Verfahren und Strahlgenerator zur Erzeugung eines gebündelten Plasmastrahls
Die Erfindung betrifft einen Strahlgenerator zur Erzeugung eines gebündelten Plasmastrahls durch Lichtbogenentladung unter Zufuhr eines strömenden Arbeitsgases mit zwei im Strom des Arbeitsgases im Abstand zueinander angeordneten Elektroden sowie einer Spannungsquelle zur Erzeugung einer Spannung zwischen den Elektroden. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung eines gebündelten Plasmastrahls.
Wenn Werkstückoberflächen beschichtet, lackiert oder geklebt werden sollen, ist häufig eine Vorbehandlung erforderlich, durch die Verunreinigungen von der Oberfläche entfernt werden und/oder durch die die Molekülstruktur so verändert wird, dass die Oberfläche mit Flüssigkeiten, wie Kleber, Lacken und dergleichen besser benetzt werden kann.
Zur Oberflächenbehandlung- und -reinigung kommen Strahlgeneratoren zur Erzeugung eines gebündelten
Plasmastrahls zum Einsatz, bei denen unter Anlegen einer Spannung in einem Düsenrohr zwischen zwei Elektroden mittels einer nicht-thermischen Entladung aus einem Arbeitsgas ein Plasmastrahl erzeugt wird. Dabei steht das Arbeitsgas vorzugsweise unter atmosphärischem Druck. In bevorzugter Weise wird Luft als Arbeitsgas verwendet.
Die Vorbehandlung und Reinigung mittels Plasma hat zahlreiche Vorteile, von denen insbesondere der hohe Entfettungsgrad, die Umweltfreundlichkeit, die Eignung für nahezu sämtliche Materialien, die geringen Betriebskosten sowie die hervorragende Integration in die unterschiedlichen Fertigungsabläufe hervorzuheben sind.
Aus der EP 0 761 415 B9 sowie der DE 195 32 412 C2 ist ein gattungsgemäßer Strahlgenerator zur Erzeugung eines gebündelten Plasmastrahls bekannt, der ein topfförmiges Gehäuse aus Kunststoff mit einer seitlichen Zufuhr für das Arbeitsgas aufweist. In dem Gehäuse ist koaxial ein Düsenrohr aus Keramik gehalten. Im Inneren des topfförmigen Gehäuses ist mittig eine Stiftelektrode aus Kupfer angeordnet, die in das Düsenrohr hineinragt. Der äußere Umfang des Düsenrohrs ist außerhalb des topfförmigen Gehäuses von einem Mantel aus elektrisch leitendem Material umgeben, der am freien Ende des Düsenrohres eine Ringelektrode ausbildet. Die Ringelektrode begrenzt zugleich eine Düsenöffnung, deren Durchmesser kleiner als der Innendurchmesser des Düsenrohres ist, so dass am Auslass des Düsenrohrs eine gewisse Einschnürung erreicht wird.
Ein Nachteil des bekannten Strahlgenerators besteht in der hohen thermischen Belastung der zu behandelnden Oberflächen. Die Spannungsquelle benötigt eine sehr hohe Zündspannung in einer Größenordnung von 10 bis 30 kV. Nachteilig ist auch der geringe Wirkungsgrad. Verantwortlich hierfür ist insbesondere ein geringer Ionisierungsgrad im Plasma. Darüber hinaus weist das aus dem Strahlgenerator austretende Arbeitsgas eine hohe Temperatur auf, während die Elektronen eine recht geringe Temperatur aufweisen. Für den Betrieb von Strahlgeneratoren zur Oberflächenbehandlung wird jedoch die Erzeugung nichtthermischer Plasmen angestrebt, bei denen die Elektronen eine viel höhere Temperatur als die Schwereteilchen (Moleküle, Atome, Ionen) aufweisen. Technisch hergestellte, nicht- thermische Plasmen haben jedoch üblicherweise einen geringen Ionisierungsgrad.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Strahlgenerator der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der insbesondere ein nicht¬ thermisches Plasma mit geringen Temperaturen des aus dem
Strahlgenerators austretenden Plasmastrahls erzeugt. Des Weiteren wird eine kompakte Bauform des Strahlgenerators angestrebt. Schließlich soll ein Verfahren angegeben werden mit dem sich ein insbesondere nicht-thermisches Plasma mit geringen Temperaturen des Plasmastrahls erzeugen lässt.
Diese Aufgabe wird beim Strahlgenerator der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, dass die Spannungsquelle einen Spannungspuls mit einer Zündspannung für die Lichtbogenentladung und einer Pulsfrequenz erzeugt, der den Lichtbogen zwischen zwei aufeinander folgenden
Spannungsimpulsen jeweils verlöschen lässt. Ein Verfahren zur Erzeugung eines nicht-thermischen Plasmas mit geringen Temperaturen des Plasmastrahls ergibt sich aus den Merkmalen der Ansprüche 15 und 16.
Der gebündelte Plasmastrahl in dem strömenden Arbeitsgas wird durch eine Lichtbogenentladung erzeugt. Der Lichtbogen stellt eine Gasentladung zwischen den beiden im Abstand zueinander angeordneten Elektroden dar, an denen eine ausreichend hohe Spannung anliegt, um durch Stoßionisation die für die Gasentladung erforderliche hohe Stromdichte zu erzeugen. Die Gasentladung bildet das Plasma in dem die Schwereteilchen teilweise ionisiert sind.
Die Zündspannung ist die elektrische Spannung, die erforderlich ist, um die Gasentladung zwischen den beiden Elektroden einzuleiten. Die Zündspannung wird von der Spannungsquelle erzeugt oder von der Spannungsquelle aus einer Primärquelle abgeleitet. Für die Erfindung kommen grundsätzlich Gleich- und Wechselspannungsquellen, vorzugsweise jedoch Gleichspannungsquellen in Betracht. Entscheidend ist jedoch, dass die Spannungsquelle einen Spannungspuls erzeugt, der den Lichtbogen zwischen zwei aufeinander folgenden Spannungsimpulsen jeweils verlöschen lässt. Dabei ist mit Spannungsimpuls gemeint, dass die von
der Spannung abgegebene Spannung zunächst von einem unteren Wert, vorzugsweise Null, ausgehend auf einen Höchstwert, der größer oder gleich der Zündspannung ist, ansteigt und kurze Zeit später wieder auf den unteren Wert, vorzugsweise Null, absinkt. Die periodische Folge von Spannungsimpulsen wird als Spannungspuls bezeichnet.
Während jedes Spannungsimpulses fällt die Spannung weit unter die erforderliche Zündspannung, so dass mit jedem Spannungsimpuls der Lichtbogen verlöscht, bis im nächsten Spannungsimpuls die Zündspannung wieder erreicht wird und eine neue Lichtbogenentladung zwischen den Elektroden erfolgt. Durch das mit jedem Spannungsimpuls erzwungene Verlöschen des Lichtbogens wird bei hohen Elektrodentemperaturen eine geringe Temperatur des ausströmenden Arbeitsgases aus dem Strahlgenerator erzeugt. Durch das schlagartige Abfließen der Elektronen beim Erreichen der hohen Zündspannung wird eine große Zahl hochbeschleunigter Elektronen im Plasma generiert die eine hohe Elektronentemperatur aufweisen. Nach Erreichen bzw. Überschreiten der Zündspannung fließt zwischen den beiden Elektroden für einen sehr kurzen Zeitraum von einer Nanosekunde bis 1000 Nanosekunden ein Strom mit einer maximalen Stromstärke in Höhe von 10 bis 1000 Ampere. Die hieraus resultierende hohe Stromdichte wirkt sich positiv auf den so genannten Pinch-Effekt aus. Der Pinch-Effekt bezeichnet das Zusammenziehen des von einem hohen elektrischen Strom durchflossenen Plasmas zu einem dünnen, komprimierten Plasmaschlauch oder -faden in Folge der Wechselwirkung des Plasmastroms mit dem von ihm erzeugten Magnetfeld.
Die Spannungsquelle ist zur Erzeugung einer Pulsfrequenz des Spannungspulses, bevorzugt in einem Bereich zwischen 10 kHz bis 100 kHz, insbesondere in einem Bereich zwischen 20 kHz bis 70 kHz ausgebildet. Bei diesen Pulsfrequenzen ist
sichergestellt, dass die Plasmaerzeugung und der Plasmastrahl nicht unterbrochen werden. Durch diese Maßnahme kann eine unterbrechungsfreie Aktivierung und Beschichtung, insbesondere mit Pulver, von Substratoberflächen mit dem erfindungsgemäßen Strahlgenerator vorgenommen werden. Die Aufrechterhaltung des Plasmastrahls trotz Verlöschen des Lichtbogens bei gleichzeitig sehr geringer Wärmebelastung der Substratoberfläche wird vorzugsweise mit Pulsfrequenzen in dem Bereich zwischen 20 kHz bis 70 kHz erreicht.
Der Abstand zwischen den Elektroden des Strahlgenerators und der Druck des Arbeitsgases wird so bestimmt, dass die vorgenannten Stromstärken im Plasma bei Zündspannungen zwischen 2 kV bis 10 kV erreicht werden. Die Grundlage für die Ermittlung des Elektrodenabstandes ist das Paschen-
Gesetz, wonach die Zündspannung eine Funktion des Produktes aus dem Gasdruck des Arbeitsgases und der Schlagweite, das heißt dem Abstand zwischen den Elektroden ist. Abhängig von der Form der sich gegenüberstehenden Elektroden sowie dem verwendeten Arbeitsgas, vorzugsweise Luft, müssen
Korrekturparameter bei der Berechnung berücksichtigt werden.
Die von der Spannungsquelle erzeugten Spannungsimpulse können gleich- oder wechselgerichtet sein.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Spannungsquelle ist dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsquelle ein Netzteil mit einem Anschluss für eine Ausgangsspannung und zwei Ausgänge für die im Netzteil umgesetzte Spannung aufweist, wobei parallel zu den Ausgängen mindestens ein Kondensator geschaltet ist, der mit dem Netzteil über mindestens einen Widerstand verbunden ist. Wahlweise kann dabei einer der Ausgänge mit Erdpotential verbunden sein und die gemeinsame Erde als Bezugspotential und Anschluss für den Kondensator verwendet werden. Das Netzteil ist dabei eine Baugruppe, die
die vom Stromnetz bereitgestellte Eingangsspannung in die von dem Strahlgenerator benötigte Ausgangsspannung umsetzt.
Die Schaltung aus Kondensator und Widerstand erzwingt das Verlöschen des Lichtbogens, in dem die von dem Netzteil abgegebene Leistung in dem Kondensator zwischengespeichert wird. Die von dem Netzteil abgegebene Leistung, wird zunächst von dem Kondensator gespeichert, bis die Zündspannung für die Lichtbogenentladung erreicht wird. Beim Erreichen der Zündspannung kommt es zur Gasentladung und die im Kondensator gespeicherte Energie fließt innerhalb von einer Nanosekunde bis 1000 Nanosekunden mit einer hohen Stromstärke in Höhe von 10 Ampere bis 1000 Ampere ab. Durch den mindestens einen Ladewiderstand, über den der mindestens eine Kondensator mit dem Netzteil verbunden ist, fließt nicht genügend Strom nach, um den aus dem Kondensator gespeisten Lichtbogen aufrecht zu erhalten. In Folge dessen erlischt der Lichtbogen selbstständig und die Aufladung des Kondensators für den nächsten Spannungsimpuls beginnt erneut.
Im Interesse einer kompakten Bauform und einer weiteren Steigerung des Wirkungsgrades des erfindungsgemäßen Strahlgenerators ist das Netzteil der Spannungsquelle vorzugsweise als Schaltnetzteil ausgebildet. Das Schaltnetzteil zeichnet sich dadurch aus, dass abweichend zu herkömmlichen Netzteilen mit 50- bzw. 60-Hz-Transformator die Netzspannung in eine Wechselspannung wesentlich höherer Frequenz umgewandelt und nach der Transformation schließlich wieder gleichgerichtet wird. Der Betrieb des Transformators mit höherer Frequenz hat zur Folge, dass bei gleicher
Leistung die Masse des Transformators deutlich verringert werden kann. In Folge dessen sind Schaltnetzteile bei gleicher Leistung kompakter und leichter. Des Weiteren ist deren Wirkungsgrad höher als der konventioneller Netzteile.
Besonders Platz sparend lässt sich der Kondensator der Spannungsquelle in Form eines abgeschirmten Kabels ausführen, in dem eine die erste Elektrode mit der Spannungsquelle verbindende elektrische Leitung von einem Isolator umgeben wird, den zumindest auf einer Teillänge eine elektrisch leitende Abschirmung ummantelt, die Bestandteil der elektrisch leitenden Verbindung zwischen der Spannungsquelle und der weiteren Elektrode ist, wobei die Abschirmung ein äußerer Isolator ummantelt.
Die Kapazität des Kondensators liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1 nF bis 200 μF
Eine kompakte Bauform des Strahlgenerators bei gleichzeitig homogener Strömung des Arbeitsgases wird dadurch erreicht, dass eine Elektrode als Stiftelektrode und eine Elektrode als ringförmige Elektrode ausgebildet ist, konzentrisch zu der Stiftelektrode ein hohlzylindrischer, gegenüber der Stiftelektrode isolierter Mantel aus elektrisch leitendem Material angeordnet ist, an dessen einer Stirnseite die ringförmige Elektrode angeordnet ist, die eine Düsenöffnung begrenzt, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser des hohlzylindrischen Mantels ist und an dessen gegenüberliegender Stirnseite die Zufuhr für das Arbeitsgas angeordnet ist.
Eine weitere Reduktion der Temperatur des Arbeitsgases kann durch Strömungsoptimierung erreicht werden. Aus diesem Grund weist der erfindungsgemäße Strahlgenerator als Mittel zur Erzeugung einer Wirbelströmung des Arbeitsgases eine stirnseitig in den hohlzylindrischen Mantel eingesetzte, die Stiftelektrode umgebende Hülse aus elektrisch isolierendem Material auf, an deren Oberfläche mindestens ein als Wendel ausgestalteter Steg angeordnet ist, der zwischen der Innenwand des hohlzylindrischen Mantels und der Oberfläche der Hülse einen Kanal für das Arbeitsgas bildet. Durch die
Steigung des wendeiförmigen Stegs kann wirksam die Temperatur des Plasmastrahls beeinflusst werden. Eine größere Steigung kühlt den Plasmastrahl stärker ab, während eine geringere Steigung zu einem wärmeren Plasmastrahl führt. Bei einer größeren Steigung ist die Verweildauer des Arbeitsgases bei gleicher Strömungsgeschwindigkeit aufgrund des kürzeren Strömungsweges durch den Strahlgenerator kürzer, wodurch die Kühlwirkung des Arbeitsgases verstärkt wird. Bei geringerer Steigung des als Wendel ausgestalteten Steges ist die Verweildauer des Arbeitsgases bei gleicher
Strömungsgeschwindigkeit aufgrund des längeren Strömungsweges durch den Strahlgenerator länger, wodurch die Kühlwirkung des Arbeitsgases reduziert wird.
Die den Kanal für das Arbeitsgas ausbildende Hülse fixiert zugleich die Stiftelektrode in dem elektrisch leitenden Mantel und gewährleistet die erforderliche elektrische Trennung zwischen Stiftelektrode und Mantel. Die Hülse ist nicht nur montagefreundlich, sondern führt darüber hinaus zu den angestrebten kompakten Abmessungen des stiftförmigen Strahlgenerators .
Der erfindungsgemäße Strahlungsgenerator lässt sich zur Aktivierung und Beschichtung von Substratoberflächen unter Verwendung eines Plasmastrahls einsetzen, wenn im Bereich der Düsenöffnung mindestens ein Einlass für die Einspeisung von Pulvern mit Partikelngrößen von 10 nm bis 100 μm angeordnet ist. Die Elektronen des Plasmastrahls zersputtern die eingespeisten Pulverpartikel und schmelzen diese aufgrund der dort noch relativ hohen Temperatur, insbesondere der hohen Elektronentemperatur, des Plasmas auf. Durch den Energieverbrauch für das Aufschmelzen und auf dem weiteren Weg des Plasmas zur Düsenöffnung kommt es zu einer Abkühlung, so dass das feinkörnige, die Beschichtung der Substratoberfläche bildende Pulver relativ kühl auf die Substratoberfläche gelangt. Der erfindungsgemäße
Strahlgenerator ist daher insbesondere auch für
Pu1verbeschichtungsverfahren temperaturempfindlicher
Substratoberflächen geeignet.
Vorzugsweise befinden sich die Einlasse für das Pulver an einem sich konisch in Richtung der ringförmigen Elektrode verjüngenden Abschnitt des hohlzylindrischen Mantels des Strahlgenerators. Die Substrattemperaturerhöhung liegt während und nach dem Beschichtungsprozess mit dem feinkörnigen Pulver deutlich unterhalb von 100 Grad Celsius. Gleichwohl wird bei Verwendung des erfindungsgemäßen Strahlgenerators eine gute Haftung des aufgetragenen Pulvers erreicht. Die Substratoberfläche bedarf keiner speziellen Vorbehandlung. Die Oberflächenreinigung erfolgt durch den Plasmastrahl des Strahlgenerators selbst. Bei den Pulvern handelt es sich beispielsweise um Metalle, Keramiken, Thermoplaste oder auch deren Mischungen, die als Funktionsschichten, wie beispielsweise Schutz-, Verschlei߬ oder Isolierschichten aufgetragen werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Strahlgenerators,
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Strahlgenerators,
Figur 3 ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Strahlgenerators,
Figur 4 eine schematische Darstellung des Verlaufs von Spannung und Strom der Spannungsquelle eines erfindungsgemäßen Strahlgenerators sowie
Figur 5 ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Strahlgenerators zur Pulverbeschichtung von Substratoberflächen.
Der erfindungsgemäße Strahlgenerator (1) zur Erzeugung eines gebündelten Plasmastrahls (2) umfasst zwei im Strom eines Arbeitsgases (3) angeordnete Elektroden (4, 5) sowie eine Spannungsquelle (6) zur Erzeugung einer Spannung zwischen den Elektroden (4, 5) . Das Arbeitsgas (3) wird in einem hohlzylindrischen Mantel (7) kanalisiert. In dem von dem Mantel (7) umschlossenen Hohlraum sind die Elektroden (4, 5) im Abstand (8) zueinander angeordnet.
Die Spannungsquelle (6) weist ein Schaltnetzteil (9) mit einem Anschluss (10) für die Eingangsspannung, insbesondere die Netzspannung, und zwei Ausgänge (11, 12) für die im Schaltnetzteil (9) umgesetzte Spannung auf. Parallel zu den Ausgängen (11, 12) ist ein Kondensator (13) geschaltet, der mit dem Schaltnetzteil (9) über einen Widerstand (14), auch als Ladewiderstand bezeichnet, verbunden ist.
In dem Schaltnetzteil (9) wird die am Anschluss (10) anliegende Netzspannung zunächst von einem Gleichrichter (15) gleichgerichtet. Anschließend wird die Gleichspannung von einem Wechselrichter (16), auch als Inverter bezeichnet, in eine Wechselspannung wesentlich höherer Frequenz umgewandelt, bevor diese der Primärwicklung eines Transformators (17) zugeführt wird. Die an der Sekundärseite des Transformators (17) abgegriffene, gegenüber der Netzspannung höhere Spannung wird einem weiteren Gleichrichter (18) zugeführt, der die transformierte Wechselspannung gleichrichtet.
Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Strahlgenerators (1) wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Figur 4 näher erläutert :
Figur 4 zeigt in der linken Bildhälfte in einem Spannungs- /Zeitdiagramm die Ausprägung eines Spannungsimpulses (21) sowie in einem darunter dargestellten Strom-/Zeitdiagramm den Verlauf des sich im Plasma einstellenden Stromes des erfindungsgemäßen Strahlgenerators (1).
Die von dem Schaltnetzteil (9) abgegebene Leistung wird zunächst von dem Kondensator (13) gespeichert, bis zwischen den Elektroden (4, 5) die Zündspannung (19) für die
Ausbildung des Lichtbogens zwischen den Elektroden (4, 5) anliegt. Beim Erreichen der Zündspannung (19) wird die Luftstrecke (8) zwischen den Elektroden (4, 5) leitfähig und die gesamte in dem Kondensator (13) gespeicherte Energie fließt innerhalb von etwa 10 ns, wie aus dem Strom-
/Zeitdiagramm in Figur 4 ersichtlich, ab. Dabei bricht die Spannung zwischen den Elektroden (4, 5) zusammen und fällt auf einen unteren Wert nahe 0 Volt ab.
Mit Erreichen der Zündspannung (19) fließt ein Maximalstrom (20) in dem Lichtbogen zwischen den Elektroden (4, 5) . Durch den Widerstand (14) fließt von dem Schaltnetzteil (9) nicht genügend Ladung nach, um den Lichtbogen aufrecht zu erhalten. Hierzu ist der Widerstand (14) so zu bemessen, dass weniger Leistung vom Schaltnetzteil zum Kondensator (13) fließt, als gleichzeitig über den Lichtbogen zwischen den Elektroden (4, 5) abfließt. Dies hat zur Folge, dass der Lichtbogen zwischen zwei aufeinander folgenden Spannungsimpulsen jeweils verlöscht, bevor er mit dem Erreichen der Zündspannung (19) im nächsten Spannungsimpuls (21) wieder gezündet wird. Die Pulsfrequenz liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1 kHz bis 100 kHz, im dargestellten Ausführungsbeispiel bei 60 kHz.
Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Strahlgenerators (1) . Soweit dieser mit dem
Strahlgenerator (1) nach Figur 1 übereinstimmt, wird auf die dortigen Ausführungen Bezug genommen. Unterschiede ergeben sich hinsichtlich der Anordnung der Elektroden innerhalb des Mantels (7) . Eine erste Elektrode ist als Stiftelektrode (22) ausgebildet, während die im Abstand (8) dazu angeordnete zweite Elektrode als ringförmige Elektrode (23) ausgebildet ist. Der Mantel (7) aus elektrisch leitendem Material ist konzentrisch zu der Stiftelektrode (22) angeordnet und gegenüber der Stiftelektrode (22) isoliert. An der der ringförmigen Elektrode (23) gegenüberliegenden Stirnseite ist die Zufuhr (24) für das Arbeitsgas (3) angeordnet. Die Zufuhr für das Arbeitsgas (3) weist eine stirnseitig in den hohlzylindrischen Mantel (7) eingesetzte, die Stiftelektrode (22) halternde Hülse (25) aus elektrisch isolierendem Material auf, an deren Oberfläche ein als Wendel ausgestalteter Steg (26) angeordnet ist, der zwischen der Innenwand (27) des hohlzylindrischen Mantels (7) und der Oberfläche (28) der Hülse (25) einen Kanal für das Arbeitsgas (3) bildet. Das die Wendel durchlaufende Arbeitsgas tritt damit in einer Wirbelströmung in den Ringraum zwischen
Stiftelektrode (22) und Innenwand (27) des Mantels (7) ein. Diese Wirbelströmung führt zu einer besonders vorteilhaften Bündelung und Kanalisierung des Plasmastrahls (2), der sich entlang der Stiftelektrode (22) in Richtung der ringförmigen Elektrode (23) durch diese hindurch erstreckt.
Figur 3 a zeigt einen Strahlgenerator (1) entsprechend Figur 2, bei dem das Schaltnetzteil (9) der Übersichtlichkeit halber lediglich durch ein Symbol angedeutet ist. Der Kondensator wird, wie aus Figur 3 b erkennbar, bei diesem
Ausführungsbeispiel dadurch gebildet, dass eine die Elektrode (22) mit dem Schaltnetzteil (9) verbindende elektrische Leitung (29) von einem Isolator (30) umgeben wird, den zumindest auf einer Teillänge (31) eine elektrisch leitende Abschirmung (32) umgibt, die Bestandteil der elektrisch leitenden Verbindung zwischen dem Schaltnetzteil (9) und der
weiteren Elektrode (23) ist. Die Abschirmung (32) ummantelt wiederum ein äußerer Isolator (33) .
In Figur 3 c ist die durch die Abschirmung (32) und die elektrische Leitung (29) gebildete Kapazität (34) als
Ersatzschaltbild dargestellt. Es ist erkennbar, dass durch das teilweise abgeschirmte Kabel parallel zu den Ausgängen des Schaltnetzteils ein Kondensator liegt, der mit dem Schaltnetzteil (9) über den Widerstand (14) verbunden ist.
Figur 5 zeigt schließlich einen Strahlgenerator (1) entsprechend Figuren 2 und 3, der für eine Beschichtung einer Substratoberfläche (35) mit feinkörnigen Pulvern bestimmt ist. Der hohlzylindrische Mantel (7) weist stirnseitig einen sich konisch in Richtung der ringförmigen Elektrode (23) verjüngenden Abschnitt (36) auf, in dem zwei Einlasse (37) angeordnet sind. An jedem der beiden Einlasse (37) setzt eine Leitung (38) für das feinkörnige Pulver an, der ein Pulver- /Gasstrom (39) zugeführt wird. Über die Einlasse (37) gelangen die Pulverpartikel (40) in den Plasmastrahl (2), mit dem sie durch die Ringelektrode (23) den Strahlgenerator (1) verlassen. In dem der Strahlgenerator (1) mit auf die Substratoberfläche (35) ausgerichteter Düsenöffnung (41) in Richtung (42) bewegt wird, werden die Pulverpartikel (40) auf der Substratoberfläche (35) abgeschieden. Die auf der
Substratoberfläche abgeschiedene Schicht (43) ist in Figur 5 angedeutet .
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