Scheinwerfer für Film- und Videoaufnahmen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für Film- und Videoaufnahmen mit auf einer lichtabgebenden Fläche angeordneten lichtemittierenden Dioden sowie ein Verfahren
Es sind Beleuchtungsscheinwerfer mit lichtemittierenden Dioden (LEDs) bekannt, die beispielsweise als Kameraaufsatzlicht für Film- und Videokameras eingesetzt werden. Da die hierfür eingesetzten LEDs entweder die Farbtemperatur „tageslichtweiß" oder „warmweiß" aufweisen, ist eine stufenlose bzw. exakte Ein- oder Umschaltung von einer warmweißen auf eine tageslichtweiße Farbtemperatur nicht möglich und bei beiden Vari- anten die Farbwiedergabe bei Film- und Videoaufnahmen unbefriedigend.
Typische Filmmaterialien für Filmaufnahmen wie „Cinema Color Negativ Film" sind für Tageslicht mit einer Farbtemperatur von 5600 K oder für Glühlampenlicht mit einer Farbtemperatur von 3200 K optimiert und erreichen mit diesen Lichtquellen zur Beleuchtung eines Sets hervorragende Farbwiedergabeeigenschaften. Werden bei Filmaufnahmen andere künstliche Lichtquellen zur Beleuchtung eines Sets eingesetzt, so müssen diese zum einen an die optimale Farbtemperatur von 3200 K bzw. 5600 K angepasst sein und zum anderen eine sehr gute Farbwiedergabequalität aufweisen. In der Regel wird hierfür die beste Farbwiedergabestufe mit einem Farbwiedergabeindex von CRI > 90 ... 100 gefordert.
Wie beim Einsatz von Leuchtstofflampen für die Beleuchtung bei Film- oder Videoaufnahmen kann es jedoch bei künstlichen Lichtquellen mit einem nicht kontinuierlichen Spektralverlauf vorkommen, dass diese Lichtquellen zwar die geforderten Werte für Farbtemperatur und Farbwiedergabe erreichen, aber dennoch bei der Verwendung für Filmaufnahmen gegenüber Glühlampen- bzw. HMI-Lampen oder Tageslicht einen erheblichen Farbstich aufweisen. Man spricht in diesem Fall von einer ungenügenden Misch-
lichtfähigkeit. Dieser Effekt kann auch bei einem Einsatz verschiedenfarbiger LEDs in einem LED-Scheinwerfer auftreten. So wurde bei einem Test mit einer auf eine Farbtemperatur von 5600 K und einem Farbwiedergabeindex von CRI = 96 optimierten LED- Kombination bei Filmaufnahmen ein massiver Rotstich im Vergleich zu HMI-Lampen festgestellt. Auch Versuche mit tageslichtweißen LEDs ergaben keine zufriedenstellenden Ergebnisse bezüglich der Mischlichtfähigkeit.
Aus der DE 102 33 050 A1 ist eine Lichtquelle auf LED-Basis für die Erzeugung von weißem Licht bekannt, die von dem Prinzip der Dreifarbenmischung Gebrauch macht. Zur Erzeugung des weißen Lichts wird eine Mischung der drei Grundfarben Rot-Grün-Blau (RGB) durchgeführt, wobei in einem Gehäuse zumindest eine blaues Licht emittierende LED, die als Transmissions-LED bezeichnet wird und direkt verwendetes Licht primär im Wellenlängenbereich von 470 bis 490 nm emittiert, sowie eine andere, mit Konversion arbeitende und dementsprechend als Konversions-LED bezeichnete LED kombiniert werden, die Licht primär im Wellenlängenbereich von höchstens 465 nm emittiert. Beiden LEDs bzw. einer aus einer Vielzahl beider LED-Arten aufgebauten Fläche (Array) wird eine gemeinsame Umwandlungsfläche aus einem Verguss oder einer Glasplatte mit einem oder mehreren Leuchtstoffen vorgeschaltet, so dass die Leuchtstoffe das Licht der Konversions-LED vollständig konvertieren, das Licht der Transmissions-LED aber unge- hindert hindurch treten lassen.
Auch mit dieser Lichtquelle kann keine optimale Farbwiedergabe für Film- und Videoaufnahmen gewährleistet werden, da insbesondere die Gefahr einer Überbetonung oder Unterdrückung von Farbanteilen und damit eine Verfälschung der Farben eines mit der Lichtquelle angestrahlten Objekts besteht. Aus diesem Grund wird eine derartige Lichtquelle überwiegend im Entertainment-Bereich eingesetzt. Zudem wird der Leuchtstoff bei der bekannten Lichtquelle durch kurzwellige Strahlung von max. 465 nm angeregt, wodurch Nachteile bezüglich Effizienz sowie Lebensdauer der Leuchtstoff-LEDs zu erwarten sind.
Aus der US 2004/0105261 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Abgabe und Modulation von Licht mit einem vorgegebenen Lichtspektrum bekannt. Die bekannte lichttechnische Einrichtung weist mehrere Gruppen lichtemittierender Vorrichtungen auf, von denen jede Gruppe ein vorgegebenes Lichtspektrum abgibt und eine Steuereinrich- tung die Energiezufuhr zu den einzelnen lichtabgebenden Vorrichtungen so steuert, dass die insgesamt resultierende Strahlung das vorgegebene Lichtspektrum aufweist. Dabei
können durch eine Kombination tageslichtweißer und warmweißer LEDs und Änderung der Intensitäten beliebige Farbtemperaturen zwischen den warmweißen und tageslichtweißen LEDs eingestellt werden.
Nachteilig bei diesen Verfahren sind die ebenfalls nicht optimale Farbwiedergabe bei Film- und Videoaufnahmen und die fehlende Möglichkeit, eine vorgegebene Farbtemperatur und einen exakten Farbort einzustellen. Je nach Auswahl der einzelnen LEDs oder Gruppen von LEDs und der jeweils eingestellten Farbtemperatur ist dabei mit zum Teil erheblichen Farbabweichungen vom Planck'schen Kurvenzug zu rechnen, die nur durch das Vorsetzen von Korrekturfiltern korrigiert werden können. Darüber hinaus ist die Lichtausbeute bei einer warmweißen Einstellung der Kombination tageslichtweißer und warmweißer LEDs nicht optimal, da hierbei durch die Sekundäremission des Leuchtstoffs relativ hohe Umwandlungsverluste auftreten. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist, dass zur Einstellung einer warm- oder tageslichtweißen Farbtemperatur ein Großteil der LEDs der jeweils anderen Farbtemperatur nicht oder nur stark gedimmt genutzt werden kann und somit der Ausnutzungsgrad für die bei Filmaufnahmen typischerweise benötigen Farbtemperaturen um 3200 K bzw. 5600 K nur ca. 50 % beträgt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Scheinwerfer für Film- und Videoauf- nahmen mit auf einer lichtabgebenden Fläche angeordneten lichtemittierenden Dioden zu schaffen, der eine sehr gute Farbwiedergabe und eine homogene Farbmischung der von verschiedenfarbigen LEDs abgegebenen Strahlung gewährleistet, dessen Farbeigenschaften sowohl für Film- als auch für Videoaufnahmen optimiert sind und keinen Farbstich gegenüber Aufnahmen mit anderen Lichtquellen, wie Halogenglühlampen oder Tageslicht, zulässt und eine beliebige Einstellung der Farbtemperatur oder eines Farbortes bei sehr guter Ausnutzung der eingesetzten LEDs ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch einen Scheinwerfer der eingangs genannten Art gelöst, dessen lichtabgebende Fläche mindestens drei LEDs aufweist, die unterschiedliche LED- Farben emittieren und Lichtstromanteile für eine Farbmischung bereitstellen, von denen mindestens eine LED aus einer Leuchtstoff-LED besteht, sowie mit einer die LEDs zumindest gruppenweise ansteuernden Einrichtung zur Einstellung des von den LEDs abgegebenen Lichtstromanteils pro Farbe.
Die erfindungsgemäße Lösung stellt einen LED-Scheinwerfer für Film- und Videoaufnahmen bereit, bei dem durch eine geeignete Kombination verschiedenfarbiger LEDs eine sehr gute Farbwiedergabe erreicht wird und dessen Farbeigenschaften sowohl für Film- als auch für Videoaufnahmen optimiert sind, ohne dass ein Farbstich gegenüber Aufnahmen mit anderen Lichtquellen, wie Halogenglühlampen oder Tageslicht auftritt. Die Zusammenstellung und Anordnung der LEDs ermöglicht dabei eine weitestgehend homogene Farbmischung der von den verschiedenfarbigen LEDs abgegebenen Strahlung und durch exaktes Ansteuern der verschieden LED-Farben oder Gruppen von LED- Farben kann die Farbtemperatur zwischen ca. 2500 K und 7000 K umgestellt bzw. beliebig eingestellt werden oder ein vom Planck'schen Kurvenzug abweichender Farbort innerhalb des Gamuts der eingesetzten LEDs beliebig eingestellt werden. Bei Einstellung einer warmweißen oder tageslichtweißen Farbtemperatur von 3200 K oder 5600 K wird ein sehr hoher Ausnutzungsgrad von > 85 % bezogen auf den Gesamtlichtstrom der ein- gesetzten LEDs erreicht.
Für die erfindungsgemäße Lösung wurde von der Erkenntnis ausgegangen, dass es für eine hochqualitative Beleuchtung für Filmaufnahmen nicht genügt, eine künstliche Lichtquelle nur auf die Farbtemperatur und den Farbwiedergabeindex zu optimieren. Es muss zusätzlich sichergestellt sein, dass die Spektralverteilung im Hinblick auf die spektrale Empfindlichkeit der eingesetzten Filmmaterialien zu keinen unerwünschten Farbstichen im Vergleich zu Glühlampen- bzw. HMI-Lampen führt. So muss unter anderem ein Übereintreffen der Maxima der Filmempfindlichkeitskurven mit spektralen Emissionspeaks der Lichtquelle vermieden bzw. geschickt kompensiert werden.
Der erfindungsgemäßen Lösung liegt die Überlegung zu Grunde, für einen speziell für Film- und Videoaufnahmen geeigneten LED-Scheinwerfer mindestens drei verschiedenfarbige LEDs zu verwenden, von denen eine LED als Leuchtstoff-LED ausgebildet ist und entweder eine weiße, insbesondere tageslicht-, neutral- oder warmweiße Farbe oder eine gelbe und/oder grüne Farbe emittiert. Eine gelbe und/oder grüne Farbe emittierende Leuchtstoff-LED wird im Folgenden auch „gelb-grüne Leuchtstoff-LED" genannt und bevorzugt mit mindestens einer die LED-Farbe „blau" emittierenden LED kombiniert.
Die nachstehend beschriebenen Lösungen zeigen geeignete LED-Kombinationen auf, mit denen es gelingt, bei passender Farbtemperatur und ausgezeichneter Farbwiedergabe gleichzeitig eine volle Mischlichtfähigkeit bei einer Verwendung für Film- und Video- aufnahmen zu gewährleisten.
Daraus ergibt sich die Kombination einer weißen Leuchtstoff-LED oder einer gelb-grünen Leuchtstoff-LED mit mindestens drei monochromen LEDs, von denen bei Verwendung einer gelb-grünen oder warmweißen Leuchtstoff-LED mindestens eine monochrome LED die LED-Farbe „blau" aufweist.
Vorzugsweise werden die Kombinationen aus mehreren monochromen LEDs und einer weißen Leuchtstoff-LED bzw. einer gelb-grünen Leuchtstoff-LED zu einem LED-Modul zusammengefasst und die lichtabgebende Fläche des Scheinwerfers aus einem Array von LED-Modulen zusammengestellt.
Eine Möglichkeit zur Miniaturisierung und Verbesserung der Farbhomogenität der einzelnen LED-Module besteht darin, die räumliche Trennung von Leuchtstoff-LEDs und Farb- LEDs zumindest teilweise aufzuheben. Dementsprechend überdeckt nach einem weite- ren Merkmal der Erfindung die Leuchtstoffschicht der Leuchtstoff-LED nicht nur die Leuchtstoff-LED, sondern darüber hinaus die an den Chip der Leuchtstoff-LED angrenzenden Chips der Farb-LEDs des grünen bis roten Wellenlängenbereichs. Dabei ist der Chip der Leuchtstoff-LED beispielsweise in der Mitte eines LED-Moduls angeordnet. Die Leuchtstoffschicht bedeckt eine im Vergleich zur Größe der Leuchtstoff-LED größere Fläche.
Allerdings wird bevorzugt die blaue Farb-LED nicht unter die Leuchtstoffschicht der gelbgrünen oder weißen Leuchtstoff-LED integriert. Die blaue Farb-LED wird von dieser Integration ausgenommen, da ihre Strahlung ansonsten den Leuchtstoff der gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED zu Sekundäremissionen anregen würde, so dass die Strahlung der blauen Farb-LED nicht mehr unabhängig von der Strahlung der gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED eingestellt werden könnte.
Demgegenüber regt die Strahlung der grünen bis roten Farb-LEDs den gelb-grünen Leuchtstoff der gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED nicht an und kann diesen ohne spektrale Änderung passieren.
Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ermöglicht zum einen die Unterbringung der Chips auf engstem Raum, da die Chips der Farb-LEDs sehr nahe an den Chip der Leuchstoff-LED platziert werden können. Zum anderen aber wird mit der Minia- turisierung und der damit verbundenen höheren Leuchtdichte der einzelnen LED-Module erreicht, dass durch die der Strahlungsquelle nachfolgenden optischen Elemente eine bessere Qualität der Strahlformung und Farbhomogenisierung erreicht wird.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein Teil der von den Farb-LEDs emittierten Strah- lung von der Leuchtstoffschicht der Leuchtstoff-LEDs gestreut wird und somit die gesamte Fläche der Leuchtstoffschicht in den Farben der Farb-LEDs leuchtet, wodurch die Homogenisierung der Farbmischung zusätzlich verbessert wird.
Bei der Zusammenfassung der Farb-LEDs und der Leuchtstoff-LEDs zu einem LED- Modul besteht jede LED-Farbe, beispielsweise gelb-grün, blau oder rot aus einem oder mehreren LED-Chips, um die für die Farbmischung optimalen Lichtstromanteile bereitzustellen. Die Anzahl der in jedem LED-Modul bzw. in dem Array von LED-Modulen für die lichtabgebende Fläche des Scheinwerfers je Farbe tatsächlich eingesetzten LED-Chips orientiert sich an der Leistung und Lichtausbeute der eingesetzten monochromen LEDs und Leuchtstoff-LEDs. Da sich diese durch die Entwicklung neuer LEDs im Laufe der Zeit ändern kann, wird die Anzahl der für jede Farbe erforderlichen LEDs in der Weise ausgewählt, dass sich bei voller Lichtstromabgabe die nachstehend aufgeführten Helligkeitsverhältnisse einstellen, während durch Verringern des Teillichtstroms insbesondere durch ein Dimmen einzelner Farb-LEDs mit einem Minimum benötigter LEDs der relevan- te Farbtemperaturbereich von ca. 2700 K bis 6000 K mit optimaler Farbwiedergabe und gleichzeitig nahezu konstanter Helligkeit eingestellt werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung wird eine homogene Farbmischung der verschiedenen LEDs dadurch erreicht, dass die verschiedenfarbigen LEDs räumlich sehr eng durch Chip-On-Board-Technologie in kleinen Modulen angeordnet werden, wobei jedes Modul als kleinste und vollständige Einheit alle benötigten LED- Farben enthält und sich die Anzahl der je Farbe eingesetzten LEDs an der Chipgröße sowie dem erforderlichen Teillichtstrom orientiert. Dementsprechend kann beispielsweise ein LED-Modul eine tageslichtweiße, warmweiße oder gelb-grüne Leuchtstoff-LED sowie jeweils vier blaue, grüne, amberfarbene und rote Farb-LED-Chips enthalten.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED- Module jeweils mindestens fünf unterschiedliche LEDs auf, von denen eine LED als eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine LED als eine monochrom cyanfarbene oder blaue Farb-LED, eine LED als eine monochrom grüne Farb-LED und zwei LEDs als ver- schiedene monochrome Farb-LEDs mit einer roten, orangen, gelb-orangen oder gelben LED-Farbe ausgebildet sind.
In einer ersten Variante der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED-Module eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine monochrom blaue Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 430nm - 480nm, bevorzugt 450nm - 480nm, eine monochrom grüne Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 505nm - 535nm, eine monochrom am- berfarbenen Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 610nm - 640nm und eine monochrom rote Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 630nm - 660nm auf.
In einer zweiten Variante der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED-Module eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine monochrom cyanfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 480nm - 515nm, bevorzugt 485nm - 515nm, eine monochrom grüne Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 505nm - 535nm, eine monochrom gelbe Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 580nm - 610nm und eine mono- chrom amberfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 610nm - 640 nm auf.
In einer dritten Variante der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED-Module eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine monochrom cyanfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 480nm - 515nm, bevorzugt 485nm - 515nm, eine mono- chrom grüne Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 505nm - 535nm, eine monochrom gelbe Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 580nm - 610nm, eine monochrom amberfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 610nm - 640 nm und eine monochrom blaue Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 430nm - 480nm, bevorzugt 450nm - 480nm, auf.
In einer vierten Variante der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED-Module eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine monochrom cyanfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 480nm - 515nm, bevorzugt 485nm - 515nm, eine monochrom grüne Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 505nm - 535nm, eine mόno- chrom gelbe Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 580nm - 610nm und eine monochrom rote Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 630nm - 660nm auf.
In einer fünften Variante der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED-Module eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine monochrom cyanfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 480nm - 515 nm, bevorzugt 485nm - 515nm, eine mono- chrom grüne Farb-LED mit einer Peakwelleniänge von 505nm - 535nm, eine monochrom gelbe Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 580nm - 610nm, eine monochrom rote Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 630nm - 660nm und eine monochrom blaue Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 430nm - 480nm, bevorzugt 450nm - 480nm, auf.
In einer sechsten Variante der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED-Module eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine monochrom cyanfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 480nm - 515nm, bevorzugt 485nm - 515nm, eine monochrom grüne Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 505 - 535nm, eine monochrom amberfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 610 - 640 nm und eine monochrom rote Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 630 - 660nm auf.
In einer siebenten Variante der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED-Module eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine monochrom cyanfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 480nm - 515nm, bevorzugt 485nm - 515nm, eine monochrom grüne Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 505nm - 535nm, eine monochrom amberfarbene Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 610mn - 640 nm, eine monochrom rote Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 630nm - 660nm und eine monochrom blaue Farb-LED mit einer Peakwelleniänge von 430nm - 480nm, bevorzugt 450nm - 480nm, auf.
In einer achten Variante der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED-Module eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine monochrom blaue Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 430nm - 480nm, bevorzugt 450nm - 480nm, eine monochrom grüne Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 505nm - 535nm, eine monochrom gelbe Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 580nm - 610nm und eine monochrom rote Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 630nm - 660nm auf.
In einer neunten Variante der erfindungsgemäßen Lösung weisen die LED-Module jeweils weniger als fünf unterschiedliche LEDs auf, nämlich eine gelb-grüne oder weiße Leuchtstoff-LED, eine monochrom blaue Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 430nm - 480 nm, bevorzugt 450nm - 480nm, und eine monochrom rote Farb-LED mit einer Peakwellenlänge von 630nm - 660 nm auf. Die blaue Farb-LED darf dabei nie, die rote Farb-LED kann optional unter der Leuchtstoffschicht der Leuchtstoff-LED angeordnet sein.
In sämtlichen Varianten können natürlich für jede Farbe mehrere Farb-LEDs in einem LED-Modul vorhanden sein. Auch können mehrere Leuchtstoff-LEDs in einem LED- Modul vorhanden sein.
Zum Einstellen der für Film- und Videoaufnahmen optimalen Farbcharakteristik wird der von den einzelnen Farb-LEDs eines LED-Moduls abgegebene Lichtstromanteil bestimmt und die Strahlungsintensität der LEDs kontinuierlich oder in Intervallen nachgeführt, um sich ändernde Umgebungsbedingungen und Alterungseffekte der Module zu kompensieren. Eine zu diesem Zweck vorgesehene Steuer- oder Regeleinrichtung enthält mindestens eine zwischen der LED-Platine und der Frontseite des Scheinwerfers angeordnete, vorzugsweise auf eine konstante Temperatur geregelte Messeinrichtung, die die Strahlungsintensität der LEDs erfasst und als Farbmessgerät, RGB-Sensor, V(λ)-Sensor oder Lichtsensor ausgebildet ist. Denkbar und vorteilhaft kann in diesem Zusammenhang auch sein, eine externe Messeinrichtung zu verwenden, die außerhalb des Bereichs zwischen LED-Platine und der Frontseite des Scheinwerfers angeordnet ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Messeinrichtung durch mindestens fünf Lichtsensoren unterschiedlicher spektraler Empfindlichkeit im sichtbaren Wellenlängenbereich zwischen 380nm und 780 nm ausgebildet. Die mindestens fünf Lichtsensoren können hierbei mittels optischer Filter, z.B. dichroitische Filter, in ihrer spektralen Empfindlichkeit schmalbandig auf die von den LEDs emittierte Strahlung optimiert und für die Bestimmung der Strahlungsanteile der monochromen LEDs in ihrer spektralen Empfindlichkeit auf die Maxima der monochromen LEDs ausgerichtet sein, wobei die spektrale Empfindlichkeit des Lichtsensors zur Bestimmung des Strahlungsanteils der weißen bzw. der gelb-grünen Leuchtstoff-LED ihr Maximum entweder im Bereich 530...610 nm oder aber im Bereich 650...750 nm aufweist. Im Falle einer LED-Kombination ohne monochrome blaue LEDs kann das Maximum der spektralen Empfindlichkeit des Lichtsensors zur Be-
Stimmung des Strahlungsanteils der weißen bzw. der gelb-grünen Leuchtstoff-LED alternativ im Wellenlängenbereich 430...490 nm liegen. Vorteil dieser Anordnung ist, dass aus den Signalen der Sensoren unmittelbar und gleichzeitig die Lichtstromanteile aller beteiligten LED-Farben bestimmt werden können und erforderlichenfalls die Intensität der LEDs korrigiert werden kann, um z.B. thermisch bedingte Helligkeits- oder Farbänderungen nachzuführen. Im Falle von Abweichungen zum vorgegebenen Zielfarbort kann der Farbort dann sofort, ständig und ohne jegliche Störung für den Benutzer bzw. für die Kamera nachgeregelt werden. Eine Warnung an den Benutzer kann somit entfallen, und eine Bestimmung der Lichtstromanteile in einem separaten Arbeitsschritt ist nicht erfor- derlich.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird ein repräsentativer Anteil jeder LED-Farbe in die lichtempfindliche Fläche der Messeinrichtung eingekoppelt, wobei insbesondere eine vor einem Array von z.B. side-emitting LEDs angebrachte Lichtleitplatte das Licht mischt, homogenisiert und gleichmäßig nach oben austreten lässt. Durch eine kleine Öffnung in der außen umlaufenden Verspiegelung der Lichtleitplatte wird ein repräsentativer Anteil jeder LED-Farbe in die Messeinrichtung eingekoppelt.
In einer alternativen Ausführungsform wird ein an einer thermisch repräsentativen Stelle des Arrays von LED-Modulen angeordnetes Monitor-LED-Modul zur Beleuchtung des Messempfängers eingesetzt und ein Teil der von den LEDs abgegebenen Strahlung mittels eines Lichtleiters in die Messeinrichtung eingekoppelt.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird ein ebenfalls an einer thermisch re- präsentativen Stelle des Arrays von LED-Modulen angeordnetes Monitor-LED-Modul zur indirekten Beleuchtung des Messempfängers eingesetzt. Das Monitor-LED-Modul beleuchtet hierbei ein über dem Monitor-LED-Modul angebrachtes Diffusorplättchen, welches nach oben verspiegelt ist, um einfallendes Umgebungslicht für die Messung zu eliminieren. Der Sensor befindet sich direkt neben dem Monitor-LED-Modul und erfasst das vom Diffusorplättchen reflektierte Licht. Um die Erfassung von seitlich auf den Sensor einfallenden Umgebungslichtes zu vermeiden, kann der Sensor entweder in einem z.B. ringförmigem Tubus untergebracht sein, dessen Apertur auf Größe und Abstand des Diffusorplättchens abgestimmt ist. Oder das Diffusorplättchen befindet sich zusammen mit dem Sensor innerhalb einer über dem Monitor-LED-Modul aufgesetzten Messkapsel, welche vorzugsweise lichtdicht und innen weiß oder verspiegelt ist.
Weiterhin kann die spektrale Empfindlichkeit von in der Messeinrichtung verwendeten Farbsensoren mittels Interferenzfiltern angepasst werden, wobei die Apertur der Farbsensoren typischerweise auf eine kleine Apertur kleiner als 10° begrenzt werden sollte, um Farbfehler durch schräg einfallendes Licht zu minimieren.
Die Messung der einzelnen LED-Farben kann manuell ausgelöst werden und eine optische und/oder akustische Signaleinrichtung die Abweichung der aktuellen Einstellung von einem vorgegebenen Sollwert angeben.
Vorzugsweise werden die gewünschte Farbtemperatur, der gewünschte Farbort, eine Farbkorrektur, die vorgesetzte Farbkorrekturfilter emuliert, und/oder eine Lichtfarbe, die Farbfilter oder eine Lichtquelle emuliert, mittels eines User-Interface eingegeben.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Scheinwerfer so ausgebildet, dass in einem Dimmmodus die Farbtemperatur in Abhängigkeit von der Helligkeit des Scheinwerfers automatisch angepasst und nachgeführt wird. Beispielsweise kann so das Dim- men einer Glühlampe, deren Farbtemperatur sich mit der Helligkeit ändert, nachgebildet werden, indem bei Änderung der Helligkeit des Scheinwerfers gleichzeitig auch die Farbtemperatur angepasst wird, so dass ein der Dimmcharakteristik einer Glühlampe ent- sprechender Helligkeits-Farbtemperatur-Verlauf erhalten wird.
Weiterhin ist es denkbar und vorteilhaft, den Scheinwerfer so auszubilden, dass eine beliebige, von einem Benutzer ausgewählte Lichtfarbe und/oder Lichtquelle eingestellt werden kann. Die nachzubildende Lichtquelle kann hierbei insbesondere eine Leucht- stofflampe sein. Beispielsweise kann dann von einem Benutzer die Lichtfarbe 842 einer Leuchtstofflampe mit einer Farbtemperatur von 4200 K und einem Farbwidergabeindex CRI größer als 80 vorgegeben und von dem Scheinwerfer so nachgebildet werden, dass Farbstiche bei Film- und Videoaufnahmen minimiert sind. Dieses kann insbesondere bei Einsatz des Scheinwerfers für Aufnahmen in mit Leuchtstofflampen ausgestatteten Ge- bäuden beispielsweise als Reportagelicht zweckmäßig sein und erleichtert die Handhabbarkeit und Bedienbarkeit des Scheinwerfers für einen Benutzer.
Um eine für Film- und Videoaufnahmen optimale Farbcharakteristik an einem Scheinwerfer mit den vorstehend genannten Merkmalen zu erzielen, wird der von den einzelnen LEDs eines LED-Moduls abgegebene Lichtstromanteil mit den nachfolgenden Verfahrensschritten eingestellt.
Ein Verfahren zum Einstellen der von einem Scheinwerfer abgegebenen optimalen Farbcharakteristik zeichnet sich dadurch aus, dass nach dem Einschalten des Scheinwerfers die maximal zur Verfügung stehenden Strahlungsanteile der LED-Farben und während des Betriebs des Scheinwerfers von Zeit zu Zeit die aktuellen RGB- bzw. Intensitätswerte der LED-Farben gemessen werden und die Strahlungsintensität der LED-Farben unter Berücksichtigung der für jede LED-Farbe ermittelten aktuellen RGB- bzw. Intensitätswerte nachgeregelt wird, um Temperatur- und Alterungseffekte zu kompensieren.
Bevorzugt wird dabei aus den aktuellen RGB- bzw. Intensitätswerten der Gesamtstrahlung der LED-Farben (R, G, A, B, Ye) der aktuelle Farbort berechnet und werden bei Abweichungen vom Zielfarbort die aktuellen RGB- bzw. Intensitätswerte der individuellen LED-Farben (R, G, A, B, Ye) gemessen. Die Strahlungsintensität der LED-Farben (R, G, A, B, Ye) wird dann unter Berücksichtigung der für jede LED-Farbe (R, G, A, B, Ye) er- mittelten aktuellen RGB- bzw. Intensitätswerte nachgeregelt.
Die Messung der aktuellen RGB- bzw. Intensitätswerte der LED-Farben während des Betriebs kann in einer ersten Alternative dadurch erfolgen, dass kurz aufeinander folgend die einzelnen LED-Farben aktiviert und die RGB- bzw. Intensitätswerte gemessen wer- den.
In einer zweiten Alternative werden aufeinanderfolgend zwei oder maximal drei LED- Farben aktiviert und gemeinsam gemessen, wobei aus dem gemessenen RGB-Wert die Intensitäten der individuellen LED-Farben errechnet werden.
In einer dritten Alternative wird zunächst die Gesamtstrahlung gemessen und dann der Reihe nach jede einzelne LED-Farbe ausgeschaltet und der RGB- oder Intensitätswert der verbleibenden LED-Farben gemessen und durch Subtraktion die RGB- bzw. Intensitätswerte der jeweils ausgeschalteten LED-Farbe ermittelt.
Die Auslösung der Messung und nachfolgende Regelung der LED-Intensitätsverhältnisse kann bei Konfigurationen, in denen die Strahlung eines Monitor-LED-Moduls durch eine diesem Modul zugeordnete Messeinrichtung erfasst wird, auch in festen, kurzen Intervallen erfolgen, wenn hierfür ausschließlich die LED-Farben des Monitor-LED-Moduls kurz ein- und ausgeschaltet werden und der Beitrag des Monitor-LED-Moduls zur Gesamthelligkeit weniger als 1 % beträgt. In diesem Fall treten durch die Mess- und Regelzyklen
keine störenden Helligkeits- oder Farbschwankungen während laufender Film- oder Videoaufnahmen auf.
In einer vierten Alternative schließlich werden die Strahlungsanteile der LED-Farben durch Messen der Gesamtstrahlung aller LED-Farben mit Lichtsensoren unterschiedlicher spektraler Empfindlichkeit bestimmt. Vorraussetzung hierfür ist, dass die Anzahl der Lichtsensoren der Anzahl der verwendeten LED-Farben entspricht. Vorteil dieser Variante ist, dass kein zusätzlicher, den Beleuchtungsbetrieb störender Arbeitsschritt zur Erfassung der Strahlungsanteile erforderlich ist, sondern die Strahlungsanteile kontinuierlich im Betrieb des Scheinwerfers ermittelt werden können.
Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen soll die grundlegende Struktur des erfindungsgemäßen LED-Scheinwerfers, die Einstellung der Farbcharakte- ristika und Farbtemperaturen sowie die Steuerung der Farbintensitäten im Betrieb des LED-Scheinwerfers näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer aus einem Array von steuerbaren LED-
Modulen zusammengesetzten lichtabgebenden Fläche eines Scheinwerfers mit Messeinrichtung;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf ein LED-Modul mit einer gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED, deren Leuchtstoffschicht mehrere Farb- LEDs überdeckt;
Fig. 3 einen Schnitt durch das LED-Modul gemäß Fig. 2 entlang der Linie Ill-Ill;
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf ein LED-Modul mit einer gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED, deren Leuchtstoffschicht auf die Leuchtstoff-LED begrenzt ist und nicht angrenzende Farb-LEDs überdeckt; ;
Fig. 5 einen Schnitt durch das LED-Modul gemäß Fig. 4 entlang der Linie V-V;
Fig. 6 die relativen Wellenlängenspektren für blaue Farb-LEDs, grüne Farb-
LEDs, amber- oder bernsteinfarbene Farb-LEDs und rote Farb-LEDs so- wie für gelb-grüne Leuchtstoff-LEDs;
Fig. 7 - 8 die relativen Wellenlängenspektren von optimierten LED-Kombinationen für Film- und Videoaufnahmen mit warmweißer bzw. tageslichtweißer Farbtemperatur;
Fig. 9A einen Schnitt durch einen LED-Scheinwerfer mit einer Messeinrichtung, bei dem von seitenemittierenden LEDs abgegebenes Licht durch eine Lichtleitplatte gemischt wird;
Fig. 9B einen Schnitt durch den LED-Scheinwerfer der Fig. 9A entlang der Linie A-B;
Fig. 10A- 1OC ein Flussdiagramm zur Farbeinstellung und Farbregelung eines LED- Scheinwerfers;
Fig. 11 - 13 Flussdiagramme für verschiedene Varianten zur Intensitätsmessung der
LEDs;
Fig. 14 ein Flussdiagramm zur Ermittlung und Kalibrierung von Farbkorrekturfaktoren;
Fig. 15 ein Flussdiagramm zur Ermittlung und Kalibrierung von Helligkeitskennlinien;
Fig. 16 ein Flussdiagramm zur Emulation von Farbfiltern;
Fig. 17A ein erstes Ausführungsbeispiel eines LED-Scheinwerfers mit Messeinrichtung in Draufsicht;
Fig. 17B einen Schnitt durch den LED-Scheinwerfer der Fig. 17A entlang der Linie A-B;
Fig. 18A ein zweites Ausführungsbeispiel eines LED-Scheinwerfers mit Messeinrichtung in Draufsicht;
Fig. 18B einen Schnitt durch den LED-Scheinwerfer der Fig. 18A entlang der Linie
A-B;
Fig. 19A ein drittes Ausführungsbeispiel eines LED-Scheinwerfers mit Messeinrichtung in Draufsicht;
Fig. 19B einen Schnitt durch den LED-Scheinwerfer der Fig. 19A entlang der Linie
A-B;
Fig. 2OA ein viertes Ausführungsbeispiel eines LED-Scheinwerfers mit Messeinrichtung in Draufsicht;
Fig. 2OB einen Schnitt durch den LED-Scheinwerfer der Fig. 2OA entlang der Linie
A-B;
Fig. 21 A ein fünftes Ausführungsbeispiel eines LED-Scheinwerfers mit Messein- richtung in Draufsicht;
Fig. 21 B einen Schnitt durch den LED-Scheinwerfer der Fig. 21 A entlang der Linie
A-B.
Fig. 22 die relativen Wellenlängenspektren für blaue Farb-LEDs, rote Farb-LEDs sowie für gelb-grüne Leuchtstoff-LEDs;
Fig. 23 - 24 die relativen Wellenlängenspektren von optimierten LED-Kombinationen für Film- und Videoaufnahmen mit warmweißer bzw. tageslichtweißer Farbtemperatur;
Fig. 25 die relativen Wellenlängenspektren für tageslichtweiße und warmweiße
Leuchtstoff-LEDs sowie für blaue, grüne, gelbe und rote Farb-LEDs;
Fig. 26 das Gamut des Scheinwerfers für zwei unterschiedliche Kombinationen von LEDs und
Fig. 27 den die Dimmcharakteristik darstellende Farbtemperatur-Helligkeits-
Verlauf einer Glühlampe.
Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf die lichtabgebende Fläche bzw. LED- Platine 1 eines Scheinwerfers, die ein Array von LED-Modulen 3 in Reihen und Spalten enthält, die einzeln oder in Gruppen mit einer Steuereinrichtung 2 verbunden sind, die beispielsweise die den einzelnen LED-Modulen 3 oder Gruppen von LED-Modulen zuge- führte elektrische Leistung variiert. Dies kann durch eine Variation des den LED-Modulen zugeführten Stroms mittels einer Pulsweitenmodulation (Frequenz > 10 kHz, um Belichtungsschwankungen bei high speed Aufnahmen zu vermeiden) oder durch die Veränderung der DC-Stromstärke mittels Änderung von Widerstandswerten oder dergleichen erfolgen.
Zur Erfassung des von den LED-Modulen 3 abgegebenen Lichtstromanteils ist eine Messeinrichtung 7 mit einer lichtempfindlichen Fläche vorgesehen, in die ein repräsentativer Anteil jeder LED-Farbe eingekoppelt wird. Dazu ist die Messeinrichtung 7 beispielsweise über einen dünnen Lichtleiter mit einem nach oben verspiegelten weißen Diffusorplättchen verbunden, welches über einem Monitor-LED-Modul an einer thermisch repräsentativen Stelle der LED-Module angeordnet ist. Das Diffusorplättchen erhält Strahlung von jeder LED-Farbe und koppelt diese in den Lichtleiter ein. Ein schemati- scher Schnitt durch eine entsprechende Anordnung eines Lichtleiters 8 oder alternativer Anordnungen des Sensors ohne Verwendung eines Lichtleiters sind in den Fig. 9a, 9b sowie den Fig. 17a bis 21b dargestellt.
Eine Messung der emittierten Gesamtfarbe der LED-Module 3 erfolgt entweder fortlaufend oder in vorgegebenen Zeitintervallen, um eine Änderung von Umgebungsparametern wie der Umgebungstemperatur und alterungsbedingte Änderungen der LED-Module 3 fortlaufend zu berücksichtigen. Werden hierbei Abweichungen vom eingestellten Sollfarbort festgestellt, so können entweder in vorgegebenen Zeitintervallen oder manuell ausgelöst die individuellen Intensitäten der LED-Farben der LED-Module gemessen werden und die Farbe nachgeregelt werden.
In den Fig. 2 und 4 ist eine schematische Draufsicht auf verschiedene LED-Module 3 und 31 sowie in den Fig. 3 und 5 ein Schnitt durch die LED-Module 3 und 3' gemäß Fig. 2 und 4 entlang der Linie IM-III bzw. V-V dargestellt.
Das in der Fig. 2 in einer schematischen Draufsicht dargestellte LED-Modul 3 enthält mittig einen Chip 40 einer gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED 4, um den mehrere
Farb-LEDs 61 bis 64 angeordnet sind, von denen sechs Farb-LEDs 62 bis 64 der WeI-
lenlängen grün bis rot um den Chip 40 der gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED 4 gruppiert sind. Sie können dabei, müssen aber nicht unmittelbar an den Chip 40 angrenzen. Die Leuchtstoffschicht 41 der gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED 4 überdeckt sowohl den Chip 40 der gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED 4 als auch die Farb- LEDs 62 bis 64. Außerhalb der Leuchtstoffschicht 41 sind weitere, ausschließlich blaue oder cyanfarbige Farb-LEDs 61 angeordnet, so dass deren Strahlung die Leuchtstoffschicht 41 nicht zu Sekundäremissionen anregen kann und damit die Strahlung der blauen bzw. cyanfarbigen Farb-LED 61 unabhängig von der Strahlung der Leuchtstoff-LED 4 sowie der Strahlung der farbigen LEDs 62 bis 64 eingestellt werden kann.
Zur Funktionsweise wird folgendes angemerkt. Die Leuchtstoff-LED 4 besteht aus einem blauen LED-Chip 40, welcher von der Leuchtstoffschicht 41 überdeckt ist. Die vom LED- Chip 40 emittierte blaue Strahlung regt den Leuchtstoff zu längerwelliger (z.B. gelbgrüner) Sekundäremission an. Die Gesamtfarbe der Leuchtstoff-LED 4 ist die Mischfarbe des blauen Lichtanteils, welches den Leuchtstoff unverändert passiert, sowie der Farbe des in längerwellige Strahlung konvertierten Lichts. Der Farbort (Normfarbwertanteile x, y) des von der Leuchtstoff-LED 4 emittierten Lichts kann in Abhängigkeit der Wahl des Leuchtstoffmaterials sowie dessen Schichtdicke variiert werden und befindet sich in der Normfarbtafel auf der Verbindungsgeraden zwischen den beiden Farborten der blauen Primärstrahlung und der Sekundärstrahlung des Leuchtstoffes.
Als Leuchtstoffmaterial kann beispielsweise Phosphor oder eine Phosphormischung mit einer gelben oder gelb-grünen Farbgebung verwandt werden. Der Farbort und die Farbtemperatur der Leuchtstoff-LED 4 kann dabei je nach Schichtdicke des als Leuchtstoff- schicht 41 aufgebrachten Phosphors bzw. der Phosphormischung variieren von gelb, gelb-grün, warmweiß über neutralweiß bis hin zu tageslichtweiß mit einer Farbtemperatur von 50000K.
Abhängig von der aufgebrachten Leuchtstoffschicht ist somit eine Leuchtstoff-LED 4 mit einem Farbort und einer Farbtemperatur zwischen gelb und tageslichtweiß herstellbar und für den Scheinwerfer verwendbar. Eine solche Leuchtsstoff-LED wird hierin allgemein als gelb-grüne oder weiße Leuchtsstoff-LED 4 bezeichnet.
Die spektralen Strahlungsanteile des von den grünen, gelben, amberfarbenen und/oder roten LEDs 62-64 emittierten Lichts liegen oberhalb des Anregungsspektrums des
Leuchtstoffs und werden aus diesem Grunde nicht vom Leuchtstoff absorbiert und in
längerwellige Strahlung konvertiert. Die Strahlung dieser LEDs wird somit spektral durch den Leuchtstoff nicht verändert. Lediglich bei grünen LEDs wird ein geringer Anteil des kurzwelligen Spektrums vom Leuchtstoff in längerwellige (gelb-grüne) Strahlung konvertiert. Da der konvertierte Anteil günstig zur spektralen Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges liegt, erhöht dieser Effekt die Lichtausbeute der grünen LEDs leicht, wobei keinerlei negative Effekte wie Verschlechterung der Farbwiedergabe auftreten. Grüne Farb-LEDs können somit ebenfalls unter die Leuchtstoffschicht angeordnet werden.
Die Farb-LEDs 62-64 befinden sich somit zwar unter der Leuchtstoffschicht, sind aber aufgrund ihres quasi unveränderten, schmalbandigen LED-Spektrums keine Leuchtstoff- LEDs, sondern Farb-LEDs.
Die von den blauen bzw. cyanfarbenen LEDs 61 emittierte Strahlung fällt dagegen in ihrer spektralen Zusammensetzung noch in das Anregungsspektrum gelb-grüner Leuchtstoffe. Diese Farb-LEDs können deshalb nicht unter der Leuchtstoffschicht mit angeordnet werden, da deren Strahlung spektral durch den Leuchtstoff zu stark verändert würde. Je nach räumlicher Anordnung der blauen oder cyanfarbenen Chips 61 kann eventuell ein vernachlässigbarer, seitlich vom Chip austretender Lichtstromanteil auf die Leucht- stoffschicht treffen und in längerwellige, gelb-grüne Strahlung konvertiert werden (vgl. Fig. 6). Dieser Effekt ist aber aus den gleichen Gründen wie für die grüne LED mit keinerlei Nachteilen für Effizienz bzw. Farbqualität der Gesamtstrahlung verbunden.
In einer alternativen Ausführungsform des Moduls 3' gemäß den Fig. 4 und 5 ist der Chip 40 einer gelb-grünen oder weißen Leuchtstoff-LED 4 ebenfalls zentral angeordnet und von mehreren Farb-LEDs 61 - 64 umgeben. In diesem Fall sind ebenso wie die blauen bzw. cyanfarbenen LEDs 61 auch die weiteren Farb-LEDs 62-64 nicht von der Leuchtstoffschicht 41 der Leuchtstoff-LED überdeckt; diese erstreckt sich allein über dem Chip 40. Um eine Vorkollimation des von den LEDs abgegebenen Lichts zu bewirken, können die einzelnen LEDs in Mikroreflektoren, auch „cups" oder „cavities" genannt, eingebettet werden, welche vorzugsweise versilbert sind, um Lichtverluste durch Absorption zu minimieren.
Die Verwendung von vier farblich unterschiedlichen Farb-LEDs 61-64 in den Figuren 2 und 4 ist nur beispielhaft zu verstehen; es können auch eine andere Anzahl unterschiedlicher LEDs eingesetzt werden und/oder diese können in anderer Weise angeordnet
sein. Dabei ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, um eine zentrale Leuchtstoff-LED einer Kantenlänge von beispielsweise 1 mm vier blaue Farb-LEDs, 4 grüne Farb-LEDs, 2 amberfarbene Farb-LEDs und 6 rote Farb-LEDS anzuordnen. Dabei sind die grünen, amberfarbenen und roten Farb-LEDs möglichst gleichmäßig um die zentrale Leuchtstoff-LED verteilt, beispielsweise durch Anordnung auf zwei konzentrischen Kreisen um die Leuchtstoff-LED. Auch können andere Farben verwendet werden, wobei allerdings stets die blaue bzw. cyanfarbene LED 61 außerhalb der Leuchtstoffschicht der Leuchtstoff-LED angeordnet ist.
Fig. 6 zeigt die Wellenlängenspektren für blaue Farb-LEDs 61 (B), grüne Farb-LEDs 62 (G), amber- oder bernsteinfarbene Farb-LEDs 63 (A) und rote Farb-LEDs 64 (R) sowie für eine gelb-grüne Leuchtstoff-LED (Y) eines LED-Moduls und die Fig. 7 und 8 Wellenlängenspektren für zwei optimierte LED-Kombinationen, bei denen bei passender warm- oder tageslichtweißer Farbtemperatur der Gesamtstrahlung und ausgezeichneter Farb- widergabe die volle Mischlichtfähigkeit bei einer Verwendung für Film- und Videoaufnahmen gewährleistet ist. Dabei ist beim Spektrum der blauen LED zu erkennen, dass ein geringer Lichtstromanteil vom benachbarten Leuchtstoff in längerwellige Strahlung konvertiert wird.
In zwei Ausführungsbeispielen werden die vorstehend genannten LED-Farben in Kombination mit einer gelb-grünen Leuchtstoff-LED verwendet, deren Peakwellenlängen gemäß Fig. 6 bei den folgenden Wellenlängen λ liegen:
Peakwellenlänge λ Farb-LED (nm)
Blau 461
Grün 522
Amber 631
Rot 646
Leuchtstoff-LED
Gelb-grün 563
Bei den beiden Ausführungsbeispielen handelt es sich um zwei LED-Kombinationen für die Einstellungen „Tungsten" und „Tageslicht", wobei die optimierten LED-Kombinationen die vorstehend genannten LED-Farben blau, grün, amber, rot und eine gelb-grüne Leuchtstoff-LED enthalten.
Ein für Film- und Videoaufnahmen optimiertes LED-Modul für die Einstellungen „Tungsten" und „Tageslicht" setzt sich aus den folgenden Lichtstromanteilen der vorstehend angegebenen LED-Farben und deren Peakwellenlängen zusammen. Diese LED- Kombination gewährleistet einen hohen Lichtstrom-Ausnutzungsfaktor von > 85 % für die Einstellungen Tungsten bzw. Tageslicht.
LED-Farbe Tungsten Tageslicht
Blau 3.4% 10.5%
Grün 0.2% 10.4%
Amber 7.4% 5.9%
Rot 4.1% 0.0%
Gelb-grün 84.8% 73.2%
Summe 100.0% 100.0%
Daraus ergibt sich eine Farbtemperatur von 5732 K bei einem Farbwiedergabeindex CRI von 93 für die Einstellung „Tageslicht", deren Wellenlängenverteilung in Fig. 7 darge- stellt ist, und eine Farbtemperatur von 3215 K bei einem Farbwiedergabeindex CRI von 96 für die Einstellung „Tungsten", deren Wellenlängenverteilung in Fig. 8 dargestellt ist.
Aus der Farbtemperatur, dem Farbwiedergabeindex CRI, der spektralen Strahlungsverteilung der Lichtquelle, den spektralen Empfindlichkeitsfunktionen von auf „Tungsten" bzw. „Tageslicht" sensibilisierten Farbnegativ- und Farbpositivfilmen in Verbindung mit einer Xenonlampe als Projektionslichtquelle wird eine empirische Bewertungsgröße der Mischlichtfähigkeit ermittelt, die beide Ausführungsbeispiele als sehr geeignet für FiIm- und Videoaufnahmen ausweist.
Fig. 25 zeigt die Wellenlängenspektren für blaue Farb-LEDs 61 (B), grüne Farb-LEDs 62 (G), gelbe Farb-LEDs (Ye) und rote Farb-LEDs 64 (R) eines LED-Moduls sowie für eine tageslichtweiße Leuchtstoff-LED 4 (DL) und eine warmweiße Leuchtstoff-LED 4 (WW), die in einer weiteren Ausgestaltung in einem LED-Modul kombiniert werden können, wobei entweder eine tageslichtweiße oder eine warmweiße Leuchtstoff-LED mit den Farb- LEDs zusammen in einem LED-Modul angeordnet wird.
In vier Ausführungsbeispielen werden die vorstehend genannten LED-Farben in Kombination mit einer tageslichtweißen (DL) Leuchtstoff-LED bzw. einer warmweißen (WW) Leuchtstoff-LED verwendet, deren Peakwellenlängen gemäß Fig. 25 bei den folgenden Wellenlängen λ liegen (für die Leuchtstoff-LEDs werden anstelle der Peakwellenlängen die den Leuchtstoff-LEDs jeweils ähnlichsten Farbtemperaturen angegeben):
Peakwellenlänge λ (nm)
Farb-LED
Blau 461
Grün 522
Gelb 594
Rot 646
Leuchtstoff-LED Ähnlichste Farbtemperatur (Kelvin)
Tageslichtweiß 5370
Warmweiß 3170
Bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen handelt es sich um zwei LED-Kombinationen für die Einstellungen „Warmweiß" und „Tageslicht", wobei die optimierten LED-Kombinationen die vorstehend genannten LED-Farben blau, grün, gelb, rot und eine tageslichtweiße bzw. eine warmweiße Leuchtstoff-LED enthalten.
Ein für Film- und Videoaufnahmen optimiertes LED-Modul für die Einstellungen „Warm- weiß" und „Tageslicht" setzt sich dann aus den folgenden Lichtstromanteilen der vorstehend angegebenen LED-Farben und deren Peakwellenlängen zusammen:
Bei Verwendung einer tageslichtweißen Leuchtstoff-LED:
Lichtstromanteile
LED-Farbe warmweiß tageslichtweiß
BLAU 0 % 1 ,3 %
Tageslichtweiß 45 % 83 %
GRUEN 23 % 10 %
GELB 19 % 1 ,7 %
ROT 14 % 4 %
Summe 700 % 100 %
Daraus ergibt sich in der Einstellung „Warmweiß" eine Farbtemperatur von 3211 K bei einem Farbwiedergabeindex CRI von 92 und sehr guter Mischlichtfähigkeit mit Glühlampen bei Film- bzw. Videoaufnahmen und in der Einstellung „Tageslichtweiß" eine Färb-
temperatur von 5800 K bei einem Farbwiedergabeindex CRI von 93 und ebenfalls sehr guter Mischlichtfähigkeit mit Tages- bzw. HMI-Licht bei Film- bzw. Videoaufnahmen.
Bei Verwendung einer warmweißen Leuchtstoff-LED:
Lichtstromanteile
LED-Farbe warmweiß tageslichtweiß
BLAU 1,2 % 4,2 %
GRÜN 21 % 23 %
GELB 12,3 % 5,8 %
ROT 10,5 % 3 % warmweiß 55 % 64 %
Summe 100 % 100 %
Daraus ergibt sich in der Einstellung „Warmweiß" eine Farbtemperatur von 3198 K bei einem Farbwiedergabeindex CRI von 95 und sehr guter Mischlichtfähigkeit und in der Einstellung „Tageslichtweiß" eine Farbtemperatur von 5800 K bei einem Farbwiederga- beindex CRI von 94 und ebenfalls sehr guter Mischlichtfähigkeit.
Die Verwendung der LEDs mit den in Fig. 25 dargestellten Wellenlängenspektren in Kombination in einem LED-Modul bietet den Vorteil, dass sich ein großes Gamut ergibt, innerhalb dessen sich der Farbort der LED-Module einstellen lässt. Dieses ist in Fig. 26 veranschaulicht, die das Gamut Ga1 eines LED-Moduls mit einer Kombination von blauer, grüner, gelber und roter Farb-LEDs und einer warmweißen oder tageslichtweißen Leuchtstoff-LED sowie das Gamut Ga2 eines LED-Moduls mit einer Kombination von blauer, grüner, amberfarbener und roter Farb-LEDs und einer warmweißen oder tageslichtweißen Leuchtstoff-LED zeigt. Wesentlicher Vorteil des vergrößerten Gamuts Ga1 ist, dass das Gamut Ga1 den Planck'schen Kurvenzug P auch für die Einstellung sehr niedriger Farbtemperaturen unterhalb 2000K vollständig umfasst und dazu die Erzeugung weißen Lichts mit sehr guten Farbwiedergabeeigenschaften bei gleichzeitig sehr guter Mischlichtfähigkeit ermöglicht.
Dass mittels des Scheinwerfers der gesamte Planck'schen Kurvenzug P nachgebildet werden kann, kann z.B. für die Emulation der Dimmcharakteristik einer Glühlampe („Tungsten") genutzt werden, deren Farbtemperatur, wie in Fig. 27 gezeigt, abhängig ist von der Helligkeit (Luminanz) und insbesondere bei geringer Helligkeit niedrige Werte unterhalb 2000K annimmt. Um das Licht einer gedimmten Glühlampe nachzubilden, kann dann unter Verwendung eines LED-Moduls mit einer Kombination von blauer, grü-
ner, gelber und roter Farb-LED und einer warmweißen oder tageslichtweißen oder gelbgrünen Leuchtstoff-LED und unter Ausnutzung des großen Gamuts Ga1 die der gedimm- ten Helligkeit der nachzubildenden Glühlampe entsprechende niedrige Farbtemperatur eingestellt werden.
Denkbar ist in diesem Zusammenhang dann auch, in einem Dimmmodus des Scheinwerfers den Dimmverlauf einer Glühlampe oder einer anderen zu emulierenden Lampe nachzubilden, indem bei Variation der Helligkeit die Farbtemperatur des Scheinwerfers entsprechend der Dimmcharakteristik der Glühlampe oder der anderen Lampe ange- passt wird.
Unter Ausnutzung des großen Gamuts Ga1 ist es auch denkbar und vorteilhaft, den Scheinwerfer so auszubilden, dass eine beliebige, von einem Benutzer ausgewählte Lichtfarbe und/oder Lichtquelle eingestellt werden kann. Beispielsweise kann dann von einem Benutzer die Lichtfarbe 842 einer Leuchtstofflampe mit einer Farbtemperatur von 4200 K und einem Farbwidergabeindex CRI größer als 80 vorgegeben und von dem Scheinwerfer so nachgebildet werden, dass eine optimale Mischlichtfähigkeit bei FiIm- und Videoaufnahmen erreicht wird, somit Farbstiche bei Film- und Videoaufnahmen minimiert sind, um dann beispielsweise als einfach zu handhabendes Reportagelicht in Ge- bäuden eingesetzt zu werden.
Fig. 22 zeigt die für eine weitere Ausgestaltung verwendeten Wellenlängenspektren für blaue Farb-LEDs 61 (B), rote Farb-LEDs 64 (R) sowie für eine gelb-grüne Leuchtstoff- LED (Y) eines LED-Moduls und die Fig. 23 und 24 Wellenlängenspektren für zwei opti- mierte LED-Kombinationen.
In zwei Ausführungsbeispielen werden die vorstehend genannten LED-Farben in Kombination mit einer gelb-grünen Leuchtstoff-LED verwendet, deren Peakwellenlängen gemäß Fig. 22 bei den folgenden Wellenlängen λ liegen:
Farb-LED Peakwellenlänge λ (nm)
Blau 464
Rot 646
Leuchtstoff-LED
Gelb-grün 562
Bei den beiden Ausführungsbeispielen handelt es sich um zwei LED-Kombinationen für die Einstellungen „warmweiß" und „tageslichtweiß", wobei die optimierten LED- Kombinationen die vorstehend genannten LED-Farben blau, rot und eine gelb-grüne Leuchtstoff-LED enthalten.
Ein für Film- und Videoaufnahmen optimiertes LED-Modul für die Einstellungen „warmweiß" und „tageslichtweiß" setzt sich aus den folgenden Lichtstromanteilen der vorstehend angegebenen LED-Farben und deren Peakwellenlängen zusammen:
LED-Farbe Warmweiß Tageslicht
Blau 2.9% 8.1%
Rot 7.9% 1.8%
Gelb-grün 89.2% 90.1%
Summe 100.0% 100.0%
Es lassen sich folgende Ergebnisse erzielen: bei einer warmweißen Einstellung eine Farbtemperatur CCT = 3224 K bei einem Farbwiedergabeindex CRI = 93 und eine sehr gute Mischlichtfähigkeit; bei einer tageslichtweiße Einstellung eine Farbtemperatur CCT = 5470 K bei einem Farbwiedergabeindex CRI = 87 und eine gute Mischlichtfähigkeit. Die Wellenlängenverteilung der Einstellung „Tageslicht" ist in Fig. 23 dargestellt und die Wellenlängenverteilung der Einstellung „Warmweiß" in Fig. 24.
Die Ausgestaltung der Fig. 22 bis 24 weist den Vorteil einer einfachen Ausbildung auf, da sie aus nur 3 LED-Farben besteht (gelb-grüne Leuchtstoff-LED, blau und rot). Bei geringen Kompromissen für die tageslichtweiße Einstellung beim Farbwiedergabeindex (87 statt größer/gleich 90) und nur guter statt sehr guter Mischlichtfähigkeit stellt sie als 3er- Kombination ein sehr einfaches und somit kostengünstigeres System dar.
Fig. 17a bis 21b zeigen LED-Scheinwerfer mit möglichen Positionierungen des Lichtsensors (Lichtsensor, V(λ)-Sensor, RGB-Sensor oder Farbmessgerät).
Die Strahlformung erfolgt beispielsweise mittels mikrooptischer Elemente wie mikrooptisch strukturierter Platten für Softlight-Scheinwerfer oder Linsen für Spotlight- Scheinwerfer, gegebenenfalls in Verbindung mit Mikroreflektoren, in welche die LEDs eingebetten sind.
Weitere Merkmale des Scheinwerfers können sein, dass die Farbe online mit einem Farbmessgerät gemessen und nachgeregelt wird, um thermische und Alterungseffekte zu kompensieren.
Eine zu diesem Zweck vorgesehene Steuer- oder Regeleinrichtung enthält mindestens eine vorzugsweise auf eine konstante Temperatur geregelte Messeinrichtung 7, welche Licht von einem weißen Diffusorplättchen 9 erhält, welches zwischen der lichtabgebenden Fläche und der Front- oder Rückseite des Scheinwerfers angeordnet ist, und beispielsweise von den LEDs eines oder zweier Monitor-LED-Modulen, welche sich an einer thermisch repräsentativen Stelle befinden, beleuchtet wird. Um einfallendes Umgebungslicht für die Messung auszuschalten, ist das Diffusorplättchen 9 nach oben verspiegelt. Das auf das Diffusorplättchen 9 einfallende Licht wird dann auf die Messeinrichtung 7 weitergeleitet, die beispielsweise als Farbmessgerät, RGB-Sensor, V(λ)-Sensor oder Lichtsensor ausgebildet sein kann.
Konkret ist in einem ersten Ausführungsbeispiel der Figuren 17a, 17b eines der auf der LED-Platine 1 angeordneten LED-Module 3 als Monitor-LED-Modul 3" vorgesehen. Auf der Unterseite einer Scheibe 10 ist das Diffusorplättchen 9 angeordnet. Es weist eine Verspiegelung 91 sowohl nach oben als auch zur Seite auf. Durch die Verspiegelung 91 wird einfallendes Umgebungslicht für eine Messung ausgeschaltet. Das Diffusorplättchen 9 ist mit einem Lichtleiter 8'gekoppelt, der mit der Messeinrichtung 7 verbunden ist, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in einem Randbereich der LED-Platine 1 angeordnet ist. Die Scheibe 10 ist bevorzugt als transparente Scheibe oder als Streuscheibe ausgebildet und kann eine Mikrostruktur zur Strahlformung des von den LED-Modulen 3 ausgesandten Lichts besitzen. Das Diffusorplättchen 9 ist beispielsweise aus PTFE hergestellt.
Das von dem Monitor-LED-Modul 3" ausgestrahlte Licht beleuchtet das Diffusorplättchen 9 und wird von diesem mittels des Lichtleiters 8' auf die Messeinrichtung 7 geleitet. Die Verspiegelung 91 verhindert, dass einfallendes Umgebungslicht bei der Messung berücksichtigt wird.
In dem Ausführungsbeispiel der Figuren 18a, 18b sind zwei Monitor-LED-Module 3" vorgesehen. Die Messeinrichtung 7 befindet sich zwischen diesen Monitor-LED-Module 3" auf der LED-Platine 1. Das Diffusorplättchen 9 befindet sich wiederum auf der Unterseite einer Deck- oder Streuscheibe 10 und weist angrenzend an die Scheibe 10 eine Verspiegelung 91 auf. Bei dieser Ausgestaltung wird das von den Monitor-LED-Modulen 3"
ausgestrahlte Licht von dem Diffusorplättchen 9 reflektiert und von der Messeinrichtung 7 direkt erfasst. Dabei kann sich über der Messeinrichtung 7 ein in Richtung des Diffusorplättchen 9 offenes Gehäuse zur Aperturanpassung befinden. Die Höhe eines solchen Gehäuses ist so gestaltet, dass die Apertur der Messvorrichtung bzw. des Sensors 7 auf das Diffusorplättchen 9 abgestimmt ist und seitlich einfallendes Licht abgeschattet wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 19a, 19b ist ähnlich wie bei dem Ausführungsbeispielen der Figuren 18a, 18b die (bevorzugt als Sensorchip ausgebildete) Messvorrichtung 7 neben einem Monitor-LED-Modul 3" auf der LED-Platine 1 angeordnet. Die Messvorrichtung 7 wird direkt durch vom Diffusorplättchen 9 reflektiertes Licht beleuchtet. Bei dieser Ausgestaltung ist keine Streu- oder Deckscheibe vorhanden. Das Diffusorplättchen 9 befindet sich in einer Messfensterkapsel 11 , die vorzugsweise lichtdicht ausgebildet ist und hierzu beispielsweise innen weiß oder verspiegelt ist. Das Diffusorplättchen weist wiederum auf der dem Sensor 7 abgewandten Seite eine Spiegel- schicht auf. Die Messfensterkapsel 11 ist über dem Monitor-LED-Modul 3" und der Messvorrichtung 7 auf die LED-Platine 1 aufgesetzt.
Bei der Ausgestaltung der Figuren 20a, 20b befindet sich ein Monitor-LED-Modul 3" auf einer thermisch repräsentativen Stelle auf der Rückseite der LED-Platine 1. Die Messvor- richtung 7 befindet sich bei dieser Ausgestaltung in einer Messfensterkapsel 11 ', die ü- ber dem Monitor-LED-Modul 3" angeordnet ist. Das Monitor-LED-Modul 3" beleuchtet die Messvorrichtung 7 direkt. Die Messfensterkapsel 11' ist bevorzugt lichtdicht und hierzu innen weiß, schwarz oder verspiegelt ausgebildet. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass sie für den Benutzer unsichtbar ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Licht des Monitor-LED-Moduls 3" nicht zur Nutzstrahlung des Scheinwerfers beiträgt. Das Monitor-LED-Modul kann daher unabhängig von den anderen LED-Modulen verschaltet werden und zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine Messung der aktuellen LED- Lichtstromanteile durchgeführt werden, ohne dass hierdurch störende Helligkeitsschwankungen während laufender Film- oder Videoaufnahmen auftreten könnten.
In dem Ausführungsbeispiel der Figuren 21a, 21b befindet sich die Messeinrichtung 7 ebenfalls auf der Rückseite der LED-Platine 1. Die Messvorrichtung 7 wird analog der Figur 19a, 19b über das von einem Diffusorplättchen 9 in einer Messfensterkapsel 11 ' reflektierte Licht beleuchtet. Die Messvorrichtung 7 befindet sich dabei neben dem Moni- tor-LED-Modul 3" auf der Unterseite der LED-Platine 1 und innerhalb der Messfensterkapsel 11'. Letztere ist wiederum lichtdicht ausgebildet.
Eine weitere Ausführungsform zeigen die Figuren 9a, 9b. Bei dieser Ausgestaltung sind die LEDs 5 als seitenemittierende (side-emitting) LEDs ausgebildet. Bevorzugt ist eine Anordnung mit fünf Gruppen bestehend aus side-emitting LEDs vorgesehen, wobei eine LED Gruppe aus weißen Leuchtstoff-LEDs und vier LED Gruppen aus Farb-LEDs beste- hen. Jede der fünf Gruppen besteht also aus side-emitting LEDs einer bestimmten Farbe. Die Lichtstromanteile der fünf Farben der side-emitting LEDs werden jeweils gruppenweise angesteuert, um die gewünschte Farbe bzw. Farbtemperatur einstellen zu können.
Beispielsweise sind 11 mal 17 side-emitting LEDs, also 187 Stück vorgesehen, die wie folgt auf fünf Farben aufgeteilt sind: 17 cyanfarbene Farb-LEDs mit einem Peak bei 501 nm, 32 grüne Farb-LEDs mit einem Peak bei 522 nm, 103 tageslichtweiße Leuchtstoff- LEDs, 24 gelbe Farb-LEDS mit einem Peak bei 593 nm und 11 rote Farb-LEDs mit einem Peak bei 635 nm.
Das von den side-emitting LEDs 5 austretende Licht wird in eine Lichtleitplatte 12 eingekoppelt, welche durch Mehrfachreflektionen eine Lichtmischung und somit eine gleichmäßig leuchtende und farblich homogene Fläche erzeugt. Die Lichtleitplatte 12 weist nach unten eine Verspiegelung oder eine hoch reflektierende optische Schicht 13 auf. Auch sind seitliche Verspiegelungen 14 vorgesehen, um Lichtverluste durch seitlich austretendes Licht zu vermeiden. Nach oben kann die Lichtleitplatte 12 entweder klar oder mit einer optischen Mikrostruktur zur gezielten Strahllenkung (nicht dargestellt) ausgebildet sein.
In die Lichtleitplatte 12 und die reflektierende untere Schicht 13 sind Bohrungen 15 für die LEDs 5 eingebracht, die allerdings nicht durchgehend ausgeführt sind. Die Bohrungen 15 weisen an ihrer Oberseite Anschrägungen 151 auf, die bewirken, dass ein nach oben austretende Strahlungsanteil der LEDs 5 ebenfalls seitlich in die Lichtleitplatte 12 eingekoppelt und damit die Homogenität weiter verbessert wird.
In die umlaufende Verspiegelung 14 ist eine kleine Öffnung 16 eingebracht, in welcher der Sensorchip 7 angeordnet wird. Dieser erfasst somit die Intensität aller LEDs.
Für die Steuerung und Regelung genügt es, wenn der Sensor 7 bei jeder Ausführungs- form je LED-Farbe einen konstanten Lichtstromanteil erhält, welcher direkt proportional zum Gesamtlichtstromanteil der LED-Farbe des Scheinwerfers ist. Über die Kalibrierung des Scheinwerfers (s. Fig. 14, Flussdiagramm Kalibrierung) werden je Farbe die erfor-
derlichen Intensitäts-Korrekturfaktoren und Dimmcharakteristiken ermittelt und für jeden Scheinwerfer im internen Speicher abgelegt.
Die Messung der einzelnen LED-Farben kann manuell ausgelöst werden und eine opti- sehe und/oder akustische Signaleinrichtung die Abweichung der aktuellen Einstellung von einem vorgegebenen Sollwert angeben.
Vorzugsweise wird die gewünschte Farbtemperatur und/oder der gewünschte Farbort und/oder eine Emulation von vorgesetzten Farbkorrekturfiltern mittels eines User- Interface eingegeben.
Die Farbkorrektur kann auch in Form einer Eingabe von .plus/minus Green' für Farbverschiebungen entlang der Juddschen Geraden oder einer Eingabe eines CTO- bzw. CTB- Wertes für Farbverschiebungen entlang des Planckschen Kurvenzugs erfolgen und durchgeführt werden. Die Vorgabe eines CTO-Wertes (CTO: Color Temperature Orange) bedeutet hierbei eine Verringerung der ähnlichsten Farbtemperatur, ein CTB-Wert (CTB: Color Temperatur Blue) hingegen eine Erhöhung der ähnlichsten Farbtemperatur. Diese Werte dienen in der Regel zur Spezifikation von Farbkorrekturfiltern und werden von Herstellern typischer Farbkorrekturfilter mit angegeben.
Das in den Figuren 10a bis 10c dargestellte Flussdiagramm eines Programms zur Farbeinstellung und -regelung eines LED-Scheinwerfers beginnt nach dem Start 100 mit einer Initialisierung 101 zur Intensitätsmessung der LED-Farben, die nach einem der nachfolgenden, in den Fig. 11 bis 13 dargestellten Flussdiagramme durchgeführt und beispiels- weise entsprechend dem Flussdiagramm gemäß Fig. 11 einzeln und jeweils zu 100 % gemessen werden. Anschließend werden im Programmschritt 102 die Kalibrierfaktoren kX, kY, kZ aus einem EEPROM-Speicher eingelesen und daran anschließend wird der Benutzer im Schritt 103 aufgefordert, die Soll-Farbtemperatur Tsoll einzugeben.
In dem nachfolgenden Schritt 104 werden die Soll-Helligkeitsanteile für die Einstellungen „Tungsten" und „Tageslicht" aus dem EEPROM-Speicher eingelesen und daran anschließend die Soll-Helligkeitsanteile der LED-Farben für den Zielfarbort mit den Koordinaten xsoll, ysoll als Funktion der Soll-Farbtemperatur Tsoll im Programmschritt 105 berechnet.
In dem Berechnungsverfahren 106 wird zunächst der Zielfarbort mit den Koordinaten x und y als Funktion der Soll-Farbtemperatur Tsoll bestimmt und anschließend eine lineare Interpolation der Grundmischungen für „Tungsten" und „Tageslicht" auf den durch die Koordinaten x und y bestimmten Zielfarbort durchgeführt.
Da die beiden Grundmischischungen für warmweiß und tageslichtweiß (ca. 3200 K und 5600 K) exakt auf Planck berechnet werden können, treten bei einer linearen Interpolation zwischen diesen beiden Farbörtern geringe Abweichungen vom Planckschen Kurvenzug auf, die desto größer sind, je weiter die Farbtemperatur von einer der beiden Grundmischungen entfernt ist. Allerdings betragen die Abweichungen maximal Δy = 0,006 und somit maximal 2 Schwellwerteinheiten und können somit vernachlässigt werden, zudem diese maximalen Abweichungen in einem für Film- und Videoaufnahmen uninteressanten Farbtemperaturbereich um die 4000 K....4500 K auftreten.
Im nächsten Schritt 107 wird entschieden, ob eine Farbkorrektur mit Filtern emuliert werden soll und bei einer Bestätigung im Schritt 108 die für den neuen Zielfarbort xsoll, ysoll ermittelten Soll-Helligkeitsanteile der LED-Farben berechnet. Es schließt sich ein Programmschritt 109 zur Berechnung der Korrekturfaktoren kX, kY und kZ für die eingestellte Farbmischung an und daran anschließend werden im Schritt 110 die Kennlinien für jede LED-Farbe eingelesen.
Nach einer Berechnung der Soll-Ansteuersignale der LED-Farben für xsoll, ysoll aus den ■ Soll-Helligkeitswerten und den Kennlinien für jede LED-Farbe (Schritt 111) unter Berücksichtigung der bei der Initialisierung gemessenen maximalen Helligkeiten für jede LED- Farbe für maximale Helligkeitsaussteuerung (Block 112) werden die LEDs im Programmschritt 113 mit Soll-Ansteuersignalen aktiviert und im Schritt 114 die Farbwerte RO, GO, BO der Gesamtstrahlung gemessen.
Daran schließt sich im Programmschritt 115 eine Berechnung der Normfarbwerte
XO = kX * RO YO = kY * GO ZO = KZ * BO
sowie der Normfarbwertanteile für die Koordinaten xθ und yθ des Farbortes
xθ = f(X0, YO, ZO) yθ = f(XO, YO, ZO)
als Funktion der Normfarbwerte XO, Yo und ZO an.
Im nachfolgenden Programmschritt 116 wird entschieden, ob der Farbartabstand zwi- sehen xθ, yθ einerseits und xsoll, ysoll größer ist als ein vorgegebener Schwellwert. Ist dies der Fall (JA), so wird zum Schritt 121 gesprungen und eine Warnung „Farbabweichung" ausgegeben. Ist dies nicht der Fall, so werden im Schritt 117 die Werte Rt, Gt und Bt gemessen und daraus im Programmschritt 118 Normfarbwerte Xt, Yt und Zt sowie Normfarbwertanteile xt und yt berechnet.
Wird bei dem sich anschließenden Entscheidungsblock 119 auf einen Abbruch des Programms entschieden, springt das Programm zum Ende 125. Andernfalls wird im Schritt 120 entschieden, ob der Farbartabstand zwischen den Normfarbwertanteile für die Koordinaten xθ und yθ des Farbortes einerseits und den Normfarbwertanteile xt, yt größer als ein vorgegebener Schwellwert ist. Trifft dies zu (JA), so erfolgt ebenfalls die Warnung „Farbabweichung" im Schritt 121. Ist dies nicht der Fall (NEIN), so springt das Programm zurück zum Schritt 1 17 und durchläuft nach einer Messung der Werte Rt, Gt und Bt erneut die vorstehend beschriebene Schleife.
Nach Abgabe der Warnung „Farbabweichung" wird im Programmschritt 122 eine Entscheidung über eine Farbkorrektur getroffen, die bei einer Bejahung im Schritt 123 zu einer Intensitätsmessung der LED-Farben einzeln, subtraktiv oder gruppiert entsprechend den in den Fig. 11 bis 13 dargestellten Flussdiagrammen führt. Im Falle einer Verneinung springt das Programm zurück zum Schritt 117 und durchläuft nach einer Mes- sung der Werte Rt, Gt und Bt erneut die vorstehend beschriebene Schleife.
Nach einer Berechnung der erforderlichen Intensitätsdifferenzen für jede LED-Farbe erfolgt im letzten Programmschritt 125 eine Berechnung der korrigierten Soll- Ansteuersignale für jede der vorgegebenen LED-Farben.
Fig. 11 zeigt ein Flowchart für eine einzelne Intensitätsmessung der LEDs. Nach dem Start des Programms, z.B. im ersten Programmschritt 100 oder bei Start 200, werden die LED-Farben im Programmschritt 201 einzeln aktiviert und deren RGB- bzw. Intensitätswerte Ri, Gi und Bi im Programmschritt 202 gemessen. Im anschließenden Entschei- dungsblock 203 wird entschieden, ob alle vorgegebenen LED-Farben gemessen wurden. Wird dies verneint, so springt das Programm zurück zum Programmschritt 201. Nachdem sämtliche LED-Farben aktiviert und gemessen wurden, ist das Programm mit dem Programmschritt 204 beendet.
Bei dem in Fig. 12 dargestellten Flussdiagramm zur alternativen gruppierten Intensitätsmessung der Farb-LEDs wird nach dem Programmstart im Ausgangsschritt 300 und einer Initialisierung der Intensitätsmessung der einzelnen Farb-LEDs zu 100% im Programmschritt 301 (RMOO, GMOO, BM00) eine Gruppen-Aktivierung mit jeweils zwei oder drei LED-Farben gleichzeitig im Programmschritt 302 durchgeführt. Daran schließt sich im Programmschritt 303 eine Messung der RGB-Werte der Mischstrahlung Rm, Gm und Bm der LED-Gruppe an.
Anschließend erfolgt im Programmschritt 304 eine Berechnung der RGB-Werte der beteiligten LED-Farben #1 , #2, ggf. auch #3 gemäß den Gleichungen
Rm = k1*R1_100 + k2*R2_100 + k3*R3_100 Gm = k1*G1_100 + k2*G2_100 + k3*G3_100 Bm = k1*B1_100 + k2*B2_100 + k3*B3_100
R1 = k1*R1_100
G1 = k1*G1_100 B1 = k1*B1_100
R2 = k21*R2_100 G2 = k2*G2_100
B2 = k2*B2_100
R3 = k3*R3_100
G3 = k3*G3_100 B3 = k3*B3 100
Im Programmschritt 305 wird entschieden, ob alle LED-Farben in Gruppen gemessen wurden und entweder das Programm mit dem ENDE 306 abgeschlossen oder zum Programmschritt 302 zurückgesprungen.
Bei der Ausgestaltung der Fig. 22 bis 24 ist bei nur drei Farben das Verfahren für Farbmessung und eventuelle Regelschritte wesentlich einfacher realisierbar, da man nach einer Anfangsmessung beim Programmstart im Betrieb des Scheinwerfers aus dem RGB-Signal der Gesamtsrahlung eindeutig, analog der der Fig. 12 beschriebenen Gruppenaktivierung von bis zu 3 Farben gleichzeitig, die Lichtstromanteile der 3 LED-Farben bestimmen könnte. Im Falle von Abweichungen zum vorgegebenen Zielfarbort würde somit eine "Warnung" an den Benutzer entfallen, da das manuell oder automatisch ausgelöste "Blitzen" der einzelnen LED-Farben, um deren Lichtstromanteile zu bestimmen, umgangen werden könnte. Der Farbort könnte stattdessen sofort, ständig und ohne jegliche Störung für den Benutzer bzw. für die Kamera nachgeregelt werden.
Fig. 13 zeigt ein Flussdiagramm für eine subtraktive Intensitätsmessung der LEDs. Nach dem Programmstart (Start 400) und einer Aktivierung aller LEDs im Programmschritt 401 erfolgt eine Messung der RGB-Werte der Gesamtstrahlung Rg, Gg und Bg der RGB- Werte im Programmschritt 402. Nach einer einzelnen Deaktivierung jeweils einer LED- Farbe im Programmschritt 403 werden im Programmschritt 404 erneut die RGB- bzw. Intensitätswerte Rgi, Ggi, Bgi gemessen und anschließend im Programmschritt 405 die RGB-Daten der jewiligen LED-Farbe nach den Gleichungen
Ri = Rg - Rgi Gi = Gg - Ggi
Bi = Bg - Bgi
bestimmt. Diese Schleife wird nach dem Entscheidungsblock 406 so lange durchlaufen, bis festgestellt wird, dass alle LED-Farben gemessen wurden, so dass das Program- mende im Programmschritt 407 erreicht ist.
Fig. 14 zeigt ein Flussdiagramm zur Ermittlung der im Programmschritt 109 des Programms zur Farbeinstellung und -regelung eines LED-Scheinwerfers gemäß den Fig. 10a bis 10c verwendeten Farbkorrekturfaktoren für eine Kalibrierung.
Nach dem Programmstart 500 werden im Programmschritt 501 die LED-Farben einzeln und zu 100 % aktiviert. Anschließend werden im Programmschritt 502 deren RGB-Daten Ri, Gi, Bi mit einem integrierten RGB-Sensor und im Programmschritt 503 die Normfarbwerte Xi, Yi, Zi der LED-Farben mit einem externen Präzisionsmessgerät gemessen. Danach werden im Programmschritt 504 aus beiden Messungen die Kalibrierfaktoren für den Sensor nach den Gleichungen
kXi = Xi / Ri kYi = Yi / Gi kZi = Zi / Bi
berechnet. Diese Schleife wird nach der Entscheidung 505 solange durchlaufen, bis alle LED-Farben gemessen wurden und daran anschließend werden im Programmschritt 506 die Kalibrierfaktoren kXi, kYi und kZi in einem Speicher abgelegt und das Programm mit dem ENDE 507 abgeschlossen.
Fig. 15 zeigt ein Flussdiagramm zur Ermittlung von Kennlinien für die Helligkeit in Abhängigkeit vom Ansteuersignal zur Kalibrierung der LED-Module. Nach dem Start 600 des Programms wird für jede Farb-LED im Programmschritt 601 eine Variation des An- Steuersignals von 0 bis 100 % vorgenommen und die Helligkeit Gi in Abhängigkeit vom Ansteuersignal gemessen. Im Idealfall wird diese Kennlinie mit einem externen Sensor ermittelt. Nach einer Normierung der Kennlinie im Programmschritt 602 auf Gimax = 100 % wird diese Schleife nach der Entscheidung 603 so lange durchlaufen, bis sämtliche LED-Farben gemessen wurden. Daran anschließend werden im Programmschritt 604 die Kennlinien in der Form Gi = f (Ansteuersignal) im Speicher abgelegt und das Programm im Schritt 605 beendet.
Fig. 16 zeigt ein Flussdiagramm zur Emulation von Farbfiltern für eine Farbkorrektur der LED-Module wie sie im Programmschritt 108 des Programms zur Farbeinstellung und -regelung eines LED-Scheinwerfers eingesetzt wird.
Nach dem Start des Programms im Programmschritt 700 erfolgt im Programmschritt 701 eine Benutzereingabe der Farbkorrektur nach Auswahl eines oder mehrerer Farbfilter
(z.b. VT. minus green). Daran schließt sich im Programmschritt 702 ein Einlesen der spektralen Transmission(en) pi(λ)... pn(λ) der bzw. des ausgewählten Filters aus einem
Speicher an. Im Programmschritt 703 wird die Planck'sche Strahlungsverteilung für die eingestellte Farbtemperatur TSOLL nach der Funktion
SPIanck = f (T soll)
berechnet.
Anschließend werden im Programmschritt 704 die Normfarbwertanteile x, y des Filters bzw. der Filterkombination bei einer Durchleuchtung mit Planck'scher Strahlung der Farbtemperatur TSOLL nach den Gleichungen
Srel (λ) = P1 (λ) * ... * pn(λ) * SPIanck(λ)
X, Y1 Z = f (Srel) x, y = f (X, Y, Z)
berechnet. Schließlich erfolgt im Programmschritt 705 eine Berechnung der erforderlichen Helligkeitsanteile für die Einstellung des Farborts mit den Koordinaten x und y, wobei gemäß dem Programmschritt 706 eine Farbmischung den maximalen Beitrag der LED-Kombination für TSOLL enthält, um die Farbqualität der optimierten Mischung best- möglich aufrecht zu erhalten. Das Programm zur Emulation von Farbfiltern für eine Farbkorrektur der LED-Module ist mit dem Programmschritt 707 beendet.
Das in den Fig. 10a bis 10c dargestellte und vorstehend beschriebene Programm zur Farbeinstellung und -regelung eines LED-Scheinwerfers und der in den Fig. 11 bis 16 dargestellten und vorstehend beschriebenen Unterprogramme stellen nur eine Auswahl aus möglichen Programmen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Einsatz eines nach der Erfindung aufgebauten Scheinwerfers für Film- und Videoaufnahmen dar. Insbesondere können die beschriebenen Rechenschritte zur Ermittlung des Farborts aus einer Benutzereingabe, bei der die Farbtemperatur oder Farbkorrektur oder Filteremulation vorgegeben wird und anschließend hieraus die erforderlichen Helligkeitsanteile der LED-Farben ermittelt werden, einmalig außerhalb des Scheinwerfers bzw. dessen Steuereinrichtung durchgeführt werden und in Form von Tabellen im Speicher des Scheinwerfers bzw. dessen Steuereinrichtung hinterlegt werden. Die Tabellen können beispielsweise die erforderlichen Helligkeitsanteile der LED-Farben in Abhängigkeit des Farborts oder in Abhängigkeit der Farbtemperatur enthalten. Zudem können diese
Tabellen sowohl für farbwiedergabeoptimierte Einstellungen als auch zusätzlich für hel- ligkeitsoptimierte Einstellungen berechnet und im Speicher hinterlegt werden.
Bezugszeichenliste
1 LED-Platine
2 Steuereinrichtung (Mikroprozessor)
3, 3' LED-Module
3" Monitor-LED-Modul
4 gelb-grüne oder tageslicht- oder warmweiße Leuchtstoff-LED
5 seitenemittierende LED
7 Messeinrichtung
8, 8' Lichtleiter
9 Diffusorplättchen
91 Spiegelschicht des Diffusorplättchens
10 Deck- oder Streuscheibe
11 , 11' Meßfensterkapsel
12 Lichtleitplatte
13 reflektierende untere Schicht
14 umlaufende Verspiegelung
15 Bohrungen für LEDs
151 Anschrägungen der Bohrungen
16 Öffnung in umlaufender Verspiegelung
40 Chip der gelb-grünen oder tageslicht- oder warmweißen Leuchtstoff-LED
41 Leuchtstoffschicht der gelb-grünen oder tageslicht- oder warmweißen Leucht stoff-LED
61 blaue oder cyanfarbige Farb-LED
62 grüne Farb-LED
63 amber- oder bernsteinfarbene Farb-LED
64 rote Farb-LED
A Amberfarbene LED-Farbe
B Blaue LED-Farbe
DL Tageslichtweißer Leuchtstoff
G Grüne LED-Farbe
Ga1 , Ga2 Gamut
P Planck'scher Kurvenzug
R Rote LED-Farbe
Ye Gelbe LED-Farbe
Y Gelb-grüner Leuchtstoff
WW Warmweißer Leuchtstoff