Wischgerät
Beschreibung
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Wischgerät, umfassend einen Tragkörper und Wischtuch, das mit dem Tragkörper lösbar verbunden ist.
Stand der Technik
Ein solches Wischgerät ist aus der EP 2 204 116 A2 bekannt. Der Tragkörper umfasst nur eine Anpressplatte zur Anpressung des Wischtuchs an eine zu reinigende Fläche sowie eine wippenförmige Klemmleiste, die in
Geschlossenstellung oder Offenstellung schwenkbar auf der Oberseite der Anpressplatte angeordnet ist. Die wippenförmige Klemmleiste umfasst zwei Schenkel, die mit der Anpressplatte in einer magnetischen Wirkverbindung stehen, derart, dass der eine Schenkel das Wischtuch in Geschlossenstellung auf der Oberseite der Anpressplatte magnetisch festklemmt oder dass der andere Schenkel auf der Anpressplatte magnetisch gehalten ist, um das Wischtuch problemlos austauschen zu können. Das Wischtuch umfasst bei einer Aufspannung am Tragkörper nur eine Funktionsfläche, nämlich die Seite des Wischtuchs, die in Arbeitsstellung des Wischgeräts vom Tragkörper abgewandt ist. Die Ausnutzung des Wischtuchs beträgt deshalb weniger als
BESTÄTIGUNGSKOPIE
50%; das Wischtuch ist in ein und derselben Aufspannung nur einseitig nutzbar. Sollte nach Verunreinigung der ursprünglichen Funktionsfläche die Rückseite dieser Funktionsfläche als weitere Funktionsfläche genutzt werden, müsste das Wischtuch durch Betätigung der Klemmleiste vom Tragkörper gelöst, umgedreht und anschließend wieder eingespannt werden. Dieses Umspannen ist umständlich und zeitaufwendig und das Handling ist deshalb nur wenig zufriedenstellend. Außerdem ist die magnetische Klemmvorrichtung aufwendig und teuer in ihrer Herstellung. Ein weiteres Wischgerät ist aus der WO 95/32661 bekannt. Der Tragkörper ist durch zwei Anpressplatten gebildet, die mittels eines Scharniers an einer der Längsseiten der Anpressplatten miteinander verbunden sind. Die
Anpressplatten sind von Hand um das Scharnier aufschwenkbar, um das Wischtuch zwischen den Anpressplatten aufnehmen zu können. Das
Wischtuch wird mit beiden Händen eingelegt. Der Stiel muss dafür abgelegt werden. Anschließend, nach Aufnahme des Wischtuchs zwischen den
Anpressplatten, werden die Anpressplatten zur Arretierung des Wischtuchs miteinander verrastet. Die Verrastung und das Lösen der Verrastung erfolgen bedarfsweise jeweils von Hand. Das Handling des vorbekannten Wischgeräts ist dadurch erschwert und die Hände des Benutzers kommen dadurch mit dem verunreinigten und/oder nassen Tragkörper/Wischtuch in Berührung. Das ist unangenehm für den Benutzer.
Der Tragkörper ist, im Querschnitt betrachtet, tropfenförmig ausgebildet und weist im Bereich seiner hinteren Längsseite, die durch das Scharnier begrenzt ist, eine niedrigere Form auf, als im Bereich seiner vorderen Längsseite, entlang der das Wischtuch eingeklemmt ist. Durch die vergleichsweise größere Höhe der vorderen Längsseite ist das Reinigungsergebnis insbesondere dann wenig zufriedenstellend, wenn z. B. in Ecken oder entlang von Fußleisten gereinigt werden soll. Die hohe vordere Längsseite kann dann nicht nahe
genug in die zu reinigenden Ecken oder an die zu reinigenden Fußleisten herangeführt werden.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wischgerät der vorbekannten Art derart weiterzuentwickeln, dass in ein und derselben Aufspannung des
Wischtuchs am Tragkörper die Ausnutzung des Wischtuchs maximiert wird, dass das Wischgerät einfach und kostengünstig herstellbar ist, ein gutes Reinigungsergebnis bewirkt und durch den Benutzer einfach zu handhaben ist. Das Wechseln des Wischtuchs soll weit gehend ohne Handberührung durchführbar sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Wischgerät gemäß
Patentanspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die
Unteransprüche Bezug.
Zur Lösung der Aufgabe ist ein Wischgerät vorgesehen, umfassend einen im Wesentlichen keilförmigen Tragkörper und ein Wischtuch, das mit dem
Tragkörper lösbar verbunden ist, wobei der Tragkörper zwei Anpressplatten zur Anpressung des Wischtuchs an eine zu reinigende Fläche umfasst, wobei die beiden Anpressplatten jeweils eine Klemmkante aufweisen und zur Befestigung des Wischtuchs zwischen den Klemmkanten mittels zumindest einer Feder in einer Geschlossenstellung V-förmig zueinander angeordnet sind und zur Aufnahme oder Entfernung des Wischtuchs vom Tragkörper gegen die
Federkraft der Feder in eine Offenstellung bringbar sind.
Hierbei ist von Vorteil, dass das Wischgerät durch seinen in
Gesehlossenstellung V-förmigen Tragkörper mit den zwei Anpressplatten alternativ auf die beiden Funktionsflächen des Wischtuchs (Vorderseite und
Rückseite des Wischtuchs) wirken kann, ohne dass das Wischtuch am
Tragkörper umgespannt werden müsste. Jede der Funktionsflächen bildet jeweils die Rückseite der anderen Funktionsfläche. Nur ein Rand des
Wischtuchs ist zwischen den Klemmkanten der Anpressplatten des
Tragkörpers eingeklemmt, sodass der Rest des Wischtuchs bei vom Boden abgehobenem Wischgerät frei nach unten in Richtung der zu reinigenden Fläche hängt.
Weiterhin kann ein flach auf dem Boden ausgebreitetes Tuch ohne
Handberührung aufgenommen werden, da die vordere Längsseite durch ihre geringe Höhe direkt unter das Tuch geschoben werden und der
Klemmmechanismus mit dem Fuß betätigt werden kann.
Zur Funktion wird folgendes ausgeführt:
Zum Wischen einer zu reinigenden Fläche wird das Wischtuch mit seiner ersten Funktionsfläche auf die zu reinigende Fläche gelegt, wobei die erste Anpressplatte auf die zweite Funktionsfläche gelegt wird, um Anpressdruck auf die erste Funktionsfläche ausüben zu können. Nach dem Reinigungsvorgang mit der ersten Funktionsfläche, wenn die bis dahin zur Anwendung gelangende erste Funktionsfläche z. B. verunreinigt ist, kann das Wischgerät anschließend von der zu reinigenden Fläche abgehoben werden, die zweite Funktionsfläche löst sich automatisch von der ersten Anpressplatte und das Wischtuch hängt wieder frei nach unten in Richtung der zu reinigenden Fläche. Anschließend kann die zweite Funktionsfläche auf die zu reinigende Fläche gelegt werden. Die zweite Anpressplatte wird dann auf die zuvor benutzte erste
Funktionsfläche gelegt, um Anpressdruck auf die zweite Funktionsfläche ausüben zu können. Dadurch, dass das Wischtuch zwei Funktionsflächen aufweist, ist die Ausnutzung des Wischtuchs besonders groß. Nur ein schmaler Rand des Wischtuchs, der zwischen den Klemmkanten der Anpressplatten eingeklemmt ist, kann zur Reinigung nicht genutzt werden.
Das auf der zu wischenden Fläche liegende Wischtuch kann ohne Handberührung von dem keilförmigen Tragkörper aufgenommen werden.
Die beiden Funktionsflächen des Wischtuchs können gleich oder
unterschiedlich ausgebildet sein.
Bei gleich ausgebildeten Funktionsflächen kann das Wischgerät mit gleichen Gebrauchseigenschaften besonders lange zur Anwendung gelangen. Zunächst wird mit der ersten Funktionsfläche so lange gereinigt, bis diese z. B.
unerwünscht stark verschmutzt ist. Anschließend gelangt, ohne das Wischtuch am Tragkörper umspannen zu müssen, die zweite, gleich ausgebildete
Funktionsfläche zur Anwendung.
Weist das Wischtuch demgegenüber zwei unterschiedlich ausgebildete
Funktionsflächen auf, kann durch das erfindungsgemäße Wischgerät in ein und derselben Aufspannung des Wischtuchs am Tragkörper zum Beispiel zweistufig gereinigt werden. Zunächst kann die erste Funktionsfläche zur Anwendung gelangen, die z. B. durch ihre Beschaffenheit auch stärkere Verunreinigungen von der zu reinigenden Fläche löst. Anschließend besteht die Möglichkeit, die zweite, anders beschaffene Funktionsfläche einzusetzen, um die abgelösten Verunreinigungen und/oder die Reinigungsflüssigkeit von der gereinigten Fläche besonders effektiv aufnehmen zu können.
Auch wenn nicht zweistufig gereinigt werden soll, kann es vorteilhaft sein, dass die Funktionsflächen unterschiedlich ausgebildet sind. Jede Funktionsfläche kann z. B. auf eine spezielle Art der Verunreinigung und/oder auf eine spezielle Oberfläche der zu reinigenden Fläche abgestimmt sein.
Das erfindungsgemäße Wischgerät kann dadurch besonders individuell und vielseitig eingesetzt werden, trotz besonders einfachen Handlings für den Benutzer.
Die Anpressplatten können auf ihrer dem Wischtuch zugewandten Oberfläche zumindest teilweise eine Oberflächenprofilierung aufweisen, zum Beispiel Noppen, um im Bereich der Oberflächenprofilierung bedarfsweise eine erhöhte Anpreßkraft auf das Wischtuch und damit auf die zu reinigende Fläche ausüben zu können.
Der Tragkörper und das Wischtuch können durch nur einen zwischen den Klemmkanten eingeklemmten Rand des Wischtuchs miteinander verbunden sein. Dieser eine Rand des Wischtuchs kann z. B. wulstförmig eingefasst sein, so dass er eine größere Dicke aufweist, als die Funktionsflächen.
Alternativ oder zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Rand derart auszubilden, dass die Klemmkraft, mit der das Wischtuch zwischen den Klemmkanten gehalten wird, erhöht wird. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Rand, bezogen auf das Wischtuch, stärker strukturiert ist und/oder z. B. eine reibungsvergrößernde Oberfläche aufweist.
Die Klemmkanten können alternativ oder zusätzlich auf der dem Rand des Wischtuchs zugewandten Seite eine die Reibung erhöhende Oberfläche aufweisen, beispielsweise eine stärkere Oberflächenprofilierung und/oder eine Gummierung, um den Rand des Wischtuchs auch bei langer Gebrauchsdauer sicher zwischen den Klemmkanten zu halten. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Klemmkanten das Wischtuch mit feinen Spitzen formschlüssig durchdringen und dadurch sicher in seiner Position am Tragkörper halten. Dadurch, dass das Wischtuch zwei Funktionsflächen aufweist und nur der Rand, mit dem das Wischtuch zwischen den Klemmkanten eingeklemmt ist, nicht als reinigende Funktionsfläche wirkt, ergibt sich eine Ausnutzung des Wischtuchs in einer Aufspannung am Tragkörper, die mehr als 50%, bevorzugt mehr als 90% beträgt. Durch die hohe Ausnutzung ist von Vorteil, dass große
Flächen in kurzer Zeit mit nur einem geringen Einsatz an Wischtüchern gereinigt werden können.
Jede Anpressplatte ist einer Funktionsfläche zur Anpressung der jeweils anderen Funktionsfläche an die zu reinigende Fläche zugeordnet. Durch die Anpressplatten wird jeweils die Rückseite der zur Reinigung im Einsatz befindlichen Funktionsfläche während der bestimmungsgemäßen Verwendung des Wischgeräts anliegend berührt. Der Benutzer des Wischgeräts bringt mittels der jeweiligen Anpressplatte Druck auf das Wischtuch auf.
Die Anpressplatten können durch ein Scharnier miteinander verbunden sein, das sich parallel zu den Klemmkanten erstreckt. Die verschwenkbare
Verbindung der Anpressplatten relativ zueinander durch ein Scharnier ist einfach und kostengünstig herstellbar, wobei die Bestandteile des Scharniers bevorzugt einstückig und materialeinheitlich mit den jeweiligen Anpressplatten ausgebildet sind.
Das Scharnier kann, in Querrichtung des Tragkörpers betrachtet, mittig des Tragkörpers angeordnet sein. Eine solche Anordnung ist von Vorteil, um die V- förmige Gestalt des Tragkörpers in seiner Geschlossenstellung zu erreichen. Um den Tragkörper in Offenstellung zu überführen, um das Wischtuch zwischen den beiden Klemmkanten einklemmen oder vom Tragkörper entfernen zu können, kann der Tragkörper mit dem Fuß betätigt werden. Um den Tragkörper in Offenstellung zu überführen, tritt der Benutzer auf der den Klemmkanten abgewandten Längsseiten auf eine der Anpressplatten. Dadurch werden die Anpressplatten und das Scharnier relativ zueinander verschwenkt, derart, dass sich die Klemmkanten voneinander wegbewegen und der
Tragkörper in Offenstellung überführt wird. Anschließend kann das Wischtuch mit dem Tragkörper verbunden oder von diesem entfernt werden.
Das Scharnier kann eine sich parallel zu den Klemmkanten erstreckende Achse umfassen, um die die Anpressplatten verschwenkbar zueinander angeordnet sind. Im Hinblick auf ein einfaches Handling des erfindungsgemäßen Wischgeräts, insbesondere im Hinblick auf eine einfache Montage des Wischtuchs am
Tragkörper, kann es vorgesehen sein, dass die Feder als Schenkelfeder ausgebildet ist, wobei die Schenkelfeder die Achse des Scharniers bevorzugt umschließt, wobei die Schenkel der Schenkelfeder auf der den Klemmkanten abgewandten Seite des Scharniers angeordnet sind. Durch die Schenkelfeder wird erreicht, dass sich der Tragkörper, im Anschluss an das Einlegen des Wischtuchs zwischen die beiden Klemmkanten, selbsttätig in
Geschlossenstellung bewegt, dadurch das Wischtuch zwischen den
Klemmkanten einklemmt und seine V-förmige Gestalt annimmt.
Als Schenkelfeder bezeichnet man eine Schraubenfeder, die um ihre Achse auf Torsion beansprucht wird. Die hebelartigen Schenkel sind auf der den
Klemmkanten abgewandten Seite des Scharniers angeordnet, stützen sich auf den Innenseiten der beiden Anpressplatten ab und halten den Tragkörper federkraftbeaufschlagt in seiner Geschlossenstellung.
Der Tragkörper und ein Wischerstiel sind bevorzugt durch ein Gelenk
verbunden. Das Handling des Wischgeräts ist dadurch vereinfacht und die beiden Anpressplatten können problemlos und einfach eben auf der Rückseite der jeweiligen Funktionsfläche abgelegt werden.
Der Wischerstiel und das Gelenk können, in Längsrichtung des Tragkörpers betrachtet, mittig des Tragkörpers angeordnet sein. Die Länge des Tragkörpers und des Wischtuchs, das mit dem Tragkörper verbunden ist, ist auf jeder Seite des Gelenks, in Längsrichtung betrachtet, gleich groß. Dadurch befindet sich
das Wischgerät während seiner bestimmungsgemäßen Verwendung
weitestgehend im Gleichgewicht.
Das Gelenk kann die Achse des Scharniers umschließen, wobei die
Anpressplatten auf der den Klemmkanten abgewandten Seite des Scharniers jeweils eine Durchbrechung aufweisen, durch die das Gelenk hindurch schwenkbar ist. Das Handling des Wischgeräts ist dadurch verbessert, dass der Wischerstiel besonders flach über den Boden geführt werden kann, um zum Beispiel auch unter Möbeln gut reinigen zu können.
Der Schwenkwinkel kann zumindest 180° betragen. Bevorzugt beträgt der Schwenkwinkel zumindest 225°. Durch den Schwenkwinkel wird bewirkt, dass das Wischgerät nach dem Reinigungsvorgang von der zu reinigenden Fläche abgehoben werden kann, das Wischtuch selbsttätig frei nach unten hängt und anschließend mit der anderen Funktionsfläche wieder auf der zu reinigenden Fläche abgelegt werden kann. Durch den großen Schwenkwinkel wird erreicht, dass das Wischgerät vom Benutzer so geführt werden kann, dass ihm das Wischgerät gut in der Hand liegt, um ein möglichst gutes Reinigungsergebnis zu erzielen. Der Wischerstiel kann dadurch, unabhängig davon, welche der Anpressplatten im Einsatz ist, bevorzugt 45° von der Senkrechten in Richtung der Klemmkanten geschwenkt werden. Durch den großen Schwenkwinkel ist das Handling des Wischgeräts verbessert.
Das Gelenk kann durch ein Kardangelenk gebildet sein. Dadurch kann der Wischerstiel nicht nur um die Achse des Scharniers geschwenkt werden.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Wischgerät in Form einer liegenden 8 zuführen, um dadurch ein gutes Reinigungsergebnis zu erzielen. Der
Wischerstiel kann auch parallel zur Achse geschwenkt werden, so dass das Wischgerät bedarfsweise auch parallel zur Achse über die zu reinigende Fläche
geführt werden kann, um z. B. Verunreinigungen in schmalen Nischen besser entfernen zu können.
Die Anpressplatten bestehen bevorzugt aus einem polymeren Werkstoff.
Hierbei ist von Vorteil, dass Anpressplatten aus einem derartigen Werkstoff korrosionsbeständig und gegen die meisten Reinigungsflüssigkeiten resistent sind.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
Das erfindungsgemäße Wischgerät wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 5 näher beschrieben. Diese zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 die Ansicht eines von der zu reinigenden Fläche abgehobenen
Wischgeräts, bei dem der Tragkörper und das mit dem Tragkörper verbundene Wischtuch in Verlängerung des Wischerstiels selbsttätig senkrecht nach unten hängen, wobei die erste Funktionsfläche gezeigt ist,
Fig. 2 das Wischgerät aus Fig. 1 in einer Ansicht auf die zweite
Funktionsfläche des Wischtuchs,
Fig. 3 eine Ansicht auf das in den Klemmkanten eingeklemmte Wischtuch,
Fig. 4 eine Ansicht auf das Scharnier und zwei Schenkelfedern, durch die die beiden Anpressplatten zusammengehalten sind, wobei das Gelenk die Achse schwenkbar umschließt,
Fig. 5 das Wischgerät aus den Fig. 1 bis 4 in einer Seitenansicht, wobei das Wischtuch zwischen den Klemmkanten der Anpressplatten
eingeklemmt ist und wobei die erste Anpressplatte auf der zweiten Funktionsfläche liegt, um Anpressdruck auf die erste Funktionsfläche ausüben zu können. Ausführung der Erfindung
In den Fig. 1 bis 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines Wischgeräts gezeigt, bei dem ein Wischtuch 2 mit zwei voneinander abweichend ausgebildeten
Funktionsflächen 11 , 12 mit einem keilförmigen Tragkörper 1 lösbar verbunden ist. Der Tragkörper 1 umfasst zwei Anpressplatten 3, 4, die durch ein Scharnier 14 miteinander verbunden sind, wobei sich das Scharnier 14 parallel zu den Klemmkanten 5, 6 erstreckt. Jede der Anpressplatten 3, 4 hat jeweils eine Klemmkante 5, 6, wobei die Klemmkanten 5, 6 mittels zweier Federn 7, 8 aneinander gepresst sind. Die Federn 7, 8 sind jeweils als identisch
ausgebildete Schenkelfedern 17, 18 ausgebildet und umschließen die Achse 16 des Scharniers 14. Die Schenkel der Schenkelfedern 17, 18 sind auf der den Klemmkanten 5, 6 abgewandten Seite des Scharniers angeordnet und halten den Tragkörper federkraftbeaufschlagt in seiner Geschlossenstellung 9, wobei in dieser Geschlossenstellung 9 die beiden Anpressplatten 3, 4 V-förmig zueinander angeordnet sind.
Um das Wischtuch 2 austauschen zu können, das heißt das Wischtuch 2 vom Tragkörper 1 zu lösen und ein neues Wischtuch 2 mit dem Tragkörper 1 zu verbinden, werden die Anpressplatten 3, 4 gegen die Federkraft der Federn 7, 8 in die Offenstellung 10 gebracht.
Jede der Funktionsflächen 11 , 12 des Wischtuchs 2 bildet jeweils die Rückseite der anderen Funktionsfläche 12, 11. Zum Wischen wird das Wischtuch 2 mit seiner ersten Funktionsfläche 11 auf die zu wischende Fläche 25 (Fig. 5) gelegt, und die erste Anpressplatte 3 wird auf die zweite Funktionsfläche 12
gelegt, um Anpressdruck auf die erste Funktionsfläche 11 ausüben zu können. Soll anschließend die zweite Funktionsfläche 12 zur Anwendung gelangen, wird das Wischgerät von der zu wischenden Fläche 25 abgehoben, das Wischtuch 2 hängt, wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, frei und senkrecht nach unten und kann mit seiner zweiten Funktionsfläche 12 auf die zu wischende Fläche 25 gelegt werden. Die zweite Anpressplatte 4 wird dann auf die erste Funktionsfläche 11 gelegt, um Anpressdruck auf die zweite Funktionsfläche 12 ausüben zu können. Dadurch, dass das Wischtuch 2 beidseitig nutzbar ist, wobei das Wischtuch 2 für die beidseitige Nutzung am Tragkörper 1 nicht umgespannt werden muss, beträgt die Ausnutzung im hier gezeigten Ausführungsbeispiel mehr als 90%. Nur der zwischen den Klemmkanten 5, 6 eingeklemmte Rand 13 des Wischtuchs 2 kann als Reinigungsfläche nicht genutzt werden.
In den Fig. 1 und 2 ist zu erkennen, dass das Wischtuch 2 zwei
Funktionsflächen 11 , 12 aufweist, die unterschiedlich ausgebildet sind.
Außerdem ist das Scharnier 14, in Querrichtung 15 des Tragkörpers 1 betrachtet, mittig des Tragkörpers 1 angeordnet. In Längsrichtung 21 des Tragkörpers 1 betrachtet, sind der Wischerstiel 19 und das Gelenk 20 mittig des Tragkörpers 1 angeordnet, wobei das Gelenk 20 zur besseren
Beweglichkeit des Wischerstiels 19 und um ein besseres Handling des
Wischgeräts zu erzielen, als Kardangelenk ausgebildet ist.
In den Fig. 1 und 2 sind die unterschiedlichen Seiten des Wischgeräts bei frei und senkrecht nach unten hängendem Wischtuch 2 gezeigt. Jede der
Anpressplatten 3, 4 weist auf der den Klemmkanten 5, 6 abgewandten Seite des Scharniers 14 jeweils eine Durchbrechung 22, 23 auf, durch die das Gelenk 20 hindurch schwenkbar ist. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der Schwenkwinkel 24 225°.
18
Bezugszeichenliste:
1 Tragkörper
2 Wischtuch
3 erste Anpressplatte
4 zweite Anpressplatte
5 erste Klemmkante
6 zweite Klemmkante
7 Feder
8 Feder
9 Geschlossenstellung
10 Offenstellung
1 erste Funktionsfläche
12 zweite Funktionsfläche
13 Rand des Wischtuchs
14 Scharnier
15 Querrichtung des Tragkörpers
16 Achse
17 erste Schenkelfeder
18 zweite Schenkelfeder
19 Wischerstiel
20 Gelenk
21 Längsrichtung des Tragkörpers
22 erste Durchbrechung
23 zweite Durchbrechung
24 Schwenkwinkel
25 zu reinigende Fläche