Sicherheitsgurt für ein Fahrzeug
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt für ein Fahrzeug, umfassend ein Gurtband, welches mehrere Gurtbandlagen und zumindest einen mit einem Gas beaufschlagbaren Gurtinnenraum aufweist, wobei das Gurtband durch eine Aussparung einer in ein
Gurtschloss einsteckbaren Schlosszunge geführt ist.
Aus der EP 1 457 392 A1 ist ein Sicherheitsgurt zum Schutz eines Fahrzeuginsassen bekannt, welcher eine Schlosszunge mit einer Durchführung für ein Gurtband umfasst. Der Sicherheitsgurt umfasst weiterhin ein am Fahrzeug befestigtes Gurtschloss, welches zur Aufnahme der Schlosszunge vorgesehen ist und eine ebenfalls am Fahrzeug befestigte Aufrollvorrichtung zum Aufrollen des Gurtbandes. Das Gurtband ist aus einem flexiblen und gewebten Schlauch gebildet, wobei ein erstes Ende des Gurtbandes mit dem Fahrzeug und das andere Ende mit der Aufrollvorrichtung verbunden ist. Ein mittlerer Abschnitt des Gurtbandes ist durch die Durchführung der Schlosszunge geführt. Der Sicherheitsgurt ist als Drei-Punkt-Sicherheitsgurt mit einem Beckengurtbereich und einem Oberkörpergurtbereich ausgebildet. Der Sicherheitsgurt umfasst weiterhin ein
aufblasbares Airbag-Element, welches sich innerhalb des Gurtbandes von dem ersten Ende aus bis in den Oberkörpergurtbereich erstreckt. Das Gurtband weist bereichsweise einen verstärkten Schlauch auf, welcher das Airbag-Element umgibt und zwischen dem Airbag-Element und dem das Gurtband bildenden gewebten flexiblen und gewebten Schlauch angeordnet ist. Der verstärkte Schlauch ist dabei im Beckengurtbereich angeordnet, so dass sich das Airbag-Element und das Gurtband bei Beaufschlagung des Airbag-Elements im Bereich des Oberkörpergurtbereichs entfalten. Die Beaufschlagung des Airbag-Elements mit einem Gas erfolgt, wenn das Fahrzeug mit einem Hindernis kollidiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Sicherheitsgurt für ein Fahrzeug anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Sicherheitsgurt gelöst, welcher die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Sicherheitsgurt für ein Fahrzeug umfasst ein Gurtband, welches mehrere
Gurtbandlagen und zumindest einen mit einem Gas beaufschlagbaren Gurtinnenraum aufweist, wobei das Gurtband durch eine Aussparung einer in ein Gurtschloss einsteckbaren Schlosszunge geführt ist.
Erfindungsgemäß ist ein Halteelement an dem Gurtband angeordnet, welches die Schlosszunge in einer definierten Position hält, wenn sich das Gurtband in einem aufgerollten Zustand befindet.
Dadurch wird ein Herunterrutschen der Schlosszunge in eine für einen Fahrzeuginsassen schwer zu erreichende Position vermieden, so dass ein hoher Komfort für die Insassen des Fahrzeugs erzielt wird. Insbesondere wird die Schlosszunge in einer griffgünstigen Position gehalten.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist das Halteelement an genau einer der zumindest zwei Gurtbandlagen befestigt. Hieraus resultiert in besonders vorteilhafter Weise, dass ein Einfluss des Halteelements bei der Beaufschlagung des Gurtbandes mit dem Gas auf die Entfaltung des Gurtbandes verringert ist.
Besonders bevorzugt weist das Halteelement dabei ein an einer Außenseite der
Gurtbandlage angeordnetes Außenelement und ein mit diesem verbundenes an einer Innenseite derselben Gurtbandlage angeordnetes Innenelement auf, so dass eine sichere Befestigung des Halteelements an der Gurtbandlage möglich ist.
Das Außenelement und das Innenelement weisen vorzugsweise genau einen
gemeinsamen Befestigungspunkt auf. Somit liegt das Halteelement bei dem entfalteten und mit Gas beaufschlagten Gurtband tangential und nur an einer, parallel zum Gurtband verlaufenden Linie an der Außenseite der Gurtbandlage an. Daraus resultiert eine weitere Verringerung des Einflusses des Halteelements auf die Entfaltung des Gurtbandes. Ein
Lösen des Halteelements von dem Gurtband bei Beaufschlagung des Gurtbandes mit dem Gas wird vermieden.
In einer alternativen Ausgestaltung weisen das Außenelement und das Innenelement mehrere gemeinsame Befestigungspunkte auf. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine sehr stabile Befestigung des Haltelements.
Um sowohl bei der Ausgestaltung des Halteelements mit einem Befestigungspunkt als auch bei der Ausgestaltung des Halteelements mit mehreren Befestigungspunkten eine geringe Beeinflussung der Entfaltung des Gurtbandes durch das Haltelement zu realisieren, sind das Außenelement und/oder das Innenelement vorzugsweise flexibel, insbesondere leicht plastisch oder elastisch verformbar ausgebildet. Dabei sind das Außenelement und das Innenelement beispielsweise aus Kunststoff, Silikon oder Gummi gebildet. Aus dieser leichten Verformbarkeit ergibt sich, dass eine Verformung des Haltelements in gleicher Weise wie die Verformung des Gurtbandes erfolgt. Das heißt, das Halteelement folgt der Verformung des Gurtbandes. Auch hierbei wird ein Lösen des Halteelements bei Beaufschlagung des Gurtbandes mit dem Gas vermieden.
In einer zur plastischen oder elastischen Verformbarkeit alternativen oder zusätzlichen Ausführung sind in das Außenelement ein oder mehrere von dessen Oberfläche aus in Richtung der Gurtbandlage gerichtete Vertiefungen derart eingebracht, dass das
Außenelement in mehrere Außenelement-Segmente unterteilt ist. Daraus resultiert in besonders vorteilhafter Weise, dass bei der Beaufschlagung des Gurtbandes mit dem Gas eine weiter verbesserte Verformung des Außenelements bei Verformung des Gurtbandes erfolgt.
Auch sind vorzugsweise in das Innenelement ein oder mehrere von dessen Oberfläche aus in Richtung der Gurtbandlage gerichtete Vertiefungen derart eingebracht, dass das Innenelement in mehrere Innenelement-Segmente unterteilt ist. Somit erfolgt auch die Verformung des Innenelements bei Beaufschlagung des Gurtbandes mit dem Gas in gleicher Weise wie die Verformung des Gurtbandes.
Erfolgt die Verformung sowohl des Innenelements als auch des Außenelements bei Beaufschlagung des Gurtbandes mit dem Gas in gleicher Weise wie die Verformung des Gurtbandes, kann eine unbeeinflusste Entfaltung des Gurtbandes stattfinden.
In einer zur Befestigung des Haltelements an genau einer der Gurtbandlagen alternativen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtes ist das Halteelement das Gurtband zumindest teilweise umgreifend ausgebildet.
Dabei ist das Halteelement vorzugsweise als Schieber ausgebildet und zumindest in Richtung einer Längenausdehnung des Gurtbandes auf diesem verschiebbar angeordnet, so dass die Position, in welcher die Schlosszunge gehalten werden soll, individuell durch den Fahrzeuginsassen vorgebbar ist.
Um eine Verformung des als Schieber ausgebildeten Halteelements bei der
Beaufschlagung des Gurtbandes mit dem Gas zu ermöglichen, ist das Halteelement bevorzugt besonders leicht elastisch verformbar.
Alternativ oder zusätzlich ist eine Längenausdehnung und/oder Breitenausdehnung des als Schieber ausgebildeten Halteelements veränderbar, so dass eine optimierte
Formanpassung des Halteelements an das Gurtband erfolgen kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Fahrzeugsitz und einen erfindungsgemäßen
Sicherheitsgurt,
Fig. 2 schematisch eine Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Gurtbandes für den Sicherheitsgurt gemäß Figur 1 im Bereich eines Halteelements,
Fig. 3 schematisch eine Schnittdarstellung eines mit Gas beaufschlagten
Gurtbandes gemäß Figur 2,
Fig. 4 schematisch eine Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Gurtbandes für den Sicherheitsgurt gemäß Figur 1 im Bereich eines Halteelements,
Fig. 5 schematisch eine Schnittdarstellung eines mit Gas beaufschlagten Gurtbandes gemäß Figur 4,
Fig. 6 schematisch eine Schnittdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines Gurtbandes für den Sicherheitsgurt gemäß Figur 1 im Bereich eines
Halteelements und
Fig. 7 schematisch eine Schnittdarstellung eines mit Gas beaufschlagten
Gurtbandes gemäß Figur 6.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Figur 1 zeigt einen Ausschnitt eines Fahrzeuginnenraumes mit einem Fahrzeugsitz S und einem neben dem Fahrzeugsitz S angeordneten erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt 1 mit einem Gurtband 1.1 in einem aufgerollten Zustand.
Bei dem Sicherheitsgurt 1 handelt es sich um einen so genannten Drei-Punkt- Sicherheitsgurt, welcher einen Fahrzeuginsassen an drei Punkten P1 bis P3 an eine Fahrzeugkarosserie anbindet.
Ein erster Punkt P1 befindet sich im unteren Bereich neben dem Fahrzeugsitz S, insbesondere an einer B-Säule des Fahrzeugs. An diesem ersten Punkt P1 ist das Gurtband 1.1 des Sicherheitsgurtes 1 an der Fahrzeugkarosserie befestigt.
Bei angelegtem Sicherheitsgurt 1 ist das Gurtband 1.1 von diesem ersten Punkt P1 aus über einen Beckenbereich eines nicht dargestellten Fahrzeuginsassen zu einem zweiten Punkt P2 geführt, welcher durch ein an der Fahrzeugkarosserie befestigtes
Gurtschloss 1.2, vorzugsweise mit einem nicht dargestellten integrierten Schlossstraffer, gebildet ist. In das Gurtschloss 1.2 greift eine so genannte Schlosszunge 1.3 ein bzw. ist an dieses angebunden.
Das Gurtband 1.1 ist durch eine Aussparung 1.3.1 in der Schlosszunge 1.3 geführt und umgelenkt. Dabei bildet die in das Gurtschloss 1.2 greifende Schlosszunge 1.3 einen unteren Umlenkpunkt. Um eine Länge des Sicherheitsgurtes 1 individuell an die
Körpergröße des Fahrzeuginsassen anzupassen, ist das Gurtband 1.1 in der
Schlosszunge 1.3 verschiebbar angeordnet.
Vom unteren Umlenkpunkt aus ist das Gurtband 1.1 über einen Oberkörperbereich des Fahrzeuginsassen zu einem oberen Umlenkpunkt geführt, welcher den dritten Punkt P3 bildet.
Der obere Umlenkpunkt ist vorzugsweise höhenverstellbar an der B-Säule des Fahrzeugs angeordnet, so dass die Höhe des Sicherheitsgurtes 1 in Abhängigkeit von der
Körpergröße des Fahrzeuginsassen individuell einstellbar ist.
Vom oberen Umlenkpunkt ist das Gurtband 1.1 zu einem Gurtaufroller 1.4 geführt, welcher vorzugsweise im unteren Bereich der B-Säule des Fahrzeugs befestigt ist. Der Gurtaufroller 1.4 ist zum Aufrollen des Gurtbandes 1.1 des Sicherheitsgurtes 1 bei Nichtbenutzung und zur Straffung des Gurtbandes 1.1 am Körper des Fahrzeuginsassen bei angelegtem Sicherheitsgurt 1 vorgesehen. Vorzugsweise umfasst der Gurtaufroller 1.4 zusätzlich einen nicht dargestellten so genannten Aufrollerstraffer, mittels welchem das Gurtband 1.1 bei einer Kollision des Fahrzeugs mit einem Hindernis derart straffbar ist, dass der Fahrzeuginsasse optimal im Fahrzeugsitz S positioniert ist und eine optimierte Rückhaltung des Fahrzeuginsassen erfolgt.
Um eine Belastung des Fahrzeuginsassen bei einer Kollision des Fahrzeugs mit einem Hindernis zu vermindern, ist das Gurtband 1.1 als zweilagiges und aufblasbares Gurtband ausgebildet, welches bei Erfassung einer Kollision oder bei einer nicht vermeidbaren Kollision bereits vor dieser mit einem Gas befüllbar ist und sich entfaltet. Hierzu ist ein Gasgenerator 1.5 vorgesehen, mittels welchem ein Gurtinnenraum G, der zwischen den in Figur 2 näher dargestellten Gurtbandlagen 1.1.1 und 1.1.2 des Gurtbandes 1.1 ausgebildet ist, mit Gas beaufschlagbar ist.
Aufgrund der verschiebbaren Anordnung des Gurtbandes 1.1 in der Schlosszunge 1.3 ist es erforderlich, dass die Schlosszunge 1.3 im aufgerollten Zustand des
Sicherheitsgurtes 1 in einer definierten Position POS gehalten wird, so dass ein
Herunterrutschen der Schlosszunge 1.3 am Gurtband 1.1 vermieden wird. Daraus resultiert, dass die Schlosszunge 1.3 in einer griffgünstigen Position gehalten ist, wodurch eine Komforterhöhung für den Fahrzeuginsassen erreicht wird.
Zur Fixierung der Schlosszunge 1.3 in dieser Position POS und zur Vermeidung des Herunterrutschens ist ein Halteelement 1.6 an dem Gurtband 1 .1 angeordnet, welches die Schlosszunge 1.3 in der definierten Position POS hält, wenn sich das Gurtband 1.1 im aufgerollten Zustand befindet.
Hierbei ist es erforderlich, dass eine Entfaltung des Gurtinnenraumes G und des
Gurtbandes 1.1 nicht durch das Halteelement 1.6 beeinträchtigt ist.
Aus diesem Grund ist das Halteelement 1.6 in einem ersten Ausführungsbeispiel genau an einer der zwei Gurtbandlagen 1.1.1 , 1.1.2, hier an der Gurtbandlage 1.1.1 befestigt.
In Figur 2 ist das Gurtband 1.1 in einer Schnittdarstellung im Bereich des
Halteelements 1.6 gezeigt, wobei das Gurtband 1.1 im nicht mit Gas beaufschlagten, d. h. nicht aufgeblasenen Zustand, dargestellt ist.
Das Halteelement 1.6 ist dabei als so genannter Gurtknopf ausgebildet und aus einem Außenelement 1.6.1 und einem Innenelement 1 .6.2 gebildet.
Das Außenelement 1.6.1 ist an einer Außenseite der Gurtbandlage 1.1.1 angeordnet und derart ausgebildet, dass dessen Dicke und die Dicke des Gurtbandes 1 .1 zusammen größer sind als die Höhe der Aussparung 1.3.1 in der Schlosszunge 1.3, durch welche das Gurtband 1.1 geführt ist. Somit ist das Gurtband 1.1 in der Position POS positioniert, wenn sich der Sicherheitsgurt 1 im aufgerollten Zustand befindet. Die Außenseite der Gurtbandlage 1.1.1 bildet in vorteilhafter Weise bei angelegtem Sicherheitsgurt 1 eine vom Fahrzeuginsassen abgewandte Seite des Gurtbands 1 .1 , so dass auch das
Außenelement 1.6.1 vom Fahrzeuginsassen abgewandt ist. Daraus resultiert ein hoher Komfort für den Fahrzeuginsassen bei angelegtem Sicherheitsgurt 1.
Zur Befestigung des Außenelements 1.6.1 an der Gurtbandlage 1.1.1 ist an einer
Innenseite der Gurtbandlage 1.1.1 , d. h. an einer dem Gurtinnenraum G zugewandten Seite der Gurtbandlage 1.1.1 , das Innenelement 1.6.2 angeordnet. Eine Dicke des Innenelements 1.6.2 ist dabei vorzugsweise klein ausgebildet, so dass das Gurtband 1.1 und der Gurtinnenraum G im Bereich des Halteelements 1.6 ebenfalls eine geringe Dicke
aufweisen. Dadurch werden für den Fahrzeuginsassen als unangenehm empfundene Druckbelastungen auf dessen Körper minimiert.
Das Außenelement 1.6.1 und das Innenelement 1.6.2 sind an einem gemeinsamen Befestigungspunkt BP1 miteinander verbunden. An diesem Befestigungspunkt BP1 weist das Außenelement 1.6.1 ein durch die Gurtbandlage 1.1.1 geführtes
Befestigungselement 1.6.1.1 auf, welches in ein dazu korrespondierendes
Befestigungselement 1.6.2.1 des Innenelements 1.6.2 greift.
In Figur 3 ist das Gurtband 1.1 im mit Gas befüllten Zustand dargestellt. Aufgrund der Befestigung des Außenelements 1.6.1 an einem Befestigungspunkt BP1 am
Innenelement 1.6.2 ist im mit Gas befüllten Zustand des Gurtbandes 1.1 eine durch das Halteelement 1.6 hervorgerufene Beeinträchtigung der Verformung des Gurtbandes 1.1 minimiert.
Bei der Beaufschlagung des Gurtinnenraumes G mit dem Gas wölben sich die
Gurtbandlagen 1.1.1 und 1.1.2 derart nach außen, dass das Gurtband 1.1 die Form eines Schlauches aufweist.
Um auch eine unbeeinflusste Wölbung der Gurtbandlage 1.1.1 im Bereich des
Halteelements 1.6 zu erzielen, ist das Innenelement 1.6.2 flexibel ausgebildet. Dabei ist das Innenelement 1.6.2 mit geringer Kraft elastisch oder plastisch verformbar, so dass die Verformung aufgrund der Wölbung der Gurtbandlage 1.1.1 erfolgt.
Somit verformt sich das Innenelement 1.6.2 entsprechend der Wölbung der
Gurtbandlage 1.1.1 und das Außenelement 1.6.1 liegt bei entfaltetem und mit Gas beaufschlagten Gurtband 1.1 tangential und an einer parallel zur Längsausdehnung zum Gurtband 1.1 verlaufenden Linie an der Außenseite der Gurtbandlage 1.1.1 an.
Das Halteelement 1.6 kann auch mit einem geringeren Durchmesser ausgeführt werden, als dieser in Fig. 2 und Fig. 3 im Verhältnis zur Breite des Gurtbandes dargestellt ist. Je geringer der Durchmesser des Halteelementes 1.6. ist, desto geringer ist die Verformung und damit die Belastung des Innenelementes 1.6.2 bei entfaltetem und mit Gas beaufschlagten Gurtband 1.1.
In einer nicht dargestellten Weiterbildung des Haltelements 1.6 ist auch das
Außenelement 1.6.1 flexibel, d. h. leicht elastisch oder plastisch verformbar ausgebildet, so dass die Beeinflussung der Entfaltung des Gurtbandes 1 .1 weiter verringert wird.
Ferner ist das Gurtband 1 .1 einfach oder mehrfach parallel zu dessen Längsausdehnung gefaltet. Im Bereich innen liegender Faltlagen ist das Gurtband 1 .1 vorzugsweise dünner gewebt als im Bereich außen liegender Faltlagen. Daraus resultiert in vorteilhafter Weise, dass das Gurtband 1.1 eine geringe Dicke, eine hohe Flexibilität und ein geringes Gewicht aufweist.
Insbesondere ist das Gurtband 1 .1 derart gefaltet, dass es in der Vorderansicht eine flachgedrückte Z-Form aufweist. Hierzu ist eine Bandbreite des Gurtbandes 1.1 in drei etwa gleich breite Teile unterteilt. Ein erstes äußeres Teil des Gurtbandes 1 .1 ist derart umgeschlagen, dass das erste äußere Teil unterhalb eines Mittelteiles des
Gurtbandes 1 .1 angeordnet ist. Ein zweites äußeres Teil ist nach dem Umschlagen auf dem Mittelteil angeordnet, so dass sich drei Faltlagen ausbilden.
Die Faltlagen des Gurtbandes 1 .1 sind jeweils randseitig mittels gewebter oder genähter Aufreißfäden miteinander verbunden, wodurch die Faltung fixiert ist. Die Aufreißfäden bilden dabei jeweils randseitig eine Naht aus.
Bei der Beaufschlagung des Gurtinnenraums G mit dem Gas weitet sich der
Gurtinnenraum G derart auf, dass die Aufreißfäden bei Erreichen einer vorgegebenen Ausformung des Gurtbandes 1.1 definiert aufreißen und somit die Nähte zerstört werden. Die vorgegebene Ausformung des Gurtbandes 1 .1 ist bei Erreichen eines vorgegeben Mindestdrucks im Gurtinnenraum G gegeben, wobei aufgrund der Ausformung des Gurtbandes 1.1 auf die Aufreißfäden wirkende Zugkräfte entstehen, aufgrund derer die Aufreißfäden reißen. Somit entfaltet sich das Gurtband 1 .1 , indem die Faltenlagen des Gurtbandes 1 .1 aufklappen.
Zur Realisierung der Fixierung der Schlosszunge 1 .3 in der Position POS in der
Ablageposition des Sicherheitsgurtes 1 ist das Halteelement 1 .6 derart an einer der Gurtbandlagen 1 .1 .1 , 1 .1 .2 befestigt, dass das Außenelement 1 .6.1 an einer Außenseite des Gurtbandes 1 .1 angeordnet ist.
Figur 4 zeigt das Gurtband 1.1 in einer Schnittdarstellung im Bereich einer alternativen Ausführungsform des Halteelements 1.6, wobei das Gurtband 1.1 im nicht mit Gas beaufschlagten, d. h. nicht aufgeblasenen Zustand dargestellt ist.
Das Halteelement 1.6 ist wiederum als so genannter Gurtknopf ausgebildet und aus einem Außenelement 1.6.1 und einem Innenelement 1.6.2 gebildet, wobei das
Außenelement 1.6.1 an der Außenseite der Gurtbandlage 1.1.1 angeordnet ist und zur Befestigung des Außenelements 1.6.1 an der Gurtbandlage 1 .1.1 an der Innenseite der Gurtbandlage 1.1.1 das Innenelement 1.6.2 angeordnet ist.
Das Außenelement 1.6.1 und das Innenelement 1.6.2 sind an drei gemeinsamen Befestigungspunkt BP1 bis BP3 miteinander verbunden. An diesen
Befestigungspunkten BP1 bis BP3 weist das Außenelement 1.6.1 drei durch die
Gurtbandlage 1.1.1 geführte Befestigungselemente 1.6.1.1 bis 1.6.1.3 auf, welche jeweils in ein korrespondierendes Befestigungselement 1.6.2.1 bis 1.6.2.3 des
Innenelements 1.6.2 greifen.
Das Außenelement 1.6.1 ist weiterhin in mehrere Außenelement-Segmente AS1 bis AS7 unterteilt, wobei zur Bildung dieser Außenelement-Segmente AS1 bis AS7 mehrere von der Oberfläche des Außenelements 1.6.1 aus in Richtung der Gurtbandlage 1.1.1 gerichtete Vertiefungen V1 bis V6 in das Außenelement 1.6.1 eingebracht sind. Die Vertiefungen V1 bis V6 sind dabei derart eingebracht, dass die einzelnen Außenelement- Segmente AS1 bis AS7 bodenseitig miteinander verbunden sind. Um die einfache Verformung des Außenelements 1 .6.1 zu ermöglichen, verlaufen die
Vertiefungen V1 bis V6 parallel zur Längsausdehnung des Gurtbandes 1.1.
Aus dieser alternativen Ausbildung des Außenelements 1.6.1 resultiert, dass bei der Beaufschlagung des Gurtbandes 1.1 mit Gas das Außenelement 1.6.1 einfach mechanisch verformbar ist. Eine Verformung des Außenelements 1.6.1 erfolgt dabei gemäß der Verformung bzw. Wölbung der Gurtbandlage 1.1.1 , wobei eine Kraft zur Verformung des Außenelements 1.6.1 mittels des eingebrachten Gases und der daraus resultierenden Wölbung der Gurtbandlage 1.1.1 von der Gurtbandlage 1.1.1 auf das Außenelement 1.6.1 übertragen wird.
Der mit Gas befüllte Zustand des Gurtbandes 1.1 und die Verformung des aus mehreren Außenelement-Segmenten AS1 bis AS7 gebildeten Außenelements .6.1 ist in Figur 5 dargestellt.
Die Verformung des Außenelements 1.6.1 erfordert aufgrund der Segmentierung des Außenelements 1.6.1 lediglich einen geringen Kraftaufwand, wobei bei der Verformung Abstände zwischen den Außenelement-Segmenten AS1 bis AS7 vergrößert werden, d. h. die Vertiefungen V1 bis V6 weiten sich auf.
Zusätzlich ist das Außenelement 1.6.1 elastisch verformbar ausgebildet, so dass etwaige Verformungen des Außenelements 1.6.1 während der Benutzung des Sicherheitsgurtes 1 reversibel sind.
Auch das Innenelement 1.6.2 ist mechanisch mit geringem Kraftaufwand verformbar. Die Verformung erfolgt dabei plastisch oder elastisch.
In einer nicht näher dargestellten Ausführung des Halteelementes 1.6 kann zusätzlich das Innenelement 1.6.2 aus mehreren Innenelement-Segmenten gebildet sein, welche gemäß des dargestellten Außenelements 1.6.1 ebenfalls durch parallel zur Längsausrichtung des Gurtbandes 1.1 eingebrachte Vertiefungen gebildet sind. Die Vertiefungen sind hierbei jedoch zur Innenwandung des Gurtinnenraumes G, d. h. zur Gurtbandlage 1 .1.1 gerichtet, so dass eine Verformung des Innenelementes 1.6.2 gemäß der Wölbung der
Gurtbandlage 1.1.1 erfolgen kann. Das Innenelement 1.6.2 ist in diese Fall vorzugsweise aus einem elastisch verformbaren Material gebildet.
Auch bei den segmentierten Ausführungen des Außenelements 1.6.1 und/oder des Innenelements 1.6.2 kann das Gurtband in nicht näher dargestellter Weise gemäß der Beschreibung zu Figur 3 einfach oder mehrfach parallel zur Längsausdehnung gefaltet sein.
Figur 6 zeigt das Gurtband 1.1 und das Halteelement 1.6 in einer Schnittdarstellung, wobei eine alternative Ausführungsform des Halteelements 1.6 das Gurtband 1.1 vollständig umgreifend ausgebildet ist. In einer nicht näher dargestellten Ausbildung ist das Halteelement 1.6 das Gurtband 1.1 zumindest teilweise umgreifend ausgebildet.
Das Halteelement 1.6 ist als Schieber ausgebildet, d. h. es ist auf dem Gurtband 1.1 verschiebbar angeordnet, so dass die Position POS, in welcher die Schlosszunge 1 .3 gehalten ist, individuell vorgebbar ist.
Das Halteelement 1 .6 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel einteilig ausgebildet. Um eine dem Gurtband 1 .1 entsprechende Verformung des Halteelements 1 .6 zu
ermöglichen, ist das Halteelement 1 .6 auch in dieser Ausführung leicht, d. h. mit geringer Kraft elastisch verformbar, so dass die Verformung und eine damit verbundene
Veränderung einer Längen- und/oder Breitenausdehnung des Halteelements 1 .6 aufgrund der Wölbung der Gurtbandlagen 1 .1 .1 und 1 .1 .2 erfolgt.
In Figur 7 ist das mit Gas befüllte Gurtband 1 .1 dargestellt, wobei die
Gurtbandlagen 1.1 .1 und 1.1.2 durch den mittels des Gases erzeugten Innendruck nach außen gewölbt sind.
Das Halteelement 1 .6 ist entsprechend der Wölbung der Gurtbandlagen 1 .1 .1 und 1.1 .2 elastisch verformt, so dass sich das Gurtband 1 .1 unbeeinflusst entfalten kann.
In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Halteelement 1 .6 aus mehreren Teilen gebildet, welche insbesondere derart teleskopisch miteinander verbunden sind, dass eine Längenausdehnung und/oder Breitenausdehnung des Halteelements 1 .6 durch eine teleskopische Verschiebung der Teile zueinander bzw. ineinander erfolgt. Dabei ist das Halteelement 1 .6 vorzugsweise aus einem Material gebildet, welches mit geringer Kraft elastisch oder plastisch verformbar ist, so dass auch die Verformung des
Halteelements 1 .6 gemäß der Wölbung des Gurtbandes 1.1 erfolgt.
Auch bei der das Gurtband 1 .1 teilweise oder vollständig umgebenden Ausführung des Halteelements 1.6 kann das Gurtband 1 .1 wiederum in nicht näher dargestellter Weise gemäß der Beschreibung zu Figur 3 einfach oder mehrfach parallel zur Längsausdehnung gefaltet sein.