Verfahren zum Herstellen einer leuchtenden Abbildung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer nur bei Dunkelheit sichtbaren und bei Tag im wesentlichen unsichtbaren, leuchtenden Abbildung auf einem Bauwerksteil, insbesondere der Abbildung eines Sternenhimmels.
Will man geometrische Abbildungen, wie z.B. Sterne, Planeten, etc. an Bauteilen, wie an einer Decke oder an Wänden, anbringen, so gestaltet sich dies kompliziert, insbesondere bei großen Abmessungen der Bauteile und der Abbildungen. Die Kompliziertheit verstärkt sich noch, je genauer die geometrischen Abbildungen anzubringen und je diffiziler die Abbildungen sind. Soll ein wirklichkeitsgetreuer Sternenhimmel an einer Decke dargestellt werden, so sind viele kleine Punkte in genauer Position an der Decke anzubringen. Will man dies durch Aufmalen bewerkstelligen, so ergibt sich ein großer Zeitaufwand, zumal zunächst einmal eine genaue Lage der einzelnen Sterne an der Decke bestimmt werden muss.
Die AT 328.356 B zeigt, dass es bekannt ist, einen Wandschmuck in Form eines mehrfarbigen Bildes herzustellen, indem eine Materialbahn, wie Kunstschaumstoff, auf einer Wand aufgebracht wird. Dieser wird mit einer als Selbstklebefolie ausgebildeten Folie abgedeckt, worauf nach Einritzen der Konturen des Bildes und nach Entfernen einer dem gewünschten Bild entsprechenden Teilfläche der Materialbahn durch Abziehen einer entsprechenden Teilfläche der Folie der entstandene Teilbereich mit aushärtender Masse ausgefüllt wird.
Gemäß der DE 308.012 B wird zum Anbringen einer mosaikähnlichen Dekoration an Wänden eine dickwandige Schablone an eine Wand angedrückt, die Öffnungen aufweist, in die eine entsprechend gefärbte Zementmasse eingedrückt wird. Diese Öffnungen sind konisch, und zwar sich zur Wand hin erweiternd, ausgebildet. Nach Entfernung der Schablone werden die verbliebenen Zwischenräume mit einem Grundüberzug ausgefüllt, welcher Grundüberzug die zuvor aufgebrachte Zementmasse festhält.
Zum Herstellen von leuchtenden Abbildungen wurden bisher elektrische Lösungen mit Lämpchen, Glasfasern oder Dioden verwirklicht. Das Herstellen solcher leuchtenden Abbildungen ist jedoch kompliziert, denn es müssen Leitungen zur Energieversorgung der Lämpchen bzw. Dioden bzw. Glasfasern am Bauwerksteil verlegt werden. Dies bedingt oftmals eine abgehängte Decke. Ein weiterer Nachteil solcher leuchtender Abbildungen - neben dem Energieverbrauch - ist, dass die Abbildungen auch am Tag zu sehen sind und - bei ausgeschalteter elektrischer Energie - den Anblick des Bauwerkteils eher
beeinträchtigen. Für das Herstellen vieler Leuchtpunkte - wie es für die Abbildung eines Sternenhimmels notwendig ist — ist der Aufwand für die Verlegung von Leitungen besonders zeit- und kostenaufwendig.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit dem komplizierte Abbildungen, wie z.B. ein Sternenhimmel, maßgetreu an einem Bauwerksteil, ohne diesen intensiv durch Stemmen etc. bearbeiten zu müssen, angebracht werden können.
Diese Aufgabe wird erfmdungsgemäß durch die Kombination folgender Merkmale gelöst: Herstellen einer als Schablone dienenden Folie durch Ausschneiden der Abbildung aus der Folie,
Aufkleben der Folie auf den Bauwerksteil,
Ausspachteln der freiliegenden Flächenteile des Bauwerksteils mit einer nachtleuchtenden, im wesentlichen durchscheinenden Farbe und Abziehen der Folie.
Besonders einfach gestaltet sich erfindungsgemäß die Fertigung einer solchen Abbildung, wenn eine selbstklebende Folie verwendet wird.
Vorzugsweise wird eine zweikomponentige Farbe verwendet, deren eine Komponente als Acrylfarbe ausgebildet ist und deren andere Komponente fotoluminiszente Pulverpigmente aufweist.
Für die Abbildung eines Sternenhimmels hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Abbildung mit einer Grafiksoftware nachgebildet wird und die Abbildung, insbesondere deren Umrisse, aus der Folie automatisiert, vorzugsweise mittels eines Schneidpiotters, geschnitten wird, wobei vorteilhaft mit Hilfe einer Grafiksoftware personenbezogene Daten in Form eines Sternenhimmels auf die Folie übertragen werden.
Gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Abbildung mittels eines Projektors auf den Bauwerksteil projiziert, und die Umrisse der Abbildung werden mittels einzelner, der Objektform entsprechender, selbstklebender Folienstücke nachgebildet.
Zweckmäßig wird für das Aufkleben einer Folie ein wiederablösbarer Klebstoff auf Kautschukbasis mit sehr geringer Klebekraft zwischen Folie und Bauwerksteil verwendet, der vorzugsweise gerade ausreicht, die Folie am Bauwerksteil zu halten, und nicht mehr als
5 Newton beträgt, gemessen bei einem Folienstück von 25 mm x 25 mm, aufgeklebt auf rostfreien Stahl und nach 20 Minuten abgelöst, vorzugsweise mit einer Klebkraft von 2,5 Newton, gemessen bei einem Folienstück von 25 mm x 25 mm, aufgeklebt auf rostfreien Stahl und nach 20 Minuten abgelöst.
Um die Abbildung bei Tageslicht möglichst unsichtbar zu machen, wird als Farbe eine Farbe verwendet, die ähnlich oder identisch ist mit der Farbe des Bauwerksteiles.
Gemäß einer Variante werden zu einer Abbildung eines Sternenhimmels zusätzlich die zu einem Sternzeichen gehörenden Sterne mit Linien verbunden, welche Linien ebenfalls in die Folie eingeschnitten werden und durch einen Farbauftrag auf den Bauwerksteil aufgebracht werden.
Dabei wird zweckmäßig zusätzlich eine Bezeichnung des Sternzeichens aus der Folie ausgeschnitten, entweder in Schrift- oder Symbolform.
Hierbei wird vorteilhaft als Farbe für die Linien eine bei Tag auf dem Bauwerksteil im wesentlichen unsichtbare Farbe, jedoch mit UV-Licht sichtbare Farbe, aufgetragen.
Um das Aufbringen von Folien an einem Bauwerksteil zu erleichtern, wird vorteilhaft für Abbildungen größerer Dimensionen, wie ab 5 m2, eine Folie, gebildet von zwei oder mehreren Teil-Folien, die einander zur Gesamtabbildung ergänzen, eingesetzt, wobei die Teil-Folien eine Größe von 0,5 bis 2 m2 aufweisen, vorzugsweie 1 bis 1,5 m2.
Zur Sicherung des Farbauftrags bei kleinen und kompliziert geformten Abbildungen, wie z.B. bei Sternen etc. wird (werden) zweckmäßig die Folie bzw. eine Teil-Folie bzw. Folienstücke vor dem Auftrocknen der Farbe abgezogen, vorzugsweise möglichst unmittelbar nach dem Farbauftrag.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, worin die Fig. 1 und 2 jeweils die Unteransicht einer Decke eines Wohn- bzw. eines Schlafzimmers veranschaulichen. Fig. 3 zeigt eine Ansicht einer Folie.
Für das Anbringen einer Sternenhimmelabbildung 1 an einem Bauwerksteil 2, im dargestellten Ausführungsbeispiel an einer Decke 2 eines Raumes, wie beispielsweise eines Schlafzimmers, wird zunächst aus einer als Schablone dienenden Folie 3, deren eine Seite
mit einer selbstklebenden Schicht 4 beschichtet ist, die Abbildung ausgeschnitten. Dies erfolgt zweckmäßig automatisiert, wie beispielsweise durch Ausschneiden der Sternausnehmungen 5 mittels eines Schneidpiotters, wobei die Abbildung zunächst mit einer Grafiksoftware auf der Folie 3 nachgebildet wird. Hierdurch ist es auch möglich, personenbezogene Daten in Form eines Sternenhimmels auf die Folie 3 zu übertragen, beispielsweise den Sternenstand am Tag der Geburt einer Person, etc.
Nach Ausschneiden der Abbildung wird die Folie 3 auf den Bauwerksteil 2 aufgeklebt. Für größere Abbildungen, beispielsweise Abbildungen in der Größenordnung von 5 m2 und mehr, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Folie 3 durch Teil-Folien 3 ' zusammenzusetzen, welche Teil-Folien eine Größe von etwa 0,5 bis 2 m2, vorzugsweise 1 bis 1,5 m2 aufweisen. Hierdurch gelingt es, diese Teil -Folien 3' faltenfrei auf den Bauwerksteil 2, im dargestellten Ausführungsbeispiel auf die Decke 2 eines Raumes bzw. eines Schlafzimmers, aufzukleben. Diese Teil-Folien Υ ergänzen einander zur kompletten Abbildung.
Die Klebekraft der Folie 3 braucht nicht sehr hoch sein; im Gegenteil, sie soll möglichst gering sein, und zwar geringfügig größer sein, als es zum Halten des Eigengewichts der Folie 3 an einer Decke 2 notwendig ist. Dies vor allem deswegen, um nicht beim Abziehen der Folie 3 eine bereits an der Decke 2 vorhandene Farbschicht zu schädigen.
Nach dem Aufkleben der Folie 3 werden die freiliegenden Flächenteile der Decke mit einer nachtleuchtenden, im wesentlichen durchscheinenden Farbe, ausgespachtelt. Es handelt sich um eine zweikomponentige Farbe, deren eine Komponente als Acrylfarbe ausgebildet ist, die vorzugsweise der Farbe der Decke 2 entspricht. Die andere Komponente enthält fotoluminiszente Pulverpigmente, die nach Anstrahlen mit Licht über einen längeren Zeitraum selbst leuchten.
Die zweikomponentige Farbe wird durch Mischen, und zwar von 10 bis 50 % der Leuchtpigmente hergestellt, bevorzugt sind etwa 15 bis 30 Gewichtsanteile der fotoluminiszenten Pulverpigmente.
Da die Leuchtdauer der nachtleuchtenden Farbschicht von deren Stärke abhängt, kann es zweckmäßig sein, diese in größerer Dicke, beispielsweise durch zweimaliges Übereinanderspachteln, aufzubringen.
Der Farbauftrag geschieht vorzugsweise mittels einer Spachtel, wodurch ein gleichmäßiger Farbauftrag gewährleistet ist.
Es ist auch möglich einen Sternenhimmel oder eine sonstige Abbildung mit Hilfe eines Projektors auf den Bauwerksteil 2 zu projizieren und dann kleine Folienstücke 3 ", in denen jeweils eine Sternausnehmung bereits ausgenommen ist, auf die Decke 2 an der entsprechenden Projektionsstelle eines Sterns anzubringen. Diese Folienstücke 3" weisen eine Größe auf, die etwas größer ist als die Breite einer Spachtel zum Ausspachteln der freiliegenden Flächenteile des Bauwerksteiles 2.
Nach dem Ausspachteln wird die Folie 3 vorsichtig abgezogen. Dies geschieht zweckmäßig so lange die Farbe noch nicht durchgetrocknet ist, vorzugsweise möglichst bald nach dem Aufbringen der Farbe, da hierdurch das Mitreißen von auf der Decke aufgespachtelter Farbe verhindert wird.
Als Bauwerksteile 2 kommen Wände, Decken, Vorhänge, Lackspanndecken etc. in Betracht. Bevorzugt werden Decken von Wohnräumen bzw. Schlafzimmern mit den Abbildungen versehen.
Die erfindungsgemäß aufgebrachten Abbildungen sind nur in Dunkelheit zu sehen. Bei Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung sind die Abbildungen nicht oder nur sehr schwer zu erkennen, da die bei Tageslicht sichtbare Farbe entweder der Farbe des Untergrundes des Bauteils angepasst ist oder durchscheinend ist.
Ist die Abbildung eines Sternenhimmels am Bauteil 2 angebracht, sind die meisten Menschen nicht in der Lage, einzelne Sternzeichen zu erkennen; die meisten Menschen erkennen auch am Nachthimmel keine Sternzeichen.
Um dem abzuhelfen, werden zusätzlich zu den den Sternen entsprechenden Ausschnitten 5 weitere Ausschnitte 6 in der Folie 3 vorgesehen. Diese Ausschnitte 6 entsprechen Verbindungslinien zwischen den Ausschnitten 5 der einem Sternzeichen zugeordneten geometrischen Abbildungen der Sterne. Auch ein Ausschnitt 7, der die Bezeichnung des Sternzeichens mit dem entsprechenden Namen darstellt, wird geschaffen.
Die den Verbindungslinien entsprechenden Ausschnitte werden mit einer bei Tag kaum sichtbaren, aber unter UV-Licht leuchtenden Farbe, ausgefüllt. Mit der Beschriftung wird ebenso verfahren.
Wird nun die Gesamtheit der nachtleuchtenden Abbildung eines Sternenhimmels mit UV- Licht bestrahlt, so sind sowohl die Sterne als auch die zugehörigen Verbindungslinien mit entsprechender Beschriftung wahrnehmbar. Wird das UV-Licht gelöscht, sind nur noch alle mit nachtleuchtender Farbe gefertigten Abbildungen der Sterne selbst zu sehen.
Diese Methode erleichtert das Erkennen von Sternzeichen auch einem astronomischen Laien.