Lichtdurchlässiges Abdeckelement mit
hoher Wärmedämmung
1. Technisches Gebiet Die Erfindung betrifft ein lichtdurchlässiges Abdeckelement mit hoher Wärmedämmung, welches sich insbesondere zum Abdecken von Gewächshäusern oder anderer Gebäude eignet, ein Verfahren zur Herstellung desselben, ein Randprofil für ein erfindungsgemäßes Abdeckelement, sowie ein Verfahren zum Vakuumevakuieren eines erfmdungsge- mäßen Abdeckelements .
2. Stand der Technik
Gattungsgemäße Abdeckelemente sind im Stand der Technik bekannt; sie werden typischerweise zur Wärmedämmung von Gebäuden oder Gewächshäusern verwendet. Sie weisen gewöhnlich durch Stege getrennte und aus zwei oder mehr Kunststoffplatten bestehende Hohlkammeroder Stegplatten auf, die typischerweise aus transparentem (thermoplastischem) Kunststoff hergestellt sind. So haben die beispielsweise in der DE 101 41314 Ai beschriebenen Abdeckelemente neben einer hohen Transparenz im Bereich des sichtbaren Lichtes auch eine recht gute Wärmedämmung.
Es hat sich allerdings gezeigt, dass die Wärmedämmung bei derartigen Abdeckelementen angesichts der ständig steigenden Energiekosten noch nicht ausreicht.
Daher ist bereits versucht worden, die Wärmedämmung derartiger Ab- deckelemente, wie in der DE 10 2009 045 108 Ai beschrieben, dadurch zu erhöhen, dass in den Hohlräumen des Abdeckelements ein Vakuum gebildet wird, zu dessen Erzeugung ein die im wesentlichen parallelen Hauptflächen der Stegplatten verbindendes Randprofil vorgesehen wird, das ein nach dem Evakuieren der Hohlräume verschließbares Vakuum- ventil aufweist.
Während anfänglich, d.h. nach Inbetriebnahme eines mit derartigen Abdeckelementen abgedeckten Gewächshauses, die Wärmedämmung infolge des in den Hohlräumen des Abdeckelementes gebildeten Vakuums recht befriedigend ist, lässt die Wärmedämmung jedoch unweiger- lieh nach bereits kurzer Zeit nach, weil die für diese Abdeckelemente verwendeten lichtdurchlässigen Kunststoffmaterialien, insbesondere Polymethylmethacrylat (PMMA) und/oder Polycarbonat (PC), wegen ihrer niedrigen Materialdichte im Laufe der Zeit Luft in die Hohlräume eindringen lassen. Weitere gattungsgemäße Hohlkammer- oder Stegplatten umfassende
Abdeckelemente sind beispielsweise aus DE 10 2004 032 357 Ai, DE 43
00 480 Ai, DE 40 42 265 Ai, DE 299 17 402 Ui, AT 382 664 B und DE 28 45 334 bekannt. Alle diese vorbekannten Elemente haben jedoch gravierende Nachteile, wie etwa hohes Gewicht, geringe Transparenz im Bereich des sichtbaren Lichtes, leichte Entflammbarkeit, Kondenswasserfall auf die darunter befindlichen Pflanzenkulturen, beschlagene Innenkammern, Anfälligkeit gegenüber Hagelschlagschäden oder Algen- bildung. Sie eignen sich daher für die Verwendung insbesondere in Gewächshäusern nur sehr bedingt. Der vorliegenden Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, ein verbessertes Abdeckelement der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, welches auch nach sehr langer Zeit noch eine sehr hohe Wärmedämmung erzielt und welches die oben genannten Nachteile des Standes der Technik überwindet. 3. Zusammenfassung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird das oben genannte Problem durch ein lichtdurchlässiges wärmedämmendes Abdeckelement gemäß Patentanspruch
1 und durch ein Verfahren zur Herstellung desselben gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Patentanspruch 13 ist auf ein Randprofil für ein erfin- dungsgemäßes Abdeckelement gerichtet. Patentanspruch 14 betrifft schließlich ein Verfahren zum Vakuumevakuieren eines erfindungsgemäßen Abdeckelements.
Das erfindungsgemäße Abdeckelement umfasst in seiner allgemeinsten Ausführungsform mindestens zwei einen Grundkörper bildende, beabstandete plattenförmige Elemente, die vorzugsweise aus transparentem thermoplastischem Kunststoff hergestellt sind. Erfindungsgemäß wird zumindest umfangsseitig an den lateralen Seiten des Grundkörpers ein Randprofil vorgesehen, wodurch mindestens ein aus Randprofil und Grundkörper gebildeter Hohlraum definiert wird. In diesem zumindest einen Hohlraum wird dann ein unter dem Umgebungsdruck liegender Unterdruck erzeugt (im Folgenden auch als„Vakuum" bezeichnet; ge- messen bei o m Meereshöhe). Vorteilhafterweise wird der Grundkörper als Doppelstegplatte (zwei beabstandete plattenförmige Elemente), oder als Dreifach- oder Vierfach-Stegplatte ausgebildet (drei oder vier beabstandete plattenförmige Elemente). Erfindungsgemäß ist der Grundkörper auf zumindest einer seiner dem zumindest einen Hohlraum abge- wandten Außenflächen mit einer Glasschicht belegt.
Erfindungsgemäß wird die Glasschicht mit dem Grundkörper kraftschlüssig verbunden, vorzugsweise verklebt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines lichtdurchlässigen wärmedämmenden Abdeckelements werden zunächst ein wie oben beschriebener Grundkörper und ein seitlich verlaufendes Randprofil bereitgestellt. Der Grundkörper wird sodann auf zumindest einer seiner dem zumindest einen Hohlraum abgewandten Außenflächen mit einer Glasschicht kraftschlüssig verbunden, vorzugsweise verklebt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Randprofil für ein licht- durchlässiges wärmedämmendes Abdeckelement, welches zumindest teilweise mit einem Elastomer gefüllt ist. Das Elastomer kann zum Zwecke der zumindest teilweisen Vakuumevakuierung eines oder mehrerer Hohlräume des Abdeckelements von einer Hohlnadel durchstochen werden. Erfindungsgemäß wird die so erzeugte Stichstelle unmittelbar, d.h. noch während des Ausleitens der Hohlnadel, durch die Materialeigenschaften des Elastomers im Wesentlichen gasdicht verschlossen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Vakuumevakuieren eines lichtdurchlässigen wärmedämmenden Abdeckelements wird ein in einem Randprofil des Abdeckelements angeordnetes Elastomer mit einer
Hohlnadel durchstochen und zumindest ein Hohlraum des Abdeckelements zumindest teilweise vakuumevakuiert. Während des Ausleitens der Hohlnadel wird die erzeugte Stichstelle durch die Materialeigenschaften des Elastomers im Wesentlichen gasdicht verschlossen.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abdeckelements, des Randprofils und der zugehörigen Verfahren sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
4. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele anhand der begleitenden Figuren im Einzelnen erläutert werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines Abdeckelementes nach der
Erfindung mit einer Dreifachstegplatte;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel eines Abdeckelementes nach der
Erfindung mit einer Doppelstegplatte;
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Abdeckelements nach der Erfindung in einer Explosionsdarstellung vor der Bildung eines im wesentlichem umlaufenden, teilweise elastisch ausgebildeten Randprofils;
Fig. 4 eine perspektivische Schrägansicht des Ausführungsbeispiels nach Figur 3, wobei das im Wesentlichen umlaufende Randprofil abdichtend anmontiert und das Randprofil einen Primär- und Sekundäraufbau aus einem Elastomer aufweist;
Fig. 5 eine Explosionsdarstellung nach Figur 4 vor dem Zusammenbau weiterer Bauelemente;
Fig. 6a-d Querschnittsansichten im Längsverlauf des Abdeckelements nach den Figuren 3 bis 5; und
Fig. 7 eine Querschnittsansicht im Längsverlauf des Abdeckelements nach den Figuren 3 bis 5.
5. Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
Die Figuren 1 und 2 zeigen Ausführungsformen eines Abdeckelements unter Verwendung einer Dreifach- bzw. Doppelstegplatte. Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung der Einfachheit halber insbesondere am Beispiel einer Doppelstegplatte erläutert, wobei die erfindungsgemäßen Konzepte selbstverständlich auch auf andere Abdeckelemente, unabhängig von der Anzahl der verwendeten Platten, an- wendbar sind.
Das Abdeckelement nach Figur 1 weist einen im Extrusionsverfahren hergestellten Kunststoff-Grundkörper 10 auf, im dargestellten Beispiel aus Polymethylmethacrylat (PMMA), der insgesamt transparent ausgebildet ist und drei plattenförmige, durch Stege auf Abstand gehaltene und zugleich verbundene parallele Elemente aufweist. Die drei platten- förmigen Elemente als solche und die sie verbindenden Stege bilden Hohlkammern 12. Die in Figur 1 unten liegende Fläche des Kunststoff- Grundkörpers 10 ist durch eine dünne Glasschicht 14 mit einer Dicke von 0,3 mm abdeckbar, während entsprechend die in Figur 1 oben lie- gende Fläche des Kunststoff-Grundkörpers 10 ebenfalls mit einer dünnen entsprechenden Glasschicht 16 abgedeckt werden kann.
Sämtliche Hohlkammern 12 des Kunststoff-Grundkörpers 10, wie sie in Figur 2 gezeigt sind, stehen nahe einem Randprofil 18, welches die Glasschichten 14, 16 gasdicht miteinander verbindet und mit dem Randfrei- räum nahe dem Randprofil 18 in Verbindung, so dass gemäß einer Ausführungsform über ein Evakuierungsventil 20 sämtliche Hohlräume des Abdeckelementes evakuierbar sind. Hierbei kann das Randprofil 18 samt Evakuierungsventil 20 an mindestens einer oder auch an allen Kanten des Abdeckelements - in einer Weise so, dass alle Hohlräume 12 des Abdeckelements gasdicht mit dem Evakuierungsventil 20 kommunizieren - angebracht sein.
Die Abfolge der Figuren 3 bis 7 zeigt die einzelnen Montageschritte zur Fertigung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Abdeckelements l. Figur 3 zeigt einen im Extrusionsverfahren hergestellten, insgesamt transparent ausgebildeten Kunststoff-Grundkörper 10 mit Hohlräumen 12, bestehend aus zwei durch Stege 13 auf Abstand gehaltenen und zugleich verbundenen parallelen plattenförmigen Ele- menten 5, welche zwei Außenflächen 9 und 11 des Grundkörpers 10 definieren. Der Kunststoff-Grundkörper 10 bevorzugter Ausführungsformen besteht hierbei im Wesentlichen aus Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC) oder aus einem (vorzugsweise über 72%) lichtdurchlässigen thermoplastischen Kunststoff. Um den Ausdehnungskoeffizien- ten des Kunststoff-Grundkörpers 10 zu verringern, kann die Beigabe von u.a. chemischen Komponenten in das Monomer und/oder Granulat des angewandten Kunststoffs vorgesehen werden.
Die in Figur 3 dargestellten, zur Bildung des im Wesentlichen umlaufenden Randprofils 18, 18a, 19, 19a dienenden Bauelemente 18, 19 bestehen in diesem Fall aus dem gleichen Kunststoff wie der Kunststoff- Grundkörper 10, sind im Extrusionsverfahren hergestellt und für die gewissermaßen abgussähnliche Anmontierung an den betroffenen Stellen der Stege 13 mechanisch angeschlitzt bzw. ausgefräst. Es kann aber auch mindestens eine wesentliche Fläche des Randprofils 18, 19 aus ei- nem anderen Material bestehen als der Grundkörper 10.
Nach der kraftschlüssigen Anmontierung des Randprofils 18, 19, vorzugsweise mit dem Monomerkleber der betroffenen Kunststoffbauelemente, wird vorgesehen, dass durch die Einspritzstellen 23 und 28 ein Elastomer mit geringer Härte in das Randprofil 18, 19 eingespritzt bzw. dieses damit aufgefüllt wird. Ebenso wird das Elastomer durch die Einspritzstelle 26 in den Primärdichtungs-Hohlraum 30 und durch die Einspritzstelle 27 in den Sekundärdichtungs-Hohlraum 31 eingeleitet. Hierdurch entsteht, wie in Figur 4 gezeigt, ein Abdeckelement 1, das einen Kunststoff-Grundkörper 10 mit abgedichteten Hohlräumen 12 und an allen vier Kanten ein zweifach umlaufendes, zumindest teilweise mit einem Elastomer (in diesem Fall Silikon) ausgebildetes Randprofil 18, 19, 18a, 19a aufweist.
Figur 5 zeigt den Kunststoff-Grundkörper 10 wie in Figur 4 beschrieben vor der kraftschlüssigen Verklebung der unten liegenden Außenfläche 9
des Kunststoff-Grundkörpers 10 in Anwendung einer Kleberschicht 15 mit einer dünnen Glasschicht 14 mit einer Dicke von 1,2 mm, sowie vor der kraftschlüssigen Verklebung der oben liegenden Außenfläche 11 des Kunststoff-Grundkörpers 10 in Anwendung einer Kleberschicht 15 mit einer dünnen Glasschicht 16 mit einer Dicke von ebenfalls 1,2 mm.
Allen vorliegend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist dabei gemeinsam, dass die Glasschichten 14, 16 mit den ihnen jeweils zugewandten Außenflächen 9, 11 des Kunststoff-Grundkörpers 10, vorzugsweise im Wesentlichen flächig, verklebt sind. Vorzugsweise wird dabei für das erfindungsgemäße Abdeckelement 1 eine Materialkombination gewählt, bei der die Ausdehnungskoeffizienten von Glasschicht 14, 16, Klebeschicht 15 und Grundkörper 10 im Idealfall im Wesentlichen übereinstimmen, jedenfalls aneinander angepasst sind. Dadurch wird erfindungsgemäß erreicht, dass die Klebeschicht 15 durch ihre elastischen Eigenschaften zwischen der Ausdehnung des organischen Grundkörpers 10 (Kunststoff) und der Ausdehnung der anorganischen Glasschicht 14, 16 gewissermaßen eine regulierende Funktion einnimmt. Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß vorgesehen, eine Verklebung vorzunehmen, die dem Kunststoff-Grundkörper 10 - innerhalb seines Ausdeh- nungskoeffizienten - trotz einer kraftschlüssigen Verklebung mit einer Glasschicht 14, 16 eine gewisse Dynamik erlaubt, ohne dass dabei das Abdeckelement bzw. die Bauelemente maßgeblich nachteilig beansprucht wird bzw. werden. In diesem Zusammenhang kann neben einer im Wesentlichen flächigen Verklebung auch eine partielle, d.h. eine qua- si-monolithische Verklebung vorgesehen werden.
Der Erfindung liegt dabei die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass bei der erfindungsgemäßen Verklebung auftretende Schub- und Druckkräfte auf das Abdeckelement 1 nicht ausschließlich punktuell auf die betroffene Glasschicht 14, 16 des Abdeckelements wirken, sondern diese teilweise auf die der Glasschicht 14, 16 benachbarten Bauelemente und/oder über die Stege 13 bedingt auf andere Teilflächen des Abdeckelements 1 geleitet werden. Bei Ausführungsformen mit einer Klebe- schichtdicke über 0,8 mm und im Besonderen bei Anwendung eines Klebers mit geringer Härte wirkt die Klebeschicht 15 den auftretenden Kräften gegenüber sogar gewissermaßen teilweise kraftabsorbierend. Bei
Auftritt von sehr hohen Kräften auf das erfindungsgemäße Abdeckelement l und z.B. Bruch der dem Gewächshausinneren zugewandten Glasschicht 14 wird durch die erfindungsgemäße Verklebung das Herunterfallen von Glasstücken auf darunter befindliche Personen effizient ver- mindert.
Dabei kann vorteilhafterweise vorgesehen werden, dass die verwendete Klebeschicht 15 mit den vorgenannten gattungsgemäßen Eigenschaften aus einem bis zu 93% lichttransparenten, gießbaren Zweikomponenten- Silikonkautschuk besteht. Bei bevorzugten Ausführungsformen beträgt die Dicke der Klebeschicht 0,4 mm bis 2 mm. Für die Verklebung der
Bauelemente kann u.a. eine Unterdruck- Verklebungstechnik vorgesehen werden. Zudem kann vorgesehen werden, dass die verwendete Klebeschicht 15 mit den vorgenannten gattungsgemäßen Eigenschaften aus einer bis zu 93% lichttransparenten Laminierfolie (auch unter der Be- Zeichnung EVA- Folie bekannt) besteht. Bei bevorzugten Ausführungsformen beträgt die Dicke der Laminierfolie 0,4 mm und 2 mm. Für die Verklebung der Bauelemente kann u.a. eine Unterdruck und/oder Roll- laminierungstechnik vorgesehen werden.
In den vorliegend gezeigten Ausführungsformen kann zumindest eine der Glasschichten 14, 16 beispielsweise aus Flachglas, u.a. Natriumsilikatglas, Floatglas oder eisenarmem Weißglas, bestehen und vorzugsweise eine Dicke von 1,2 mm bis 3,2 mm aufweisen. Zudem kann zumindest eine der Glasschichten 14, 16 aus gehärtetem Glas bestehen und eine Dicke von vorzugsweise 0,6 mm bis 1,2 mm aufweisen. Ferner kann vor- gesehen sein, dass zumindest eine der Glasschichten 14, 16 aus Borosili- katglas besteht und eine Dicke von 0,1 mm bis 0,6 mm aufweist. Schließlich kann vorgesehen sein, dass bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abdeckelements mindestens eine der Glasschichten 14, 16 eine Dicke zwischen 1,2 mm und 2 mm aufweist. Die Kombination eines Kunststoffgrundkörpers mit einer Glasschicht ist im Allgemeinen bereits in der DE 33 00 408 Ai vorgeschlagen worden. Hier erfolgt die Kombination zwischen Kunststoffkörper und Glasplatte jedoch in Form eines Gleitlagers oder eines Gleitmittels, um eine Relativbewegung von Kunststoffkörper und Glasplatte bei Wärmedehnungen
oder dergl. zu erlauben. Erfindungsgemäß hat sich jedoch gezeigt, dass bei Bauelementen, die nicht kraftschlüssig miteinander verbunden sind, die der Witterung zugewandte Glasplatte bei u.a. Hagelschlag schnell zu Glasbruch führen kann, wenn die der Witterung zugewandte Glasplatte nicht mindestens eine Dicke von 3,2 mm aufweist, vorzugsweise über 4 bis 5 mm, was unweigerlich zu großen Gewichtsproblemen führt. Bei Verwendung einer der Witterung zugewandten Glasplatte mit einer Materialdicke vom mindestens 3,2 mm sowie - um das Gewicht des Abdeckelements so gering wie möglich zu halten - der dem Gewächshausin- neren zugewandten Seite des Abdeckelements einer dünneren Glasplatte mit einer Materialdicke von 2 mm (oder dünner) hat sich demgegenüber gezeigt, dass nach aufgebrauchter Vorspannung - teilweise bereits durch das Gewicht der übergeordneten Bauelemente verursacht - bei geringfügigen zusätzlich auftretenden Schub- und Druckkräften auf das Abde- ckelement die besagte dünnere Glasplatte sehr schnell bricht und somit herunterfallende scharfkantige Glasstücke darunter befindliche Personen folgenschwer verletzen können.
In der DE 40 42 265 Ai wird vorgeschlagen, auf eine Polykarbonatplatte einseitig eine mindestens 5 mm bis 10 mm dicke Rohglasplatte mit einer transluzenten Zwischenschicht aufweisend ein mit Natronwasserglas getränktes Glasgespinst und/oder eine Glasvliesmatte aufzubringen. Das beschriebene Abdeckelement ist in Folge der für die Verklebung verwendeten Materialien sehr stark transluzent und ist bei den verwendeten Glasplatten mit einer Dicke zwischen 5 bis 10 mm mit sehr hohen Ge- wichten verbunden. Ferner weist das Abdeckelement auch nicht die
Wärmedämmung auf, wie dies bei dem erfindungsgemäßen lichtdurchlässigen Abdeckelement unter Bildung eines„Vakuums" (Unterdrucks im Verhältnis zum Umgebungsdruck) in dem Hohlraum/den Hohlräumen möglich ist, so dass sich die Merkmale und Vorteile eines solchen Abdeckelements, wie sie insbesondere für Gewächshauszwecke erforderlich sind, nicht erzielen lassen.
Ferner unterscheidet sich das erfindungsgemäße Abdeckelement 1 von dem beispielsweise aus der DE 10 2008 034 842 Ai bekannten unter anderem dadurch, dass keine allseits gasdichte Glasumhüllung nach Art einer Ganzglasdoppelscheibe gebildet wird, was zu entsprechenden Ge-
wichtsproblemen führen würde. Vielmehr hat es sich wie oben erläutert gezeigt, dass bereits eine sehr dünne Glasschicht 14, 16 zur Abdeckung der Außenflächen 9, 11 des Kunststoff-Grundkörpers 10 ausreicht, um die Permeation von Luft aus der Umgebungsluft in die inneren Hohl- räume 12 des Kunststoff-Grundkörpers 10 zu verhindern (bzw. stark zu vermindern). Das erfindungsgemäße lichtdurchlässige Abdeckelement 1 eignet sich daher gemäß den Anforderungen beim Gewächshausbau besonders gut als Leichtbauelement.
Für eine verbesserte und nachhaltige Verklebung der Bauelemente wird der Kunststoff-Grundkörper 10 und/oder mindestens eine dem Kunststoff-Grundkörper 10 zugewandte Hauptfläche der Glasschicht 14, 16 vorzugsweise vor der eingangs beschriebenen Verklebung der Bauelemente mit einer Haftgrundierung (auch unter dem Begriff„Primer" bekannt) vorzugsweise flächig versehen bzw. benetzt. Die Haftgrundierung kann u.a. auf der Basis von Lösungen und/ oder wässerigen Dispersionen bestehen und wird vorzugsweise im Sprühverfahren aufgetragen.
Im Hinblick auf den Ausdehnungskoeffizienten des Kunststoff- Grundkörpers 10 und der vorgesehenen späteren gasdichten Randabdeckung kann vorgesehen werden, dass die Glasschichten 14, 16, bis zu 4 mm kürzer sind als die Außenmasse des Kunststoff-Grundkörpers 10.
In den Figuren 6a-d und 7 werden Querschnittansichten im Längsverlauf des Abdeckelements 1 von Figuren 3 bis 5 gezeigt, bei der die Glasschichten 14, 16 mit den ihnen zugewandten plattenförmigen Hauptflächen des Kunststoff-Grundkörpers 10 kraftschlüssig verklebt sind und die Hohlräume 12 des Kunststoff-Grundkörpers 10 mit einem im Wesentlichen umlaufenden Primärrandprofil 18 und einem Sekundärrandprofil 19 verschlossen sind.
Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß der Figuren 1 und 2 ist das Randprofil 18, 19 hier nicht mit einem konventionellen Evakuie- rungsventil 20 ausgestattet.
In der Ausführungsform nach den Figuren 6a-d und 7 ist vorgesehen, dass das im Wesentlichen umlaufende Randprofil 18, 19 des Abdeckelements 1 unter Bildung zumindest eines Hohlraums mit einem Elastomer
32, 34, vorzugsweise aus Naturkautschuk und/oder Silikon, aufgefüllt bzw. aufgespritzt wird (in den Figuren 6a-d und 7 grau schattiert). Hierbei hat sich gezeigt, dass es bereits ausreichend sein kann, dass der zumindest eine Hohlraum des Randprofils 18, 19, mit anderen Worten die elastomere Komponente 32, 34 des Randprofils, zwischen 1 cm bis 2 cm beträgt.
Nach Figur 6a-6c ist erfindungsgemäß vorgesehen, eine an eine Vakuumpumpe gasdicht angeschlossene, vorzugsweise metallische Kanüle 35 oder anderweitige Hohlnadel durch die Öffnungen 23, 24 sowie die Eva- kuationsstelle 25 und somit auch zwangsläufig durch die in dem Randprofil 18, 19 befindlichen elastomeren Schichten 32, 34 einzuleiten, bis die Kanüle 35 mit den zu evakuierenden Hohlräumen 12 des Kunststoff- Grundkörpers 10 korrespondiert. In den Figuren 6a-6c ist nur eine einzige Evakuationsstelle 25 und eine einzige Kanüle 35 dargestellt. Die vorliegende Erfindung stellt aber auch eine Ausführungsform bereit, in welcher durch eine Mehrzahl von Evakuationsstellen 25 gleichzeitig eine Evakuationsvorrichtung durchgeführt wird, welche eine Mehrzahl von kammartig angeordneten Kanülen 35 bzw. Hohlnadeln umfasst.
Hierbei sind in der Ausführungsform nach den Figuren 6a-d und 7 die kunststoffanteiligen Wände des Randprofils 18, 19 an den Evakuations- öffnungen 23 und 24 durchgebohrt. An der Evakuationsstelle 25 ist die zugehörige Wand nicht durchgebohrt, jedoch vorzugsweise angebohrt, sodass sie von der Kanüle 35 durchstechbar ist. Die angebohrte Wanddicke an der Evakuationsstelle 25 wird so gewählt, dass sie einerseits eine ausreichende Stabilität gegenüber dem notwendigen Druck für das Aufspritzen bzw. Auffüllen des Randprofils 18, 19 mit Elastomermasse 32, 34 aufweist und andererseits das vereinfachte Durchstechen der Wand an der Stelle 25 mit der Kanüle 35 ermöglicht wird. Es hat sich gezeigt, dass bei der bevorzugten Ausführungsform eines Abdeckelements 1 aus Polymethylmethacrylat (PMMA) an der Evakuationsstelle 25 eine
Wandstärke zwischen 0,2 und 0,4 zweckmäßig ist. Unter anderem kann in einer alternativen Ausführungsform, bei der die Elastomermasse 32, 34 in die Hohlräume des Randprofils 18, 19 vor der Montage des Randprofils an den Kunststoff-Grundkörper 10 aufgespritzt bzw. aufgefüllt ist,
auch die Evakuationsstelle 25 bereits durchstochen bzw. durchgebohrt gefertigt sein, d.h. als weitere Evakuationsöffnung.
Alternativ kann vorgesehen werden, dass bei der Herstellung des Kunststoff-Grundkörpers 10 im Extrusionsverfahren mindestens ein Randpro- fil 18, 19 direkt bei der Herstellung, noch innerhalb der Verformungstemperatur des Kunststoffs mit einer z.B. Pressvorrichtung geschlossen wird. Ferner kann vorgesehen werden, mindestens ein Randprofil 18, 19 in Hinzunahme einer Vergussmasse monolithisch zu bilden/verschließen. Bei allen möglichen Optionen der Bildung des Rand- profils 18, 19 setzen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung voraus, dass während und/oder im Anschluss an die Bildung des Randprofils 18, 19 das Randprofil eine elastomere primäre 18 und vorzugsweise eine elastomere sekundäre 19 Schicht aufweist, welche sich für eine erfindungsgemäße Vakuumevakuation eignet. Nach der erfindungsgemäßen Vakuumevakuation durch die hierfür vorgesehenen Evakuationsöffnungen 23, 24 und die (durchstechbare) Evakuationsstelle 25 sowie durch die elastomeren Schichten 32, 34 kann vorgesehen werden, dass die Stichstellen der Kanüle 35 gasdicht verschlossen werden (wie in Figur 6d gezeigt; dort hat sich der quer durch die Elastomermasse 32, 34 verlaufende Stichkanal der Kanüle 35 gewissermaßen wieder verschlossen). Der Erfindung liegt hierbei die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass nach der Vakuumevakuation des Hohlraums/der Hohlräume 12 und Ausleitung der Kanüle 35 die elastische Komponente 32, 34 des Randprofils 18, 19 den im Inneren des Kunststoff-Grundkörpers 10 gebildeten Unterdruck nicht unmittelbar entweichen lässt. Vielmehr zeigt sich, dass sich die Stichstelle im Besonderen bei Anwendung eines Elastomers mit geringer Härte während der Ausleitung der Kanüle 35 aus der in dem Randprofil 18, 19 befindlichen Elastomermasse 32, 34 auf eine effiziente Weise wieder verschließt. Ferner kann vorgesehen sein, dass u.a. die Stichstelle 23 an der dem Vakuum bildenden Hohlraum 12 abgewandten Seite unmittelbar nach Ausleitung der Kanüle 35 im Wesentlichen gasdicht versiegelt wird. Die Versiegelung kann u.a. durch tropfenartiges Einspritzen des gleichen wie im Randprofil 18, 19 verwendeten Elastomers, eines anderen, sich mit dem
Elastomer monolithisch verbindenden Bauelements und/oder durch thermisches Veröden u.a. der Stichstelle 23 vorgenommen werden.
Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass alle der Außenatmosphäre zugewandten Flächen des Randprofils 18, 18a, 19, 19a mit ei- nem im Wesentlichen gasdichten, dünnschichtigen Abdeckmittel 36 kraftschlüssig abgedeckt werden (siehe Figur 6d), vorzugsweise in einer Weise, dass die Randabdeckung mehrere Millimeter bis wenige Zentimeter auf mindestens eine der Glasschichten 14, 16 abdeckend übergreift.
Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass das dünnschichtige Ab- deckmittel 36 lichtdurchlässig ist. Für eine solche gasdichte Randabdeckung kann z.B. ein Aluminiumklebeband vorgesehen werden. Die Randabdeckung sollte jedoch in einer Weise angebracht werden, dass auch die Randabdeckung dem Kunststoff-Grundkörper 10 innerhalb seines Ausdehnungskoeffizienten eine gewisse Dynamik erlaubt. Bei der Ausführungsform der Randabdeckung 36 mit einem Aluminiumklebeband kann bereits ein geringfügiger Faltenbalg in der Geometrie des Aluminiumklebebands den erforderlichen Spielraum für eine Längenausdehnung des Kunststoff-Grundkörpers 10 zur Verfügung stellen.
Liegt der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) z.B. einer PMMA- Stegdreifachplatte typischerweise bei etwa 2,8 W/ m2K, so können bei einer Aufführungsform des erfindungsgemäßen Abdeckelements 1 mit PMMA-Stegdreifachplatte als Grundkörper 10, teilweise evakuierten Hohlräumen 12 und bei einem Gewicht von etwa 8 kg/m2 dauerhaft bzw. sehr langfristig U- Werte von bis zu 0,6 W/m2K erzielt werden. Ein sol- eher Wärmedurchgangskoeffizient kann üblicherweise nur bei sehr hochwertigem 3-Fachisolierglas mit Argon- oder Krypton-Füllung erreicht werden, bei dem das Gewicht der Verglasung etwa 30 kg/m2 beträgt.
Die vorliegende Erfindung stellt demnach eine technische Lösung bereit, die sich durch eine schnelle, effektive sowie kostengünstige Vakuumeva- kuation auszeichnet. Bei bekannten vakuumevakuierten lichtdurchlässigen thermoplastischen Abdeckelementen hat sich hingegen gezeigt, dass der Einsatz von konventionellen Vakuumventilen mit maßgeblichen
technischen Problemen behaftet ist. Vielmehr ist das Problem der gasdichten und kraftschlüssigen Montage eines konventionellen Vakuumventils, in einer - vor allem im Hinblick auf die Losmengen an Abdeckelementen, wie sie im Gewächshausbau benötigt werden - vorzugs- weise Online- Prozessgeschwindigkeit bis dato ein im Ganzen ungelöstes Problem. Die Höhe des Randprofils von Gewächshausabdeckungen aus thermoplastischen Kunststoffen ist - u.a. aus bautechnischen Gründen und Vorgaben - international zwischen 8 und 16 mm als Branchenstandard bekannt. In der Vergangenheit hat es sich mehrfach gezeigt, dass aufgrund der geringen Höhe des Randprofils - die Stelle, an der das Vakuumventil aus technischen Gründen vorzugsweise anzubringen ist - die bekannten vakuumevakuierten Abdeckelemente vor weitere bedeutsame Herausforderungen stellt. Insbesondere fehlen bei der Anzahl der benötigten Ventile geeignete Vakuumventile, die sowohl technische (d.h. mit geringer Bauelementhöhe) als auch wirtschaftliche Kriterien der Machbarkeit erfüllen. Infolge dessen verfehlten vorgesehene vakuumevakuierte lichtdurchlässige Abdeckelemente oftmals ihre Markteinführung.
Für die erfindungsgemäße Vakuumevakuation der Hohlräume 12 hat sich gezeigt, dass sich metallische Kanülen bis zu 4 mm Außendurch- messer und 2 mm Hohlnadeldurchmesser am besten eignen. Metallische Kanülen der eingangs genannten Art sind aus der Abdichtungs- und Injektionstechnik bekannt.
Hierbei hat sich gezeigt, dass die bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Randprofils 18, 19, welches eine primäre elastische Randverbundkomponente 18 und eine sekundäre elastische Randverbundkomponente 19 aufweist, die kostenintensive Anschaffung und die aufwendige Aufbringung eines konventionellen Vakuumventils überflüssig macht.
Erfindungsgemäß wird zudem das im Wesentlichen umlaufende Rand- profil 18, 18a, 19, 19a des lichtdurchlässigen Abdeckelements 1 so bereitgestellt, dass auch an den Flächen des Randprofils 18, 18a, 19, 19a keine Luft in den Hohlraum/die Hohlräume 12 des Kunststoff-Grundkörpers eindringt bzw. diese langfristig stark vermindert wird. Die Erfindung basiert insofern auf dem Ansatz, dass neben der Abdeckung der Haupt-
flächen des Kunststoff-Grundkörpers 10 mit Glasschichten 14, 16 erst mit der gasdichten Abdeckung (u.a. Aufspritzung mit einem Elastomer) des Randprofils 18, 18a, 19, 19a, mit anderen Worten mit der weitest möglichen gasdichten Verkapselung, sämtlicher der Außenatmosphäre zugewandten Flächen des Kunststoff-Grundkörpers 10, die technische Machbarkeit der gewünschten Wärmedämmung durch ein erzeugtes Vakuum maßgeblich und langfristig möglich wird.
Es ist im Übrigen allerdings nicht zwingend notwendig - wie beispielhaft in Figur 2 dargestellt -, dass das Randprofil 18 die Glasschichten 14, 16 gasdicht übergreift; vielmehr könnte die Konstruktion auch so gewählt werden, dass die Glasschichten 14, 16 nahe dem Umfangsrand des Kunststoff-Grundkörpers 10 einen Randbereich der Deckflächen des Kunststoff-Grundkörpers 10 freilassen, wobei dann das Randprofil 18 gasdicht unmittelbar die beiden Außenflächen 9 und 11 des Kunststoff - Grundkörpers 10 miteinander verbindet und somit die Glasschichten 14, 16 besonders dünn ausgebildet werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt ferner die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass aufgrund der erfindungsgemäßen Glasabdeckung 14, 16 des lichtdurchlässigen Abdeckelements 1 ein Auf- und Entquellen des Kunststoff-Grundkörpers 10 und in Folge dessen der unerwünschte Ausdehnungskoeffizient des Kunststoff-Grundkörpers 10 bis zu 10% verringert werden kann. Zudem wird auch das Eindringen von Luftfeuchtigkeit aus der Umgebungsluft in das Innere des Kunststoff- Grundkörpers 10 verringert, sodass in der Folge ein Beschlagen der In- nenflächen des Abdeckelements 1 maßgeblich unterbunden wird. Hierzu kann ferner vorgesehen sein, dass sich im und/oder am Randprofil 18, 19 und/oder in dem zumindest einen Hohlraum 12 des Abdeckelements 1 ein Trocknungsmittel befindet. Außerdem ergibt sich wegen der hohen Materialdichte der Glasschicht(en) 14, 16 eine sehr effiziente, gleichmä- ßige und nachhaltige Abführung von Kondenswasser - welches sich unweigerlich, auf Grund von hoher Luftfeuchtigkeit in einem Gewächshaus, auf der Oberfläche der dem Gewächshausinneren zugewandten Seite des Abdeckelements bildet. Ferner wird das lichtdurchlässige Abdeckelement 1 hinsichtlich der mechanischen und/oder chemischen Eigenschaf-
ten, insbesondere seiner Biegefestigkeit, Kratzfestigkeit und Säurefestigkeit, verbessert.
Mit der erfindungsgemäßen Glasabdeckung 14, 16 des Kunststoff- Grundkörpers 10 wird zudem die Entflammbarkeit des lichtdurchlässi- gen Abdeckelements 1 deutlich reduziert. Somit kann das Abdeckelement 1 einer hohen Brandschutzklasse zugeordnet werden. Andererseits beeinträchtigen die vorzugsweise dünnen Glasschichten 14, 16 die gattungsgemäßen Eigenschaften des Abdeckelements 1 hinsichtlich Gewicht und Lichtdurchlässigkeit allenfalls geringfügig. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass bei dem erfindungsgemäßen Abdeckelement 1 einerseits die Vorteile von Glas und zugleich eines Kunststoff- Hohlkammerkörpers genutzt sowie andererseits deren Eigenschaften signifikant verbessert werden.
Es kann vorgesehen sein, dass zugunsten einer verbesserten Haftung der jeweiligen Glasschicht(en) 14, 16 und der ihr/ihnen zugewandte(n) Flä- che(n) des Kunststoff-Grundkörpers 10 mindestens eine zu verklebende Fläche der Glasschicht 14, 16 und/oder mindestens eine der Glasschicht 14, 16 zugewandte Fläche des Kunststoff-Grundkörpers 10 strukturiert, u.a. aufgeraut, prismiert und/oder geriffelt ist. Dünnschichtiges, einsei- tig strukturiertes Flachglas ist beispielsweise aus dem Bereich der Pho- tovoltaikanlagen unter dem Namen„Patterned Solar Glass" bekannt. Die Oberflächenstrukturierung des erfindungsgemäßen Kunststoff- Grundkörpers 10 kann direkt bei der Herstellung und/oder nachträglich u.a. mechanisch vorgenommen werden. Zudem kann auch vorgesehen sein, dass mindestens eine, vorzugsweise dem Kunststoff-Grundkörper 10 abgewandte Fläche der Glasschicht 14, 16 mit einer Antireflexionsschicht, einer Low-E-Beschichtung und/oder z.B. einer„hydrophilen" („Glas mit selbstreinigenden Eigenschaften") Beschichtung ausgestattet ist. Auch der zumindest eine Hohlraum 12 des Kunststoff-Grundkörpers 10 kann u.a. mit einer Antireflexionsbeschich- tung versehen werden. Schließlich kann vorgesehen sein, dass vorzugsweise zumindest eine wesentliche Fläche der Glassicht 14, 16 ein„Diffussed Glass" aufweist, d.h. die Innen- und/oder Außenseite jeweils einer oder beider Glasschichten 14, 16.
Femer kann auch durch die Anordnung, den Verlauf und/oder die Winkel der Stege 13 und/oder die Bildung des Randprofils 18, 19 eine teilweise Minderung des Ausdehnungskoeffizienten der plattenförmigen Elemente 5 und/oder des Kunststoff-Grundkörpers 10 vorgesehen wer- den.
Der Erfindung liegt die weitere überraschende Erkenntnis zugrunde, dass es vor allem bei einer bevorzugten Ausführungsform des lichtdurchlässigen Abdeckelements 1, bei dem der Kunststoff-Grundkörper 10 aus Polymethylmethacrylat (PMMA) besteht, ausreichend ist, die im gegen- seitigen Abstand angeordneten parallelen plattenförmigen Elemente 5 des Kunststoff-Grundkörpers 10 bis zu 30% dünner zu gestalten als bei bekannten Abdeckelementen. Hierdurch ist es möglich, das erfindungsgemäße lichtdurchlässige Abdeckelement 1 günstiger und mit noch geringerem Gewicht herzustellen. Vor und/oder während der Bildung des Randprofils 18, 19 kann ferner vorgesehen sein, die Luftfeuchtigkeit im Inneren der Hohlräume 12 des Kunststoff-Grundkörpers 10 - um der unerwünschten Längenausdehnung des Kunststoff-Grundkörpers 10 entgegenzuwirken - auf unter 40% und vorzugsweise unter 30% zu senken. Es wird daher vorgeschlagen, die Bildung des Randprofils 18, 19 z.B. in einem als„Cleanroom" bekannten Raum mit den vorgenannten Luftfeuchtigkeitswerten vorzunehmen.
Die Hohlräume 12 des Abdeckelements 1 können zumindest teilweise evakuierbar sein. Dabei ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass mindestens in einem Hohlraum 12 des Abdeckelements 1 kein Vakuum gebildet wird. Hiermit wird erreicht, dass in Regionen mit starkem Schneefall an der der Witterung zugewandten Oberfläche des Abdeckelements 1, wo kein Vakuum gebildet wird, eine höhere Wärmekon- vektion stattfindet und damit die Schneedecke an dieser Stelle linear unterbrochen ist und somit das Abschmelzen und/oder Abgleiten der Schneedecke in Richtung einer Rinne/Traufe zugunsten einer bestmöglichen Freigabe der Gewächshausdachfläche unterstützt wird. In einer alternativen Ausführungsform kann mindestens ein Hohlraum 12 des Abdeckelements 1 mit einem im Wesentlichen transparenten Isolationsmittel wie z.B. Argon und/oder Kryptongas gefüllt werden.
Im Gegensatz zu einem mit bekannten Abdeckelementen abgedeckten Gewächshaus, bei dem Heizkessel und/oder Kraft- Wärme- Kopplungsanlagen von bis zu mehreren Megawatt Heizleistung notwendig sind, kommt ein mit dem erfindungsgemäßen Abdeckelement abgedecktes Gewächshaus mit einem deutlich kleineren Heizkessel und/oder einer kleineren Kraft-Wärme-Kopplungsanlage für die Warmwasseraufbereitung aus. In Folge dessen finanzieren die erzielten Einsparungen bei der Größe der Heizkesselanlage - sowie beachtliche zusätzliche Einsparungen bei allen dem Heizkessel vor- und nachgeschalteten technischen und mechanischen Komponenten und/oder Anlagen - etwa 2/3 der Initialinvestition ein mit dem erfindungsgemäßen, lichtdurchlässigen Abdeckelement abgedecktes Gewächshaus.
Betriebswirtschaftliche Berechnungen zeigen, dass die verbleibenden etwa 1/3 der Initialinvestition nach wenigen Jahren zusätzlicher Einsparungen an Heizmittelkosten ihren Break-Even-Point erreichen werden.
Ein mit dem erfindungsgemäßen Abdeckelement abgedecktes Gewächshaus verursacht zudem über Jahrzehnte hinweg maßgeblich geringere C02-Emissionen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Figuren sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Liste der Bezugszeichen:
I Abdeckelement
5 Plattenförmiges Element
9 Unten liegende Außenfläche des Kunststoff-Grundkörpers
10 Kunststoff-Grundkörper
II Oben liegende Außenfläche des Kunststoff-Grundkörpers
12 Hohlraum
13 Steg
14 Glasschicht
15 Klebeschicht
16 Glasschicht
18 Primäres Randprofil Längsseite
18a Primäres Randprofil Querseite
19 Sekundäres Randprofil Längsseite
19a Sekundäres Randprofil Querseite
20 Evakuierungsventil
23 Einspritzstelle Elastomer, zgl. Evakuationsstichstelle/ Primärdichtung
24 Einspritzstelle Elastomer, zgl. Evakuationsstichstelle/ Sekundärdichtung
25 Angebohrte, durchstechbare Evakuationsstichstelle der Hohl- raum-zugewandten Wand
26 Einspritzstelle für Randprofil 18a
27 Einspritzstelle für Randprofil 19a
28 Einspritzstelle für Randprofil 18
30 Hohlraum des Randprofils 18a
31 Hohlraum des Randprofils 19a
32 Elastomer im Randprofil 18
34 Elastomer im Randprofil 19
35 Kanüle
36 Abdeckmittel