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Die Erfindung betrifft einen Servicewagen zum Aufnehmen und Transportieren eines entlang der Arbeitsstellen einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine verfahrbaren Bedienaggregats gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Bedienaggregate, die die Arbeitsstellen von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen selbsttätig versorgen, sind seit langem in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und in zahlreichen Schutzrechtsanmeldungen zum Teil sehr ausführlich beschrieben. In verschiedenen Schutzrechtsanmeldungen ist außerdem erläutert, wie derartige Bedienaggregate vorteilhaft eingesetzt werden können, um die Arbeitsstellen der Textilmaschinen optimal zu versorgen. Es ist in diesem Zusammenhang beispielsweise bekannt, dass eine Mehrzahl von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen über ein Schienensystem verbunden ist, auf dem mehrere gleichartig ausgebildete Bedienaggregate patrouillieren, das heißt, bei Bedarf eine bedienbedürftige Arbeitsstelle dieser Textilmaschinen versorgen. Es ist auch nicht neu, dass jede der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen ein eigenes Schienensystem aufweist, das so ausgebildet ist, dass auf jeder ihrer beiden Maschinenseiten jeweils wenigstens zwei dieser Bedienaggregate gleichzeitig arbeiten können.
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Bei den bekannten Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen hängt die Auslastung der eingesetzten Bedienaggregate oft stark von den jeweiligen Garnparametern des zu verarbeitenden Materials, insbesondere von der Garnnummer sowie vom Garnmaterial, ab und kann sich von Garnpartie zu Garnpartie erheblich unterscheiden.
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Bei feinen Garnen, die in der Regel aus erstklassigem Vorlagematerial gesponnen werden, kann beispielsweise ein Bedienaggregat pro Maschinenseite der Textilmaschine völlig ausreichend sein, während bei groben Garnen, insbesondere wenn das Vorlagematerial weniger gut ist, zwei Bedienaggregate pro Maschinenseite der Textilmaschine gut ausgelastet sein können.
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Um sicherzustellen, dass jede Maschinenseite einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine bezüglich der eingesetzten Bedienaggregate stets über ausreichend Kapazität verfügt, ist es des Weiteren bekannt, im Bedarfsfall, zum Beispiel bei einer Änderung der Partiedaten, Bedienaggregate von einer Maschinenseite auf die andere Maschinenseite oder von einer Textilmaschine auf eine andere Textilmaschine umzusetzen.
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Servicewagen bzw. Umsetzeinrichtungen, die ein Umsetzen derartiger Bedienaggregate ermöglichen, sind ebenfalls bekannt und beispielsweise in der
DE 10 2006 007 922 A1 oder in der
JP 56-3261 A1 beschrieben.
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Durch die
JP 56-3261 A1 ist zum Beispiel eine Umsetzeinrichtung bekannt, die auf Schienen verfahrbar ist, die in einer Halle eines Textilbetriebes verlegt sind. Da die Schienen vorzugsweise entlang einer der Kopfseiten der in der Halle installierten Textilmaschinen verlaufen, kann die Umsetzeinrichtung bei Bedarf im Bereich der Textilmaschinen positioniert und mit Hilfe der Umsetzeinrichtung beispielsweise ein Hülsenwechsler von einer Textilmaschine auf eine andere Textilmaschine umgesetzt werden.
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Die Umsetzeinrichtung weist zu diesem Zweck eine Einrichtung auf, die es ermöglicht, den Hülsenwechsler an einer Textilmaschine aufzunehmen, zu einer anderen Textilmaschine zu transportieren und anschließend an diese zu überführen. Das heißt, diese bekannte Umsetzeinrichtung verfügt über ein umsetzereigenes, teleskopierbares Schienensystem, das bei Bedarf an die stationären Fahrschienen einer der Textilmaschinen so ankuppelbar ist, dass durchgehende Schienenstränge entstehen. Über diese durchgehenden Schienenstränge kann dann ein Hülsenwechsler auf die Umsetzeinrichtung geschoben und zum Beispiel auf eine andere Textilmaschine überführt werden.
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In der
DE 10 2006 007 922 A1 ist im Zusammenhang mit Bedienaggregaten, die leicht auswechselbar an einer Textilmaschine installiert sind, ein Hubwagen beschrieben, der über ein entsprechendes Fahrwerk verschiebbar auf dem Hallenboden einer Spinnerei gelagert ist. Der bekannte Hubwagen ist mit Ösenhaken ausgestattet, die im Bedarfsfall mit Anschlagmitteln korrespondieren, die an den Bedienaggregaten angeordnet sind, welche an den Fahrschienen einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine verfahrbar gelagert sind. Der Hubwagen kann ein Bedienaggregat von den Fahrschienen der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine heben und das Bedienaggregat anschließend zu einer anderen Textilmaschine transportieren, an die das Bedienaggregat übergeben wird.
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Die vorstehend beschriebenen Einrichtungen haben sich allerdings entweder als zu aufwendig oder im Betrieb als nicht praxisgerecht erwiesen und konnten sich daher nicht durchsetzen.
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Des Weitern ist es auch bekannt, bei Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen Servicestationen vorzusehen, an denen ein wartungsbedürftiges Bedienaggregat im Bedarfsfall so positioniert werden kann, dass der Betrieb der verbleibenden Bedienaggregate nicht behindert wird oder die Bedienaggregate so auszubilden, dass bei der Wartung eines solchen Bedienaggregats der Betrieb der verbleibenden Bedienaggregate nicht gestört wird.
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In der
DE 36 02 961 A1 sind beispielsweise Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen beschrieben, die über ein Laufschienensystem verbunden sind, auf dem Bedienaggregate patrouillieren. Endseitig des Laufschienensystems sind Servicestationen vorgesehen, die jeweils einen Laufschienenabschnitt aufweisen, der quer zur Längsrichtung der Laufschienen verschiebbar ist. Das heißt, bei Bedarf kann ein Bedienaggregat auf diesem Laufschienenabschnitt positioniert und anschließend durch Querverschiebung des Laufschienenabschnittes aus dem Arbeitsbereich der verbleibenden Bedienaggregate herausgenommen werden.
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Durch die
DE 199 30 644 A1 sind außerdem Bedienaggregate bekannt, die einen relativ zu ihrem Fahrgestell verschiebbar gelagerten Grundkörper aufweisen. Der Grundkörper kann bei Bedarf so in eine Wartungsstellung verlagert werden, dass die verschiedenen am Grundkörper angeordneten Bedienelemente des Serviceaggregates für das Bedienpersonal frei zugänglich sind. Ein solches in seiner Wartungsstellung positioniertes Serviceaggregat behindert die Versorgung der Arbeitsstellen der Textilmaschine durch die anderen Serviceaggregate nicht.
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Die vorstehend beschriebenen Einrichtungen ermöglichen zwar eine relativ gute und einfache Wartung eines Bedienaggregats, ein Umsetzen eines Bedienaggregates von einer Textilmaschine auf eine andere Textilmaschine ist mit diesen bekannten Einrichtungen allerdings nicht möglich.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Servicewagen zu entwickeln, der bei Bedarf flexibel einsetzbar ist. Das heißt, der Servicewagen soll insbesondere so ausgebildet sein, dass bei Bedarf mit seiner Hilfe die Anzahl der an einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine tätigen Bedienaggregate schnell und unkompliziert an die Erfordernisse der jeweiligen Textilmaschine anpassbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Servicewagen gelöst, wie er im Anspruch 1 beschrieben ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Servicewagen weist in erfindungsgemäßer Ausführungsform eine höhenverstellbare, mit einer Lagerplattform zum Festlegen eines Bedienaggregats ausgestattete Aufnahmeeinrichtung auf, wobei die Lagerplattform so angeordnet ist, dass sie mit dem aufgenommenen Bedienaggregat etwas von der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine wegbewegbar und begrenzt in Richtung der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine kippbar ist. Durch dieses Wegbewegen und Kippen des Bedienaggregates wird auf einfache Weise ein relativ problemloses Abheben des Bedienaggregates von den Fahrschienen der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine ermöglicht. Das heißt, der erfindungsgemäße Servicewagen hat insbesondere den Vorteil, dass bei Bedarf ein Bedienaggregat relativ leicht und sicher von den Fahrschienen einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine abgenommen und anschließend zum Beispiel von der betreffenden Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine auf eine andere Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine umgesetzt werden kann.
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Insbesondere durch das begrenzte Kippen der Lagerplattform wird dabei nicht nur gewährleistet, dass das während des Fahrbetriebes des Bedienaggregats an einer Stützschiene an der Arbeitsstellenvorderseite laufende Stützrad des Bedienaggregats vor dem Anheben des Bedienaggregates zuverlässig von der zugehörigen Stützschiene abgehoben wird, sondern durch Wegbewegen des Bedienaggregates von der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine wird auch sichergestellt, dass die Bedienelemente des Bedienaggregates so positioniert sind, dass sie beim Abheben nicht beschädigt werden können.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Servicewagens liegt darin, dass für das Umsetzen dieser Servicewagen keine speziellen Fachleute benötigt werden. Das bedeutet, das für das Umsetzen solcher Servicewagen benötigte Personal muss über keine besonderen Kenntnisse verfügen.
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Wie im Anspruch 2 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass die Lagerplattform zwischen 3° und 20°, vorzugsweise 5°, kippbar gelagert ist. Insbesondere durch das Kippen der Lagerplattform um nur einige, relativ geringe Winkelgrade wird einerseits sichergestellt, dass zum Beispiel das Stützrad des Bedienaggregats zuverlässig von seiner Stützschiene abgehoben wird, andererseits wird verhindert, dass sich das Fahrwerk des Bedienaggregats an seinen oberhalb der Arbeitsstellen der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine angeordneten Fahrschienen verklemmen kann.
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Gemäß Anspruch 3 ist in vorteilhafter Ausbildung vorgesehen, dass an der Lagerplattform ein Stellhebel angeordnet ist, der auf einfache Weise eine manuelle horizontale Verlagerung sowie ein manuelles Kippen der Lagerplattform ermöglicht. Ein solcher manuell bedienbarer Stellhebel ist vom Bedienpersonal problemlos zwischen einer ersten Stellung, in der die Lagerplattform zur Aufnahme des Bedienaggregates in horizontaler Lage positioniert ist, und einer zweiten Stellung, in der die Lagerplattform um vorzugsweise etwa 5° gekippt und in dieser Lage gesichert ist, verstellbar.
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Außerdem ist die Aufnahmeeinrichtung des Servicewagens, wie im Anspruch 4 beschrieben, vorzugsweise mittels einer Hydraulik- oder Pneumatikeinrichtung definiert höhenverstellbar.
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Eine solche Hydraulik- oder Pneumatikeinrichtung weist in bevorzugter Ausführungsform einen Hydraulikzylinder auf, der vorzugsweise mit einer integrierten Hydraulikpumpe ausgestattet ist (Anspr. 5). Durch gezieltes Betätigen dieser Hydraulikpumpe kann die Aufnahmeeinrichtung und damit das auf der Lagerplattform der Aufnahmeeinrichtung festgelegte Bedienaggregat definiert und sicher höhenverstellt werden, mit der Folge, dass das Bedienaggregat schonend von seinen Fahrschienen abgehoben bzw. schonend auf seine Fahrschienen abgesenkt wird.
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In weiterer vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Fahrwerk des Servicewagens, wie im Anspruch 6 beschrieben, so ausgebildet ist, dass zur Erhöhung der Standsicherheit des Servicewagens die Breite des Fahrwerks des Servicewagens verstellbar ist.
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Das Fahrwerk des Servicewagens weist dabei entweder, wie im Anspruch 7 beschrieben, neben vier fest angeordneten Laufrädern noch zwei weitere Laufräder auf, die an Fahrwerkselementen befestigt sind, die teleskopierbar in unteren Querträgern des Fahrwerksrahmen des Servicewagens gelagert sind oder das Fahrwerk des Servicewagens verfügt, wie im Anspruch 8 dargelegt, neben vier fest angeordneten Laufrädern noch über zwei weitere Laufräder, die an Fahrwerkselementen befestigt sind, die schwenkbar gelagert und im ausgeklappten Zustand, durch Stützen gesichert sind. Sowohl bei ausgezogenen, als auch bei ausgeklappten Fahrwerkselementen ist jeweils eine deutliche Vergrößerung der Breite des Fahrwerksrahmens des Servicewagens gegeben. Das bedeutet, beide Ausführungsformen stellen vorteilhafte Ausbildungen dar, die es dem Bedienpersonal auf einfache Weise ermöglichen, im Bedarfsfall das Fahrwerk des Servicewagens so zu verbreitern, dass unter allen Umständen ein sicherer Transport eines Bedienaggregats gewährleistet ist.
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Gemäß Anspruch 9 sind des Weiteren am Servicewagen Anschlagösen angeordnet, die im Bedarfsfall an Anschlagmittel anschließbar sind, die im Bereich eines Endgestells der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine installiert sind. Im gekoppelten Zustand ist der Servicewagen sicher mit dem Endgestell der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine verbunden, so dass der Servicewagen sicher geschwenkt und das Bedienaggregat zuverlässig in einer vorteilhaften Wartungsstellung positioniert werden kann. Das heißt, das Bedienaggregat kann einfach und sicher in einer Stellung geschwenkt werden, in der einerseits die Bedienelemente des Bedienaggregats für das Bedienpersonal gut zugängig sind, anderseits das Bedienaggregat aber so positioniert ist, dass es den Betrieb der anderen an der Textilmaschine arbeitenden Bedienaggregate nicht behindert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine mit einem Bedienaggregat, das leicht abnehmbar an Fahrschienen der Textilmaschine angeordnet ist, und einem unterhalb des Bedienaggregats positionierten erfindungsgemäßen Servicewagen zum Ab- und Aufhängen des Bedienaggregats,
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2 in perspektivische Vorderansicht eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Servicewagens,
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3 eine perspektivische Rückansicht eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Servicewagen, der mit einem Bedienaggregat beladen und im Bereich eines Endgestells einer Textilmaschine angedockt ist,
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4 den Servicewagen gemäß 3 mit einem in einer Wartungsstellung positionierten Bedienaggregat.
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In 1 ist in Seitenansicht eine Hälfte einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, im vorliegenden Fall einer Offenend-Rotorspinnmaschine 1, dargestellt. Derartige Textilmaschinen 1 weisen in der Regel, wie bekannt, zwischen Endgestellen 38 eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen 2 auf, die unter anderem jeweils über eine OE-Spinnvorrichtung 3 sowie über eine Spuleinrichtung 4 verfügen. Auf diesen Arbeitsstellen 2 wird jeweils ein Faserband 6, das in einer Spinnkanne 5 bevorratet ist, zu einem Faden 7 versponnen, der anschließend auf der Spuleinrichtung 4 zu einer Kreuzspule 8 aufgewickelt wird. Wie üblich und in 1 angedeutet, sind die Spuleinrichtungen 4 mit einem Spulenrahmen 9 zum drehbaren Haltern einer Kreuzspulenhülse sowie mit einer Wickelwalze 11 zum reibschlüssigen Antreiben der Kreuzspulen 8 ausgestattet, wobei der Spulenrahmen 9 wenigstens um eine Schwenkachse 15 begrenzt drehbar gelagert ist. Derartige Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 weisen oft eine Kreuzspulentransporteinrichtung 12 zum Entsorgen von fertiggestellten Kreuzspulen 8 auf, das heißt, von Kreuzspulen 8, die ihren vorgesehenen Durchmesser erreicht haben. An beziehungsweise auf den Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 sind, an entsprechenden Fahrschienen 10 bzw. 20 verfahrbar, selbsttätig arbeitende Bedienaggregate 16 angeordnet, die während des Spinnbetriebes entlang der Arbeitsstellen 2 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 patrouillieren und selbsttätig eingreifen, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 ein Handlungsbedarf entsteht. Ein solcher Handlungsbedarf liegt beispielsweise vor, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 eine der Kreuzspulen 8 ihren vorgeschriebenen Durchmesser erreicht hat und gegen eine neue Kreuzspulenhülse ausgetauscht werden muss.
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Derartige, beispielsweise in der
DE 35 43 572 C2 relativ ausführlich beschriebene Bedienaggregate
16 weisen eine Vielzahl von Handhabungselementen auf, die an sich bekannt und in der vorstehend erwähnten Schutzrechtsanmeldung ausführlich beschrieben sind.
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In den Figuren der vorliegenden Schutzrechtsanmeldung wurde der Übersichtlichkeit halber auf die Darstellung dieser bekannten Handhabungselemente verzichtet. Im Ausführungsbeispiel wird das Bedienaggregat 16 über eine sogenannte Schleppketteneinrichtung 51 sowohl mit elektrischer als auch mit pneumatischer Energie versorgt. Über die Schleppketteneinrichtung 51 bzw. entsprechende Datenleitungen 32, 33 ist das Bedienaggregat 16 außerdem an eine Zentralsteuereinheit 17 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeschlossen. Die Schleppketteneinrichtung 51 weist, wie in der 1 angedeutet, einen Schleppkettenkanal 52 auf, der vorzugsweise in zwei parallel verlaufende Schleppkettenrollbahnen aufgeteilt ist. In jeder dieser Schleppkettenrollbahnen sind, wenn die Textilmaschine 1 für einen Einsatz von zwei Bedienaggregaten 16 pro Maschinenseite konzipiert ist, hintereinander zwei separate Schleppketten 49 geführt. Die Schleppketten 49 sind mit einem Ende jeweils an einer etwa in der Mitte der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeordneten Anschlussstelle festgelegt und mit ihrem gegenüberliegenden Ende jeweils an einen Kabelwagen 24 angeschlossen, der verschiebbar auf einer der Schleppkettenrollbahnen des Schleppkettenkanals 52 installiert ist. Der Kabelwagen 24 ist seinerseits über eine Deichsel 23 an eine Traverse 34 des Bedienaggregates 16 angeschlossen. Die Deichsel 23 ist dabei vorzugsweise über eine mechanische Kopplungseinrichtung leicht lösbar mit der Traverse 34 des Serviceaggregates 16 verbunden.
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Wie in 1 angedeutet, sind die in die Schleppketten 49 eingebetteten Energie- und Datenleitungen 30–33 so in der im Querschnitt hohlen Deichsel 23 verlegt, dass die Energie- und Datenleitungen 30–33 lösbar am Bedienaggregates 16 festgelegt werden können. Sowohl die pneumatische Energieversorgungsleitung 30 als auch die elektrische Energieversorgungsleitung 31 weist dabei endseitig jeweils einen Anschlussstecker auf, der mit einer entsprechenden Anschlussbuchse am Bedienaggregat 16 korrespondiert.
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Entsprechend sind auch die Datenleitungen 32 und 33 mit Anschlusssteckern ausgestattet, die in zugehörigen Anchlussbuchsen festlegbar sind.
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Wie in 1 des Weiteren angedeutet, ist im Bedarfsfall unterhalb eines Bedienaggregates 16 ein erfindungsgemäßer Servicewagen 13 positionierbar. Ein solcher über ein Fahrwerk 25 auf dem Hallenboden einer Spinnerei abgestützter Servicewagen 13 weist, wie in 2 anhand einer perspektivischen Zeichnung im Detail dargestellt, eine Aufnahmeeinrichtung 18 auf, die mittels einer Hydraulik- oder Pneumatikeinrichtung vertikal verstellbar ist. Die Aufnahmeeinrichtung 18 ist außerdem mit einer kippbar gelagerten Lagerplattform 14 ausgestattet, die es ermöglicht, das Bedienaggregat 16 vor dem Abnehmen oder vor dem Aufhängen so zu positionieren, dass es schonend von den Stützschienen 10, 20 der Textilmaschine 1 abgenommen bzw. aufgesetzt werden kann.
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Die 2 zeigt im Detail eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Servicewagens 13. Der Servicewagen 13 verfügt über ein Fahrwerk 25, das vier fest installierte jeweils eckseitig eines Fahrwerkrahmens 29 angeordnete Laufräder 26A–26D aufweist. Der Fahrwerkrahmen 29 ist außerdem mit teleskopierbar angeordneten Fahrwerkselementen 28 ausgestattet, die endseitig ebenfalls über ein Laufrad 27A bzw. 27B verfügen.
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Mittels der teleskopierbar angeordneten Fahrwerkselemente 28 kann die Fahrwerksbreite des Servicewagens 13 zwischen einer Breite BI und einer Breite BII variiert werden. Der Servicewagen 13 ist des Weiteren mit einer Aufnahmeeinrichtung 18 ausgestattet, die zum Beispiel mittels eines Pneumatikzylinders 21 höhenverstellbar ist. In vorteilhafter Ausführungsform ist der Hydraulikzylinder 21 dabei mit einer Hydraulikpumpe 22 ausgerüstet, die durch einen Schwenkhebel 39 manuell bedienbar ist. Die höhenverstellbar gelagerte Aufnahmeeinrichtung 18 verfügt über eine Lagerplattform 14, die kippbar gelagert ist. Das heißt, die Lagerplattform 14 kann, beispielsweise zur Aufnahme eines Bedienaggregats 16, zunächst in einer horizontalen Lage positioniert und durch den Hydraulikzylinder 21 von unten unter das Bedienaggregat 16 gefahren werden. Nach dem Festlegen des Bedienaggregates 16 auf der Lagerplattform 14 kann diese dann mittels eines Stellhebels 19 manuell, zum Beispiel um 5° nach vorne gekippt werden.
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Wie in 2 dargestellt, ist die Lagerplattform 14 zu diesem Zweck mit Führungsrollen 40 in entsprechenden Führungseinrichtungen 41 der Aufnahmeeinrichtung 18 geführt. In der gekippten Stellung kann das Bedienaggregat 16 dann durch weiteres Ausfahren des Hydraulikzylinders 21 schonend von der Textilmaschine 1 abgehoben und/oder so positioniert werden, dass ein Schwenken des Bedienaggregates 16 in eine Wartungsstellung möglich ist.
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Die 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Servicewagens 13. Die 3 zeigt dabei eine Rückansicht eines im Bereich eines Endgestells 38 der Textilmaschine 1 fixierten Servicewagens 13. Das heißt, der Servicewagen 13 ist über seine Anschlagösen 36 an entsprechenden Anschlagmitteln 37, die am Endgestell 38 installiert sind, schwenkbeweglich so unterhalb eines Bedienaggregats 16 arretiert, dass das Bedienaggregat 16 von seinen Fahrschienen 10, 20 abgehoben und in eine Wartungsstellung geschwenkt werden kann, die in 4 dargestellt ist.
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In dieser Wartungsstellung ist das Bedienaggregat 16 so außerhalb des Arbeitsbereiches weiterer Bedienaggregate 16 positioniert, dass es die Arbeit dieser Einrichtungen nicht behindert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006007922 A1 [0006, 0009]
- JP 56-3261 A1 [0006, 0007]
- DE 3602961 A1 [0012]
- DE 19930644 A1 [0013]
- DE 3543572 C2 [0035]