Beschreibung
JFET und Herstellungsverfahren
Die vorliegende Erfindung betrifft einen JFET, bei dem ein Kanalbereich zwischen einer oberen Gate-Elektrode und einer unteren Gate-Elektrode angeordnet ist.
Standard-JFETs sind in dem Lehrbuch von S. M. Sze, „Physics of Semiconductor Devices", Wiley, 1981, und insbesondere in der US 4,683,485 sowie US 6,153,453 beschrieben. Bei einem JFET befindet sich ein Kanalbereich, der bei einem p-JFET p- leitend dotiert und bei einem n-JFET n-leitend dotiert ist, zwischen entgegengesetzt dotierten Bereichen, die als obere Gate-Elektrode und als untere Gate-Elektrode vorgesehen sind. Diese dotierten Bereiche werden im Folgenden als Top-Gate- Elektrode bzw. als Bottom-Gate-Elektrode bezeichnet.
In der US 4,683,485 ist eine Herstellungsmethode beschrieben, mit der die Gate-Drain-Durchbruchspannung des JFET erhöht werden kann. Dazu wird der Gradient der Dotierstoffkonzentra- tion der pn-Junction zwischen der Top-Gate-Elektrode und dem Drain-Bereich reduziert. Die Top-Gate-Elektrode ist mit einer ausreichend hohen Dotierstoffkonzentration und damit Ladungs- trägerkonzentration versehen, um eine völlige Verarmung bei einer Vorspannung in der Nähe des so genannten Pinch-off zu vermeiden. Dazu wird die Struktur der Top-Gate-Elektrode in der Form eines Paares von in Abfolge implantierten Bereichen hergestellt. Zunächst wird eine n-Dotierung bis zu einer vor¬ gesehenen Tiefe zur Grenze des Kanalbereichs implantiert. Da¬ nach folgt eine Implantation höherer Dosis, die allerdings nur zu einer geringeren Tiefe erfolgt, um so einen oberen,
hoch dotierten n-leitenden Anteil der Top-Gate-Elektrode her¬ zustellen.
In der US 6,153,453 ist ein Herstellungsverfahren für JFETs beschrieben, bei dem der Transistor in einer n-leitenden Wan¬ ne eines p-leitenden Substrats hergestellt wird. Dazu wird ein p-leitender Kanalbereich zusammen mit LDD-Source-/Drain- Bereichen für p-Kanal-MOSFETs hergestellt. Der n-leitende Ga¬ te-Bereich der Top-Gate-Elektrode wird zusammen mit LDD- Drain-/Source-Bereichen der n-Kanal-MOSFETs hergestellt. Die p-leitenden Drain-/Source-Bereiche werden zusammen mit den Drain-/Source-Bereichen der p-Kanal-MOSFETs hergestellt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen JFET mit verbesserter Drain-Gate-Durchbruchspannung anzugeben. Dieser JFET soll außerdem die Möglichkeiten eröffnen, die Schwellen¬ spannung auf einfache Weise anzupassen und eine Verringerung des Flächenbedarfs für das Bauelement zu erreichen. Außerdem soll ein zugehöriges Herstellungsverfahren angegeben werden.
Diese Aufgabe wird mit dem JFET mit den Merkmalen des An¬ spruchs 1 bzw. mit dem Herstellungsverfahren mit den Merkma¬ len des Anspruchs 8 gelöst. Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
Bei dem JFET sind die Top-Gate-Elektrode und die Bottom-Gate- Elektrode in Halbleitermaterial durch die Struktur der do¬ tierten Bereiche elektrisch leitend miteinander verbunden. Es sind daher keine externen Verbindungen zwischen der Top-Gate- Elektrode und der Bottom-Gate-Elektrode, zum Beispiel über Verdrahtungen, erforderlich.
Die Top-Gate-Elektrode ist bei einem ersten Ausführungsbei¬ spiel streifenförmig ausgebildet und grenzt an eine obersei¬ tigen hoch dotierten Anschlussbereich der Bottom-Gate-Elekt¬ rode an. Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel ist die Kanal- wanne unterhalb von Gate-Anschlussbereichen unterbrochen, so- dass dort die dotierten Bereiche der Top-Gate-Elektrode und der Bottom-Gate-Elektrode in der vertikalen Richtung ineinan¬ der übergehen und durch eine Implantation des betreffenden Dotierstoffs in demselben Verfahrensschritt hergestellt wer¬ den können.
Die Top-Gate-Elektrode weist ein Dotierstoffprofil auf, das durch eine Implantation durch einen oberseitig angeordneten Isolationsbereich, insbesondere ein Feldoxid oder eine STI (shallow trench isolation) , hindurch eingestellt ist. Die betreffende Implantation kann zusammen mit der Implantation von Dotierstoff für den Body-Bereich integrierter PMOS-Tran- sistoren erfolgen. Wegen des vorhandenen Feldoxids im Bereich der Top-Gate-Elektrode sind die implantierte Dotierstoffkon¬ zentration und die Tiefe des hergestellten pn-Übergangs zu dem Kanalbereich vermindert . Um eine Anpassung der geeigneten Schwellenspannung zu erreichen, können die Implantationsdosen für die flachen dotierten Bereiche und die tiefen entgegenge¬ setzt dotierten Bereiche, die bereits für weitere integrierte Bauelemente optimiert sind, durch das Layout variiert werden, indem nur Anteile der Fläche der dotierten Bereiche implan¬ tiert werden. Insbesondere kann die Implantation zur Ausbil¬ dung einer Bottom-Gate-Elektrode in der Weise erfolgen, dass die Implantation in streifenförmigen Bereichen so vorgenommen wird, dass das vorgegebene Dotierstoffprofil und die vorgege¬ bene Dotierstoffkonzentration nach einer thermischen Diffusi¬ on des eingebrachten Dotierstoffs eingestellt sind.
Es folgt eine genauere Beschreibung von Beispielen des JFETs und des Herstellungsverfahrens anhand der beigefügten Figuren 1 bis 7.
Die Figur 1 zeigt eine Aufsicht auf ein erstes Ausführungs¬ beispiel des JFETs.
Die Figur 2 zeigt die Aufsicht gemäß Figur 1 mit zusätzlichen Details.
Die Figur 3 zeigt eine Aufsicht auf ein zweites Ausführungs¬ beispiel des JFETs.
Die Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch das erste und zwei¬ te Ausführungsbeispiel.
Die Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch das zweite Ausfüh¬ rungsbeispiel gemäß der Figur 3.
Die Figur 6 zeigt einen weiteren Querschnitt durch das zweite Ausführungsbeispiel .
Die Figur 7 zeigt eine Aufsicht auf ein Schema für die Anord¬ nung der Bereiche von Source, Gate und Drain.
Die Figur 1 zeigt eine Aufsicht auf ein erstes Ausführungs¬ beispiel des JFETs, der im Folgenden anhand der bevorzugten Ausführungsform als p-JFET beschrieben wird. Bei einem n-JFET sind die Vorzeichen der Leitfähigkeit jeweils umgekehrt, also n-Leitung und p-Leitung gegeneinander vertauscht. In einem Substrat befindet sich ein p-leitender Bereich, der durch ei¬ ne p-leitende Grunddotierung oder durch eine p-dotierte Wanne gebildet ist. Darin ist die Bottom-Gate-Elektrode 2 angeord-
net, die durch einen n-leitenden Bereich in dem p-leitenden Material ausgebildet ist. Die Bottom-Gate-Elektrode ist seit¬ lich zur Oberseite des Substrats 1 hochgezogen, sodass sie dort in dafür vorgesehenen n+-Anschlussbereichen 6 kontak¬ tiert werden kann. Über der Bottom-Gate-Elektrode 2 befindet sich eine Kanalwanne 3, die p-leitend dotiert ist. Es handelt sich um eine tief implantierte p-Wanne. Darin sind die hoch p-leitend dotierten Source-/Drain-Bereiche 5 angeordnet. Die¬ se Source-/Drain-Bereiche 5 befinden sich an der Oberseite des Substrats 1 und können ebenfalls elektrisch angeschlossen werden. Dazwischen befindet sich über der Kanalwanne 3 die Top-Gate-Elektrode 4, die n-leitend dotiert und durch den schraffierten Streifen wiedergegeben ist. Die Schraffur dient nur zur Hervorhebung. Die seitlichen Berandungen des Bereichs der Bottom-Gate-Elektrode 2 und der Kanalwanne 3 sind gestri¬ chelt als verdeckte Konturen dargestellt.
Zwischen den Anschlussbereichen, zu denen auch noch ein p+- Anschlussbereich 7 des äußeren p-leitenden Materials gehört, sind Anteile eines Isolationsbereiches 8 vorhanden, die zum Beispiel durch ein Feldoxid oder eine STI (shallow trench i- solation) gebildet sind. Durch das Material des Isolationsbe¬ reiches 8 hindurch ist die Implantation des Dotierstoffs der Top-Gate-Elektrode 4 derart vorgenommen, dass die Dotier- stoffkonzentration und das Dotierstoffprofil der Top-Gate- Elektrode 4 zur Erhöhung der Drain-Gate-Durchbruchspannung geeignet eingestellt sind.
Die Implantationsdosis zur Ausbildung der Bottom-Gate- Elektrode 2 kann geeignet variiert werden, um eine für das Bauelement besonders geeignete Dotierstoffkonzentration zu erreichen. Dazu wird der n-leitende Bereich der Bottom-Gate- Elektrode 2 z. B. in streifenförmigen Bereichen implantiert,
sodass sich nach einer Ausdiffusion des Dotierstoffs aus den implantierten Bereichen in die dazu benachbarten Bereiche ei¬ ne homogene Verteilung des Dotierstoffs in der gewünschten Konzentration ergibt. Die Kanalwanne 3 wird anschließend durch ein Umdotieren des implantierten Bereiches hergestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Top-Gate-Elektrode 4 und die Bottom-Gate-Elektrode 2 mit dem n+-Anschlussbereich 6 als gemeinsamem elektrischem Anschluss versehen.
Die Figur 2 zeigt in einer Aufsicht das Ausführungsbeispiel gemäß der Figur 1 mit schraffiert dargestellten Implantati¬ onsstreifen 10, in denen die Implantation des Dotierstoffs zur Ausbildung der Bottom-Gate-Elektrode erfolgt. Eine gleichmäßige Verteilung des Dotierstoffs der Bottom-Gate- Elektrode 2 ergibt sich nach einer thermischen Diffusion. Da¬ nach wird der Kanalbereich durch eine weitere Implantation für elektrische Leitfähigkeit des zur Bottom-Gate-Elektrode entgegengesetzten Vorzeichens der Leitfähigkeit hergestellt.
Die Figur 4 zeigt dieses Ausführungsbeispiel im Querschnitt, dessen Position in der Figur 1 markiert ist. Die eigentliche Bottom-Gate-Elektrode 2 befindet sich im Substrat 1 unterhalb der Top-Gate-Elektrode 4. In der Figur 4 sind die Anschluss¬ bereiche der Source-/Drain-Bereiche 5, der n+-Anschlussbe- reich 6 und der p+-Anschlussbereich 7 erkennbar. Zwischen diesen Anschlussbereichen befinden sich jeweils Anteile des Isolationsbereiches 8. In einer Aufsicht stellen die pn- Übergänge unter dem Isolationsbereich 8 verdeckte Konturen dar, die deshalb in den Figuren 1 bis 3 gestrichelt einge¬ zeichnet sind.
Die Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die Top-Gate-Elektrode 4 jeweils mit Gate-Anschlussbereichen
9, die hoch n-leitend dotiert sind, versehen sind, in einer Aufsicht im Ausschnitt. In der Figur 3 ist eine ähnliche An¬ ordnung der Anschlussbereiche wiedergegeben, wie sie bereits im Zusammenhang mit der Figur 1 beschrieben wurde. Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 befinden sich hoch n-leitend dotierte Gate-Anschlussbereiche 9 an der Top-Gate-Elektrode 4. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel weisen die Bottom- Gate-Elektrode 2 und die Top-Gate-Elektrode 4 gemeinsame e- lektrische Anschlüsse auf, die hier durch Unterbrechungen der Kanalwanne 3 unter den Gate-Anschlussbereichen 9 gebildet sind.
Der in der Figur 3 markierte Querschnitt zwischen den Gate- Anschlussbereichen 9 entspricht dem Querschnitt der Figur 4, stimmt also mit dem betreffenden Querschnitt des ersten Aus¬ führungsbeispiels überein. Die Querschnitte durch die Gate- Anschlussbereiche 9 sind in den Figuren 5 und 6 dargestellt, in denen für die entsprechenden Komponenten dieselben Bezugs- zeichen wie in den vorhergehenden Figuren verwendet sind, so- dass eine nochmalige Beschreibung dieser Komponenten nicht erforderlich ist. Der Querschnitt gemäß der Figur 5 ist pa¬ rallel zu dem Querschnitt gemäß der Figur 4; der Querschnitt gemäß der Figur 6 verläuft senkrecht dazu durch die Folge von Gate-Anschlussbereichen. In den Figuren 5 und 6 ist erkenn¬ bar, dass die Kanalwanne 3 unter den Gate-Anschlussbereichen 9 unterbrochen ist, sodass dort die Top-Gate-Elektrode 4 und die Bottom-Gate-Elektrode 2 elektrisch leitend miteinander verbunden sind. In der Figur 6 ist speziell die Abfolge der Gate-Anschlussbereiche 9 erkennbar, die jeweils durch den I- solationsbereich 8 unterbrochen ist. Die eigentliche Transis¬ torstruktur aus Top-Gate-Elektrode, Kanal und Bottom-Gate- Elektrode befindet sich jeweils zwischen den Gate- Anschlussbereichen 9.
Die Figur 7 zeigt eine mögliche Anordnung der Bereiche von Source, Gate und Drain für einen größeren JFET, bei dem meh¬ rere Transistorstrukturen in einer periodischen Abfolge vor¬ handen sind. Es sind hier eine Mehrzahl von streifenförmigen Bereichen als Source, Top-Gate und Drain vorhanden, die in einer periodischen Reihenfolge von abschnittsweise aufeinan¬ derfolgend Drain, Top-Gate, Source und Top-Gate angeordnet sind. Bei dieser Anordnung können die Top-Gate-Elektroden je¬ weils mit einer quer zu der Richtung der Abfolge von Source, Gate und Drain vorhandenen Abfolge von Gate-Anschlussberei- chen 9 versehen sein, die entsprechend dem Ausführungsbei¬ spiel gemäß den Figuren 3 bis 6 ebenfalls periodisch sein kann.
Eine gemeinsame Kontaktierung der Top-Gate-Elektrode mit der Bottom-Gate-Elektrode hat zwei Vorteile, nämlich: a) Das Potential der Top-Gate-Elektrode ist besser definiert; b) bei großen Strukturen (wie in Figur 7) sind keine zusätz¬ lichen Kontakte der Bottom-Gate-Elektrode notwendig.
Ein bevorzugtes Herstellungsverfahren des ersten Ausführungs- beispiels des JFETs sieht vor, dass ein hoch dotierter An¬ schlussbereich 6 der Bottom-Gate-Elektrode 2 hergestellt wird und die Top-Gate-Elektrode 4 so implantiert wird, dass der dotierte Bereich der Top-Gate-Elektrode 4 an diesen An¬ schlussbereich 6 angrenzt .
Ein bevorzugtes Herstellungsverfahren des zweiten Ausfüh¬ rungsbeispiels des JFETs sieht vor, dass nach der Ausbildung der Kanalwanne 3 in dem dotierten Bereich der Bottom-Gate- Elektrode 2 und der Herstellung eines oberseitigen Isolati¬ onsbereiches 8 aus elektrisch isolierendem Material, der mit
Öffnungen versehen wird, eine Implantation von Dotierstoff für elektrische Leitfähigkeit der Top-Gate-Elektrode einge¬ bracht wird. Wegen der abschirmenden Wirkung des Isolations¬ bereiches 8 ergibt sich bei geeigneter Wahl der Implantati¬ onsdosis unterhalb des Isolationsbereiches 8 eine Dotier- stoffkonzentration, die für die Top-Gate-Elektrode 4 vorgese¬ hen ist und im Bereich der Öffnungen eine Umdotierung der Ka¬ nalwanne 3 , womit eine elektrische Verbindung in Halbleiter¬ material desselben Vorzeichens der Leitfähigkeit zwischen der Top-Gate-Elektrode 4 und der Bottom-Gate-Elektrode 2 herge¬ stellt wird. Die aus der Umdotierung resultierende Nettodo¬ tierung ergibt die elektrisch leitende Verbindung in vertika¬ ler Richtung, das heißt, senkrecht zur Oberseite des Substra¬ tes, mit der die Top-Gate-Elektrode und die Bottom-Gate- Elektrode unterhalb der Gate-Anschlussbereiche 9 in Halblei¬ termaterial miteinander verbunden sind, wie das in den Figu¬ ren 5 und 6 dargestellt ist.
Bezugszeichenliste
1 Substrat
2 Bottom-Gate-Elektrode
3 Kanalwanne
4 Top-Gate-Elektrode
5 Source - /Drain-Bereich G n+-Anschlussbereich
7 p+-Anschlussbereich
8 I solat ionsbereich
9 Gate-Anschlussbereich 10 Implantationsstrei f en