WO2010091839A1 - Führungshülse zum führen eines oralchirurgischen bohrers sowie bohrschablone mit einer solchen hülse - Google Patents
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Definitions
- An essential aspect of the invention is to provide a guide sleeve having in its wall a respect to the sleeve longitudinal axis oblique slot through which the drill can be inserted laterally in the tilted state.
- Such an obliquely slotted sleeve has the advantage that it can also be used in the posterior region of the posterior region and at the same time provides good guidance for the drill.
- the sleeve of the invention is preferably made of a metallic material, e.g. Titanium made.
- An alternative material is z. B. ceramics.
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Führungshülse (1) zum Führen eines oralchirurgischen Bohrers bei einer Implantatbohrung. Der Bohrer kann auch bei minimalen Platzverhältnissen in die Führungshülse (1) eingesetzt werden, wenn diese in ihrer Umfangsfläche einen bezüglich der Hülsen-Längsachse (5) schräg verlaufenden Schlitz (2) aufweist. Eine solche Führungshülse (1) erlaubt darüber hinaus eine nahezu optimale Führung des Bohrers in Richtung der geplanten Bohrachse.
Description
Führungshülse zum Führen eines oralchirurgischen Bohrers sowie Bohrschablone mit einer solchen Hülse
Die Erfindung betrifft eine Führungshülse zum Führen eines oralchirurgischen Bohrers gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 oder 12, sowie eine Bohrschablone mit einer solchen Hülse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11.
Dentale Implantate bestehen im Grunde aus einem metallischen Gewindestift, der in eine im Kieferknochen vorgesehene Implantatbohrung eingesetzt wird. Auf den im Kiefer verankerten Implantatstift wird dann eine Krone aufgesetzt, die den fehlenden Zahn ersetzt. Die ästhetische und funktionale Qualität des fertigen, Implantatgetragenen Zahnersatzes hängt stark davon ab, wie exakt die Implantatbohrung geplant wurde und wie genau die Position und Neigung der geplanten Implantatachse bei dem chirurgischen Eingriff eingehalten werden kann.
Um den Arzt bei der Durchführung der relativ kritischen Implantatbohrung zu unterstützen, werden häufig Bohrschablonen eingesetzt, die den Bohrer in der gewünschten Richtung führen. Eine gebräuchliche, sehr einfache Bohrschablone umfasst beispielsweise eine Kunststoffschiene, die im zahntechnischen Labor mit Hilfe eines Kiefermodells hergestellt wird. Die Bohrschablone wird für die Implantatbohrung in den Mund des Patienten eingesetzt, wobei sie so geformt ist, dass sie sich an mehreren Zähnen des Kiefers abstützen kann. In der Bohrschablone ist eine Bohröffnung bzw. Aussparung vorgesehen, in die üblicherweise eine Metallhülse eingeklebt oder einpolymerisiert ist. Die Metallhülse verhindert, dass während des Bohrvorgangs Kunststoffspäne aus der Schablone abgeschabt werden und als Fremdkörper in den Knochen des Patienten gelangen. Die Metallhülse dient darüber hinaus zum Führen des Bohrers in der geplanten Bohrrichtung und wird daher auch als Führungshülse bezeichnet.
Die gängigsten Führungshülsen sind Vollhülsen oder Halbhülsen. Vollhülsen bieten die beste Führung, sind aber im Bereich der hinteren Zähne problematisch einzusetzen. Bereits bei Lokationen, die hinter dem Eckzahn liegen, kommt es zu Platzproblemen, da der Bohrer zunächst über die Hülse angehoben werden muss, bevor er in die Hülse eingesetzt werden kann. Bei einer normalen Hülsenhöhe von etwa 5mm muss der Patient den Mund sehr weit öffnen, was häufig schon ab dem vierten Zahn nicht mehr möglich ist. Ein weiterer Nachteil von Vollhülsen besteht darin, dass wegen der Hülse selbst und wegen des Kunststoffs, der die Hülse meist vollständig umgibt, die Sicht auf den Knochen blockiert ist. Es besteht somit keine Möglichkeit, die Position des Bohrers relativ zum Knochen während der Bohrung zu überprüfen, so dass im Wesentlichen "blind" gebohrt werden muss.
Halbhülsen haben demgegenüber den Vorteil, dass diese Hülsen nach vestibulär (seitlich) offen sind und der Bohrer somit seitlich angelegt werden kann. Der Bohrer muss also nicht über die Hülse angehoben werden, so dass Eingriffe im hinteren Seitenzahnbereich wesentlich einfacher durchführbar sind. Auch die Sicht auf die Bohrposition wird bei diesen Hülsen nicht behindert. Allerdings hat eine Halbhülse keine wirkliche Führungsfunktion, da der Bohrer nur seitlich an die Hülse angelegt wird. In vielen Fällen, insbesondere wegen unterschiedlicher Knochendichten, kann der Bohrer abgelenkt werden, wodurch die
Implantatbohrung von der geplanten Bohrung abweicht. Halbhülsen sind daher für unerfahrene Implanteure eher weniger geeignet.
Offenbarung der Erfindung
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Führungshülse zum Führen eines oralchirurgischen Bohrers zu schaffen, die im hinteren Seitenzahnbereich eingesetzt werden kann und die gleichzeitig eine ausreichende Führung des Bohrers ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Patenanspruch 1 und 12, sowie im Patentanspruch 11 angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, eine Führungshülse zu schaffen, die in ihrer Wandung einen bezüglich der Hülsen-Längsachse schräg verlaufenden Schlitz aufweist, durch den der Bohrer in gekipptem Zustand seitlich eingeführt werden kann. Eine solche schräg geschlitzte Hülse hat den Vorteil, dass sie auch im hinteren Seitenzahnbereich eingesetzt werden kann und gleichzeitig eine gute Führung für den Bohrer bietet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der schräg verlaufende Schlitz von einer Stirnseite der Hülse bis zur gegenüber- liegenden Stirnseite über die gesamte Höhe der Hülse. Der schräg verlaufende Schlitz kann sich alternativ aber auch nur über einen Teil der Länge der Hülse erstrecken. In diesem Fall hat die Hülse zumindest in einem Teilbereich eine vollständig umlaufende, geschlossene Wandung.
Die seitlichen Flanken des Schlitzes können parallel verlaufen, aber wahlweise auch konjugieren oder divergieren. In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist der Schlitz z. B. oben breiter als unten.
Die erfindungsgemäße schräg geschlitzte Hülse hat vorzugsweise Befestigungsmittel zum Befestigen der Hülse an einer Halterung, wie z.B. an einer Bohrschablone oder einem speziellen Element.
Die Befestigungsmittel können beispielsweise als retentive Elemente ausgebildet sein, mit denen die Hülse in einer Bohrschablone verankert werden kann. Die retentiven Mittel können beispielsweise armartige Fortsätze umfassen, die in verschiedene Richtungen von der Hülse nach außen wegragen.
Alternativ kann auch ein Wechselmechanismus vorgesehen sein, mittels dessen eine Hülse gegen andere Hülsen ausgetauscht werden kann. In diesem Fall umfasst die Hülse ein erstes Element des Wechselmechanismus, das an einem komplementären Element oder einer komplementären Struktur lösbar befestigt werden kann. Ein solcher Wechselmechanismus ist neben den geschlitzten Hülsen natürlich auch für alle anderen Hülsentypen einsetzbar.
Der Wechselmechanismus umfasst vorzugsweise zwei Elemente, die formschlüssig miteinander in Verbindung gebracht und wieder gelöst werden können. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Teil des Wechselmechanismus ein konisches Element.
Die an der Hülse vorgesehenen Befestigungsmittel sind vorzugsweise etwa auf der gegenüberliegenden Seite des schräg verlaufenden Schlitzes angeordnet. In diesem Fall liegt der Schlitz, wenn die Hülse z. B. an einer Bohrschablone befestigt ist, genau seitlich, so dass der Bohrer in gekippter Stellung von seitlich außen in die Hülse eingeführt werden kann.
Die Befestigungsmittel der Hülse können wahlweise auch so angeordnet sein, dass der schräg verlaufende Schlitz, wenn die Hülse an einer Bohrschablone befestigt ist, etwas in mesialer Richtung (nach vorne bzw. hinten gedreht) liegt. Dadurch wird das Einführen des Bohrers insbesondere bei Eingriffen im hinteren Seitenzahnbereich erleichtert.
Die erfindungsgemäße Hülse ist vorzugsweise aus einem metallischen Material, wie z.B. Titan hergestellt. Ein alternatives Material ist z. B. Keramik.
Die Hülsen haben vorzugsweise unterschiedliche Innendurchmesser und sind damit für unterschiedliche Bohrerstärken angepasst.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Führungshülse mit einem schräg verlaufenden Schlitz;
Fig. 2a eine Aufsicht auf eine Führungshülse mit retentiven Mitteln;
Fig. 2b eine seitliche Ansicht er Führungshülse von Fig. 2a;
Fig. 3a eine perspektivische Ansicht einer Führungshülse mit einem Wechselmechanismus;
Fig. 3b eine perspektivische Ansicht einer zugehörigen Halterung; und
Fig. 4 eine Aufsicht auf einen Kiefer mit einer daran befestigten Bohrschablone.
Ausführungsformen der Erfindung
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Führungshülse 1 zum Führen eines oralchirurgischen Bohrers während einer Implantatbohrung. Die Hülse 1 besteht aus einem metallischen oder keramischen Material und hat einen im Wesentlichen runden Querschnitt. Die Hülse 1 hat in ihrer Wandung einen schräg verlaufenden Schlitz 2, der von einer Stirnseite 3 bis zur gegenüberliegenden Stirnseite 4 durchgeht und der relativ zur Längsachse 5 der Hülse geneigt ist. Der Neigungswinkel kann z.B. zwischen 10° und 30° betragen. Besonders günstig sind Winkel von etwa 20°.
Die Breite des Schlitzes 2 ist so ausgelegt, dass der Spiralbohrer in gekippter Stellung von seitlich außen durch den Schlitz 2 in den Innenraum der Hülse 1 eingeführt werden kann. Der Innenraum der Hülse 1 muss hierzu so viel Spiel aufweisen, dass der Bohrer in den Innenraum eingeführt und dort in Richtung der Längsachse 5 aufgestellt werden kann. Die Länge der Hülse, die hier mit dem Bezugszeichen L bezeichnet ist, beträgt etwa 5mm. Der Innendurchmesser der Hülse 1 ist vorzugsweise so gewählt, dass er an die Stärke des Spiralbohrers angepasst ist.
Fig. 2a zeigt eine Aufsicht auf die Führungshülse 1 von Fig. 1. Am Außenumfang der Hülse 1 sind bei dieser Ausführungsform retentive Mittel 6 vorgesehen, mit denen die Hülse 1 in einer Halterung, wie z.B. einer Bohrschablone, befestigt werden kann. Die retentiven Mittel 6 umfassen hier vier in verschiedene Richtungen nach außen wegragende Arme, die z. B. in einer Bohrschablone 11
einpolymerisiert werden können. Die retentiven Mittel 6 sind in der Seitenansicht von Fig. 2b nochmals genauer dargestellt.
Fig. 3a zeigt eine andere Ausführungsform einer Führungshülse 1 mit einem Wechselmechanismus 7, der es erlaubt, verschiedene Hülsen 1 zu verwenden. Bei einer Implantatbohrung wird üblicherweise zunächst eine Vorbohrung mit einem dünneren Bohrer (z.B. 2mm) durchgeführt und danach die Bohrung mit Hilfe eines oder mehrerer weiterer Bohrer auf den gewünschten Durchmesser (z.B. 4mm) vergrößert. Wenn die Führungshülsen 1 auswechselbar sind, kann für jede Bohrgröße die passende Hülse 1 verwendet werden.
Der Wechselmechanismus umfasst bei dieser Ausführungsform ein konisch zulaufendes Element 7, das vorzugsweise einstückig mit der Hülse 1 gebildet ist, sowie eine Halterung 8 mit einem komplementären, konischen Innenumfang 9, wie sie in Fig. 3b dargestellt ist. Der Konus 7 ist über einen Steg 14 mit der Hülse 1 verbunden. Der Steg 14 kann in verschiedenen Längen hergestellt werden, so dass die Hülse 1 im befestigten Zustand einen unterschiedlichen Abstand zur Halterung 8 aufweist. Dadurch ist es möglich, die Bohrposition nachträglich zu korrigieren.
Die Halterung 8 ist seitlich geschlitzt (Schlitz 10), so dass das konische Element 7 formschlüssig in den Innenraum 9 der Hülse 8 eingesetzt werden kann. Die Hülse 1 kann beispielsweise mit Hilfe eines Rastmechanismus gegen unbeabsichtigtes Herausfallen aus der Aufnahme 8 gesichert sein.
Der an der Hülse 1 vorgesehene Konus 7 ist so gebildet, dass zumindest ein unterer Abschnitt 13 des Konus 7 im eingesetzten Zustand unten aus der Halterung 8 heraus ragt. Dadurch ist es leichter möglich, die Hülse 1, beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Instruments, durch Drücken gegen den Abschnitt 13 nach oben, aus der Halterung 8 zu lösen.
Am Außenumfang der Halterung 8 sind wiederum retentive Mittel 6 vorgesehen, mittels derer die Halterung 8 in einer Bohrschablone 11 verankert werden kann.
Fig. 4 zeigt eine Aufsicht auf eine Bohrschablone 11 mit einer einpolymerisierten Halterung 8, in die eine Führungshülse 1 eingesetzt ist. Die Bohrschablone 11 ist hier an zwei schematisch dargestellten Zähnen 12 im Mundraum des Patienten abgestützt. Bei Verwendung unterschiedlicher Bohrerdurchmesser kann die Führungshülse 1 ausgetauscht und durch eine jeweils passende Hülse 1 ersetzt werden.
Claims
1. Führungshülse (1) zum Führen eines chirurgischen Bohrers bei einer Implantatbohrung, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (1) in ihrer Umfangsfläche einen bezüglich ihrer Längsachse (5) schräg verlaufenden Schlitz (2) aufweist.
2. Führungshülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schlitz (2) über die gesamte Länge (L) der Hülse (1) erstreckt.
3. Führungshülse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schlitz (2) nur über einen Teil der Länge (L) der Hülse (1) erstreckt.
4. Führungshülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (1) Befestigungsmittel (6, 7) zum Befestigen der Hülse (1) an einer Halterung (8, 11) aufweist.
5. Führungshülse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (6, 7) retentive Mittel (6) aufweisen, mit denen die Hülse (1 ) in einer Schablone (11 ) verankert werden kann.
6. Führungshülse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (6, 7) als Teil eines Wechselmechanismus (7, 8) ausgebildet sind, mittels dessen die Hülse (1) lösbar an einer Halterung (8, 11) befestigt werden kann.
7. Führungshülse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselmechanismus (7, 8) ein konisches Element (7) und eine zugehörige Halterung (8) umfasst, die formschlüssig in Verbindung gebracht werden können.
8. Führungshülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (6, 7) der Hülse (1) etwa auf der gegenüberliegenden Seite des Schlitzes (2) angeordnet sind.
9. Führungshülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (6, 7) der Hülse (1) so angeordnet sind, dass der Schlitz (2) im befestigten Zustand der Hülse etwas in mesialer Richtung gedreht ist.
10. Führungshülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (1) aus einem metallischen oder keramischen Material hergestellt ist.
11. Bohrschablone (11 ) mit einer Hülse (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
12. Führungshülse (1) zum Führen eines chirurgischen Bohrers bei einer Implantatbohrung, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (1) Befestigungsmittel (7) aufweist, die Teil eines Wechselmechanismus (7, 8) sind, mittels dessen die Hülse (1) lösbar an einer Halterung (8, 11) befestigt werden kann.
13. Führungshülse (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel ein konisches Element (7,9) umfassen.
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