Rolloanordnung
Die vorliegende Erfindung betrifft Rolloanordnungen für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 , 6, 8 und 9.
Elektromotoren zum Antrieb von Rolloanordnungen oder Fensterrollläden, welche meist über ein Getriebe eine Wickelwelle antreiben, sind aus unterschiedlichen Druckschriften bekannt. So beschreibt die DE 30 24 358 A1 einen Rohrmotor mit Planetengetriebe zum Antrieb eines Rollladens. In Betrieb bleibt ein Stator des Rohrmotors ortsfest stehen und der sich drehende Anker treibt eine Mitnehmerscheibe an, welche wiederum eine Wickelwelle des Rollladens dreht. In der DE 35 39 513 A1 treibt ein Rohrmotor mit Planetengetriebe eine Wickelwelle eines Fahrzeugfensterrollos an, wobei der Rollo in einer Hülse steckt, welche ebenfalls ein Untersetzungsgetriebe aufnimmt. Auch hier wird nur der Anker des Motors gedreht. In der DE 102 14 434 A1 ist dagegen ein Rohrmotor zum Antrieb von Rollläden, Markisen, Rollos und Toren offenbart, bei dem ein Gehäuse des Rohrmotors zum Antrieb zusammen mit einer Wickelwelle, auf die beispielsweise eine Stoffbahn aufgewickelt werden kann, gegen eine feststehende Endkappe gedreht wird. Die Verwendung eines bestimmten Getriebes sowie weitere Details zum Elektromotor sind hier nicht gezeigt. Die genannten Rolloanordnungen haben den Nachteil, dass sie einerseits einen vergleichsweise großen Einbauraum zur Verwendung im Kraftfahrzeug notwendig machen und andererseits aufgrund der Vielzahl von Bauteilen relativ teuer und zeitaufwändig zu fertigen bzw. ins Kraftfahrzeug einzubauen sind.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rolloanordnung für Fahrzeuge der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem sowohl eine kostengünstige Lösung mit möglichst wenigen Bauteilen als auch ein kleiner Einbauraum erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch Rolloanordnungen gemäß den Ansprüchen 1 , 6, 8 und 9 gelöst. Bei einer Rolloanordnung gemäß Anspruch 1 weist die Rolloanordnung ein Wickelrohr zum Aufwickeln einer Rollobahn sowie eine Wickelwelle auf, die von einem Elektromotor über ein Planetengetriebe angetrieben wird. Das Wickelrohr ist dabei auf seiner Innenfläche als Hohlrad des Planetengetriebes ausgebildet. Somit laufen Planetenräder des Planetengetriebes auf einer zylinderförmigen Innenfläche des Wickelrohrs, welche entlang der Längsrichtung des Wickelrohrs vorzugsweise entsprechende Zähne oder Nute aufweisen. Im Querschnitt ist das Wickelrohr als Hohlrad ausgebildet. Dies hat den großen Vorteil, dass in das Wickelrohr nicht ein zusätzliches Hohlrad eingebaut und gelagert werden muss, wodurch sich eine erhebliche Platzersparnis ergibt. Ferner wird durch den Wegfall eines zusätzlichen Hohlrads die Herstellung vereinfacht und damit auch kostengünstiger. Bei einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung wird ein Sonnenrad des Planetengetriebes vom Elektromotor angetrieben und der Abtrieb des Planetengetriebes erfolgt über einen Planetenradträger. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung ist das Planetengetriebe mehrstufig ausgebildet, d.h. mehrere Planetengetriebe sind hintereinander geschaltet. Bei einer solchen mehrstufigen Anordnung ist vorzugsweise ein Planetenradträger einer vorhergehenden Getriebestufe jeweils mit einem Sonnenrad einer nachfolgenden Getriebestufe verbunden. Über den Planetenradträger der letzten Getriebestufe findet der Abtrieb aus dem gesamten Getriebe statt. Bei Verwendung eines solchen mehrstufigen Getriebes dient vorzugsweise die Innenfläche des Wickelrohrs für alle Planetenstufen als gemeinsames Hohlrad. Dabei ist wiederum die Innenfläche des Hohlrads zumindest im Bereich der verschiedenen Getriebestufen längs
des Wickelrohrs so strukturiert, dass das Wickelrohr einen Querschnitt aufweist, der dem eines Hohlrads entspricht.
Bei einer Rolloanordnung gemäß dem Anspruch 6 weist eine Antriebseinheit ein Wickelrohr zum Aufwickeln einer Rollobahn sowie eine Wickelwelle und einen Elektromotor zum Antrieb des Wickelrohrs um die Wickelwelle auf. Der Elektromotor selbst beinhaltet einen Stator (oft auch als „Ständer" oder „Erreger" bezeichnet) und einen Anker („Rotor", „Läufer"), wobei der Stator mit dem Wickelrohr so in Verbindung steht, dass er sich beim Drehen des Wickelrohrs mit diesem mit dreht. Bei bevorzugten Ausführungsformen dieser Erfindung kann der Stator dabei Permanentmagnete aufweisen, welche vorzugsweise mit dem Wickelrohr verklebt sind. Der Anker des Elektromotors ist so gelagert, dass er sich beim Drehen des Wickelrohrs relativ zur Fahrzeugkarosserie dreht. Da sich sowohl Stator als auch Anker des Elektromotors relativ zur Fahrzeugkarosserie bewegen, wenn das Wickelrohr bewegt wird, weist der Elektromotor erfindungsgemäß Schleifkontakte auf, mittels derer er mit einer Spannungsquelle des Fahrzeugs verbunden ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführung dieser Erfindung beinhalten die Schleifkontakte des Elektromotors ein karosseriefestes Bürstensystem, welches die Spannungsquelle des Fahrzeugs mit einem Kommutator (auch als „Stromwender" bezeichnet) des Ankers des Elektromotors verbindet. Dabei ist besonders vorteilhaft, wenn das Bürstensystem des Elektromotors, welches bei einem Elektromotor mit Strom führendem Anker generell notwendig ist, gleichzeitig dazu verwendet wird, den Schleifkontakt des sich mit dem Wickelrohr mitdrehenden Elektromotors zur Karosserie hin zu realisieren.
Bei einer Rolloanordnung gemäß dem Anspruch 8 ist ein Elektromotor zum Antrieb eines Wickelrohrs um die Wickelwelle einer Rohranordnung ebenfalls durch einen Stator mit dem Wickelrohr so verbunden, dass sich der Stator beim Drehen des Wickelrohrs mit diesem mit dreht und ist der Anker des Elektromotors auch hier so gelagert, dass er sich beim Drehen des Wickelrohrs relativ zur Fahrzeugkarosserie dreht. Erfindungsgemäß ist dabei der
Elektromotor mittels flexibler Kabel mit einer Spannungsquelle des Fahrzeugs verbunden, wobei Länge und Flexibilität der Kabel so gewählt sind, dass auch bei einem maximalen Drehweg des Elektromotors die Verbindung mit der Spannungsquelle erhalten bleibt. Das bedeutet, dass bei der Abwicklung einer Rollobahn dieser Rolloanordnung durch das Drehen des Elektromotors dessen Kabel verdreht wird, wobei deren Materialeigenschaften so gewählt sind, dass sie auch beim maximalen Ausfahrweg der Rollobahn nicht beschädigt werden oder abreißen können. Vorzugsweise sind die Kabel dabei an einem Gehäuse des Elektromotors befestigt. Vorzugsweise beinhaltet dabei das Gehäuse den Stator des Elektromotors, innerhalb dessen wiederum der Anker drehbar gelagert und vorzugsweise über ein entsprechendes Bürstensystem mit den flexiblen Kabeln elektrisch in Verbindung steht.
Bei einer Rolloanordnung gemäß dem Anspruch 9 weist eine Antriebseinheit ein Wickelrohr zum Aufwickeln einer Rollobahn und einen Elektromotor zum
Antrieb des Wickelrohrs auf. Erfindungsgemäß ist im Antriebsstrang des
Wickelrohrs eine Rutschkupplung vorgesehen, welche dazu dient, eine
Überlastung des Antriebsstrangs zu verhindern, indem beispielsweise bei einem Blockieren der Rolloanordnung die Rutschkupplung durchdrehen kann. Bei einer bevorzugten Ausführung dieser Erfindung weist die Rutschkupplung zwei Kupplungsscheiben auf, die miteinander in Kontakt stehen und gegeneinander vorgespannt sind. Vorzugsweise stützt sich dabei der
Elektromotor gegen eine der beiden Kupplungsscheiben ab und ist die andere
Kupplungsscheibe mit der Fahrzeugkarosserie verbunden. Bei weiteren Ausführungsformen dieser Erfindung sind die Kupplungsscheiben dabei so angeordnet, dass sie ab einem vorbestimmten Drehmoment gegeneinander verdreht werden können.
Im Folgenden werden alternative Ausführungsformen erläutert, die bei jeder der oben genannten Erfindungen realisiert werden können.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der oben genannten Erfindung ist das Wickelrohr mehrteilig ausgeführt und weist Teilrohre auf, die zusammen mit einem runden Gehäuse des Elektromotors das Wickelrohr bilden. Vorzugsweise können die Teilrohre dabei auf den Elektromotor aufgesteckt werden, sodass die Oberfläche der Teilrohre zusammen mit der Oberfläche des runden Gehäuses des Elektromotors eine Wickelfläche für die Rollobahn bildet. Alternativ kann das Wickelrohr aber auch einteilig ausgeführt sein und der Elektromotor in das Wickelrohr eingesteckt werden. Sowohl bei diesen beschriebenen Ausführungsformen einteiliger als auch bei den mehrteiligen Wickelrohren kann durch den Einbau des Elektromotors in das Wickelrohr eine besonders platzsparende Lösung erzielt werden. Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen mit einteiligem Wickelrohr kann dabei das Wickelrohr selbst das Gehäuse des Elektromotors bilden. Da hierbei kein kompletter Elektromotor in das Wickelrohr eingesteckt oder eingebaut wird, sondern nur der Elektromotor ohne Gehäuse, kann der Platzbedarf somit weiter reduziert werden.
Vorzugsweise können alle genannten Ausführungsformen eine Endkappe auf einer Seite des Wickelrohrs aufweisen, wobei die Endkappe wiederum ein Innenteil beinhaltet, welches relativ zum Wickelrohr drehbar gelagert ist und an seiner dem Wickelrohr abgewandten Seite mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist. Der Teil der Endkappe, der mit dem Wickelrohr fest verbunden ist, kann dabei einen zylinderförmigen Abschnitt aufweisen, auf den das Wickelrohr aufgesteckt ist, sowie ferner eine konische Kabeltrommel zum Aufwickeln eines Kabels, welches die Rollobahn auszieht oder -schiebt.
Bei weiteren bevorzugten Ausführungen ragt die Wickelwelle, die vom Elektromotor angetrieben wird, auf der Seite des Wickelrohrs, die der Endkappe abgewandt ist, aus dem Wickelrohr heraus und ist karosseriefest gelagert. Somit hat das Wickelrohr auf beiden Seiten jeweils ein karosseriefestes Lager (Wickelwelle einerseits und Endkappe andererseits), um die es sich beim Auf¬ oder Abwickeln der Rollobahn dreht. Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung
wird erzielt, indem bei Varianten mit Schleifkontakten und Endkappe die Schleifkontakte innerhalb der Endkappe untergebracht sind, wodurch wiederum der benötigte Bauraum reduziert wird. Eine erfindungsgemäße Rolloanordnung kann ferner zumindest einen Sensor, vorzugsweise einen Hallsensor aufweisen, der so ausgebildet ist, dass er eine Drehstellung des Wickelrohrs aufnehmen kann. Bei Ausführungsformen der Erfindung mit Rutschkupplung ist dieser Sensor vorzugsweise dem Wickelrohr zugeordnet, bei Ausführungsformen ohne Rutschkupplung kann die Auflösung weiter verbessert werden, indem der Sensor dem Anker des Elektromotors zugeordnet wird. Zusammen mit einer entsprechenden Ausleseelektronik können Signale des Sensors beispielsweise verwendet werden, um den Drehweg des Wickelrohrs und somit die Auszugslänge der Rollobahn festzustellen. Somit können vorgewählte Auszugslängen der Rollobahn automatisch angefahren werden. Auch dieser Sensor kann bei Ausführungsformen mit Endkappe innerhalb der Endkappe untergebracht werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielhaft erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer aufgeschnittenen, erfindungsgemäßen Rolloanordnung, bei welcher der Elektromotor mittels flexibler Kabel angeschlossen ist;
Fig. 2 die Rolloanordnung aus Fig. 1 in geschlossenem Zustand;
Fig. 3 eine Rolloanordnung mit einteiligem Wickelrohr;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer aufgeschnittenen
Rolloanordnung mit einem Elektromotor mit Schleifkontakten; und
Fig. 5 eine Detailansicht der Rolloanordnung aus Fig. 4, wobei der
Elektromotor in einer Schnittansicht gezeigt sind.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Rolloanordnung für ein Fahrzeug. Die Rolloanordnung weist ein Wickelrohr 10 auf, welches von einem Elektromotor 12 angetrieben wird. Das Wickelrohr 10 ist dabei aufgeschnitten abgebildet. Der Elektromotor 12 hat ein äußeres, zylinderförmiges Gehäuse 38, welches Teil des Wickelrohrs 10 ist. Er treibt über ein Planetengetriebe 16 das Wickelrohr 10 an, indem er sich über das Planetengetriebe gegen eine motorseitige Kupplungsscheibe 24b einer Rutschkupplung 22 abstützt. Die Kupplungsscheibe 24b steht in Eingriff mit einer karosserieseitigen Kupplungsscheibe 24a der Rutschkupplung 22, welche über eine Wickelwelle 14 karosseriefest fixiert ist. Das Planetengetriebe 16 dient dazu, die vergleichsweise hohe Motordrehzahl von üblicherweise 2000 bis 10000 Umdrehungen pro Minute (U/min) auf eine Drehzahl des Wickelrohrs 10 von ca. 20 bis 100 (U/min) zu untersetzen. Bei der hier dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist das Planetengetriebe 16 ein dreistufiges Getriebe, sodass insgesamt drei Planetenradträger 20 jeweils drei Planetenräder 18 tragen. Der Antrieb des Planetengetriebes 16 durch den Elektromotor 12 erfolgt über ein hier nicht einzusehendes Sonnenrad. Der Abtrieb aus dem Planetengetriebe 16 erfolgt über den letzten der drei Planetenradträger, welcher mit der motorseitigen Kupplungsscheibe 24b fest verbunden ist. Erfindungsgemäß laufen alle Planetenräder 18 in einem Hohlrad ab, welches durch die Innenseite des Wickelrohrs 10 gebildet wird. Das Wickelrohr 10 weist an seiner Innenseite daher eine entsprechende Zahnung auf (in der Abbildung nicht dargestellt), welche sich zumindest über den Bereich des Wickelrohrs ausdehnt, der von den Planetenrädern 18 bei ihrem Weg um eine Achse koaxial zur Wickelwelle 14 bestrichen wird. Die Zahnung ist dabei so ausgeführt, dass ein Querschnitt durch das Wickelrohr 10 in der Ebene der Planetenräder 18 ein Hohlrad ergibt.
Im Betrieb der Rolloanordnung, also beim Ausfahren oder Einziehen einer auf ihr zumindest teilweise aufgewickelten Rollobahn dreht sich der Elektromotor 12 mit seiner Motordrehzahl. Diese Motordrehzahl wird durch das Planetengetriebe
16 in die gewünschte Drehzahl des Wickelrohrs 10 umgesetzt, wobei sich das Planetengetriebe indirekt über die Wickelwelle 14 an der Karosserie des Fahrzeugs abstützt. Somit drehen sich sowohl das Gehäuse 38 des Elektromotors 12 als auch ein hier nicht gezeigter Anker des Elektromotors, welcher das Planetengetriebe 16 antreibt, relativ zur Fahrzeugkarosserie. Um dem rotierenden Elektromotor 12 elektrischen Strom zuzuführen, ist der Motor mit Kabeln 28 mit einer Spannungswelle im Fahrzeug verbunden. Die Kabel 28 sind dabei bezüglich ihrer Flexibilität und Länge so gewählt, dass ein Rotieren des Elektromotors 12 um die karosseriefeste Wickelwelle 14 von der Ausgangsposition mit komplett aufgewickelter Rollobahn bis zu einer Endposition mit vollständig abgewickelter Rollobahn möglich ist, ohne dass die Kabel 28 selbst bzw. die elektrische Verbindung vom Motor zur Batterie unterbrochen wird. Die Kabel 28 sind hierzu durch eine Endkappe 30 geführt, die ein zylinderförmiges Teil 48 aufweist, mit der sie auf das Wickelrohr 10 aufgesteckt ist. Die Endkappe 30 weist ein in ihr drehbar gelagertes Innenteil 32 auf, welches über einen Zapfen 34 gegen Verdrehung gesichert mit der Fahrzeugkarosserie in Verbindung steht. Die Endkappe 30 weist weiterhin eine konusförmige Kabeltrommel 46 auf, auf die ein Kabel aufgewickelt werden kann, welches die Rollobahn aufzieht, oder bei einer drucksteifen Auslegung des Kabels aufschiebt.
Eine Ansicht auf die Rolloanordnung aus Fig. 1 in geschlossenem Zustand des Wickelrohrs 10 ist in Fig. 2 gezeigt. Wie bereits weiter oben erläutert, besteht das Wickelrohr 10 zum einen aus dem Gehäuse 38 des Elektromotors 12 und weiterhin aus zwei Teilrohren 36a und 36b auf, die den gleichen Außendurchmesser wie das Gehäuse des Elektromotors haben. Die beiden Teilrohre 36a und 36b können dabei beispielsweise auf den Elektromotor 12 aufgesteckt sein. Aus dem Wickelrohr 10 heraus ragen der Zapfen 34 der Endkappe 30 sowie ein entsprechender Zapfen 35 der Wickelwelle 14, welche die karosseriefesten Verankerungen der Antriebseinheit darstellen.
Eine alternative Ausführungsform eines Wickelrohrs ist in Fig. 3 gezeigt, wobei das hier abgebildete Wickelrohr 10 im Gegensatz zum Wickelrohr aus Fig. 2 einstückig ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird ein Elektromotor zum Antrieb des Wickelrohrs entweder komplett mit einem Gehäuse in das Wickelrohr 10 eingeschoben (wobei der Außendurchmesser des Gehäuses natürlich entsprechend kleiner sein muss als der Innendurchmesser des Wickelrohrs) oder ein Elektromotor ohne eigenes Gehäuse wird in das Wickelrohr eingebaut, wobei das Wickelrohr selbst dann die Gehäusefunktion wahrnimmt. Der Vorteil der letztgenannten Ausführungsform ist dabei einerseits die Möglichkeit, den Außendurchmesser des Wickelrohrs weiter zu verringern und andererseits die erhöhte Stabilität im Vergleich zu einem mehrteiligen Wickelrohr. Auch in diesem Fall wird das Wickelrohr 10 wiederum um die Wickelwelle 14 und das Innenteil 32 der Endkappe gedreht.
Fig. 4 zeigt eine Rolloanordnung mit einem im Wickelrohr 10 angeordneten Elektromotor, von dem in dieser Ansicht mit aufgeschnittenem Wickelrohr wiederum nur ein Magnet 40 eines Stators zu sehen ist. Der Elektromotor ist hierbei wieder so in das Wickelrohr 10 eingebaut - daher auch die Bezeichnung „Rohrmotor" - dass das Wickelrohr die Funktion des Motorgehäuses übernimmt. Ähnlich wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 treibt der Elektromotor über ein Planetengetriebe 16 und eine Rutschkupplung 22, über die er sich an einer karosseriefesten Wickelwelle 14 abstützt, das Wickelrohr 10 an, mit dem er im Bereich des Magneten 40 fest verbunden ist. Die Verbindung des Elektromotors zum karosseriefesten Stromnetz erfolgt in diesem Fall jedoch nicht über flexible Kabel, sondern über Schleifkontakte, wie weiter unten detaillierter beschrieben werden soll.
Fig. 5 zeigt die Rolloanordnung aus Fig. 1 in einem vergrößerten Teilausschnitt im Bereich des Magneten 40 des antreibenden Elektromotors. Der Magnet 40 ist fest mit dem Wickelrohr 10 verbunden, er kann beispielsweise auf die
Innenseite des Wickelrohrs aufgeklebt sein. Der Magnet 40 kann auch aus
einer Mehrzahl von Teilmagneten bestehen, die dann ihrerseits wiederum auf der Innenseite des Wickelrohrs 10 angebracht sind. Innerhalb des Magneten 40, der hier im Gegensatz zu Fig. 4 ebenfalls aufgeschnitten gezeigt ist, dreht sich ein Anker 42, der über ein Sonnenrad 52 die Planetenräder 18 der ersten Stufe des Planetengetriebes 16 antreibt. Da der hier schematisch gezeichnete Anker 42 im Gegensatz zum Magneten 40 des Elektromotors, bei dem es sich um einen Permanentmagnet handelt, stromdurchflossen ist, bedarf es eines Anschlusses des rotierenden Ankers zur karosseriefesten Stromversorgung des Fahrzeugs. Dies wird durch ein karosseriefestes Bürstensystem 44 gewährleistet, welches dem an sich bekannten Bürstensystemen von Elektromotoren entspricht und mit einem Kommutator 50 des Ankers 42 in Schleifkontakt steht. Anders als bei bekannten Rohrmotoren für Rolloanordnungen dient hier das Bürstensystem 44 neben seiner Funktion als Stromüberträger zum ankerfesten Kommutator 50, sondern gleichzeitig auch zur Stromführung vom karosseriefesten Stromnetz des Fahrzeugs zum Elektromotor bzw. Rohrmotor, der sich zusammen mit dem Wickelrohr 10 dreht. Somit ist ein weiterer Schleifkontakt, der bei Verwendung von bekannten Elektromotoren notwendig wäre, überflüssig. Insgesamt dreht sich bei der Antriebseinheit der Rolloanordnung aus Fig. 5 einerseits der Anker 42 innerhalb des Magneten 40 mit der Motordrehzahl und andererseits der Magnet 40 zusammen mit dem Wickelrohr 10 relativ zur Karosserie mit einer zweiten Drehzahl, die sich von der Motordrehzahl durch das Untersetzungsverhältnis des Planetengetriebes 16 unterscheidet.
Bezugszeichenliste
Wickelrohr
Elektromotor
Wickelwelle
Planetengetriebe
Planetenrad
Planetenradträger
Rutschkupplung a, b Kupplungsscheibe
Kabel
Endkappe
Innenteil
Zapfen a, b Teilrohr
Gehäuse
Magnet
Anker
Bürstensystem
Kabeltrommel zylinderförmiger Abschnitt
Kommutator
Sonnenrad