Bodenreinigungsgerät
Die Erfindung betrifft ein Bodenreinigungsgerät mit einem unterseitig eine Reinigungsöffnung aufweisenden Gehäuse und mit einer drehend antreibbaren Reinigungswalze, die im Gehäuse der Reinigungsöffnung benachbart drehbar gelagert ist, wobei ein erstes Ende der Reinigungswalze an einem Lagerschild drehbar gelagert ist, das lösbar verbindbar am oder im Gehäuse gehalten ist.
Derartige Bodenreinigungsgeräte sind beispielsweise in Form von Kehrgeräten bekannt, bei denen die Reinigungswalze als Bürstenwalze ausgestaltet ist mit einer Vielzahl von Borsten zum Kehren einer Bodenfläche. Das Kehrgerät um- fasst üblicherweise einen mit dem Gehäuse lösbar verbindbaren Schmutzsammelbehälter, der über eine Schmutzeintrittsöffnung mit dem Gehäuse in Verbindung steht, so dass Schmutz, der mittels der Bürstenwalze von der Bodenfläche aufgenommen wird, über die Schmutzeintrittsöffnung in den Schmutzsammelbehälter überführt werden kann. Zum Entleeren kann der Schmutzsammelbehälter vom Gehäuse getrennt werden.
Um bei den eingangs genannten Bodenreinigungsgeräten die Reinigungswalze auswechseln zu können, wird in der DE 198 20 628 Cl vorgeschlagen, die Reinigungswalze derart im Gehäuse zu lagern, dass sie gegen die Wirkung einer Feder in axialer Richtung so weit verschoben werden kann, dass sie von einem stirnseitigen Antriebselement gelöst und anschließend nach unten herausgeschwenkt und so dem Gehäuse entnommen werden kann. Hierzu ist allerdings ein beträchtlicher Federweg erforderlich und die Reinigungswalze muss dem Benutzer über die Reinigungsöffnung gut zugänglich sein.
In der WO 01/41618 Al wird ein Bodenreinigungsgerät vorgeschlagen, bei dem das Gehäuse eine seitliche Öffnung aufweist, die von einem Deckel verschließbar ist, der innenseitig ein Lagerschild trägt. An dem Lagerschild ist ein erstes Ende der Reinigungswalze drehbar gelagert, und durch Abnehmen des Deckels von der seitlichen Öffnung des Gehäuses kann das Lagerschild von der Reinigungswalze gelöst und diese in axialer Richtung dem Gehäuse entnommen werden. Die Lagerung der Reinigungswalze innerhalb des Gehäuses erfordert bei diesem bekannten Bodenreinigungsgerät eine Vielzahl von Halteteilen, die miteinander zusammenwirken und dem Bodenreinigungsgerät eine Störungsanfälligkeit verleihen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bodenreinigungsgerät der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Reinigungswalze auf einfache Weise ausgewechselt werden kann, wobei das Bodenreinigungsgerät kostengünstig herstellbar und störungsunempfindlich ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Reinigungsgerät der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Lagerschild zusammen mit der Reinigungswalze über die Reinigungsöffnung dem Gehäuse entnehmbar und in das Gehäuse einführbar ist.
Beim erfindungsgemäßen Bodenreinigungsgerät kann das Lagerschild zusammen mit der Reinigungswalze über die Reinigungsöffnung dem Gehäuse entnommen werden. Eine zusätzliche Gehäuseöffnung zum Auswechseln der Reinigungswalze ist daher nicht erforderlich und es muss auch kein beträchtlicher Federweg zum axialen Verschieben der Reinigungswalze sichergestellt werden.
Das Auswechseln der Reinigungswalze gestaltet sich für den Benutzer sehr einfach, da er die Reinigungswalze zusammen mit dem Lagerschild dem Gehäuse entnehmen und anschließend das Lagerschild von der auszuwechselnden Reinigungswalze abtrennen kann. Anschließend kann eine andere Reinigungswalze mit dem Lagerschild verbunden und gemeinsam mit diesem über die Reinigungsöffnung in das Gehäuse eingesetzt werden.
Die Festlegung des Lagerschildes innerhalb des Gehäuses kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Von Vorteil ist es, wenn das Lagerschild mit einem gehäusefesten Stützteil, beispielsweise einer Gehäusewand, verrastbar ist, denn dies ermöglicht eine besonders einfache konstruktive Ausgestaltung sowohl des Lagerschildes als auch des Gehäuses durch Bereitstellung von miteinander zusammenwirkenden Rastelementen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Lagerschild an einer Stützwand, beispielsweise einer Gehäusewand, verschiebbar gehalten. Die verschiebbare Halterung des Lagerschildes vereinfacht insbesondere das Einsetzen des Lagerschildes in das Gehäuse.
Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Lagerschild mittels zumindest einer Führungsschiene und einer diese aufnehmenden Führungsnut an der Stützwand verschiebbar gehalten ist. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Führungsschiene am Lagerschild angeordnet ist und in eine in die Stützwand eingeformte Führungsnut eintaucht. Alternativ kann auch eine umgekehrte Anordnung zum Einsatz kommen dergestalt, dass die Führungsschiene
an einer Stützwand, insbesondere einer Seitenwand des Gehäuses, angeordnet ist und in eine Führungsnut des Lagerschildes eintaucht.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn zwei parallel zueinander ausgerichtete Führungsschienen zum Einsatz kommen, die jeweils in eine Führungsnut eintauchen.
Zur sicheren Halterung des Lagerschildes am oder im Gehäuse ist es günstig, wenn das Bodenreinigungsgerät zumindest ein Halteelement umfasst, das das Lagerschild untergreift. Das Halteelement kann beispielsweise an einer Stützwand, zum Beispiel einer Seitenwand des Gehäuses, angeordnet sein. Vorzugsweise ist das Halteelement einstückig, mit der Stützwand verbunden.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Halteelement einstückig mit einer Führungsschiene verbunden, die in eine Führungsnut des Lagerschildes eintaucht. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Halteelement sich nahtlos an ein Ende der Führungsschiene anschließt. Das Halteelement kann einen Abstand zu einer Stützwand aufnehmen und kann federelastisch ausgestaltet sein.
Zur Sicherstellung einer besonders großen mechanischen Belastbarkeit des Lagerschildes ist es günstig, wenn das Halteelement eine Durchbrechung des Lagerschildes durchgreift. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Lagerschild eine Führungsnut aufweist, in die eine gehäusefeste Führungsschiene eintaucht, wobei sich an die Führungsschiene nahtlos ein Halteelement
anschließt, das eine fluchtend zur Führungsnut angeordnete Durchbrechung durchgreift und das Lagerschild untergreift.
Zur verschieblichen Lagerung des Lagerschildes an einer Stützwand, beispielsweise einer Seitenwand des Gehäuses, ist es von Vorteil, wenn an der Stützwand zwei Führungselemente gehalten sind, die das Lagerschild zwischen sich aufnehmen und jeweils einen Randbereich des Lagerschildes umgreifen. Die Führungselemente können als L-förmige Flügel ausgestaltet sein, die innenseitig von der Stützwand abstehen und bei einer bevorzugten Ausführungsform einstückig mit der Stützwand verbunden sind.
Eine besonders einfache Handhabung des Bodenreinigungsgerätes beim Auswechseln einer Reinigungswalze wird bei einer bevorzugten Ausführungsform dadurch erzielt, dass am Gehäuse ein Betätigungsglied gehalten ist zum Ausgeben des Lagerschildes und der Reinigungswalze. Der Benutzer muss bei einer derartigen Ausführungsform lediglich das Betätigungsglied betätigen und dies hat dann zur Folge, dass das Lagerschild zusammen mit der Reinigungswalze über die Reinigungsöffnung zumindest so weit ausgegeben wird, dass der Benutzer anschließend die Reinigungswalze und das Lagerschild auf einfache Weise ergreifen und die Reinigungswalze austauschen kann.
Die Reinigungswalze ist während des Betriebes des Bodenreinigungsgerätes mit ihrem ersten Ende an dem Lagerschild gehalten, das somit nicht unbeträchtliche Lagerkräfte aufnehmen muss. Es ist deshalb günstig, wenn das Lagerschild am oder im Gehäuse arretierbar ist, denn dadurch kann ein unbeabsichtigtes Lösen des Lagerschildes vom Gehäuse vermieden werden. Bei Be-
reitstellung einer derartigen Arretierung ist es günstig, wenn das Betätigungsglied ein Freigabeelement umfasst zur Freigabe der Arretierung des Lagerschildes. Dies hat den Vorteil, dass bei der Betätigung des Betätigungsgliedes mittels des Freigabeelementes die Arretierung des Lagerschildes freigegeben und dieses ohne weiteres über die Reinigungsöffnung ausgegeben werden kann.
Bei einer konstruktiv besonders einfachen und kostengünstig herstellbaren Ausführungsform ist das Lagerschild mittels zusammenwirkender Rastelemente arretierbar, die mit Hilfe des Freigabeelementes zueinander in Abstand bringbar sind. Von den miteinander zusammenwirkenden Rastelementen kann zumindest eines vom Freigabeelement ausgehend von einer Raststellung in eine Freigabestellung bewegt werden. Während das Rastelement in der Raststellung eine Arretierung des Lagerschildes sicherstellt, nimmt es in seiner Freigabestellung einen Abstand zum korrespondierenden Rastelement ein, so dass die Arretierung des Lagerschildes aufgehoben und dieses vom Gehäuse getrennt werden kann.
Die Rastelemente können beispielsweise einen Rastvorsprung und einen Rasthaken umfassen, wobei der Rasthaken mittels des Freigabeelementes aus einer Raststellung, in der er den Rastvorsprung ergreift, in eine Freigabestellung überführbar ist, in der er einen Abstand zum Rastvorsprung einnimmt.
Der Rastvorsprung kann beispielsweise innenseitig an eine Seitenwand des Gehäuses angeformt sein.
Der Rasthaken kann eine den Rastvorsprung umgebende Lasche ausbilden, die an das Lagerschild angeformt ist. Hierbei ist es günstig, wenn die Lasche U-förmig ausgebildet ist.
Zum Freigeben der Arretierung des Lagerschildes ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass das Freigabeelement eine Führungsfläche umfasst, an der entlang ein Rastelement verschiebbar ist zur Freigabe der Arretierung.
Günstig ist es, wenn das Betätigungsglied zum Ausgeben des Lagerschildes und der Reinigungswalze bewegbar am Gehäuse gehalten ist und die Führungsfläche des Freigabeelementes in einem Winkel von etwa 20° bis circa 70°, insbesondere in einem Winkel von etwa 30° bis ungefähr 50°, zur Bewegungsrichtung des Betätigungsgliedes geneigt ist. Dies ermöglicht es, durch Bewegung des Betätigungsgliedes das an der Führungsfläche des Freigabeelementes anliegende und relativ zur Führungsfläche verschiebbare Rastelement schräg zur Bewegungsrichtung des Betätigungselementes in seine Freigabestellung zu überführen.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Betätigungsglied ein Ausgabeelement, das zum Ausgeben des Lagerschildes an dieses anlegbar und zusammen mit dem Lagerschild in Richtung der Reinigungsöffnung verschiebbar ist. Das Ausgabeelement kann einen Auswerfer ausbilden, der zum Ausgeben des Lagerschildes an das Lagerschild anlegbar ist, so dass dieses über den Auswerfer mit einer Schiebekraft in Richtung der Reinigungsöffnung beaufschlagbar ist.
Zur verschiebbaren Halterung des Ausgabeelementes ist es günstig, wenn das Ausgabeelement eine Aufnahme des Gehäuses durchgreift. Die Aufnahme des Gehäuses kann hierbei eine Führung für das Ausgabeelement ausbilden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass sich das Ausgabeelement nicht verkantet.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Ausgabeelement entgegen der Wirkung einer federelastischen Rückstellkraft in Richtung der Reinigungsöffnung verschiebbar ist. Dadurch wird auf konstruktiv einfache Weise sichergestellt, dass das Ausgabeelement nach der Betätigung des Betätigungsgliedes selbsttätig in eine Ruhestellung übergeht. Eine manuelle Rückstellung ist somit nicht erforderlich.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Ausgabeelement senkrecht zu den zu reinigenden Bodenfläche verschiebbar.
Das Ausgabeelement umfasst günstigerweise eine Anschlagfläche, die oberseitig an das Lagerschild anlegbar ist. Hierbei ist es von Vorteil, wenn das Lagerschild eine ebene Oberkante umfasst, an die das Ausgabeelement flächig anlegbar ist.
Wie bereits erläutert, ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform das Betätigungsglied mit einem Freigabeelement versehen. Günstig ist es hierbei, wenn zumindest ein Freigabeelement am Ausgabeelement angeordnet ist, wobei das Freigabeelement in Richtung des Lagerschildes über die Anschlagfläche her-
vorsteht. Dies hat den Vorteil, dass beim Verschieben des Ausgabeelementes zunächst das Freigabeelement zum Freigeben der Arretierung mit dem Lagerschild zusammenwirken kann, bevor die Anschlagfläche des Ausgabeelementes auf das Lagerschild stößt und dieses mit einer Schiebekraft in Richtung der Reinigungsöffnung beaufschlagt. Es wird dadurch auf konstruktiv einfache Weise sichergestellt, dass die Arretierung des Lagerschildes bereits aufgehoben ist, wenn dieses mittels des Ausgabeelementes in Richtung der Reinigungsöffnung verschoben wird.
Um auch nach wiederholter Betätigung des Betätigungsglieds dessen Beweglichkeit bezogen auf das Gehäuse sicherzustellen, ist es günstig, wenn das Betätigungselement zumindest ein Führungselement umfasst, das mit einer Führungsaufnahme des Gehäuses zusammenwirkt.
Die Führungsaufnahme kann eine Durchgangsöffnung umfassen, wobei ein Führungselement die Durchgangsöffnung durchgreift. Das Führungselement kann beispielsweise einen Führungszapfen aufweisen, der bei einer besonders günstigen Ausführungsform hohl ausgestaltet ist und eine Führungshülse ausbildet.
Der Führungszapfen ist bei einer bevorzugten Ausführungsform von einer Rückstellfeder umgeben. Mittels der Rückstellfeder kann das Betätigungsglied mit einer federelastischen Rückstell kraft beaufschlagt werden.
Von Vorteil ist es, wenn das Betätigungsglied zumindest ein Rückhalteelement umfasst, das eine Wandung des Gehäuses hintergreift. Ein unbeabsichtigtes
Abtrennen des Betätigungsgliedes vom Gehäuse wird dadurch vermieden. Außerdem kann durch das mindestens eine Rückhalteelement eine Endstellung des Betätigungsgliedes vorgegeben werden. Das Betätigungsglied kann beispielsweise eine Taste ausbilden, die vom Benutzer zum Ausgeben des Lagerschildes und der Reinigungswalze gedrückt werden kann. Das mindestens eine Rückhalteelement kann hierbei die Ruhestellung der Taste vorgeben, die diese im vom Benutzer unbelasteten Zustand aufgrund der Kraftbeaufschlagung durch die Rückstellfeder selbsttätig einnimmt.
Um die Montage des Bodenreinigungsgerätes möglichst einfach zu gestalten, ist es günstig, wenn das Rückhalteelement als quer zur Bewegungsrichtung des Betätigungsglieds elastisch verformbarer Rückhaltehaken ausgestaltet ist, denn dies gibt die Möglichkeit, das Rückhalteelement bei der Montage in eine Rückhalteöffnung des Gehäuses einzuführen, wobei das Rückhalteelement beim Einführen federelastisch verformt wird und nach dem Einführen selbsttätig in eine die Rückhalteöffnung hintergreifende Endstellung übergeht.
Zur Ausgestaltung des Lagerschildes wurden bisher keine näheren Angaben gemacht. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Lagerschild eine Lagerplatte umfasst, an der eine Lagernabe in Längsrichtung der Reinigungswalze federnd gehalten ist. An der Lagernabe ist die Reinigungswalze drehbar gelagert. Durch die federnde Halterung der Lagernabe ist auf konstruktiv einfache Weise sichergestellt, dass diese zusammen mit der Reinigungswalze bei der Entnahme des Lagerschildes in Längsrichtung der Reinigungswalze bewegbar ist. Die federnde Halterung der Lagernabe hat außerdem den Vorteil, dass dadurch in axialer Richtung Toleranzen auf einfache
Weise ausgeglichen werden können. Außerdem kann über die federnde Lagernabe vom Lagerschild eine axial, das heißt in Längsrichtung der Reinigungswalze ausgerichtete Vorspannung auf die Reinigungswalze ausgeübt werden, um dadurch ein axiales Spiel der Reinigungswalze gering zu halten.
Vorzugsweise ist die Lagernabe mit der Reinigungswalze verrastbar. Dies hat den Vorteil, dass beim Auswechseln der Reinigungswalze sich das Lagerschild nicht unbeabsichtigt von der Reinigungswalze lösen kann, vielmehr muss der Benutzer die Rastverbindung zwischen der Lagernabe und der Reinigungswalze lösen, um diese vom Lagerschild abnehmen zu können.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform taucht die Lagernabe in eine stirnseitige Aufnahme der Reinigungswalze ein. Von besonderem Vorteil ist es hierbei, wenn die Lagernabe hülsenförmig ausgestaltet ist und einen Lagerzapfen aufnimmt, der in einer in die Aufnahme einmündenden Lagerbohrung der Reinigungswalze gehalten ist.
Die federnde Halterung der Lagernabe kann beispielsweise dadurch erzielt werden, dass die Lagernabe mittels mehrerer elastisch verformbarer Speichen mit der Lagerplatte verbunden ist. Vorzugsweise kommen drei in gleichmäßigem Abstand zueinander angeordnete Speichen zum Einsatz. Günstig ist es, wenn die Lagerplatte, die Speichen und die Lagernabe einstückig miteinander verbunden sind.
Um das Eindringen von Schmutzteilchen in den Bereich zwischen dem Lagerschild und der Reinigungswalze zu vermeiden, ist es von Vorteil, wenn die La-
gerplatte einen ringförmigen Kragen umfasst, der einen stirnseitigen Endbereich der Reinigungswalze umgibt.
Das Gehäuse des. Bodenreinigungsgerätes umfasst bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ein die Reinigungswalze überdeckendes haubenartiges Oberteil und ein die Reinigungswalze in Umfangsrichtung umgebendes Unterteil, wobei das Unterteil mit dem Oberteil verrastbar ist. Die Montage des Bodenreinigungsgerätes kann dadurch vereinfacht werden.
Günstig ist es, wenn eine Stützwand, zum Beispiel eine Seitenwand des Gehäuses, eine Ausnehmung umfasst, die einen der Reinigungswalze abgewandten Bund des Lagerschildes aufnimmt. Dadurch wird die mechanische Belastbarkeit des Lagerschildes erhöht. Vorzugsweise ist die Ausnehmung in das mit dem Oberteil verrastbare Unterteil des Gehäuses eingeformt.
Wie eingangs erwähnt, kann das Bodenreinigungsgerät ein Kehrgerät ausbilden, indem die Reinigungswalze als Bürstenwalze ausgestaltet ist. Der Antrieb der Bürstenwalze kann mittels eines vom Gehäuse umgebenen Elektromotors erfolgen.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Figur 1: eine schaubildliche Darstellung eines Bodenreinigungsgerätes beim Auswechseln einer Reinigungswalze;
Figur 2: eine Schnittansicht des Bodenreinigungsgerätes nach Art einer Explosionszeichnung entlang der Linie 2-2 aus Figur 1;
Figur 3: eine Seitenansicht eines Betätigungsgliedes und eines Lagerschildes des Bodenreinigungsgerätes aus Figur 1, wobei das Betätigungsglied seine Ruhestellung einnimmt;
Figur 4: eine Seitenansicht entsprechend Figur 3, wobei das Betätigungsglied in Richtung des Lagerschildes verschoben ist;
Figur 5: eine Schnittansicht längs der Linie 5-5 in Figur 3;
Figur 6: eine Schnittansicht längs der Linie 6-6 in Figur 4 und
Figur 7: eine Schnittansicht längs der Linie 7-7 in Figur 4.
In der Zeichnung ist schematisch ein Bodenreinigungsgerät in Form eines insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegten Kehrgerätes dargestellt mit einem zweiteiligen Gehäuse 11, das ein haubenförmiges Gehäuseoberteil 12 und ein rahmenförmiges Gehäuseunterteil 13 umfasst. Das Gehäuse 11 nimmt eine Reinigungswalze in Form einer Bürstenwalze 15 auf, die von einem an sich bekannten und deshalb in der Zeichnung nicht dargestellten Elektromotor um eine Längsachse 16 drehend antreibbar ist. Die Bürstenwalze 15 ist hierzu über an sich bekannte und deshalb in der Zeichnung ebenfalls nicht darge-
stellte Getriebemittel, beispielsweise einen Riementrieb, mit dem Elektromotor gekoppelt.
Das Kehrgerät 10 weist außerdem einen Schmutzsammelbehälter 18 auf, dessen Innenraum über eine Schmutzeintrittsöffnung 19 mit dem Innenraum des Gehäuses 11 in Verbindung steht.
Mittels der drehend antreibbaren Bürstenwalze 15 kann von einer zu reinigenden Bodenfläche Schmutz aufgenommen und über die Schmutzeintrittsöffnung 19 in den Schmutzsammelbehälter 18 überführt werden. Zum Entleeren kann der Schmutzsammelbehälter 18 vom Gehäuse 11 getrennt werden.
Das Gehäuseoberteil 12 weist eine im Querschnitt ungefähr viertelkreisförmig gekrümmte Deckenwand 21 sowie eine erste Seitenwand 22 und eine parallel zu dieser verlaufende zweite Seitenwand 23 auf. In die erste Seitenwand 22 ist eine Aufnahme 25 eingeformt mit einer ebenen Bodenwand 26 und einer in der Draufsicht bogenförmig gekrümmten Rückwand 27, die von der Bodenwand 26 nach oben absteht. Die Aufnahme 25 nimmt ein nachfolgend näher erläutertes Betätigungsglied 30 des Kehrgerätes 10 auf.
Oberseitig ist an die Deckenwand 21 ein Stiel 32 angelenkt zum Führen des Kehrgerätes 10 entlang einer zu reinigenden Bodenfläche.
Das Gehäuseunterteil 13 ist mit dem Gehäuseoberteil 12 verrastet und umgibt die Bürstenwalze 15 in Umfangsrichtung. Es weist ebenfalls eine erste Seitenwand 34 und eine zweite Seitenwand 35 auf, die über eine Stirnwand 36 und
eine Schwelle 37 einstückig miteinander verbunden sind. Unterseitig definiert das Gehäuseunterteil 13 eine Reinigungsöffnung 39, die von Borsten 40 der Bürstenwalze 15 durchgriffen werden, so dass mittels der Borsten 40 von einer zu reinigenden Bodenfläche Schmutz aufgenommen und über die Schwelle 37 durch die Schmutzeintrittsöffnung 19 hindurch in den Schmutzsammelbehälter 18 überführt werden kann.
Die Bürstenwalze 15 ist innerhalb des Gehäuses 11 beidseitig gelagert. Hierzu kommen ein erstes Lagerteil in Form eines Lagerschildes 42 und ein zweites Lagerteil in Form eines Antriebslagers 43 zum Einsatz. Das Antriebslager 43 steht mit dem Elektromotor in Wirkverbindung. Es ist im Bereich der zweiten Seitenwände 23, 35 des Gehäuseoberteils 12 und des Gehäuseunterteiles 13 ortsfest gehalten, wohingegen das Lagerschild 42 an den Innenseiten der ersten Seitenwände 22, 34 des Gehäuseoberteils 12 und des Gehäuseunterteils 13 verschiebbar gelagert ist.
Das Lagerschild 42 weist eine Lagerplatte 45 auf, die flächig an die ersten Seitenwände 22 und 34 anlegbar ist und diesen Seitenwänden 22, 34 zugewandt zwei parallel zueinander ausgerichtete Führungsnuten 46, 47 aufweist, in die jeweils eine Führungsschiene 49 bzw. 50 eintaucht. Die Führungsschienen 49 und 50 weisen jeweils einen oberen Schienenabschnitt 51 bzw. 52 und einen unteren Schienenabschnitt 53 bzw. 54 auf. Die oberen Schienenabschnitte 51 und 52 sind an die erste Seitenwand 22 des Gehäuseoberteils 12 angeformt, und die unteren Schienenabschnitte 53 und 54 sind an die erste Seitenwand 34 des Gehäuseunterteils 13 angeformt. An die unteren Schienenabschnitte 53 und 54 schließt sich einstückig jeweils ein Halteelement 55 bzw.
56 an, das über den Rand einer seitlichen Ausnehmung 58 der ersten Seitenwand 34 des Gehäuseunterteils 13 in Richtung der Reinigungsöffnung 39 hervorsteht. An ihren freien Enden weisen die Halteelemente 55 und 56 jeweils einen der Bürstenwalze 15 zugewandten Vorsprung 60 bzw. 61 auf.
Seitlich neben den unteren Schienenabschnitten 53 und 54 ist an die erste Seitenwand 34 des Gehäuseunterteils 13 jeweils ein L-förmiges Führungselement 63 bzw. 64 angeformt. Die Führungselemente 63, 64 nehmen das Lagerschild 42 zwischen sich auf und umgreifen jeweils einen Randabschnitt der Lagerplatte 45.
Im Bereich zwischen den oberen Schienenabschnitten 51 und 52 ist innenseitig an die erste Seitenwand 22 des Gehäuseoberteiles 12 ein Rastvorsprung 66 angeformt.
Die Lagerplatte 45 weist eine zentrale Ausnehmung 68 auf, die von einem kreisringförmigen und in Richtung der Bürstenwalze 15 vorstehenden Kragen 49 umgeben ist und in der mittig eine Lagernabe 71 angeordnet ist, die über drei in gleichmäßigem Winkelabstand zueinander angeordnete Speichen 72, 73, 74 einstückig mit der Lagerplatte 45 verbunden ist.
An ihrem unteren, der Reinigungsöffnung 34 zugewandten Rand trägt die Lagerplatte 45 einen der Bürstenwalze 15 abgewandten Bund 76, dessen Verlauf der seitlichen Ausnehmung 58 der ersten Seitenwand 34 des Gehäuseunterteils 13 folgt und an den Rand der seitlichen Ausnehmung 58 anlegbar ist. Mit dem Bund 76 untergreift somit die Lagerplatte 45 das Gehäuseunterteil 13.
Der Bund 76 weist fluchtend zu den Führungsnuten 46 und 47 jeweils eine Durchgangsöffnung 77 auf, die in der Betriebsstellung des Kehrgerätes 10, wie sie in den Figuren 3 und 5 dargestellt ist, von einem Halteelement 55 bzw. 56 durchgriffen werden. Mit den jeweiligen Vorsprüngen 60 bzw. 61 untergreifen die Halteelemente 55 und 56 die Lagerplatte 45.
Oberseitig ist an die Lagerplatte 45 eine U-förmige Haltelasche 78 angeformt mit zwei parallel zu den Führungsschienen 49, 50 ausgerichteten Halteschenkeln 79, 80 und einem diese einstückig miteinander verbindenden Haltesteg 81, der im Querschnitt dreieckförmig mit abgerundeten Ecken ausgestaltet ist. Die Haltelasche 78 bildet einen Rasthaken aus, der während der Betriebes des Kehrgerätes 10 den Rastvorsprung 66 der ersten Seitenwand 22 des Gehäuseoberteils 12 umgreift, wobei die parallel zu der zu reinigenden Bodenfläche ausgerichtete Unterseite des Haltesteges 81 an der Oberseite des Rastvorsprunges 66 anliegt. Dies wird insbesondere aus den Figuren 3 und 5 deutlich.
Die Lagernabe 71 ist buchsenförmig ausgestaltet und umfasst eine Lagerhülse 83, die an ihrem den Speichen 72, 73, 74 abgewandten freien Ende in Um- fangsrichtung von einem Wulst 84 umgeben ist.
Die Bürstenwalze 15 umfasst einen zylinderförmigen Borstenträger 86, der stirnseitig eine Ausnehmung 87 umfasst, in die eine kolinear zur Längsachse 16 ausgerichtete Lagerbohrung 88 einmündet und die innenseitig an ihrem dem Lagerschild 42 zugewandten Endbereich eine umlaufende Rastnase 89 trägt, die den Wulst 84 der Lagernabe 71 hintergreift.
Die stirnseitige Ausnehmung 87 ist von einem Endflansch 91 des Borstenträgers 86 umgeben, der seinerseits vom Kragen 69 der Lagerplatte 45 überdeckt ist.
Wie bereits erwähnt, nimmt die Aufnahme 25 des Gehäuseoberteils 12 ein Betätigungsglied 30 auf. Dieses ist als einstückiges Kunststoffteil ausgestaltet und umfasst ein erstes Führungselement in Form einer flächig an der Rückwand der Aufnahme 25 anliegenden Führungshülse 93, die oberseitig an eine konkav geformte Abschlusswand 94 angeformt ist. Der ersten Seitenwand 22 zugewandt trägt die Führungshülse 93 ein Ausgabeelement in Form eines Anschlages 96, der unterseitig eine parallel zur Bodenwand 26 der Aufnahme 25 verlaufende Anschlagfläche 97 ausbildet. Der Anschlag 96 durchgreift eine Öffnung 98 der Bodenwand 26 der Aufnahme 25. Von der Anschlagfläche 97 stehen zwei keilförmige Freigabeelemente 99, 100 in Richtung des Lagerschildes 42 nach unten ab, die jeweils eine schräg zur Bürstenwalze 15 geneigte, das heißt der Seitenwand 22 abgewandte Führungsfläche 101 ausbilden. Die Führungsflächen 101 hintergreifen den Haltesteg 81 der Haltelasche 78 des Lagerschildes 42. Dies wird insbesondere auf Figur 5 deutlich.
Von der Führungshülse 93 stehen unterseitig zwei elastisch verformbare Rückhaltehaken 103, 104 ab, die jeweils in eine Rückhalteöffnung 106 bzw. 107 der Aufnahme 25 eintauchen.
Von der Abschlusswand 94 des Betätigungsgliedes 30 steht unterseitig ein hohler Führungszapfen 109 ab, der ein zweites Führungselement des Betätigungsglieds 30 ausbildet und eine Führungsöffnung 110 durchgreift, die in die
Bodenwand der Aufnahme 25 eingeformt ist. Der Führungszapfen 109 ist in Umfangsrichtung umgeben von einer schraubenförmigen Rückstellfeder 112, die als Druckfeder ausgebildet ist und sich einerseits an der Bodenwand 26 der Aufnahme 25 und andererseits an der Abschlusswand 94 des Betätigungsgliedes 30 abstützt.
Das Lagerschild 42 ist mittels der Halteelemente 55, 56, der Führungselemente 63, 64 und der Haltelasche 78 an den ersten Seitenwänden 22 und 34 des Gehäuseoberteils 12 bzw. des Gehäuseunterteils 13 gehalten und lagert seinerseits ein erstes Ende der Bürstenwalze 15. Soll die Bürstenwalze 15 ausgetauscht werden, so kann hierzu der Benutzer des Kehrgerätes 10 das Betätigungsglied 30 betätigen, indem er die Abschlusswand 94 entgegen der Wirkung der Rückstellfeder 112 in Richtung der Bodenwand 26 der Aufnahme 25 drückt. Das Betätigungsglied 30 wird hierbei in der in Figur 4 mit dem Pfeil 114 symbolisierten Verschieberichtung bewegt, wobei die keilförmigen Freigabeelemente 99 und 100 mit ihrer schräg zur Verschieberichtung 114 ausgerichteten Führungsfläche 101 den Haltesteg 81 der Haltelasche 78 in Richtung der Bürstenwalze 15 verschwenken, so dass der Haltesteg 81 einen Abstand zum Rastvorsprung 66 einnimmt und folglich die Arretierung des Lagerschildes 42 freigegeben ist. Bei der weiteren Bewegung des Betätigungsgliedes 30 in Verschieberichtung 114 stößt die Anschlagfläche 97 des Anschlages 96 gegen die Oberkante 116 der Lagerplatte 45, die daraufhin längs der Führungsschienen 49, 50 so weit in Verschieberichtung 114 verschoben wird, dass der Benutzer das Lagerschild 42 und den sich daran anschließenden ersten Endbereich der Bürstenwalze 15 ergreifen kann, da das Lagerschild 42 zusammen mit dem genannten ersten Bereich der Bürstenwalze 15 nach unten über die Reini-
gungsöfftiung 39 übersteht, wie dies in Figur 1 schematisch dargestellt ist. Das Lagerschild 42 kann somit über die Reinigungsöffnung 39 dem Gehäuse 11 entnommen werden. Der Benutzer kann daraufhin die Bürstenwalze 15 auch vom ortsfest am Gehäuse 11 gehaltenen Antriebslager 43 abnehmen und austauschen.
Das Einsetzen einer Bürstenwalze 15 in das Gehäuse 11 gestaltet sich ebenso einfach. Hierzu ist es lediglich erforderlich, zunächst die Lagernabe 71 des Lagerschildes 42 in die seitliche Ausnehmung 87 der Bürstenwalze 15 einzusetzen, wobei mittels des Wulstes 84 und der Rastnase 90 eine Schnappverbindung ausgebildet wird. Anschließend kann der Benutzer die Bürstenwalze 15 durch die Reinigungsöffnung 39 hindurch auf das Antriebslager 43 aufsetzen und dann das Lagerschild 42 mit der daran gelagerten Bürstenwalze 15 in das Gehäuse 11 einzuführen. Die nach unten über die erste Seitenwand 34 des Gehäuseunterteils 13 überstehenden Halteelemente 55, 56 geben dem Benutzer die Ausrichtung des Lagerschildes vor, indem die Halteelemente 55, 56 zunächst in die jeweils zugeordnete Führungsnut 46 bzw. 47 eingeführt werden. Das Lagerschild 42 erhält hierbei die erforderliche Ausrichtung, so dass es beim Verschieben in Richtung des Betätigungsgliedes 30 von den Führungselementen 63, 64 aufgenommen wird und anschließend mittels des Haltelasche 78 und des Rastvorsprunges 66 mit dem Gehäuse 11 verrastet werden kann.