Verwendung von Benzotriazolderivaten zur Lichtstabilisierung von Holzsubstraten
Anwendungsgebiet
Die Erfindung betrifft die Verwendung von bestimmten Benzotriazolderivaten in Zusammensetzungen zur Behandlung von Holzsubstraten, die eine Farbveränderung des Lignins in den Holzsubstraten im Wesentlichen verhindern. Die Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung in transparenten oder semitransparenten Beschichtungsstoffen, z.B. in Lacken zur Beschichtung von Holz mit speziellen wetterund lichtschützenden Eigenschaften, die nicht nur das Polymer vor photochemischer Degradation, sondern auch das Holz vor Verfärbung durch Sonneneinstrahlung schützen. Anwendungsgebiete sind u.a. die Beschichtungen von Holzfassaden, Fenstern, Türen, Holzverkleidungen, Holztreppen, Parkettböden und Holzmöbel.
Stand der Technik
Werden als Beschichtungsstoffe für Holz transparente oder semitransparente Lacküberzüge angewandt, führt energiereiche Strahlung aus dem Sonnenspektrum zu Abbaureaktionen im Beschichtungsstoff. Aber auch das Lignin in der darunterliegenden Holzoberfläche wird gerade bei der Verwendung von transparenten oder semitransparenten Lacküberzügen durch Sonnenlichteinwirkung zunächst verfärbt und bei längerem Einfluss sogar zerstört. Dieses kann in Kombination mit Feuchte zum Ablösen des Beschichtungsstoffes führen. Zur Lichtstabilisierung werden dem Beschichtungsstoff üblicherweise organische UV-Absorber, meist in Kombination mit Radikalfängern und Pigmenten zugegeben. Diese UV-Absorber dienen der Lichtstabiliserung der Beschichtung aber nicht der Lichtstabilisierung des Holzsubstrates und des darin vorhandenen Lignins. Die organischen UV-Absorber haben den Nachteil, dass sie nur UV-Licht absorbieren und hier sogar nur einen Teil des UV-Lichtspektrums filtern. Dem Fachmann ist jedoch bekannt, dass das Lignin photochemisch bis zu einer Wellenlänge von 500 nm und darüber hinaus geschädigt wird, was sich in einer Verfärbung äußert. Diese Verfärbung tritt auch bei diffusem Innenlicht in Wohnräumen auf. Die Folge ist ein unerwünschtes Nachdunkeln des Holzes unter dem meist transparenten polymeren Beschichtungsstoff.
Als eine Lösung werden z.B. in der US-Patentschrift 5,817,160 Nano-Metalloxide, wie z.B. Ti02, beschrieben, die die Eigenschaften besitzen, UV-Licht zu absorbieren, im sichtbaren Licht jedoch transparent zu sein. Der entscheidende Vorteil bei der Verwendung von Nano-Metalloxiden im Gegensatz zu den organischen UV-Absorbern ist, dass sie selbst kaum einem photochemischen Abbau ausgesetzt sind und damit als langzeitstabil gelten. Der Nachteil, insbesondere bei der Anwendung in Klarlacken, ist der noch unzureichende Schutz des Holzes im Spektralbereich von über 390 nm und das etwas opake Erscheinungsbild der damit hergestellten Beschichtungsstoffe, bedingt durch die restliche Streureflexion der Nano-Metalloxide. Eine solche Streureaktion ist aber nicht immer erwünscht. Eine andere Schutzmaßnahme gegen die schädigende UV-Strahlung ist die UV-Abschirmung. Das Wirkprinzip dieser Methode ist die komplette Abschirmung der UV-Strahlung durch Zusatz von UV-absorbierenden Eisenoxidpigmenten. Eisenoxidpigmente weisen aber den entscheidenden Nachteil auf, dass mit ihnen nur farbige Beschichtungsstoffe realisierbar sind, so dass sie z.B. zur Herstellung farbloser Beschichtungsstoffe nicht geeignet sind. Im Gegensatz zu den organischen UV-Absorbern und Lichtschutzmitteln, lassen sich Beschichtungsstoffe, die Eisenoxid enthalten, nur schwer mit UV-Licht vernetzen. Sie neigen außerdem nach nur wenigen Jahren zum Abblättern des Lackfilms und Auskreiden des Pigmentes.
Die bisher eingesetzten UV-Absorber und Lichtschutzmittel in transparenten
Beschichtungsstoffen für den Innenbereich sind nur in der Lage, die Holzvergilbung durch Lichteinfluss zeitlich ein wenig zu verzögern. Nach wenigen Monaten ist aber in der Regel eine visuelle Vergilbung des Holzsubstrates zu beobachten. Wie dem Fachmann bekannt ist, liegt die Ursache hierfür darin, dass sich der Holzbestandteil Lignin bis zu Wellenlängen jenseits von 500 nm zu farbgebenden chinoiden Strukturen photochemisch umwandelt. Auch die Zugabe von Radikalfängern kann diesen Mechanismus nicht stoppen.
Dem Fachmann ist weiterhin bekannt, dass UV-absorbierende Zusätze in Beschichtungen die Farbveränderung durch Sonneneinstrahlung im Holz verzögern, jedoch nicht verhindern können. Die UV-Durchlässigkeit zwischen 280 nm und 400 nm beträgt bei handelsüblichen Benzotriazolen, wie z.B. in US 4,853,471 und DE 69719990 beschrieben, je nach Derivat etwa 8 % bis 12 %. Setzt man beschichtete Holzbauteile, die herkömmliche UV-Absorber, wie Benzotriazole oder
Hydroxyphenyltriazin enthalten, Sonnenlicht aus, dunkeln sie in der Regel nach wenigen Wochen sichtbar nach. Selbst in Innenräumen, in denen nur künstliches Licht vorhanden ist, verzögern UV-Absorber auch in Kombination mit Radikalfängern (z.B. HALS (Hindered Amine Light Stabilizer)) nur kurzzeitig das Nachdunkeln des beschichteten Holzes, sie verhindern es jedoch nicht.
Bestimmte Benzotriazolderivate, wie sie im folgenden mit der Formel (I) dargestellt sind, werden in der Patentschrift DE 699 02 166 T2 erwähnt, in der sie zum Schutz von Polycarbonaten eingesetzt werden. Hier wird der Vorteil der chemischen Anbindung von dem UV-Absorber zu dem Polycarbonat hervorgehoben, was ein Herauspressen während des Extrusionsvorgangs unterbindet. Es werden 2-(2'-Hydroxy- 5'methacryloxyethylphenyl)-2H-benzotriazol und 2-(2'Hydroxy-5'acryloxyethylphenyl)- 2H-benzotriazol als vernetzende UV-Absorber erwähnt. Es wird nicht gelehrt, dass diese Verbindungsklasse in Schutzbeschichtungen für Holz selbst verwendet werden kann. Die deutsche Patentschrift DE 696 01 188 T2 beschreibt einen strahlenhärtbaren Beschichtungsstoff für Thermoplaste, der Verbindungen der Formel (I) beinhaltet. Auch hier wird die photochemische Vernetzbarkeit des UV-Licht absorbierenden Moleküls hervorgehoben. Das U.S.-Patent 4,528,311 beschreibt ebenfalls eine Klasse von monomeren 2-Hydroxy-5-acryloxyphenyl-2H-benzothazolen, die mit Vinylmonomeren unter Erhalt thermoplastischer Harze copolymerisierbar sind. Aus diesen
Copolymerisaten sind Gegenstände, wie z.B. Linsen, mit Ultraviolettlicht absorbierenden Eigenschaften gießbar.
Weiterhin wird in der japanischen Patentanmeldung 2001-63581 eine Zusammensetzung zur Behandlung von Holz beschrieben, die u.a. ein Reaktionsprodukt aus der Verbindung gemäß der Formel (I) und Amino- alkyltrialkoxysilan oder Thio-alkyltrialkoxysilan beinhaltet. Bei der in dieser Anmeldung beschriebenen Verbindung handelt es sich also nicht um die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen der Formel (I), sondern um eine dazu sehr verschiedene Verbindung mit anderen Eigenschaften. Gemäß dieser Anmeldung erlaubt das oben beschriebene Reaktionsprodukt eine Bindung an Cellulose. Ein Schutz des Lignins vor Verfärbung und der letztendlichen Zersetzung des Lignins ist nicht vorgesehen und nicht zu erwarten.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Zusammensetzung bereitzustellen, die als Beschichtungsstoff oder Imprägnierstoff für Holzsubstrate eine Farbveränderung und eine spätere Zersetzung des Lignins in den Holzsubstraten über einen längeren Zeitraum verhindert, vorteilhaft erhöht diese Schutzbeschichtung auch die Wetterbeständigkeit des Holzsubstrats.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass bei Verwendung von Verbindungen der Formel (I) in Beschichtungsstoffen, die direkt mit Holz und insbesondere mit dem Lignin im Holz in Berührung kommen, sich das Holz bei Sonneneinstrahlung aber auch bei künstlichem Licht im wesentlichen über einen grossen Zeitraum nicht verfärbt. Dieses ist umso überraschender als einerseits diese bestimmten Benzotriazolderivate gemäß Formel (I) nur als UV-absorbierende Verbindungen bekannt sind und andererseits auch die Absorptionsspektren dieser Verbindungen keinen Rückschluss erlauben, dass sie auch als Verbindungen wirken können, die eine Veränderung des Lignins im Holz und somit eine Verfärbung bzw. Zersetzung des Lignins signifikant verhindern.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit die Verwendung einer Verbindung gemäß Formel I in einer Zusammensetzung als Beschichtungsstoff für ein Holzsubstrat. Diese Zusammensetzung unterbindet bei direkter oder indirekter Sonnenlichteinstrahlung weitgehend eine Farbveränderung des Holzes, insbesondere des Lignins im Holz. Die erfindungsgemäßen, bevorzugt polymeren, Beschichtungsstoffe üben dabei eine langfristige farbstabilisierende Wirkung auf das Holz aus. Erfindungsgemäß wird diese Wirkung durch Zugabe einer Verbindung gemäß der Formel (I) zu dem Beschichtungsstoff erzielt. Besonders bevorzugt ist dabei die Verbindung gemäß der Formel (II) 2-(2'-Hydroxy-5'methacryloxyethylphenyl)-2H-benzotriazol.
Die Beschichtungsstoffe umfassen dabei bevorzugt polymere Beschichtungsstoffe, wie sie üblicherweise bei der Bearbeitung von Holzsubstraten Anwendung finden. Dabei dringt die Beschichtung in das Holz selbst ein. Das Eindringen beschränkt sich üblicherweise auf die äußeren Bereiche des Holzsubstrats. Eine Imprägnierung des Holzsubstrats ist aber ebenfalls vorstellbar.
Erfindungsgemäß wird daher die Aufgabe gelöst, indem man in bevorzugt polymeren Beschichtungsstoffen, z.B. luftrocknende Polyacrylate, Polyurethanacrylate,
Polycarbonate, Polyester, Alkydharze Verbindungen der Formel (I) verwendet und direkt auf Holz appliziert. Wichtig ist hierbei der direkte Kontakt von (I) zum Holzsubstrat und dabei insbesondere dem Lignin, damit die lichtschützende Wirkung zur Geltung kommt.
Benzotriazol Derivat 0)
wobei X ein Wasserstoff- oder Halogenatom bedeutet; R1 ein Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt; R2 ist eine Alkylgruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und R3 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe. Der Gesamtanteil von (I) in der Beschichtung beträgt 0,01 bis 15 Gewichtsteile.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung von 2-(2'-Hydroxy-5'-Methacryloxy-ethyl- phenyl)-2H-benzotriazol.
2-(2'-Hydroxy-5'-Methacryloxyethylphenyl)-2H-benzotriazol (N)
Bei Verwendung der geeigneten Verbindungen gemäß der Formel (I) in strahlenvernetzbaren Beschichtungsstoffen (z.B. unter Vernetzung von polymerisierbarem polyfunktionalen Acrylat) können diese an diesen strahlenvernetzbaren Komponenten chemisch über die (Meth)acryloylgruppe angekoppelt werden. Dies verhindert eine Migration und ein Auswaschen der Verbindung gemäß Formel (I) und erlaubt somit einen dauerhaften Schutz vor schädlicher Sonneneinstrahlung.
Neben strahlenvernetzbaren Beschichtungsstoffenen können auch herkömmliche härtende Harze, wie sie üblicherweise in Beschichtungen für Holz, z.B. Lackfarben, verwendet werden, genutzt werden. Beispielhaft können hier genannt werden Acrylate, oxidativ vernetztende Alkyde, Einkomponenten-Polyurethanacrylate,
Zweikomponenten-Polyurethanacrylate oder säurehärtende Lacke. In diesen Fällen liegen die Verbindungen gemäß Formel (I) nicht an den Polymeren gebunden vor.
Das heißt, die erfindungsgemäße Verwendung der Verbindung gemäß Formel (I) ist in selbstvernetzenden und fremdvernetzenden Systemen möglich, wobei eine optionale Kopplung der Verbindung gemäß der Formel (I) an die weiteren Komponenten der Zusammensetzung erst erfolgt, nachdem die Verbindung gemäß der Formel (I) im direkten Kontakt mit den Holzbestandteilen, insbesondere dem Lignin, getreten ist. In einer bevorzugten Ausführungsform findet die erfindungsgemäße Verwendung in einem UV-vernetzendem Lack statt.
Bevorzugt werden Zusammensetzungen aus für Holzsubstrate üblichen Lacken, die die Verbindung gemäß der Formel (I) enthalten.
Die Verbindungen gemäß Formel (I) können dabei einzeln oder in Kombination von zwei oder mehreren in der erfindungsgemäßen Schutzbeschichtung enthalten sein. Bevorzugt liegt dabei diese Verbindung/diese Verbindungen in einer Menge von 0,01 bis 15 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtung vor. Bevorzugt liegt die Menge bei 0,1 bis 5 Gew.-%.
Die Zusammensetzungen für einen polymeren Beschichtungsstoff in denen erfindungsgemäß die Verbindung der Formel (I) verwendet werden, können weiter übliche Additive enthalten.
Die Schutzbeschichtung kann weiterhin enthalten: Entschäumer, z.B. Polyethermodifzierte Dimethylpolysiloxane, silikonfreie schaumzerstörende Polymere, Mischungen paraffinbasischer Mineralöle und hydrophobe Komponenten.
Als weitere übliche Additive können Oberflächenadditive genannt werden, z.B. Polyethermodifizierte Dimethylsiloxane, Polymethylalkylsiloxane, Alkylmodifizierte Polymethylsiloxane, Polyestermodifizierte Polydimethylsiloxane.
Die Zusammensetzung kann weiterhin ein Lösemittel, z.B. Butylglykol oder Butyldiglykol enthalten.
Als weitere Additive kann ein Rheologieadditiv genannt werden, z.B. Polyhydrocarbonsäureamid oder modifizierter Harnstoff. Ein weiteres übliches Additiv ist ein Photoinitiator, z.B. alpha-Hydroxyketon, Bisacylphosphoniumoxid, Monoacylphosphinderivate. Als weitere UV-Absorber können genannt werden: Benzotriazolderivate, Benzotriazinderivate. Mögliche Radikalfänger schließen ein Bis(Tetramethylpiperidyl)sebacat, Bis(pentamethylpiperidyl)sebacat. Diese oben genannten Additive können allein oder in Kombination zu der Zusammensetzung gegeben werden. Die Verbindungen der Formel (I) können auch als an eine Polymer-gekoppelte Emulsion zu der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zugegeben werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei der Beschichtung, inder die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) verwendet werden, um eine transparente bzw. semitransparente Beschichtung. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird dabei der Beschichtungsstoff als Grundierung genommen und ein beliebiger weiterer Beschichtungsstoff kann auf das Holzsubstrat aufgetragen werden. Diese weiteren, nicht im direkten Kontakt mit dem Holzsubstrat stehenden Überzüge können ebenfalls Verbindungen der Formel (I) enthalten.
Alternativ kann die Verbindung der Formel (I) auch in einem Beizmittel zum Beizen des Holzsubstrats enthalten sein. Die Verbindung kann auch direkt als Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel auf das Holzsubstrat aufgebracht werden.
Als Holzsubstrat können beispielhaft genannt werden Holzfassaden, Fenster, Türen, Holzverkleidungen, Holztreppen, Parkettböden und Holzmöbel.
Das heisst, die Verwendung der Verbindungen gemäß Formel (I) ist sowohl für Hölzer im Aussen- als auch im Innenbereich möglich.
Im Prinzip sind alle Holzarten geeignet. Bevorzugt werden die Verbindungen gemäß der Formel (I) verwendet, um helle Hölzer, wie Esche, Ahorn, Birke, Kiefer, Fichte und Lärche vor einer Verfärbung oder einer anderen Veränderung durch Ausseneinwirkung, wie ein Ausbleichen oder Nachdunkeln, zu verhindern. Eine weitere Ausbildungsform der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der Verbindung gemäß der Formel (I) zu Behandlung von Nadelhölzern, insbesondere hellen Nadelhölzern, wie Kiefer, Fichte und Lärche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Behandlung von Holzsubstraten, um diese vor Verfärbung durch Sonneneinstrahlung und andere witterungsverursachte
Veränderungen zu schützen, wird ein Beschichtungsstoff gemäß der vorliegenden Erfindung direkt auf das Holzsubstrat aufgetragen. D.h., die erfindungsgemäßen Verbindungen können im direkten Kontakt mit den Holzbestandteilen, z.B. dem Lignin treten. Dabei liegen die Verbindungen gemäß Formel (I) nicht an die Polymere in der Beschichtungszusammensetzung gebunden vor. Optional findet eine Kopplung der Verbindungen der Formel (I) an die (Prä-) Polymerkomponenten erst nach Applikation der Zusammensetzung auf das Holz statt. Dieses stellt einen wesentlichen Unterschied zum Stand der Technik dar, bei dem die Verbindungen der Formel (I) bereits bei der Zubereitung der Beschichtungszusammensetzung mit den anderen Komponenten (pre)polymerisiert wird und somit nicht in das Holz eindringen kann.
Gegenüber dem Stand der Technik haben die erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe den Vorteil, dass sie gegenüber dem Holzsubstrat auch im sichtbaren Spektralbereich einen hohen Lichtschutz ausüben und lichtstabile Beschichtungen darstellen. Das
beschichtete Holz wird durch direktes oder auch indirektes Sonnenlicht nicht mehr verfärbt. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Beschichtungssysteme auch durch die sehr wirtschaftliche Technik der Strahlenhärtung (z.B. durch UV-Strahlung) vernetzt werden können. Darüber hinaus sind die Beschichtungen bevorzugt transparent, so dass die Holzmaserung voll zur Wirkung kommt und nicht durch Pigmente verdeckt wird. Die Herstellungstechnologie der Schichten ist ökonomisch effizient und leicht umsetzbar.
Im Folgenden werden Formulierungsbeispiele für die erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe aufgeführt.
Beispiele
Beispiel 1
UV-vernetzbares aliphatisches Polyurethanacrylat 75,7 Gew.-% Hexandioldiacrylat 17,0 Gew.-%
Polyethermodifiziertes Dimethylpolysiloxan-Copolymer 1 ,8 Gew.-%
(l-Hydroxycyclohexyl)-phenylketon 3,0 Gew.-%
Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid 0,5 Gew.-%
2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethylphenyl)-2H-benzotriazol 2,0 Gew.-%
Beispiel 2
Grundierung
Bisphenol-A-Epoxyacrylat 56,3 Gew.-%
Tripropylenglykol-diacrylat 21 ,0 Gew.-%
Polyethermodifiziertes Dimethylpolysiloxan-Copolymer 1 ,5 Gew.-%
Benzophenon 2,0 Gew.-%
(l-Hydroxycyclohexyl)-phenylketon 2,0 Gew.-% 2-(2'-Hydroxy-5'methacryloxyethylphenyl)-2H-benzotriazol 2,0 Gew.-%
Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid 0,2 Gew.-%
Talk 5,0 Gew.-%
Cristobalit 10,0 Gew.-%
Transparenter Decklack
Tripropylenglykol-diacrylat 38,5 Gew.-%
Bisphenol-A-Epoxyacrylat 31 ,0 Gew.-% Aromatisches Urethandiacrylat 12,0 Gew.-%
Aminfunktionalisiertes Acrylat 3,0 Gew.-%
1 -[4-(2-Hydroxyethoxy)-phenyl]-2-hydroxy-2-methyl-1 -propan-1 -on 2,5 Gew.-%
Silicondiacrylat 1 ,0 Gew.-%
Quarz 10,0 Gew.-% (l-Hydroxycyclohexyl)-phenylketon 2,0 Gew.-%
Beispiel 3
Oxidativ härtendes, acrylmodifiziertes, langöliges Alkydharz 36,0 Gew.-% Butylglykol 6,0 Gew.-%
Kobalthaltiger Katalysator 0,8 Gew.-%
Antihautmittel 0,2 Gew.-%
2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethylphenyl)-2H-benzotriazol 1 ,0 Gew.-%
Wasser 56,0 Gew.-%
Beispiel 4
Verzweigtes, hydrophiles Polyesterpolyol 88,2 Gew.-%
Hydrophiles aliphatisches polymeres HDI 3,7 Gew.-% Aliphatisches HDI-Trimer 3,7 Gew.-%
Dibutylzinndilaurat 0,1 Gew.-%
Polyethermodifiziertes Dimethylpolysiloxan-Copolymer 2,5 Gew.-%
2-(2'-Hydroxy-5'methacryloxyethylphenyl)-2H-benzotriazol 1 ,8 Gew.-%
Beispiel 5
Ein Beschichtungsstoff gemäß Beispiel 4 wurde 1 Jahr lang einer Freilandwitterung ausgesetzt (südliche Richtung, 45° Neigung, Ort: Braunschweig, Deutschland).
Der Beschichtungsstoff gemäß Beispiel 4 wurde mit insgesamt 250 g/m2 auf ein Holzsubstrat (Kiefernholz, unbehandelt) in zwei Schichten mittels Air-Mix- Spritzverfahren mit Zwischentrocknung aufgetragen.
Ohne die erfindungsgemäße Zugabe der Verbindung gemäß Formel (I) in den Beschichtungsstoff hat sich der Farbwert des Holzes, ΔE (bestimmt mit CIE-L*a*b*- System nach DIN 6174) nach der Bewitterung um 6 bis 8 Werte verschlechtert, auch bei Verwendung von Beschichtungsstoffen, die konventionelle Benzotriazole und Lichtschutzmittel enthielten. In Gegensatz war mit der Verbindung gemäß Formel (I) die Verfärbung nahezu durch den Wert ΔE=0 gekennzeichnet.