Kämmmaschine mit Reservewickelmulde
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Kämmmaschine mit mindestens einer Reservemulde, in der ein Reservewickel ablegbar ist und mit Wickelwalzen, durch die ein Wickel abwickelbar ist.
Stand der Technik Die zur Bearbeitung auf der Kämmmaschine vorgesehenen Wickel werden auf Kehrstrecken oder Wickelmaschinen hergestellt. Es sind unterschiedliche Ausführungsformen solcher Maschinen bekannt, die die Kämmwickel in unterschiedlicher Höhe abliefern. In aller Regel werden die bis zu 25 kg schweren Wickel auf Wägen zu den Kämmmascbinen befördert, da es nicht zumutbar erscheint, die Bedienperson mit der Handhabung der Wickel zu belasten. An der Kämmmaschine werden die Wickel in Reservemulden abgelegt.
Diese Reservemulden liegen häufig so tief, dass die Wickel von den Wägen auf sie übergeladen werden können, ohne dass sie von der Bedienperson angehoben werden müssen. Spätestens dann, wenn sie beim Auswechseln eines abgelaufenen Wickels in die höhere Arbeitsposition angehoben werden müssen, stellt sich das Problem des Anhebens der schweren Wickel.
In der EP 0 593 391 Bl ist zwar eine Kippmulde offenbart, die hinter und über der Ablaufposition einer Kämmmaschine angeordnet ist. Sie ist auf einer Schwenkachse oder an zwei ungleich langen Hebeln gelagert und nimmt einen Wattewickel in Reservestellung auf. Zum Wickelwechsel wird durch ein Arbeitselement Kippen der Kippmulde nach vorn ausgelöst, wodurch der Wattewickel aus der Kippmulde in die Arbeitsstellung auf der Kämmmaschine rollt.
Diese Vorrichtung geht von einem höher als die Arbeitsstellung lagernden Wattewickel aus. Wie der Wattewickel ohne körperliche Anstrengung in diese hohe Reservestellung gehoben werden könnte, macht die Druckschrift keine Angaben.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
Der Erfindung war daher die Aufgabe gestellt, vorbereitete Kämmwickel, die auf Wägen in unterschiedlicher Höhe angefahren werden, auf die Reservemulde überzuladen und die übergeladenen Wickel beim Wechselvorgang aus der Übernahmestellung in die in aller Regel höhere Arbeitsstellung anzuheben, ohne die Bedienperson mit der Handhabung der Wickel zu belasten. Sie löst diese Aufgabe mit den im Kennzeichen des Hauptanspruches genannten Merkmalen.
Der Schwenkbereich der Reservemulde ist so weit gewählt, dass sie in ihrer tiefsten Stellung Kämmwickel aus diese anliefernden Wickelwagen auch aus den dabei vorkommenden tiefsten Stellungen leicht überrollbar sind. Diese Stellung ist die Reservestellung, in der Wickel ruht, bis er beim Wechselvorgang benötigt wird. Die Wickelmulde ist dann durch eine Arbeitsvorrichtung so hoch schwenkbar ist, dass der Reservewickel selbsttätig auf die Abrollwalzen rollt, von denen er den Kämmorganen zuläuft.
Das Hochschwenken erfolgt durch ein Arbeitselement, das die Bedienperson vom Anheben der schweren Wickel entlastet. Das Arbeitselement ist vorzugsweise fluidisch (pneumatisch oder hydraulisch) ausgeführt, es kann jedoch auch als elektromotorisch betriebene Hubspindel oder auf andere zweckmäßige Weise ausgebildet sein.
Allen Arbeitsstellen einer Kämmmaschine ist eine Reservemulde zugeordnet Die Reservemulden können an jeder Arbeitsstelle gesondert hochschwenkbar sein, wenn die Wechselvorgänge zeitlich versetzt erfolgen. Wenn die Wechselvorgänge jedoch an allen Arbeitsstellen einer Kämmmaschine gleichzeitig erfolgen, kann die Reservemulde durchgehend ausgebildet sein und als ganzes hochschwenkbar sein.
Entsprechend kann das Auslösen des Hochschwenkens der Reservemulde von Hand einzeln ausgelöst werden oder durch eine selbsttätige Steuervorrichtung erfolgen.
Spezielle Beschreibung der Erfindung
In den Figuren der Zeichnung ist ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Sie zeigt die Seitenansicht einer Kämmmaschine mit Reservewickelmulde.
Von der Kämmmaschine 1 sind nur die Umrisse des Maschinengestells dargestellt. Eingezeichnet sind jedoch zwei Wickelwalzen 2 und 3, auf denen ein Arbeitswickel 4 aufliegt und unter Speisung zum nicht dargestellten Zangenapparat der Kämmmaschine abgewickelt wird. An der Rückseite des Maschinengestells ist an einer Schwenkwelle 5 eine Reservewickelmulde 6 schwenkbar gelagert, in der ein Reservewickel 7 abgelegt ist. Die Reservewickelmulde ist mit einem Kraftspeicher, hier einer Zylinder/Kolben-Einheit 8 verbunden, die sich andererseits am Maschinengestell abstützt. Die Einrichtungen zum Beaufschlagen der Zylinder/Kolben-Einheit sind hier nicht im Einzelnen dargestellt. Sie umfassen in geläufiger Weise eine pneumatische oder hydraulische Druckquelle und einen Steuerschieber.
Beim Beaufschlagen der Zylinder/Kolben-Einheit 8 mit Druck schenkt sie die Reservewickelmulde 6 so weit nach oben, dass der in ihr liegende Reservewickel auf die Wickelwalzen 2, 3 rollt. Dieses Beaufschlagen der Zylinder/Kolben-Einheit 8 mit Druck kann von Hand ausgelöst werden, wenn ein abgelaufener Wickel von Hand durch einen neuen Wickel ersetzt werden soll. Wenn dieser
Austausch jedoch automatisiert ist, kann dieses Beaufschlagen auch selbsttätig durch die Steuerung des automatisierten Wechslervorganges erfolgen.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Bezugszahlenliste
1 Kämmmaschine 2, 3 Wickelwalzen
4 Arbeitswickel
5 Schwenkwelle
6 Reservewickelmulde
7 Reservewickel
8 Zylinder/Kolben-Einheit