Zweiteiliger Mitnehmer für Kettenkratzerförderer
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft einen Mitnehmer für Kettenkratzerförderer, bestehend aus einem Oberteil und einem damit verbindbaren Unterteil, wobei Oberteil und Unterteil je einen Teil eines oder mehrerer von einer flachen Teilungsebene durchsetzten Kettenbetts bzw. Kettenbetten aufweisen, wobei das Oberteil als bügelartiges, das Unterteil von oben übergreifendes Brückenglied ausgebildet ist und an seinen äußeren Enden jeweils ein keilförmiges Führungsglied aufweist.
Ein Mitnehmer mit den vorgenannten Merkmalen ist in der DE 100 40 186 AI beschrieben. Bei dem bekannten Mitnehmer sind zur Verbindung von Unterteil und Oberteil insbesondere auch in dem Bereich zwischen den jeweils ausgebildeten Kettenteilbetten und den äußeren Führungsgliedern Schraubverbindungen vorgesehen, wozu im Oberteil und Unterteil jeweils entsprechende Ausnehmungen zur integrativen Aufnahme der Schraubverbindungen ausgebildet sind. Da Oberteil und Unterteil aus dem gleichen Material, nämlich einem Stahl geeigneter Güte, hergestellt sind, dient die Aufteilung der Mitnehmer in Oberteil und Unterteil im
wesentlichen dazu, aufgrund des Verschleißes notwendig werdende Reparaturen der Mitnehmer zu erleichtern.
Mit der Ausgestaltung derartiger bekannter Mitnehmer ist nunmehr der Nachteil verbunden, daß sie sich beispielsweise bei einem Einsatz als Strebförderer im untertägigen Steinkohlenbergbau insbesondere bei den heute üblichen großen Streblängen dadurch auszeichnen, daß die von dem Antrieb des Kettenkratzerförderers zu bewegenden Fördererketten und die von diesem getragenen Mitnehmern eine ganz erhebliche Masse darstellen, zu deren Bewegung immer höhere Antriebsleistungen vorgehalten werden müssen. Es kommt hinzu, daß aufgrund der Reibung Stahl auf Stahl von Mitnehmern auf den Rinnen des Kettenkratzerförderers erhebliche Reibungskräfte zusätzlich entstehen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß aufgrund der inbesondere im äußeren Bereich der Mitnehmer angebrachten Schraubverbindungen der Querschnitt von Oberteil und Unterteil entsprechend geschwächt ist, so daß an dieser Stelle Materialermüdungen Vorschub geleistet ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Mitnehmer der eingangs genannten Art zu schaffen, der in seiner Ausbildung bei ausreichender Stabilität ein geringeres Gewicht aufweist und während seiner Bewegung in dem Kettenkratzerförderer geringere Reibungskräfte verursacht.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß Oberteil und Unterteil aus einem unterschiedlichen Material bestehen und das Unterteil
in seiner quer zur Bewegungsrichtung des Mitnehmers ausgerichteten Erstreckung auf den der Ausbildung der Kettenteilbetten dienenden Bereich beschränkt ist, so daß das Oberteil jeweils eine zwischen dem außenliegenden Führungsglied und dem Unterteil erstreckende Lauffläche aufweist. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß für das Oberteil ein leichteres Material mit insbesondere besseren Reibungsbeiwerten hinsichtlich des Gleitens des Oberteils auf den Rinnen des Kettenkratzerförderers auswählbar ist, wobei durch die Festlegung der Bemessung des Unterteils das Oberteil mit entsprechend vorgesehenen Laufflächen auf den Rinnen des Kettenkratzerförderers gleitet, so daß geringere Reibungsbeiwerte des für das Oberteil ausgewählten Materials sich in besonderes vorteilhafter Weise auswirken. Damit umfaßt die Erfindung alle geeigneten Materialkombinationen, bei denen insbesondere das Unterteil die notwendige Zugbelastung über die Fördererketten mit Mitnehmern überträgt und das jeweilige Oberteil bei gewichtsmäßig leichter Ausbildung gute Gleiteigenschaften aufweist.
Beispielhaft sind nachstehend einige Materialkombinationen angegeben. So kann das Oberteil aus einem Kunststoff mit hoher mechanischer Festigkeit und das Unterteil aus Stahl bestehen; alternativ ist möglich, daß das Oberteil aus einem Kunststoff und das Unterteil aus Aluminium besteht. In gleicher Weise können auch Oberteil und Unterteil aus Kunststoff bestehen, wobei möglicherweise unterschiedliche Kunststoffarten zweckmäßig sind.
Die Erfindung ist dabei nicht auf den Einsatz von Kettenkratzerförderern im untertägigen Steinkohlenbergbau beschränkt, wie dies in der gattungsbildenden DE 100 40 186 AI beschrieben ist; die Erfindung kann vielmehr für jede Art von Kettenkratzerförderer benutzt werden.
Sofern jedoch der Einsatz im untertägigen Steinkohlenbergbau geplant ist, ist vorgesehen, daß der Kunststoff ein selbstverlöschender, schwer entflammbarer und antistatische Materialeigenschaften aufweisender Kunststoff ist.
In einer weiteren Ausführungsbeispiel kann das Oberteil auch aus Aluminium und das Unterteil aus Stahl bestehen.
In einer weiteren Ausführungsform kann das Oberteil auch aus einem geeigneten keramischen Werkstoff und das Unterteil aus Stahl bestehen; es ist ebenfalls daran zu denken, das Unterteil aus einem keramischen Werkstoff auszubilden und mit einem aus einem passenden Werkstoff bestehenden Oberteil zu kombinieren.
Hinsichtlich der Verbindung von Unterteil und Oberteil ist nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, daß zur Verbindung von Oberteil und Unterteil an einem der beiden Teile wenigstens ein in das andere Teil eingreifender Ansatz vorgesehen ist und das Befestigungsmittel in der Bewegungsrichtung des Mitnehmers verlaufend angeordnet ist, wobei als Befestigungsmittel in die Bohrungen der Ansätze und des die Ansätze aufnehmenden Teils eintreibbare Spannhülsen vorgesehen sein können.
Alternativ kann vorgesehen sein, daß zur Verbindung von Oberteil und Unterteil an dem Unterteil in den zwischen den Kettenteilbetten bestehenden Zwischenräumen wenigstens ein hochstehender und das Oberteil in einer Bohrung durchstoßender Bolzen mit einer in dessen Endbereich ausgebildete Nut angeordnet ist und auf der dem Unterteil abgewandten Oberseite des Oberteils ein den Bolzen übergreifendes Riegelglied angeordnet ist derart, daß eine Verschiebung des
Riegelgliedes durch Eingriff in die Nut des Bolzens den Bolzen an dem Oberteil arretiert.
Es kann weiterhin nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, daß die äußeren Führungsglieder in der Bewegungsrichtung des Mitnehmers beweglich an dem Oberteil angebracht sind; damit können die äußeren seitlichen Führungsgliedern bei einer Verklemmung in den Fördererrinnen des Kettenkratzerförderers oder in den Rinnenstößen nachgeben bzw. abgleiten, ohne dabei Zerstörungen hinzunehmen.
Hierzu kann im einzelnen vorgesehen sein, daß die Beweglichkeit der Führungsglieder begrenzende Anschläge vorgesehen sind; weiterhin kann vorgesehen sein, daß die äußeren Führungsglieder an dem Oberteil mittels einer die Beweglichkeit herstellenden Steckverbindung befestigt sind und /oder daß die Verbindung zwischen den Führungsgliedern und dem Oberteil eine Sollbruchstelle aufweist. Hiermit ist es möglich, im Schadensfall nur die Führungsglieder auszutauschen.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß sich das Unterteil mit seitlichen Ansätzen in die seitlichen Führungsglieder des Oberteils erstreckt und die Ansätze des Unterteils formschlüssig in an der Unterseite des Oberteils passend ausgebildete Ausnehmungen aufgenommen sind. Hierdurch wird die Stabilität des Formschlusses der Verbindung von Ober- und Unterteil vergrößert, insbesondere in den durch Biegevorgängen höher beanspruchten Mitnehmer enden. Insbesondere bei Verwendung eines elastischen Kunststoffs für die Herstellung des Oberteils wird damit die Biegesteifigkeit des erfindungsgemäßen Mitnehmers erhöht. Hierbei ist nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, daß die seitlichen Ansätze
des Unterteils und die Ausnehmungen des Oberteils jeweils hammerkopfartig ausgebildet sind.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, daß auf der dem Unterteil abgewandten Oberseite des Oberteils ein das Oberteil übergreifender Bügel angebracht ist; der entsprechende Bügel kann als Brockenprallschutz oder auch als Versteifungsbauteil zur Erhöhung der Festigkeit des aus einem gegebenenfalls leichten Material bestehenden Oberteils bestehen.
Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung kann der Bügel mit dem Oberteil verklebt, alternativ in das Oberteil eingegossen oder alternativ mit dem Oberteil durch Verbindungsmittel verbunden sein.
Der Bügel kann vorzugsweise aus einem entsprechend widerstandsfähigen Metall bestehen, wobei hierdurch das Gewicht des Mitnehmers nicht maßgeblich erhöht wird. Es kann vorgesehen sein, daß in der Oberseite des Oberteils eine Ausnehmung zur Aufnahme des Bügels vorgesehen ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben, welche nachstehend beschrieben sind. Es zeigen:
Fig. 1 einen Mitnehmer mit getrenntem Oberteil und Unterteil in einer Seitenansicht,
Fig. 2 den Mitnehmer gemäß Figur 1 in Draufsicht,
Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel des Mitnehmers gemäß
Figur 1 in einer isometrischen Darstellung seiner Einzelteile,
Fig. 4 einen Mitnehmer gemäß Figur 1 mit beweglich angesetzten
Führungsgliedern in Seitenansicht,
Fig. 5 den Gegenstand der Figur 4 in einer isometrischen Ansicht,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Mitnehmers gemäß
Figur 1 mit einem zusätzlichen Bügel in Seitenansicht,
Fig. 7 den aus Figur 6 ersichtlichen Bügel in einer anderen
Ausführungsform,
Fig. 8 den Gegenstand der Figur 6 in einer isometrischen Ansicht,
Fig. 9 das Oberteil eines Mitnehmers in einer weiteren
Ausführungsform in Seitenansicht,
Fig. 10 das Oberteil gemäß Figur 9 in einer Unteransicht.
Der zunächst in den Figuren 1 und 2 in einem ersten Ausführungsbeispiel dargestellte Mitnehmer 10 besteht aus einem Oberteil 1 1 und einem Unterteil 12. Im einzelnen ist das Oberteil 11 dabei als bügelartiges Brückenglied ausgebildet, welches das Unterteil 12 von oben her übergreift, so daß das Unterteil 12 in das Oberteil 1 1 formschlüssig einsetzbar ist. Hierbei bilden die aneinanderliegenden und quer zur Bewegungsrichtung des Mitnehmers verlaufenden Flächen jeweils einen Teil 14 von Kettenbetten zur Aufnahme der Kettenglieder von einer durch die Mitnehmer 10 geführten Doppelmittenkette aus, wie dies in der gattungsbildenden DE 100 40 186 AI im einzelnen beschrieben ist.
Es ist das Unterteil 1 1 in seiner quer zur Bewegungsrichtung des Mitnehmers 10 ausgerichteten Erstreckung auf den der Ausbildung der Kettenteilbetten 14 dienenden Bereich beschränkt. Das das Unterteil 12 übergreifende Oberteil 1 1 ist an seinen äußeren Enden jeweils mit einem Führungsglied 13 versehen, welches eine Keilkopfform aufweist und so in den zugeordneten Rinnen eines Kettenkratzerförderers geführt beweglich sind. Zwischen den Führungsgliedern 13 und dem Unterteil 12 bildet das Oberteil 11 zusätzliche Laufflächen 18 aus, mit denen das Oberteil 11 auf den nicht dargestellten Rinnen eines Kettenkratzerförderers gleitet.
Zur Befestigung von Unterteil 12 und Oberteil 1 1 miteinander sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel an dem Unterteil 12 insgesamt drei Ansätze 15 mit darin ausgebildeten Befestigungslöchern 16 ausgebildet, die in in dem Oberteil 11 entsprechend ausgebildete Aufnahmen 17 mit zugeordneten Befestigungslöchern 16 eingreifen, so daß zur Befestigung von Oberteil 11 und Unterteil 12 aneinander in die in der Bewegungsrichtung der Mitnehmer fluchtenden Befestigungslöcher 16 der Ansätze 15 und der Aufnahmen 17 Spannhülsen (nicht dargestellt) einschlagbar sind. Damit sind Oberteil 11 und Unterteil 12 zur Ausbildung eines einzelnen Mitnehmers 10 fest miteinander verbunden.
Eine alternative Befestigungsmöglichkeit ist in Figur 3 dargestellt. Hierbei sind an dem Unterteil 12 in den zwischen den Kettenteilbetten 14 des Unterteils 12 bestehenden Zwischenräumen drei hochstehende und das Oberteil 1 1 in zugeordneten Bohrungen 21 durchgreifende Bolzen 19 befestigt, die in ihrem Endbereich jeweils eine Nut 20 aufweisen. Auf der dem Unterteil 12 abgewandten Oberseite des Oberteils 11 ist ein die Bolzen 19 mit schlüssellochförmigen Ausnehmungen 23 übergreifendes Riegelglied 22 angeordnet, welches in einer Vertiefung 30 des Oberteils 11 aufgenommen ist. Durch ein Seitwärtsverschieben des Riegelgliedes 22
greift der sich verengende Teil der Schlüssellochausnehmungen 23 in die Nut 20 der Bolzen 19 ein, wodurch eine Verriegelung erfolgt. Bei geeigneter Ausbildung des Riegelgliedes, beispielsweise mit einer leichten Keilform, kann eine Verspannung im Rahmen der Befestigung erreicht werden.
Bei dem in den Figuren 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel des Mitnehmers sind die seitlichen Führungsglieder 13 an dem Oberteil 11 beweglich angesetzt, und zwar mittels eines Nut-Feder-Prinzips mit einer an dem Oberteil 1 1 seitlich angebrachten Feder 24 und einer in der zugeordneten Fläche der Führungsglieder 13 angeordneten Nut 25; die Darstellung gemäß den Figuren 4 und 5 beschränkt sich auf eine prinzipielle Darstellung, ohne die Befestigung der Teile, gegebenenfalls auch unter Einbeziehung von Endanschlägen, im einzelnen darzustellen; dies ist dem Fachmann bekannt.
Bei dem in den Figuren 6 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf der dem Unterteil 12 abgewandten Oberseite des Oberteils 11 zusätzlich ein das Oberteil 1 1 überspannender Bügel 26 angeordnet, der zur Versteifung des aus einem gegebenenfalls leichten Material bestehenden Oberteils 11 oder als Schlagschutz gegen das mit dem Kettenkratzerförderer zu transportierende Fördergut dienen kann. Dieser Bügel 26 kann auf der Oberseite des Oberteils 11 beispielsweise aufgeklebt (Figur 6) oder aber mittels in das Oberteil 1 1 eingreifender Ansätze 27 und zugehöriger, jeweilige Befestigungslöcher 28 durchgreifender Befestigungsmittel befestigt sein. Wie sich dazu aus Figur 8 ergibt, weist das Oberteil 11 eine entsprechende Ausnehmung 29 zur formschlüssigen Aufnahme des Bügels 26 auf.
Das in den Figuren 9 und 10 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen im wesentlichen dadurch, daß das Unterteil sich seitlich bis in die seitlichen Führungsglieder 13 des Oberteils 11 erstreckende Ansätze aufweist, die mangels einer Darstellung des Unterteils jedoch aus den Figuren 9 und 10 nicht erkennbar sind. Zur formschlüssigen Aufnahme der seitlichen Ansätze des Unterteils 12 weist das Oberteil 11 an seiner Unterseite passend ausgebildete Ausnehmungen 35 auf, so daß sich die an dem Unterteil befindlichen seitlichen Ansätze formschlüssig in das Oberteil einbetten. Hierdurch wird die Stabilität des Formschlusses der Verbindung von Ober- und Unterteil vergrößert. Wie sich aus Figur 10 ergibt, ist es dabei zweckmäßig, wenn die seitlichen Ansätze des Unterteils 12 eine hammerkopfartige Ausbildung aufweisen, so daß die aus Figur 10 ersichtlichen Ausnehmungen 35 in der Unterseite des Oberteils 11 entsprechend hammerkopfartig ausgebildet sind.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.