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Beschreibung
Lampenvorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer Lampenvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Lampenvorrichtung, insbesondere eine Lampenvorrichtung für eine Entladungslampe, und ein Verfahren zur Herstellung einer Lampenvorrichtung.
Entladungslampen weisen in der Regel ein Entladungsgefäß auf, das mit einem Nutzgas befüllt ist und in dem über eine Gasentladung des Nutzgases Strahlung erzeugt wird. Bei der Herstellung solcher Entladungslampen wird das Entladungsgefäß vor dem Befüllen mit dem Nutzgas meist abgepumpt, um das im Entladungsgefäß befindliche Umgebungsgas, zum Beispiel Luft, zu entfernen. Eine in dem Entladungsgefäß verbleibende signifikante Restmenge des Umgebungsgases kann im Betrieb der Entladungslampe Ablagerungen an der Innenseite des Entladungsgefäßes verursachen und so zu einer unerwünschten Schwärzung des Entladungsgefäßes führen.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für eine Entladungslampe eine Lampenvorrichtung anzugeben, bei der im Betrieb der Entladungslampe die oben genannten Ablagerungen vermindert sind. Weiterhin soll ein Verfahren zur verbesserten Herstellung einer Lampenvorrichtung angegeben werden .
Diese Aufgabe wird durch eine Lampenvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 beziehungsweise durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 18 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche .
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Eine erfindungsgemäße Lampenvorrichtung weist einen Kontaktleiter und ein Gefäß zum Einschluss eines Gases auf. Durch das Gefäß sind ein Hauptvolumen und ein Nebenvolumen umgrenzt. Das Hauptvolumen und das Nebenvolumen sind durch einen Übergangsbereich des Gefäßes miteinander verbunden. Der Kontaktleiter verläuft durch den Übergangsbereich und weist eine Ausnehmung auf, die im Übergangsbereich angeordnet ist.
Mittels der Ausnehmung wird ein Gasaustausch zwischen dem Hauptvolumen und dem Nebenvolumen vereinfacht. Bei der Herstellung der Lampenvorrichtung ist ein in dem Gefäß befindliches Umgebungsgas verbessert abpumpbar. Eine im Gefäß verbleibende Restmenge des bei der Herstellung in dem Gefäß eingeschlossenen Umgebungsgases kann so mit Vorteil verringert werden.
Die Ausnehmung in dem Kontaktleiter erstreckt sich bevorzugt aus dem Hauptvolumen in das Nebenvolumen hinein. Weiterhin bevorzugt ist die Ausnehmung als ein Kanal für einen Gasübertritt von dem Hauptvolumen in das Nebenvolumen und umgekehrt, also von dem Nebenvolumen in das Hauptvolumen, ausgebildet. Mit Vorteil wird mittels des Kanals ein Gasaustausch zwischen dem Hauptvolumen und dem Nebenvolumen vereinfacht .
In einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem Kontaktleiter eine Elektrode ausgebildet. Vorzugsweise ist die Elektrode in dem Hauptvolumen des Gefäßes angeordnet. Mittels der Elektrode kann im Betrieb der Lampenvorrichtung in dem Hauptvolumen eine Gasentladung herbeigeführt werden, die der Erzeugung von, vorzugsweise sichtbarer, Strahlung dient. Die so erzeugte Strahlung kann zumindest teilweise durch das, zweckmäßigerweise zumindest für spektrale Teilbereiche dieser
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Strahlung durchlässige, Gefäß austreten. Insbesondere kann die Strahlung in einem das Hauptvolumen umgrenzenden Bereich des Gefäßes aus diesem austreten.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung verläuft der Kontaktleiter durch das Nebenvolumen hindurch. Hierbei ragt eine den Kontaktleiter auf der der Elektrode abgewandten Seite in Längsrichtung begrenzende Endfläche zweckmäßigerweise aus dem Gefäß heraus. Auf diese Weise kann der Elektrode im Betrieb der Lampenvorrichtung über den Kontaktleiter vereinfacht von außerhalb des Gefäßes eine elektrische Spannung zugeführt werden.
Der Kontaktleiter und die Elektrode können einstückig ausgebildet sein. Alternativ können der Kontaktleiter und die Elektrode mehrstückig ausgebildet sein, wobei der Kontaktleiter und die Elektrode elektrisch leitend und mechanisch stabil miteinander verbunden sind.
Weiterhin ist der Kontaktleiter vorzugsweise länglich ausgebildet. Beispielsweise kann der Kontaktleiter stabartig, etwa mit einem zumindest bereichsweise kreisförmig ausgeführten Querschnitt, ausgebildet sein. Der Kontaktleiter und die Elektrode sind zweckmäßigerweise elektrisch leitfähig, bevorzugt metallisch, ausgeführt. Weiterhin bevorzugt weisen der Kontaktleiter und die Elektrode eine hinreichend hohe mechanische Stabilität und thermische Belastbarkeit aus. Bevorzugt enthalten der Kontaktleiter und die Elektrode ein Metall, besonders bevorzugt ein Metall mit einem vergleichsweise hohen Schmelzpunkt, etwa Wolfram oder Molybdän, oder bestehen aus einem solchen Metall oder einer metallischen Legierung, die ein solches Metall enthält.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ragt die Elektrode quer zur Längsrichtung des Kontaktleiters über den Kontaktleiter hinaus. Die Elektrode kann als Anode für eine Entladungslampe ausgebildet sein. Je größer die Querschnittsfläche der Anode ausgeführt ist, desto höhere Strahlungsleistungen können im Betrieb der Lampenvorrichtung erzielt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist eine Ausdehnung der Elektrode senkrecht zu der Längsrichtung des Kontaktleiters größer als ein minimaler Innendurchmesser des Gefäßes in dem Übergangsbereich. Mit anderen Worten ist die Elektrode gegenüber dem Kontaktleiter derart stark verbreitert, dass die Elektrode, insbesondere auch bei einer Drehung der Elektrode um eine entlang der Längsrichtung des Kontaktleiters verlaufenden Achse um einen beliebigen Winkel, nicht durch den Übergangsbereich hindurchführbar ist.
Das Gefäß verbreitert sich bevorzugt ausgehend vom Übergangsbereich entlang der Längsrichtung des Kontaktleiters sowohl zum Hauptvolumen des Gefäßes hin als auch zum Nebenvolumen des Gefäßes hin. Der Übergangsbereich stellt in diesem Fall einen Einschnürungsbereich des Gefäßes dar. Die Innenquerschnittsflache des Gefäßes ist somit im Übergangsbereich klein im Vergleich zu einer Innenquerschnittsflache in Bereichen des Gefäßes, die das Hauptvolumen beziehungsweise das Nebenvolumen umgrenzen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Ausnehmung in dem Kontaktleiter, besonders bevorzugt entlang des gesamten Übergangsbereichs, derart ausgebildet, dass eine vom Kontaktleiter freie Innenquerschnittsflache des Übergangsbereichs senkrecht zur Längsrichtung des Kontaktleiters um mindestens 5%, besonders bevorzugt um
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mindestens 10%, beispielsweise um zwischen einschließlich 20% und einschließlich 30%, gegenüber einer entsprechenden Anordnung ohne Ausnehmung erhöht ist. Die freie Innenquerschnittsflache des Übergangsbereichs ist dabei die Fläche, die in einem senkrecht zur Längsrichtung des Kontaktleiters verlaufenden Querschnitt durch den Übergangsbereich von dem Gefäß berandet und nicht mit dem Kontaktleiter belegt ist. Mittels der Ausnehmung ist somit die in einem solchen Querschnitt vom Kontaktleiter belegte Fläche verringert. Mit Vorteil kann ein Gasaustausch zwischen dem Hauptvolumen und dem Nebenvolumen zusätzlich zu einem Freiraum, der beispielsweise spaltartig zwischen dem Kontaktleiter und einer Innenwand des Gefäßes im Übergangsbereich ausgebildet sein kann, über die Ausnehmung in dem Kontaktleiter erfolgen.
Die Ausnehmung in dem Kontaktleiter ist bevorzugt in Längsrichtung des Kontaktleiters lokal umgrenzt, sie erstreckt sich also nur innerhalb eines Bereichs, der durch zwei senkrecht zur Längsrichtung des Kontaktleiters verlaufenden Schnittebenen begrenzt ist. Diese Schnittebenen sind jeweils von den den Kontaktleiter in Längsrichtung begrenzenden Endflächen und/oder von der Elektrode beabstandet. In diesem Fall verläuft die eine Schnittebene durch das Hauptvolumen und die andere Schnittebene durch das Nebenvolumen .
Alternativ kann sich die Ausnehmung zumindest bis zu einer Endfläche des Kontaktleiters oder bis zur Elektrode erstrecken. Beispielsweise kann die Ausnehmung rillenartig ausgebildet sein, wobei sich die Ausnehmung zwischen den Endflächen des Kontaktleiters oder zwischen einer Endfläche des Kontaktleiters und der Elektrode erstreckt.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Ausnehmung in einer den Kontaktleiter quer zur Längsrichtung des Kontaktleiters begrenzenden Oberfläche des Kontaktleiters ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Ausnehmung wannenartig ausgebildet. Die Ausnehmung ist also quer zur Längsrichtung begrenzt.
Alternativ kann die Ausnehmung den Kontaktleiter quer zur Längsrichtung zumindest bereichsweise vollständig durchdringen. In diesem Fall kann die Ausnehmung beispielsweise schlitzartig ausgebildet sein.
Die Größe der vom Kontaktleiter freien
Innenquerschnittsflache ist durch die Querschnittsfläche der Ausnehmung, also durch die Breite und die Tiefe der Ausnehmung, einstellbar. Die Breite und die Tiefe der Ausnehmung sind zweckmäßigerweise derart gewählt, dass bei der Herstellung des Gefäßes ein vollständiges Eindringen von geschmolzenem Gefäßmaterial in die Ausnehmung vermieden wird. Bevorzugt weist die Ausnehmung eine Breite und/oder eine Tiefe von zwischen einschließlich 10 μm und einschließlich 20 mm, besonders bevorzugt zwischen einschließlich 50 μm und einschließlich 5 mm auf.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Kontaktleiter im Übergangsbereich des Gefäßes zumindest eine zusätzliche Ausnehmung auf. Die zusätzliche Ausnehmung kann dabei die gleichen oder im wesentlichen gleichen Eigenschaften wie die Ausnehmung aufweisen. Im Fall von mehr als einer Ausnehmung kann ein Gasaustausch zwischen dem Hauptvolumen und dem Nebenvolumen mittels einer der Zahl der Ausnehmungen entsprechenden Anzahl voneinander beabstandeter Kanäle
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erfolgen. Die Querschnittsfläche der Ausnehmungen kann hierbei bei gleichbleibend gutem oder verbessertem Gasaustausch jeweils kleiner sein als im Falle einer einzelnen Ausnehmung.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist mittels des Gefäßes ein weiteres Nebenvolumen umgrenzt, wobei das weitere Nebenvolumen mittels eines weiteren Übergangsbereichs mit dem Hauptvolumen verbunden ist. Weiterhin bevorzugt verläuft durch den weiteren Übergangsbereich ein weiterer Kontaktleiter, wobei der weitere Kontaktleiter besonders bevorzugt im weiteren Übergangsbereich eine weitere Ausnehmung aufweist. Der weitere Kontaktleiter und/oder die weitere Ausnehmung in dem weiteren Kontaktleiter können ebenfalls zumindest eines der Merkmale des Kontaktleiters beziehungsweise der Merkmale der Ausnehmung in dem Kontaktleiter aufweisen. Insbesondere ist der weitere Kontaktleiter bevorzugt länglich ausgeführt. Die Längsrichtungen des Kontaktleiters und des weiteren Kontaktleiters verlaufen bevorzugt kollinear, wobei der Kontaktleiter und der weitere Kontaktleiter besonders bevorzugt von gegenüberliegenden Seiten her in das Hauptvolumen hineinragen.
Weiterhin bevorzugt ist an dem weiteren Kontaktleiter bevorzugt eine weitere Elektrode ausgebildet. Weiter bevorzugt sind die Elektrode und die weitere Elektrode einander zugewandt. Im Betrieb der Lampenvorrichtung kann zwischen der Elektrode und der weiteren Elektrode eine Spannung angelegt werden, welche über die Kontaktleiter, bevorzugt von gegenüberliegenden Seiten, von außerhalb des Gefäßes angelegt werden kann.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst eine Lampe eine erfindungsgemäße Lampenvorrichtung. Hierbei ist die Lampenvorrichtung bevorzugt an zumindest einem Sockelteil befestigt. Mittels des Sockelteils ist die Lampe in einer Fassung montierbar und vorzugsweise elektrisch kontaktierbar, also mit einer externen elektrischen Leistungsquelle ansteuerbar .
Die Lampe ist bevorzugt als Entladungslampe ausgeführt. Hierbei ist das Gefäß der Lampenvorrichtung mit einem Nutzgas befüllt. Das Nutzgas kann beispielsweise ein Edelgas, etwa Xenon, enthalten. Weiterhin kann das Nutzgas einen zusätzlichen Füllstoff, insbesondere zur Einstellung des Farborts der im Betrieb der Lampe erzeugten Strahlung, etwa ein Metall-Halogenid, enthalten.
Weiterhin bevorzugt ist die Lampe als
Hochdruckentladungslampe ausgeführt. Der Kaltdruck in dem Gefäß beträgt bevorzugt mindestens 1 bar, besonders bevorzugt mindestens 10 bar. Auf diese Weise sind hohe Strahlungsleistungen bei kurzen Elektrodenabständen erzielbar .
Die Lampe ist weiterhin bevorzugt als Hochleistungslampe ausgeführt. Eine solche Lampe kann für eine elektrische Leistungsaufnahme von 250 W oder mehr vorgesehen sein. Derartige Lampen sind für ein Projektionsgerät, insbesondere für einen Kino-Projektor oder vergleichbare Geräte zur Projektion, oder für Geräte zur Beleuchtung besonders geeignet .
Ein Verfahren zur Herstellung einer Lampenvorrichtung mit einem Kontaktleiter und einem Gefäß, durch das ein
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Hauptvolumen und ein Nebenvolumen umgrenzt sind, umfasst erfindungsgemäß folgende Schritte:
Zunächst werden ein erster Teilkörper zur Ausbildung des Hauptvolumens und ein zweiter Teilkörper zur Ausbildung des Nebenvolumens bereitgestellt. Weiterhin wird der Kontaktleiter, der eine Aufnehmung aufweist, bereitgestellt. Der Kontaktleiter wird teilweise in den ersten Teilkörper eingeführt. Das Gefäß wird mittels Verbindens des ersten Teilkörpers und des zweiten Teilkörpers gebildet. Hierbei werden der erste Teilkörper und der zweite Teilkörper, vorzugsweise nach dem teilweisen Einführen des Kontaktleiters in den ersten Teilkörper, miteinander verbunden, wobei das Hauptvolumen und das Nebenvolumen durch einen Übergangsbereich miteinander verbunden werden und die Ausnehmung in dem Kontaktleiter in dem Übergangsbereich angeordnet wird. Nachfolgend wird die Lampenvorrichtung fertig gestellt.
Die Verbindung des ersten Teilkörpers mit dem zweiten Teilkörper wird bevorzugt mittels Zusammenschmelzens der Teilkörper hergestellt. Der so ausgebildete Übergangsbereich wird vorzugsweise unmittelbar an den Kontaktleiter angeformt. In diesem Fall ist das Innere des Gefäßes im Übergangsbereich frei von einem Abstandselement, das zum Einstellen eines vorgegebenen Abstands zwischen dem Kontaktleiter und dem Gefäß vorgesehen ist. Auf zusätzliche Elemente, die nicht der Kontaktierung der Elektrode dienen, kann also im Übergangsbereich des Gefäßes mit Vorteil verzichtet werden.
Die Ausnehmung in dem Kontaktleiter ist dabei bevorzugt derart dimensioniert, dass das während des Zusammenschmelzens fließfähige Material der Teilkörper für die Ausbildung des Gefäßes beim Zusammenschmelzen nicht oder nur geringfügig in
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die Ausnehmung eindringt. Die Ausnehmung wird also nicht vollständig von dem Material ausgefüllt. Der vom Kontaktleiter freie Innenquerschnitt des Gefäßes im Übergangsbereich kann so mit Vorteil vergrößert werden.
Nach dem Abkühlen der Teilkörper und des Kontaktleiters kann sich aufgrund unterschiedlicher thermischer
Expansionskoeffizienten des Materials für den Kontaktleiter einerseits, und des Materials für die Teilkörper zur Ausbildung des Gefäßes, andererseits, zwischen dem Übergangsbereich des Gefäßes und dem Kontaktleiter zumindest bereichsweise ein spaltartiger Zwischenraum ausbilden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird ein in dem Gefäß eingeschlossenes Umgebungsgas abgepumpt. Das Abpumpen erfolgt vorzugsweise über einen Durchlassbereich, der in dem Gefäß ausgebildet ist.
Beim Abpumpen strömt zumindest ein Teil des Umgebungsgases durch die Ausnehmung hindurch. Das Umgebungsgas kann also durch den spaltartigen Zwischenraum zwischen dem Gefäß und dem Kontaktleiter im Übergangsbereich und zusätzlich durch die Ausnehmung hindurch, etwa von dem Nebenvolumen in das Hauptvolumen, strömen. Mittels der Ausnehmung kann somit das Umgebungsgas vereinfacht aus dem Gefäß abgepumpt werden, wodurch ein im Gefäß verbleibender Restdruck des Umgebungsgases mit Vorteil verringert werden kann. Eine im Betrieb der Lampenvorrichtung durch das Umgebungsgas verursachte Verfärbung oder Schwärzung des Gefäßes kann mit Vorteil vermindert werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird das Gefäß, vorzugsweise nach dem Abpumpen des Umgebungsgases, mit einem
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Nutzgas befüllt, das besonders bevorzugt ein Edelgas, etwa Xenon, enthält. Die Befüllung kann über den Durchlassbereich erfolgen .
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die Ausnehmung in dem Kontaktleiter durch lokales Entfernen des Kontaktleitermaterials ausgebildet. Dies kann beispielsweise mittels Laserstrahlung erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann die Ausnehmung mechanisch, etwa mittels Sägens oder Fräsens, hergestellt werden.
Weitere Merkmale, vorteilhafte Ausgestaltungen und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Figuren .
Es zeigen:
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel für eine Lampe mit einer erfindungsgemäßen Lampenvorrichtung in schematischer Schnittansicht,
Figuren 2A und 2B ein erstes Ausführungsbeispiel für einen Kontaktleiter einer erfindungsgemäßen Lampenvorrichtung anhand eines Ausschnitts des Kontaktleiters in schematischer Aufsicht in Figur 2A und in schematischer Schnittansicht in Figur 2B,
Figuren 3A und 3B ein zweites Ausführungsbeispiel für einen Kontaktleiter einer erfindungsgemäßen Lampenvorrichtung anhand eines Ausschnitts des Kontaktleiters in schematischer Aufsicht in Figur 3A und in schematischer Schnittansicht in Figur 3B,
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Figuren 4A und 4B ein drittes Ausführungsbeispiel für einen Kontaktleiter einer erfindungsgemäßen Lampenvorrichtung anhand eines Ausschnitts des Kontaktleiters in schematischer Aufsicht in Figur 4A und in schematischer Schnittansicht in Figur 4B,
Figuren 5A bis 5C ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren anhand von schematisch in Schnittansicht dargestellten Zwischenschritten, und
Figuren 6A und 6B Ergebnisse von Messungen des Drucks P in einem Gefäß zweier erfindungsgemäßer Lampenvorrichtungen im Vergleich zu einer herkömmlichen Lampenvorrichtung als Funktion der Zeit T, wobei die Figur 6B einen Ausschnitt der Figur 6A darstellt.
Gleiche, gleichartige und gleich wirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Gasentladungslampe 10 mit einer erfindungsgemäßen Lampenvorrichtung 1 in Schnittansicht. Die Lampenvorrichtung 1 weist ein Gefäß 20 auf. Durch das Gefäß ist ein Hauptvolumen 40 und ein Nebenvolumen 41, sowie ein weiteres Nebenvolumen 42 umgrenzt. Das Nebenvolumen 41 und das weitere Nebenvolumen 42 sind auf einander gegenüberliegenden Seiten des Hauptvolumens ausgebildet.
Das Hauptvolumen und das Nebenvolumen sind durch einen Übergangsbereich 21 des Gefäßes 20 miteinander verbunden. Weiterhin sind das weitere Nebenvolumen 42 und das
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Hauptvolumen mittels eines weiteren Übergangsbereichs 22 des Gefäßes 20 miteinander verbunden.
Die Lampenvorrichtung umfasst einen Kontaktleiter 31, der sich aus dem Hauptvolumen 40 durch den Übergangsbereich 21 hindurch in das Nebenvolumen 41 hinein erstreckt. An dem Kontaktleiter 31 ist eine Elektrode 37 ausgebildet. Diese Elektrode ist in dem Hauptvolumen des Gefäßes angeordnet. Auf einer der Elektrode abgewandten Seite des Kontaktleiters ragt der Kontaktleiter aus dem Gefäß heraus. Eine den Kontaktleiter auf der der Elektrode abgewandten Seite begrenzende Endfläche 36 ist somit von außerhalb des Gefäßes zugänglich .
Der Kontaktleiter 31 ist länglich ausgeführt. Beispielsweise kann der Kontaktleiter stabförmig, etwa mit einem im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt, ausgebildet sein. Weiterhin weist der Kontaktleiter 31 eine Ausnehmung 33 auf, die in dem Übergangsbereich 21 des Gefäßes angeordnet ist. Die Ausnehmung erstreckt sich entlang der Längsrichtung des Kontaktleiters von dem Hauptvolumen 40 ausgehend bis in das Nebenvolumen 41 hinein.
Die Elektrode 37 ragt quer zur Längsrichtung des Kontaktleiters über den Kontaktleiter 31 hinaus. Beispielsweise kann die Elektrode eine zylinderartige oder quaderartige Grundform aufweisen. Die Elektrode 37 ragt quer zum Kontaktleiter soweit über diesen hinaus, dass die Elektrode durch den Übergangsbereich des Gefäßes 21 aufgrund ihrer lateralen Ausdehnung durch den Übergangsbereich 21 des Gefäßes nicht hindurchführbar ist. Weiterhin ragt die Elektrode 37 relativ zum Kontaktleiter 31 soweit über diesen hinaus, dass die Elektrode nicht durch das Nebenvolumen 41
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hindurchführbar ist. Das Gefäß 20 kann also im Bereich des Nebenvolumens 41 quer zur Längsrichtung des Kontaktleiters 31 eine kleinere Ausdehnung aufweisen als die Elektrode 37.
Weiterhin weist das Gefäß 20 einen Durchlassbereich 26 auf. Der Durchlassbereich ist beispielhaft in dem Bereich des Gefäßes 20 ausgebildet, der das Hauptvolumen umgrenzt. Davon abweichend kann der Durchlassbereich auch in dem Bereich des Gefäßes ausgebildet sein, der das Nebenvolumen umgrenzt. Bei der Herstellung der Lampenvorrichtung kann über den Durchlassbereich 26 ein Gasaustausch erfolgen. Beispielsweise ist ein im dem Gefäß eingeschlossenes Umgebungsgas über den Durchlassbereich abpumpbar und, insbesondere nachfolgend, ist das Gefäß mit einem Nutzgas befüllbar. Das Nutzgas kann ein Gas, bevorzugt ein Edelgas, etwa Xenon, Neon oder Argon enthalten. Weiterhin kann das Nutzgas einen zusätzlichen Füllstoff, insbesondere zur Einstellung des Farborts der im Betrieb der Lampe 10 erzeugten Strahlung, etwa ein Metall- Halogenid, enthalten.
Bei einer fertig gestellten Lampenvorrichtung ist der Durchlassbereich 26 verschlossen, sodass das Gefäß 20 gasdicht ist und das in dem Gefäß eingeschlossene Nutzgas in diesem verbleibt.
Die Ausnehmung 33 in dem Kontaktleiter ist derart ausgebildet, dass eine vom Kontaktleiter 31 freie Innenquerschnittsflache des Übergangsbereichs 21 senkrecht zu der Längsrichtung des Kontaktleiters um mindestens 5 %, bevorzugt um mindestens 10 %, etwa um zwischen einschließlich 20 % und einschließlich 30 %, gegenüber einer entsprechenden Anordnung ohne Ausnehmung erhöht ist. Ein Gasaustausch zwischen dem Hauptvolumen 40 und dem Nebenvolumen 41 ist so
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vereinfacht. Eine Lampenvorrichtung, bei der die bei der Herstellung eingeschlossene Umgebungsluft verbessert aus dem Gefäß 20, insbesondere aus dem Nebenvolumen, entfernbar ist, ist somit vereinfacht herstellbar. Eine Beeinträchtigung der Funktion der Lampenvorrichtung im Betrieb aufgrund einer Schwärzung der Innenflächen des Gefäßes 20 kann somit mit Vorteil vermieden werden.
Die in Figur 1 gezeigte Ausnehmung in dem Kontaktleiter ist in Längsrichtung des Kontaktleiters lokal umgrenzt. Die Ausnehmung ist also sowohl von der Elektrode 37 auf der einen Seite als auch von der Endfläche 36 des Kontaktleiters auf der anderen Seite beabstandet.
Die Ausnehmung 33 ist beispielhaft wannenartig ausgeführt. Eine derartige Ausnehmung ist im Zusammenhang mit den Figuren 2A und 2B näher beschrieben. Weitere Ausführungsbeispiele für die Ausnehmung in dem Kontaktleiter werden im Zusammenhang mit den Figuren 3A und 3B sowie den Figuren 4A und 4B erläutert .
Alternativ kann die Ausnehmung 33 auch rillenartig ausgebildet sein, wobei sich die Ausnehmung beispielsweise durchgängig von der Elektrode bis zu der Endfläche 36 des Kontaktleiters 31 erstrecken kann (nicht dargestellt) .
Das Gefäß 20 ist zweckmäßigerweise mittels eines Materials gefertigt, das zumindest für spektrale Teilbereiche der im Betrieb der Lampenvorrichtung 1 in dem Gefäß 20 erzeugten Strahlung durchlässig ist. Als Material eignet sich beispielsweise ein Glas, etwa Quarzglas.
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Der Kontaktleiter 31 und die Elektrode 37 sind mehrstückig ausgeführt, wobei der Kontaktleiter und die Elektrode miteinander elektrisch leitend verbunden sind und in mechanischem Kontakt miteinander stehen. Alternativ kann der Kontaktleiter mit der Elektrode aber auch einstückig ausgeführt sein. Der Kontaktleiter 31 und die Elektrode 37 sind bevorzugt elektrisch leitend, besonders bevorzugt metallisch, ausgeführt. Insbesondere können der Kontaktleiter und die Elektrode ein Metall enthalten oder aus einem Metall oder einer metallischen Legierung bestehen. Besonders bevorzugte Metalle für Elektroden einer Gasentladungslampe sind Molybdän und Wolfram.
Weiterhin weist die Lampenvorrichtung 1 einen weiteren Kontaktleiter 32 und eine weitere Elektrode 38 auf. Hierbei ist in der weiteren Elektrode 32 eine weitere Ausnehmung 34 ausgebildet, die in dem weiteren Übergangsbereich 22 angeordnet ist. Der weitere Kontaktleiter 32 und die weitere Ausnehmung 34 können im Wesentlichen wie der Kontaktleiter 31 beziehungsweise wie die Ausnehmung 33 ausgebildet sein.
Die Längsrichtung des Kontaktleiters 31 und die Längsrichtung des Kontaktleiters 32 verlaufen kollinear. Dies ist in Figur 1 anhand einer Linie 29 angedeutet, die mittig durch den Kontaktleiter und den weiteren Kontaktleiter verläuft.
Im Unterschied zu der Elektrode 37, die als Anode ausgeführt ist, ist die weitere Elektrode 38 als Kathode ausgeführt. Die weitere Elektrode 38 verjüngt sich zur Elektrode 37 hin. Im Betrieb der Lampenvorrichtung kann zwischen der Elektrode 37 und der weiteren Elektrode 38, die voneinander beabstandet sind, eine Gasentladung entstehen. Mittels der sich verjüngenden Form der weiteren Elektrode 38 ist eine stabile
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Gasentladung vereinfacht erzielbar. Von dem gezeigten Ausführungsbeispiel abweichend können die Elektrode 37 und die weitere Elektrode 38 aber gegebenenfalls auch gleichartig ausgebildet sein.
Die Lampenvorrichtung 1 weist lediglich beispielhaft zwei Nebenvolumina 41, 42 auf, wobei sich durch den jeweils an das Nebenvolumen angrenzenden Übergangsbereich jeweils ein Kontaktleiter erstreckt. Selbstverständlich ist die Erfindung auch auf Lampenvorrichtungen mit nur einem Nebenvolumen oder mit mehr als zwei Nebenvolumina geeignet. Weiterhin können auch mehr als ein Kontaktleiter, insbesondere zwei Kontaktleiter, durch ein gemeinsames Nebenvolumen verlaufen.
Die Lampe 10 weist ein Sockelteil 81 und ein weiteres Sockelteil 82 auf. Das Sockelteil 81 und das Sockelteil 82 grenzen an gegenüberliegenden Seiten des Gefäßes 20 an dieses an. An dem Sockelteil 81 ist ein Anschlussteil 83 ausgebildet, das über einen Verbindungsleiter 85 mit dem Kontaktleiter 31 elektrisch leitend verbunden ist. Entsprechend ist an dem weiteren Sockelteil 82 ein weiteres Anschlussteil 84 ausgebildet, das über einen weiteren Verbindungsleiter 86 mit dem weiteren Kontaktleiter 31 elektrisch leitend verbunden ist. Die Sockelteile sind für die Befestigung der Lampe 10 in einer Fassung vorgesehen.
Das Anschlussteil 83 und das weitere Anschlussteil 84 sind bevorzugt metallisch ausgeführt. Mittels der Anschlussteile kann im Betrieb der Lampe 10 eine externe Spannung an der Lampe angelegt werden, wobei die Elektroden 37 beziehungsweise 38 über die Verbindungsleiter 85 beziehungsweise 86 und die Kontaktleiter 31 beziehungsweise 32 bestromt werden.
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Der Verbindungsleiter 85 sowie der weitere Verbindungsleiter 86 können beispielsweise als ein metallischer Draht oder als ein metallischer Drahtverbund ausgeführt sein.
Die Lampe 10 ist als eine Entladungslampe, insbesondere als eine Hochdruck-Entladungslampe, ausgeführt. Hierbei stellt das Hauptvolumen 40 den Entladungsraum dar, in dem sich im Betrieb der Lampe ein Lichtbogen zwischen der Elektrode 37, der Anode, und der weiteren Elektrode 38, der Kathode, ausbildet. Beispielsweise kann die Lampe als Xenon- Entladungslampe ausgeführt sein. Eine solche Lampe ist beispielsweise in einem Projektor, insbesondere in einem Kino-Projektor oder in einem vergleichbaren Gerät zur Projektion, oder in einem Gerät zur Beleuchtung einsetzbar.
Derartige Lampen sind für hohe elektrische Leistungsaufnahmen von 250 W oder mehr besonders geeignet.
In Figur 2A ist ein erstes Ausführungsbeispiel für einen Kontaktleiter einer erfindungsgemäßen Lampenvorrichtung anhand eines Ausschnitts in Aufsicht dargestellt. Figur 2B zeigt eine Schnittansicht entlang der in Figur 2A gezeigten Linie 300. Der Kontaktleiter 31 ist stabartig ausgeführt und weist einen kreisförmigen Querschnitt auf. Davon abweichend kann der Querschnitt des Kontaktleiters beispielsweise auch eine elliptische oder mehreckige, etwa rechteckige Form, aufweisen .
Weiterhin weist der Kontaktleiter 31 eine Ausnehmung 33 auf. Diese Ausnehmung ist in Längsrichtung des Kontaktleiters lokal begrenzt. Die Ausnehmung 33 ist wannenartig ausgeführt. Die Ausnehmung erstreckt sich also in einer Richtung quer zur
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Längsrichtung des Kontaktleiters nicht vollständig durch den Kontaktleiter hindurch. Hierbei weist die Ausnehmung auf der dem Kontaktleiter zugewandten Seite exemplarisch eine quaderartige Grundform auf.
Bevorzugt weist die Ausnehmung eine Breite und/oder eine Tiefe von zwischen einschließlich 10 μm und einschließlich 20 mm, besonders bevorzugt zwischen einschließlich 50 μm und einschließlich 5 mm auf.
Anhand der Figuren 3A und 3B ist ein zweites
Ausführungsbeispiel für einen Kontaktleiter 31 gezeigt. Der Kontaktleiter 31 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2A im Wesentlichen dadurch, dass der Kontaktleiter zusätzlich zur Ausnehmung 33 eine zusätzliche Ausnehmung 35 aufweist. Die Ausnehmung 33 und die zusätzliche Ausnehmung 35 sind lediglich beispielhaft diametral zueinander angeordnet.
In den Figuren 4A und 4B ist ein drittes Ausführungsbeispiel für einen Kontaktleiter 31 einer erfindungsgemäßen Lampenvorrichtung gezeigt. Das dritte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2A dadurch, dass sich die Ausnehmung 33 quer zur Längsrichtung des Kontaktleiters 31 vollständig durch den Kontaktleiter hindurch erstreckt. Bei einer solchen schlitzartigen Ausführung der Ausnehmung 33 kann ein in dem Gefäß eingeschlossenes Gas durch den Kontaktleiter 31 hindurch strömen.
Die Ausnehmung kann auch von den anhand der Figuren 2A bis 4B beschriebenen Ausführungsformen für den Kontaktleiter abweichend ausgeführt sein, solange mittels der Ausnehmung in
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der Lampenvorrichtung ein Kanal zwischen dem Hauptvolumen 40 und dem Nebenvolumen 41 bildbar ist, durch den das im Gefäß eingeschlossene Gas hindurchströmen kann. Der Kanal kann hierbei auch bereichsweise im Inneren des Kontaktleiters, also von einer den Kontaktleiter quer zur Längsrichtung begrenzenden Oberfläche beabstandet, sein.
Ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer Lampenvorrichtung ist in den Figuren 5A bis 5C anhand von schematisch in Schnittansicht dargestellten Zwischenschritten gezeigt. Hierbei ist das Verfahren beispielhaft für eine Lampenvorrichtung gezeigt, die wie im Zusammenhang mit Figur 1 beschrieben ausgeführt ist.
Ein erster Teilkörper 61, ein zweiter Teilkörper 62 und ein dritter Teilkörper 63 werden zur Ausbildung des Gefäßes 20 der Lampenvorrichtung 1 bereitgestellt.
Weiterhin werden ein Kontaktleiter 31 mit einer Ausnehmung 33 und ein weiterer Kontaktleiter 32 mit einer weiteren Ausnehmung 34 bereitgestellt. Die Ausnehmung kann beispielsweise mittels Laserstrahlung, also mittels lokalen Laser-induzierten Entfernens von Material des Kontaktleiters beziehungsweise des weiteren Kontaktleiters, erfolgen.
Alternativ oder ergänzend kann die Ausnehmung 33 und/oder die weitere Ausnehmung 34 mechanisch, etwa mittels Sägens oder Fräsens, hergestellt werden.
An dem Kontaktleiter 31 sowie an dem weiteren Kontaktleiter 33 ist eine Elektrode 37 beziehungsweise eine weitere Elektrode 38 ausgebildet.
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Wie in Figur 5A schematisch dargestellt, werden der Kontaktleiter 31 und der weitere Kontaktleiter 32 in den zweiten Teilkörper 62 beziehungsweise in den dritten Teilkörper 63 eingeführt und mit dem jeweiligen Teilkörper mechanisch stabil verbunden. Die Verbindungen sind bevorzugt jeweils so ausgeführt, dass die Teilkörper den jeweiligen Kontaktleiter umfangsseitig durchgängig umschließen und unmittelbar an den jeweiligen Kontaktleiter angrenzen, so dass eine gasdichte Verbindung zwischen dem Kontaktleiter und dem jeweiligen Teilkörper entsteht. Eine, etwa spaltartige, Öffnung zwischen dem Kontaktleiter und dem jeweiligen Teilkörper kann so mit Vorteil vermieden werden. Dies kann beispielsweise mittels Anschmelzens der Teilkörper an den zugeordneten Kontaktleiter erfolgen.
Der Kontaktleiter 31 wird daraufhin teilweise, wie in Figur 5B dargestellt, in den ersten Teilkörper 61 eingeführt. Die Elektrode 37 wird vollständig in den ersten Teilkörper eingeführt. Entsprechend wird der weitere Kontaktleiter 32 teilweise in den ersten Teilkörper 61 eingeführt, wobei die weitere Elektrode 38 vollständig in den ersten Teilkörper eingeführt wird.
Nach dem Einführen der Elektrode 37 in den ersten Teilkörper 61 wird dieser mit dem zweiten Teilkörper 62 mechanisch stabil verbunden. Dies kann mittels Zusammenschmelzens dieser Teilkörper erfolgen. Dabei wird, wie in Figur 5C zu sehen, ein Übergangsbereich 21 ausgebildet. Bei diesem Schritt wird das Material des ersten Teilkörpers und des zweiten Teilkörpers in erhitztem, und somit fließfähigem, Zustand an den Kontaktleiter 31 angeformt. Hierbei erhitzt sich auch der Kontaktleiter und dehnt sich als Folge der Erhitzung aus.
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Das Ausbilden des Übergangsbereichs 21 erfolgt also nach dem Einführen der Elektrode 37 in den ersten Teilkörper 61. Die Elektrode muss daher nicht durch den Übergangsbereich hindurchführbar sein. Die Elektrode kann somit einen größeren Querschnitt aufweisen als das Gefäß im Übergangsbereich. Mit Vorteil kann so eine Elektrode mit einem vergleichsweise großen Querschnitt verwendet werden, wodurch die Herstellung einer Lampenvorrichtung für eine Lampe mit großer Strahlungsleistung, z.B. ab 250 W, vereinfacht ist.
Ferner kann der Querschnitt der Elektrode größer sein als der Innenquerschnitt des zweiten Teilkörpers 62, da die Elektrode bei der Herstellung nicht durch den zweiten Teilkörper hindurchgeführt werden muss. Bei einer Vergrößerung der Elektrode kann also der Innenquerschnitt des zweiten Teilkörpers 62 beibehalten werden. Auch bei einer gegebenenfalls zur Erhöhung der Strahlungsleistung im Betrieb der Lampenvorrichtung erforderlichen Vergrößerung des Querschnitts der Elektrode können bei Verwendung der Lampenvorrichtung 1 in einer Lampe 10, wie im Zusammenhang mit Figur 1 beschrieben, mit Vorteil die gleichen Sockelteile verwendet werden. Somit kann für die Montage der entsprechend modifizierten Lampe auch die gleiche Fassung eingesetzt werden .
Die Ausnehmung 33 ist in dem Übergangsbereich 21 angeordnet. Zweckmäßigerweise ist die Ausnehmung derart ausgebildet, dass das Material des ersten Teilkörpers und des zweiten Teilkörpers in erhitztem Zustand aufgrund seiner Zähigkeit diese Ausnehmung nicht vollständig befüllt. Die Ausnehmung 33 bleibt also zumindest teilweise frei von diesem Material.
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Nach Abschluss des Zusammenformens des ersten Teilkörpers 61 und des zweiten Teilkörpers 62 wird das Gefäß aktiv oder passiv abgekühlt, wobei das Volumen des Kontaktleiters 31 in den Zustand vor dem Erhitzen zurückgeht. So bildet sich zwischen dem Kontaktleiter 31 und dem Gefäß 20 in dem Übergangsbereich 22 zumindest bereichsweise ein spaltartiger Zwischenraum aus. Dieser Zwischenraum ist vergleichsweise klein und deshalb in der Figur 5C nicht explizit zu sehen. Das Hauptvolumen 40 und das Nebenvolumen 41 sind über diesen Zwischenraum und über einen Kanal, der mittels der Ausnehmung gebildet ist, miteinander verbunden.
Auf ein zusätzliches Element, das zwischen dem Kontaktleiter 31 und dem Gefäß 20 im Übergangsbereich 21 angeordnet ist und der Beabstandung des Kontaktleiters von dem Gefäß dient, kann mit Vorteil verzichtet werden.
Das Zusammenfügen des ersten Teilkörpers 61 mit dem dritten Teilkörper 63 kann im wesentlichen analog zum Zusammenfügen des ersten Teilkörpers 61 mit dem zweiten Teilkörper 62 erfolgen. Hierbei wird ein weiterer Übergangsbereich 22 ausgebildet, über den das weitere Nebenvolumen 42 und das Hauptvolumen 40 miteinander verbunden sind.
Das so hergestellte Gefäß 20 wird nachfolgend über den Durchlassbereich 26 evakuiert. Hierbei kann in den Nebenvolumina 41 und 42 befindliche Umgebungsluft durch die Ausnehmung 33 in dem Kontaktleiter 31 beziehungsweise durch die weitere Ausnehmung 34 in dem weiteren Kontaktleiter 32 hindurch strömen. Aufgrund dieser zusätzlichen, jeweils durch die Ausnehmungen gebildeten, Kanäle kann das in dem Gefäß eingeschlossene Umgebungsgas, insbesondere das Gas in den Nebenvolumina, verbessert abgepumpt werden. Eine in dem Gefäß
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20 zurückbleibende Restmenge an Umgebungsgas kann so vermindert werden.
Nach dem Abpumpen kann das Gefäß 20 über den Durchlassbereich 26 mit einem Nutzgas mit einem definierten Kaltfülldruck, bevorzugt 1 bar oder mehr, befüllt werden. Zur Fertigstellung der Lampenvorrichtung 1 wird der Durchlassbereich verschlossen. Dies kann beispielsweise mittels lokalen Schmelzens des Gefäßes im Durchlassbereich erfolgen.
Das anhand des Ausführungsbeispiels beschriebene Verfahren ist selbstverständlich auch für die Herstellung einer Lampenvorrichtung, deren Gefäß nur ein Nebenvolumen oder mehr als zwei Nebenvolumina aufweist, geeignet.
Die Figuren 6A und 6B zeigen das Ergebnis von Messungen des Drucks P als Funktion der Zeit T für drei verschiedene Lampenvorrichtungen. Hierbei ist in der Figur 6B ein Ausschnitt aus der Figur 6A vergrößert dargestellt.
Eine Kurve 600 zeigt das Ergebnis einer Messung an einer ersten erfindungsgemäßen Lampenvorrichtung, die wie im Zusammenhang mit Figur 1 beschrieben ausgeführt ist. Die Breite der wannenartig ausgeführten Ausnehmung beträgt bei der ersten Lampenvorrichtung 1 mm, die Tiefe der Ausnehmung beträgt 0,3 mm. Eine Kurve 601 zeigt eine Messung an einer weiteren erfindungsgemäßen Lampenvorrichtung, wobei die Tiefe der Ausnehmung im Vergleich zu der ersten Lampenvorrichtung etwa um einen Faktor 2 verringert ist. Eine Kurve 602 zeigt das Ergebnis einer Vergleichsmessung an einer herkömmlichen Lampenvorrichtung, bei der der Kontaktleiter im Übergangsbereich keine Ausnehmung aufweist. Die Messergebnisse zeigen, dass bei einer herkömmlichen
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Lampenvorrichtung der Druck langsamer abfällt als bei den erfindungsgemäßen ersten und zweiten Lampenvorrichtungen. Beispielsweise beträgt bei einer Pumpdauer von 75 Sekunden der Druck in einer herkömmlichen Lampenvorrichtung noch etwa 7 mbar, bei der zweiten Lampenvorrichtung etwa 5 mbar und bei der ersten Lampenvorrichtung deutlich unter 0,5 mbar. Weiterhin zeigen die Messungen, dass durch eine tiefer ausgeführte Ausnehmung, also durch eine Vergrößerung des Querschnitts der Ausnehmung, das Gefäß der Lampenvorrichtung verbessert abpumpbar ist.
Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder den Ausführungsbeispielen angegeben ist .