Zugangsberechtigungssystem für Fahrzeuge mit wenigstens einem
Keyless-Go-Schlüssel
Die Erfindung betrifft ein Zugangsberechtigungssystem für Fahrzeuge mit Keyless-Go-Schlüssel als Authentikationselement zur Übertragung eines Authentikationscodes im Rahmen eines bidirektionalen Dialoges mit einer im Fahrzeug angeordneten Sende- und Empfangseinheit gemäß des Patentanspruches 1. Ein derartiges Schließsystem wird auch als passives Keyless-Go- System bezeichnet, bei dem die Kommunikation zur Durchführung einer Authentikation automatisch bei Eintritt des Keyless-Go- Schlüssels in den Empfangsbereich eines Näherungssensors gestartet wird.
Ein solches Keyless-Go-System ist beispielsweise aus der DE 199 12 319 AI bekannt, das sich dadurch auszeichnet, dass jeder Schließeinheit einer Fahrzeugtür und der Schließeinheit des Heckdeckels ein Erkennungssensor mit einem bestimmten Erfassungsbereich zugeordnet ist. In diesen Erfassungsbereich wird ein Abfragesignal abgestrahlt und bei einem detektierten Authentikationselement, also einem Keyless-Go-Schlüssel, in der Regel ausgeführt als Chipkarte mit Transponder, die Au- thentikationskommunikation eingeleitet. Bei Vorliegen eines berechtigenden Keyless-Go-Schlüssels wird dann die der Erfassungszone zugeordnete Schließeinheit angesteuert oder ggf. können auch Steuerbefehle für alle Schließeinheiten des Fahr-
zeuges erzeugt werden, so dass entweder nur die der angesteuerten Schließeinheit zugeordneten Fahrzeugtür entriegelt wird oder alle Fahrzeugturen gleichzeitig entriegelt werden.
Ferner ist aus der EP 0 787 875 A2 ein Keyless-Go-System bekannt, das den gleichzeitigen Einsatz mehrerer Transponder zulässt . Dies wird dadurch erreicht, dass auf ein von der Sende- und Empfangseinheit des Fahrzeuges ausgesandtes Abfragesignal das codierte Antwortsignal jedes Transponders mit unterschiedlichen Phasendifferenzen gesandt wird, so dass hierdurch jeder Transponder von der Sende- und Empfangseinheit des Fahrzeugs eindeutig detektierbar ist .
Darüber hinaus ist es bekannt, solche Transponder nicht nur als elektronische Schlüssel für Kraftfahrzeuge einzusetzen, sondern generell zur automatischen Identifikation, wie z. B. zur Kennzeichnung von Waren und anderen Gegenständen, zu verwenden. Solche Datenträger sind beispielsweise in Form von kontaktlosen Chipkarten, Sicherheitskarten oder Gepäcketiketten bekannt, enthalten in der Regel eine Steuereinheit, einen Datenspeicher und Mittel für einen Informationsaustausch und sind üblicherweise auf einem Chip integriert. Die angeführten Etiketten lassen sich dabei so dünn wie herkömmliche Klebeetiketten herstellen und sind für den Benutzer in der Regel nicht als Transponder erkennbar.
Mit dem oben beschriebenen aus der DE 199 12 319 AI bekannten Keyless-Go-System ist es möglich, eine selektive Entriegelung einer Fahrzeugtür oder einer Heckklappe zu bewirken, indem eine den Transponder mit sich führende Person dem Fahrzeug sich derart nähert, dass der Transponder in den Erfassungsbereich des z. B. der Heckklappe zugeordneten Sensors eintritt. Falls jedoch die Person, die den Heckdeckel öffnen möchte, keine Hand frei hat, z. B. weil sie mit beiden Händen Ge-
päckstücke trägt, muss sie diese Gepäckstücke zunächst ablegen, was insbesondere bei Dunkelheit, Regen oder engen Verhältnissen um das Fahrzeug herum nachteilig ist. Auch kann die Bewegungsfreiheit um das Fahrzeug so eingeschränkt werden, dass sich eine Person dem Fahrzeug nicht so nähern kann, dass sie zuerst in den Empfangsbereich des dem Heckdeckel- schloss zugeordneten Sensors eintreten kann.
Ein aus der DE 100 38 803 AI bekanntes Keyless-Go-System löst dieses Problem mit einer dem Fahrzeug zugeordneten Vorrichtung zur Spracheingabe durch eine Person, so dass diese Person bei Annäherung an das Kraftfahrzeug z. B. den Sprachbefehl „Heckklappe auf" eingeben kann. Ein solches System ist jedoch technisch sehr aufwendig, da hierfür z. B. Spracher- kennungsmittel erforderlich sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Zugangs- berechtigungssystem für Fahrzeuge der eingangs genannten Art anzugeben, das den Bedienungskomfort hinsichtlich der Bedienung von Fahrzeugturen und Fahrzeugklappen weiter verbessert, insbesondere im Zusammenhang mit dem Beladen von Fahrzeugen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst, wonach in einem fahrzeugseitig angeordneten Zuordnungsspeicher wenigstens ein einem bewegbar angelenkten Fahrzeugteil zugeordneter Zugangscode abgelegt ist, neben dem Keyless-Go-Schlüssel wenigstens ein Transponder zur Übertragung eines Codesignals mit einem Zugangscode vorgesehen ist und ein bewegbar angelenktes Fahrzeugteil, beispielsweise eine Fahrzeugtüre, ein Heck- oder Kofferraumdeckel selbständig eine Öffnungs- oder Schließbewegung einleitet, wenn der Transponder sich im Empfangsbereich der Sende- und Empfangs- einheit des Fahrzeuges befindet und der Transponder einen mit dem Codesignal versehenen Zugangscode übertragen hat, der mit
dem dem bewegbar angelenkten Fahrzeugteil zugeordneten Zugangscode übereinstimmt .
Ist nun auf einem solchen Transponder bspw. der Zugangscode des Heck- oder Kofferraumdeckels gespeichert, kann eine Person, die einen solchen Transponder bei sich trägt, Gegenstände in das Fahrzeug verladen, ohne diese vorher absetzen zu müssen, da bei Annäherung an das Fahrzeug der Heckoder Kofferraumdeckel automatisch geöffnet wird. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn die die zu verladenden Gegenstände tragende Person keine Hände frei hat um den Heckoder Kofferraumdeckel zu öffnen. Auch kann der Transponder einen Zugangscode gespeichert haben, so dass beispielsweise eine hintere Fahrzeugtür oder beide hinteren Fahrzeugturen eines Fahrzeuges automatisch geöffnet werden, um beispielsweise einen großen Gegenstand auf dem Rücksitz des Fahrzeuges deponieren zu können.
Auch im Zusammenhang mit dem Beladen eines Transportfahrzeuges, dessen Laderaum beispielsweise von einer Schiebetür verschlossen wird, kann das erfindungsgemäße Zugangsberechtigungssystem mit Vorteil verwendet werden, indem die das Fahrzeug beladende Person einen entsprechenden Transponder mit sich führt, mit dem das automatische Öffnen einer Laderaumtür veranlasst wird.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn der Transponder mit einem für den Transport durch das Fahrzeug vorgesehenen Gegenstand verbunden ist, so dass beispielsweise der Heck- oder Kofferraumdeckel automatisch geöffnet wird, wenn eine Person sich mit diesem Gegenstand dem Fahrzeug nähert und damit denselben sofort im Fahrzeug ablegen kann, ohne vorher selbst bspw. den Kofferraumdeckel öffnen zu müssen.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, einen solchen Transponder als Kartenkörper zur Oberflächenbefestigung auf dem Gegenstand oder zur Umbefestigung an dem Gegenstand auszubilden, so dass jegliche Arten von Gegenständen, wie beispielsweise Koffer, Päckchen, Trageboxen oder Rollstühle und Kinderwagen damit ausgerüstet werden können. Besonders komfortabel ist es, solche Kartenkörper als selbstklebende Etiketten, als Funktionsbänder oder als Schlüsselanhänger auszubilden.
So können beispielsweise im Rahmen von Paketdiensten solche selbstklebenden Etiketten verwendet werden, die neben der Öffnungsfunktion für das Transportfahrzeug auch für andere Funktionen einsetzbar sind.
Das erfindungsgemäße Zugangsberechtigungssystem kann derart ausgestaltet werden, dass der Transponder nur dann erkannt und dessen Zugangscode abgefragt wird, wenn zuvor eine erfolgreiche Authentikation anhand des Keyless-Go-Schlüssels durchgeführt wurde. In diesem Fall muss die Person, die den Transponder trägt auch den Keyless-Go-Schlüssel bei sich tragen, so dass sich sowohl der Keyless-Go-Schlüssel als auch der Transponder im Empfangsbereich der Sende- und Empfangseinheit des Fahrzeuges befinden. Damit ist sichergestellt, dass eine unberechtigte Person durch Entwenden eines mit einem entsprechenden Transponder ausgestatteten Gegenstandes, wie beispielsweise eines Koffers, sich keinen Zugang zum Fahrzeug verschaffen kann.
In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist es dennoch möglich, einer Person eine eingeschränkte Nutzungs- oder Zugangsberechtigung zum Fahrzeug zu verschaffen, um beispielsweise nur Gegenstände in das Fahrzeug zu verladen. Hierzu weist der Transponder Authentikationsmittel auf, so dass eine
Authentikation durchgeführt werden kann, um zu erkennen, ob ein berechtigter Transponder vorliegt. Erst bei erfolgreicher Authentikation wird die bzw. der dem übermittelten Zugangscode zugeordnete Fahrzeugtüre bzw. Heck- oder Kofferraumdeckel automatisch geöffnet. Alle anderen Fahrzeugfunktionen bleiben dagegen gesperrt, also z. Bsp. das Öffnen der Fahrertür oder das Starten des Fahrzeuges.
Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbei- spieles im Zusammenhang mit den Zeichnungen dargelegt und erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit einem Keyless-Go-ZugangsberechtigungsSystem,
Fig. 2 Ausführungsbeispiele für die Verwendung des erfindungsgemäßen Transponders ,
Fig. 3 ein Blockschaltbild des fahrzeugseitig angeordneten Zugangsberechtigungssystems, und
Fig. 4 eine in dem Zuordnungsspeicher des fahrzeugseitig angeordneten Zugangsberechtigungssystems abgelegte Tabelle.
Das in Figur 1 schematisch dargestellte Kraf fahrzeug 1 ist mit einer als Keyless-Go-System ausgelegten Schließanlage dargestellt, die in herkömmlicher Weise je eine Schließeinheit an den vier Fahrzeugturen 2, 3, 4, 5 und an einem Heckdeckel 6 aufweist. Ferner ist jeder dieser Schließeinheiten jeweils ein Erkennungssensor mit dem ihm eigenen Erfassungsbereich 2a, 3a, 4a, 5a und 6a zugeordnet.
Eine solche Schließanlage besteht gemäß Blockschaltbild nach Figur 3 aus einer Sende- und Empfangseinheit 32, einer Steuereinheit 31, Schließeinheiten 33, 37 und 38 für Heckdeckel, Fahrzeugturen hinten bzw. Fahrzeugturen vorne und Schließ-
und Öffnungsvorrichtungen 34 und 35 für den Heckdeckel 6 bzw. für die hinteren Fahrzeugturen.
Wenn sich nun eine Person mit einem fahrzeugspezifisch codierten Keyless-Go-Schlüssel 8, z. B. in Form einer Chipkarte, dem Fahrzeug 1 nähert und dabei in einer der Erfassungsbereiche 2a, 3a, 4a, 5a oder βa eintritt, wird dessen Berechtigung für das Fahrzeug durch einen Authentikationsvor- gang mit drahtloser Kommunikation zwischen der Sende- und Empfangseinheit 32 (vgl. Figur 3) des Fahrzeuges 1 und dem Keyless-Go-Schlüssel 8 durchgeführt. Wird dabei der Keyless- Go-Schlüssel 8 als berechtigendes Authentikationselement durch eine Auswertung des von dem Keyless-Go-Schlüssels gesendeten AntwortSignals in der der Sende- und Empfangseinheit nachgeschalteten Steuereinheit 31 erkannt, erfolgt zur Entriegelung der Fahrzeugturen bzw. des Heckdeckels eine entsprechende Ansteuerung der Schließeinheiten 33, 37 und/oder 38 durch von der Steuereinheit 31 erzeugten Steuerbefehle, wobei im entriegelten Schließzustand die Fahrzeugturen oder der Heckdeckel geöffnet werden können. Dabei ist es aufgrund entsprechender Programmierung der Schließanlage möglich eine selektive Entriegelung zu bewirken, bspw. nur eine Entriegelung der Fahrertüre oder aber eine Entriegelung aller Türen einschließlich der Heckklappe herbeizuführen.
Das erfindungsgemäße Zugangsberechtigungssystem verwendet neben dem Keyless-Go-Schlüssel 8 mehrere Transponder 20, 21 und 22 (vgl. Figur 2), die einen türspezifischen bzw. heckdeckel- spezifischen Zugangscode an die Sende- und Empfangseinheit übertragen, falls ein solcher Transponder gleichzeitig mit dem fahrzeugspezifischen Keyless-Go-Schlüssel 8 in einem Erfassungsbereich 2a bis 6a detektiert werden. Die Steuereinheit 31 (vgl. Figur 3) weist einen wie in Figur 4
dargestellten Zuordnungsspeieher 36 auf, in dem für jede hintere Fahrzeugtür 4 und 5 bzw. für die Heckklappe 6 ein Zugangscode abgelegt ist. Stimmt nun der von dem Transponder 20, 21 oder 22 übertragene Zugangscode mit einem der abgelegten Codes überein, erzeugt die Steuereinheit 31 entweder einen Steuerbefehl für die dem Heckdeckel 6 zugeordnete Schließeinheit 33 oder eine Steuerbefehl für die den hinteren Fahrzeugturen zugeordneten Schließeinheiten 37, die dann ihrerseits die diesem Code zugeordnete Schließ- und Öffnungsvorrichtung 34 oder 35 zur Öffnung einer hinteren Fahrzeugtüre bzw. der beiden hinteren Fahrzeugturen oder des Heckdeckels ansteuert .
Gemäß Figur 2 sind erfindungsgemäße Transponder, die als Bänder oder Labels 20, als Klebeetiketten 21 oder als Schlüsselanhänger 22 ausgebildet sind, mit zu transportierenden Gegenständen, wie beispielsweise Kinderwagen 10, Rollstuhl 11, Werkzeugkiste 12, Transportbox 13 oder Koffer 14 verbunden. Wenn nun einer dieser Gegenstände 10 bis 14 mit einem solchen Transponder 20 bis 22 versehen ist und dieser Transponder den dem Heckdeckel 6 zugeordneten Zugangscode übermittelt, erfolgt eine automatische Öffnung dieser Heckklappe, wenn sich eine Person mit einem solchen Gegenstand dem Fahrzeug 1 nähert und dabei in einen der Erfassungsbereiche 2a bis 5a eintritt. Wenn dieser Gegenstand von der Person mit beiden Händen getragen werden muss, kann der Gegenstand ohne abgesetzt zu werden in den Laderaum 7 des Fahrzeuges 1 abgelegt werden.
Daneben ist es auch möglich, dass solche Transponder einen Zugangscode übermitteln, der beispielsweise einer der beiden hinteren Fahrzeugturen 4 oder 5 zugeordnet ist . Damit lassen sich Gegenstände auf dem Rücksitz ablegen, deren Größe die Aufnahme in den Laderaum 7 des Fahrzeuges 1 nicht zulassen.
Schließlich kann das erfindungsgemäße Zugangsberechtigungs- system auch derart ausgebildet werden, dass die verwendeten Transponder 20 bis 22 auch ohne den Keyless-Go-Schlüssel 8 einsetzbar sind, so dass beispielsweise eine vom Fahrzeugbesitzer beauftragte Person Gepäckstücke, die mit einem solchen Transponder 20 bis 22 ausgestattet sind, in das Fahrzeug 1 ablegen kann. Solche Transponder übertragen neben dem speziellen Zugangscode auch einen Authentikationscode, der jedoch lediglich das berechtigende Öffnen der jeweiligen Fahrzeugtür oder des Heckdeckels erlaubt. Ein Starten des Fahrzeuges ist damit nicht möglich.
Wie bereits erwähnt umfasst das fahrzeugseitig angeordnete Zugangsberechtigungssystems eine Steuereinheit 31, in der Regel ein Mikroprozessor mit einem Zuordnungsspeicher 36, mit dem die Zugangscodes für die einzelnen Fahrzeugturen bzw. für den Heckdeckel festgelegt sind, wie dies beispielsweise mit Figur 4 gezeigt ist. Hiernach wird dem Heckdeckel 6 der Code 1, der Fahrzeugtüre hinten links der Code 2, der Fahrzeugtüre hinten rechts der Code 3 zugeordnet . Nach Bedarf ist es natürlich möglich diese Liste zu erweitern, so dass beispielsweise auch die Beifahrertüre automatisch geöffnet werden kann, oder sonstige Klappen oder Hauben am Fahrzeug. Die Steuereinheit 31 ist mit der Sende- und Empfangseinheit 32 verbunden, über die die Abfragesignale in die einzelnen Erf ssungsbereiche 2a bis 5a gesendet werden als auch die entsprechenden Empfangssignale empfangen und an die Steuereinheit 31 zur Auswertung weitergeleitet werden.
Um eine Beschädigung an den bzw. an dem automatisch sich öffnenden Fahrzeugturen bzw. des Heckdeckels zu vermeiden, wenn im Öffnungsbereich Hindernisse vorhanden sind, können an diesen bewegbaren Fahrzeugteilen sowie in deren direkten
Nachbarschaft am Fahrzeug Fahrzeugabstandssensoren vorgesehen werden, die den jeweiligen Öffnungsbereich detektieren und bei Erfassung eines Hindernisses die Öffnungsbewegung stoppen oder verhindern.