Behälter der Tabak verarbeitenden Industrie für Tabakmaterial
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Behälter der Tabak verarbeitenden Industrie für Tabakmaterial mit einer starren Deckelfläche, einer starren Bodenfläche und einer Mehrzahl von starren Seitenflächen.
In der Tabak verarbeitenden Industrie wird Tabakmaterial, z.B. Schnitttabak, Tabakfolie, Rohtabak, Tabakrippen, expandierter Tabak in Behältern gesammelt und zu Maschinen zur Weiterverarbeitung bzw. zur Tabakvorbereitung transportiert und/oder gelagert. Zur Weiterverarbeitung werden die Behälter mit dem Tabakmaterial umgekippt oder ausgekippt.
Üblicherweise wird Tabak in Ballenform angeliefert, wobei die Ballen in Folie eingehüllt sind oder mit Papiereinlagen versehen sind. Zur Herstellung von Zigaretten aus diesem Tabak ist es notwendig, den in Tabakballen angelieferten Tabak entsprechend vor- und aufzubereiten. Hierzu muss zunächst der Tabakballen von dem Umhül-
lungsmaterial befreit werden und ggf. die Pappe- oder Papierumlage entfernt werden. Anschließend muss der Tabak aus dem Tabakballen weitestgehend gelöst werden. Danach wird der Tabakballen meist mittels einer Zerteilvorrichtung in Tabakbalienteilstücke bzw. Tabakportionen zerteilt, wobei die so zerteilten Tabakbalienteilstücke bzw. Tabakportionen mittels einer Fördervorrichtung kontinuierlich einer Tabakvorbereitungseinrichtung, bspw. einer Konditionier- vorrichtung oder einem Tabakschneider, zugeführt werden. In der Konditioniervorrichtung wird der eingebrachte Tabak weiter aufge- löst, erwärmt und angefeuchtet, um ihm eine für die Verarbeitung notwendige Geschmeidigkeit zu geben und Bruch und Staubverluste zu vermeiden. In dem Tabakschneider wird der Tabak zu Schnitttabak verarbeitet.
Tabakballen unterliegen Qualitätsschwankungen. Darüber hinaus können Tabakballen dem Schädlingsbefall ausgesetzt sein. Ein derartiger Schädlingsbefall eines Tabakballens führt dazu, dass der im Zuführungsprozess zur Tabakvorbereitungseinrichtung befindliche Tabak und der möglicherweise schon in der Konditioniervorrich- tung befindliche Tabak, der nicht von Schädlingen befallen ist, verworfen werden muss.
Ein weiteres Problem bezüglich einer kontinuierlichen Prozessführung kann bei dem Zerteilen der Tabakballen auftreten, wenn bei- spielsweise bei der Zerteilungsvorrichtung ein Messerbruch oder ein anderer mechanischer Schaden auftritt, der eine kontinuierliche Zuführung von Tabakballenteilstücken zur Tabakvorbereitungseinrichtung unterbricht bzw. verhindert.
Eine Unterbrechung insbesondere des Konditionierprozesses ist besonders unerwünscht, da die in der Konditioniervorrichtung befindliche Tabakmenge in bestimmten Maßen konstant gehalten wer-
den muss, um bspw. eine gleichmäßige Anfeuchtung zu gewährleisten.
Darüber hinaus sind Unterbrechungen der kontinuierlichen Prozesse bei der Hersteilung von Tabakprodukten auch aufgrund des hohen Automatisierungsgrades sehr nachteilig und unerwünscht, da sie eine kontinuierliche Produktion insbesondere der weiterverarbeitenden Verfahren verhindern.
Außerdem ist im Stand der Technik gemäß US-A-3 935 959 ein quaderförmiger Behälter für Tabakgut bekannt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Behälter für die Tabak verarbeitende Industrie zur Auf- nähme von Tabakmaterial zu schaffen, bei dem eine vollständige aber auch - wenn gewünscht - eine schrittweise Entleerung des Tabakmaterials möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Behälter der Tabak verarbei- tenden Industrie zur Aufnahme von Tabakmaterial dadurch, dass mindestens eine Seitenfläche zum seitlichen Ausbringen des im Behälter aufgenommenen Tabaks den Seitenflächenbereich mindestens teilweise freigebbar ausgebildet ist. Vorteilhafterweise ist mindestens eine Seitenfläche aufklappbar ausgebildet. Durch die Mög- lichkeit des seitlichen Ausbringens des im Behälter aufgenommenen
Tabaks ist es in Erfüllung der Aufgabe möglich, sowohl den gesamten Behälter vollständig zu entleeren, als auch nur teilweise Tabak auszubringen.
Vorteilhafter Weise ist der ausbringbare Tabak portioniert im Behälter gelagert. Somit ist eine definierte Menge Tabak aus dem Behälter herausbringbar.
Mittels des erfindungsgemäßen Behälters wird ein System bzw. eine Anlage und ein Verfahren zur Tabakzuführung zu einer Tabakvorbe- reitungseinrichtung, insbesondere einer Konditioniervorrichtung oder einem Tabakschneider, ausgebildet bzw. verbessert, wobei eine kontinuierliche, unterbrechungsfreie Vorbereitung, insbesondere Konditionierung gewährleistet ist.
Bei dem System bzw. der Anlage zur Zuführung von Tabak zu einer Tabakvorbereitungseinrichtung enthält ein Behälter mehrere Tabakballenteilstücke und ist der Behälter der Tabakvorbereitungseinrichtung zuführbar, wobei die Tabakballenteilstücke dem Behälter zur Einbringung in die Tabakvorbereitungseinrichtung stückweise entnehmbar sind.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass bei der kontinuierlichen Zuführung von Tabakballenteilstücken bzw. Tabakportionen mittels einer Fördereinrichtung nur mit sehr großem vorrichtungstechnischem Aufwand Speichervorrat geschaffen werden kann, der trotz der oben beschriebenen Probleme, wie Schädlingsbefall oder
Messerbruch, eine kontinuierliche Zuführung des Tabaks zu der Tabakvorbereitungseinrichtung gewährleisten kann. Demnach wird eine Art Pufferspeicher geschaffen, der diesen Nachteil behebt. Durch die erfindungsgemäße Verwendung von Behältern, in denen Tabakballenteilstücke enthalten sind, und der prozessabhängigen
Zuführung dieser Behälter zur Tabakvorbereitungseinrichtung kann ein ausreichend großer Vorlauf an Tabakballenteilstücken in Behältern bereitgestellt werden, der bei Problemen bei der Zerteilung der Tabakballen nicht zu einer Unterbrechung der kontinuierlichen Zu- führung von Tabak zur Tabakvorbereitungseinrichtung führt. Außerdem ist es mit derartigen mit Tabakballenteilstücken befüllten Behältern möglich, einen Schädlingsbefall rechtzeitig zu erkennen und
die geringen von diesem Schädlingsbefall betroffenen Tabakmengen mit den betroffenen Behältern auszusortieren.
Grundsätzlich wird mit dem System bzw. der Anlage eine zuverläs- sige, kontinuierliche Zuführung von Tabakballenteilstücken zur Tabakvorbereitungseinrichtung ermöglicht, in dem die Behälter bevorratet werden und aus diesem Vorrat der Tabakvorbereitungseinrichtung zuführbar sind.
Vorzugsweise kann die Tabakvorbereitungseinrichtung auch eine
Fördereinrichtung umfassen, die die Behälter befördert.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, dass die Behälter der Tabakvorbereitungseinrichtung direkt zuge- führt werden und über Öffnungsvorrichtungen an den Behältern ein stückweises Entnehmen der in den Behältern enthaltenen Tabakballenteilstucke an der Tabakvorbereitungsein richtung ermöglicht wird. Unter einem direkten Zuführen wird das Zuführen auf ein Förderband der Tabakvorbereitungseinrichtung, insbesondere der Konditi- oniervorrichtung oder auch ein direktes Zuführen in eine Konditio- niertrommel verstanden.
Die Konditioniervorrichtung kann auch eine Lösevorrichtung bzw. Löseelement, insbesondere in der Konditioniertrommel, umfassen, die die Tabakballenteilstucke löst, um eine bessere Anfeuchtung und Erwärmung des Tabaks zu gewährleisten.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das System auch eine Zerteilungsvorrichtung. Der Zerteilungsvorrichtung werden die Tabakballen zugeführt, so dass die Zerteilungsvorrichtung die Tabakballen dann in Tabakballenteilstucke zerteilt und somit eine Zuführung der Tabakballenteilstucke in die Behälter er-
möglicht.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist ein Behälter ein oder mehrere Sichtfenster auf, über die der Zustand der in den Behältern befindlichen Tabakballenteilstucke kontrolliert werden kann.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Tabakballenteilstucke in den Behältern in einer Schutzgasatmosphäre gelagert sind. Dies ist für die Qualitätserhaltung des hochwertigen Tabaks vorteilhaft.
In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung sind die Tabakballenteilstucke in den Behältern horizontal oder vertikal gelagert. Mittels dieser horizontalen oder vertikalen Lagerung können die Behälter an die Ausgestaltung der Tabakvorbereitungseinrichtung, insbesondere der Entnahmevorrichtung, an bzw. kurz vor der Tabakvorbereitungseinrichtung angepasst werden und somit eine angepasste Zuführung zur Konditioniervorrichtung erreicht werden. Wenn die Tabakballenteilstucke in den Behältern vertikal bzw. horizontal oder in einem Winkel dazwischen gelagert sind, werden sie der Tabakvorbereitungseinrichtung über entsprechende Vorrichtungen an dem Behälter vertikal, horizontal oder auch winklig, d.h. in schräger Ausrichtung zu einer Ebene zugeführt bzw. dem Behälter derartig entnommen.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfi ndung ist es möglich, dem Behälter Tabakballenteilstucke von unterschiedlichen Tabaksorten zuzuführen und somit eine besondere Tabakmischung herzustellen, die der Tabakvorbereitungseinrichtung durch die un- terschiedlichen Sorten von Tabakballenteilstücken zugeführt wird.
Somit entfällt ein Mischen von unterschiedlichen Tabaksorten mit aus dem Stand der Technik bekannten kontinuierlichen Zuführungs-
Vorrichtungen, bspw. eines Förderbandes. Besonders vorteilhaft ist, dass durch die unterschiedliche Anzahl von Tabakballenteilstücken in den einzelnen Behältern, die Mischungsverhältnisse besonders gut abgestimmt werden können und vorportioniert werden können und somit auch an unterschiedlichen Herstellungsorten gleiche Mischungsverhältnisse auch in relativ kleiner Gesamtmenge einfach erzielbar sind.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden der Tabakvorbereitungseinrichtung Tabakballenteilstucke parallel aus mehreren Behältern zugeführt. Dies hat den Vorteil, dass bei Ausfall einer Zuführung die andere Zuführung den kontinuierlichen Prozess in der Tabakvorbereitungseinrichtung aufrechterhalten kann. Somit ist möglich, dass beispielsweise ein Schädlingsbefall, der durch das Sichtfenster in dem Behälter spät erkannt wird, trotzdem vor einer Zuführung zur Tabakvorbereitungseinrichtung gestoppt werden kann und somit das Verwerfen von großen Tabakmengen verhindert werden kann. Gleichzeitig wird die Fortführung des Tabakvorbereitungsprozesses, insbesondere des Konditionie- rungsprozesses sichergestellt.
Mittels des erfindungsgemäßen Behälters ist außerdem das Verfahren zur Zuführung von Tabak zu einer Tabakvorbereitungseinrichtung ausführbar, das die Schritte umfasst: Zuführen eines Behälters, in dem mehrere Tabakballenteilstucke aufgenommen sind, zu der
Tabakvorbereitungseinrichtung sowie stückweises Entnehmen der Tabakballenteilstucke aus dem Behälter und Einbringen der Tabakballenteilstucke in die Tabakvorbereitungseinrichtung.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung werden die Behälter mit Tabakballenteilstücken im so genannten Grünblattstadium gefüllt. Dies hat den Vorteil, dass die Portionierung bereits am Erzeugerstandort
vorgenommen werden kann und außerdem ein geschützter Transport des hochwertigen Tabaks in den Behältern gewährleistet werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens werden die Tabakballenteilstucke dem Behälter nach einer Lagerung, jedoch vor der Konditionierung zugeführt. Dies hat den Vorteil, dass die Tabakballen in bekannter Verpackungsart transportiert werden können und am Produktionsort mittels eines Zerteilers in Tabakballenteilstucke zerteilt werden, die dann Behältern zugeführt werden, um diese Behälter bedarfsweise der Tabakvorbereitungseinrichtung zuzuführen. Hierbei ist der Aufwand zur Überwachung des Zustandes des Tabaks nach der Zerteilung beim Einlagern in die Behälter geringer als alle Behälter zu kontrollieren. Weiter ist durch die Einbringung der Tabakballenteilstucke nach der Lagerung eine geringere Lagerdauer der Tabakballenteilstucke in den Behältern gewährleistet.
Im Rahmen der Erfindung umfasst der Begriff Tabakballenteilstück auch den Begriff Pressung oder Formstück. Die Tabakballenteilstucke haben vorzugsweise eine Ausdehnung von 50 cm bis 140 cm im Quadrat bzw. im Querschnitt sowie 10 cm bis 30 cm in der Tiefe. Die Dimension eines Tabakballens ist im Bereich von ca. 700 x 750 x 1200mm3. Das Gewicht liegt bei 200 bis 450 kg Tabak. Im Rah- men der Erfindung ist eine Tabakvorbereitungseinrichtung, bspw. eine Konditioniervorrichtung und/oder ein Tabakschneider.
Um variabel auf verschiedene Weiterbearbeitungssituationen reagieren zu können, sind die Tabakportionen getaktet aus dem Behäl- ter ausbringbar. Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, Tabak kontinuierlich aus dem Behälter auszutragen.
Der Behälter kann eine Ausbringeinrichtung zum seitlichen Ausbringen des Tabaks bzw. der Tabakportionen umfassen. Eine solche Ausbringeinrichtung kann zum Beispiel eine im Behälter angeordnete Fördereinrichtung, die nach Art eines umlaufenden Bandes arbei- tet, sein.
Zum besonders zuverlässigen seitlichen Ausbringen des Tabaks aus dem Behälter kann die Ausbringeinrichtung einen im Behälter verschiebbaren Verdrängungskörper aufweisen. Dieser kann insbe- sondere aus einem Material gefertigt sein, der den Tabak beim
Ausbringen aus dem Behälter nur wenig mechanisch beansprucht und belastet und somit einen schonenden Umgang mit dem wertvollen Tabakmaterial ermöglicht.
Vorteilhafterweise umfasst die Ausbringeinrichtung einen
Druckstempel, der auf den Verdrängungskörper einwirkt und ihn und somit den im Behälter aufgenommenen Tabak verschiebt und so ein seitliches Ausbringen aus dem Behälter ermöglicht.
Ein besonders herstellungsgünstiger Behälter ist dadurch erreicht, dass der Druckstempel lediglich durch eine Öffnung der der aufklappbaren Seitenfläche gegenüberliegenden Seitenfläche auf den Verdrängungskörper einwirkbar ausgebildet ist. In einer solchen Ausführungsform ist es möglich, nur eine der Seitenflächen auf- klappbar auszuführen. Die Öffnung zum Durchtritt des Druckstempels ist problemlos fertigbar.
Selbstverständlich ist es erfindungsgemäß auch möglich, den Druckstempel über einen Bereich einer zweiten, ebenfalls aufklapp- baren geöffneten Seitenfläche, die der ersten aufklappbaren Seitenfläche gegenüberliegend angeordnet ist, auf den Verdrängungskörper einwirken zu lassen.
Um einen besonders robusten Behälter zur Verfügung stellen zu können, ist er aus Kunststoff gefertigt und zum vereinfachten Handhaben faltbar ausgebildet. Vorteilhafter Weise ist der Behälter über übliche und allgemein bekannte Filmscharniere faltbar.
Zur Identifizierung eines erfindungsgemäßen Behälters kann dieser einen Chip zur Aufnahme und Weitergabe von Daten umfassen. Besonders vorteilhaft ist der Chip als GPS ausgebildet.
Zur Erhöhung der Festigkeit und/oder zur Erhaltung eines bestimmten Temperaturniveaus ist mindestens eine der Wandungen des Behälters als Doppelwandung ausgebildet.
Zur besseren Erhaltung eines gewünschten Temperaturniveaus ist zwischen den Doppelwandungen ein Temperiermedium eingebracht. Dieses kann über Zu- und Abläufe auswechselbar sein.
Des weiteren wird angemerkt, dass die Anordnung eines Chips an einem Behälter der Tabak verarbeitenden Industrie zur Aufnahme von Tabakmaterial nicht auf die dargestellte Behälterform und die hier gezeigten Ausführungen beschränkt ist.
Der Chip kann Daten über das im Behälter aufgenommene Tabak- produkt wie z. B. Tabaksorte, Einlagerungszeitpunkt, Ursprungslieferant, Inbetriebnahmezeitpunkt und Tara des Be hälters sowie bei kurzen Lagerungszeiten Werte zu Feuchtigkeitsgehalt, Gewicht und Zusatzstoffen speichern. Weiterhin könnten z.B. Versandziel, Zugehörigkeit zu bestimmten Batches und Zigaretten marke im Chip ge- speichert sein. Vorteilhafterweise erlaubt der Chip eine Lokalisierung des mit Tabak gefüllten Behälters durch GPS oder ein ähnliches eine Lokalisierung ermöglichendes System.
Außerdem wird eine doppelwandige Ausbildung eines Behälters der Tabak verarbeitenden Industrie zur Aufnahme eines Tabakproduktes vorgesehen. Durch eine solche nicht auf eine bestimmte Behäl- terform oder einen bestimmten Behälteraufbau beschränkte doppelwandige Ausführungsform lassen sich auf besonders einfache Weise gewünschte Temperaturen für den im Behälter aufgenommenen Tabak einstellen. Besonders vorteilhaft ist die Einbringung eines Temperiermedium in die Doppelwandung. Ein Temperiermedium kann sowohl der Kühlung als auch dem Warmhalten dienen und flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand haben. Vorteilhaft ist außerdem die Austauschbarkeit des Temperiermediums über im Behälter integrierte Zu- und Abläufe. Mit einer doppelwandigen Ausbildung des Behälters lassen sich zudem höhere Festigkeiten und damit eine Verbesserung der Robustheit erreichen, was verbesserte Transporteigenschaften zur Folge hat.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Systems bzw. einer Anlage zur Zuführung von Tabak zu einer Konditioniervorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausgestaltung eines Systems bzw. einer Anlage;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Systems, bei dem zwei Tabaksorten gemischt werden;
Fig. 4 ein System zur Zuführung von Tabak zu einer Konditioniervorrichtung gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 5 einen erfindungsgemäßen Behälter mit einer Ausbringeinrichtung und
Fig. 6 einen doppelwandig ausgebildeten Behälter zur Aufnahme eines Tabakproduktes.
In den folgenden Zeichnungen sind gleiche oder gleichartige Elemente oder entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils abgesehen wird.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems bzw. einer Anlage zur Zuführung von Tabak zu einer Konditioniervorrichtung 18. Tabakballen 10 weisen häufig sehr große Dimensionen auf, beispielsweise können sie in zylindrischer Ausgestaltung einen Durchmesser von 1 ,40 m aufweisen. Die Tabakballen 10 werden einer Zerteilungsvorrichtung 12 zugeführt. Die Zerteilungsvorrichtung 12 portioniert oder zerteilt die Tabaklagen in Tabakballenteilstucke 14 bzw. Tabakportionen .
Je nach Ausgestaltung werden die Tabakballenteilstucke 14 in horizontaler oder in vertikaler Ausrichtung, wie in Fig. 2 dargestellt, von der Zerteilvorrichtung 12 ausgegeben. Die derartig ausgegebenen Tabakballenteilstucke 14 bzw. Tabakportionen 14 werden Behältern 16 in ihrer jeweiligen Ausrichtung zugeführt. Somit werden Tabak- behälter 16 mit Tabakballenteilstücken 14 befüllt. Die Behälter 16 können entsprechend dem Zuführungsbedarf zur Konditioniervorrichtung 18 vorgehalten werden und der Konditioniervorrichtung 18
bedarfsweise zugeführt werden.
Die Zuführung der Behälter 16 zur Konditioniervorrichtung 18 ist nicht detailliert dargestellt. Zur Zuführung können unterschiedliche Vorrichtungen verwendet werden. Die Behälter können über eine
Fördereinrichtung, die der Konditioniervorrichtung zugeordnet ist, zugeführt werden. Dabei ist eine Öffn ungs- und Entnahmevorrichtung vorgesehen, die die Tabakballenteilstucke 14 aus dem zugeführten Behälter 16 entnimmt, indem ein Öffnungsmechanismus an dem Behälter 16 bewegt wird und die Tabakballenteilstucke 14 seitlich aus dem Behälter heraus geschoben werden oder durch Fördern der Tabakballenteilstucke 14 nach oben oder unten entnommen werden. Alternativ dazu können d ie Behälter der Konditioniervorrichtung auch direkt zugeführt werden. Dazu sind dann Entnah- me- und Öffnungsvorrichtungen an der Konditioniervorrichtung angeordnet, so dass die Behälter an die Konditioniervorrichtung angesetzt werden und über Entnahme- und Öffnungsvorrichtungen die Entnahme der Tabakballenteilstucke vorgenommen wird. Vorzugsweise weist die Konditioniervorrichtung mehrere Ansetzvorrichtun- gen auf, so dass ein paralleles Zufüh ren aus mehreren Behältern möglich ist.
Fig. 3 zeigt eine besondere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems, bei dem einer Zerteilungsvorrichtung 12 mit zwei Zerteil- mechanismen zwei unterschiedliche Tabaksorten A, B zugeführt werden. Durch das System wird eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Zuführung von Tabak zu einer Tabakvorbereitungseinrichtung ausgebildet. Dies kann beispielsweise durch eine parallele Zuführung von Tabakballen A und B zu d er Zerteilungsvorrichtung 12 jeweils mit zwei Zerteilmechanismen realisiert werden. Die von der
Zerteilungsvorrichtung 12 ausgegebenen Tabakballenteilstucke 14 der Sorte A und B werden wechselseitig oder abwechselnd je nach
Ausrichtung dem Behälter 16 zugeführt. Mittels einer Steuerung der Reihenfolge oder Anzahl der einem Behälter 16 zuzuordnenden Tabakballenteilstucke 14A und 14B kann man schon bei dem Zertei- lungsvorgang ein besonderes Mischungsverhältnis von zwei Ta- baksorten A, B erzielen. Die somit erzeugten Behälter 16 mit der besonderen Mischung werden der Konditioniervorrichtung 18 je nach Bedarf zugeführt.
Fig. 4 zeigt ein bekanntes System gemäß dem Stand der Technik, bei dem die Tabakballenteilstucke 14 kontinuierlich über eine meist dosierende Fördereinrichtung 19 der Konditioniereinrichtung 18 zugeführt werden. Hier ist erkennbar, dass eine Störung im Bereich der Zuführung oder der Zerteilungsvorrichtung 12 die kontinuierliche Zuführung von Tabak zum Konditionierprozess unterbrechen würde, was die oben beschriebenen Nachteile nach sich ziehen würde.
Ebenso würde ein auf der Fördereinrichtung 19 festgestellter Schädlingsbefall sofort zu einer Unterbrechung des Konditioniervor- gangs führen und große Mengen des von dem mit Schädlingen befallenen Tabaks müssten verworfen werden. Der Schädlingsbefall kann im Übrigen auch erst auf dem Förderband 19 erkannt werden, da die Zerteilungsvorrichtung 12 eine Ansicht des Tabaks nicht ermöglicht bzw. der Transport aus der Zerteilungsvorrichtung 12 nur in Richtung Förderband 19 möglich ist.
Durch das System bzw. die Anlage und das Verfahren erreicht man, dass ein kontinuierlicher Konditionierungsprozess gewährleistet werden kann. Weiter wird mit diesem System bzw. dieser Anlage und dem Verfahren eine bessere Mischbarkeit verschiedener Tabaksorten bereitgestellt. Durch die Verwendung der Behälter lässt sich der automatisierte Produktionsablauf örtlich entzerren. Da nach einem Zerteilungsvorgang, bei dem die Qualität des Tabaks überprüft wird bzw. wobei anschließend die Qualität des Tabaks über-
prüft wird, die Konditionierung vollautomatisch abläuft, ist somit eine Konditionierprozessführung möglich, die ohne Überwachung ablaufen kann, vorausgesetzt, die Zuführung der Behälter zu der Konditioniervorrichtung bzw. die Entnahme der Ballenteilstücke oder Ta- bakportionen verläuft störungsfrei.
In Fig. 5 ist ein Querschnitt durch einen Behälter 16 gezeigt. Der Behälter verfügt über Seitenwände bzw. -flächen 4 sowie eine Deckelfläche 2 und eine Bodenfläche 3. Im gezeigten Ausführungsbei- spiel ist die Seitenfläche 4.1 um eine Drehachse 5, die an der Deckelfläche 2 angeordnet ist, verschwenkbar. An der der Seitenfläche 4.1 gegenüberliegend angeordneten Seitenfläche 4.2 ist eine Öffnung 6 für den Druckstempel 8 einer Ausbringeinrichtung 9 vorgesehen. Der Druckstempel 8 wirkt auf einen Verdrängungskörper 7 ein, der die im Behälter 1 gelagerten Tabakportionen 14 kontinuierlich oder taktweise aus dem Bereich der nach oben geschwenkten Seitenwand 4.1 auf eine Weiterverarbeitungsanlage 11 fördert.
Der Behälter 16 besteht vorteilhafterweise aus Kunststoff und ist faltbar über Filmscharniere, die nicht näher dargestellt sind, ausgeführt. Weiterhin umfasst der erfindungsgemäße Behälter einen Chip 112, der zum Beispiel nach einer satellitenbestimmten Ortserkennung wie dem GPS arbeitet und der Aufnahme und Weitergabe von Daten dient.
Weiterhin kann mindestens eine der Wandungen des Behälters als Doppelwandung ausgebildet sein, wobei zwischen die Doppelwände ein Temperiermedium zum Kühlen oder Erwärmen des im Behälter gelagerten Tabakmaterials vorgesehen ist. Dieses Temperiermedi- um kann über nicht dargestellte Zu- und Abläufe auswechselbar sein.
Des weiteren wird angemerkt, dass die Anordnung eines Chips an einem Behälter der Tabak verarbeitenden Industrie zur Aufnahme von Tabakmaterial nicht auf die dargestellte Behälterform beschränkt ist und somit auch andere Tabakbehälter betreffen kann.
Der Chip kann Daten über das im Behälter aufgenommene Tabakprodukt, wie z. B. Tabaksorte, Einlagerungszeitpunkt, Ursprungslieferant, Inbetriebnahmezeitpunkt und Tara des Behälters sowie bei kurzen Lagerungszeiten Werte zu Feuchtigkeitsgehalt, Gewicht und Zusatzstoffen, speichern. Weiterhin könnten z.B. Versandziel, Zugehörigkeit zu bestimmten Batches und Zigarettenmarke im Chip gespeichert sein. Vorteilhafterweise erlaubt der Chip eine Lokalisierung des mit Tabak gefüllten Behälters durch GPS oder ein ähnliches eine Lokalisierung ermöglichendes System.
In Fig. 6 ist schematisch eine doppelwandige Ausbildung eines Behälters der Tabak verarbeitenden Industrie zur Aufnahme eines Tabakproduktes gezeigt. Durch eine solche nicht auf eine bestimmte Behälterform oder einen bestimmten Behälteraufbau beschränkte doppelwandige Ausführungsform lassen sich auf besonders einfache Weise gewünschte Temperaturen für den im Behälter aufgenommenen Tabak einstellen. Besonders vorteilhaft ist die Einbringung eines Temperiermediums in die Doppelwandung. Ein Temperiermedium kann sowohl der Kühlung als auch dem Warmhalten dienen und flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand haben.
Vorteilhaft ist außerdem die Austauschbarkeit des Temperiermediums über im Behälter integrierte Zu- und Abläufe. Mit einer doppel- wandigen Ausbildung des Behälters 16 lassen sich zudem höhere Festigkeiten und damit eine Verbesserung der Robustheit erreichen, was verbesserte Transporteigenschaften zur Folge hat.
Bezuqszeichenliste
2 Deckelfläche 3 Bodenfläche 4, 4.1 , 4.2 Seitenfläche 5 Drehachse 6 Öffnung 7 Verdrängungskörper 8 Druckstempel 9 Ausbringeinrichtung 10 Tabakballen 1 1 Weiterverarbeitungsanlage 12 Zerteilungsvorrichtung 14 Tabakballenteilstück, Tabakportion 16 Behälter 17 Sichtfenster 18 Konditioniervorrichtung 19 Fördereinrichtung A, B Tabaksorten 112 Chip