Individuell ergonomisch einstellbares Kopfkissen
Die Erfindung betrifft ein individuell ergonomisch einstellbares Kopfkissen, das an die körperliche Größe und Form des Benutzers individuell exakt angepasst werden kann.
Gemäß dem bekannten Stand der Technik gibt es eine Fülle von Kopfkissen, die eine ergo- nomische Anpassung des Kissens an den Kopf des Schläfers gewährleisten. Je nach Hersteller werden das Material des Kissens oder die Form und Maße des Kissens als das Entscheidende für eine ergonomische Funktion des Produktes angepriesen.
Tatsache ist jedoch, dass die richtige anatomisch angepasste Lagerung des Kopfes und des Halses während des Schlafens maßgebend für einen erholsamen Schlaf ist. Nur die individuell angepasste Form und Größe des Kissens garantiert die Ergonomie. Die Form und die Maße bei den auf dem Markt vorhandenen Kopfkissen sind nicht veränderbar, auch wenn das weiche Material eine kleine Anpassung erlaubt.
Der Benutzer stellt erst einige Tage nach dem Einkauf fest, ob das Kissen das richtige für ihn und seine Anatomie ist. Bei relativ hohen Preisen solcher Kissen ist die Anschaffung mehrerer Kopfkissen, bis das richtige gefunden ist, sehr kostspielig.
In der US 2004/0006822 A1 ist ein einstellbares Kopfkissen für therapeutische Zwecke offenbart, welches eine Mehrzahl von Kammern, eine Mehrzahl von Unterstützungselementen und eine Basishülle, die an einer oberen Hülle zur Aufnahme der Unterstützungselemente in der oberen Hülle befestigt ist, aufweist. Die Unterstützungselemente sind dabei zur Positionierung innerhalb einer der Kammern ausgebildet. Jede Kammer weist eine Höhe auf, die durch das Variieren der Anzahl der innerhalb der Kammer positionierten Unterstützungselemente justierbar ist, wobei die Kammern zudem eine Nackenunterstützungskammer, eine Hinterkopfunterstützungskammer und ein Paar seitlicher Unterstützungskammern umfassen können.
Die JP 02264612 A offenbart ein Kissen zur Unterdrückung des Schnarchens, welches den Hinterkopf eines Benutzers so positioniert, dass eine Wirbellinie vom Halswirbel zu einem Brustwirbel einer auf dem Rücken liegenden Person die Kurve einer natürlichen S-Form beibehält und der Neigungswinkel des Gesichts in etwa fünf Grad beträgt. Dies wird da- durch erreicht, dass zum einen ein oberer Kernkörper und ein kleiner Kernkörper zur Unterstützung der Hinterkopfpartie und zur Aufrechterhaltung des Neigungswinkels des Gesichts bei etwa fünf Grad vorgesehen sind und zum anderen ein unterer Kernkörper zur Unterstützung der Haiswirbel vorgesehen ist.
In der GB 2 383 947 A ist eine medizinische Vorrichtung zur Nacken- oder Rückenschmerzlinderung offenbart, welche ein aufblasbares Unterstützungskissen und eine mit dem Kissen verbundene Aufblasvorrichtung umfasst. Das Kissen ist zur Positionierung zwischen dem Kopf des Patienten und einer Kopfstütze vorgesehen und unterstützt den Nacken und die Seiten des Kopfes des Patienten. Die Aufblasvorrichtung umfasst eine Pumpe und ein Steuermittel, beispielsweise einen Timer, um das Auf- und Abblasen des Kissens mittels eines repetitiven Zyklus' über einen zweikanaligen Auf- und Abblaseinlass zum Kissen zu steuern, wobei die Bewegungen des Hinterkopfes des Patienten dann dessen Nacken bewegen, um Schmerzen zu lindern oder zu verhindern.
Die EP 1 369 065 A1 offenbart eine aufblasbare Kopfstütze, die ein Paar von beabstande- ten Luftkissen umfasst sowie ein Verbindungselement zwischen den Kissen, wobei jedes Kissen aus mindestens einem Kissenteil ausgebildet ist, welcher über sich selbst gerollt oder gefaltet ist und während der Benutzung in seiner Lage fixiert ist.
Gemäß DE 199 30 818 C1 ist eine Vorrichtung zum Verhindern des Schnarchens bekannt, bei der durch eine gesteuerte Lageveränderung des auf dem Kopfkissen liegenden Kopfes des Schläfers das Schnarchen wirksam verhindert wird. Das Kopfkissen besteht dazu aus einem in mehrere Kammern unterteilten Luftkissen. Der Luftdruck in den Kammern wird durch eine Kontrolleinheit in Verbindung mit einer Luftdruckquelle und einer Luftdruckredu- ziereinheit gesteuert.
Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass mit der Verstellung der Neigung der
Deckschicht des Kopfkissens zwar die Kopfstellung des Schläfers verändert und damit das
Schnarchen unterbunden wird, eine ergonomische Anpassung des Kissens an den Kopf des Schläfers jedoch nicht erfolgt. Dabei kann sich eine schlechte Schlafhaltung einstellen,
die zu einer Verspannung der Nackenmuskulatur führt und damit über längere Zeit zu Kopfschmerzen bzw. Nackenschmerzen führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kopfkissen bereitzustellen, das individuell an die körperliche Größe und Form des Schlafenden angepasst werden kann.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kopfkissen bereitzustellen, das ein erholsames Schlafen ermöglicht.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kopfkissen bereitzustellen, das Verkrampfungen im Schulter- und Nackenbereich vorbeugend vermeidet.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kopfkissen bereitzustellen, das das Schnar- chen des Schläfers unterbindet.
Erfindungsgemäß werden die Aufgaben durch ein Kopfkissen gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
Dabei wird ein individuell ergonomisch einstellbares Kopfkissen vorgeschlagen, umfassend ein in mehrere flexible Kammern unterteiltes Luftkissen, wobei mindestens eine der Kammern mit Mitteln zur Luftdruckerhöhung und zur Luftdruckreduzierung verbunden ist, das Luftkissen mehrere Funktionskammern umfasst, von denen sich eine Begrenzungskammer im hinteren Bereich des Luftkissens quer bis zu dessen Seiten erstreckt, benachbart dazu im mittleren Bereich des Luftkissens zwei Kopfstützkammern angeordnet sind, die jeweils von einer Seite des Luftkissens zur Mittelachse derart verlaufen, dass sie zueinander beabstandet sind, und sich dazu benachbart eine Nackenstützkammer im vorderen Bereich des Luftkissens quer bis zu dessen Seiten erstreckt.
Das individuell ergonomisch einstellbare Kopfkissen besteht bevorzugt aus einem in mehrere flexible Kammern unterteilten Luftkissen, wobei jede der Kammern mit Mitteln zur Luftdruckerhöhung und zur Luftdruckreduzierung verbunden ist.
Die flexiblen Kammern umfassen die Funktionskammern sowie bevorzugt auch eine Basiskammer. Falls eine derartige Basiskammer vorgesehen ist, definiert diese die Auflagefläche
des Luftkissens. Auf der Basiskammer sind bevorzugt mehrere Funktionskammem angeordnet. Die Basiskammer dient dabei als stabile Grundfläche des Kissens, die zum einen die grundlegende Dimensionierung, d.h. Grundfläche und Bauhöhe, des Kissens festlegt und gegebenenfalls variierbar macht, und die zum anderen die auf ihr angeordneten, im Folgenden genannten Funktionskammern fixiert und stabilisiert.
Eine Begrenzungskammer, die bevorzugt im hinteren Bereich der Basiskammer angeordnet ist, erstreckt sich quer bis zu deren Seiten. Dies ermöglicht eine zugleich stabile wie auch ergonomische Positionierung und Fixierung des Kopfes des Benutzers und reduziert die notwendige Dimensionierung, d.h. somit auch die zur ergonomischen Anpassung notwendige Luftmenge von weiteren Funktionskammern, die beispielsweise einer seitlichen Stützung des Kopfes des Benutzers dienen.
Benachbart dazu sind bevorzugt im mittleren Bereich der Basiskammer zwei Kopfstütz- kammern angeordnet, die jeweils von einer Seite der Basiskammer zur Mittelachse des Kopfkissens derart verlaufen, dass die sich gegenüberstehenden Bereiche beabstandet sind.
Dazu benachbart erstreckt sich eine Nackenstützkammer bevorzugt im vorderen Bereich der Basiskammer quer bis zu deren Seiten. Dies führt dazu, dass die Kopfstützkammern sich bevorzugt in ihrer Ausdehnung ausschließlich auf den mittleren Bereich des Kissens beschränken und sich demnach nicht in Längsrichtung des Kissens über den gesamten seitlichen Bereich erstrecken, sondern in Längsrichtung von den benachbarten Funktionskammern, nämlich Begrenzungskammer und Nackenstützkammer, begrenzt werden. So kann gewährleistet werden, dass die seitliche Stabilisierungsfunktion der Kopfstützkammern den Benutzer während des Schlafens nicht in unangenehmer Weise beeinträchtigt und auch bei einer leichten Änderung der Schlafposition des Benutzers, beispielsweise in Gestalt einer Winkeländerung bezüglich der Mittelachse des Kissens, dennoch die Ergonomie und die Funktionsfähigkeit des Kissens erhalten bleiben.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Basiskammer so ausgebildet, dass durch Luftdruckerhöhung oder Luftdruckreduzierung die Höhe des Luftkissens einstellbar ist. Dies ermöglicht die Anpassung an die individuellen Bedürfnisse des Benutzers insbesondere hinsichtlich der Kopfhöhe sowie des Neigungswinkels der Halswirbelsäule während des Schlafens.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Funktionskammern so ausgebildet, dass durch die Mittel zur Luftdruckerhöhung oder Luftdruckreduzierung das Luftkissen an die Ergonomie des Kopfes anpassbar ist. Dies wird beispielsweise durch unterschiedliche Beaufschlagung der vorhandenen Kammern mit Luftdruck über jeweils ein an den Kam- mern oder an einem Belüftungsschlauch angebrachtes Ventil mittels einer Pumpe ermöglicht, so dass trotz einer jeweils unterschiedlichen individuellen Kopfanatomie verschiedener Benutzer immer eine für den jeweiligen Benutzer optimale und bequeme Kopflage und - Stabilität erzielt werden kann.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist ein zwischen den beabstandeten Kopfstützkammern gebildeter Raum eine trapezförmige Aussparung auf. Die kurze Kante der trapezförmigen Aussparung kann benachbart zur Begrenzungskammer und die lange Kante der trapezförmigen Aussparung benachbart zur Nackenstützkammer angeordnet sein. Durch die schräge Ausbildung der Enden der Kopfstützkammern erhält die Ausspa- rung dabei eine Trapezform, in welche der Hinterkopf des Schläfers bequem einsinken kann und dadurch stabilisiert wird. Die Trapezform erleichtert dabei des Weiteren die Veränderungen, der Kopflage durch sehr kleine Luftdruckveränderungen in den Funktionskammern. Die Kopfposition kann so in einfacher Weise in die jeweils gewünschte Richtung verändert werden, ohne dass der Kopf den Halt verliert, da der Hinterkopf stets in der trapez- förmigen Aussparung ruhend verbleibt und so trotz der Lageänderung des Kopfes stabilisiert wird. Bevorzugt ist der Abstand der Kopfstützkammern, der die trapezförmige Aussparung bildet, gerade nur so breit gewählt, dass der Kopf des Benutzers nicht vollständig zwischen die Kopfstützkammem einsinken kann, sondern dass stets der Hinterkopf des Benutzers noch mit Teilen der Kopfstützkammern und bevorzugt auch der Begrenzungskammer, weiter bevorzugt auch der Nackenstützkammer, in Berührung steht. Bevorzugt wird der Hinterkopf somit von einer Kontaktfläche, die die trapezförmige Aussparung ringförmig umschließt und die aus den die Aussparung begrenzenden Teilbereichen der Funktionskammern gebildet wird, gestützt. Auf diese Weise kann trotz einer relativ kleinen Kontaktfläche bei größtmöglicher Kopffreiheit die seitliche Stabilisierung und Lagestützung des Kopfes des Benutzers ausreichend gewährleistet werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein Sensor vorgesehen, mit dessen Hilfe in Abhängigkeit des Schnarchens eines Benutzers über die Mittel zur Luftdruckerhöhung und zur Luftdruckreduzierung die Lage des Kopfes des Benutzers verän- derbar ist. Dabei kann das System bevorzugt als Regelkreis mit Hilfe des mindestens einen Sensors beispielsweise die Geräusche und/oder die Lage des Kopfes überwachen und bei
Vorliegen von Schnarchgeräuschen und/oder bei einer Kopflage, die das Schnarchen besonders begünstigt, über eine Veränderung des Luftdrucks zumindest in den für die Lage des Kopfes maßgeblichen Kammern die Kopflage verändern.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Sensor als Schallsensor zur Erfassung des Schnarchens des Benutzers oder als Drucksensor zur Erfassung der Lage des Kopfes des Benutzers ausgebildet. Über einen oder mehrere Schallsensoren, beispielsweise ein Mikrofon, können dabei in einfacher Weise Schnarchgeräusche, die dann beispielsweise als Eingangsgröße eines Regelkreises dienen können, erfasst werden. Dabei ist der Schallsensor bevorzugt nicht direkt am Kopfkissen, sondern in dessen Umgebung, beispielsweise in der Nähe des Kopfes des Benutzers oder neben dem Bett des Benutzers, angebracht, um so das Erfassen von Störgeräuschen, die durch Bewegungen des Benutzers oder des Kopfkissens hervorgerufen werden, zu vermeiden. Es ist jedoch prinzipiell auch denkbar, dass der Schallsensor direkt am Kopfkissen selbst angebracht ist. Über einen oder mehrere Drucksensoren kann in einfacher Weise die aktuelle Lage des Kopfes des Benutzers festgestellt werden, um dann gegebenenfalls Maßnahmen zur Änderung der Kopfposition einzuleiten. Die Drucksensoren sind dabei bevorzugt an den Funktionskammern und/oder der Basiskammer angebracht, wodurch sie im Fehlerfall leicht austauschbar sind und als Einzelteile unkompliziert ersetzt werden können. Es ist jedoch prinzipiell auch denkbar, dass die Drucksensoren in den Funktionskammern bzw. der Basiskammer untergebracht sind. Weiter bevorzugt ist jede der Funktionskammern mit jeweils mindestens einem Drucksensor ausgestattet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind mindestens ein Schallsensor zur Er- fassung des Schnarchens des Benutzers und mindestens ein Drucksensor zur Erfassung der Lage des Kopfes des Benutzers vorgesehen. Dies ist besonders vorteilhaft bezüglich der Regelqualität, da auf diese Weise die Maßnahmen des Systems zur Unterbindung des Schnarchens des Benutzers besonders präzise und zielgerichtet erfolgen können.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zur Verhinderung des Schnarchens unter ständiger Gewährleistung einer ergonomischen Kopf- und Nackenstützung des Benutzers eine Lageveränderung des Kopfes des Benutzers über eine elektronische Kontrolleinheit und über Sensoren herbeiführbar und entsprechend einem Algorithmus durch die Mittel zur Luftdruckerhöhung oder Luftdruckreduzierung in den einzelnen Funktionskammern das Luftkissen so veränderbar, dass der Benutzer mit dem Schnarchen aufhört, wobei die Kopfstützkammern zusammen mit der Begrenzungskammer und der Nackenstützkammer den
ergonomischen Halt des Kopfes und des Nackenbereiches während des Schlafes gewährleisten. Dabei beschreibt der Algorithmus bevorzugt einen Regelkreis, der als Eingangsgröße das Schnarchen des Benutzers erfasst und in Abhängigkeit dessen, sowie in Abhängigkeit der momentanen Lage des Kopfes des Benutzers eine Luftdruckänderung in einzelnen oder mehreren Funktionskammern bzw. der Basiskammer vornimmt, was dann zu einer Lageänderung des Kopfes des Benutzers führt und im Idealfall das Schnarchen unterbindet. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Regelung ausschließlich in Abhängigkeit des Schnarchens oder ausschließlich in Abhängigkeit der Lage des Kopfes des Benutzers erfolgt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Draufsicht eines schematisch dargestellten erfindungsgemäßen Kopfkissens,
Fig. 2 einen Schnitt B-B durch das Kopfkissen gemäß Fig. 1 ,
Fig. 3 einen Schnitt A-A durch das Kopfkissen gemäß Fig. 1 ,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht der Kopflage des Schläfers auf einem dreidimensional dargestellten erfindungsgemäßen Kopfkissen,
Fig. 5 eine schematische Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kopfkissens und
Fig. 6 eine dreidimensionale Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Kopfkissens in aufgeblasenem Zustand.
Gleiche Bezugszeichen in den Figuren bezeichnen gleiche Elemente.
Das in Fig. 1 dargestellte Kopfkissen besteht aus einem Luftkissen 1 mit vier aufblasbaren Funktionskammern und einer Basiskammer aus flexiblem und luftundurchlässigem Material, wobei jede der Kammern mit nicht dargestellten Mitteln zur Luftdruckerhöhung und zur Luftdruckreduzierung verbunden ist.
Die Basiskammer 2 definiert die flächenmäßige Ausdehnung des Kopfkissens. Die Basiskammer 2 lässt im Wesentlichen eine Ausdehnung in vertikaler Richtung zu und ermöglicht auf diese Weise eine Höhenanpassung des Kopfkissens an den Schläfer.
Die Basiskammer 2 ist darüber hinaus Träger der Funktionskammem, die nachfolgend näher beschrieben werden.
Eine Begrenzungskammer 3 erstreckt sich im hinteren Bereich der Basiskammer 2 quer bis zu deren Seiten. Die Begrenzungskammer 3 dient dazu, den Kopf des Schläfers nach oben hin abzustützen und damit ein Rutschen des Kopfes nach hinten zu unterbinden.
Benachbart zu der Begrenzungskammer 3 sind im mittleren Bereich der Basiskammer 2 zwei Kopfstützkammern 4 und 5 zueinander fluchtend angeordnet.
Jede der Kopfstützkammern 4, 5 verläuft von einer Seite der Basiskammer 2 zur Mittelachse 9 des Luftkissens 1 und endet in der Nähe der Mittelachse 9, wobei zwischen den beabstandeten gegenüberliegenden Enden 7, 8 der Kopfstützkammern 4, 5 eine Aussparung 10 zur Aufnahme des Kopfes des Schläfers entsteht. Die Kopfstützkammern 4, 5 dienen in der angeordneten Weise der seitlichen Stützung des Kopfes.
Durch schräge Ausbildung der Enden 7, 8 der Kopfstützkammern 4, 5 erhält die Aussparung 10 eine Trapezform, in der der Hinterkopf des Schläfers bequem einsinkt und stabilisiert wird (siehe hierzu Fig. 4).
Benachbart zu den Kopfstützkammern 4, 5 erstreckt sich eine Nackenstützkammer 6 im vorderen Bereich der Basiskammer 2 quer bis zu deren Seiten. Die Nackenstützkammer 6 dient dabei zur Stützung des Nackens des Benutzers sowie des unteren Teils seines Hinterkopfes. Sie dient des Weiteren dazu, den Neigungswinkel der Halswirbelsäule des Be- nutzers ergonomisch optimal einzustellen und ein Rutschen des Kopfes vom Kissen bzw. entlang der Mittelachse 9 zu unterbinden.
Die zwischen den Kopfstützkammern 4, 5 vorgesehene trapezförmige Aussparung 10 umfasst eine kurze Kante 11 und eine lange Kante 12. Dabei ist bevorzugt die kurze Kante 11 der trapezförmigen Aussparung 10 benachbart zur Begrenzungskammer 3 und die lange
Kante 12 der trapezförmigen Aussparung 10 benachbart zur Nackenstützkammer 6 angeordnet.
In Fig. 2 ist schematisch eine Querschnittsansicht entlang der Schnittkante B-B des in Fig. 1 dargestellten Kopfkissens in aufgeblasenem Zustand gezeigt. Dabei ist insbesondere zu erkennen, dass in der dargestellten bevorzugten Ausführungsform die Kopfstützkammern 4, 5 keinen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Vielmehr nimmt zur Mittelachse 9 hin die Höhe der Kopfstützkammern 4, 5 graduell ab, so dass diese als obere Begrenzung ihres Querschnitts jeweils eine von den seitlichen Rändern des Kissens zur Mittelachse 9 hin bogenförmig nach unten geschwungene Linie aufweisen. Durch diese Formgebung lässt sich der seitliche Halt des Kopfes des Benutzers in für den Benutzer besonders angenehmer und bequemer Weise gewährleisten.
Fig. 3 zeigt des Weiteren schematisch eine Querschnittsansicht entlang der Schnittkante A- A des in Fig. 1 dargestellten Kopfkissens in aufgeblasenem Zustand.
Die einzelnen Funktionskammern sind bevorzugt durch jeweils einen dünnen Schlauch an einem Ventil angeschlossen. Die fünf Schläuche werden bevorzugt unterhalb des Luftkissens 1 herausgeführt (nicht dargestellt). Es ist des Weiteren auch denkbar, dass die Schläuche weiter bevorzugt ausgehend von den Funktionskammern durch die Basiskammer 2 hindurchgeführt und aus einem hinteren, vom Benutzer abgewandten, senkrecht zur Mittelachse 9 verlaufenden Bereich der Basiskammer 2 nach außen geführt werden. Weiter bevorzugt werden alle Schläuche zumindest teilweise, beispielsweise nach dem Herausführen aus dem Kissen, gemeinsam durch einen als Hülle dienenden weiteren Schlauch mit größerem Durchmesser hindurchgeführt. Das Ventil liegt in einem Bedienungsgerät (nicht dargestellt) außerhalb des Luftkissens 1 und ist mit einer elektrisch betriebenen Luftpumpe verbunden (Pneumatikeinheit; ebenfalls nicht dargestellt). Den einzelnen Funktionskammern kann über die Schläuche und das Ventil Luft zu- bzw. abgeführt werden. Der in der jeweiligen Kammer herrschende Luftdruck bestimmt die Form und die Größe dieser Kam- mer.
Durch das Ein- und Ausblasen der einzelnen Kammern kann jeder Benutzer die Form und die Höhe des Kopfkissens an seine Körpergröße und -form individuell anpassen. Die Einstellung erfolgt über ein Tastenfeld am Bedienungsgerät bzw. über eine Fernbedienung. Die Fernbedienung kann über Kabel oder über Funk mit dem Bedienungsgerät verbunden sein.
Zusätzlich zu der ergonomischen Funktion kann das Kopfkissen auch zur Verhinderung des Schnarchens eingesetzt werden. In den Funktionskammern 3, 4, 5, 6 ist jeweils ein nicht dargestellter Drucksensor integriert. Diese Sensoren erfassen die jeweilige Lage des Kopfes auf dem Luftkissen 1. Ein kleines Mikrofon (nicht dargestellt) ist bevorzugt am Luftkissen 1 installiert und über eine dünne Leitung mit dem Bedienungsgerät verbunden. Es ist des Weiteren auch vorstellbar, dass das Mikrofon im Luftkissen 1 installiert ist.
Die Schnarchgeräusche werden über das Mikrofon an ein Steuergerät weitergeleitet. Dabei ist das Mikrofon bevorzugt im Gehäuse des Steuergeräts integriert oder als Bestandteil des Steuergeräts selbst ausgebildet. Identifiziert das Steuergerät die Geräusche als Schnarchen, steuert die Elektronikeinheit die Pneumatikeinheit nach einem zuvor programmierten Algorithmus so, dass die Lage des Kopfes sich verändert. Die Weichteile des oberen Rachenraumes werden so verlagert, dass die Atemwege wieder frei werden, und der Schläfer mit dem Schnarchen aufhört. Das Steuergerät setzt die Verlagerung des Kopfes bevorzugt so lange fort, bis keine weiteren Geräusche mehr wahrgenommen werden. Es ist jedoch des Weiteren auch denkbar, dass der Algorithmus in Abhängigkeit der von den Drucksensoren erfassten jeweiligen Kopflage eine Luftdruckänderung in den Funktionskammern vornimmt, um dadurch eine Kopflage des Benutzers zu erreichen, welche das Schnarchen weniger begünstigt.
In Fig. 5 ist eine schematische Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kopfkissens dargestellt. Dabei ist zu erkennen, dass - im Gegensatz zu der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform - hier die Kopfstützkammern 4, 5 einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
In Fig. 6 ist zudem eine dreidimensionale Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Kopfkissens in aufgeblasenem Zustand dargestellt.
Besonders die Trapezform der Kammern 4 und 5 erleichtert die Veränderungen der Kopfla- ge durch sehr kleine Luftdruckveränderungen. Die Kopfposition wird verändert, ohne dass der Kopf den Halt verliert.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Kopfkissens gegenüber dem bekannten
Stand der Technik besteht darin, dass die Veränderung der Kopflage ohne Verlust an indi- vidueller Ergonomie erfolgt. Es ist viel effektiver, den Kopf auch gleichzeitig z.B. nach links und nach vorne oder nach links und nach hinten zu drehen. Dies kann bei dem erfiπdungs-
gemäßen Kopfkissen durch leichte Veränderungen in den trapezförmigen Kopfstützkammern 4 und 5 vorgenommen werden.
Die Nackenstützkammer 6 kann noch zusätzlich weitere Kopflagenveränderungen nach hinten und nach vorne bewirken, wie es bei starken Schnarchern unerlässlich ist.
Das Steuergerät besteht aus einer pneumatischen und einer elektronischen Einheit und den Bedienungselementen. Die pneumatische Einheit beinhaltet eine Luftpumpe und die Ventileinheit. Die elektronische Einheit hat die Aufgabe, die Zuordnung der Luftzuführung zu steuern.
Im Falle der Antischnarchfunktion des Kopfkissens wird die elektronische Einheit zusätzlich die Geräusche kontrollieren und bei Vorliegen von Schnarchgeräuschen die Kopflage verändern. Die Antischnarchfunktion kann als Option in der elektronischen Einheit integriert sein.
Im Falle von allein ergonomischer Funktion kann auf die Antischnarchfunktion der Steuereinheit verzichtet werden.
Die Kopfpositionen, bei denen das Schnarchen besonders häufig auftritt, werden gespeichert und bei dem Algorithmus vermieden (ein lernendes System). Der Algorithmus wird durch eine mikroprozessorgesteuerte Einheit realisiert.
Das erfindungsgemäße Kopfkissen kommt dem zunehmenden Verlangen der Menschen nach Gesundheit, Stressabbau und Wellness entgegen. Alle Voraussagen der Marktexperten bestätigen, dass gerade die Wellness-Technologie in naher Zukunft den Markt in erheblichem Maße beeinflussen wird. Jedes Produkt, das diesen Bedürfnissen Rechnung trägt und preislich im Rahmen der Zumutbarkeit bleibt, hat große Chancen, sich als Massenartikel durchzusetzen.