Hydac Technology GmbH, Industriegebiet, 66280 Sulzbach/Saar
Hydrospeicher in Form eines Balgspeichers
Die Erfindung betrifft einen Hydrospeicher in Form eines Balgspeichers, mit einem Speichergehäuse, in dem der eine vorgebbare Anzahl Falten aufweisende Balg ein bewegbares Trennelement zwischen Gasseite und Fluidseite bildet.
Hydrospeicher mit einem als bewegbares Trennelement dienenden Balg sind bekannt und finden auf verschiedenen technischen Gebieten Anwendung, beispielsweise bei hydraulischen Bremssystemen für Fahrzeuge und den verschiedensten industriellen Hydrauliksystemen. Die DE 10 2008 061 221 A1 zeigt beispielsweise einen Balgspeicher, bei dem als bewegl iches Trennelement zwischen Gasseite und Fluidseite ein Metallbalg vorgesehen ist.
Balgspeicher zeichnen sich durch mehrere vorteilhafte Eigenschaften aus. So lassen sich durch Ausziehen und Zusammenziehen des Balges verhältnismäßig große Volumenänderungen der im Speichergehäuse befindlichen Medienräume real isieren. Auch sind als bewegliches Trennelement vorgesehene Metal lbälge gegenüber den Wechselbelastungen, wie sie im Betrieb, insbesondere bei einem Einsatz als Pulsationsdämpfer, auftreten kön- nen, verhältnismäßig robust und weisen gute Dichteigenschaften ohne Diffusionsverl uste auf. Diesen Eigenschaften steht jedoch entgegen, dass Metallbälge, die für den Einsatz bei Hydrospeichern in Frage kommen, ver-
hältnismäßig teure Bautei le sind, so dass die Herstell ung der Balgspeicher verhältnismäßig kostenintensiv ist.
Im Hinbl ick hierauf stellt sich die Erfindung die Aufgabe, einen Balgspei- eher zur Verfügung zu stellen, der rationel l und kostengünstig herstellbar ist.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch einen Balgspeicher gelöst, der die Merkmale des Patentanspruchs 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
Eine wesentliche Besonderheit der Erfindung besteht demgemäß darin, dass eine Distanzeinrichtung vorgesehen ist, die innerhalb des Speichergehäuses angeordnet ist und unter Bi ldung eines zusätzlichen Medienraumes mit dem Inneren des Balges in Fl uidverbindung ist oder an den Balg benachbart angrenzt. Dadurch, dass mittels der Distanzeinrichtung zusätzlich zu dem Vol umen des Arbeitsraumes, das das Innere des Balges bei dessen Arbeitsoder Hubbewegungen bildet und das von der Geometrie und der Anzahl der Balgverhalten abhängig ist, von der Distanzeinrichtung ein Zusatzvol umen zur Verfügung steht, lässt sich ein gewünschtes Gesamtvolumen der Arbeitsräume im Speichergehäuse durch einen kleiner dimensionierten Faltenbalg mit einer entsprechend geringeren Anzahl von Falten verwi rkl ichen. Durch die Benutzung kleinerer Faltenbälge ergibt sich somit eine wesentliche Verringerung der Herstel l ungskosten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich durch unterschiedliche Wahl der Größe des von der Dist- anzeinrichtung zur Verfügung gestellten Zusatzvol umens unterschiedliche Gesamtvol umina mit Bälgen jeweils gleicher Faltenzahl realisieren lassen. Durch die Mögl ichkeit der Benutzung gleichartiger Bälge für Hydrospeicher unterschiedl icher Spezifikationen eröffnet sich die Möglichkeit einer weiteren Kostenverringerung durch Benutzung von Bälgen, die einer Standard- große entsprechen und somit in größeren Stückzahlen rationel l und preisgünstig herstel lbar sind.
Bei vortei lhaften Ausführungsbeispielen besitzt die Distanzeinrichtung die Form eines Topfes, der mit seiner Öffnung an ei nem offenen Ende des Balges mit fl uiddichter Verbindung angebracht ist. Auf einfache Weise lässt sich hierbei durch eine entsprechend gewählte Tiefe des Topfes das gewünschte Zusatzvolumen zur Verfügung stel len.
Die Anordnung kann vortei lhafterweise so getroffen sein, dass der Topf im Speichergehäuse axial unbeweglich gehalten ist und an seiner Öffnung die Festlegestel le fü r das unbewegbare Ende des Balges bi ldet.
Alternativ kann jedoch der Topf als bewegbares Element am bewegbaren Ende des Balges angeordnet sein, dessen unbewegbares Ende in diesem Falle am Speichergehäuse festgelegt sein kann.
In beiden Fällen kann mit besonderem Vortei l das Innere des Balges der Gasseite zugeordnet sein, dass also das Vol umen des vom Topf gebildeten zusätzlichen Medienraumes zusammen mit dem Inneren des Balges das Volumen der Gasseite definiert, so dass für den Betrieb des Hydrospeichers ein entsprechend großes Volumen an Arbeitsgas zur Verfügung steht.
Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen mit axial unbewegbar angeordnetem Topf befindet sich dessen Boden an einem Ende des Speichergehäuses und weist einen Gas-Fül lanschluss für ein Arbeitsgas auf.
Bei Ausführungsbeispielen, bei denen der Topf mit dem bewegbaren Ende des Balges in Verbindung ist, kann das unbewegbare Ende des Balges an einem sich an einem Ende des Speichergehäuses befindenden Gehäusetei l festgelegt sein, an dem ein Gas-Fül lanschluss für Arbeitsgas vorgesehen ist.
Bei vortei lhaften Ausführungsbeispielen kann an demjenigen Ende des Speichergehäuses, das dem den Gas-Fül lanschluss aufweisenden Ende entgegengesetzt ist, ein Gehäuseabschl usstei l vorgesehen sein, das die sich an der Außenseite des Balges befindliche Fl uidseite begrenzt und einen Fl uid- anschluss aufweist.
Mit besonderem Vortei l kann das Gehäuseabschlussteil einen Anschlag bi lden, der Bewegungen des Balges auf einen Hub begrenzt, der ei nem vorgegebenen Maximalvolumen aus Volumen des Inneren des Balges und dem Zusatzvolumen des Topfes entspricht.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im Einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Hydrospei chers, halbseitig in Seitenansicht und halbseitig im Längsschnitt dargestellt; Fig.2 eine der F ig.1 entsprechende Darstel lung eines zweiten Aus führungsbeispiels;
Fig. 3 in der Fig. 1 entsprechender Darstell ung eine abgewandelte
Ausführungsform dieses Ausführungsbeispiels und
Fig. 4 in der Fig. 2 entsprechender Darstell ung eine abgewandelte
Ausführungsform dieses Ausführungsbeispiels.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele weisen ein Speichergehäuse 1 auf, das einen halbzyl inderförmigen Innenraum aufweist und
an dem in der Zeichnung obenliegenden Ende 3 bis auf eine zentrale Öffnung 5 geschlossen ist. Am unteren Ende 7 ist das Speichergehäuse 1 durch ein Gehäuseabschl usstei l 9 geschlossen, das einen zentral gelegenen Fl uid- anschluss 1 1 aufweist, der zu der im Innenraum befi ndlichen Fluidseite 1 3 führt. Das Abschlusstei l 9 ist durch einen Sprengring 1 5 gesichert und mittels eines Dichtelementes 1 7 gegenüber dem Speichergehäuse 1 abgedichtet. Das Gehäuseabschlussteil 9 hat die Form einer ebenen Platte, wobei an der dem Innenraum zugewandten Ebene ein elastomeres Ringelement 19 in einer Ringnut angeordnet ist, das über die Ebene des Abschlussteils 9 ge- ringfügig vorsteht.
Als Trennelement zwischen der Fluidseite 1 3 und einer Gasseite 25 befindet sich i m Innenraum des Speichergehäuses 1 ein metal lischer Balg 21 mit einer vorgegeben Anzahl von Balgfalten 23, die in den Figuren nur teilwei- se beziffert sind. Der Balg 21 ist an dem in der Zeichnung obenl iegenden Ende 27 offen und an seinem anderen, unteren Ende 29 geschlossen, wobei bei dem Ausfüh rungsbeispiel von Fig.1 ein Schließteil 31 in Form einer dünnen Platte vorgesehen ist, die sich an die letzte Balgfalte 23 am bewegbaren Ende 29 des Balges 21 anschließt. Bei dem Ausführungsbeispiel von F ig.1 ist der Balg 21 mit seinem anderen, offenen Ende 27 mit einer Distanzeinrichtung verbunden, die die Form eines Topfes 33 hat, der im Speichergehäuse 1 axial unbewegbar festgelegt ist. Der Topf 33 ist am Rand 35 seiner Öffnung mit der letzten Falte 23 des Balges 21 verbunden, so dass der Innenraum des Topfes 33 mit dem Inneren des Balges 21 in Fl uidver- bindung ist und somit ein Zusatzvolumen zum Volumen des Balges 21 bildet. Gleichzeitig bildet der Öffnungsrand 35 des Topfes 33 die Festlegestelle für das unbewegbare Ende 27 des Balges 21 . Der über ein Dichtelement 37 außenseitig gegenüber dem Speichergehäuse 1 abgedichtete Topf 33 weist am Topfboden einen Gas-Fül lanschl uss 39 auf, der über die Öffnung 5 des Speichergehäuses 1 zugängl ich ist. Bei dem in Fig.1 dargestel lten Betriebszustand, bei dem auf der Gasseite 25 und dam it innerhalb des Topfes
33 und im Inneren des Balges 21 ein Vorspanndruck herrscht und die Flu- idseite 1 3 drucklos ist, bildet das Gehäuseabschlussteil 9 für das Schließteil ' 31 am bewegbaren Ende 29 des Balges 21 einen Anschlag zur Hubbegrenzung, wobei das am Abschlusssteil 9 befindl iche Ringelement 19 eine nachgiebige Anlagestelle bildet.
Das Beispiel von Fig.2 unterscheidet sich demgegenüber insofern, als das in der Figur obenliegende, unbewegliche offene Ende 27 nicht mit der Distanzeinrichtung verbunden ist, sondern an einem Gehäusetei l 41 festgelegt ist, das sich am oberen Ende 3 des Speichergehäuses 1 befindet und, wie der Topf 33 des ersten Ausführungsbeispiels, mittels eines Dichtelements 37 abgedichtet ist. In ähnlicher Weise wie bei dem Topf 33 des ersten Ausführungsbeispiels befindet sich auch im Gehäuseteil 41 im Zentralteil ein Gas-Fül lanschluss 39, der über die Öffnung 5 zugängl ich ist. Anders als beim Beispiel von Fig.1 ist ein als Distanzeinrichtung dienender Topf 33 nicht am unbewegbaren Ende 27, sondern am bewegbaren Ende 29 des Balges angebracht, wobei der Topf 33, als mit dem Balg 21 bewegbares Bauelement, dünnwandig ausgebildet ist und mit sei nem Topfboden 43 bei Maximalhub des Balges 21 zur Hubbegrenzung mit dem nachgiebigen Ringelement 1 9 des Gehäuseabschlussteils 9 in Anlage kommt.
Das Ausführungsbeispiel von Fig. 3 unterscheidet sich vom Beispiel von Fig. 1 lediglich insofern, als das Speichergehäuse 1 die Form eines Rohres besitzt, das vom unteren Ende 7 bis zum oberen Ende 3 innenseitig durch- gehend ist. Während sich bei dem ersten Ausführungsbeispiel von Fig. 1 der das Zusatzvolumen des Balges 21 bi ldende Topf 33 an dem geschlossenen oberen Ende 3 des Speichergehäuses 1 abstützt, ist bei dem Beispiel von Fig. 3 der Topf 33 am oberen offenen Rohrende 3 des Speichergehäuses 1 mittels eines Sprengringes 61 gesichert.
Das Beispiel von Fig. 4 entspricht dem Ausführungsbeispiel von Fig.2, abgesehen davon, dass das Speichergehäuse 1 wiederum als Rohrkörper ausgebildet ist. Dementsprechend ist das mit dem unbewegbaren Ende 27 verbundene Gehäusetei l 41 am offenen Rohrende 3 des Speichergehäuses 1 mittels eines Sprengringes 61 axial gesichert.
Die Herstellung des Speichergehäuses 1 aus einem Rohrkörper ermöglicht eine besonders einfache, rationelle und kostengünstige Herstel lung des Balgspeichers.
Wie ersichtlich, lassen sich mit Bälgen 21 mit der gleichen Anzahl von Balgfalten 23 erfindungsgemäße Hydrospeicher unterschiedlicher Spezifikationen gestalten, indem durch Wahl der Tiefe des jeweiligen Topfes 33 ein Mindestvol umen vorgegeben ist, das bei zusammengezogenem Balg 21 im Wesentlichen dem Volumen des Topfes 33 entspricht. Andererseits ist durch Wahl der axialen Länge des Speichergehäuses 1 das Maximalvolumen des anderen Medienraumes vorgegeben, das sich an der Außenseite des zusammengezogenen Balges 21 befindet.