Gurtband für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges
Die Erfindung betrifft ein Gurtband für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges, wobei das Gurtband einen mit einem Gas beaufschlagbaren Gurtinnenraum aufweist, wobei ein zumindest zwei Abschnitte des Gurtinnenraumes verbindender Gaskanal zwischen den zumindest zwei Gurtbandlagen vorgesehen ist, wobei der Gaskanal mit einem ersten Ende im Bereich eines Endbeschlages des Sicherheitsgurtes befestigt und zumindest mittelbar mit einem Gasgenerator verbunden ist.
Die EP 1 053 133 B1 beschreibt einen Dreipunkt-Sicherheitsgurt mit wenigstens im Schultergurtbereich aufblasbaren Schulter- und Beckengurtteilen eines
Sicherheitsgurtbandes. An einer Umlenkstelle weist der Sicherheitsgurt ein in ein
Gurtschloss einsteckbares Einsteckteil auf, wobei an der Umlenkstelle bei angelegtem Sicherheitsgurt das Sicherheitsgurtband in einem Übergangsbereich vom Beckengurtteil zum Schultergurtteil umgelenkt ist. An der Umlenkstelle im Bereich des Einsteckteils ist in das Sicherheitsgurtband ein Gaskanal zur Herstellung einer Gasströmungsverbindung zwischen den Gurtinnenräumen des Schultergurtteils und des Beckengurtteils
eingebracht. Ein Öffnungsquerschnitt des Gaskanals ist dabei geringer als der
Querschnitt eines gefüllten Gurtinnenraums, welcher durchgehend auffüllbar ist und sich im den Schulter- und Beckengurtteil sowie den Übergangsbereich bildenden
Sicherheitsgurtband erstreckt. Der Gaskanal bildet zumindest im Gurtinnenraum des um die Umlenkstelle geführten Übergangsbereichs eine radial verstärkte Gasleitung, über deren Öffnungsquerschnitt die Gurtinnenräume des Schultergurtteils und des
Beckengurtteils aufblasbar sind. Dabei besteht der Gaskanal aus einem schlauchförmigen Stück, welches in radialer Richtung eine relativ hohe Steifigkeit aufweist, so dass beim Umlenken des Sicherheitsgurtbandes um die Umlenkstelle der vom Gaskanal gebildete Öffnungsquerschnitt nicht kollabiert. Der Sicherheitsgurt umfasst weiterhin eine
Gaszuführung im Bereich eines entgegengesetzt zum Übergangsbereich liegenden Endes des Beckengurtteils.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Sicherheitsgurt für ein Fahrzeug anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Gurtband für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges weist einen mit einem Gas beaufschlagbaren Gurtinnenraum auf, wobei ein zumindest zwei Abschnitte des
Gurtinnenraumes verbindender Gaskanal zwischen den zumindest zwei Gurtbandlagen vorgesehen ist, wobei der Gaskanal mit einem ersten Ende im Bereich eines
Endbeschlages des Sicherheitsgurtes befestigt und zumindest mittelbar mit einem
Gasgenerator verbunden ist. Erfindungsgemäß ist der Gaskanal als flexibler Schlauch ausgeführt ist, welcher innerhalb des Gurtinnenraumes zusätzlich befestigt ist.
Dadurch, dass das der Schlauch innerhalb des Gurtinnenraumes zusätzlich befestigt ist, ist der Schlauch als Gaszuführleitung gegen ein Verrutschen zumindest innerhalb des Gurtinnenraumes gesichert.
Darüber hinaus ist durch die Befestigung sichergestellt, dass die Befüllung des
Gurtinnenraumes des Gurtbandes verbessert ist, da ein Bewegen eines Schlauchendes vermieden ist. Der so genannte Peitscheneffekt, also ein Herumschlagen des
Schlauchendes innerhalb des Gurtbandes, ist weitgehend ausgeschlossen, so dass somit auch eine Beschädigung des Gurtbandes zumindest in diesem Bereich weitestgehend ausgeschlossen ist. Eine Relativbewegung zwischen dem Gurtband und dem Schlauch ist durch die Befestigung verhindert oder zumindest reduziert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch einen Fahrzeuginsassen mit angelegtem Sicherheitsgurt, der ein erfindungsgemäßes Gurtband umfasst.
In Figur 1 ist ein Fahrzeuginsasse 1 eines nicht gezeigten Fahrzeuges dargestellt, welcher einen Sicherheitsgurt 2 angelegt hat.
Bei dem Sicherheitsgurt 2 handelt es sich um einen so genannten Drei-Punkt- Sicherheitsgurt, welcher den Fahrzeuginsassen 1 an drei Punkten P1 bis P3 an eine Fahrzeugkarosserie anbindet.
Ein erster Punkt P1 befindet sich im unteren Bereich an einer B-Säule des Fahrzeuges. An diesem ersten Punkt P1 ist ein Gurtband 2.1 des Sicherheitsgurtes 2 an der
Fahrzeugkarosserie befestigt.
Von diesem ersten Punkt P1 aus ist das Gurtband 2.1 über einen Beckenbereich des Fahrzeuginsassen 1 zu einem zweiten Punkt P2 geführt, welcher durch ein an der Fahrzeugkarosserie befestigtes Gurtschloss, vorzugsweise mit einem nicht dargestellten integrierten Schlossstraffer, gebildet ist. In das Gurtschloss greift eine so genannte Schlosszunge. Der Bereich des Gurtbandes 2.1 , welcher über den Beckenbereich des Fahrzeuginsassen 1 geführt ist, wird im Folgenden als Beckengurtbereich 2.1.1 bezeichnet und ist zu einer Rückhaltung des Beckenbereiches des Fahrzeuginsassen 1 vorgesehen.
Das Gurtband 2.1 ist durch eine nicht dargestellte Aussparung in der Schlosszunge geführt und umgelenkt. Dabei bildet die Schlosszunge einen unteren Umlenkpunkt U1.
Vom unteren Umlenkpunkt U1 aus ist das Gurtband 2.1 über einen Oberkörperbereich des Fahrzeuginsassen 1 zu einem oberen Umlenkpunkt U2 geführt, welcher den dritten Punkt P3 bildet. Der Bereich des Gurtbandes 2.1 zwischen dem zweiten Punkt P2 und dem dritten Punkt P3 wird im Folgenden als Schultergurtbereich 2.1.2 bezeichnet und ist zu einer Rückhaltung des Oberkörperbereiches des Fahrzeuginsassen 1 vorgesehen.
Vom oberen Umlenkpunkt U2 ist das Gurtband 2.1 zu einem Gurtaufroller 2.2 geführt. Der Gurtaufroller 2.2 ist zum Aufrollen des Gurtbandes 2.1 des Sicherheitsgurtes 2 bei Nichtbenutzung und zur Straffung des Gurtbandes 2.1 am Körper des
Fahrzeuginsassen 1 bei angelegtem Sicherheitsgurt 2 vorgesehen. Vorzugsweise umfasst der Gurtaufroller 2.2 zusätzlich einen nicht dargestellten so genannten
Aufrollerstraffer, mittels welchem das Gurtband 2.1 bei einer Kollision des Fahrzeuges mit einem Hindernis derart straffbar ist, dass der Fahrzeuginsasse 1 optimal im Fahrzeugsitz positioniert ist und eine optimierte Rückhaltung des Fahrzeuginsassen 1 erfolgt.
Um eine Belastung des Fahrzeuginsassen 1 bei einer Kollision des Fahrzeuges mit einem Hindernis zu vermindern, ist das Gurtband 2.1 aufblasbar, wobei dieses bei Erfassung einer Kollision oder bei einer nicht vermeidbaren Kollision bereits vor der Kollision mit einem Gas befüllt wird und sich entfaltet. Hierzu ist ein Gasgenerator 2.3 vorgesehen, welcher im Bereich des Endbeschlages, d. h. im Bereich des ersten Punktes P1 befestigt ist. Mittels des Gasgenerators 2.3 ist ein nicht gezeigter Gurtinnenraum, der zwischen nicht näher dargestellten Gurtbandlagen des Gurtbandes 2.1 ausgebildet ist, mit Gas beaufschlagbar.
Bei einer Kollision des Fahrzeuges mit einem Hindernis entfalten sich mehrere nicht näher dargestellte Faltlagen des Gurtbandes 2.1 bei Beaufschlagung des Gurtinnenraums mit dem Gas, so dass eine Oberfläche des Gurtbandes 2.1 bei der Rückhaltung des
Fahrzeuginsassen 1 vergrößert ist.
Bei der Beaufschlagung des Gurtinnenraumes mit dem Gas weitet sich der
Gurtinnenraum derart auf, dass in die Faltlagen eingebrachte Aufreißfäden bei Erreichen einer vorgegebenen Ausformung des Gurtbandes 2.1 definiert aufreißen und somit die Nähte zerstört werden. Die vorgegebene Ausformung des Gurtbandes 2.1 ist bei
Erreichen eines vorgegeben Mindestdrucks im Gurtinnenraum gegeben, wobei aufgrund der Ausformung des Gurtbandes 2.1 in die Faltlagen auf die Aufreißfäden wirkende Zugkräfte entstehen, aufgrund derer die Aufreißfäden, die die Faltung des Gurtbandes 2.1 fixieren, reißen. Durch Aufklappen der Faltlagen entfaltet sich das Gurtband 2.1.
Der Bereich, in welchem das Gurtband 2.1 gefaltet ist, erstreckt sich bis zum oberen Umlenkpunkt U2.
Zur Zuführung des Gases in den Gurtinnenraum ist der Gurtinnenraum mit dem
Gasgenerator 2.3 verbunden, welcher bei detektierter Kollision oder vor dieser das Gas in den Gurtinnenraum einleitet.
Der Gasgenerator 2.3 befindet sich am Befestigungspunkt des Gurtbandes 2.1 , d. h. am Punkt P1. Das Gas wird zur Entfaltung des Gurtbandes 2.1 vom Gasgenerator 2.3 durch den Gurtinnenraum bis in den Schultergurtbereich 2.1.2 des Gurtbandes 2.1 geleitet.
Um die Leitung des Gases auch im unteren Umlenkpunkt U1 , d. h. im Bereich der Umlenkung des Gurtbandes 2.1 , zu ermöglich, ist im Bereich des unteren
Umlenkpunktes U1 ein als flexibler Schlauch 3 ausgeführter Gaskanal innerhalb des Gurtinnenraumes angeordnet. Dieser Schlauch 3 verbindet den aufgrund der Umlenkung und aufgrund der auf das Gurtband 2.1 wirkenden Zugbelastung getrennten
Gurtinnenraum. D. h., es werden der in dem Schultergurtbereich 2.1.2 und der in dem Beckengurtbereich 2.1.1 befindliche Abschnitt des Gurtinnenraumes verbunden. Dabei ist der Schlauch flexibel aber dennoch steif genug, so dass der Schlauch im Querschnitt immer geöffnet ist.
Der Schlauch 3 ist flach zwischen den Gurtbandlagen, eingebracht, wobei der Schlauch 3 vorzugsweise im Mittelteil der Faltlagen des ungefalteten Gurtbandes 2.1 eingebracht ist. Dabei ist der Schlauch 3 mit seinem ersten Ende 3.1 an dem Endbeschlag, d. h. an dem ersten Punkt P1 befestigt. Ein dem ersten Ende 3.1 gegenüberliegendes zweites
Ende 3.2 des Schlauches 3 ist innerhalb des Gurtinnenraumes an einer
Gurtbandbandlage befestigt, so dass eine Relativbewegung zwischen dem Gurtband 2.1 und dem Schlauch 3 verhindert oder zumindest reduziert ist. Dabei ist das zweite
Ende 3.2 vorzugsweise an eine der Gurtbandlagen geklebt. Somit ist das zweite Ende 3.2 fixiert und gegen ein Verrutschen, beispielsweise bei der Herstellung, der Montage oder im Gebrauch des Gurtbandes 2.1 gesichert. Dadurch, dass das zweite Ende 3.2 befestigt ist, ist eine ordnungsgemäße Befüllung des Gurtinnenraumes weitgehend sichergestellt. Weiterhin ist mittels des Schlauches 3 durch die Fixierung des zweiten Endes 3.2 eine verbesserte Befüllung des Schultergurtbereiches 2.1.2 ermöglicht.
Darüber hinaus kann sich der Schlauch 3 mit dessen zweitem Ende 3.2 bei
Beaufschlagung des Gurtinnenraumes nicht unkontrolliert bewegen, d. h. nach dem so bezeichneten Peitscheneffekt herumschlagen, wodurch eine Beschädigung zumindest des Gewebes der den Gurtinnenraum einfassenden Gurtbandlagen weitgehend ausgeschlossen ist.
Alternativ zur Befestigung des zweiten Endes 3.2 des Schlauches 3 kann dieser auch abschnittsweise, punktuell oder über eine gesamte Länge an der Gurtbandlage befestigt sein.