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Die
Erfindung betrifft eine Grubberzinke nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und einen Grubber nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Bei
der nicht wendenden Bodenbearbeitung mit Grubbern sind aufgrund
der leistungsstarken Zugmaschinen heutzutage relativ hohe Fahrtgeschwindigkeiten
bei gleichzeitig tiefgründiger Bodenbearbeitung möglich.
Bei den hohen Fahrtgeschwindigkeiten besteht jedoch das Problem,
dass das von der Grubberschar abgeschälte Erdreich nicht
mehr ausreichend zu den Seiten der Grubberschar abgeworfen werden
kann. Ein nicht unwesentlicher Bestandteil des Erdreichs wird deshalb
aufgrund des C-förmig gekrümmten Verlaufs des
Grubberschars in Grubber- bzw. Fahrtrichtung nach vorne zur Zugmaschine
geworfen. Hierdurch wird der Heckbereich der Zugmaschine stark mit
Erde verschmutzt. Dies ist insbesondere im Bereich der Hinterräder
der Zugmaschine unerwünscht, da selbst die grob profilierten Reifen
der Hinterräder durch die große Menge an nach
vorne geworfener Erde schnell verstopfen und aufstollen, wodurch
die Fahr- und Zugeigenschaften der Zugmaschine sowie Bodenbearbeitung
durch den Grubber deutlich verschlechtert werden. Darüber hinaus
liegen in diesem Bereich der Zugmaschine oft Anschlüsse
für den Antrieb von ankuppelbaren Maschinen und Geräten,
welche nach dem Grubbern aufwendig gereinigt werden müssen.
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Aus
dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Grubbern bekannt, die
die seitliche Bodenführung des von dem Grubberschar abgeschälten Erdreichs
betreffen, jedoch lösen diese das oben beschriebene Problem
nicht, sondern verstärken es sogar teilweise.
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Ein
Beispiel für eine eingangs genannte Grubberzinke zeigt
die
DE 80 22 403 U1 .
Diese betrifft ein Grubbergeräte mit den Boden in parallelen Strichen
aufreisenden Zinken mit jeweils einem an einem Stil angeordneten
Scharblatt, an dessen in Fahrtrichtung nach vorn bzw. schräg
unten weisenden Spitz eine schräg- bzw. vorzugsweise leicht C-förmig
gekrümmt, nach oben geführte Brustplatte anschließt,
die abgeschältes Erdreich in Fahrtrichtung nach vorne und
zur Seite wirft. Um zu verhindern, dass das von den Zinken abgeschälte
Erdreich im Außenbereich des Grubbergeräts hin
in einen Bereich nach außen fällt, der über
die Breite des Grubbergeräts hinausgeht, sind zumindest
an dem seitlich am Gerät angeordneten Zinken an den Brustplatten etwa
in Fahrtrichtung ausgerichtete, bezüglich der Zinkenmitte
zur Geräteaußenseite hin versetzte Leitplatten
angeordnet, die das abgeschälte Erdreich im wesentlichen
nach vorne und/oder zur Gerätemitte hin lenken. Das dortige
Grubbergerät stellt zwar sicher, dass die aufgeworfene
Erde nicht seitlich über die Grubberbreite hinausfällt,
verhindert aber nicht, dass die abgeschälte Erde nach vorne
zur Zugmaschine hin geworfen wird, sondern sorgt sogar für
einen stärkeren Erdfluss nach vorne.
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Ein
weiteres Beispiel einer eingangs genannten Grubberzinke zeigt die
DE 20 2004 005 267 U1 ,
welche eine Vorrichtung zur Bearbeitung des Bodens an Seitenhängen
mit Mitteln zum Auflockern des Bodens betrifft. Da sich bei der
Auflockerung des Bodens an Seitenhängen mit einem Grubber
der aufgelockerte Boden mit jeder Bearbeitung fast unmerklich Richtung
Hangfuß bewegt, was nach wenigen Jahren zu einer verschlechterten
Bodenqualität im oberen Hangbereich führt, sind
bei der dortigen Vorrichtung ein oder mehrere Leitbleche vorgesehen, welche
bevorzugt schwenkbar ausgebildet sind und dazu dienen, die von dem
Grubberschar aufgeworfenen Erde hangaufwärts abzuleiten.
Auch dort ist kein Mittel vorgesehen, um zu verhindern, dass die
von dem Grubberschar aufgeworfene Erde nicht auch zur Zugmaschine
nach vorne hin geworfen wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Grubberzinke sowie
einen Grubber bereitzustellen, welche die oben genannten Nachteile überwinden
und die Verschmutzung der den Grubber ziehenden Zugmaschine durch
nach vorne aufgeworfenes Erdreich verringern oder ganz verhindern.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Grubberzinke mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie einen Grubber mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei
der eingangs genannten Gruberzinke ist erfindungsgemäß ein
Fangblech vorgesehen, welches die Erdflussbahn unterbricht. Hierdurch
kann vorteilhaft sichergestellt werden, dass kein abgeschältes
Erdreich in Grubberrichtung nach vorne zur Zugmaschine hin geworfen
wird, wodurch eine Verschmutzung des Heckbereichs der Zugmaschine verhindert
wird.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Fangblech
im wesentlichen quer zur Erdflussbahn verläuft, wobei bei
einer verbesserten Ausführung das Fangblech einen gekrümmten
Bereich im Verlauf der Erdflussbahn aufweist. Hierdurch wird ein
guter Verlauf der abgeschälten Erde zum Fangblechende hin
gewährleistet, wobei ein besonders guter Verlauf durch
einen schraubenförmig gekrümmten Verlauf sichergestellt
wird.
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Um
im abgeschälten Erdreich enthaltene faserförmige
Gegenstände, insbesondere Getreide- und Strohhalme abzuleiten
und ein Hängen bleiben dieser Gegenstände an der
Grubberzinke und insbesondere dem Fangblech zu verhindern, weist
das Fangblech in einer vorteilhaften Ausführung an einem
in Flussrichtung des abgeschälten Erdreichs vorderen Ende
ein Ableitelement auf. Das Ableitelement weist vorteilhaft eine
von der in Grubberrichtung vorderen Kante des Fangblechs zu dessen
hinteren Kante hin zum boden nach unten hin abgeschrägte Vorderkante
auf.
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Um
den seitlichen Auswurf des abgeschälten Erdreichs zu begrenzen,
sieht die Erfindung Stoppelement an einem in Flussrichtung des abgeschälten Erdreichs
hinteren Ende des Fangblechs vor. Um die Begrenzung schnell und
einfach einstellen oder aufheben zu können, ist das das
Stoppelement beweglich und/oder lösbar am Fangblech angeordnet
ist.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Grubber sind eine oder
mehrere erfindungsgemäße Grubberzinken in einem
in eine Grubberrichtung vorderen Bereich des Grubbers angeordnet.
Hierdurch wird sichergestellt, dass der hintere Bereich der Zugmaschine
nicht mit nach vorne geworfenem Erdreich verschmutzt wird. Das von
den weiter von der Zugmaschine entfernten Grubberzinken abgeschälte Erdreich
wird nur in geringerem Maß nach vorne geworfen und zudem
durch die näher zur Zugmaschine liegenden Grubberzinken
gebremst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Grubbers weist nur
in den Bereichen hinter den Hinterreifen der Zugmaschine erfindungsgemäße
Grubberzinken auf, so dass die Reifen nicht verschmutzt und hierdurch
die Fahr- und Zugeigenschaften der Zugmaschine nicht verschlechtert
werden.
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Weitere
Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Grubberzinke;
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2 eine
Seitenansicht der in 1 dargestellten Grubberzinke
von links;
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3 eine
Detailansicht des Leitblechs und des Fangblechs aus 2;
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4 eine
dreidimensionale Ansicht der Darstellung aus 3 von in 1 schräg
links oben,
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5 einen
dreidimensionale Ansicht einer alternativen Ausgestaltung des Leit-
und Fangblechs aus 1 von in 1 schräg
rechts oben.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Grubberzinke 1 dargestellt,
welche in bekannter Weise über einen nur angedeuteten Halm 2 an
einem nicht dargestellten Metallrahmen eines Grubbers befestigt ist.
Die Grubberzinke 1 weist eine Grubberschar 3 auf,
welche über bekannte Schraubverbindungen am Halm 2 befestigt
ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht die Grubberschar 3 aus
einer von vorne gesehen geraden, von der Seite gesehen C-förmig
gekrümmten Schar 4 sowie einer Flügelschar 5.
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Die
Schar 4 ist, wie in 2 gut zu
erkennen, vom Halm 2 aus in eine Grubberrichtung G C-förmig zum
Boden hin gekrümmt, um das Erdreich des zu bearbeitenden
Bodens aufzureisen und oberflächlich abschälen
zu können. Hierzu weist die Schar 4 eine Scharspitze 6 auf,
welche in das Erdreich eindringt und durch die Vorwärtsfahrt
der Zugmaschine in Grubberrichtung G das aufgerissene Erdreich abschält
und in eine Flussrichtung F zu einem Scharende 7 hin transportiert.
Unmittelbar an das Scharende 7 schließt sich ein
am Halm 2 befestigtes Leitblech 8 an. Bei einer
herkömmlichen Grubberzinke dient das Leitblech 8 einerseits
zum Schutz für den Halm 2 und sorgt andererseits
durch ihre abgewinkelten Seitenflächen 82 und 83 dafür,
dass die abgeschälte Erde möglichst gleichmäßig
zu beiden Seiten des Leitblechs 8 abgeworfen wird. Zwischen
der Scharspitze 6 und dem Scharende 7 sowie über
das Scharende 7 hinaus zum Leitblech 8 hin wird
somit eine Erdflussbahn E gebildet, die in etwa die Breite der Schar 4 aufweist.
Die Erdflussbahn E verläuft im wesentlichen flächenparallel
zu einer aus der Schar 4 bzw. dem Halm 2 und der
Grubberrichtung G gebildeten Zinkenebene, die im normalen Einsatz
einer senkrecht auf dem Boden stehenden und parallel zur Grubberrichtung
G verlaufenden Ebene durch die Schar 4 entspricht.
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Bei
einer herkömmlichen Grubberzinke kann insbesondere bei
hohen Grubbergeschwindigkeiten das von der Schar 4 abgeschälte
Erdreich nicht mehr schnell genug von einer Leitblechmitte 81 zu
den Leitblechseiten 82 bzw. 83 abgeführt
werden. Folglich wird ein nicht unerheblicher Teil des abgeschälten
Erdreichs aufgrund der Leitfunktion der in der Erdflussbahn E liegenden
Leitblechmitte 81 sowie des darüber angeordneten
Halms 2 und der C-förmigen Krümmung des
Schars 4 wieder in Grubberrichtung G nach vorne zur Zugmaschine
geworfen, wie in 2 durch den gestrichelten Pfeil
V angedeutet. Hierdurch wird der Heckbereich der Zugmaschine stark
verschmutzt, und insbesondere im Bereich der Räder der
Zugmaschine werden die Profile der Reifen schnell mit diesem Erdreich
aufgefüllt, sodass die Profile aufstollen und somit die
Bodenhaftung der Zugmaschine deutlich verschlechtert wird.
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Um
dies zu verhindern, sieht die Erfindung ein Fangblech 9 vor,
welches die Erdflussbahn E einer herkömmlichen Grubberzinke
unterbricht. Das Fangblech 9 ist hierbei aus einem in 1 bogenförmig
nach links gekrümmten Mittelteil 10 gebildet,
wie insbesondere in 1, 4 und 5 zu
erkennen. Der wesentliche Teil des Mittelteils 10 des Fangblechs 9 ist
hierbei direkt in der Erdflussbahn E angeordnet und unterbricht
diese, so dass von der Scharspitze 6 in Flussrichtung F
zum Scharende 7 und darüber hinaus zur Leitblechmitte 81 hin
geleitetes Erdreich nicht mehr nach oben und anschließend
nach vorne geworfen werden kann. Vielmehr wird das auf der Erdflussbahn
E laufende Erdreichs in 1 nach links abgelenkt, sodass
sie links neben den Halm 2 und die Leitblechmitte 81 neben
die Grubberzinke 1 fällt.
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In
einer bevorzugten, nicht zeichnerisch dargestellten Ausführung
ist insbesondere der Mittelteil 10 des Fangblechs 9 so
schraubenförmig gekrümmt, dass die vordere Kante
des Fangblechs 9 weiter nach unten ragt als seine hintere
Kante. Somit wird sichergestellt, dass das Erdreich nicht über
die vordere Kante des Fangblechs 9 nach oben hinausgelangen
kann. Zudem wird dadurch die Führung des Erdreichs zur
Seite verbessert.
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Um
den seitlichen Auswurfbereich des vom Fangblech 9 abgeleiteten
Erdreichs zur Seite hin zu begrenzen, ist am in Flussrichtung F
des Erdreichs hinteren Ende 11 des Fangblechs 9 ein
Stoppelement 12 angebracht. Das Stoppelement 12 ist
hierbei über eine Flügelschraube 13 an
einem an das Fangblech 9 angeschweißten Winkel 14 lösbar
befestigt. Hierdurch kann vorteilhaft sichergestellt werden, dass
bei den äußersten Grubberzinken des Grubbers die
Erde nicht über den äußeren Bearbeitungsbereich
des Grubbers hinausgeworfen wird, um eine Nachbearbeitung des Bodens
mit einem am Grubber angehängten zusätzlichen
Bearbeitungsgerät zu ermöglichen. Zudem wird hierdurch
vorteilhaft sichergestellt, dass das umgeleitete, seitlich ausgeworfene Erdreich
nicht auf ein Nachbarfeld oder -acker geworfen wird. Ist diese seitliche
Begrenzung nicht notwendig, so kann das Stoppelement 12 schnell
und mit wenigen Handgriffen aus der Flussrichtung F gebracht werden.
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Wie
bei Versuchen mit einem nur aus dem Mittelteil 10 bestehenden
Fangblech 9 festgestellt wurde, bleiben an der in Flussrichtung
F vorderen, in 1 unteren kantigen Ende 15 des
Fangblechs 9 leicht faserförmige Gegenstände
hängen, beispielsweise Getreide- oder Strohhalme, aber
auch kleine Äste oder ähnliches. Hierdurch wird
die Wirkung des Fangblechs 9 nach einiger Zeit des Grubberns
stark beeinträchtigt, da sich die faserförmigen
Gegenstände dort sammeln und zu einem „Verstopfen"
der Erdflussbahn E sorgen. Um dieses Problem zu beheben, sieht die
Erfindung am vorderen, unteren Ende 15 des Fangblechs 9 ein
Ableitelement 16 vor, welches eine von der in Grubberrichtung
G vorderen Kante des Mittelteils 10 zum Leitblech 8 hin
abgeschrägte Vorderkante 17 aufweist. Hierdurch
wird verhindert, dass sich die faserförmigen Gegenstände
zwischen dem unteren Ende 15 des Fangblechs 9 und
dem Leitblech 8 verhaken und dort sammeln. Vielmehr werden
derartige, über die Erdflussbahn E seitlich hinaus ragende
Gegenstände entweder nach in 1 links oben
zum Fangblechende 11 oder nach rechts unten zum rechten
Bereich 81 des Leitblechs 8 hin abgeleitet.
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Die
in 5 gezeigte Ausführung des Fangblechs
unterscheidet sich von der in den 1 bis 4 gezeigten
Ausführung lediglich dadurch, dass dort kein Stoppelement 12,
sondern nur ein Ableitelement 16 angeordnet ist. Im übrigen
gelten die obigen Ausführungen entsprechend.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 8022403
U1 [0004]
- - DE 202004005267 U1 [0005]