Vorrichtung zur Bearbeitung des Bodens an Seitenhängen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung des Bodens an Seitenhängen mit Mitteln zum Auflockern des Bodens.
Zur Auflockerung des Bodens sind die unterschiedlichsten Geräte bekannt, die üblicherweise an einer Arbeitsmaschine angehängt werden. Es handelt sich hierbei beispielsweise um sogenannte Grubber. Bei der Auflockerung des Bodens an Seitenhängen ergibt sich jedoch das Problem, dass der aufgelockerte Boden mit jeder Bearbeitung fast unmerklich Richtung Hangfuß bewegt wird. Während man von einer Bearbeitung zur nächsten meist keinen Unterschied feststellt, erkennt man jedoch bereits nach wenigen Jahren, dass sich die Qualität des Bodens im oberen Hangbereich zunehmend verschlechtert hat.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu ergreifen, um einer Verschlechterung der Bodenqualität an Seitenhängen entgegen zu wirken.
Erfmdungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bearbeitung des Bodens an Seitenhängen weist Mittel zum Auflockern des Bodens auf und sieht Mittel zum Ableiten des überwiegenden Teils des aufgelockerten Bodens hangaufwärts vor.
Üblicherweise wird der mit bekannten Vorrichtungen aufgelockerte Boden am Seitenhang aufgrund der Schwerkraft hangabwärts bewegt. Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Mittel wird jedoch der überwiegende Teil des aufgelockerten Bodens hangaufwärts abgeleitet, sodass einer durch die Bearbeitung des Bodens hervorgerufenen Bodenerosion entgegengewirkt werden kann.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel umfassen die Mittel zum Auflockern des Bodens jeweils eine Scharspitze und zwei seitliche Flügelschare. Die Mittel zum Ableiten des aufgelockerten Bodens werden durch ein Leitblech gebildet, das vorzugsweise schwenkbar ausgebildet ist, wobei es je nach Fahrtrichtung auf die eine oder andere Seite verschwenkt werden kann.
Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel werden die Mittel zum Ableiten des überwiegenden Teils des aufgelockerten Bodens hangaufwärts durch auf einer Welle befestigter, rotierender Werkzeuge, insbesondere einer Vielzahl von Scheiben gebildet. Die Scheibenwalze wird schräg zur Fahrtrichtung ausgerichtet, wobei je nach Fahrtrichtung in Bezug auf den Seitenhang eine andere Schrägstellung der Scheibenwalze erforderlich ist.
Gemäß einem weiteren Ausfuhrungsbeispiel sind für diesen Zweck zwei hintereinander angeordnete Scheibenwalzen vorgesehen, wobei eine Scheibenwalze in der einen Fahrtrichtung und die andere Scheibenwalze in der anderen Fahrtrichtung zum Einsatz kommt.
Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel ist lediglich eine Scheibenwalze vorgesehen, die verschwenkbar gelagert ist, um je nach Fahrtrichtung derart schräg gestellt werden zu können, dass das Ableiten des überwiegenden Teils des aufgelockerten Bodens hangaufwärts gewährleistet wird.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden im folgenden anhand der Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele und der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Fig. la eine schematische Aufsicht eines ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels in einer ersten Stellung,
Fig. lb eine schematische Aufsicht eines ersten erfmdungsgemäßen Ausfuhrungsbeispiels in einer zweite Stellung,
Fig. lc eine schematische Seitenansicht des Ausführungsbeispieles gemäß den Fig. la und lb,
Fig. 2a eine schematische Seitenansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels in einer ersten Stellung,
Fig. 2b eine Aufsicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2a,
Fig. 2c eine schematische Seitenansicht des zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels in einer zweiten Stellung,
Fig. 2d eine Aufsicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2c,
Fig. 3a eine schematische Seitenansicht eines dritten erfindungsgemäßen Ausfuhrungsbeispiels in einer ersten Stellung,
Fig. 3b eine Aufsicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 3 a,
Fig. 3c eine schematische Seitenansicht des dritten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels in einer zweiten Stellung,
Fig. 3d eine Aufsicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 3c,
Fig. 4a eine schematische Seitenansicht eines vierten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels in einer ersten Stellung,
Fig. 4b eine Aufsicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 4a,
Die in den Fig. la und lb dargestellte Vorrichtung zur Bearbeitung des Bodens an Seitenhängen weist im wesentlichen Mittel 1 zum Auflockern des Bodens sowie Mittel 2 zum Ableiten des überwiegenden Teils des aufgelockerten Bodens hangaufwärts auf. Die Mittel zum Ableiten des aufgelockerten Bodens hangaufwärts werden durch ein Leitelement 20 gebildet, welches schwenkbar ausgebildet ist, um den aufgelockerten Boden (Pfeil 3) wahlweise in die eine Richtung (Fig. la) oder die andere Richtung (Fig. lb) abzuleiten. Die Mittel 1 zum Auflockern des Bodens sind hier nach Art eines Grubberschars ausgebildet.
Die Mittel 1 zum Auflockern des Bodens und die Mittel 2 zum Ableiten des aufgelockerten Bodens sind an einem Tragarm 4 befestigt. Weiterhin ist eine Anlage 5 für das Leitelement 20 vorgesehen.
Aus der Seitenansicht gemäß Fig. lc wird ersichtlich, dass mehrere an Tragarmen 4 befestigte Mittel 1 zum Auflockern des Bodens und Mittel 2 zum Ableiten des aufgelockerten Bodens an einem Rahmen 6 befestigt sind. Mehrere in den Fig. la bzw. lb dargestellten Einheiten sind in Fahrtrichtung 7 nebeneinander und versetzt hintereinander angeordnet. Die Anzahl der Einheiten wird dabei durch die vorgesehene Arbeitsbreite bestimmt.
Je nach Fahrtrichtung 7 ist es daher erforderlich, das Leitelement 20 durch einen geeigneten Antrieb bzw. Verstellmechanismus in die Stellung gemäß Fig. la bzw. in die Stellung gemäß Fig. lb zu bringen. Das Leitelement 20 wird dabei so ausgerichtet, dass der aufgelockerte Boden (Pfeil 3) hangaufwärts abgeleitet wird.
In den Fig. 2a bis 2d ist ein zweites erfindungsgemäßes Ausfuhrungsbeispiel einer Vorrichtung zur Bearbeitung des Bodens an Seitenhängen dargestellt. Sie besteht
wiederum aus Mitteln 1 zum Auflockern des Bodens und Mitteln 2 zum Ableiten des überwiegenden Teils des aufgelockerten Bodens hangaufwärts.
Die Mittel 1 zum Auflockern des Bodens werden durch sogenannte Grubberschare gebildet, die ähnlich, wie in Fig. la, jeweils eine Scharspitze 100 und Flügelschare 110 aufweisen. Die Grubberschar sind jeweils über einen Tragarm 50 an einem Rahmen 60 gehaltert. In der Aufsicht gemäß Fig. 2b ist die Anordnung der einzelnen Grubberschare quer zur Fahrtrichtung 7 ersichtlich.
Die in Fahrtrichtung hinter den Mitteln 1 zum Auflockern des Bodens angeordneten Mittel 2 zum Ableiten des überwiegenden Teils des aufgelockerten Bodens hangaufwärts werden durch auf einer Welle 201 befestigter, rotierender Werkzeuge, insbesondere einer Vielzahl von Scheiben 200 gebildet. Die Scheiben 200 sind dabei drehfest mit der Welle 201 verbunden und die Welle 201 ist drehbar am Rahmen 60 gehaltert.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind zwei derartige Scheibenwalzen 204, 205 hintereinander angeordnet, wobei die eine Scheibenwalze 204einen Winkel von 90°+α und die andere einen Winkel von 90°-o. einnimmt. Die Schrägstellung der Scheibenwalzen bewirkt einen Bewegungskomponente des aufgelockerten Bodens quer zur Fahrtrichtung 7.
Während des Einsatzes kommt jeweils nur eine der beiden Scheibenwalzen mit dem Boden in Kontakt. Es sind daher Mittel 202 vorgesehen, um je nach Fahrtrichtung 7, entweder die eine oder die andere Scheibenwalze mit dem Boden in Kontakt zu bringen. In den Fig. 2a und 2b ist die in Fahrtrichtung vordere Scheibenwalze 204 abgesenkt und kommt mit dem Boden in Kontakt. Der aufgelockerte Boden wird daher in Fahrtrichtung nach rechts abgeleitet. Auf der Gegenfahrt ist in den Fig. 2c und 2d die hintere Scheibenwalze 205 im Einsatz, die den aufgelockerten Boden in Fahrtrichtung nach links ableitet. Es kommt immer diejenige Scheibenwalze zum
Einsatz, die den überwiegenden Teil des aufgelockerten Bodens hangaufwärts ableitet.
Die Scheibenwalzen 204, 205 sind drehbar am Rahmen gelagert, wobei die Drehung durch den Bodenkontakt erfolgt.
Die Scheiben 200 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als Hohlscheiben ausgebildet, wobei es sich um an sich bekannte, gewölbte Scheiben handelt. Im Rahmen der Erfindung können diese Scheiben jedoch auch als Flachscheiben ausgebildet werden.
In den Fig. 3 a bis 3 d wird im folgenden ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem die Mittel 1 zum Auflockern des Bodens in gleichartig wie im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2a bis 2d ausgebildet sind.
Auch die Mittel 2 werden hier wiederum durch auf einer Welle 201 befestigter Scheiben 200 gebildet. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass lediglich eine Scheibenwalze 204 vorgesehen ist. Die Scheibenwalze ist derart gehaltert, dass sie zwischen wenigstens einer ersten Stellung (Fig. 3b) und einer zweiten Stellung (Fig. 3d) hin und her geschwenkt bzw. gedreht werden kann. Die Mittel 80 zum Verschwenken der Scheibenwalze werden beispielsweise durch einen Drehkranz gebildet. Je nach Fahrtrichtung 7 wird die Scheibenwalze 204 daher wahlweise in die eine bzw. in die andere Stellung gebracht.
Die in den Fig. 3a bis 3d dargestellte Vorrichtung weist ferner eine Stabilisierungsscheibe 90 auf, die in Fahrtrichtung hinten angeordnet ist und dazu dient, den durch die Scheibenwalze erzeugten Seitendruck aufzufangen und die gesamte Vorrichtung dadurch zu stabilisieren. Eine derartige Stabilisierungsscheibe ist prinzipiell auch bei den in den Fig. 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispielen denkbar.
In den Fig. 4a und 4b wird schließlich noch ein letztes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel dargestellt, welches sich zum Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 3a bis 3d im wesentlichen nur dadurch unterscheidet, dass die Scheiben 200 als Hohlscheiben ausgebildet sind, während die Scheiben 200 gemäß dem vorherigen Ausführungsbeispiel als Flachscheiben vorgesehen sind.
Durch die in den verschiedenen Ausführungsbeispielen beschriebenen Mittel 2 zum Ableiten des aufgelockerten Bodens hangaufwärts kann eine durch die Bodenbearbeitung bedingte Hangerosion zuverlässig verhindert werden. Einer Verschlechterung der Bodenqualität in den oberen Hangbereichen kann daher entgegengewirkt werden.