Dreidimensionales Struktursystem
Die vorliegende Erfindung betrifft ein dreidimensio¬ nales StrukturSystem, umfassend zwei auf Abstand paral¬ lel zueinander angeordnete, einen zwischen ihnen angeordneten Hohlraum begrenzende Flachelemente und eine Mehrzahl von Verbindungseiementen, welche die Flachelemente mit einem vorgegebenen Abstand zueinander lösbar miteinander verbinden.
Struktursysteme der vorstehend angegebenen Art sind in verschiedenen Ausführungen und für die unterschied¬ lichsten Anwendungen bekannt. Beispielsweise können in diesem Sinne zerlegbare Regale (vgl. z.B. DE 3913889 C2 und DE 20202438 Ul) solche dreidimensionalen Struktur¬ systeme bilden, indem die einzelnen Regalböden als Flachelemente angesehen werden, welche über Verbin¬ dungselemente in Form entsprechender Seitenteile in einem vorgegebenen Abstand und parallel zueinander lös¬ bar miteinander verbunden werden. Umgekehrt können bei solchen Regalen aber auch die Seitenteile als Flachele¬ mente in dem vorstehenden Sinne angesehen werden, wel¬ che über Verbindungselemente in Form entsprechender Regalböden in einem vorgegebenen Abstand und parallel zueinander lösbar miteinander verbunden werden.
Auf die lösbare Verbindung der Flachelemente mitein¬ ander wird dabei unter unterschiedlichen Gesichts¬ punkten Wert gelegt. So kann beispielsweise die Mög¬ lichkeit im Vordergrund stehen, ein bestehendes Struk¬ tursystem ohne Zerstörung zerlegen, in einem zerlegten Zustand raumsparend lagern und bei Bedarf wieder auf¬ bauen zu können; eine typische Anwendung insoweit ist die Gestaltung von Messeinventar. Ebenfalls kann es für bestimmte Anwendungen von Bedeutung sein, daß sich das
Struktursystem in einem zerlegten, möglichst wenig Raum in Anspruch nehmenden Zustand transportieren und bevor¬ raten und durch den Endverbraucher mit geringem Aufwand auf- und ggf. wieder abbauen läßt; dies gilt typischer¬ weise für zum Selbstaufbau bestimmte, in SB-Möbelhäu¬ sern vertriebene Möbel .
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein dreidimensionales Struktursystem der eingangs ange¬ gebenen Art zu schaffen, das im zerlegten Zustand einen minimalen Raum beansprucht und sich rasch und ohne Zu¬ hilfenahme von Werkzeug auf- und abbauen läßt, ohne daß hierunter die Festigkeit und Formhaltigkeit leidet.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfin¬ dung dadurch, daß ein Struktursystem der eingangs ange¬ gebenen Art in Kombination miteinander die folgenden Merkmale aufweist : die Flachelemente weisen Stege auf, die auf zumin¬ dest einem Teil ihrer Länge freiliegen; die Verbindungselemente sind als winkelförmige Ver¬ bindungsklammern mit jeweils zwei im Winkel zueinan¬ der angeordneten Schenkeln ausgeführt; die Verbindungsklammern weisen jeweils drei Ein¬ griffszonen in Form von teilweise offenen Mulden auf, von denen zwei äußere Mulden auf jeweils einem Schenkel und eine mittlere Mulde zwischen den beiden äußeren Mulden angeordnet sind; die beiden äußeren Mulden sind jeweils nach außen hin offen, und die mittlere Mulde ist nach innen hin offen; die Verbindungsklammern sind im Bereich zwischen den beiden äußeren Mulden zumindest teilweise federnd nachgiebig ausgeführt;
die beiden Flachelemente sind mittels mindestens zwei Verbindungsklammern gegeneinander verspannt, indem jeweils zwei einander benachbarte Mulden der Verbindungsklammern zwei Stege des einen Flachele¬ ments aufnehmen und die auf dem aus der Ebene jenes Flachelements herausstehenden Schenkel angeordnete dritte Mulde einen Steg des anderen Flachelements.
Durch diese Merkmalskombination ergibt sich, wie aus den nachstehenden weiteren Erläuterungen ohne weiteres ersichtlich ist, ein im zerlegten Zustand nur minimalen Raum beanspruchendes, ohne Zuhilfenahme von Werkzeug auf- und abbaubares Struktursystem mit außergewöhn¬ licher Funktionalität, wobei es zum Aufbau des Struk¬ tursystems keiner verlierbaren Kleinteile wie Schrauben, Muttern oder dergleichen bedarf. Der Begriff "Mulde" ist dabei nicht einschränkend im Sinne von le¬ diglich besonders flachen Vertiefungen zu verstehen. Vielmehr können die Mulden auch als tief in das Materi¬ al der Verbindungsklammer eingreifende Aussparungen bzw. Ausschnitte ausgeführt sein. Dies gilt namentlich in dem Falle, daß die Stege, die bestimmungsgemäß in die Mulden eingreifen, eine flache, rechteckige Quer¬ schnittsform aufweisen, beispielsweise indem sie durch Randbleche der miteinander zu verbindenden Flachelemen¬ te gebildet sind.
Hinzuweisen ist darauf, daß die Erfindung keineswegs auf dreidimensionale Struktursysteme mit lediglich zwei Flachelementen beschränkt ist. Vielmehr ist die Angabe, wonach das Struktursystem zwei auf Abstand parallel zueinander angeordnete, einen zwischen ihnen angeord¬ neten Hohlraum begrenzende Flachelemente aufweist, da¬ hingehend zu verstehen, daß mindestens zwei solcher Flachelemente vorgesehen sind. Aus der nachstehenden
Erläuterung der vorliegenden Erfindung wird ohne weite¬ res erkennbar, daß diese auch Struktursysteme mit mehr als zwei Flachelementen umfaßt, sofern diese in der erfindungsgemäßen Weise miteinander verbunden sind. Durch den Begriff "Hohlraum" soll im übrigen weder zum Ausdruck kommen, daß der Raum zwischen den beiden Fla¬ chelementen irgendwie abgeschlossen ist, noch daß er frei zu sein hat von jeglichen Einbauten. Vielmehr kön¬ nen sich zwischen den beiden Flachelementen durchaus Strukturelemente des Struktursystems befinden, bei¬ spielsweise in Form von Verbindungsklammern, eingehäng¬ ten Zwischenwänden oder -böden oder dergleichen.
Ebensowenig darf die Angabe, wonach die Verbindungs- klammern jeweils drei Eingriffszonen in Form von teil¬ weise offenen Mulden aufweisen, nicht in einer die Anzahl der Mulden auf genau drei beschränkenden Weise verstanden werden. Die Verbindungsklammern können näm¬ lich, wenn hierfür ein Bedarf erscheint, auch mehr als drei Eingriffszonen aufweisen. Allerdings wird hierfür in der Regel kein Bedarf bestehen.
Besonders bevorzugt ist die Anzahl und Anordnung der Verbindungsklammern so gewählt, daß diejenigen Kräfte und Momente, die durch die den Abstand der beiden Fla¬ chelemente überbrückenden Schenkel der Verbindungs- klammern vom einen Flachelement auf das andere Flachelement übertragen werden, einander unmittelbar aufheben. In diesem Falle braucht außer den Verbin¬ dungsklammern, d.h. deren jeweils den Abstand zwischen den beiden Flachelementen überbrückenden Schenkeln, keinerlei Abstützung oder sonstige Verbindung zwischen den beiden Flachelementen vorgesehen zu sein.
Das vorstehend dargelegte interne Kräfte- und Momen¬ tengleichgewicht allein über die Verbindungsklammern läßt sich insbesondere dadurch erreichen, daß jeweils zwei Verbindungsklammern einander paarweise gegenüber¬ stehen. Eine solche Weiterbildung bietet sich bei¬ spielsweise besonders an im Falle von rechteckig ausgeführten Flachelementen. Indessen ist die vorlie¬ gende Erfindung keinesfalls auf solche rechteckigen Flachelemente beschränkt; vielmehr können im Rahmen, der vorliegenden Erfindung Flachelemente jedweder Form (z.B. rund, oval, dreieckig, fünfeckig, sechseckig und dergleichen) zum Einsatz kommen. Auch bei nicht¬ rechteckigen Flachelementen kann durch eine geeignete Anordnung der Verbindungsklammern das weiter oben er¬ läuterte interne Kräfte- und Momentengleichgewicht al¬ lein über die Verbindungsklammern herbeigeführt werden.
Eine andere bevorzugte Weiterbildung des erfindungs¬ gemäßen Struktursystems zeichnet sich dadurch aus, daß bei sämtlichen Verbindungsklammern jeweils zwei benach¬ barte Mulden Stege desselben Flachelements aufnehmen. Dies hat nicht nur den Vorteil einer besonders harmo¬ nischen ästhetischen Gestaltung. Vielmehr ist dies auch im Hinblick auf einen einfachen Aufbau des Struktur¬ systems aus seinen einzelnen Komponenten günstig; und im Falle der Verwendung des Struktursystems beispiels¬ weise als ein Regal, welches nur über eines der beiden als Gitter ausgeführten Flachelemente (s.u.) zugänglich ist, läßt sich eine optimale Bedienbarkeit des Regals erreichen, wenn die Verbindungsklammern so angeordnet sind, daß jeweils zwei ihrer Mulden Stege der Regal- rückseite aufnehmen.
Wie vorstehend bereits angesprochen wurde, kann minde¬ stens eines der beiden Flachelemente als Gitter-
Flachelement ausgeführt sein, wobei die Stege, die in die Mulden der Verbindungsklammern eingreifen, durch Gitterstäbe gebildet sind. Besonders bevorzugt sind dabei beide Flachelemente als Gitter-Flachelemente aus¬ geführt, wobei es für eine Vielzahl von Anwendungen vorteilhaft ist, wenn die beiden Gitter-Flachelemente dieselbe Gitterteilung aufweisen. Ein besonderer Vor¬ teil liegt dabei darin, daß die Verbindungsklammern je nach den individuellen Bedürfnissen beliebig, sowohl am Rand als auch innerhalb der Fläche der Flachelemente, plaziert werden können. Dies resultiert in einer über¬ ragenden Flexibilität hinsichtlich der Gestaltung, in¬ dem sich vorgegebene Komponenten zu einer Vielzahl von unterschiedlich konfigurierten Struktursystemen zusam¬ menfügen lassen. In diesem Zusammenhang ist es im übri¬ gen besonders vorteilhaft, wenn die Gitterteilung in beiden Richtungen identisch ist, so daß sich eine qua¬ dratische Gitterstruktur ergibt; denn in diesem Falle können identische Verbindungsklammern in unter¬ schiedlichen Orientierungen verbaut werden.
An dieser Stelle ist indessen darauf hinzuweisen, daß sich die vorliegende Erfindung keinesfalls ausschlie߬ lich unter Verwendung von Gitter-Flachelementen reali¬ sieren läßt. Vielmehr kommt für die Umsetzung der Erfindung auch jedes beliebige andere Flachmaterial (Plattenware, Lochblech etc.) in Betracht, voraus¬ gesetzt es sind zumindest teilweise freiliegende Stege vorgesehen, welche in die Mulden der Verbindungsklam¬ mern eingreifen können.
Bevorzugt stoßen die beiden Schenkel der Verbindungs- klammern in einem ausgeprägten Eckbereich zusammen. In diesem Falle gilt, daß die mittlere Mulde bevorzugt im oder benachbart zum Eckbereich der betreffenden Verbin-
dungsklammern angeordnet ist. Dabei schließen die Schenkel der Verbindungsklammern - im montierten Zu¬ stand - bevorzugt jeweils einen Winkel von im wesentli¬ chen 90° miteinander ein. Zwingend ist dies indessen nicht. Im übrigen müssen die Schenkel der Verbindungs- klammern noch nicht einmal gerade sein. Vielmehr kommt beispielsweise auch eine unter ästhetischen Gesichts¬ punkten gewählte gebogene Ausführung der Schenkel der Verbindungsklammern in Betracht, so daß sich kein aus¬ geprägter Eckbereich ergibt. In diesem Falle ist es günstig, wenn die Linien, welche die mittlere Mulde mit den beiden äußeren Mulden verbinden, im montierten Zu¬ stand des StrukturSystems im wesentlichen einen rechten Winkel miteinander einschließen.
Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die mittlere Mulde gegenüber dem Schnittpunkt der beiden Schenkel versetzt angeordnet ist. In diesem Falle ergibt sich ein Versatz eines der Schenkel gegenüber der Verbindungslinie der diesem Schenkel zugeordneten äußeren Mulde mit der mittleren Mulde. Ein solcher Versatz kann insbesondere vorteilhaft sein als ein Standfuß oder aber ein Wand¬ abstandhalter für das betreffende Struktursystem.
Was die spezifische Ausführung der Verbindungsklammern angeht, so kommen in Abhängigkeit von technischen und ästhetischen Gesichtspunkten eine Vielzahl von Aus¬ führungsmöglichkeiten in Betracht. Beispielsweise kön¬ nen die Verbindungsklammern aus einem gebogenen Draht bestehen. Dieser kann in lediglich einer Ebene gebogen sein, so daß eine entsprechend flache Verbindungsklam¬ mer entsteht . Der Draht kann indessen auch dreidimen¬ sional gebogen sein, so daß eine räumliche Verbindungs¬ klammer entsteht, die in Richtung der Stege eine deren
Stärke überschreitende Erstreckung aufweist. Ein ande¬ res geeignetes Material für die Herstellung der Verbin¬ dungsklammern ist ein Flachmaterial, insbesondere in Form eines Bleches. Zur Herstellung einer flachen, ebe¬ nen Verbindungsklammer kann diese bereits in ihrer end¬ gültigen Form aus dem ebenen Blech ausgeschnitten sein. Indessen kann auch eine aus einem Flachmaterial herge¬ stellte Verbindungsklammer durch entsprechendes Biegen in dem Sinne dreidimensional ausgeführt sein, daß sie in Richtung der Stege eine deren Stärke überschreitende Erstreckung aufweist. Die Vorteile solcher dreidimen¬ sionaler Verbindungsklammern gegenüber zweidimensiona¬ len Verbindungsklammern bestehen insbesondere darin, daß für eine vorgegebene Aufgabe eine geringere Anzahl von Verbindungsklammern ausreichend ist, weil solche Verbindungsklammern auch zur Übertragung von Scherkräf¬ ten parallel zu den Stegen geeignet sind, und daß, wenn das Struktursystem als Regal eingesetzt wird, einer der Schenkel im Falle seiner Orientierung in einer im we¬ sentlichen horizontalen Ebene zusätzlich die Funktion eines Regalbodens übernehmen kann; auf der anderen Sei¬ te nehmen dreidimensionale Verbindungsklammern bei ei¬ nem zerlegten Struktursystem typischerweise einem größeren Raumbedarf in Anspruch, was ggf. unerwünscht ist. Abhilfe könnte hier eine dreidimensionale Verbin¬ dungsklammer schaffen, die in dem Sinne klappbar ausge¬ führt ist, daß ihre beiden Schenkel bei Nichtgebrauch der Verbindungsklammer zur flächigen Anlage aneinander gebracht werden können, wobei durch entsprechende An¬ schläge der beiden Teile einer solchen klappbaren Ver¬ bindungsklammer sichergestellt ist, daß die beiden Schenkel im aufgeklappten Zustand de Verbindungsklammer die für deren Funktion maßgebliche Spannung aufbauen können. Entsprechendes gilt für die zerlegbare Ausfüh-
rung einer solchen dreidimensionalen Verbindungskiam- mer.
Gemäß einer Alternative zu der vorstehend dargelegten und erläuterten (ersten) Realisierung der vorliegenden Erfindung kann die Verbindungsklammer statt als zwei Schenkel aufweisender Verbindungswinkel auch als U- förmige Verbindungsklammer mit drei Schenkeln ausge¬ führt sein, wobei zwei äußere, im wesentlichen parallel zueinander verlaufende Schenkel über einen dritten, inneren Schenkel miteinander verbunden sind. In diesem Falle weist die Verbindungsklammer vier Eingriffszonen in Form von teilweise offenen Mulden auf, von denen zwei äußere Mulden auf jeweils einem äußeren Schenkel und zwei innere Mulden zwischen den beiden äußeren Mul¬ den angeordnet sind. Die beiden äußeren Mulden sind dabei übereinstimmend nach außen oder aber nach innen hin offen, und die beiden inneren Mulden sind entgegen¬ gesetzt zu den äußeren Mulden nach innen bzw. aber au¬ ßen hin offen, d.h. entgegengesetzt zu den beiden äußeren Mulden orientiert. Wiederum sind die Verbin¬ dungsklammern im Bereich zwischen den beiden äußeren Mulden zumindest teilweise federnd nachgiebig ausge¬ führt. Die beiden Flachelemente sind mittels mindestens zwei Verbindungsklammern gegeneinander verspannt, indem zwei einander benachbarte Mulden der Verbindungsklam¬ mern zwei Stege des einen Flachelements aufnehmen und die beiden anderen Mulden zwei Stege des jeweils ande¬ ren Flachelements. Je nach der Zugänglichkeit und den bestehenden Anforderungen können derartige U-förmige Verbindungsklammern dabei entweder dergestalt angeord¬ net sein, daß der Zwischenraum zwischen den beiden mit¬ einander zu verbindenden Flachelementen durch den mittleren Schenkel überbrückt wird, oder aber derge¬ stalt, daß die beiden äußeren Schenkel der Verbindungs-
klammer den Zwischenraum zwischen den beiden mitein¬ ander zu verbindenden Flachelementen überbrücken. Im zuletzt genannten Falle ergibt sich infolge der jeweils paarweise Überbrückung des Zwischenraumes zwischen den beiden miteinander verbundenen Flachelementen im Be¬ reich jeder Verbindungsklammer, verglichen mit der vor¬ stehend erläuterten ersten Alternative der Realisierung der vorliegenden Erfindung, eine erhöhte Festigkeit und Steifigkeit der Gesamtstruktur, so daß die Anzahl der Verbindungsklammern ggf. entsprechend reduziert werden kann.
Im übrigen sind indessen die meisten der vorstehend im Zusammenhang mit der ersten Alternative (winkelförmige Verbindungskiammern) der Realisierung der vorliegenden Erfindung erläuterten Gesichtspunkte uneingeschränkt auch auf die zweite Alternative der Realisierung (U- förmige Verbindungsklammern) übertragbar oder zumindest sinngemäß anwendbar. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die entsprechenden Ausführungen verwiesen.
Von den zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten des erfin¬ dungsgemäßen StrukturSystems (z.B. in den Bereichen Möbel, Messebau, Verpackung, Bauwesen) soll an dieser Stelle nur eine besonders bevorzugte näher aufgezeigt werden. So läßt sich ein Struktursystem, bei dem die Flachelemente als Gitter ausgeführt sind, beispielswei¬ se als Regal zur Aufnahme von Gegenständen einsetzen, wobei die beiden Gitter-Flachelemente als Front und Rückseite vertikal ausgerichtet sind und die Gegenstän¬ de mit ihrer Oberfläche auf jeweils einem (horizonta¬ len) oder zwei (geneigten) Gitterstäben der beiden Gitter-Flachelemente aufliegen. Die Gegenstände können dabei z.B. im wesentlichen zylindrisch ausgeführt sein (z.B. Flaschen oder Rollen) , wobei sich ihre Achsen
senkrecht zu den Ebenen der Flachelemente erstrecken können, im wesentlichen quaderförmig (z.B. Bücher, CD- Hüllen etc.) oder in sonstiger Form.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand meh¬ rerer in der Zeichnung veranschaulichter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht ein als Regal aus¬ geführtes dreidimensionales Struktursystem nach der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 in vergrößerter perspektivischer Detailansicht den Bereich II der Fig. 1,
Fig. 3 in vergrößerter perspektivischer Detailansicht den Bereich III der Fig. 1 und
Fig. 4 in perspektivischer Ansicht den für das Regal nach den Figuren 1 bis 3 verwendeten Verbin¬ dungswinkel; ferner zeigt
Fig. 5 eine zweite,
Fig. 6 eine dritte,
Fig. 7 eine vierte,
Fig. 8 eine fünfte und
Fig. 9 eine sechste Ausführungsform der im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbaren Verbin- dungsklammern.
Das in den Fig. 1 bis 4 der Zeichnung dargestellte, als Regal 1 ausgeführte dreidimensionale Struktursystem umfaßt zwei auf Abstand parallel zueinander angeordnete Flachelemente 2 und 3 in Form jeweils eines rechtecki¬ gen Gitter-Flachelements 4 bzw. 5. Die beiden Gitter- Flachelemente 4 und 5 weisen jeweils horizontale Git¬ terstäbe 4a bzw. 5a und vertikale Gitterstäbe 4b bzw. 5b auf. Sie sind mittels sechs als Verbindungsklammer 6 ausgeführten Verbindungselementen 7 dergestalt mit ei-
nem vorgegebenen Abstand A lösbar miteinander verbun¬ den, daß sie einen zwischen sich angeordneten Hohlraum begrenzen.
Die aus einem Stahlblech herausgeschnittenen Verbin¬ dungskiammern 6 weisen jeweils zwei im Winkel zueinan¬ der angeordnete Schenkel 8 und 9 auf. Beide Schenkel 8 und 9 weisen im wesentlichen endseitig jeweils eine Eingriffszone 10 bzw. 11 in Form einer nach außen offe¬ nen Mulde 12 bzw. 13 auf. Eine dritte, mittlere, nach innen offene Mulde 14, welche benachbart zum Eckbereich 15 der Verbindungsklammer 6 angeordnet ist, bildet eine dritte Eingriffszone 16.
Durch die Gitterstäbe 4a, 4b, 5a und 5b stehen Stege 17a, 17b, 18a und 18b zur Verfügung, die in die Mulden 12, 13 und 14 der Verbindungsklammern 6 eingreifen kön¬ nen. Hierzu sind die Mulden 12, 13 und 14 hinsichtlich ihrer Gestaltung und Abmessung auf die Querschnittsform und -abmessung der Gitterstäbe abgestimmt. Die Mulden 12, 13 und 14 umgreifen die in ihnen aufgenommenen Ste¬ ge etwa zur Hälfte, so daß die Stege ohne Kraftaufwand in die Mulden eingelegt werden können.
Bei montierten Verbindungsklammern beträgt der Winkel α, den die Linien B und C, welche den Mittelpunkt der mittleren Mulde 14 mit den Mittelpunkten der beiden äußeren Mulden 12 und 13 verbinden, miteinander ein¬ schließen, 90°. Hierzu sind die beiden Schenkel 8 und 9 gerade ausgeführt und schließen - bei nicht montierten Verbindungsklammern - einen Winkel von geringfügig mehr als 90° miteinander ein. Im Rahmen der Montage des Re¬ gals, die ersichtlich ohne die Zuhilfenahme von Werk¬ zeug erfolgen kann, ergibt sich eine geringfügige Verformung der Verbindungsklammern, die in Verbindung
mit den Abmessungen der Schenkel und der federnden Nachgiebigkeit des zur Herstellung der Verbindungklam¬ mern verwendeten Materials zu der festen Verspannung der beiden Gitter-Flachelemente 4 und 5 gegeneinander führt. Zur Demontage des Regals brauchen lediglich - ebenfalls ohne die Zuhilfenahme von Werkzeug - die sechs Verbindungsklammern 6 entfernt zu werden.
Bei den Verbindungsklammern ist jeweils die mittlere Mulde 14 gegenüber dem Schnittpunkt S der beiden Schen¬ kel 8 und 9 versetzt angeordnet. Hierdurch steht der Schenkel 8 aus der Ebene des Gitter-Flachelements 5, dessen Gitterstäbe 5a bzw. 5b in die Mulden 12 und 14 eingreifen, heraus, wodurch im Falle der in der Zeich¬ nung dargestellten Konfiguration an der durch das Git¬ ter-Flachelement 5 gebildeten Rückseite des Regals Wandabstandhalter 19 entstehen. Die an den Schenkeln 9 angeordneten Mulden 13 nehmen jeweils einen durch die Gitterstäbe 4a bzw. 4b gebildeten Steg 17a bzw. 17b auf, wobei der Abstand A der beiden Gitter-Flach¬ elemente 4 und 5 zueinander durch den Abstand der bei¬ den Mulden 13 und 14 der Verbindungsklammern 6 bestimmt wird.
Fig. 1 veranschaulicht anhand von vier in das mittlere Gitterfach eingestellten Gegenständen G die Eignung des Struktursystems zur Anwendung als Regal.
Im übrigen läßt sich aus der vorstehenden Beschreibung des in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungs- beispiels ohne weiteres ableiten, wie in Anwendung der vorliegenden Erfindung auch eine größere Anzahl von Flachelementen unter Verwendung weiterer Verbindungs- klammern 6 parallel und mit Abstand zueinander mitein¬ ander verbunden werden kann. Im übrigen ist ohne
weiteres ersichtlich, daß Verbindungsklammern der in den Fig. 1 bis 4 der Zeichnung veranschaulichten und vorstehend erläuterten Konfiguration beispielsweise auch durch Biegen aus einem Runddraht hergestellt wer¬ den können.
Anders als die in den Fig. 1 bis 4 gezeigte und in der vorstehenden Beschreibung dieser Figuren erläuterte Verbindungsklammer ist die in Fig. 5 dargestellte, als Verbindungswinkel ausgeführte Verbindungsklammer 106 durch Biegen aus einem Flachmaterial, nämlich einem Stahlblech, hergestellt. Was ihre Funktion sowie ihre Einbindung in ein dreidimensionales Struktursystem durch Zusammenwirken der Mulden mit den Stegen der mit¬ tels der Verbindungsklammer 106 miteinander zu verbin¬ denden Flachelemente angeht, so gelten die vorstehenden Erläuterungen der Fig. 1 bis 4, auf die zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen wird, in entsprechender Weise. Übereinstimmende bzw. einander entsprechende Teile sind in Fig. 5 mit einer gegenüber den Figuren 1 bis 4 jeweils um 100 vergrößerten Bezugsziffer bezeich¬ net. Erkennbar kann die Verwendung einer Verbindungs- klammer gemäß Fig. 5, verglichen mit der Verbindungs- klammer nach den Fig. 1 bis 4, zu einer gesteigerten Steifigkeit des Struktursystems beitragen, allerdings um den Preis eines größeren Raumbedarfes für das zer¬ legte Struktursystem. Dieser Nachteil wird bei der in Fig. 6 veranschaulichten zerlegbaren, im übrigen jedoch der Verbindungsklammer nach Fig. 5 entsprechenden Aus¬ führung vermieden.
Eine zu der Verbindungsklammer nach Fig. 5 im wesentli¬ chen funktionsgleiche Verbindungsklammer kann durch räumliches Biegen eines Drahtes, insbesondere eines
Rund- oder Vierkantdrahtes entlang der äußeren Kontur der Verbindungsklammer nach Fig. 5 hergestellt werden. Dies ist in Fig. 7 veranschaulicht. Was die Funktion sowie ihre Einbindung in ein dreidimensionales Struk¬ tursystem durch Zusammenwirken der Mulden mit den Ste¬ gen der miteinander zu verbindenden Flachelemente angeht, so gelten für die in Fig. 7 dargestellte, wie¬ derum als Verbindungswinkel ausgeführte Verbindungs¬ klammer 206 wiederum die vorstehenden Erläuterungen der Fig. 1 bis 6, auf die zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen wird, in entsprechender Weise. Übereinstim¬ mende bzw. einander entsprechende Teile sind in Fig. 7 mit einer gegenüber den Figuren 1 bis 4 jeweils um 200 vergrößerten Bezugsziffer bezeichnet.
Die Verbindungsklammer 301 nach Fig. 8 ist abweichend von den zuvor beschriebenen, jeweils als Verbindungs- winkel ausgeführten Verbindungsklammern U-förmig ausge¬ führt. Sie weist drei Schenkel auf, nämlich zwei äußere, im wesentlichen parallel zueinander verlaufende Schenkel 302 und 303 und einen inneren Schenkel 304, der die beiden äußeren Schenkel miteinander verbindet . Die Verbindungsklammer 301 weist vier Eingriffszonen 305, 306, 307 und 308 in Form von teilweise offenen Mulden 309, 310, 311 und 312 auf. Dabei sind zwei äuße¬ re, nach außen hin offene Mulden 309 und 310 im wesent¬ lichen endseitig an jeweils einem äußeren Schenkel 302 bzw. 303 angeordnet. Und zwei innere, nach innen hin offene Mulden 311 und 312 sind zwischen den beiden äu¬ ßeren Mulden 309 und 310 angeordnet, und zwar an den beiden äußeren Schenkeln 302 und 303 benachbart zu dem jeweiligen Übergang zu dem inneren Schenkel 304.
Veranschaulicht ist dabei in Fig. 8 auch die Verwendung der Verbindungsklammer 301 dergestalt, daß ihre beiden
äußeren Schenkel 302 und 303 den Zwischenraum zwischen zwei zueinander parallelen, als Gitterstrukturen ausge¬ führten, mittels der Verbindungsklammer miteinander verbundenen Flachelementen 2 ' und 3 ' überbrücken, indem in die beiden äußeren Mulden 309 und 310 die Stege 317a des einen Flachelements 3 ' eingreifen und in die beiden inneren Mulden 311 und 312 die Stege 318a des anderen Flachelements 2' . Bei einer um 90° verdrehten Einbaula¬ ge der Verbindungsklammer 301 würde demgegenüber er¬ sichtlich der innere Schenkel 304 den Zwischenraum zwischen den beiden Gitterstrukturen überbrücken.
Die U-förmige Verbindungsklammer nach Fig. 9 unter¬ scheidet sich von derjenigen nach Fig. 8 allein durch die genau umgekehrte Orientierung der Mulden. Auch die¬ se Verbindungsklammer läßt sich ersichtlich in zwei unterschiedlichen Einbaulagen zur Verbindung zweier Flachelemente einsetzen.