Rückspiegelanordnung für Kraftfahrzeuge
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rückspiegelanordnung für Kraftfahrzeuge.
Rückspiegelanordnungen für Kraftfahrzeuge besitzen eine reflektierende Fläche, die das Beobachten des rückwärtigen Verkehrs ermöglicht. Üblicherweise sind die Rückspiegelanord- nungen zusätzlich abblendbar ausgebildet. Hierdurch wird bei der Fahrt in der Dunkelheit ein Blenden durch hinterherfahrende Fahrzeuge vermieden. Bei automatisch abblendbaren Rückspiegelanordnungen messen bzw. erfassen Lichtsensoren den Helligkeitsunterschied zwischen Autovorfeld und rückwärtigem Verkehrsraum. Die Messwerte werden dann an eine Auswerte- und Steuerelektronik weitergeleitet und das Reflexionsvermögen der Spiegelan- Ordnung entsprechend verändert. Hierbei werden Spiegelbaugruppen verwendet, die optische Zellen umfassen. Diese optischen Zellen können beispielsweise als Flüssigkristall-Zellen ausgebildet sein. Bei diesen Spiegelanordnungen ist bei Anlegen eines elektrischen Feldes das Reflexionsvermögen veränderbar.
Zusätzlich sind die Rückspiegelanordnungen für den Außenbereich häufig beheizbar ausge- führt. Hierdurch wird eine Beeinträchtigung der Sicht insbesondere in den Wintermonaten durch Wassertropfen, Frost, Vereisung vermieden. Konventionelle, nicht mit einer optischen Zelle ausgestattete Spiegelanordnungen umfassen dabei eine Glasplatte, eine reflektierende Beschichtung und eine auf der Rückseite der reflektierenden Beschichtung angeordnetes Flächenheizelement. Dieses Flächenheizelement ist üblicherweise eine Trägerfolie, die eine elektrische Widerstandsheizung umfasst und mit der reflektierenden Beschichtung verklebt wird. Das Flächenheizelement ist dabei auf einer Trägerplatte angeordnet, die die Spiegelbaugruppe trägt. Die durch das Widerstandselement erzeugte Wärme wird dabei durch die reflektierende Beschichtung zu der nach außen weisenden Glasplatte geleitet, um dort die Außenfläche beispielsweise zu enteisen. Für eine Spiegelbaugruppe, die eine Flüssigkristallzelle umfasst, sind die bekannten eingangs beschriebenen Flächenheizelemente und deren Anordnung allerdings ungeeignet. Eine Verklebung von Trägerplatte-Flächenheizelement-Flüssigkristallzelle-Glasplatte führt zu Verspannungen aufgrund der Toleranzen der Einzelteile innerhalb der Flüssigkristallzelle. Diese Verspannungen bewirken in der Flüssigkristallzelle Anhäufungen von Flüssigkristallen des Flüssigkristallmediums, was zu deutlichen, dunklen Flecken des für den Benutzer sichtbaren optischen Bildes führt.
Eine beheizbare Spiegelbaugruppe, die eine optische Zelle umfasst, ist aus der US
2004/0240029 A1 bekannt. Bei dieser vorbekannten Spiegelbaugruppe ist die optische Zelle über ein Medium mit einem Reflektor verbunden. In einer Ausführungsvariante ist es vorgesehen, den Reflektor als Heizung auszuführen. Eine weitere Ausführungsvariante sieht vor, dass zwischen optischer Zelle und Reflektor ein beheizbarer Luftspalt vorgesehen ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine automatisch abblendbare beheizbare Rückspiegelanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einer optischen Flüssigkristallzelle derart weiterzubilden, dass die Rückspiegelanordnung ein für den Fahrzeuginsassen als Benutzer dauerhaft einwandfreies optisches Bild erzeugt.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die im Anspruch 1 angegebene Rückspiegelanordnung, wobei auf der Trägerplatte ein Flächenheizelement angeordnet ist, welches eine Wärmestrahlung erzeugt und zwischen der Trägerplatte und der Spiegelbaugruppe ein Gehäusespalt verbleibt, und wobei die Wärme- Strahlung auf eine auf der reflektierenden Beschichtung der Spiegelbaugruppe angeordneten strahlungsabsorbierenden Beschichtung übertragen wird, werden die oben genannten Nachteile vermieden. Die Spiegelbaugruppe mit optischer Zelle ist nicht starr mit dem Flächenheizelement und der Trägerplatte verbunden, wodurch Verspannungen vermieden werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Rück- spiegelanordnung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bevorzugte Ausführungsformen der Rückspiegelanordnung für ein Kraftfahrzeug werden nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei veranschaulichend auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Rückspiegelanordnung als Außenspiegelanordnung; und
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einem Querschnitt einer Spiegelanordnung.
Die Figur 1 zeigt in einer Ansicht einen als Fahrzeugaußenspiegel 1 ausgebildete Rückspiegelanordnung, der einen Spiegelfuß 2 sowie einen Spiegelkopf 3 umfasst. Der Fahrzeugaußenspiegel 1 wird in bekannter Weise an der Fahrer- bzw. Beifahreraußenseite des Kraftfahrzeugs befestigt. Der Spiegelkopf 3 ist dabei klappbar an dem Spiegelfuß 2 angeordnet und weist ein Gehäuse 4 aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial auf. Das Gehäuse 4 ist halbschalenförmig ausgeführt und weist einen Aufnahmeraum auf, der nach vorne hin eine Aufnahmeöffnung aufweist. In dem Aufnahmeraum ist eine Spiegelbaugruppe 5 eingesetzt, die üblicherweise auf einer im Aufnahmeraum des Spiegelgehäuses 4 angeordneten verstellbaren als Gehäuseelement ausgebildeten Trägerplatte 6 gelagert ist. Des Weiteren ist ein Lichtsensor vorgesehen, mit dem die Lichtintensität der Umgebung aus Richtung des nachfolgenden Verkehrs erfasst wird. Zusätzlich wird die Lichtintensität des Vorfeldes des Kraftfahrzeuges erfasst. In Abhängigkeit der gemessenen Signale wird dann eine Ansteuerung und Abdunkelung der Spiegelbaugruppe 5 bewirkt.
Anhand der Figur 2 wird nachfolgend ein Ausschnitt aus einem Querschnitt der erfindungs- gemäßen Rückspiegelanordnung 1 beschrieben, die mit einer automatischen Abblendfunktion ausgestattet und beheizbar ausgebildet ist. Auf die Darstellung und näheren Beschreibung der die Lichtintensität erfassenden Sensoren, die Ansteuer- und Auswerteelektronik wird verzichtet. Diese ist dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt.
Zur Veränderung des Reflexionsgrades umfasst die erfindungsgemäße Spiegelbaugruppe 5 eine Flüssigkristallzelle 7. Diese weist eine transparente vorderseitige Trägerschicht 8, eine transparente rückseitige Trägerschicht 9 und eine zwischen den Trägerschichten 8,9 angeordnete elektrisch ansteuerbare ein Flüssigkristallmedium umfassende Flüssigkristallschicht 10 auf. Zur elektrischen Ansteuerung ist die Flüssigkristallschicht 10 zwischen zwei transparenten elektrisch leitfähigen Schichten angeordnet. Bei dieser Technologie basierend auf Flüssigkristallen wird der Effekt ausgenutzt, dass bei Anlegen eines elektrischen Feldes an die Flüssigkristallzelle 7 sich die Flüssigkristallmoleküle parallel zum elektrischen Feld orientieren. Im Grundzustand, das heißt ohne ein elektrisches Feld sind die Flüssigkristallmoleküle in Längsrichtung d.h. Durchtrittsrichtung des Lichtes ausgerichtet. Um diese Ausrichtung zu erhalten sind zusätzlich Ausrichtschichten vorgesehen. Diese Ausrichtschichten sind zwi- sehen den elektrisch leitfähigen Schichten und der Flüssigkristallschicht 10 angeordnet.
Die transparenten Trägerschichten 8, 9 sind beispielsweise als Folien ausgebildet. Die transparenten Trägerschichten können auch als transparente Kunststoffplatte oder Glasplatte ausgeführt sein. Von der Vorderseite V der Rückspiegelanordnung 1 aus gesehen, ist auf der
transparenten Trägerschicht 8 eine weitere transparente Schicht 1 1 angeordnet. Die Schicht 1 1 hat die Funktion eines Kratzschutzes und ist als Glasplatte oder Kunststoffplatte ausgebildet. Die rückseitige transparente Trägerschicht 9 ist auf der zur Trägerplatte 6 weisenden Seite mit einer nicht transparenten reflektierenden Schicht 12 versehen. Die nicht transparen- te reflektierende Schicht 12 ist mit einer metallischen Beschichtung versehen. Diese Schicht wird beispielsweise durch Aufdampfen oder Sputtern oder Sprühen erzeugt. Des Weiteren ist auf dieser reflektierenden Beschichtung 12 eine strahlungsabsorbierende Beschichtung 13 aufgebracht.
Wie eingangs bereits beschrieben, ist die Spiegelbaugruppe 5 auf einer Trägerplatte 6 in ei- nem Gehäuse 4 gelagert. Die Trägerplatte 6 weist hierzu eine Trägerbodenplatte 6.1 und einen umlaufenden Trägerplattenrand 6.2 mit einer zur Vorderseite V weisenden Stirnfläche auf. Trägerbodenplatte 6.1 und Trägerplattenrand 6.2 bilden dabei einen nach vorne geöffneten Aufnahmeraum für die Spiegelbaugruppe 5. Die Trägerbodenplatte 6.1 ist mit Auflagerstellen 6.3 zur Abstützung der Spiegelbaugruppe 5 ausgeführt. Diese Auflagerstellen 6.3 sind beispielsweise als stegformige Auflagerstellen ausgebildet. Bei der Halterung und Abstützung der Spiegelbaugruppe 5 auf der Trägerplatte 6 verbleibt dabei ein Spalt S zwischen Trägerplattenboden 6.1 und Spiegelbaugruppe 5. Des Weiteren verbleibt zwischen dem Trägerplattenrand 6.2 und der Spiegelbaugruppe 5 ein umlaufender Gehäusespalt, in den bei der Montage der Rückspiegelanordnung eine Dichtung 14 zur abdichtenden Halterung der Spiegel- baugruppe 5 in dem Gehäuse 4 bzw. der Trägerplatte 6 eingefügt ist.
Auf der zur Spiegelbaugruppe 5 weisenden Oberfläche der Trägerbodenplatte 6.1 ist ein Flächenheizelement 15 angeordnet. Das Flächenheizelement 15 wird vorzugsweise mit der Trägerbodenplatte 6.1 verklebt. Wie es aus der Zeichnung zu erkennen ist, ist dieses Flächenheizelement 15 beabstandet zu der Spiegelbaugruppe 5 angeordnet. Die von dem Flächen- heizelement 15 erzeugte Wärmestrahlung wird dabei auf die strahlungsabsorbierende Beschichtung übertragen (Wärmestrahlung dargestellt durch die Pfeile 16. Ausgehend von der Strahlungsabsorbierenden Beschichtung 13 erfolgt der Wärmetransport zu der vorderseitigen Glasplatte 1 1 durch Wärmeleitung.