Beschreibung
Titel
Verfahren zum Verkleben von Bauteilen unter Ausbildung einer temperaturbeständigen Klebstoffschicht
Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verkleben von Bauteilen unter Ausbildung einer mindestens im Temperaturbereich von > 100 0C bis < 160 0C funktionsfähigen Klebstoffschicht, wobei die Klebstoffschicht aus einem härtbaren Reaktionsharzsystem erhalten wird. Sie betrifft weiterhin die Verwendung eines Reaktionsharzsystems zum Verkleben von piezoelektrische Keramiken und/oder Elemente der seltenen Erden umfassende Permanentmagnete und eine Bauteilanordnung, umfassend eine piezoelektrische Keramik, eine Impedanzanpassungsschicht sowie eine mit der piezoelektrischen Keramik und der Impedanzanpassungsschicht in Kontakt befindliche Klebstoffschicht.
Gegenwärtig sind flexible Klebstoffe für einen Anwendungsbereich bis etwa 80 0C bekannt. Diese können jedoch nicht in Anwendungen eingesetzt werden, bei denen höhere Temperaturen, Temperaturwechsel und sogar gleichzeitig mechanische Erschütterungen auftreten. Beispiele für solche Anwendungen sind piezoelektrische Ultraschallwandler und bestimmte Elektromotoren.
Härtbare Reaktionsharzsysteme werden beispielsweise in DE 103 45 139 Al offenbart.
Diese Harzsysteme, insbesondere Vergussmassen, Laminier- oder Imprägnierharze, sind als Zweikomponentenmasse zu verarbeiten und beinhalten eine Harzkomponente, einen mineralischen Füllstoff und in der Harzkomponente dispergierte Polymerpartikel. Der Füllstoff umfasst Nanopartikel. Nicht beschrieben ist jedoch, wie sich solche Reaktionsharz-Klebstoffsysteme bei höheren Temperaturen, Temperaturwechseln oder
mechanischen Beanspruchungen verhalten. Es besteht also weiterhin der Bedarf an alternativen und weiterentwickelten Verfahren, um Bauteile zu verkleben.
Offenbarung der Erfindung
Erfindungsgemäß vorgeschlagen wird daher ein Verfahren zum Verkleben von Bauteilen unter Ausbildung einer mindestens im Temperaturbereich von > 100 0C bis < 160 0C funktionsfähigen Klebstoffschicht, wobei die Klebstoffschicht aus einem härtbaren Reaktionsharzsystem erhalten wird. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsharzsystem eine Epoxidharzkomponente (A) und in der Epoxidharzkomponente
(A) dispergierte Polymerpartikel (B) umfasst, wobei weiterhin die dispergierten Polymerpartikel additionsvernetztes Silikonelastomer umfassen.
Das Reaktionsharzsystem ist vorzugsweise als Zweikomponentenklebstoff zu verarbeiten, also nach Zugabe eines Härters zu der Harzformulierung. Unter einer
Epoxidharzkomponente ist im Allgemeinen ein Molekül mit zwei oder mehr Epoxidgruppen zu verstehen.
Durch die in der Epoxidharzkomponente zusätzlich vorhandenen Silikonelastomerpartikel kann das ausgehärtete Reaktionsharzsystem ohne Einbußen beim Elastizitätsmodul sowie der Glasübergangstemperatur schlagzäh modifiziert werden. Die Silikonelastomerpartikel wurden durch einen additionsvernetztenden Mechanismus erhalten. Dieser beruht auf der Hydrosilylierung von Kohlenstoff- Kohlenstoff-Doppelbindungen in der Polymerkette. Hieraus resultiert eine andere Hydrophobie der Partikeloberfläche gegenüber durch Kondensation vernetzten
Silikonelastomeren. Der Anteil der Elastomerpartikel in der Epoxidharzkomponente kann beispielsweise > 30 Gewichts-% bis < 50 Gewichts-% oder > 38 Gewichts-% bis < 42 Gewichts-% betragen.
Das Verkleben der Bauteile selbst kann beispielsweise bei Raumtemperatur erfolgen und die Aushärtung des Reaktionsharzsystems bei erhöhter Temperatur.
Dass die Klebstoffschicht mindestens im Temperaturbereich von > 100 0C bis < 160 0C funktionsfähig ist, bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere, dass die gemäß DIN EN 26922 "Bestimmung der Zugfestigkeit senkrecht zur Klebefläche"
bestimmte Zugfestigkeit bis zum Versagen der Klebeverbindung innerhalb dieses Temperaturbereichs > 50%, bevorzugt > 70% und mehr bevorzugt > 90% der so bestimmten Zugfestigkeit bei Raumtemperatur beträgt.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das
Reaktionsharzsystem weiterhin eine Komponente zur Einstellung thixotroper Eigenschaften (C), diese Komponente (C) hydrophile pyrogene Siliziumdioxidpartikel umfasst, welche in Form von Aggregaten oder Agglomeraten von Primärpartikeln vorliegen und wobei die Primärpartikel eine mittlere Teilchengröße von > 1 nm bis < 25 nm aufweisen. Die Einstellung thixotroper Eigenschaften bedeutet insbesondere, dass das
Reaktionsharzsystem bei Scherung, wie sie beispielsweise durch das Pressen aus einer Düse auftritt, eine niedrigere Viskosität als das aufgetragene, aber mechanisch unbeeinflusste System aufweist. Hierdurch können auch nicht-horizontale Oberflächen gezielt mit dem Reaktionsharzsystem versehen werden. Hydrophile pyrogene Siliziumdioxidpartikel lassen sich durch die Verbrennung von Tetrachlorsilan in einer
Knallgasflamme erhalten. Die hydrophilen Eigenschaften rühren von Silanol- und Siloxangruppen auf der Oberfläche der Partikel her. Gemäß DIN 53206 werden unter Aggregaten flächig oder kantenförmig aneinander gelagerte Primärteilchen und unter Agglomeraten punktförmig aneinander gelagerte Primärteilchen verstanden. Die mittlere Teilchengröße der Primärpartikel kann auch in einem Bereich von > 5 nm bis < 20 nm oder von > 10 nm bis < 15 liegen. Die Agglomerate oder Aggregate können beispielsweise eine Größe von > 20 nm bis < 100 μm einnehmen.
Es ist hierbei möglich, dass die Komponente zur Einstellung thixotroper Eigenschaften (C) eine spezifische BET-Oberfläche von > 100 m2/g bis < 300 m2/g und eine
Stampfdichte von > 20 g/l bis < 80 g/l aufweist. Die BET-Oberfläche kann vorzugsweise anhand der Normen DIN 66131 und DIN 66132 bestimmt werden. Die so bestimmte BET-Oberfläche kann auch in einem Bereich von > 180 m /g bis < 220 m /g liegen. Die Stampfdichte kann in Anlehnung an die Norm DIN EN ISO 787/11 bestimmt werden und kann auch in einem Bereich von > 50 g/l bis < 50 g/l liegen.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst die Epoxidharzkomponente (A) ein Harz auf der Basis von Bisphenol A, Bisphenol B und/oder Bisphenol F. Beispielsweise kann Bisphenol A- digylcidy lether eingesetzt werden.
- A -
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens steht der Gewichtsanteil der Komponente zur Einstellung thixotroper Eigenschaften (C) zum Gesamt-Gewichtsanteil der im Reaktionsharzsystem vorliegenden Epoxidharzkomponenten in einem Verhältnis von > 0,1 :100 bis < 10:100. Im Falle von fertig verfügbaren Handelsprodukten für Epoxidharzkomponenten werden also die gegebenenfalls enthaltenen Additive, Füllstoffe, etc. bei dieser Berechnung nicht mit berücksichtigt. Als Beispiel sei in eine Formulierung für ein Reaktionsharzsystem mit 100 Gewichtsteilen einer Epoxidharzkomponente auf der Basis von Bisphenol A mit 40 Gewichts-% additionsvernetzten Silikonelastomerpartikeln betrachtet. In der
Formulierung sind weiterhin 6 Gewichtsanteile der Komponente C in Form einer hydrophilen pyrogenen Kieselsäure mit einer BET-Oberfläche von 200 m /g enthalten. Hier liegt also ein Verhältnis der Gewichtsanteile von Thixotropiermittel C zu Bisphenol A-Epoxid von 10:100 vor. Durch die Zumischung anderer Epoxide kann das Verhältnis aber auch sinken. Mögliche weitere Verhältnisbereiche sind > 1 :100 bis < 7:100 und >
3:100 bis < 6:100.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Reaktionsharzsystem weiterhin eine Härterkomponente (D) ausgewählt aus Anhydridhärter und/oder Aminhärter. Ein Beispiel für einen Anhydridhärter ist
Phthalsäureanhydrid. Ein Beispiel für einen Aminhärter ist Isophorondiamin oder auch Dicyandiamid (DiCy). Den Aminhärtern kann weiterhin auch Beschleuniger zugefügt werden.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Bauteile piezoelektrische Keramiken und/oder Elemente der seltenen Erden umfassende Permanentmagnete. Beispiele für piezoelektrische Keramiken sind Blei-Zirkonat-Titanate (PZT) und Blei-Magnesium-Niobate (PMN). Beispiele für Permanentmagnete sind Samarium-Cobalt- oder Neodym-Eisen-Bor-Magnete. Solche Bauteile, welche mechanischen Schwingungen und Temperaturwechseln ausgesetzt sind, profitieren am meisten vom erfindungsgemäßen Klebeverfahren. Piezoelektrische Keramiken können beispielsweise in Ultraschallwandlern enthalten sein. Seltenerdmagnete können beispielsweise Bauteile von Elektromotoren sein.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Reaktionsharzsystems umfassend eine Epoxidharzkomponente (A) und in der Epoxidharzkomponente (A) dispergierte Polymerpartikel (B), wobei weiterhin die dispergierten Polymerpartikel additionsvernetztes Silikonelastomer umfassen, zum Verkleben von Elemente der seltenen Erden umfassenden Magneten.
In einer Ausführungsform dieser Verwendung umfasst das Reaktionsharzsystem weiterhin eine Komponente zur Einstellung thixotroper Eigenschaften (C), diese Komponente (C) hydrophile pyrogene Siliziumdioxidpartikel umfasst, welche in Form von Aggregaten oder Agglomeraten von Primärpartikeln vorliegen und wobei die
Primärpartikel eine mittlere Teilchengröße von > 1 nm bis < 25 nm aufweisen.
Details zu den beschriebenen Verwendungen wurden bereits vorstehend beschrieben. Die weiteren Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahren können selbstverständlich auch auf die erfindungsgemäße Verwendung übertragen werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Reaktionsharzsystems umfassend eine Epoxidharzkomponente (A) und in der Epoxidharzkomponente (A) dispergierte Polymerpartikel (B), wobei weiterhin die dispergierten Polymerpartikel additionsvernetztes Silikonelastomer umfassen, zum
Verkleben von piezoelektrischen Keramiken.
In einer Ausführungsform dieser Verwendung umfasst das Reaktionsharzsystem weiterhin eine Komponente zur Einstellung thixotroper Eigenschaften (C), diese Komponente (C) hydrophile pyrogene Siliziumdioxidpartikel umfasst, welche in Form von Aggregaten oder Agglomeraten von Primärpartikeln vorliegen und wobei die Primärpartikel eine mittlere Teilchengröße von > 1 nm bis < 25 nm aufweisen.
Details zu den beschriebenen Verwendungen wurden bereits vorstehend beschrieben. Die weiteren Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahren können selbstverständlich auch auf die erfindungsgemäße Verwendung übertragen werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Bauteilanordnung, umfassend eine piezoelektrische Keramik, eine Impedanzanpassungsschicht sowie eine mit der piezoelektrischen Keramik und der Impedanzanpassungsschicht in Kontakt
befindliche Klebstoffschicht, wobei die Klebstoffschicht aus einem härtbaren Reaktionsharzsystem erhalten wird, welches eine Epoxidharzkomponente (A) und in der Epoxidharzkomponente (A) dispergierte Polymerpartikel (B) umfasst, wobei weiterhin die dispergierten Polymerpartikel additionsvernetztes Silikonelastomer umfassen.
Solch eine Bauteilanordnung ist vorteilhafterweise Bestandteil eines Ultraschalldurchflussmessgeräts. In einer Ausführungsform ist die piezoelektrische Keramik daher ein Ultraschallwandler.
Allgemein kann die piezoelektrische Keramik beispielsweise eine Blei-Zirkonat-Titanat-
(PZT) oder Blei-Magnesium-Niobat- (PMN) Keramik sein. Die
Impedanzanpassungsschicht dient zur besseren Übertragung der Ultraschallwellen von und zu der piezoelektrischen Keramik. Bevorzugt ist, wenn sie eine Dichte von > 0,5 g/cm bis < 0,6 g/cm aufweist. Es wurde festgestellt, dass die in der Erfindung beschriebene Klebstoffschicht zu einer Verbesserung der akustischen Signalübertragung von und zu dem piezoelektrischen Element führt.
In einer weiteren Ausführungsform dieser Bauteilanordnung umfasst das Reaktionsharzsystem weiterhin eine Komponente zur Einstellung thixotroper Eigenschaften (C), diese Komponente (C) hydrophile pyrogene Siliziumdioxidpartikel umfasst, welche in Form von Aggregaten oder Agglomeraten von Primärpartikeln vorliegen und wobei die Primärpartikel eine mittlere Teilchengröße von > 1 nm bis < 25 nm aufweisen.
In einer weiteren Ausführungsform dieser Bauteilanordnung weist die Komponente zur
Einstellung thixotroper Eigenschaften (C) eine spezifische BET-Oberfläche von > 100 m2/g bis < 300 m2/g und eine Stampfdichte von > 20 g/l bis < 80 g/l auf.
Details zu den beschriebenen Reaktionsharzsystemen wurden bereits vorstehend beschrieben. Die weiteren Ausgestaltungen des Reaktionsharzsystems können selbstverständlich auch auf die erfindungsgemäße Bauteilanordnung übertragen werden.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Formulierungsbeispiele für Reaktionsharzsysteme weiter erläutert. Dabei haben die verwendeten Substanzbezeichnungen die folgende Bedeutung:
Epoxidharz 1 Bisphenol A-Epoxidharz, modifiziert mit 40 Gewichts-% Silikonelastomerpartikel (additionsvernetzt)
Epoxidharz 2 Bisphenol A-Epoxidharz
Epoxidharz 3 Bisphenol A/F-Epoxidharz, modifiziert mit 40 Gewichts-% Siliziumdioxid-Nanopartikeln
Siliziumdioxid 1 pyrogenes hydrophiles Siliziumdioxid mit einer mittleren Größe der Primärteilchen von 12 nm und einer BET-Oberfläche von
200 m2/g
Härter 1 latent beschleunigter Anhydridhärter
Härter 2 schneller Aminhärter aus Polyaminen, mehrheitlich Isophorondiamin
Formulierung 1
Diese Formulierung enthielt 100 Gewichtsteile des Epoxidharzes 1 und 51 Gewichtsteile des Härters 1. Das ausgehärtete System wies eine Glasübergangstemperatur Tg von ca. 160 0C auf.
Formulierung 2
Diese Formulierung enthielt 100 Gewichtsteile des Epoxidharzes 1 und 20 Gewichtsteile des Härters 2. Das ausgehärtete System wies eine Glasübergangstemperatur Tg von ca. 130 0C auf.
Formulierung 3
Diese Formulierung enthielt 50 Gewichtsteile des Epoxidharzes 1 und 50 Gewichtsteile des Epoxidharzes 2 sowie 64,5 Gewichtsteile des Härters 1. Das ausgehärtete System wies eine Glasübergangstemperatur Tg von ca. 160 0C auf.
Formulierung 4
Diese Formulierung enthielt 50 Gewichtsteile des Epoxidharzes 1 und 50 Gewichtsteile des Epoxidharzes 3 sowie 51 Gewichtsteile des Härters 1. Das ausgehärtete System wies eine Glasübergangstemperatur Tg von ca. 160 0C auf.
Formulierung 5
Diese Formulierung enthielt 100 Gewichtsteile des Epoxidharzes 1 und 6 Gewichtsteile des Thixotropiemittels Siliziumdioxid 1 sowie 51 Gewichtsteile des Härters 1. Das ausgehärtete System wies eine Glasübergangstemperatur Tg von ca. 160 0C auf.
Formulierung 6
Diese Formulierung enthielt 100 Gewichtsteile des Epoxidharzes 1 und 6 Gewichtsteile des Thixotropiemittels Siliziumdioxid 1 sowie 20 Gewichtsteile des Härters 2. Das ausgehärtete System wies eine Glasübergangstemperatur Tg von ca. 130 0C auf.
Formulierung 7
Diese Formulierung enthielt 50 Gewichtsteile des Epoxidharzes 1 und 50 Gewichtsteile des Epoxidharzes 2, weiterhin 5,25 Gewichtsteile des Thixotropiemittels Siliziumdioxid 1 sowie 61 Gewichtsteile des Härters 1. Das ausgehärtete System wies eine Glasübergangstemperatur Tg von ca. 160 0C auf.
Formulierung 8
Diese Formulierung enthielt 50 Gewichtsteile des Epoxidharzes 1 und 50 Gewichtsteile des Epoxidharzes 3, weiterhin 4,5 Gewichtsteile des Thixotropiemittels Siliziumdioxid 1 sowie 49 Gewichtsteile des Härters 1. Das ausgehärtete System wies eine Glasübergangstemperatur Tg von ca. 160 0C auf.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Klebverbindung werden nachfolgend dokumentiert.
In einer Untersuchung wurde mittels der erfindungsgemäßen Formulierungen eine piezoelektrische Keramik auf eine Impedanzanpassungsschicht geklebt. Diese Keramik wies entsprechende Kontaktierungen auf, so dass sie Ultraschall erzeugen konnte. Die Amplitude des von der piezoelektrischen Keramik durch die Impedanzanpassungsschicht abgegebenen Ultraschalls wurde ermittelt.
Während der Ultraschallabgabe wurde gleichzeitig ein Temperaturschockwechsel durchgeführt. Hierbei wechselte die Temperatur der Ultraschallanordnung von -40 0C auf +140 0C in 5 Sekunden und dann zurück von +140 0C auf -40 0C in 5 Sekunden. Für einem Zyklus wurde dieser Temperaturwechsel eine Stunde lang durchgeführt. Eine Verschlechterung der Eigenschaften der Klebstoffschicht manifestiert sich in einer
Verringerung der Ultraschallamplitude bei steigender Anzahl von Temperaturschockwechseln.
Es zeigte sich, dass die Ultraschallamplitude bei den Versuchsexemplaren mit aus erfindungsgemäßen Formulierungen erhaltenen Klebstoffschichten im Verlaufe der
Temperaturschockwechselprüfung zunächst annähernd stabil blieb, bis sie langsam abnahm. So wurden über 800 Wechselzyklen durchlaufen, bevor eine die Gebrauchseigenschaften beeinträchtigende Abnahme der Ultraschallamplitude zu beobachten war. Bei nicht- erfindungsgemäßen Vergleichsklebeschichten aus Epoxyharzen zeigte von Beginn der Temperaturwechselprüfung an eine starke Abnahme der Ultraschallamplitude.
In einer weiteren Untersuchung wurde die Ultraschallamplitude in Abhängigkeit von der Temperatur bei auf einer Impedanzanpassungsschicht aufgeklebten piezoelektrischen Keramiken ermittelt. Auch hier wurden für die Klebeschicht erfindungsgemäße und nicht- erfindungsgemäße Epoxyharz-Formulierungen verwendet.
Es zeigte sich, dass bei mit erfindungsgemäß verklebten Versuchsexemplaren sowohl die absolute Ultraschallamplitude höher als auch ihre Abnahme bei steigender Temperatur bis hin zum Glasübergangspunkt des Epoxyharzes geringer als bei den
Vergleichsklebstoffen.