DE3543572C2 - Vorrichtung zum Abwickeln und anschließendem Wiederaufwickeln eines Fadens anläßlich der Behebung eines Fadenbruches - Google Patents
Vorrichtung zum Abwickeln und anschließendem Wiederaufwickeln eines Fadens anläßlich der Behebung eines FadenbruchesInfo
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- DE3543572C2 DE3543572C2 DE19853543572 DE3543572A DE3543572C2 DE 3543572 C2 DE3543572 C2 DE 3543572C2 DE 19853543572 DE19853543572 DE 19853543572 DE 3543572 A DE3543572 A DE 3543572A DE 3543572 C2 DE3543572 C2 DE 3543572C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatische Vorrichtung zum Abwickeln und
anschließendem Wiederaufwickeln eines Fadens von der beziehungsweise auf die
Auflaufspule einer Spinnstelle einer Offenend-Spinnmaschine anläßlich der
Behebung eines Fadenbruches, bestehend aus einer auf Rückwärtslauf und
Vorwärtslauf steuerbaren, an die Auflaufspule anlegbaren Antriebstrommel eines der
Spinnstelle zugeordneten Fadenbruchbehebungsautomaten und einer nur auf
Vorwärtslauf steuerbaren, während des Spinnbetriebs ständig und während der
Fadenbruchbehebung nach Steuerprogramm zeitweise mit der Auflaufspule in
Friktionskontakt befindlichen Spultrommel.
Aus der DE 27 25 105 A1 sind ein Verfahren zum Durchführen eines
Anspinnvorgangs und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens bekannt.
Der angesponnene Faden wird auf das Vorhandensein und/oder auf die Qualität des
Fadenansetzers überprüft. Abhängig von der Prüfung erfolgt die Übergabe an das
Spinnaggregat oder ein Unterbrechen des Anspinnvorgangs mit einem
anschließenden Wiederholen des Anspinnvorgangs. Für den zu wiederholenden
Anspinnvorgang wird eine wenigstens für die in das Spinnaggregat eingreifenden
Arbeiten eine veränderte Programmsteuerung zugrundegelegt.
Das Wiederanspinnen erfolgt entsprechend dieser Offenlegungsschrift sowie nach
der DE 26 20 805 A1 der Anmelderin mittels eines fahrbaren
Fadenbruchbehebungsautomaten. Dieser bildet vorübergehend mit der Spinnstelle
eine Funktionseinheit, beziehungsweise ist er der Spinnstelle zeitweise zugeordnet.
Ein solcher Fadenbruchbehebungsautomat könnte selbstverständlich auch ständig
einer bestimmten Spinnstelle zugeordnet sein, was jedoch aus Kostengründen im
allgemeinen nicht praktiziert wird.
Der wiederanzuspinnende Faden wird mit Hilfe des
Fadenbruchbehebungsautomaten aus seiner normalen Laufrichtung so umgelenkt
und von der Auflaufspule derartig zurückgezogen, daß er um eine Abzugswalze des
Fadenbruchbehebungsautomaten geführt und von dort an das Abzugsröhrchen des
Spinnrotors der Spinnstelle zurückgeleitet wird. Nach erfolgtem Anspinnen, das
durch Anlegen neuer Fasern an das offene Fadenende im Inneren
des Spinnrotors vonstatten geht, wird die Abzugswalze des Fa
denbruchbehebungsautomaten von Rückwärtsgang auf Vorwärtsgang
umgeschaltet. Anschließend wird der Faden mit konstanter nor
maler Abzugsgeschwindigkeit abgezogen.
Um dies alles zu bewerkstelligen, wird ein Fadenvorrat in Form
mindestens einer Fadenschlaufe gebildet. Dies kann mit mecha
nischen Mitteln und zusätzlich mit pneumatischen Mitteln ge
schehen. Während der Faden nach dem Anspinnen wieder in die
normale Fadenlauflage der Spinnstelle gelangt, wird die zuvor
gespeicherte Fadenlänge frei. Diese Fadenlänge muß mit erhöh
ter Wickelgeschwindigkeit auf die Auflaufspule aufgewickelt
werden, und zwar so lange, bis der Faden seine normale Lauflage
an der Spinnstelle wieder eingenommen hat. Dann rotiert die
Auflaufspule wieder mit normaler Wickelgeschwindigkeit.
Zur Vorbereitung des eigentlichen Anspinnens wird der Faden
zunächst von der Auflaufspule der Spinnstelle abgewickelt.
Hierzu legt der Fadenbruchbehebungsautomat eine Antriebstrom
mel gegen die Auflaufspule an, deren Spulenrahmen dadurch zu
gleich hochgeschwenkt wird, so daß die Auflaufspule ihren Kon
takt mit der Spultrommel verliert. Wenn dann die Antriebstrom
mel auf Rückwärtslauf geschaltet wird, dreht sich die Auflauf
spule durch Friktion ebenfalls rückwärts und gibt die gewün
schte Fadenlänge dabei frei. Sobald das geschehen ist, bleibt
die Antriebstrommel zunächst stehen und wird dann nach erfolg
tem Anspinnen auf Vorwärtslauf gestellt, damit die Auflaufspu
le wieder mit Wickelgeschwindigkeit angetrieben werden kann.
Zum Aufbrauchen der gespeicherten Fadenlänge beziehungsweise
Fadenschlaufe rotiert anschließend die Antriebstrommel schnel
ler, bis die Fadenschlaufe beziehungsweise der Fadenvorrat
aufgebraucht ist. Der kritische Moment ist nun die Übergabe
der Auflaufspule an ihre der Spinnstelle zugeordnete Spultrom
mel. Die Spultrommel rotiert während der ganzen Zeit ununter
brochen mit vorgegebener Umfangsgeschwindigkeit.
Bei dieser Spulenübergabe treten Ungleichmäßigkeiten der Fa
denspannung auf. Eine normale Fadenspannung stellt sich aus
weiter unten angegebenen Gründen erst mit Zeitverzögerung ein.
Die Zeitverzögerung kann einige Minuten betragen. Ist der Fa
denbruchbehebungsautomat wanderfähig, kann er die Spinnstelle
erst dann verlassen und an anderer Stelle tätig werden, wenn
normaler Spinnbetrieb herrscht. Dadurch leidet seine Betriebs
bereitschaft, andere Spinnstellen zu bedienen.
Folgende Störungen wurden anläßlich der Übergabe der Auflauf
spule an ihre Spultrommel bereits bemerkt:
Beim Absenken der Auflaufspule auf die Spultrommel kann die Spulendrehzahl abfallen. Durch das Absenken der Auflaufspule wird zusätzliche Fadenlänge frei. Der hin- und hergehende Faden führer kann den Faden nicht unmittelbar aufnehmen, so daß zu nächst keine Kreuzlagen gewickelt werden. Durch diese Störun gen ist die Fadenspannung vorübergehend unkontrollierbar.
Beim Absenken der Auflaufspule auf die Spultrommel kann die Spulendrehzahl abfallen. Durch das Absenken der Auflaufspule wird zusätzliche Fadenlänge frei. Der hin- und hergehende Faden führer kann den Faden nicht unmittelbar aufnehmen, so daß zu nächst keine Kreuzlagen gewickelt werden. Durch diese Störun gen ist die Fadenspannung vorübergehend unkontrollierbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
dieser Schwierigkeiten eine qualitativ hochstehende Faden
bruchbehebung in kürzest möglicher Zeit zu gewährleisten.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Spultrommel eine richtungsgeschaltete, die Drehmomentübertra
gung von der Antriebswelle auf die Spultrommel und einen Frei
lauf in Wickelrichtung gewährleistende Kupplung aufweist.
Nunmehr kann nach dem Aufsetzen der Auflaufspule auf die Spul
trommel die anlegbare Antriebstrommel erneut mit erhöhter
Spulgeschwindigkeit in Betrieb genommen werden, um sehr rasch
eine normale Wickelspannung herbeizuführen, wodurch der Über
gang zu normalem Spinnbetrieb beschleunigt wird.
Alternativ kann die Auflaufspule schadlos bereits dann auf die
Spultrommel aufgesetzt werden, wenn die Antriebstrommel des
Fadenbruchbehebungsautomaten noch mit erhöhter Geschwindigkeit
rotiert. Die schneller rotierende Auflaufspule überholt dabei
die Drehmomentübertragung seitens der Antriebswelle und der
ganze Fadenübergabevorgang geschieht störungsfrei und rasch.
Sobald die Speicherlänge aufgebraucht ist, kann die an der
Auflaufspule anliegende Antriebstrommel des Fadenbruchbe
hebungsautomaten einfach zurückgezogen werden und es gibt dabei
keine Fadenspannungsschwankungen.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die An
triebstrommel des Fadenbruchbehebungsautomaten eine schaltbare
Kupplung aufweist. Eine solche Kupplung hat den Vorteil, daß
die Antriebstrommel im geeigneten Zeitpunkt ohne weiteres
außer Betrieb genommen werden kann und dann lediglich noch
leer und gegebenenfalls durch die Auflaufspule angetrieben
weiterläuft. Das Wegschwenken kann dann anschließend be
werkstelligt werden.
Eine schaltbare Kupplung an der Antriebstrommel des Faden
bruchbehebungsautomaten ist besonders dann von Vorteil, wenn
in Weiterbildung der Erfindung die schaltbare Kupplung eine
Wirkverbindung zu einem den Speicherinhalt eines Fadenspei
chers des Fadenbruchbehebungsautomaten überwachenden Sensor
besitzt. Dieser Sensor kann nun ganz exakt das Aufbrauchen der
Speicherlänge feststellen und dann momentan die schaltbare
Kupplung der Antriebstrommel ausschalten. Der Aus
schaltzeitpunkt ist dann nicht von einem Programm abhängig,
sondern er richtet sich nach der tatsächlich gemessenen Spei
cherlänge Null, so daß die Fadenübergabe an die Spinnstelle
noch störungsunanfälliger wird.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch dargestellt. Anhand dieses Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung im folgenden Text näher erläutert und be
schrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Spinnstelle mit Fadenbruchbehebungsautomat in
Seitenansicht,
Fig. 2 bis 4 die gleiche Spinnstelle und den gleichen Fa
denbruchbehebungsautomaten zu verschiedenen Zeitpunkten des
Anspinnvorgangs,
Fig. 5 eine Teilansicht von oben auf Einzelheiten der
Spinnstelle und des Fadenbruchbehebungsautomaten,
Fig. 6 eine Ansicht der Spultrommel mit aufliegender Auf
laufspule,
Fig. 7 eine Seitenansicht der Spultrommel mit aufliegender
Auflaufspule,
Fig. 8 einen Schnitt durch die Spultrommel.
Wie insbesondere aus Fig. 1 zu ersehen ist, besitzt die Spinn
stelle 1 eine Rotorspinneinrichtung 1a mit einem Spinnrotor
1b.
Im Normalbetrieb ist der gesponnene Faden 2 durch eine Faden
abzugsvorrichtung geführt, die aus einer Abzugswalze 3 und
einer Klemmrolle 4 besteht. Der Faden 2 wird durch die Faden
abzugsvorrichtung mit konstanter Geschwindigkeit aus der Ro
torspinneinrichtung 1a herausgezogen. Von der Abzugswalze 3
läuft der Faden 2 über eine Umlenkstange 5, durch einen Faden
führer 6 und über eine Spultrommel 7 auf eine Auflaufspule 8
auf. Die Auflaufspule 8 wird von der Spultrommel 7 durch Frik
tion mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben. Die Auflauf
spule 8 ist in einem Spulenrahmen 9 gelagert.
Frontal vor der Spinnstelle 1 ist ein mittels Rollen 10a, 10b
auf Schienen 10c, 10d verfahrbarer Fadenbruchbehebungsautomat
10 zu erkennen. Er besitzt einen Antriebsarm 11, der um ein
Drehgelenk 11a drehbar ist. Eine durch einen Kettentrieb 11b
antreibbare, am Ende des Antriebsarms drehbar gelagerte An
triebstrommel 12 ist längs eines Kreisbogens 12a schwenkbar.
Mittels des Kettentriebs 11b ist die Antriebstrommel 12 in
beiden Drehrichtungen antreibbar.
Der Fadenbruchbehebungsautomat 10 besitzt eine weitere Faden
abzugsvorrichtung, bestehend aus einer Abzugswalze 13 und
einer Klemmrolle 15. Die Klemmrolle 15 sitzt am Ende eines He
bels 15a, der um den Drehpunkt 15b schwenkbar ist. Die An
triebstrommel 12 und die Abzugswalze 13 sind mit gleicher Um
fangsgeschwindigkeit synchron antreibbar.
Ein Saugrohr 14 ist am Gelenkpunkt 14a drehbar aufgehängt, so
daß seine Saugdüse 14b längs des Kreisbogens 14c schwenkbar
ist. Ein Fadenauszieher 16 ist um den Drehpunkt 16a schwenk
bar. Sein Fadengreifer 16b beschreibt beim Schwenken des Fa
denausziehers 16 einen Kreisbogen 16c.
Eine Schleifscheibe 20 dient der später noch näher erläuterten
Behandlung des rückzuführenden Fadens. An einem um das Drehge
lenk 17a schwenkbaren Fadenzubringer 17 ist im Drehpunkt 18a
ein Fadenheber 18 drehbar befestigt. Der Fadenheber 18 ist
durch eine gelenkig aufgehängte Koppel 19 steuerbar. Die Kop
pel 19 ist im Drehpunkt 19a gelenkig mit dem Gehäuse des Fa
denbruchbehebungsautomaten 10 verbunden. Die Klemme 17b des
Fadenzubringers 17 ist längs des Kreisbogens 17c schwenkbar.
Unterhalb der Abzugswalze 13 befindet sich ein Abwerfer 21,
der senkrecht zur Bildebene verschiebbar ist. Der Abwerfer 21
dient dazu, zu gegebener Zeit einen auf der Abzugswalze 13 be
findlichen Faden auf die Rolle 23 eines als Fadenspeicher die
nenden Fadenübergebers 22 abzuwerfen (siehe auch Fig. 5). Der
Fadenübergeber 22 ist um das Drehgelenk 22a schwenkbar. Er be
sitzt einen Hebel 22b, an dem das eine Ende einer Rückzugfeder
24 aufgehängt ist. Das andere Ende der Rückzugfeder 24 ist an
einer Stellschraube 25 gelenkig befestigt. Mit der Stell
schraube 25 kann die Federkraft eingestellt werden. Die Rolle
23 des Fadenübergebers 22 ist längs des Kreisbogens 23a
schwenkbar. Wenn der Fadenübergeber 22 in die andere Endlage
schwenkt, verändert sich der wirksame Hebelarm des Hebels 22b,
so daß die Wirkung der Rückzugfeder 24 auf den Fadenübergeber
22 geringer wird. Die Speicherlänge des zwischenzeitlich ge
speicherten Fadens ist Null, sobald der Fadenspeicher bezie
hungsweise Fadenübergeber seine andere Endlage erreicht. Dann
betätigt sein weiterer Hebel 22c einen den Speicherinhalt
überwachenden Sensor 26 in Gestalt eines Mikroschalters.
Eine Anschlagstift 26a verhindert ein unzulässig weites Zu
rückschwenken des Fadenübergebers 22 unter der Wirkung der
Rückzugfeder 24. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß das Drehge
lenk 22a schräggestellt ist, so daß die Rolle 23 in Richtung
des Pfeils 23b unter das Spulenende 8a der Auflaufspule 8
schwenken kann.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen, daß der Fadenführer 6 mittels einer
Schiebestange 29 zwecks Führung des Fadens 2 hin- und herge
schoben werden kann. Nach den Fig. 6 bis 8 besitzt die Spul
trommel 7 eine richtungsgeschaltete, die Drehmomentübertragung
von der Antriebswelle 30 auf die Spultrommel 7 und einen Frei
lauf in Wickelrichtung 31 beziehungsweise 32 gewährleistende
Kupplung 33.
Nach Fig. 8 besteht die Kupplung 33 aus einem mit der An
triebswelle 30 durch einen Keil 34 verbundenen fünfarmigen In
nenstern 35, der fünf Taschen 36 aufweist. In jeder Tasche ist
eine Klemmrolle 37 gelagert. Im übrigen ist die Spultrommel
7, die gemäß Fig. 8 einen Reibbelag 38 zur besseren Mitnahme
der Auflaufspule 8 aufweist, durch zwei zeichnerisch nicht
dargestellte Wälzlager auf der Antriebswelle 30 gelagert. Die
beiden Wälzlager sind links und rechts der Kupplung 33 ange
ordnet. Dreht sich die Antriebswelle 30 gemäß Fig. 8 in Rich
tung des Pfeils 32, so wird die Spultrommel 7 durch die Klemm
rollen 37 in der gleichen Richtung mitgenommen. Rotiert der
Reibbelag 38 und mit ihm die Spultrommel 7 in Richtung des
Pfeils 32 aber schneller als die Antriebswelle 30, weil bei
spielsweise die anderweitig angetriebene Auflaufspule 8 über
den Reibbelag 38 die Spultrommel 7 antreibt, hört die Drehmo
mentübertragung zwischen Antriebswelle 30 und Spultrommel 7
selbsttätig auf, weil dann die Klemmrollen 37 ihre Klemmstel
lung verlassen.
Gemäß Fig. 1 bis 4 besitzt die Antriebstrommel 12 des Faden
bruchbehebungsautomaten 10 eine elektromagnetisch schaltbare
Kupplung 39, die räumlich zwischen der Antriebstrommel 12 und
einem Kettenrad 40 des Kettentriebs 11b angeordnet ist. Es
kann sich bei der Kupplung 39 beispielsweise um eine Magnet
spulverkupplung handeln, die eine elektrische Wirkverbindung
41 zum Sensor 26 besitzt.
Fig. 1 zeigt die Anordnung aller Teile bei ungestörtem Spinn
betrieb. Aus einer Kanne 2a wird Lunte 2b der Rotorspinnein
richtung 1a zugeführt. Im Rotor 1b entsteht der Faden 2, der
durch das Abzugsrohr 28 geführt und durch die Abzugsvorrich
tung 3, 4 mit konstanter Geschwindigkeit abgezogen wird. Ein
Abheber 27, der im Drehpunkt 27a schwenkbar ist und zum Abhe
ben der an einem Hebel 4a befestigten, um einen Drehpunkt 4b
schwenkbaren Klemmrolle 4 dient, befindet sich in Ruhelage.
Bei einer Betriebsunterbrechung, die ein erneutes Anspinnen
erfordert, ergibt sich das gleiche Bild, mit dem Unterschied,
daß der Faden 2 fehlt und das Fadenende auf die Auflaufspule
8 aufgelaufen ist. Die weitere Zufuhr der Lunte 2b wird im
Fall eines Fadenbruches automatisch gesperrt.
Auf einen Startbefehl zum Beheben des Fadenbruchs durch An
spinnen hin schwenkt der Antriebsarm 11 gegen die Auflaufspule
8. Danach beginnt auch der Saugarm 14 gegen die Auflaufspule
8 zu schwenken. Da der Mikroschalter 26 noch nicht umgeschal
tet hat, ist die Kupplung 39 der Antriebstrommel 12 einge
schaltet, so daß die Antriebstrommel 12 durch das Kettenrad
40 des Kettentriebs 11b mitgenommen werden kann. Sobald der
Antriebsarm 11 die Auflaufspule erreicht hat, beginnt seine
Antriebstrommel 12 rückwärts zu rotieren. Sie hebt dabei die
Auflaufspule 8 von der Spultrommel 7 ab und dreht sie entgegen
der Aufwickelrichtung. Im gleichen Zeitpunkt wird auch die Ab
zugswalze 13 auf Rückwärtsgang eingeschaltet. Der Saugarm 14
nähert sich der Auflaufspule 8 so weit, daß die Saugdüse 14b
ganz dicht vor der Spulenoberfläche steht. Eine Zeitlang wird
jetzt der Faden auf der Spulenoberfläche aufgesucht und durch
die Saugdüse 14b angesaugt. Wenn das geschehen ist, schwenkt
der Saugarm 14 wieder zurück und nimmt dabei den Faden 2 mit,
wie es Fig. 2 zeigt. Im gleichen Zeitpunkt werden Antriebs
trommel 12 und Abzugswalze 13 ausgeschaltet. Die Abzugswalze
13 hatte bisher noch keine Fadenberührung und lief nur des
halb, weil sie synchron mit der Antriebstrommel 12 ein- und
ausgeschaltet wird.
Der Fadenauszieher 16 schwenkt nun nach oben, erfaßt den Faden
2, schwenkt wieder zurück und zieht die in Fig. 3 gezeigte Fa
denschleife aus. Der Faden 2 führt jetzt von der Auflaufspule
8 zwischen Klemmrolle 15 und Abzugswalze 13 der Fadenabzugs
vorrichtung hindurch zum Fadengreifer 16b. Von dort erstreckt
sich das Fadenende 2b bis in die Saugdüse 14b hinein. Nun wird
die Klemmrolle 15 gegen die Abzugswalze 13 geschwenkt und der
Fadenzubringer 17 in Bewegung gesetzt. Zugleich wird auch die
Klemmrolle 4 durch Betätigen des Abhebers 27 von der Abzugs
walze 3 abgehoben, wie es Fig. 3 zeigt. Der Faden 2 wird zwi
schen der noch stillstehenden Abzugswalze 13 und der Klemmrol
le 15 eingeklemmt. Die Fadenabzugsvorrichtung 3, 4 der Spinn
stelle ist jetzt ganz geöffnet. Der Fadenzubringer 17 ist in
zwischen ein kleines Stück nach unten geschwenkt, und zwar so
weit, daß die Klemme 17b vor der Schleifscheibe 20 liegt. Die
Schleifscheibe 20 trennt den Faden und bereitet das neue Fa
denende durch Auffasern und Anspitzen zum Anspinnen vor. Das
alte Fadenende 2a wird durch die Saugdüse 14b angesaugt und
entfernt.
Jetzt werden Antriebstrommel 12 und Abzugswalze 13 auf langsa
men Rückwärtsgang geschaltet. Zugleich beginnt der Fadenzu
bringer 17 auf der Kreisbahn 17c weiter nach unten zu schwen
ken. Der Zeitpunkt, in dem diese Schwenkbewegung beendet ist,
ist in Fig. 4 festgehalten. Die Klemme 17b des Fadenzubringers
17 steht jetzt vor der Öffnung des Abzugsrohrs 28 der Rotor
spinneinrichtung 1a. Gesteuert durch die Koppel 19, hat der
Fadenheber 18 sich inzwischen zum Fadenzubringer 17 querge
stellt und dabei den Faden 2 in die geöffnete Fadenabzugsvor
richtung 3, 4 der Spinnstelle gelegt. Dann öffnet sich die
Klemme 17b. Zugleich wird das Fadenende in das Abzugsrohr 28
gesaugt. Im gleichen Zeitpunkt werden Antriebswalze 12 und Ab
zugswalze 13 auf etwas schnelleren Rückwärtsgang geschaltet.
Sobald das Fadenende fast die Rotorrille des Spinnrotors 1b
erreicht hat, werden Antriebswalze 12 und Abzugswalze 13 ange
halten, um gleich darauf bei raschem Rückwärtsgang ein rest
liches Fadenstück in den Spinnrotor 1b zurückzuspei
sen, wobei das eigentliche Anspinnen durch Anlegen eingespei
ster Spinnfasern an des offene Fadenende erfolgt. Danach wird
die Drehrichtung der Antriebswalze 12 und der Abzugswalze 13
umgekehrt und anschließend wird die Abzugsgeschwindigkeit in
raschem Hochlauf bis zu einer vorgegebenen Betriebsgeschwin
digkeit des Fadenabzugs gesteigert. Der Fadenzubringer 17 be
ginnt zurückzuschwenken. Sobald seine Bewegung beendet ist,
ist auch die Betriebsgeschwindigkeit des Fadenabzugs erreicht,
das heißt die Abzugswalzen 3 und 13 haben die gleiche Umfangs
geschwindigkeit. Die Abzugswalze 3 rotiert ständig mit norma
ler Fadenabzugsgeschwindigkeit.
Nun wird der Abheber 27 wieder zurückgenommen, so daß sich die
Klemmrolle 4 gegen die Abzugswalze 3 legt.
Jetzt kann die Übergabe des Fadens 2 an den Fadenführer 6 er
folgen, wobei die gespeicherte Fadenlänge mit erhöhter Wickel
geschwindigkeit auf die Auflaufspule 8 aufgewickelt wird. Da
zu wird die Klemmrolle 15 von der Abzugswalze 13 abgehoben und
der Abwerfer 21 in Tätigkeit gesetzt. Der Abwerfer 21 drückt
den Faden 2 seitlich von der Abzugswalze 13 herunter, so daß
er auf die Rolle 23 (Fig. 5) des Fadenübergebers 22 gleitet.
Wenn das geschehen ist, beginnt der Fadenübergeber 22 schräg
in Richtung auf die Spinnstelle 1 zu schwenken, weil Antriebs
walze 12 und Abzugswalze 13 auf raschen Vorwärtsgang geschal
tet werden. Die Auflaufspule 8 nimmt die unter Schwenken des
Fadenübergebers 22 freiwerdende gespeicherte Fadenlänge bei
unveränderter oder leicht erhöhter Fadenspannung auf. Durch
allmähliches Zurückschwenken des Antriebsarms 11 nimmt die
Auflaufspule 8 wieder Kontakt mit der Spultrommel 7 auf, die
nun seitens der Auflaufspule 8 angetrieben wird, wie es in der
Zeitordnung vorgreifend bereits in Fig. 4 angedeutet ist. Die
Abzugswalze 13 hat jetzt eigentlich keine Funktion mehr, sie
läuft nur deshalb leer mit, weil sie der Einfachheit halber
synchron mit der Antriebswalze 12 geschaltet wird. Das Schwen
ken des Fadenübergebers 22 geschieht im vorliegenden Fall un
ter der Wirkung der Fadenspannung gegen die Kraft der ein
stellbaren Rückzugsfeder 24. Die Rückzugsfeder 24 ist so auf
gehängt, daß die in Auslenkrichtung wirkende Kraftkomponente
mit zunehmender Auslenkung des Fadenübergebers 22 geringer
wird. Dies ist vorteilhaft, weil der Umschlingungswinkel des
Fadens und damit auch die wirksame Kraftkomponente der Faden
spannung mit zunehmender Auslenkung ebenfalls geringer wird.
In der Endlage des Fadenübergebers 22 betätigt der Hebel 22c
den Sensor beziehungsweise Mikroschalter 26. Der Mikroschalter
26 schaltet Antriebswalze 12 und Abzugswalze 13 wieder auf die
normale Fadenabzugsgeschwindigkeit und schaltet gleichzeitig
die Kupplung 39 aus. Da der Fadenübergeber 22 den Faden 2
schräg unter das Spulenende 8a (Fig. 5) auslenkt, gleitet der
Faden zunächst seitlich von der Antriebswalze 12 ab und wird
dann vom Fadenführer 6 erfaßt und seitlich von der Rolle 23
des Fadenübergebers 22 abgezogen.
Nach Abschluß der Fadenübergabe schwenkt der Fadenübergeber
22 unter der Wirkung der Rückzugfeder 24 wieder in seine Aus
gangsstellung. Gleichzeitig schwenkt der Antriebsarm 11 weiter
zurück bis in seine Ausgangsstellung. Während der Schwenkbewe
gung des Antriebsarms 11, nachdem die Auflaufspule 8 wieder
mit ihrem vollen Gewicht auf der Spultrommel 7 aufliegt, wer
den Kettentrieb 11b und Abzugswalze 13 ausgeschaltet. Die Tä
tigkeit des Fadenbruchbehebungsautomaten ist damit beendet.
Er kann zu einer andere Spinnstelle weiterfahren, nachdem der
Fadenzubringer 17 zurückgeschwenkt ist.
Der Fadenbruchbehebungsautomat enthält ein Programmschaltwerk,
das hier nicht näher dargestellt ist. Es kann sich hierbei zum
Beispiel um ein konventionelles, min Kurvenscheiben arbeiten
des elektromechanisches Programmschaltwerk handeln.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen auch eine Alternativausbildung der Er
findung. Als zusätzlichen Fadenspeicher kann der Fadenzubrin
ger 17 ein Saugrohr 42 tragen, das eine Saugmündung 43 be
sitzt. Gemäß Fig. 4 ist das Saugrohr 42 so angeordnet, daß
sich die Saugmündung 43 seitlich neben dem strichpunktiert an
gedeuteten spinnbetriebsmäßigen Fadenlauf 2′ befindet. Bei
nachlassender Fadenspannung saugt das Saugrohr 42 eine Faden
schlaufe ein, deren Vorhandensein durch einen hier nicht dar
gestellten Sensor festgestellt werden kann. Von diesem Sensor
kann eine Wirkverbindung zur Kupplung 39 bestehen, um diese
Kupplung in eingeschaltetem Zustand zu halten oder bei bereits
auf der Spultrommel 7 aufliegender Auflaufspule 8 erneut ein
zuschalten, bis die Fadenschlaufe wieder aufgebraucht ist.
Nach dem Wiedereinschalten der Kupplung 39 wird die Auflauf
spule 8 erneut mit erhöhter Umfangsgeschwindigkeit angetrie
ben, so daß der normale Spinnbetrieb rascher als durch den üb
lichen Spulenantrieb von der Antriebswelle 30 her erreicht
wird. Der erwähnte Sensor kann nach dem Aufbrauchen der Faden
schlaufe den Befehl zum Zurückschwenken des Fadenzubringers
17 und des Antriebsarms 11, sowie zur Freigabe beziehungsweise
Weiterfahrt des Fadenbruchbehebungsautomaten 10 erteilen.
Claims (3)
1. Automatische Vorrichtung zum Abwickeln und anschließenden
Wiederaufwickeln eines Fadens von der beziehungsweise auf
die Auflaufspule einer Spinnstelle einer Offenendspinnma
schine anläßlich der Behebung eines Fadenbruches, bestehend
aus einer auf Rückwärtslauf und Vorwärtslauf steuerbaren,
an die Auflaufspule anlegbaren Antriebstrommel eines der
Spinnstelle zugeordneten Fadenbruchbehebungsautomaten und
einer nur auf Vorwärtslauf steuerbaren, während des Spinn
betriebs ständig und während der Fadenbruchbehebung nach
Steuerprogramm zeitweise mit der Auflaufspule in Friktions
kontakt befindlichen Spultrommel,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spultrommel (7) eine richtungsgeschaltete, die
Drehmomentübertragung von der Antriebswelle (30) auf die
Spultrommel (7) und einen Freilauf in Wickelrichtung (31,
32) gewährleistende Kupplung (33) aufweist.
2. Automatische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebstrommel (12) des Fadenbruchbehe
bungsautomaten (10) eine schaltbare Kupplung (39) aufweist.
3. Automatische Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die schaltbare Kupplung (39) eine Wirkverbin
dung (41) zu einem den Speicherinhalt eines Fadenspeichers
(22) des Fadenbruchbehebungsautomaten (10) überwachenden
Sensor (26) besitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543572 DE3543572C2 (de) | 1985-12-10 | 1985-12-10 | Vorrichtung zum Abwickeln und anschließendem Wiederaufwickeln eines Fadens anläßlich der Behebung eines Fadenbruches |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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