31 eine durchgehende Verbindung zu einer zweiten (unteren) Öffnung 28c darstellt.

Figur 3 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf ein nach oben geöffnetes Elektronikmodul 20, wobei die erste (obere) Öffnung 28b eines Kanals 28 im Detail erkennbar wird. Die Füllhöhe einer Vergussmasse, welche in den Kragen 40 zum Eingießen der Elektronikbaugruppe 23 einzufüllen ist, wird durch eine Ausnehmung 29 bestimmt, über welche eine (nicht dargestellte) Vergussmasse nach Erreichen eines vorbestimmten Füllstandes durch den Kanal 28 in Richtung der Zündspule 41 ablaufen kann.

Figur 4 zeigt eine geschnittene Seitenansicht des in Figur 2 b) dargestellten Ausführungsbeispiels, in welcher Füllstände F1 , F2 für eine Vergussmasse innerhalb des Kragens 40 des Elektronikmoduls 20 sowie innerhalb einer Kavität des Zündspulengehäuses 31 der Zündspuleneinheit 30 markiert sind. Dabei wird die Füllhöhe F1 durch die Ausnehmung 29 bestimmt, während die Füllhöhe F2 durch das Volumen innerhalb des Zündspulengehäuses 31 sowie das Volumen unterhalb der Ausnehmung 29 innerhalb des Gehäuses 21 in Verbindung mit einer vordefinierten Menge der Vergussmasse bestimmt wird. Ein Kragen 42 als hervorstehende Struktur ist so an einer unteren Öffnung 28c des Kanals 28 angeordnet, dass er eingerichtet ist, in die einzufüllende Vergussmasse innerhalb des Volumens innerhalb des Zündspulengehäuses 31 einzutauchen und deren Oberfläche au ßerhalb des Kanals hermetisch zu versiegeln, wodurch ein

Eindringen von Verunreinigungen und Wasser verhindert wird. Dabei kann die Füllhöhe F2 der Vergussmasse derart gewählt werden, dass ein Stoffschluss zwischen der Vergussmasse und der mechanischen Schnittstelle 25 erfolgt. Figur 5 zeigt ein Flussdiagramm, veranschaulichend Schritte eines

Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 100 wird eine Menge einer Vergussmasse, welche in die erfindungsgemäße Zündeinheit eingefüllt werden soll, vordefiniert. Anhand gewünschter Füllhöhen F1 , F2 sowie anhand der zu befüllenden Volumina und der Position der Ausnehmung 29 kann über die Menge der Vergussmasse das zu erzielende Ergebnis maßgeblich beeinflusst werden. Anschließend wird in Schritt 200 die vordefinierte Menge der Vergussmasse in eine obere Kavität des Elektronikmoduls 20 eingegossen, so dass ein Teil der Menge der Vergussmasse über einen Überlauf der oberen Kavität in eine untere Kavität der Zündspuleneinheit läuft. Für den Fachmann ist dabei ersichtlich, dass die Position der erfindungsgemäßen Zündeinheit 10 während des Befüllens der Zündeinheit 10 mit der (nicht dargestellten)

Vergussmasse nicht dieselbe sein muss, wie diejenige Position, in welcher die

Vergussmasse aushärtet.

Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften

Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten

Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.

Claims

Elektronikmodul (20) für eine Zündeinheit (10) umfassend

ein Gehäuse (21 ) mit einer Aufnahme (22) für eine

Elektronikbaugruppe (23), und

wobei das Gehäuse (21 ) eine mechanische Schnittstelle (25) zur Befestigung an einem Zündspulengehäuse (31 ) aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Schnittstelle (25) einen mit dem Gehäuse (21 ) verbundenen Kragen(25) aufweist, welcher eingerichtet ist, mit einer in das Zündspulengehäuse (31 ) einzufüllenden Vergussmasse stoffschlüssig verbunden zu werden.

Elektronikmodul nach Anspruch 1 , wobei der Kragen (25) eingerichtet ist, in eine Kavität des Zündspulengehäuses (31 ) einzutauchen, und

insbesondere eine formschlüssige Hinterschneidungen begünstigende Oberfläche, bevorzugt in Form mehrerer Durchbrüche und/oder

Bohrungen, aufweist .

Elektronikmodul nach Anspruch 1 , wobei die Aufnahme (22) einen Boden aufweist, wobei der Kragen (25) auf der der Aufnahme (22) abgewandten Seite des Bodens angeordnet ist.

Elektronikmodul nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter umfassend einen Befüllkanal (28), wobei der Befüllkanal (28)

eine erste Öffnung (28b) auf einer ersten Seite der Aufnahme (22) aufweist, und

eine zweite Öffnung (28c) auf einer zweiten Seite der Aufnahme (22) aufweist,

wobei insbesondere die erste Seite der zweiten Seite gegenüberliegt.

Elektronikmodul nach Anspruch 3, wobei die zweite Öffnung (28c) des Befüllkanals (28) eine in Richtung des Zündspulengehäuses (31 ) hervorstehende Struktur (42) aufweist, welche eingerichtet ist, in die einzufüllende Vergussmasse einzutauchen.

6. Elektronikmodul nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei eine Wandung (28a) zwischen der Aufnahme (22) und dem Befüllkanal (28) angeordnet ist.

Elektronikmodul nach Anspruch 5, wobei die Wandung (28a) im Bereich der ersten Öffnung (28b) des Befüllkanals (28) mit einer sich in Richtung der zweiten Öffnung (28c) erstreckenden Ausnehmung (29) versehen ist.

Elektronikmodul nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (21 ) weiter einen der mechanischen Schnittstelle (25) gegenüberliegenden umlaufenden Kragen (40) aufweist, der eingerichtet ist, eine in dem Gehäuse (21 ) angeordnete Elektronikbaugruppe (23) und die erste Öffnung (28b) des Befüllkanals (28) zu umschließen.

Elektronikmodul nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (21 ) eingerichtet ist, die Zündeinheit (10) mechanisch an einer Peripherie der Zündeinheit (10) festzulegen, wozu das Gehäuse (21 ) insbesondere Anschraubpunkte (43) aufweist. 10. Elektronikmodul nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der

Kragen (25) im Zusammenwirken mit dem Zündspulengehäuse (31 ) einen oder mehrere Spalte für die Vergussmasse ausbildet.

Elektronikmodul nach einem der vorstehenden Ansprüche weiter umfassend eine elektrische Schnittstelle (24) zur Anbindung der

Elektronikbaugruppe (23) an eine Zündspule (41 ) im Zündspulengehäuse (31 ), wobei die elektrische Schnittstelle (24) insbesondere als Teil einer Steckverbindung ausgestaltet ist. 12. Zündeinheit umfassend

eine Zündspuleneinheit (30) mit einer Zündspule (41 ) und einem Zündspulengehäuse (31 ), und

ein Elektronikmodul (20) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Zündspulengehäuse (31 ) und das Gehäuse (21 ) des Elektronikmoduls (20) über die mechanische Schnittstelle (25) ineinander gesteckt sind und insbesondere stoffschlüssig durch eine Vergussmasse verbunden sind.

13. Zündeinheit nach Anspruch 1 1 , umfassend einen Befüllkanal (28), welcher eingerichtet ist, aus einer ersten Kavität im Gehäuse (21 ) des

Elektronikmoduls (20) überlaufendes Fluid in eine zweite Kavität im Zündspulengehäuse (31 ) zu führen.

14. Zündeinheit nach einem der Ansprüche 1 1 oder 12, wobei ein Füllstand (F2) der Vergussmasse derart gewählt wird, dass zur thermischen Isolation zwischen der Zündspule (41 ) und einer Aufnahme (22) für eine in dem Gehäuse (21 ) vorgesehene Elektronikbaugruppe (23) ein Hohlraum verbleibt.

15. Verfahren zum Befüllen einer Zündeinheit (10), insbesondere nach

Anspruch 1 1 , 12 oder 13, umfassend ein Elektronikmodul (20) und eine Zündspuleneinheit (30), mit einer Vergussmasse, umfassend die Schritte:

Vordefinieren (100) einer Menge einer Vergussmasse,

Gießen der vordefinierten Menge der Vergussmasse in eine obere Kavität des Elektronikmoduls (20), so dass ein Teil der Menge der Vergussmasse über einen Überlauf der oberen Kavität in eine untere Kavität der Zündspuleneinheit (30) läuft.

16. Verfahren nach Anspruch 14, wobei der Überlauf der oberen Kavität in einen Befüllkanal (28) mündet, welcher ein Gehäuse (21 ) des

Elektronikmoduls (20) und ein Zündspulengehäuse (31 ) der

Zündspuleneinheit (30) miteinander verbindet.