Beschreibung
Sensorelement und Verfahren zum Erfassen eines Parameters eines Gasgemischs in einem Gasraum
Die Erfindung betrifft ein Sensorelement und Verfahren zum Erfassen eines Parameters eines Gasgemischs in einem Gasraum.
Zum Erfassen einer Luft/Kraftstoff-Gemischzusammensetzung eines Abgases in einem Abgasstrang einer Brennkraftmaschine weisen heutige Kraftfahrzeuge einen oder mehrere Festkörperelektrolyt¬ sensoren in dem Abgasstrang auf. Solche Festkörperelektrolyt¬ sensoren sind in diesem Zusammenhang auch unter der Bezeichnung Lambdasonden bekannt. Die Festkörperelektrolytsensoren weisen jeweils einen Festkörper auf mit elektrolytischen Eigenschaften, das heißt, der Festkörper weist die Fähigkeit auf, bestimmte Ionen elektrisch zu leiten. Lambdasonden sind mittlerweile in zahlreichen verschiedenen Aus führungs formen bekannt.
Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Sensorelement sowie Verfahren zum Erfassen des Parameters des Gasgemischs in dem Gasraum zu schaffen, die einen Beitrag leisten, den Parameter zuverlässig und präzise erfassen zu können .
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Gemäß einem ersten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Sensorelement zum Erfassen eines Parameters eines Gasge¬ mischs in einem Gasraum. Das Sensorelement umfasst eine erste Elektrode sowie eine erste Diffusionsbarriereschicht, die derart angeordnet ist, dass sie mit der ersten Elektrode in einem vorgegebenen ersten Bereich gekoppelt ist und die erste Elektrode nur in dem ersten Bereich über die erste Diffusionsbarriere¬ schicht von dem Gasgemisch des Gasraums beaufschlagt wird. Ferner
weist das Sensorelement eine zweite Elektrode auf, die so angeordnet ist, dass sie in einem weiteren ersten Bereich von dem Gasgemisch des Gasraums beaufschlagt wird. Das Sensorelement umfasst einen Festkörperelektrolyten, der so ausgebildet ist, dass er mit der ersten und zweiten Elektrode gekoppelt ist.
Der Festkörperelektrolyt ist insbesondere mechanisch gekoppelt mit der ersten Elektrode und der zweiten Elektrode. Der Fest¬ körperelektrolyt ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass er in einem spezifischen Betriebstemperaturbereich Sauerstoffionen elektrolytisch transportieren kann. Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Sensorelement kostengünstig hergestellt wer¬ den. Des Weiteren kann es einen Beitrag leisten, eine Lebensdauer und eine Zuverlässigkeit des Sensorelements zu erhöhen, da das Sensorelement einen Schichtaufbau ohne Hohlräume und/oder Gaszuflusskanäle ermöglicht. Bei einer Sensorvorrichtung, bei der die erste Elektrode über eine Gaszutrittsbegrenzung mit einem Hohlraum und/oder einem Gaszuflusskanal mit dem Gasgemisch des Gasraums beaufschlagt wird, kann beispielsweise ein Kondensat in den Hohlraum und/oder in den Gaszuflusskanal eindringen. Da die Sensorvorrichtung hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, können thermomechanischen Spannungen z. B. in dem Festkörperelektrolyten, der den jeweiligen Hohlraum umgibt, entstehen. Die thermomechanischen Spannungen können zu einer Beschädigung der Sensorvorrichtung führen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die erste Diffusionsbarriereschicht einen porösen keramischen Werkstoff auf.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die erste Diffusionsbarriereschicht Zirkoniumdioxid auf.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die erste Elektrode und die zweite Elektrode auf einer gleichen Seite des Festkörperelektrolyten angeordnet. Dies ermöglicht eine kos¬ tengünstige Herstellung des Sensorelements. Das Sensorelement
kann hierbei beispielsweise einen planaren Schichtaufbau oder einen kreiszylindrischen Schichtaufbau aufweisen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die erste Elektrode und die zweite Elektrode entlang einer ersten Achse vorgegeben beabstandet und entlang einer zweiten Achse, die orthogonal zu der ersten Achse ist, vertikal versetzt zueinander zumindest teilweise in dem Festkörperelektrolyten eingebettet. Dadurch können der erste Bereich der ersten Elektrode und der weitere erste Bereich der zweiten Elektrode bezogen auf die zweite Achse vertikal versetzt zueinander angeordnet sein.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Sensorelement eine zweite Diffusionsbarriereschicht auf. Die zweite Diffusionsbarriereschicht ist derart angeordnet, dass sie in dem weiteren ersten Bereich gekoppelt ist mit der zweiten Elektrode und die zweite Elektrode in dem weiteren ersten Bereich über die zweite Diffusionsbarriereschicht von dem Gasgemisch des Gasraums beaufschlagt wird. Die zweite Diffusionsbarriereschicht weist für zumindest eine vorgegebene Gaskomponente des Gasgemischs einen zweiten Diffusionswiderstand auf, der geringer ist als ein erster Diffusionswiderstand der ersten Diffusionsbarriere¬ schicht. Der zweite Diffusionswiderstand für die vorgegebene Gaskomponente ist vorzugsweise wesentlich geringer als der erste Diffusionswiderstand. Vorzugsweise umfasst die Gaskomponente Sauerstoffmoleküle. Die zweite Diffusionsbarriereschicht kann beispielsweise ausgebildet sein, die zweite Elektrode abzu¬ schirmen vor oxidierbaren Gaskomponenten, beispielsweise Kohlenwasserstoffen und Wasserstoffmolekülen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen die erste Diffusionsbarriereschicht und die zweite Diffusionsbarriere¬ schicht den gleichen keramischen Werkstoff auf. Dies ermöglicht eine einfache Herstellung des Sensorelements.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der weitere erste Bereich der zweiten Elektrode eine größere Fläche auf als der erste Bereich der ersten Elektrode.
Gemäß einem zweiten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren zum Erfassen eines Parameters eines Gasgemischs in einem Gasraum mit einem Sensorelement gemäß dem ersten Aspekt, das in dem Gasraum angeordnet ist und dessen erste und zweite Elektrode mit einer Stromquelle elektrisch gekoppelt sind. Hierbei umfasst das Verfahren folgende Schritte:
Während einer Messphase wird die Stromquelle im Sinne eines Abschaltens angesteuert.
Während der Messphase wird eine Elektrodenspannung zwischen der ersten und zweiten Elektrode erfasst und abhängig von einer Abweichung der Elektrodenspannung von einer vorgegebenen Sollspannung wird ein Pumpstrom ermittelt.
In einer Betriebsphase, die zeitlich auf die Messphase folgt, wird die Stromquelle derart angesteuert, dass sie den Pumpstrom an die zweite Elektrode des Sensorelements abgibt. Die Schritte der Messphase und das darauffolgende Ansteuern der Stromquelle zur Abgabe des Pumpstroms an die zweite Elektrode werden mehrfach durchlaufen im Sinne einer Minimierung der Abweichung zwischen der Elektrodenspannung und der vorgegebenen Sollspannung. Abhängig von dem Pumpstrom wird der Parameter des Gasgemischs in dem Gasraum ermittelt.
Beispielsweise kann die Messphase eine vorgegebene konstante erste Zeitdauer und die Betriebsphase eine konstante vorgegebene zweite Zeitdauer aufweisen und die Messphase und die Betriebs¬ phase zyklisch wiederholt werden. Vorzugsweise folgt eine erneute Messphase unmittelbar auf die Betriebsphase, die auf eine vorhergehende Messphase folgt. Die Betriebsphase kann hierbei jedoch unterbrochen werden, beispielsweise für eine oder mehrere weitere Phasen zum Erfassen weiterer Betriebsgrößen, zum Beispiel zum Erfassen einer Pumpspannung. Der Parameter des Gasgemischs abhängig von dem Pumpstrom wird beispielsweise jeweils ermittelt, wenn in einer oder mehreren unmittelbar aufeinander
folgenden Messphasen die Abweichung zwischen der Elektrodenspannung und der Sollspannung im Wesentlichen gleich null ist. Während der Messphase wird die Stromquelle im Sinne eines Abschaltens angesteuert, so dass die Stromquelle im Wesentlichen keinen Strom, insbesondere keinen Strom, an das Sensorelement abgibt. Die während der Messphase erfasste Elektrodenspannung kann eine Nernst-Spannung repräsentieren. Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit einen Beitrag leisten, den Parameter des Gasgemischs in dem Gasraum präzise und zuverlässig zu ermitteln, vorzugsweise eine Sauerstoffkonzentration des Gasgemischs präzise und zuverlässig zu ermitteln. Des Weiteren kann durch das Betreiben des Sensorelements mit einer gesteuerten Stromquelle die Lebensdauer des Festkörperelektrolyten und somit des Sensorelements erhöht werden im Vergleich zu einem ampero- metrischen Betrieb des Sensorelements. Bei dem amperometrischen Betrieb wird eine vorgegebene Spannung an die erste und zweite Elektrode angelegt und ein Strom, der zwischen den beiden Elektroden fließt, erfasst. Bei einem amperometrischen Betrieb des Sensorelements kann, insbesondere wenn an der zweiten Elektrode kein oder nur sehr wenig Sauerstoffmoleküle vorhanden sind, ein elektrisches Feld, das durch die an die erste und zweite Elektrode angelegte Spannung in dem Festkörperelektrolyten erzeugt wird, dazu führen, dass das Zirkoniumdioxid des Fest¬ körperelektrolyt zumindest teilweise zersetzt wird und damit nach einer gewissen Zeit der Festkörperelektrolyt seine elektrolytischen Eigenschaften verliert . Vorteilhafterweise ist für das Ermitteln des Parameters das Sensorelement mit nur zwei Elektroden ausreichend. Ein Referenzkanal und/oder eine Re¬ ferenzelektrode für eine SauerstoffZuführung sind hierfür nicht erforderlich. Eine Anzahl von Zuleitungen zu dem Sensorelement kann somit ebenfalls gering gehalten werden.
Gemäß einem dritten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren zum Erfassen eines Parameters eines Gasgemischs in einem Gasraum mit einem Sensorelement, das in dem Gasraum angeordnet ist und dessen erste und zweite Elektrode elektrisch gekoppelt sind mit einer Stromquelle. Das Sensorelement umfasst
hierbei eine erste Elektrode und eine Gaszutrittsbegrenzung, die derart angeordnet und ausgebildet ist, dass die erste Elektrode in einem vorgegebenen ersten Bereich über die Gaszutrittsbegrenzung von dem Gasgemisch des Gasraums beaufschlagt wird. Des Weiteren weist das Sensorelement eine zweite Elektrode auf, die so angeordnet ist, dass sie in einem weiteren ersten Bereich von dem Gasgemisch des Gasraums beaufschlagt wird. Das Sensorelement umfasst einen Festkörperelektrolyten, der so ausgebildet ist, dass er mit der ersten und zweiten Elektrode gekoppelt ist. Das Verfahren umfasst hierbei folgende Schritte:
Während einer Messphase wird die Stromquelle im Sinne eines Abschaltens angesteuert.
Während der Messphase wird eine Elektrodenspannung zwischen der ersten und zweiten Elektrode erfasst und abhängig von einer Abweichung der Elektrodenspannung von einer vorgegebenen Sollspannung wird ein Pumpstrom ermittelt.
In einer Betriebsphase, die zeitlich auf die Messphase folgt, wird die Stromquelle derart angesteuert, dass sie den Pumpstrom an die zweite Elektrode des Sensorelements abgibt. Die Schritte der Messphase und das darauffolgende Ansteuern der Stromquelle zur Abgabe des Pumpstroms an die zweite Elektrode werden mehrfach durchlaufen im Sinne einer Minimierung der Abweichung zwischen der Elektrodenspannung und der vorgegebenen Sollspannung. Abhängig von dem Pumpstrom wird der Parameter des Gasgemischs in dem Gasraum ermittelt.
Vorteilhafterweise kann so der Parameter des Gasgemisches mit einer Sensorvorrichtung erfasst werden, bei der das Sensorelement die zwei Elektroden, den Festkörperelektrolyten und die Gaszutrittsbarriere umfasst, wobei die Gaszutrittsbarriere einen Kanal und/oder eine Kammer aufweist. Der Kanal oder die Kammer kann beispielsweise eine zusätzliche Diffusionsbarriere aufweisen, die angeordnet und ausgebildet ist, ein Eindringen des Gasgemischs des Gasraums in die Kammer oder in den Kanal zu begrenzen .
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß dem zweiten und dritten Aspekt weist das Sensorelement ein Heiz¬ element zum Erwärmen des Festkörperelektrolyten auf. Das Heiz element wird während der Messphase im Sinne eines Abschaltens angesteuert und während der Betriebsphase wird das Heizelement angesteuert im Sinne einer Einstellung einer vorgegebenen Betriebstemperatur des Festkörperelektrolyten. Dies ermöglicht die Elektrodenspannung, die die Nernst-Spannung repräsentieren kann, präziser zu erfassen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß dem zweiten und dritten Aspekt repräsentiert der Parameter eine Sauerstoffkonzentration des Gasgemischs.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß dem zweiten und dritten Aspekt ist der Gasraum ein Ansaugraum einer Brennkraftmaschine.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels für ein Sensorelement zum Erfassen eines Parameters eines Gasgemischs in einem Gasraum,
Figur 2 eine Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels für das Sensorelement zum Erfassen des Parameters des Gasgemischs in dem Gasraum,
Figur 3 eine Prinzipdarstellung eines Transports von Sauerstoffionen durch einen Festkörperelektrolyten,
Figur 4 eine Pumpstrom-Sauerstoffkonzentrations-Kennlinien- feld und
Figur 5 ein Nernst-Spannungsdiagramm.
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Sensor¬ elements 10 zum Erfassen eines Parameters eines Gasgemischs in einem Gasraum. Das Sensorelement 10 kann beispielsweise in einem Kraftfahrzeug an einer oder mehreren Stellen angeordnet sein. Beispielsweise kann das Sensorelement 10 an einer oder mehreren Stellen in einem Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs an¬ geordnet sein, zum Beispiel in einem Ansaugraum des Ansaugtrakts . Das Sensorelement 10 kann beispielsweise genutzt werden, eine Sauerstoffkonzentration zu ermitteln in dem Ansaugtrakt stromabwärts nach einer Einmündung einer Abgasrückführung . Alternativ oder zusätzlich kann das Sensorelement 10 in einem Abgasstrang einer Brennkraftmaschine angeordnet sein. Vorzugsweise kann das Sensorelement 10 in einer Umgebung mit einer Sauerstoffkonzentration von näherungsweise > 2 %, insbesondere > 5 %, genutzt werden .
Das Sensorelement 10 weist eine erste Elektrode 20 sowie eine erste Diffusionsbarriereschicht 30 auf, die derart angeordnet ist, dass sie mit der ersten Elektrode 20 in einem vorgegebenen ersten Bereich gekoppelt ist und die erste Elektrode 20 nur in dem ersten Bereich über die erste Diffusionsbarriereschicht 30 von dem Gasgemisch des Gasraums beaufschlagt wird. Des Weiteren weist das Sensorelement 10 eine zweite Elektrode 40 auf, die so angeordnet ist, dass sie in einem weiteren ersten Bereich von dem Gasgemisch des Gasraums beaufschlagt wird. Ferner weist das Sensorelement 10 einen Festkörperelektrolyten 50 auf, der so ausgebildet ist, dass er mit der ersten 20 und zweiten Elektrode 40 gekoppelt ist. Der Festkörperelektrolyt 50 kann beispiels¬ weise Yttrium stabilisiertes Zirkoniumdioxid (YSZ) aufweisen. Die erste Elektrode 20 und zweite Elektrode 40 können beispiels-
weise ein Edelmetall aufweisen, zum Beispiel Platin, Palladium, Iridium, Tantal oder eine Kombination aus diesen Metallen. Bei dem in Figur 1 gezeigten Sensorelement 10 sind die erste Elektrode 20 und die zweite Elektrode 40 auf einer gleichen Seite des Festkörperelektrolyten 50 angeordnet. Das Sensorelement 10 kann beispielsweise einen planaren Schichtaufbau aufweisen. Das Sensorelement 10 kann beispielsweise eine Schutzschicht 90 aufweisen. In der Schutzschicht 90 kann beispielsweise ein Heizelement 70 eingebettet sein. Zwischen dem Heizelement 70 und dem Festkörperelektrolyten 50 kann beispielsweise eine Heizisolation 80 angeordnet sein. Das Heizelement 70 kann bei¬ spielsweise genutzt werden, eine Arbeitstemperatur des Fest¬ körperelektrolyten 50 einzustellen. In dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel des Sensorelements 10 ist die erste Elektrode 20 und die zweite Elektrode 40 entlang einer ersten Achse AI vorgegeben beabstandet und entlang einer zweiten Achse A2, die orthogonal zu der ersten Achse AI ist, vertikal versetzt zueinander zumindest teilweise in dem Festkörperelektrolyten 50 eingebettet. Das Sensorelement 10 kann beispielsweise den Träger 60, das Heizelement 70 und die Heiz¬ isolation 80 aufweisen, die als planare Schichten ausgebildet sein können. Zwischen dem Heizelement 70 und dem Festkörperelektrolyten 50 kann beispielsweise die Heizisolation 80 an- geordnet sein.
Figur 3 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Transports von Sauerstoffionen durch den Festkörperelektrolyten 50. Der Gasraum, beispielsweise der Ansaugraum der Brennkraftmaschine, in dem das Sensorelement 10 angeordnet sein kann, weist bei¬ spielsweise eine Sauerstoffkonzentration von > 2 % auf, zum Beispiel eine Sauerstoffkonzentration von näherungsweise 10 % bis 20 %. Der in dem Gasgemisch enthaltene Sauerstoff diffundiert über die Diffusionsbarriereschicht zu der ersten Elektrode 20. Die Diffusionsbarriereschicht weist einen vorgegebenen ersten Diffusionswiderstand auf.
Vorteilhafterweise wird das Sensorelement 10 während einer Betriebsphase so betrieben, dass die erste Elektrode 20 als Kathode und die zweite Elektrode 40 als Anode betrieben wird. Hierzu werden die erste 20 und zweite Elektrode 40 derart elektrisch gekoppelt mit einer Stromquelle, oder alternativ mit einer Spannungsquelle, dass die zweite Elektrode 40 eine Anodenfunktion und die erste Elektrode 20 eine Kathodenfunktion aufweist. Tritt ein mageres Gasgemisch durch die Diffusions¬ barriereschicht hindurch, werden Sauerstoffmoleküle an der ersten Elektrode 20 elektrochemisch zu Sauerstoffionen reduziert. An der ersten Elektrode 20, die die Kathodenfunktion aufweist, nimmt ein Sauerstoffmolekül vier Elektronen auf. So entstehen aus dem jeweiligen Sauerstoffmolekül jeweils zwei
Sauerstoffionen . Der Festkörperelektrolyt 50 weist beispiels- weise Zirkoniumdioxid auf, das mit Yttriumoxid (Y203) dotiert ist. Dotierungsbedingte Fehlstellen in einer Gitterstruktur des Zirkoniumdioxids ermöglichen, dass die Sauerstoffionen durch den Festkörperelektrolyten 50 diffundieren können. Die negativen Sauerstoffionen werden von der ersten Elektrode 20 angezogen und an der zweiten Elektrode 40, rekombiniert. Die erste Elektrode 20 und die zweite Elektrode 40 können beispielsweise ein poröses Edelmetall aufweisen, beispielsweise können die Elektroden 20, 40 einen Cermet-Werkstoff aufweisen. Ein Nachstrom an Sauerstoffmolekülen wird durch die erste Diffusionsbarriereschicht 30 oder eine anders ausgebildete Gaszutrittsbarriere begrenzt. Durch den gezielten Transport von Sauerstoffionen weg von der ersten Elektrode 20 sinkt die Sauerstoffkonzentration an der ersten Elektrode 20 auf nähe- rungsweise 0 ab. Es kann somit einer Referenzgasumgebung an der ersten Elektrode 20 mit einer Sauerstoffkonzentration von 0 % eingestellt werden, die zu einem LuftZahlverhältnis von
1 (λ = 1) korrespondiert. Das Sensorelement 10 wird während der Betriebsphase im Grenz¬ strombetrieb betrieben. In diesem Grenzstrombetrieb ist ein Pumpstrom, der erforderlich ist, um an der ersten Elektrode 20
die Referenzgasumgebung mit λ = 1 einzustellen, abhängig von der Sauerstoffkonzentration in dem Gasraum. Die Sauerstoffkonzen- tration in dem Gasraum kann beispielsweise abhängig von einer vorgegeben Kennlinie ermittelt werden.
Figur 4 zeigt solch ein Pumpstrom-Sauerstoffkonzentrations- Kennlinienfeld für den Grenzstrombetrieb für das Sensorelement 10.
Zum Erfassen eines Parameters eines Gasgemischs in einem Gasraum mit dem Sensorelement 10 kann das in dem Gasraum angeordnet Sensorelement 10 mit der ersten 20 und zweiten Elektrode 40 mit einer Stromquelle elektrisch gekoppelt werden. Während einer Messphase wird die Stromquelle im Sinne eines Abschaltens angesteuert. Während der Messphase fließt somit im Wesentlichen kein Pumpstrom. Das Heizelement 70 des Sensorelements 10 wird während der Messphase ebenfalls im Sinne eines Abschaltens angesteuert. Während der Messphase wird eine Elektrodenspannung zwischen der ersten 20 und zweiten Elektrode 40 erfasst und abhängig von einer Abweichung der Elektrodenspannung von einer vorgegebenen Sollspannung wird ein Pumpstrom ermittelt. Die Messphase kann beispielsweise 1 ms andauern. Aufgrund der unterschiedlichen Sauerstoffpartialdrücke an den beiden
Elektroden 20, 40 weisen die erste 20 und zweite Elektrode 40 eine Potentialdifferenz auf, die auch unter der Bezeichnung Nernst- Spannung bekannt ist. Bleibt der Pumpstrom längere Zeit ab¬ geschaltet, gleichen sich die Sauerstoffpartialdrücke der ersten 20 und zweiten Elektrode 40 an, d. h., die Nernst-Spannung sinkt. Die Nernst-Spannung kann in der Messphase, wenn im Wesentlichen kein Pumpstrom fließt, gemessen werden. Während der Betriebsphase, bei der Pumpstrom aktiv in das Sensorelement 10 einge¬ speist wird, liegt zwischen der ersten 20 und zweiten Elektrode 40 eine Pumpspannung an, die die Summe repräsentiert von der Nernst-Spannung und einem Produkt aus dem Pumpstrom und einer Zellimpedanz zwischen der ersten 20 und zweiten Elektrode 40.
Die Nernst-Spannung kann genutzt werden, den Pumpstrom so zu regeln, dass die Referenzgasumgebung mit λ = 1 an der ersten Elektrode 20 zumindest näherungsweise gleich bleibt. Da das Sensorelement 10 vorzugsweise in einer Umgebung genutzt wird, bei dem das Gasgemisch eine Sauerstoffkonzentration von zumindest größer 2 %, insbesondere größer 5 %, aufweist, reicht die zweite Elektrode 40 als Referenzelektrode gegenüber der ersten
Elektrode 20 aus, um eine gleichbleibende Referenzgasumgebung an der ersten Elektrode 20 zu schaffen. Im Vergleich zu einer idealen Referenzelektrode, die in einem Luftkanal mit im Wesentlichen 21 % Sauerstoffkonzentration angeordnet ist, unterscheidet sich, wenn an der ersten Elektrode 20 die Sauerstoffkonzentration 0 % ist, die gemessene Nernst-Spannung nur geringfügig.
Figur 5 zeigt ein Nernst-Spannungsdiagramm. Eine Änderung der Sauerstoffkonzentration in dem Gasgemisch hat zunächst zur Folge, dass sich die Sauerstoffkonzentration an der ersten Elektrode 20 ändert und sich somit die erfasste Nernst-Spannung ändert. Abhängig von der Abweichung der erfassten Nernst- Spannung von dem vorgegebenen Sollwert, der beispielsweise 400 mV sein kann, kann der Pumpstrom angepasst werden, so dass sich an der ersten Elektrode 20 die Referenzgasumgebung mit 0 % Sauerstoffkonzentration wieder einstellt.
Hierzu wird in der Betriebsphase, die zeitlich auf die Messphase folgt, die Stromquelle derart angesteuert, dass sie den Pumpstrom an die zweite Elektrode 40 des Sensorelements 10 abgibt. Das Sensorelement wird im Grenzstrombetrieb betrieben. Während der Betriebsphase wird das Heizelement 70 angesteuert im Sinne einer Einstellung einer vorgegebenen Betriebstemperatur des Festkörperelektrolyten 50. Die Betriebstemperatur kann beispielsweise 650 °C sein. Die Betriebsphase kann beispielsweise 4 ms andauern. Die Schritte der Messphase und das darauf folgende Ansteuern der Stromquelle zur Abgabe des Pumpstroms an die zweite Elektrode 40 werden mehrfach durchlaufen im Sinne einer Minimierung der Abweichung zwischen der Elektrodenspannung und der vorgegebenen Sollspannung. Abhängig von dem Pumpstrom wird der
Parameter des Gasgemischs in dem Gasraum ermittelt . Der Parameter wird beispielsweise jeweils ermittelt, wenn detektiert wird, dass die Abweichung zwischen der erfassten Elektrodenspannung und der Sollspannung minimal ist. Beispielsweise kann die Sauerstoffkonzentration des Gasgemisches ermittelt werden abhängig von der vorgegebenen Kennlinie, die die Abhängigkeit des Pumpstroms von der Sauerstoffkonzentration im Grenzstrombetrieb des Sensorelements 10 charakterisiert.
Zusätzlich ist möglich, die Sollspannung in vorgegebenen Zeitabständen zu verändern. Beispielsweise kann, wenn die Betriebsphase 4 ms andauert und die Messphase 1 ms, die
Sollspannung jede Sekunde zwischen einem ersten und einem zweiten Spannungswert umgeschaltet werden. Dies hat den Vorteil, dass Polarisationseffekte in dem Festkörperelektrolyten 50 geringer gehalten werden können.