BEHR GmbH & Co. KG Mauserstraße 3, 70469 Stuttgart
Kaltemittelkreislauf und Kälteanlage
Die Erfindung betrifft einen Kaltemittelkreislauf mit Wärmeaufnehmern und Wärmeabgebern sowie eine Kälteanlage mit einem Kaltemittelkreislauf.
Derartige Kältemittelkreisläufe werden in Kälteanlagen, wie zum Beispiel Klimaanlagen, eingesetzt, um Wärme von zumindest einem ersten räumlichen Bereich in zumindest einen zweiten räumlichen Bereich, insbesondere mit im Vergleich zum ersten räumlichen Bereich gleichem oder höherem Temperaturniveau, zu transportieren. Das Kältemittel nimmt dabei in einem als Wärmeaufnehmer betriebenen Wärmeübertrager in dem ersten räumlichen Bereich Wärme auf, wird zu einem als Wärmeabgeber betriebenen Wärmeübertrager in dem zweiten räumlichen Bereich geleitet, um dort Wärme abzugeben.
Um einen Wärmetransport von einem relativ kälteren zu einem relativ wärmeren räumlichen Bereich zu ermöglichen, wird das Kältemittel üblicherweise in einem entspannten Zustand, also bei abgesenkter Temperatur, durch den Wärmeaufnehmer und in einem verdichteten Zustand, also bei erhöhter Temperatur, durch den Wärmeabgeber geleitet. Zu diesem Zweck umfaßt der Kaltemittelkreislauf ein Verdichtungselement, wie beispielsweise einen
BESTATIGUNGSKOPIE
Kompressor, und ein Entspannungselement, wie beispielsweise ein Expansionsventil, so daß das Kältemittel den Kreislauf in der Reihenfolge Verdichtungselement - Wärmeabgeber - Entspannungselement - Wärmeaufnehmer durchströmt.
Als Wärmeabgeber werden oft Kondensatoren verwendet, in denen das Kältemittel unter Abgabe von Wärmeenergie kondensiert, wobei sich die Temperatur des Kältemittels während des Phasenübergangs Kondensation nur unwesentlich ändert. In analoger Weise werden häufig sogenannte Käl- temittelverdampfer als Wärmeaufnehmer verwendet, in denen das Kältemittel verdampft wird, wobei sich die Temperatur des Kältemittels während des Phasenübergangs Verdampfung ebenfalls nur unwesentlich ändert. Da Kältemittelkreisläufe jedoch teilweise auch ohne Phasenübergänge des Kältemittels betrieben werden, sind die Begriffe „Kondensator" und „Verdamp- fer" zum Teil irreführend und sollen hier, abgesehen von speziellen Beispielen, nicht verwendet werden.
Die Temperaturniveaus eines Kältemittelkreislaufs hängen bei gegebenem Kältemittel hauptsächlich von den Druckniveaus ab, wobei auf der Hoch- druckseite des Kreislaufs, also in Strömungsrichtung des Kältemittels nach dem Verdichtungselement, prinzipiell höhere Temperaturen herrschen als auf der Niederdruckseite nach dem Entspannungselement. Sollen nun mehrere Wärmeaufnehmer in einem Kaltemittelkreislauf eingesetzt werden, sind die Druckverhältnisse auf der Niederdruckseite des Kreislaufs an den Wär- meaufnehmer mit der niedrigsten gewünschten Betriebstemperatur anzupassen, da dieser Wärmeaufnehmer bei höheren Temperaturen nicht genügend Wärmeenergie aufnehmen könnte. Ist bei einem weiteren Wärmeaufnehmer eine höhere Temperatur gewünscht oder ausreichend, ist es ther- modynamisch unwirtschaftlich, diesen weiteren Wärmeaufnehmer bei einer niedrigen Temperatur zu betreiben. Die entsprechende Überlegung gilt in analoger Weise auch für Wärmeabgeber.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Kaltemittelkreislauf und/oder eine Kälteanlage bereitzustellen, bei dem/der mehrere Wärmeaufnehmer und/oder mehrere Wärmeabgeber jeweils bei verschiedenen Temperaturen betreibbar sind.
Diese Aufgabe wird durch einen Kaltemittelkreislauf mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Kälteanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 weist ein K ltemittelkreislauf zumindest einen Wärmeaufnehmer, in dem Wärme von einem Kältemittel aufnehmbar ist, und zumindest einen Wärmeabgeber, in dem Wärme von dem Kältemittel abgebbar ist, auf. Die Aufgabe der Erfindung wird vorteilhaft dadurch gelöst, daß mehrere funktionsgleiche Wärmeübertrager, also mehrere Wärmeaufnehmer oder mehrere Wärmeabgeber, bei unterschiedlichem Kältemitteldruck betreibbar sind. Dadurch wird der Grundgedanke der Erfindung, nämlich die Betriebstemperaturen mehrerer funktionsgleicher Wärmeübertrager an unterschiedliche Anforderungen anzupassen, auf einfache Weise reali- sierbar.
Als funktionsgleiche Wärmeübertrager sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Wärmeübertrager anzusehen, die während eines Betriebes des Kältemittelkreislaufs gleichzeitig die gleiche Funktion erfüllen, also ent- weder einen Wärmeübertrag von einem Medium auf das Kältemittel oder von dem Kältemittel auf ein Medium. Als Medium kommt dabei beispielsweise ein flüssiges^ gasförmiges, überkritisches oder beliebiges sonstiges Fluid genauso in Betracht wie beispielsweise ein Festkörper oder eine insbesondere wärmeerzeugende Vorrichtung oder auch Kombinationen derselben. Die Funktionsgleichheit zweier Wärmeübertrager wird nicht berührt von gegebenenfalls unterschiedlichen Funktionen, die zwei oder mehrere Wärmeüber-
trager zu verschiedenen Zeitpunkten erfüllen, beispielsweise in unterschiedlichen Betriebsmodi des Kältemittelkreislaufs.
Zwei Kältemitteldruckniveaus sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung dann voneinander verschieden, wenn der Unterschied zwischen den Druckbeträgen der einzelnen Niveaus größer ist als ein Druckabfall, der üblicherweise beispielsweise entlang Kältemittelleitungen oder Wärmeübertragern auftritt. Insbesondere zwei hydraulisch unmittelbar hintereinandergeschaltete Wärmeübertrager sind nicht auf unterschiedlichen Kältemitteldruckniveaus betreibbar, soweit keine Förder- oder Drosselungsmittel für das Kältemittel in oder zwischen den zwei Wärmeübertragern vorgesehen sind. Ein durch ein Verdichtungselement oder durch ein Entspannungselement hervorgerufener Druckunterschied ist dagegen sehr wohl geeignet, zwei unterschiedliche Kältemitteldruckniveaus im Rahmen der Erfindung zu erzeugen.
Als Verdichtungselement wird jede Vorrichtung bezeichnet, die sich dafür eignet, Kältemittel von einem Ort eines Kreislaufs an einen anderen Ort des Kreislaufs mit höherem Druck zu fördern, das heißt Kältemittel zu verdichten. Kompressoren und Pumpen sind Beispiele für Verdichtungselemente.
Als Entspannungselement wird jede Vorrichtung bezeichnet, die geeignet dafür ist, einen Druckabfall zwischen einem Ort eines Kältemittelkreislaufs und einem anderen Ort des Kreislaufs zu erzeugen, das heißt Kältemittel zu entspannen. Extern ansteuerbare und nichtansteuerbare Expansionsventile sowie Drosseln sind Beispiele für Entspannungselemente, wobei sich jede Engstelle im Kaltemittelkreislauf, beispielsweise ein Rohr kleinen Durchmessers zwischen zwei Wärmeübertragern, gegebenenfalls als Drossel eignet. Für eine gewünschte, das heißt in diesem Sinne als Drossel geeignete Engstelle ist unter Umständen ein auf die Hälfte verringerter Strömungsdurch- messer ausreichend.
Um eine kompakte Bauweise zu erreichen, ist es vorteilhaft, ein Verdichtungselement und/oder ein Entspannungselement mit einem Wärmeübertrager baulich zu vereinen. Beispielsweise eine Drossel ist auf einfache Weise in einen Wärmeübertrager integrierbar. Weist ein Wärmeübertrager mehrere hydraulisch hintereinandergeschaltete Strömungspfade auf, so ist eine in den Wärmeübertrager integrierte Drossel auch durch eine verringerte Anzahl der insbesondere den ersten oder letzten Strömungspfad des Wärmeübertragers bildenden, hydraulisch zueinander parallelen Strömungskanäle realisierbar.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind ein erster Wärmeaufnehmer, ein zweiter Wärmeaufnehmer und ein Wärmeabgeber auf drei unterschiedlichen Druckniveaus betreibbar, wobei der erste Wärmeaufnehmer bei höherem Druck betreibbar ist als der zweite Wärmeaufnehmer. Dadurch sind zwei verschiedene Kühltemperaturniveaus bei davon unabhängiger Wärmeabgabetemperatur gewährleistet. Insbesondere sind der erste und der zweite Wärmeaufnehmer hydraulisch parallel geschaltet, wobei jedem der beiden Wärmeaufnehmer ein eigenes Entspannungselement vor- und/oder nachgeschaltet ist, so daß die Wärmeaufnehmer bei verschiedenen Druckniveaus mit Kältemittel beaufschlagbar sind. Unter Umständen ist es ausreichend, wenn nur dem ersten oder nur dem zweiten Wärmeaufnehmer ein Entspannungselement vor- beziehungsweise nachgeschaltet ist. Bei einer anderen Ausführung sind ein erster und ein zweiter Wärmeaufnehmer hydraulisch in Serie geschaltet, wobei ein Druck-unterschied durch ein zwischengeschal- tetes Entspannungselement realisierbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind ein erster Wärmeaufnehmer und ein Wärmeabgeber auf einem gemeinsamen Druckniveau betreibbar. Dadurch werden zusätzliche Verdichtungs- und/oder Entspannungsele- mente und ein damit verbundener Fertigungs-, Montage- und Kostenauf-
wand erspart. Die Betriebstemperatur des ersten Wärmeaufnehmers entspricht zumindest ungefähr der Betriebstemperatur des Wärmeabgebers.
Besonders bevorzugt ist stromabwärts des ersten Wärmeäufnehmers ein Ausgleichselement für das Kältemittel, wie beispielsweise ein Sammelbehälter angeordnet, in dem gegebenenfalls ein Filterelement und/oder ein Trockner aufnehmbar ist. Das Ausgleichselement ist dabei im wesentlichen so aufgebaut wie ein üblicherweise einem Wärmeabgeber nachgeschaltetes Ausgleichselement und dient einer Sammlung und gegebenenfalls einer Phasentrennung des Kältemittels, so daß einem Entspannungselement nur flüssiges Kältemittel zugeführt wird.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Kältemittelkreislaufs ist der erste Wärmeaufnehmer hydraulisch zwischen zwei Abschnitten des Wär- meabgebers angeordnet. Das bedeutet, daß Kältemittel nach dem Durchströmen eines ersten Abschnitts des Wärmeabgebers durch den ersten Wärmeaufnehmer geleitet und anschließend in den Wärmeabgeber zurückgeführt wird, wo es anschließend einen zweiten Abschnitt durchströmt.
Bei einer Ausführungsform wird dabei der gesamte Kältemittelstrom durch den ersten Wärmeaufnehmer geführt. Bei einer weiteren Ausführung wird nur ein Teil des Kältemittelstroms durch den ersten Wärmeaufnehmer geführt, während ein anderer Teil des Kältemittelstroms durch eine Bypaßver- bindung von dem ersten zu dem zweiten Abschnitt des Wärmeabgebers ge- leitet wird. Besonders bevorzugt umfaßt die Bypaßverbindung einen dritten Abschnitt des Wärmeabgebers, so daß das Kältemittel nach dem ersten Abschnitt entweder den ersten Wärmeaufnehmer oder den dritten Abschnitt des Wärmeabgebers und schließlich den zweiten Abschnitt durchströmt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung bildet der erste Wärmeaufnehmer mit einem Abschnitt des Wärmeabgebers einen geschlossenen Teilkreislauf.
Das Kältemittel wird dann einem Hauptkreislauf stromabwärts des Wärmeabgeberabschnitts entnommen, durch den ersten Wärmeaufnehmer geführt und dem Hauptkreislauf stromaufwärts des Wärmeabgeberabschnitts wieder zugeführt. Insbesondere enthält der Teilkreislauf ein Verdichtungsund ein Entspannungselement, wobei beispielsweise das Verdichtungselement auch als Verdichtungselement des Hauptkreislaufs dient. Bevorzugt aber befindet sich der geschlossene Teilkreislauf innerhalb eines Druckniveaus, das heißt keine Verdichtungs- oder Entspannungselemente sind in dem Teilkreislauf enthalten.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der erste Wärmeaufnehmer geodätisch niedriger als der Wärmeabgeberabschnitt des Teilkreislaufs angeordnet. Kältemittel, das in dem ersten Wärmeaufnehmer Wärme aufnimmt, also aufgeheizt wird, steigt nach oben, tritt in den Wärmeabgeberabschnitt ein, um dort Wärme abzugeben, also abgekühlt zu werden, und wieder nach unten zu dem ersten Wärmeaufnehmer zu sinken. Für einen solchen sogenannten Naturumlauf wird kein Verdichtungselement benötigt, weshalb dieser Wärmetransport auch dann stattfindet, wenn ein Verdichtungselement entweder abgeschaltet oder gar nicht vorhanden ist. Es kann also unter Urη- ständen energiesparend geheizt oder gekühlt werden. Um den Naturumlauf hinsichtlich eines Strömungswiderstands des Teilkreislaufs zu unterstützen, ist besonders bevorzugt eine zusätzliche Kältemittelfördereinrichtung, wie beispielsweise eine Flüssigkeitspumpe, vorgesehen, mit der ein Druckabfall entlang des Kältemittelteilkreislaufs ausgeglichen werden kann.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung benützt zur Aufrechterhaltung eines Kältemittelstroms in dem Teilkreislauf ein Absaugelement, über das der erste Wärmeaufnehmer mit dem Hauptkreislauf kommuniziert. Das Absaugelement, das beispielsweise als sogenannte Venturi-Düse oder ähnliches aus- gebildet ist, saugt dabei Kältemittel aus dem ersten Wärmeaufnehmer ab und führt es dem Hauptkreislauf zu. Dadurch wird ebenfalls ein Druckabfall
entlang des Kältemittelteilkreislaufs kompensiert oder überkompensiert. Vorteilhafterweise ist das Absaugelement in einen Wärmeabgeber integrierbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kältemittelkreislaufs bildet zumindest ein Wärmeaufnehmer mit zumindest einem Wärmeabgeber eine bauliche Einheit. Insbesondere bei gleichen oder ähnlichen Kältemitteldruckniveaus und damit gleichen oder ähnlichen Be- triebstemperatumiveaus ist mit einem solchen kombinierten Bauteil eine ver- einfachte Montage in einem vorgegebenen Bauraum realisierbar.
Nach einer weiteren Ausführungsform ist zumindest ein Wärmeaufnehmer zusätzlich kühlbar. Das bedeutet, daß nur ein Teil der aufgenommenen Wärmeenergie auf das Kältemittel übertragen und abtransportiert wird und ein Teil direkt an ein kühlendes Medium wie beispielsweise vorbeiströmende Luft abgegeben wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird von zumindest einem Wärmeaufnehmer, der insbesondere bei höherem Kältemitteldruck als zu- mindest ein weiterer Wärmeaufnehmer betreibbar ist, Wärmeenergie von einem Medium eines sekundären Kreislaufs aufgenommen, wobei der sekundäre Kreislauf besonders bevorzugt ein Kühlmittelkreislauf ist. Dadurch wird ejne indirekte Kühlung einer oder mehrerer wärmeerzeugender Komponenten ermöglicht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist ein erster Wärmeaufnehmer als Kühler für elektronische Bauteile ausgebildet. Besonders bevorzugt ist ein zweiter Wärmeaufnehmer als Kälteerzeuger einer Klimaanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge, ausgebildet. Hier macht sich der Erfindungsgedanke besonders deutlich bemerkbar, da Kälteerzeuger von Klimaanlagen üblicherweise bei deutlich niedrigeren Temperaturen betrieben werden als Küh-
ler von elektronischen Bauteilen. Es ist also besonders vorteilhaft, in diesem Fall zwei Wärmeaufnehmer auf verschiedenen Druckniveaus zu betreiben.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird der erfindungsgemäße Käl- temittelkreislauf in eine Kälteanlage eingesetzt, um mehrere Komponenten auf verschiedenen Temperaturniveaus zu kühlen beziehungsweise zu heizen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 : Eine schematische Ansicht eines Kältemittelkreislaufs gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 - 8: jeweils eine schematische Ansicht eines Kältemittelkreislaufs und
Fig. 9: eine schematische Ansicht eines Sekundärkreislaufs.
In Fig. 1 ist ein Kaltemittelkreislauf 10 in schematischer Ansicht dargestellt. Ein Verdichtungselement 20 und ein Entspannungselement 30 begrenzen eine Hochdruckseite 40 und eine Niederdruckseite 50 des Kreislaufs 10. Kältemittel strömt also, ausgehend von dem Verdichtungselement 20, gegen den Uhrzeigersinn durch den Kreislauf 10, Durch eine Verdichtung in dem Verdichtungselement 20, das beispielsweise als Kompressor ausgebildet ist, nimmt die Temperatur des Kältemittels zu, woraufhin Wärme des Kältemittels in einem Wärmeabgeber 60 an durch Pfeile 70 angedeutete, vorbeiströmende Luft abgeführt wird.
Anschließend strömt das Kältemittel durch einen ersten Wärmeaufnehmer 80, in dem es Wärme von einer nicht gezeigten, zu kühlenden Komponente,
wie beispielsweise einer elektronischen Steuervorrichtung oder ähnlichem, aufnimmt. Danach wird das Kältemittel in einem Ausgleichs- oder Sammelbehälter 90 aufgefangen und dem Entspannungselement 30 zugeführt, wo es in die Niederdruckseite 50 eintritt.
Durch die Entspannung in dem Entspannungselement nimmt die Temperatur des Kältemittels deutlich ab, so daß in einem zweiten Wärmeaufnehmer 100 unter Aufnahme von Wärmeenergie eine weitere, nicht dargestellte Komponente, wie beispielsweise ein Luftstrom oder ähnliches, gekühlt werden kann. Die Kühltemperatur der von dem niederdruckseitigen Wärmeaufnehmer 100 gekühlten Komponente ist dabei deutlich niedriger als die Kühltemperatur der von dem hochdruckseitigen Wärmeaufnehmer 80 gekühlten Komponente, da der Wärmeaufnehmer auf dem Druckniveau des Wärmeabgebers betreibbar ist. Durch eine Weiterleitung des Kältemittels zu dem Ver- dichtungselement 20 wird der Kaltemittelkreislauf 10 geschlossen.
Wird der Kaltemittelkreislauf 10 mit einem Zwei-Phasen-Kältemittel, wie beispielsweise R134a, betrieben, ist der Unterschied der Temperaturniveaus auf der Hochdruckseite 40 beziehungsweise auf der Niederdruckseite 50 besonders ausgeprägt. Bei einer Auslegung des Kreislaufs 10 für gebräuchliche Klimaanlagen liegt die Temperatur des Zwei-Phasen-Bereichs des Kältemittels auf der Hochdruckseite in der Regel im Bereich von 40°C bis 70°C, auf der Niederdruckseite dagegen im Bereich von 0°C. Der dann als Verdampfer betriebene Wärmeaufnehmer 100 auf der-Niederdruckseite eig- net sich für die Kühlung von Luft zur Klimatisierung eines Raumes, beispielsweise eines Innenraumes in einem Kraftfahrzeug, und der Wärmeaufnehmer 80 auf der Hochdruckseite ist an eine bevorzugte Kühltemperatur von elektronischen Bauteilen wie Steuerungseinheiten und ähnlichem angepaßt. Das in dem Entspannungselement 30 expandierte Kältemittel wird also im Verdampfer 100 verdampft, im Verdichter 20 komprimiert, im dann als Kondensator wirksamen Wärmeabgeber 60 kondensiert, im Wärmeaufneh-
mer 80 zumindest teilweise wieder verdampft und/oder erwärmt und schließlich in dem Ausgleichselement 90 aufgefangen, wo der gasförmige Anteil abgeschieden wird.
Fig. 2 zeigt einen Kaltemittelkreislauf 110 mit einem Verdichtungselement 120, einem Wärmeabgeber 130, einem ersten Wärmeaufnehmer 140, einem Ausgleichselement 150, einem Entspannungselement 160 und einem zweiten Wärmeaufnehmer 170. Kältemittel strömt hier durch einen ersten Abschnitt 180 des Wärmeabgebers 130, anschließend durch den ersten Wär- meaufnehmer 170 und danach durch einen zweiten Abschnitt 190 des Wärmeabgebers 130. Der erste Wärmeaufnehmer 170 wird dabei von dem gesamten Kältemittel durchströmt.
Ist die gewünschte Kühltemperatur des ersten Wärmeaufnehmers 140 nied- riger als die Betriebstemperatur des Wärmeabgebers 130, wird das Druckniveau des ersten Wärmeaufnehmers und damit auch des zweiten Abschnittes 190 des Wärmeabgebers 130 gegebenenfalls mit Hilfe eines Entspannungselementes 200 abgesenkt. Das Entspannungselement 200 wird im einfachsten Fall als Drossel durch eine kleine Öffnung gebildet, durch die das Käl- temittel hindurchtreten muß, wobei die Öffnung beispielsweise in einer Trennwand eines Sammelkastens des Wärmeabgebers 130 angeordnet sein kann. Bei einem Wärmeabgeber mit serpentinenartig verschalteten Wärmeübertragerrohren ist es möglich, die Drosselwirkung durch eine verringerte Anzahl von Rohren beziehungsweise Kanälen von Mehrkammerrohren, also durch einen verringerten Strömungsquerschnitt, in einem . Serpentinenabschnitt, insbesondere in dem letzten Serpentinenabschnitt des ersten War- meabgeberabschnitt.es 180, zu realisieren. Ebenso ist es möglich, ein extern steuerbares Expansionsventil als Entspannungselement 200 einzusetzen, , wodurch die Betriebstemperatur des ersten Wärmeaufnehmers 140 an zeit- lieh variierende Anforderungen angepaßt werden kann.
Bei einem ähnlichen Ausführungsbeispiel, das nicht abgebildet ist, bildet das Ausgleichselement, beispielsweise ausgebildet als Sammelbehälter und gegebenenfalls ausgestattet mit einer Filter- und/oder Trocknereinheit, mit dem Wärmeabgeber . eine bauliche Einheit, wobei das Kältemittel nach dem Durchströmen des Ausgleichselementes durch einen sogenannten Unterkühlabschnitt des Wärmeabgebers geführt wird. Diese Variation, die prinzipiell auch bei den anderen aufgeführten Ausführungsbeispielen möglich ist, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen, ermöglicht hier eine Nacheinanderschaltung des ersten Wärmeaufnehmers und des Aus- gleichselementes, so daß der zweite Abschnitt 190 des Wärmeabgebers 130 aus dem vorangegangenen Beispiel (Fig. 2) den Unterkühlabschnitt der Einheit aus Wärmeabgeber und Ausgleichselement bildet.
Bei dem Kaltemittelkreislauf 210 in Fig. 3 wird ein erster Wärmeaufnehmer 220 nur von einem Teil 230 des Kältemittelstroms erfaßt, wohingegen ein anderer Teil 240 des Kältemittelstroms durch einen dritten Abschnitt 250 des Wärmeabgebers 260 strömt, wobei der dritte Abschnitt 250 zwischen einem ersten Abschnitt 270 und einem zweiten Abschnitt 280 des Wärmeabgebers 260 angeordnet ist. Von dem Verdichtungselement 290 kommendes Käl- temittel1 strömt also durch den ersten Abschnitt 270 des Wärmeabgebers 260, wird dann auf den dritten Abschnitt 250 und den ersten Wärmeaufnehmer 220 aufgeteilt und anschließend in dem dritten Abschnitt 280 des Wärmeabgebers 260 wieder vereinigt. Anschließend wird das Kältemittel wiederum in einem Ausgleichselement 300 aufgefangen, so daß gegebenenfalls ein gasförmiger Anteil des Kältemittels abgeschieden werden kann.
Der Kaltemittelkreislauf 310 in Fig. 4 unterscheidet sich von dem aus Fig. 3 bekannten Kreislauf 210 prinzipiell dadurch, daß der erste Wärmeaufnehmer 320 geodätisch niedriger angeordnet ist als der Wärmeabgeber 360, insbe- sondere als dessen mittlerer Abschnitt 350, mit dem der erste Wärmeaufnehmer einen geschlossenen Teilkreislauf bildet. Dadurch wird, wie bei dem
Kältemittelkreislauf 410 in Fig. 5 dargestellt, ein Wärmetransport von dem ersten Wärmeaufnehmer 420 zu dem Wärmeabgeber 460 beziehungsweise dessen mittleren Abschnitt 450 auch bei abgeschaltetem Verdichtungselement 490 ermöglicht.
Eine solche Naturumlaufkühlung läuft von selbst ab, da das Kältemittel durch eine . Wärmeaufnahme in dem ersten Wärmeaufnehmer 420 erwärmt - und/oder gegebenenfalls teilweise verdampft wird, nach oben steigt und in dem mittleren Abschnitt 450 des Wärmeabgebers 460 wieder abgekühlt und/oder gegebenenfalls kondensiert wird, wonach das Kältemittel wieder absinkt und zu dem ersten Wärmeaufnehmer gelangt. Die transportierte Wärmeenergie wird dabei beispielsweise an einen Luftstrom 470 abgegeben. Eine Kühlwirkung des ersten Wärmeaufnehmers 420 bleibt also auch bei abgeschaltetem Verdichtungselement 490, wie beispielsweise im Winter- betrieb einer Klimaanlage, erhalten. Die damit verbundene Einsparung von Energie ist dabei evident. Gegenüber einem Sommerbetrieb des Kältemittelkreislaufs 310 (Fig. 4) mit eingeschaltetem Verdichtungselement 390 hat sich die Strömungsrichtung des Kältemittels durch den ersten Wärmeaufnehmer 420 allerdings umgekehrt.
Bei einem weiteren, nicht gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Naturumlauf durch eine kleine Kältemittelfördervorrichtung, wie beispielsweise eine Flüssigkeitspumpe, unterstützt, wobei die. Kältem'ittelfördervorrichtung entweder vor oder nach dem ersten Wärmeaufnehmer angeordnet sein kann.
Fig. 6 stellt einen weiteren Kaltemittelkreislauf 510 mit einem aus einem ersten Abschnitt 520 und einem zweiten Abschnitt 530 bestehenden Wärmeabgeber 540 dar, bei dem ein erster Wärmeaufnehmer 550 mit dem zweiten Abschnitt 530 des Wärmeabgebers 540 einen geschlossenen Kreislauf bildet. Um eine Rückführung des Kältemittels aus dem ersten Wärmeaufnehmer 550 zu fördern, kommuniziert der erste Wärmeaufnehmer
550 über ein Absaugelement 560 mit dem Wärmeabgeber 540, wobei das Absaugelement 560 beispielsweise als sogenannte Venturi-Düse ausgebildet ist, bei der mittels vorbeiströmendem Kältemittel innerhalb des Wärmeabgebers 540 der Druck in der vom ersten Wärmeaufnehmer 550 kom- menden Leitung 570 abgesenkt wird.
Fig. 7 zeigt einen Kaltemittelkreislauf 610 mit einem Absaugelement 660. Im Gegensatz zu dem Kreislauf 510 in Fig. 6, bei dem das Absaugelement 560 zwischen den zwei Abschnitten 520 und 530 in den Wärmeabgeber 540 in- tegriert ist, ist das Absaugelement 660 zwischen dem Verdichtungselement 680 und dem Wärmeabgeber 640 angeordnet. Wie in Fig. 6 ist die Strömungsrichtung des Kältemittels auch in Fig. 7 durch Pfeile angedeutet.
In Fig. 8 ist als weitere Variante ein Kaltemittelkreislauf 710 dargestellt, bei dem eine Hochdruckseite 720 und eine Niederdruckseite 730 durch ein Verdichtungselement 740 und zwei Entspannungselemente 750, 760 voneinander getrennt sind. Ein von einem ersten Wärmeaufnehmer 770 und einem Abschnitt 780 eines Wärmeabgebers 790 gebildeter Teilkreislauf 800 erstreckt sich dabei auf beide Seiten 720, 730. In dem Teilkreislauf 800 wird das Kältemittel aus dem ersten Wärmeaufnehmer 770 durch das beispielsweise als Drossel ausgebildete Entspannungselement 750 in die Niederdruckseite 730 abgeführt, um schließlich von dem Verdichtungselement 740 komprimiert und dem Wärmeabgeber 790 zugeführt zu werden. In dem Wärmeabgeber 790 teilt sich das Kältemittel auf den Teilkreislauf 800 und einen Hauptkreislauf 810 des Kältemittelkreislaufs 710 auf. Ein zweiter Abschnitt 820 des Wärmeabgebers 790, ein Ausgleichselement 830, das Entspannungselement 760 und ein zweiter Wärmeaufnehrher 840 auf der Niederdruckseite 730 befinden sich in dem Hauptkreislauf 810.
Bei einem ähnlichen Ausführungsbeispiel befindet sich im Teilkreislauf 800 zwischen dem Wärmeabgeber 790 und dem ersten Wärmeaufnehmer 770
ein weiteres Entspannungselement, so daß der Druck und/oder die Temperatur des Wärmeaufnehmers 770 gegenüber dem Wärmeabgeber 790 erforderlichenfalls auf ein reduziertes Niveau gebracht werden können.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel entfällt der zweite Abschnitt 820 des Wärmeabgebers 790, so daß der Abzweigungspunkt des Teilkreislaufs 800 aus dem Hauptkreislauf 810 hydraulisch zwischen dem Wärmeabgeber 790 und dem Entspannungselemeht 760 und vor oder nach dem Ausgleichselement 830 angeordnet ist.
Fig. 9 stellt einen Ausschnitt eines Kältemittelkreislaufs 910 gemäß der vorliegenden Erfindung dar. Ein Wärmeaufnehmer 920 ist auf einer Hochdruckseite des Kältemittelkreislaufs 910 angeordnet, um Wärmeenergie von einem sekundären Kühlkreislauf 930 aufzunehmen. Der sekundäre Kühlkreislauf 930 dient dabei einem Wärmetransport von mehreren in Reihe beziehungsweise zueinander parallel geschalteten Komponenten 940, 950 und 960 zu dem Wärmeübertrager 920, der aus Sicht des Kühlkreislaufs 930 ein Wärmeabgeber ist. Ein Kühlmittelumlauf durch den Kühlkreislauf 930 wird durch ein Verdichtungselement 970 gewährleistet, das beispielsweise als Kühlmit- telpumpe ausgebildet ist. Die zu kühlenden Komponenten 940, 950 und 960 sind beispielsweise elektronische Baugruppen oder Steuerungen oder sonstige wärmeerzeugende Vorrichtungen.