Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines zylindrischen Körpers
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines zylindrischen Körpers unter Einsatz einer Abscheideranordnung aus mehrerer, in einer Reihe angeordneten Abscheidern, denen über Medienzufuhrleitungen eine Ausgangssubstanz zugeführt wird und mittels denen Partikel auf der Mantelfläche eines um seine Längsachse rotierenden Trägers unter Bildung des zylindrischen Körpers schichtweise abgeschieden werden, indem die Abscheideranordnung in einem vorgegebenen Bewegungsablauf eine geschlossene Bewegungsbahn durchläuft, die mindestens einen entlang der Träger-Längsachse verlaufenden Abscheidepfad umfasst.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines Körpers und geeignet zur Durchführung des erfindungsgemäßen. Verfahrens, umfassend eine Abscheideranordnung aus mehreren in einer Reihe angeordneten Abscheidern, die mit Medienzufuhrleitungen für die Zufuhr einer Ausgangssubstanz verbunden sind, und die über eine geschlossene Bewegungsbahn, die mindestens einen entlang eines um seine Längsachse rotierbaren Trägers verlaufenden, Abscheidepfad umfasst, bewegbar ist.
Nach einem Verfahren der eingangs genannten Gattung erhaltene zylindrische Körper bestehen beispielsweise aus Keramik, Metall, Kunststoffen oder Glas, insbesondere aus dotiertem oder undotiertem Quarzglas. Derartige Quarzglaskörper werden als Vorform für optische Fasern eingesetzt, oder sie werden beispielsweise in Stab- oder Rohrform als Halbfertigprodukt und als Ausgangsmaterial bei der Lichtwellenleiterherstellung, der Optik, insbesondere für optische Quarzglaselemente zum Einsatz in der Mikrolithographie oder zur Herstellung von Gerätschaften für die Halbleiterfertigung.
Die Herstellung von synthetischem Quarzglas für diese Anwendungen erfolgt häufig durch Flammenhydrolyse geeigneter siliziumhaltiger Ausgangskomponenten, insbesondere von Silanen oder Siloxanen nach dem bekannten OVD-Verfahren (Outside Vapor Deposition). Dabei wird ein
Zwischenprodukt in Form eines rohrförmigen „Sootkörpers" aus porösem Quarzglas erhalten. Zu dessen Herstellung werden einem Abscheidebrenner die siliziumhaltige Ausgangskomponente und Brennstoffe (Medien) zugeführt, in einer Brennerflamme zu SiO2-Partikeln hydrolysiert und die Partikel auf einem um seine Längsachse rotierenden Träger unter Bildung des rohrförmigen SiO2-Sootkörpers schichtweise abgeschieden. Aus dem rohrförmigen Sootkörper wird durch Sintern ein Quarzglasrohr und durch Kollabieren der Innenbohrung ein Quarzglasstab erhalten.
Zur Erhöhung der Abscheiderate (SiO2-Masse pro Zeiteinheit) können mehrere Abscheidebrenner zu einer Brennerreihe zusammengefasst werden, wobei die Brennerreihe parallel zur Sootkörper-Oberfläche von einem Ende des sich bildenden Rohlings zum gegenüberliegenden Ende hin- und herbewegt wird. Bei dieser Verfahrensweise bilden sich jedoch nach außen konisch auslaufende Rohling-Endbereiche aus, deren Eigenschaften sich von denen im zentralen Bereich unterscheiden und die daher nicht brauchbar sind. Die Länge dieser unbrauchbaren Endbereiche nimmt mit der Länge der Brennerreihe zu.
Zur Lösung dieses Problems wird in der DE 19628 958 A1 vorgeschlagen, eine Brenneranordnung bestehend aus einer Vielzahl, in einer Reihe angeordneter Abscheidebrenner einzusetzen, und die Brenneranordnung entlang des um seine Längsachse rotierenden Trägers oszillierend hin- und her zu bewegen, wobei jeder Abscheidebrenner jeweils nur einen kleinen Teilbereich der Oberfläche des Sootkörpers überstreicht. Dadurch werden zwar auch Sootkörper mit nach außen sich verjüngenden Endbereiche erzeugt, die Größe der Endbereiche hängt aber nicht von der Länge der Brenneranordnung ab, sondern von der Amplitude der Hin- und Herbewegung. Dadurch ist es möglich, eine langgestreckte Brennerreihe mit einer Vielzahl von Abscheidebrennern und einer demzufolge hohen Abscheiderate pro Zeiteinheit einzusetzen. Allerdings kommt es in den Bereichen um die Wendepunkte der Brennerbewegung infolge lokaler Änderungen der Temperatur, des Masseauftrag oder der Dichte zu Inhomogenitäten. Außerdem wirken sich Unterschiede in der Abscheidecharakteristik verschiedener
Abscheidebrenner lokal unterschiedlich auf die Oberflächentemperatur und auf den Masseauftrag aus, wodurch ebenfalls Inhomogenitäten verursacht werden.
Diese können zu einer unregelmäßigen Oberfläche führen und sich bei der Weiterverarbeitung des Sootkörpers ungünstig bemerkbar machen und damit die Qualität des aus dem Sootkörper erhaltenen Quarzglaszylinders mindern oder eine aufwändige Nachbearbeitung erfordern. Diese Technik zeichnet sich somit zwar durch eine hohe Abscheiderate aus, jedoch können die erhaltenen Quarzglaszylinder - ohne Nachbearbeitung - nur zur Herstellung von Quarzglas mit vergleichsweise geringer Homogenitätsanforderungen eingesetzt werden.
Diese Nachteile werden bei dem gattungsgemäßen Verfahren gemäß der US 4,684,384 A vermieden, aus dem auch eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen zu entnehmen ist. Darin wird die gleichzeitige Herstellung mehrerer SiO2-Rohlinge aus porösem Quarzglas in einer einzigen Anlage beschrieben. Hierzu ist eine Vielzahl von Abscheidebrennern vorgesehen, die um eine geschlossene, im wesentlichen kreisförmigen Schleife (Kreisbahn) hintereinander umlaufend SiO2-Partikel auf den um die Kreisbahn angeordneten, und um ihre Längsachse rotierenden Trägern abscheiden. Die jeweiligen Rohling- Enden ergeben sich bei diesem Verfahren dadurch, dass alle Abscheidebrenner der Reihe nach bei ihrem Umlauf um die Kreisbahn vom jeweiligen Träger wegschwenken um auf den nächsten Träger zubewegt zu werden. Dabei ändern die Abscheidebrenner ihre Bewegungsrichtung nicht, so dass alle Abscheidebrenner immer wieder dieselben Kreisbahn-Positionen durchlaufen.
Diese Verfahrensweise, bei der eine beliebig lange Brennerreihe eingesetzt werden kann, zeichnet sich durch hohe Abscheiderate bei gleichzeitig hoher Homogenität des Sootkörpers und der daraus erhaltenen Quarzglaszylinders aus. Dennoch hat sich das bekannte Verfahren in der Praxis nicht durchgesetzt. Der Hauptgrund hierfür ist darin zu sehen, dass die sich wiederholende
Kreisbewegung der Abscheidebrenner aufwändige Maßnahmen erforderlich macht, um eine Längstorsion der Medienzufuhrleitungen und ein Verdrillen untereinander zu vermeiden. In der US 4,684,384 A werden hierfür zwei Maßnahmen empfohlen. Zum einen eine Hin- und Herbewegung der Brennerreihe, mit den oben bereits erörterten Nachteilen. Und zum anderen der Einsatz einer Drehdurchführung zur Zuleitung der Medienströme in die Abscheidekammer. Die im Wesentlichen aus metallischen und aus
Dichtungskomponenten bestehende Drehdurchführung ist konstruktiv äußerst aufwändig und dürfte auch wegen der chemischen Aggressivität der eingesetzten Medien (wie beispielsweise SiCI4) nur bedingt den üblichen Prozessanforderungen an Reinheit, Betriebssicherheit und Reproduzierbarkeit genügen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches, reproduzierbares und betriebssicheres Verfahren zur Herstellung zylindrischer Körper anzugeben, insbesondere um Sootschichten aus SiO2, auf einem Träger mit hoher Abscheiderate und gleichzeitig hoher Homogenität herzustellen.
Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv einfache und preiswerte Vorrichtung bereitzustellen, die auch zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Ausgabe ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Bewegungsbahn eine erste Schleife und eine zweite Schleife umfasst, wobei das Durchlaufen der ersten Schleife eine Rechtsverdrillung der Medienzufuhrleitungen, und das
Durchlaufen der zweiten Schleife eine Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen bewirkt.
Ohne Umkehr der Bewegungsrichtung durchläuft die Abscheideranordnung wiederholt eine geschlossene Bewegungsbahn, entlang der ein oder mehrere Träger zur Bildung eines oder mehrerer Körper angeordnet sind. Diejenige Strecke der Bewegungsbahn, entlang der die Abscheider ein Abscheiden von Partikeln auf dem Träger bewirken, wird hier und im Folgenden auch als „Abscheidepfad" bezeichnet.
Im Unterschied zum bekannten Verfahren kann beim erfindungsgemäßen Verfahren sowohl auf eine Umkehr der Abscheiderbewegung als auch auf eine Drehdurchführung für die Medienzufuhr verzichtet werden. Stattdessen wird ein leichtes Verdrillen der Medienzufuhrleitungen untereinander in Kauf genommen, wobei aber ein Abscheren oder Abreißen der Leitungen dadurch verhindert wird, dass die Abscheideranordnung bei ihrem Bewegungsablauf mindestens zwei auf das Verdrillen der Medienzufuhrleitungen gegensätzlich wirkende Schleifen
durchläuft. Nämlich mindestens eine erste Schleife, die eine Rechtsverdrillung der Medienzufuhrleitungen bewirkt und mindestens eine zweite Schleife, in welcher die Medienzufuhrleitungen eine Linksverdrillung erfahren. Rechtsverdrillung und Linksverdrillung heben sich im einfachsten Fall nach jedem Durchlauf der vollständigen Bewegungsbahn gegenseitig auf. Sofern nach einmaligem Durchlaufen der Bewegungsbahn eine Rest-Verdrillung in einer Richtung verbleibt, erfolgt deren Kompensation oder Überkompensation durch einen Überschuss entgegengesetzter Verdrillung bei einem späteren Durchlaufen der Bewegungsbahn. Ein Verfahren unter Inkaufnahme einer ständig zunehmenden Verdrillung der Medienzufuhrleitungen in einer Richtung, ohne Möglichkeit einer Entdrillung durch Verdrillen in entgegengesetzter Richtung, ist nicht Gegenstand der Erfindung.
Die geschlossene Bewegungsbahn ist durch den Startpunkt der Brennerbewegung und den nachfolgenden Pfad zur Rückführung der Abscheideranordnung zum Startpunkt definiert. Zur Vollendung eines Bewegungsablaufs im Sinne der Erfindung - umfassend mindestens einen Durchlauf durch eine erste Schleife mit Rechtsverdrillung und mindestens einen Durchlauf durch eine zweite Schleife mit Linksverdrillung - durchläuft die Abscheideranordnung die Bewegungsbahn einmal oder mehrmals. Wesentlich ist, dass bei jedem Bewegungsablauf mindestens eine Teilstrecke der Bewegungsbahn als Abscheidepfad ausgebildet ist, und dass von der Abscheideranordnung mindestens eine Schleife mit Rechtsverdrillung der Medienzufuhrleitungen und mindestens eine Schleife mit Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen durchlaufen wird. Die Medienzufuhrleitungen sind so flexibel ausgelegt, dass sie das noch erforderliche Maß an Verdrillung und Torsion aufnehmen können. Einer Torsion der einzelnen Medienzufuhrleitung kann auch durch eine axial drehbare Lagerung der Abscheidebrenner entgegengewirkt werden, so dass die Torsion der einzelnen Medienzufuhrleitungen im Folgenden nicht mehr weiter betrachtet wird.
Die Abscheideranordnung besteht aus einer Aneinanderreihung mehrerer Abscheider. Die Länge der Abscheideranordnung bzw. die Anzahl ihrer Abscheider richtet sich nach der Länge der Bewegungsbahn und der Länge des
mindestens einen Abscheidepfades. Es kann eine Abscheideranordnung zum Einsatz kommen, die kürzer ist als die Länge des herzustellenden zylindrischen Körpers, vorzugsweise ist die Abscheideranordnung aber länger als der Körper, wie aus den folgenden Erläuterungen noch deutlich wird. In jedem Fall wird infolge des Einsatzes einer mehrere Abscheider umfassenden Abscheideranordnung eine hohe Gesamt-Abscheiderate (pro Zeiteinheit) erreicht. Außerdem wird die Abscheideranordnung stets von einem stirnseitigen Ende des sich bildenden Körpers zum gegenüberliegenden stirnseitigen Ende bewegt, so dass sich auf der Körperoberfläche abbildende Wendepunkte der Abscheiderbewegung nicht auftreten und somit axial homogene Materialeigenschaften und eine ebene
Oberfläche erreicht werden. Unterschiede zwischen den Abscheidern verursachen keine axialen Inhomogenitäten in Bezug auf Dichte und Masseauftrag. Außerdem wird auch eine Umkehr der Bewegungsrichtung und der damit einhergehende Nachteil hinsichtlich der Ausbildung sich verjüngender Körper-Enden vermieden. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht daher eine hohe Abscheiderate bei gleichzeitig axial homogener Verteilung der Materialeigenschaften des Körpers und exakter Zylindergeometrie ohne wesentliche Oberflächenwelligkeit.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung zylindrischer Körper aus unterschiedlichen Werkstoffen, insbesondere aus SiO2. Die Abscheider sind beispielsweise als Flammhydrolysebrenner oder Plasmabrenner für die Bildung und nachfolgende Abscheidung von Partikeln aus dem Werkstoff auf dem Träger ausgebildet, als Brenner für das Flamm- und Plasmaspritzen oder als Zerstäubungsdüsen oder Injektoren zum Aufbringen von Schichten aus Pulvern aus dem jeweiligen Werkstoff auf einem Träger. Die auf dem Träger abzuscheidenden Partikel werden in dem Abscheider zugeführt oder in dem Abscheider gebildet.
Im Fall des Werkstoffes Quarzglas wird nach dem Verfahren ein rohrförmiger Si02-Sootkörper erzeugt, aus dem durch Sintern ein Quarzglasrohr und durch Kollabieren von dessen Innenbohrung ein Quarzglasstab erhalten werden kann. Der Träger wird in der Regel vor dem Sintern oder Kollabieren entfernt, andernfalls wird der Sootkörper beim Sintern auf den Träger kollabiert. Bei dem Träger handelt es sich um einen stabförmigen oder rohrförmigen Körper aus
Grafit, aus einem keramischen Material wie Aluminiumoxid, aus undotiertem Quarzglas, aus dotiertem Quarzglas oder aus dotierten oder undotierten porösen Si02-Soot. Träger aus dotiertem Quarzglas oder dotiertem SiO2-Soot können dabei auch eine radial inhomogene Dotierstoffverteilung aufweisen und insbesondere als Halbzeug für optische Fasern als sogenannter „Kernstab" mit einem radial inhomogenen Brechzahlprofil ausgebildet sein. Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass benachbarte Abscheider der Abscheideranordnung einen Soll-Abstand im Bereich zwischen 5 cm und 50 cm voneinander halten, und dass beim Durchlaufen des Abscheidepfades der erste Abscheider der
Abscheideranordnung dem letzten Abscheider mit einem Abstand im Bereich des Soll-Abstands folgt.
Der Soll-Abstand der Abscheider voneinander liegt im üblichen Bereich zwischen 5 cm und 50 cm, wobei jedoch ein konstanter Abscheider-Abscheider-Abstand in der Abscheideranordnung nicht erforderlich ist. Wesentlich ist, dass beim Bewegungsablauf entlang des Abscheidepfades stets der erste Abscheider der Abscheideranordnung dem letzten Abscheider in einem ähnlichen Abstand wie dem genannten Soll- Abstand folgt. Dadurch kann ein kontinuierlicher Abscheidevorgang auf dem Träger gewährleistet und ein übermäßiges Abkühlen der Körper-Oberfläche verhindert werden, was sich auf die Homogenität des Abscheidevorgangs vorteilhaft auswirkt und eine gleichbleibende axiale Masseabscheidung und eine homogene Dichteverteilung ermöglicht. Dieser möglichst kontinuierlicher Abscheidevorgang wird im Folgenden auch als „gleichmäßige Frequentierung" des Abscheidepfades bezeichnet. Es ist nicht erforderlich, dass der erste Abscheider der Abscheideranordnung dem letzten Abscheider auf demselben Abscheidepfad folgt; es kommt lediglich auf den axialen Abstand der Abscheider zueinander an. Denn wegen der Rotation des Trägers um seine Längsachse wird die gleiche Wirkung erzielt, wenn der erste Abscheider der Abscheideranordnung dem letzten Abscheider auf einem parallel verlaufenden Abscheidepfad folgt.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, von den Abscheidern außerhalb des Abscheidepfades gebildete Partikel mittels einer Auffangeinrichtung aufzufangen.
Die aufgefangenen Partikel können aus der Abscheidekammer entfernt werden, so dass darin umher vagabundierende Partikel, die beim Auftreffen auf den sich bildenden Körper zu Inhomogenitäten führen können, vermindert werden.
Bei einer ersten bevorzugten Alternative des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die erste Schleife in einem vorgegebenen Drehsinn, und die zweite Schleife im entgegengesetzten Drehsinn durchlaufen.
In diesem Fall umfasst die Bewegungsbahn mindestens eine erste Schleife und eine zweite Schleife die im jeweils entgegengesetzten Drehsinn durchlaufen werden. Die hierfür gewählten Bezeichnungen „erste Schleife" und „zweite Schleife" besagen nichts über die Reihenfolge, in der diese Schleifen von der Abscheideranordnung durchlaufen werden. Im einfachsten Fall bewegen sich die Abscheider einmal links herum und einmal rechts herum (oder umgekehrt), so dass die Medienzufuhrleitungen bei jedem Bewegungsablauf zunächst um 360 Grad verdrillt und beim Durchlauf in der anschließenden Schleife wieder entsprechend entdrillt werden. Die Bewegungsbahn kann auch mehr als zwei Schleifen umfassen; wesentlich ist, dass die beim Durchlauf der Schleifen verursachten Verdrillungen in demselben oder in einem späteren Bewegungsablaufs wieder vollständig kompensierbar sind.
Für die Anordnung der Schleifen innerhalb der Bewegungsbahn gibt es mehrere geeignete Varianten. In einer ersten Variante weisen die erste Schleife und die zweite Schleife einen gemeinsamen Abscheidepfad auf. Diese Ausführungsform der Bewegungsbahn wird im Folgenden auch als „Doppelschleife" bezeichnet.
Der Abscheidepfad bildet in dem Fall eine beiden Schleifen gemeinsame Wegstrecke auf der Bewegungsbahn. Am Ende der gemeinsamen Wegstrecke verzweigt die Bewegungsbahn durch „Weichenstellung" in eine zu der ersten Schleife gehörende Windung nach rechts oder in eine zur zweiten Schleife gehörende Windung nach links. Die beiden Schleifen können auch mehrere Abscheidepfade gemeinsam haben. Bei dieser Verfahrensweise ist eine Art „Weiche" erforderlich, jedoch kann ein Kreuzungspunkt zwischen den Schleifen, der eine entsprechende mechanische Anpassung der Bewegungsbahn erfordert,
und der insbesondere bei langen Abscheideranordnungen Probleme wegen gegenseitiger Behinderungen der Medienzufuhrleitungen mit sich bringen kann, vermieden werden. Dabei erweist es sich auch als günstig, dass die Abscheideranordnung den gemeinsamen Abscheidepfad stets in gleicher Bewegungsrichtung durchläuft, was dessen gleichmäßige Frequentierung fördert und damit die Homogenität des Sootkörpers verbessert.
Bei einer zweiten geeigneten Variante für die Anordnung der Schleifen innerhalb der Bewegungsbahn weisen die beiden Schleifen jeweils einen Abscheidepfad auf und sie haben einen Kreuzungspunkt miteinander. Auch bei dieser Variante unterscheiden sich die beiden Schleifen in ihrer Drehrichtung. Im Kreuzungspunkt überschneiden sich erste Schleife und zweite Schleife, wobei es nicht erforderlich ist, dass die Schleifen beim Kreuzungspunkt in einer gemeinsamen Ebene verlaufen; der Kreuzungspunkt ergibt sich in jedem Fall in der Projektion der Bewegungsbahn auf eine der parallel zur Träger-Längsachse verlaufenden Ebenen. Ein Überschneiden der Schleifen eröffnet eine Vielzahl von
Variationsmöglichkeiten zur Gestaltung einer geschlossenen Bewegungsbahn im Sinne der Erfindung. Die beiden Schleifen mit entgegengesetzter Drehrichtung bilden hierbei im einfachsten Fall eine „8-Form", weswegen diese Ausführungsform der Bewegungsbahn im Folgenden auch als „8-förmige Schleife" bezeichnet wird.
Es wird eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt, bei der die Abscheider in einem Abscheidemodus unter Abscheiden von Partikeln auf der Zylindermantelfläche des Trägers beim Durchlaufen des Abscheidepfades, und in einem Leerlaufmodus ohne Abscheiden von Partikeln, betrieben werden.
Durch Umschalten zwischen Abscheidemodus und Leerlaufmodus können Ausgangsmaterial, und gegebenenfalls auch Brennstoffe, eingespart werden. Hierzu wird Zufuhr dieser Medien oder zumindest des Ausgangsmaterials gestoppt oder vermindert, wenn die Abscheider sich außerhalb eines Abscheidepfades befinden.
lm Fall einer „Doppelschleife" werden vorteilhafterweise höchstens 50% der Abscheider der Abscheideranordnung gleichzeitig im Abscheidemodus betrieben.
Die Abscheideranordnung ist hierbei mindestens doppelt so lang wie die Teillänge der Abscheideranordnung mit jeweils im Abscheidemodus betriebenen Abscheidern. Dies trägt dazu bei, den Abscheidevorgang auf dem Träger zu homogenisieren, und damit im Fall von heizenden Abscheidern eine in etwa gleich bleibende Temperatur der Körperoberfläche einzuhalten. Hierfür ist es erforderlich, dass sobald der erste Abscheider der Abscheideranordnung den gemeinsamen Abscheidepfad am vorderen Ende verlässt, um über die eine Schleife in Richtung auf das hintere Ende zurückgeführt zu werden, ein anderer Abscheider am hinteren Ende einsetzt. Da der Rückweg zum hinteren Ende bei einem zylinderförmigen Körper nicht kürzer sein kann als der Abscheidepfad selbst, muss die Abscheideranordnung mindestens die doppelte Länge des Abscheidepfades haben.
Bei der beschriebenen ersten Alternative des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Rechtsverdrillung und Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen durch entsprechend gewundene Schleifen der Bewegungsbahn erreicht, indem die Abscheideranordnung ihre Drehrichtung (den Drehsinn) wechselt. Bei der nachfolgend erläuterten zweiten bevorzugten Alternative des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die die Rechtsverdrillung bewirkende erste Schleife und die die Linksverdrillung bewirkende zweite Schleife der geschlossenen Bewegungsbahn durch eine geeignete dynamische Zuführung der Medienzufuhrleitungen erzeugt.
Hierbei umfasst die Bewegungsbahn eine Einfachschleife, die von der Abscheideranordnung mindestens einmal als erste Schleife und mindestens einmal als zweite Schleife in gleichem Drehsinn durchlaufen wird, wobei die Medienzufuhrleitungen oder eine in die Medienzufuhrleitungen verzweigende Medien-Sammelleitung beim Bewegungsablauf so verlagert werden, dass sich beim Durchlaufen der ersten Schleife eine Rechtsverdrillung und beim Durchlaufen der zweiten Schleife eine Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen oder der Medien-Sammelleitung ergibt.
Die Medienzufuhrleitungen oder eine in die Medienzufuhrleitungen verzweigende Medien-Sammelleitung werden dabei während eines Bewegungsablaufs so verlagert, dass sich wechselweise eine Linksverdrillung und eine Rechtsverdrillung der Medienzufuhrleitungen oder der Medien-Sammelleitung ergibt.
Durchläuft die Abscheideranordnung einen gewundenen Abschnitt der Bewegungsbahn (Schleife), so hängt die Verdrillungsrichtung der Medienzufuhrleitungen davon ab, von welcher Seite Medienzufuhrleitungen oder Medien-Sammelleitung an die Abscheider herangeführt sind. Im einen Fall ergibt sich eine Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen untereinander, im anderen Fall eine Rechtsverdrillung. Dieser Effekt wird beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Vermeiden einer übermäßigen Verdrillung der Medienzufuhrleitungen genutzt, indem die Medienzufuhrleitungen oder die Medien-Sammelleitung während eines Bewegungsablaufs mindestens einmal von der einen Seite (von oberhalb) der Bewegungsbahn kommend und mindestens einmal von der gegenüberliegenden Seite (von unterhalb) der Bewegungsbahn kommend an die Abscheider herangeführt werden. Bei dieser Verfahrensweise ist es daher erforderlich, die Medienzufuhrleitungen oder die Medien-Sammelleitung von der einen Seite der Bewegungsbahn auf die andere Seite verlagern zu können. Hiebei wird eine ansonsten geschlossene Bahnspur quer zum Spurverlauf von der Medienzufuhrleitungen bzw. von der Medien-Sammelleitung passiert. Bei dieser Verfahrensvariante ist eine einfache, geschlossene Einfachschleife hinreichend; eine Doppelschleife oder eine 8-Form-Schleife sind nicht erforderlich.
Die Einfachschleife wird bei jedem Bewegungsablauf mindestens zweimal durchlaufen, und zwar einmal als erste Schleife mit Rechtsverdrillung und einmal als zweite Schleife mit Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen bzw. der Medien-Sammelleitung. Die Verfahrensweise wird im Folgenden an einem einfachen Beispiel verdeutlicht: Durchlaufen die Abscheider eine geschlossene, eine horizontale Ebene aufspannende Einfachschleife gegen den Uhrzeigersinn, und werden in dem Fall die Medienzufuhrleitungen von unterhalb der horizontalen Ebene an die Abscheider herangeführt, so ergibt sich eine Verdrillung der Leitungen in einer Richtung; andernfalls, bei einer Zufuhr der Medienzufuhrleitungen von oberhalb der horizontalen Ebene und durch die
Bewegungsbahn hindurch, ergibt sich eine Verdrillung in der anderen Richtung. Die Verlagerung der Medienzufuhrleitungen erfolgt zum Beispiel nach vorgegebenen Zeitabständen, in Abhängigkeit von der Position der Abscheideranordnung auf der Bewegungsbahn, nach einmaligem oder mehrmaligem Durchlaufen der Bewegungsbahn, bei Bedarf oder statistisch. Eine vorher erzeugte Verdrillung der Medienzufuhrleitungen wird nach deren Verlagerung ganz oder teilweise kompensiert oder überkompensiert.
Die erwähnte Verlagerung der Medienzufuhrleitungen gestaltet sich besonders einfach, wenn die einzelnen Medienzufuhrleitungen zu einer Medien- Sammelleitung gebündelt werden, die in einem Verzweigungspunkt in die mit den Abscheidern verbundenen Medienzufuhrleitungen verzweigt.
Hierbei ist zum Wechsel der Verdrillungsrichtung der mit den Abscheidern verbundenen, einzelnen Medienzufuhrleitungen lediglich notwendig, die Medien- Sammelleitung so zu verlagern, dass sie einmal von der einen Seite an die Bewegungsbahn herangeführt ist, und ein andermal von der anderen Seite. Die Medien-Sammelleitung ist zum Beispiel als Bündel der einzelnen Medienzufuhrleitungen ausgebildet, wobei in dem Fall die Medienzufuhrleitungen am Verzweigungspunkt einfach aufgefächert werden, oder die Medien- Sammelleitung beinhaltet eine Einzelleitung für jedes der den Abscheidern zuzuführenden Medien (Ausgangssubstanzen, Brennstoffe), wobei in dem Fall am Verzweigungspunkt ein Behältnis vorgesehen ist, von dem aus die einzelnen Medienzufuhrleitungen abzweigen. Der Verzweigungspunkt liegt vorzugsweise in der Nähe der Bewegungsbahnebene; eine Verlagerung dieses Verzweigungspunkts ist aber nicht erforderlich, um eine Rechts- oder Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen oder der Medien-Sammelleitung zu bewirken; wesentlich für Richtung der Verdrillung nach der Verlagerung ist der Verlauf der Leitungen unmittelbar vor den Abscheidern.
Es hat sich besonders bewährt, wenn das Verlagern der Medienzufuhrleitungen oder das Verlagern der Medien-Sammelleitung ein Hindurchführen durch die Bewegungsbahn umfasst.
Bei der Verlagerung wird die Bewegungsbahn von den einzelnen Medienzufuhrleitungen oder von der Medien-Sammelleitung durchquert, wobei die Bewegungsbahn hierfür eine geeignete Passage, zum Beispiel in Form einer permanenten oder verschließbaren Lücke aufweist. Nach der Passage der Medienzufuhrleitungen bzw. der Medien-Sammelleitung ergibt sich für diese Leitungen eine Umkehr der bisherigen Verdrillungsrichtung.
Vorzugsweise ist bei dieser Verfahrensweise die Einfachschleife von den Abscheidern der Abscheideranordnung vollständig belegt.
Durch die vollständige Belegung mit Abscheidern wird eine kontinuierliche Abscheidung ohne Unterbrechung durch Lücken in der Abscheideranordnung und damit eine homogene Temperaturbeaufschlagung des Körpers oder der Körper ermöglicht, wenn heizende Abscheider eingesetzt werden - wie beispielsweise Abscheidebrenner in Form von Plasmabrennern oder Flammhydrolysebrennern. Diese Verfahrensweise wirkt sich insbesondere dann günstig aus, wenn entlang der Bewegungsbahn mehrere Träger hintereinander angeordnet sind, auf denen Werkstoff-Partikel abgeschieden werden.
Im einfachsten Fall werden die Medienzufuhrleitungen bzw. die Medien- Sammelleitung jeweils einmal beim Durchlaufen der Bewegungsbahn verlagert.
Die Bewegungsbahn wird dabei vollständig und wechselweise bei von der einen Seite kommenden Medienzufuhrleitungen und bei von der anderen Seite kommenden Medienzufuhrleitungen durchlaufen. Die Medienzufuhrleitungen oder die Medien-Sammelleitung können dabei die oben erwähnte permanente oder zeitweise vorhandene Lücke der Bewegungsbahn durchqueren, bevor oder nachdem die Abscheideranordnung diese Lücke passiert.
Eine besonders einfache Durchführung des Verfahrens ergibt sich, wenn die Medienzufuhrleitungen oder die Medien-Sammelleitung wechselweise nach jeweils einmaligem Durchlaufen der ersten Schleife und der zweiten Schleife verlagert werden.
Dabei hat es sich auch als günstig erwiesen, wenn die Medienzufuhrleitungen vor jedem Durchlaufen der Bewegungsbahn eine Vor-Verdrillung mit einer Verdrillungsrichtung aufweisen, die entgegengesetzt zur Verdrillungsrichtung beim nachfolgenden Durchlaufen der Bewegungsbahn ist.
Somit wird bei jedem Durchlauf der Bewegungsbahn eine vorher vorhandene Verdrillung in entgegengesetzter Richtung überkompensiert. Im Idealfall kann so die Verdrillung der Medienzufuhrleitungen auf 180 Grad in der einen und in der anderen Richtung begrenzt werden.
Eine weitere Verbesserung der beiden beschriebenen Verfahrensalternativen ergibt sich, wenn entlang der Bewegungsbahn mindestens zwei um ihre jeweilige Längsachse rotierende Träger vorgesehen sind, wobei die Bewegungsbahn jeweils mindestens einen entlang jedes Trägers verlaufenden Abscheidepfad umfasst.
Dabei kann ausgehend von dem einen, ersten Abscheidepfad das Rückführen der Abscheideranordnung zum Anfang des ersten Abscheidepfades über einen weiteren, zweiten Abscheidepfad erfolgen. Dadurch wird Leerlauf der Abscheider vermieden und die Gesamt-Abscheiderate erhöht.
Dabei erweist es sich als günstig, wenn die mindestens zwei Träger parallel zueinander verlaufende Längsachsen aufweisen.
Durch parallele Anordnung der Träger ergibt sich eine kurze Länge der Bewegungsbahn. Dies gilt insbesondere beim Einsatz von zwei Trägern, wohingegen bei drei oder mehr Trägern auch polygonale Anordnungen vorteilhaft sein können.
Bei der Verfahrensalternative mit Verlagerung der Medienzufuhrleitungen ergibt sich eine weitere Verbesserung, wenn den Abscheidern jeweils eine
Hauptabscheiderichtung zugeordnet ist, die gegenüber einer durch die Träger aufgespannten Ebene um maximal 30 Grad geneigt verläuft.
Durch eine entsprechende Orientierung der Abscheider in dieser Ebene, kann im Falle heizender Abscheider eine Erwärmung der Medienzufuhrleitungen (bzw. der
Sammelleitung) bei ihrer Verlagerung verringert werden. Außerdem können auf diese Weise zwischen zwei sich an der Bewegungsbahn gegenüberliegenden Trägern zwei Abscheidepfade realisiert werden, die durch 180 Grad-Bögen mit kleinem Radius miteinander verbunden sind. Schmale 180 Grad-Bögen gewährleisten einen möglichst geringen Leerlauf der Abscheider oder geringen Verlust an Ausgangsmaterial. Im einfachsten Fall spannen zwei entlang einer Bewegungsbahn angeordnete Träger eine horizontal orientierte Bewegungsbahnebene auf. Die Hauptabscheiderichtung verläuft in dem Fall ebenfalls horizontal, oder sie verläuft geringfügig geneigt - mit einem Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen von maximal 30 Grad - nach oben. Im Fall von Abscheidern in Form von Abscheidebrennern entspricht die Hauptabscheiderichtung der Hauptausbreitungsrichtung der jeweiligen Brennerflamme.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird die oben angegebene Aufgabe ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Bewegungsbahn eine eine Rechtsverdrillung der Medienzufuhrleitungen bewirkende erste Schleife, und eine eine Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen bewirkende zweite Schleife umfasst.
Ohne Umkehr der Bewegungsrichtung durchläuft die Abscheideranordnung wiederholt eine geschlossene Bewegungsbahn, entlang der ein oder mehrere Träger zur Bildung eines Abscheide-Körpers oder mehrerer zylindrischer Abscheide-Körper angeordnet sind.
Im Unterschied zur bekannten Vorrichtung wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf eine Drehdurchführung für die Zufuhr der Ausgangssubstanzen verzichtet. Stattdessen wird ein leichtes Verdrillen der Medienzufuhrleitungen untereinander in Kauf genommen, wobei aber ein Abscheren oder Abreißen der Leitungen dadurch verhindert wird, dass die Abscheideranordnung bei ihrem Bewegungsablauf mindestens zwei auf das Verdrillen der Medienzufuhrleitungen gegensätzlich wirkende Schleifen durchläuft. Nämlich mindestens eine erste Schleife, die eine Rechtsverdrillung der Medienzufuhrleitungen bewirkt und mindestens eine weitere, zweite Schleife, in der die Medienzufuhrleitungen eine
Linksverd rillung erfahren. Rechtsverdrillung und Linksverdrillung heben sich im einfachsten Fall bei jedem Durchlaufen der Bewegungsbahn gegenseitig vollständig auf. Sofern nach einmaligem Durchlaufen der Bewegungsbahn eine Rest-Verdrillung in einer Richtung verbleibt, erfolgt deren Kompensation oder Überkompensation durch einen Überschuss entgegengesetzter Verdrillung beim nachfolgenden Durchlaufen der Bewegungsbahn.
Die geschlossene Bewegungsbahn ist durch den Startpunkt der Brennerbewegung und den nachfolgenden Pfad zur Rückführung der Abscheideranordnung zum Startpunkt definiert. Zur Vollendung eines Bewegungsablaufs im Sinne der Erfindung durchläuft die Abscheideranordnung die Bewegungsbahn einmal oder mehrmals. Wesentlich ist, dass bei jedem Bewegungsablauf mindestens ein Streckenabschnitt der Bewegungsbahn als Abscheidepfad ausgebildet ist, und dass von der Abscheideranordnung mindestens eine Schleife mit Rechtsverdrillung der Medienzufuhrleitungen und mindestens eine Schleife mit Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen durchlaufen wird. Die Medienzufuhrleitungen sind so flexibel ausgelegt, dass sie das hierfür notwendige Maß an Verdrillung und Torsion aufnehmen können. Einer Torsion der einzelnen Medienzufuhrleitung kann auch durch eine axial drehbare Lagerung der Abscheider entgegengewirkt werden, so dass die Torsion der einzelnen Medienzuführieitungen im Folgenden nicht mehr weiter betrachtet wird.
Die Abscheideranordnung besteht aus einer Aneinanderreihung mehrerer Abscheider. Dabei handelt es sich beispielsweise um Flammhydrolysebrenner oder Plasmabrenner für die Bildung und nachfolgende Abscheidung von Partikeln aus dem Werkstoff auf dem Träger, oder um Brenner für das Flamm- und Plasmaspritzen oder um Zerstäubungsdüsen oder Injektoren zum Aufbringen von Schichten aus Pulvern aus dem jeweiligen Werkstoff auf dem Träger.
Die Länge der Abscheideranordnung bzw. die Anzahl ihrer Abscheider richtet sich nach der Länge der Bewegungsbahn und der Länge des mindestens einen Abscheidepfades. Es kann eine Abscheideranordnung zum Einsatz kommen, die kürzer ist als die Länge des herzustellenden Körpers, vorzugsweise ist die Abscheideranordnung aber länger als der Körper. In jedem Fall wird infolge des
Einsatzes einer mehrere Abscheider umfassenden Abscheideranordnung eine hohe Gesamt-Abscheiderate (pro Zeiteinheit) erreicht. Außerdem wird die Abscheideranordnung stets von einem stirnseitigen Ende des sich bildenden Körpers zum gegenüberliegenden stirnseitigen Ende bewegt, so dass sich auf der Körperoberfläche abbildende Wendepunkte der Abscheiderbewegung nicht auftreten und somit axial homogene Materialeigenschaften und eine ebene Oberfläche erreicht werden. Außerdem wird auch eine Umkehr der Bewegungsrichtung und der damit einhergehende Nachteil hinsichtlich der Ausbildung sich verjüngender Körperenden vermieden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht daher eine hohe Abscheiderate bei gleichzeitig axial homogenem Masseauftrag und homogener Verteilung der Materialeigenschaften des Abscheide-Körpers und damit einhergehend exakter Zylindergeometrie ohne wesentliche Oberflächenwelligkeit, wobei die mit einer Drehdurchführung einhergehenden Nachteile hinsichtlich des konstruktiven Aufwandes und der geringen Betriebssicherheit und Reproduzierbarkeit vermieden werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Soweit in den Unteransprüchen angegebene Ausgestaltungen der Vorrichtung den in Unteransprüchen zum erfindungsgemäßen Verfahren genannten Verfahrensweisen nachgebildet sind, wird zur ergänzenden Erläuterung auf die obigen Ausführungen zu den entsprechenden Verfahrensansprüchen verwiesen.
Weitere vorteilhafte Modifikationen der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachfolgend erläutert:
Vorteilhafterweise weisen im Fall einer Vorrichtung mit mindestens einer ersten Schleife und einer zweiten Schleife die erste Schleife und die zweite Schleife die gleiche Länge auf.
Dadurch wird gewährleistet, dass die Verweildauer der Abscheideranordnung in jeder der Schleifen gleich ist, so dass eine gleichmäßige Frequentierung des Abscheidepfades oder der Abscheidepfade durch die Abscheideranordnung ermöglicht wird. Hierzu trägt bei, wenn die Schleifen gleiche Längen aufweisen
und wenn die Länge der Abscheideranordnung entsprechend der Schleifenlänge - vermindert um einen Abscheider-Abscheider- Abstand - eingestellt wird.
Für die Durchführung der oben beschriebene Verfahrensvariante unter Verlagerung der Medienzufuhrleitungen während des Bewegungsablaufs hat sich eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung als geeignet erwiesen, bei der die Bewegungsbahn eine geschlossene Einfachschleife umfasst, die von der Brenneranordnung mindestens einmal als erste Schleife und in gleichem Drehsinn mindestens einmal als zweite Schleife durchlaufen wird, und dass eine Einrichtung zur Verlagerung der Medienzufuhrleitungen oder einer in die Medienzufuhrleitungen verzweigenden Medien-Sammelleitung vorgesehen ist, derart, dass die Medienzufuhrleitungen oder die Medien-Sammelleitung während eines Bewegungsablaufs im Wechsel von einer Seite der geschlossenen Einfachschleife kommend und von der gegenüberliegenden Seite der Einfachschleife kommend, zu den Abscheidern verlaufen.
Je nachdem, ob die Medienzufuhrleitungen oder die Medien-Sammelleitung von der einen Seite oder der gegenüberliegenden Seite der Bewegungsbahn zu den Abscheidern verlaufen, ergibt sich einmal eine Linksverdrillung und im anderen Fall eine Rechtsverdrillung. Auf die obigen Erläuterungen zum erfindungsgemäßen Verfahren wird Bezug genommen.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit mindestens zwei Trägern mit parallel zueinander verlaufenden Längsachsen zeichnet sich dadurch aus, dass der Abstand der Längsachsen der Träger vergrößerbar ist.
Dadurch kann der Abstand zwischen den Abscheidern und der Oberfläche der sich auf den Trägern ausbildenden und größer werdenden Abscheide-Körpem konstant gehalten werden.
Durch ortsfeste Zusatzheizer im Bereich der Körper-Enden wird eine Verdichtung insbesondere poröser Enden erreicht, welche die mechanische Stabilität des Abscheide-Körpers verbessert.
Als besonders vorteilhaft erweist sich eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen, Vorrichtung, bei der die Abscheider jeweils eine Mittelachse aufweisen, wobei die Abscheider jeweils in einer mit der Bewegungsbahn verbundenen Halterung um die Mittelachse drehbar gelagert sind.
Durch die drehbare Lagerung der Abscheider wird die Torsion der einzelnen Medienzufuhrleitungen zu den Abscheidern beim Durchlaufen der Bewegungsbahn verringert.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und einer Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen im einzelnen in schematischer Darstellung:
Figur 1 : eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Bewegungsbahn in Form einer Doppelschleife mit gemeinsamem Abscheidepfad in einer Ansicht von unten auf den Träger,
Figur 2: eine zweite Ausführungsvariante der Vorrichtung mit einer Bewegungsbahn in Form einer 8-förmigen Schleife und mit zwei
Abscheidepfaden in einer Ansicht von unten auf den Träger,
Figur 3 die Ausführungsvariante der Vorrichtung nach Figur 2 in einer Sicht auf die Stirnseite der Träger-Längsachse,
Figur 4: eine weitere Ausführungsvariante der Vorrichtung mit einer Bewegungsbahn in Form einer Einfachschleife und um eine
Bewegungsbahnebene verlagerbarer Medienzufuhrleitungen in einer Draufsicht,
Figur 5: die Ausführungsvariante nach Figur 5 in einer Seitenansicht, und
Figur 6: eine weitere Ausführungsvariante der Vorrichtung mit einer Bewegungsbahn in Form einer geschlossenen Einfachschleife mit Linksund Rechtswindungen um vier im Quadrat angeordnete Träger und mit um die Bewegungsbahnebene verlagerbaren Medienzufuhrleitungen in einer Draufsicht.
Die Anordnung gemäß Figur 1 zeigt einen Träger 1 in Form eines Aluminiumoxidrohres, das um seine Längsachse 2 rotiert, wie von den Rotationspfeilen angedeutet. Mittels OVD-Verfahren (Outside Vapour Deposition) wird auf dem Träger 1 ein poröser Sootkörper 3 gebildet. Hierzu sind insgesamt 16 Abscheidebrenner 4 aus Quarzglas - als Abscheider im Sinne der vorliegenden Erfindung - vorgesehen, die in einer Reihe mit einem Abstand von jeweils 15 cm in Form einer „Brennerschlange" 5 entlang einer Bewegungsbahn 6 mit einer Gesamtlänge von 4,80 m verfahren werden. Die Bewegungsbahn 6 ist als Schiene ausgebildet, wie sie anhand Figur 3 im Einzelnen erläutert ist. Die einzelnen Abscheidebrenner 4 der Brennerschlange 5 sind mittels einer Kette miteinander verbunden. Die Bewegungsbahn 6 hat die Form einer Doppelschleife, wobei die beiden Schleifenabschnitte 7a, 7b gleiche Länge und einen Mittelabschnitt 8 gemeinsam haben, der parallel zur Träger-Längsachse 2 verläuft. Die Länge der Brennerschlange 5 beträgt 2,25 m, was der halben Länge der Bewegungsbahn 6 abzüglich eines Brenner-Brenner-Abstands von 15 cm - und damit auch etwa der doppelten Länge des Mittelabschnitts 8 - entspricht. Die Brennerschlange 5 ist durch eine durchgezogene fette Linie dargestellt, der augenblicklich nicht von Abscheidebrennern 4 belegte Teil der Bewegungsbahn 6 durch eine dünne punktierte Linie. Die Bewegungsbahn 6 ist in Form einer Führungsschiene für die Brennerschlange 5 ausgeführt.
Den Abscheidebrennern 4 werden über voneinander getrennte Medienzufuhrleitungen 9 jeweils SiCI4, Wasserstoff und Sauerstoff zugeführt. Die von unten kommenden Medienzufuhrleitungen 9 verlaufen in der Ansicht von Figur 1 senkrecht zur Blattebene. Sie bestehen aus flexiblen Schläuchen aus PFA (Perfluoralkoxy) oder aus oder aus Polytetrafluorethylen (Teflon) . Beide Materialien haben sich aus Reinheitsgründen, aus Gründen der Chemikalienbeständigkeit sowie der Temperaturbeständigkeit als geeignete Werkstoffe für die Ausbildung der Medienzufuhrleitungen erwiesen.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren an einem Beispiel und anhand Figur 1 näher erläutert:
Zur Herstellung eines SiO2-Sootkörpers 3 werden den Abscheidebrennern 4 nominal über getrennte Medienzufuhrleitungen 9 gleiche Mengen der Medien in Form von SiCI4, Sauerstoff und Wasserstoff zugeführt und jeweils in einer Brennerflamme (deren Ausbreitungsrichtung in der Darstellung von Figur 1 senkrecht zur Blattebene in Richtung auf den Sootkörper 3 verläuft) zu SiO2- Partikeln umgesetzt. Die Brennerflammen sind beim Durchlaufen des Mittelabschnitts 8 auf den Träger 1 bzw. auf die Oberfläche 11 des darauf bereits gebildeten Sootkörpers 3 gerichtet, so dass mittels der Abscheidebrenner 4 auf dem Träger 1 unter Bildung des porösen SiO2-Sootkörpers 3 schichtweise SiO2- Partikel abgeschieden werden. Insoweit handelt es sich bei dem Mittelabschnitt 8 um einen „Abscheidepfad" im Sinne der Erfindung. Beim Durchlaufen der Schleifenabschnitte 7a, 7b wird die SiCl4-Zufuhr zu den Abscheidebrennern 4 gestoppt.
Die Brennerschlange 5 wird in einem sich wiederholenden Bewegungsablauf - ohne eine Umkehr der Bewegungsrichtung - entlang der Bewegungsbahn 6 bewegt. Der Bewegungsablauf ist durch die Richtungspfeile 10 skizziert. Der Mittelabschnitt 8 der Bewegungsbahn 6 wird von der Brennerschlange 5 in der Darstellung von Figur 1 stets von links nach rechts durchlaufen, wobei nur im Mittelabschnitt 8 SiO2-Partikel auf der Zylindermantelfläche 11 des Sootkörpers 3 abgeschieden werden. Am rechten Ende 12 des Mittelabschnitts 8 verzweigt die Bewegungsbahn 6 einmal in den nach links gewundenen Schleifenabschnitt 7a und beim nächsten Durchlauf in den nach rechts gewundenen Schleifenabschnitt 7b. Im Ausführungsbeispiel ergibt sich folgender Bewegungsablauf: die Brennerschlange 5 durchläuft den Mittelabschnitt 8 vom Startpunkt 13 (linkes Ende des Mittelabschnitts 8) zum Ende 12 (rechtes Ende des Mittelabschnitts 8) und mündet dort zunächst in den nach links gewundenen Schleifenabschnitt 7a ein, über den die Brennerschlange 5 wieder zum Startpunkt 13 zurückgeführt wird. Bis dahin ergibt sich eine Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen 9 um 360 Grad. Der letzte Abscheidebrenner 4 der Brennerschlange 5 ist mit einem Ausleger versehen, der eine Weiche schaltet. Nach erneutem Durchlaufen des Mittelabschnitts 8 mündet daher die Brennerschlange 5 in den nach rechts gewundenen Schleifenabschnitt 7b ein, über den sie wieder zum Startpunkt 13
zurückgeführt wird, wo der nächste Bewegungsablauf beginnt. Beim Durchlaufen des Schleifenabschnitts 7b wird die Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen 9 vollständig kompensiert, so dass am Ende eines jeden Bewegungsablaufes die Medienzufuhrleitungen 9 unverdrillt sind. Die Länge der Brennerschlange 5 ist dabei so gewählt, dass der vorderste Abscheidebrenner 4 jeweils im Abstand von etwa 15 cm zum letzten Abscheidebrenner 4 der Brennerschlange 5 am Startpunkt 13 in den Mittelabschnitt 8 einsetzt.
Auf diese Art und Weise wird ein kontinuierlicher Bewegungsablauf der Brennerschlange 5 ohne Umkehr der Bewegungsrichtung und ohne Abkühlung des Sootkörpers 3 ermöglicht, wobei die Medienzufuhrleitungen 9 um maximal 360 Grad verdrillt werden. Durch ein Vorab-Verdrillen der Medienzufuhrleitungen um beispielsweise 180 Grad nach rechts kann die anfängliche Linksverdrillung beim Durchlaufen des Schleifenabschnitts 7a - und damit auch die maximale Verdrillung insgesamt - halbiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine homogene Abscheidung der SiGvPartikel mit hoher Abscheiderate, wobei auf konstruktiv aufwändige Drehdurchführungen für die Medienzufuhr verzichtet werden kann.
Sofern in den Figuren 2 bis 6 die gleichen Bezugsziffern wie in Figur 1 verwendet werden, so bezeichnen diese gleiche oder äquivalente Teile der Vorrichtung wie die entsprechenden Bezugsziffern in Figur 1. Nähere Erläuterungen dazu ergeben sich aus obigen Ausführungen.
Bei der in Figur 2 dargestellten Vorrichtung ist ein Träger 1 in Form eines Aluminiumoxidrohres, das um seine Längsachse 2 rotiert. Mittels OVD-Verfahren (Outside Vapour Deposition) wird auf dem Träger 1 ein poröser Sootkörper 3 gebildet. Hierzu sind insgesamt 18 Abscheidebrenner 4 aus Quarzglas vorgesehen, die in einer Reihe mit einem Abstand von jeweils 10 cm in Form einer „Brennerschlange" 5 entlang einer Bewegungsbahn 6 verfahren werden. Die Bewegungsbahn 6 hat die Form einer 8-förmigen Schleife, bestehend aus den beiden Schleifenabschnitten 27a, 27b, die sich in einem Kreuzungspunkt 21 überschneiden. Die beiden Schleifenabschnitte 27a und 27b sind gleich lang. Sie
weisen jeweils einen Abscheidepfad 28a, 28b auf, der parallel zur Träger- Längsachse 2 verläuft. Die Länge der Brennerschlange 5 und die Längen der Schleifenabschnitte 27a, 27b sind so aufeinander abgestimmt, dass der erste Abscheidebrenner 4b auf dem einen Abscheidepfad 28b dem letzten Abscheidebrenner 4a auf dem anderen Abscheidepfad 28a im Abstand von 10 cm folgt. Die Länge der Brennerschlange 5 entspricht der halben Länge der Bewegungsbahn 6 abzüglich eines Brenner-Brenner-Abstands von 10 cm, das sind in dem konkreten Fall 170 cm. Der Abscheidepfad 28b und der Abscheidepfad 28a werden dabei von den Abscheidebrennern 4 in gleicher Richtung (von rechts nach links) durchlaufen, wie dies die Richtungspfeile 10 andeuten. Der Kreuzungspunkt 21 liegt in einem Bereich außerhalb der Abscheidepfade 28a, 28b. Der Kreuzungspunkt 21 , in dem sich die Schleifenabschnitte 27a und 27b kreuzen, ist konstruktiv als einfache Schienenkreuzung ausgebildet.
Den Abscheidebrennern 4 werden über voneinander getrennte
Medienzufuhrleitungen 9 jeweils SiCI , Wasserstoff und Sauerstoff zugeführt. Die von unten kommenden Medienzufuhrleitungen 9 verlaufen in der Ansicht von Figur 2 senkrecht zur Blattebene. Sie bestehen aus flexiblen Schläuchen aus PFA.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren an einem Beispiel und anhand Figur 2 näher erläutert:
Zur Herstellung eines SiO2-Sootkörpers 3 werden den Abscheidebrennern 4 nominal gleiche Mengen der Medien in Form von SiCI , Sauerstoff und Wasserstoff zugeführt und jeweils in einer Brennerflamme (deren Ausbreitungsrichtung in der Darstellung von Figur 2 senkrecht zur Blattebene in Richtung auf den Sootkörper 3 verläuft) zu SiO2-Partikeln umgesetzt. Die Brennerflammen sind beim Durchlaufen der Abscheidepfade 28a; 28b auf den Träger 1 bzw. auf die Oberfläche 11 des darauf bereits gebildeten Sootkörpers 3 gerichtet, so dass mittels der Abscheidebrenner 4 auf dem Träger 1 unter Bildung des porösen Si02-Sootkörpers 3 schichtweise SiO2-Partikel abgeschieden werden. Beim Durchlaufen der Schleifenabschnitte 27a; 27b außerhalb der Abscheidepfade 28a; 28b wird die SiCI -Zufuhr zu den Abscheidebrennern 4
gestoppt. Diejenigen Abscheidebrenner 4, denen augenblicklich kein SiCI zugeführt wird, sind mit einer helleren Schraffur versehen.
Die Brennerschlange 5 wird in einem sich wiederholenden Bewegungsablauf - ohne eine Umkehr der Bewegungsrichtung - entlang der Bewegungsbahn 6 bewegt. Der Bewegungsablauf ist durch die Richtungspfeile 10 symbolisiert. Im Ausführungsbeispiel ergibt sich folgender Bewegungsablauf:
Der Brennerschlange 5 wird vor Beginn des ersten Durchlaufs eine Linksverdrillung von minus 180 Grad aufgeprägt. Sie durchläuft am rechten Ende des Sootkörpers 3 beginnend den Abscheidepfad 28a und den nach rechts gewundenen Schleifenabschnitt 27a mit dem Ergebnis einer Kompensation der Vor-Verdrillung der Medienzufuhrleitungen 9, überquert dann den Kreuzungspunkt 21 und durchläuft anschließend mit einer Rechtsverdrillung von 180 Grad den Abscheidepfad 28b. Der Abscheidepfad 28b verläuft um ca. 4 cm parallel versetzt zum Abscheidepfad 28a entlang des Trägers 1. Vom Abscheidepfad 28b gelangt die Brennerschlange 5 über den um 180 Grad nach links gewundenen
Schleifenabschnitt 27 b zurück zum Kreuzungspunkt 21 , mit dem Ergebnis, dass am Kreuzungspunkt 21 die Verdrillung der Medienzufuhrleitungen 9 aufgehoben ist, und erhält beim Übergang auf den Abscheidepfad 28a erneut die anfängliche Linksverdrillung von minus 180 Grad. Auf diese Art und Weise wird ein kontinuierlicher Bewegungsablauf der Brennerschlange 5 ohne Umkehr der
Bewegungsrichtung und ohne Abkühlung des Sootkörpers 3 ermöglicht, wobei die Medienzufuhrleitungen 9 um maximal 180 Grad nach links und nach rechts verdrillt werden.
Die Abscheidepfade 28a und 28b verlaufen jeweils um etwa 2 cm seitlich versetzt zur Längsachse 2, und wie dies schematisch in Figur 3 angedeutet ist. Die Figur zeigt eine Ansicht der Vorrichtung nach Figur 2 in Richtung der Trägerlängsachse, und in einer Projektion der beiden auf unterschiedlichen Abscheidepfaden 28a und 28b in Längsachsenrichtung hintereinander angeordneten Abscheidebrenner 4a und 4b auf eine gemeinsame Ebene (Blattebene). Der Abstand von 2 cm bezogen auf die Vertikale 24 (Mittelachse) bezieht sich auf den minimalen Abstand der sich gegenüberliegenden Schienen 14 voneinander. Dabei sind die Abscheidebrenner
4a, 4b beim Durchlaufen der Abscheidepfade 28a bzw. 28b zur Vertikalen 24 geneigt, wie dies ebenfalls Figur 3 zeigt. Die Neigung der Abscheidebrenner 4 ist dabei so eingestellt, dass die Verlängerung der Hauptausbreitungsrichtung 23 der Brennerflammen 26 die Längsachse 2 schneidet. Die Schiene14 umfasst zwei parallel zueinander und entlang der Bewegungsbahn 6 verlaufende Metallstäbe. Die Halterung und Führung der Abscheidebrenner 4a, 4b an der Schiene 14 besteht aus einem Innenteil 15, an dem die Quarzglas-Abscheidebrenner 4 fest fixiert sind und aus einem Außenteil 16, das eine Aufnahme aufweist, in der das Innenteil 15 hineinragt und darin axial (um die Hauptausbreitungsrichtung 23) rotierbar gelagert ist, wie dies der Rotationspfeil 18 anzeigt. Das Außenteil 16 dient gleichzeitig zur Führung des Abscheidebrenners 4a, 4b auf der Schiene 14. Durch die drehbare Lagerung aller Abscheidebrenner 4 wird die Torsion der einzelnen Medienzufuhrleitungen 9 zu den Abscheidebrennern 4 beim Durchlaufen der Bewegungsbahn 6 verringert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine homogene Abscheidung der Si02-Partikel mit hoher Abscheiderate, wobei auf konstruktiv aufwändige Drehdurchführungen für die Medienzufuhr verzichtet werden kann.
Bei der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Figur 4 werden die Abscheidebrenner 4 in einer Einfachschleife 30 geführt. Die Einfachschleife 30 weist zwei, jeweils entlang zweier Sootkörper 3 verlaufende Abscheidepfade 31a, 31b auf, die über gekrümmte Enden 34 miteinander verbunden sind. Entlang der Abscheidepfade 31a, 31b sind zwei gegenläufig rotierende Träger 1 mit parallel zueinander angeordneten Längsachsen 2 angeordnet. Die Einfachschleife 30 definiert eine horizontal orientierte Brennerebene 32, die im Ausführungsbeispiel der Ebene des Zeichenblattes entspricht. Die Länge der Brennerschlange 5 erstreckt sich über die gesamte Bewegungsbahn 6, wobei der Abstand benachbarter Brenner 10 cm beträgt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Verdrillen der Medienzuführieitungen 9 durch eine Ausgleichsbewegung vermieden, bei der die Medienzuführieitungen 9 alternierend einmal von oberhalb der Brennerebene 32 zu den
Abscheidebrenner 4 und einmal von unterhalb der Brennerebene 32 zugeführt
werden. Die Medienzuführieitungen 9 sind hierzu zu einer Medien-Sammelleitung
33 gebündelt, die in einen Verzweigungspunkt 37 in die einzelnen Medienzuführieitungen 9 verzweigt. Die alternierende Bewegung der Medien- Sammelleitung 33 ist aus Figur 5 deutlich zu erkennen. Dadurch wird die Einfachschleife 30 einmal als erste Schleife 30a mit Rechtsverdrillung der Medienzufuhrleitungen und nach der Verlagerung der Medienzufuhrleitungen 9 beim nächsten mal als zweite Schleife 30b mit Linksverdrillung der Medienzufuhrleitungen (9) durchlaufen.
Die beiden Sootkörper 3 sind bei dieser Verfahrensweise so angeordnet, dass die Längsachsen 2 der jeweiligen Träger 1 parallel zueinander und in der
Brennerebene 32 verlaufen. Die Sootkörper 3 werden von den Abscheidebrennern 4 im gleichen Winkel beaufschlagt. Das ist erforderlich, wenn die beiden Sootkörper 3 identische Eigenschaften bezüglich der Dichte und der Masse aufweisen sollen, ohne dass eine Anpassung der Medienzufuhr erfolgt. Im konkreten Ausführungsbeispiel sind die Abscheidebrenner 4 so auf die Sootkörperoberfläche 11 gerichtet, dass die Hauptausbreitungsrichtung der Brennerflammen ebenfalls in der Brennerebene 32 - also horizontal - verläuft. Diese Anordnung der Abscheidebrenner 4 hat die Vorteile, dass das Umlenken der Abscheidebrenner 4 im Bereich der beiden gekrümmten Enden 34 der Bewegungsbahn 6 lediglich durch einfaches Schwenken der Abscheidebrenner 4 in der Brennereien 32 erfolgt, wofür eine kurze Wegstrecke (enger Krümmungsradius) und eine demgemäß kurze Dauer zum Durchlaufen der Enden
34 erforderlich ist, so dass infolge dessen wenig SiO2 verlorengeht, und dass ein Aufheizen der oberhalb der Abscheidebrenner 4 verlaufenden Medienzufuhrleitungen 9 bzw. der Medien-Sammelleitung 33 weitgehend vermieden wird.
An den beiden stirnseitigen Enden der Sootkörper 3 ist jeweils ein ortsfester Zusatzheizer 38 vorgesehen. Mittels dieser Zusatzheizer 38 werden die Enden der Sootkörper 3 verdichtet und dadurch deren mechanische Festigkeit verbessert.
Bei der Verlagerung der Medien-Sammelleitung 33 wird diese im Bereich des einen der beiden gekrümmten Enden 34 der Bewegungsbahn 6 durch die Öffnung
35 derselben hindurch bewegt. Im Bereich des gegenüberliegenden gekrümmten Endes 34 der Bewegungsbahn 6 ist eine Auffangvorrichtung 39 vorgesehen, mittels der von den Abscheidebrennern 4 beim Umschwenken von dem einen Abscheidepfad auf den anderen erzeugte SiO2-Partikel aufgefangen und so aus der Umgebung der Sootkörper 3 entfernt werden. Figur 5 zeigt im Detail, dass die Einzel-Medienzuführleitungen 9 zunächst in der Mitte der Brenneranordnung 6 zu einer Medien-Sammelleitung 33 zusammengefasst werden. Bei gleichbleibender Lage der Medien-Sammelleitung 33 würde sich diese mit jeder Umdrehung weiter verdrillen. Das wird dadurch vermieden, dass die Medien-Sammelleitung 33 jedes Mal, durch eine Lücke 35 in der Bewegungsbahn 6 von oben nach unten bzw. umgekehrt hindurchgeführt wird, wenn der letzte Abscheidebrenner 4 der Brennerschlange 5 die Lücke 35 passiert hat. Der komplette Bewegungsablauf besteht also in diesem Fall aus zwei Umläufen der Brennerschlange 5 um die Bewegungsbahn 6, wobei die Medien-Sammelleitung 33 beim ersten Umlauf von oben durch die Brennerebene 32 geführt wird, und beim zweiten Umlauf von unterhalb der Brennerebene 32 den Abscheidebrennern 4 zugeführt wird.
Auch bei dieser Verfahrensvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine homogene Abscheidung der SiO2-Partikel mit hoher Abscheiderate ermöglicht, wobei auf konstruktiv aufwändige Drehdurchführungen für die Medienzufuhr verzichtet werden kann.
Die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Figur 6 zeigt eine Abwandlung der in den Figuren 4 und 5 gezeigten Vorrichtung, bei der entlang einer geschlossenen Bewegungsbahn 6 vier Träger 1 im Quadrat angeordnet sind. Die Abscheidebrenner 4 der Brennerschlange 5 durchlaufen die Bewegungsbahn 6 mit Rechtsdrehung in der anhand der Richtungspfeile 10 angezeigten Richtung mit einem Brenner-Brenner-Abstand von 15 cm, wobei die Bewegungsbahn 6 vier Abscheidepfade 58a, 58b, 58c und 58d aufweist. Die Bewegungsbahn 6 ist vollständig mit Abscheidebrenner 4 besetzt, wobei der Abstand zwischen dem ersten Abscheidebrenner 4a der Brennerschlange 5 und dem letzten Abscheidebrenner 4b der Brennerschlange 5 ca. 30 cm beträgt.
Die Sootkörper 3 sind hierbei so angeordnet, dass die Längsachsen 2 der jeweiligen Träger 1 in einer gemeinsamen horizontal verlaufenden Brennerebene 52 verlaufen. Die Sootkörper 3 werden von den Abscheidebrennern 4 senkrecht zur Brennerebene 52 von unten beaufschlagt. Diese Orientierung der Abscheidebrenner 4 hat den Vorteil, dass beim Umlenken der Abscheidebrenner 4 im Bereich der gekrümmten Bereiche 51 der Bewegungsbahn 6 eine Änderung der Orientierung der Abscheidebrenner 4 in Bezug auf die Brennerebene 52 nicht erforderlich ist.
In Figur 6 sind der Übersichtlichkeit halber nur einige der Einzel- Medienzuführieitungen 9 dargestellt. Die Medienzufuhrleitungen 9 sind zu einer Medien-Sammelleitung 33 gebündelt und sie verzweigen in einem Verzweigungspunkt 37. Bei gleichbleibender Linienführung der Medienzufuhrleitungen 9 würden sich diese mit jedem Umlauf der Brennerschlange 6 weiter verdrillen. Das wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, dass jedes Mal, wenn der letzte Abscheidebrenner 4b eine Lücke 35 in der Bewegungsbahn 6 passiert hat, die Medien-Sammelleitung 33 verlagert und dabei durch die Lücke 35 hindurchgeführt wird, wie dies der Richtungspfeil 53 anzeigt, so dass die Medienzufuhrleitungen 9 einmal von unterhalb der Brennerebene 52, und einmal von oben durch die Brennerebene 52 hindurch zu den Abscheidebrennern 4 geführt werden, wobei sich bei jeder Verlagerung der Medienzufuhrleitungen 9 eine Umkehrung der Verdrillung ergibt. Der komplette Bewegungsablauf besteht also auch in diesem Fall aus zwei Umläufen der Brennerschlange 5 um die Bewegungsbahn 6, wobei die Medien-Sammelleitung 33 beim ersten Umlauf von oben durch die Brennerebene 32 geführt wird, und beim zweiten Umlauf von unterhalb der Brennerebene 32 den Abscheidebrennern 4 zugeführt wird.
Auch bei dieser Verfahrensvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine homogene Abscheidung der SiO2-Partikel mit hoher Abscheiderate ermöglicht, wobei auf konstruktiv aufwändige Drehdurchführungen für die Medienzufuhr verzichtet werden kann.