DE19629170A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Quarzglaskörpern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von QuarzglaskörpernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Quarzglaskörpern, durch
schichtweises Abscheiden von SiO₂-Partikeln auf der Zylindermantelfläche ein es um seine
Längsachse rotierenden zylinderförmigen Trägers unter Bildung eines länglichen Grünkörpers,
wobei die SiO₂-Partikel in mindestens einem Abscheidebrenner erzeugt und in einem elektri
schen Feld, das zwischen der Oberfläche des sich bildenden Grünkörpers und dem Abschei
debrenner aufrechterhalten wird, elektrostatisch aufgeladen und in Richtung auf den Grünkör
per beschleunigt werden, und Sintern des so hergestellten Grünkörpers.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, mit einem
um seine Längsachse rotierbaren Trägerrohr, mit mindestens einem Abscheidebrenner zur Ab
scheidung von SiO₂-Partikeln auf der Mantelfläche des Trägerrohres unter Bildung eines läng
lichen Grünkörpers, und mit einer parallel zur Längsachse des Trägerrohres verlaufenden Nie
derschlagselektrode, die mit einer außerhalb des sich bildenden Grünkörpers angeordneten
Sprühelektrode über eine Hochspannungsquelle verbunden ist.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß der angegebenen Gattung ergeben sich aus der
DE-A1 44 16 351. Bei dem bekannten Verfahren zur Herstellung einer Quarzglas-Vorform wer
den in einem Hydrolyse-Brenner SiO₂-Partikel erzeugt. Diese werden anschließend in einem
elektrischen Feld aufgeladen und dadurch in Richtung auf die Mantelfläche eines um seine
Längsachse rotierenden, rohrförmigen Trägers beschleunigt, wo sie unter Bildung eines porö
sen Grünkörpers abgeschieden werden. Zum schichtweisen Abscheiden der Partikel wird der
Hydrolyse-Brenner entlang der Mantelfläche des Trägerrohres kontinuierlich hin- und herbe
wegt, wobei jeweils eine dünne Lage von SiO₂-Partikeln auf der Grünkörper-Oberfläche aufge
tragen wird. Der so hergestellte poröse Grünkörper wird anschließend unter Bildung der
Quarzglas-Vorform verglast.
Bei der bekannten Vorrichtung ist zur Erhöhung der Abscheiderate der SiO₂-Partikel zwischen
der Mantelfläche und dem Hydrolyse-Brenner ein elektrisches Feld angelegt. Zur Erzeugung
des elektrischen Feldes wird im Inneren des Trägerrohres eine erste Elektrode in Form eines
dünnen Metalldrahtes angeordnet. Die zweite Elektrode wird durch das metallische Gehäuse
des Hydrolyse-Brenners gebildet. Zwischen den beiden Elektroden wird mittels einer elektri
schen Spannungsquelle eine Potentialdifferenz von einigen 10 kV aufrechterhalten. Das elek
trische Feld erzeugt eine elektrostatische Aufladung der dielektrischen SiO₂-Partikel, die da
durch in Richtung auf den Grünkörper beschleunigt werden. Daraus resultiert eine Verbesse
rung der Abscheideeffizienz gegenüber dem üblichen Verfahren ohne diese elektrostatische
Aufladung.
Bei dem bekannten Verfahren ist die innerhalb des Trägerrohres angeordnete Niederschlags
elektrode örtlich feststehend, während die durch das Gehäuse des Hydrolyse-Brenners gebil
dete Sprühelektrode über die gesamte Länge des sich bildenden Grünkörpers hin- und herbe
wegt wird. Je nach Position der Sprühelektrode ergeben sich dadurch unterschiedliche Feldli
nienverteilungen in Bezug auf den Grünkörper. Der Wert für die über die Zeit integrierte Feld
stärke für einen Punkt der Grünkörperoberfläche in der Mitte des Grünkörpers unterscheidet
sich daher von dem entsprechenden Wert für einen Punkt an den Randbereichen. Dadurch
kommt es zu ungleich mäßigen SiO₂-Abscheideraten über die Länge des Grünkörpers. Die so
hergestellten Grünkörper weisen daher axiale Dichtegradienten auf. Dadurch werden Bereiche
unterschiedlicher Reaktivität im Grünkörper erzeugt, die sich insbesondere bei nachfolgenden
Bearbeitungsschritten bemerkbar machen und nach dem Sintern des Grünkörpers Inhomoge
nitäten im Quarzglaskörper verursachen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mittels dem bei hoher Ef
fizienz der Abscheidung Grünkörper herstellbar sind, die über ihre Länge homogene Quarz
glaskörper ergeben, und eine für die Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
bereitzustellen.
Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe ausgehend von dem eingangs beschriebenen
Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das elektrische Feld mindestens teilweise der
Raumform des sich bildenden Grünkörpers nachgebildet wird, indem mittels einer parallel zur
Längsachse des Trägers verlaufenden Niederschlagselektrode und mindestens einer außer
halb der Oberfläche des Grünkörpers angeordneten Sprühelektrode über dessen Länge ver
teilte Ladungspunkte erzeugt werden.
Die Ladungspunkte außerhalb der Oberfläche des Grünkörpers werden durch mindestens eine
Sprühelektrode erzeugt. Von den Ladungspunkten gehen elektrische Feldlinien aus (oder en
den dort), und zwar in Richtung auf die Oberfläche des Grünkörpers. Im einfachsten Fall sind
sie in einer parallel zur Längsachse des Trägers verlaufenden Reihe angeordnet, wobei dann
auch die Abscheidung der SiO₂-Partikel entlang und parallel zu einer solchen Reihe erfolgt.
Der Einfachheit halber wird nachfolgend von einer solchen Anordnung ausgegangen.
Die Raumform des sich bildenden Grünkörpers wird durch seinen Durchmesser und durch sei
ne Länge bestimmt. Wesentlich ist, daß über die Länge des Grünkörpers verteilte Ladungs
punkte erzeugt werden, wobei die Ladungspunkte zueinander einen äquidistanter Abstand ha
ben können. Wesentlich ist, daß durch die Ladungspunkt-Verteilung entlang mindestens einer
auf der Grünkörperoberfläche verlaufenden Linie ein homogenes elektrisch es und im wesentli
chen zeitlich konstantes Feld erzeugt wird, wobei die Abscheidung der SiO₂-Partikel entlang
einer solchen Linie erfolgt. Aufgrund der zeitlichen Konstanz und der Homogenität des elektri
schen Feldes ist die Abscheiderate von der Position des Abscheidebrenners auf dieser Linie
im wesentlichen unabhängig. Axiale Verschiebungen zwischen Abscheidebrenner und Grün
körperoberfläche entlang dieser Linie führen somit nicht zu einer Veränderung der Abscheide
rate; diese ist daher zeitlich konstant. Axiale Dichteunterschiede im Grünkörper werden so
vermieden.
Die Niederschlagselektrode kann innerhalb oder außerhalb des Trägers angeordnet sein. We
sentlich ist, daß sie parallel zur Längsachse des Trägers verläuft und die Erzeugung von La
dungspunkten ermöglicht, die über die Länge des Grünkörpers verteilt sind. Hierzu erstreckt
sich die Niederschlagselektrode üblicherweise mindestens über die gesamte Länge des
Grünkörpers.
Ein schichtweises Abscheiden der SiO₂-Partikel auf der Grünkörperoberfläche wird, wie üblich,
durch eine axiale Verschiebung des Abscheidebrenners in Bezug zur Grünkörperoberfläche
erreicht.
Die Position der Ladungspunkte kann über der Grünkörperoberfläche mit der Zeit verändert
werden. Beispielsweise entsprechend der axialen Hin- und Herbewegung des oder der Ab
scheidebrenner. In diesem Fall kann die Länge der Ladungspunkt-Anordnung wegen der oh
nehin an den Enden des Grünkörpers üblicherweise vorhandenen Verjüngung ohne nennens
werte Nachteile etwas kleiner sein als die Länge des Grünkörpers.
Es ist aber auch möglich, die Position der Ladungspunkte in Bezug auf die Grünkörperoberflä
che konstant zu halten und lediglich den Abscheidebrenner relativ zur Grünkörperoberfläche
hin und her zu bewegen. In diesem Fall werden die Ladungspunkte in einer feststehenden An
ordnung, beispielsweise mit gleichem Abstand zueinander erzeugt, wobei die Länge der An
ordnung etwas größer sein kann, als die Länge des Grünkörpers, um ein homogenes elektri
sches Feld - in axialer Richtung gesehen - über den gesamten Grünkörper zu gewährleisten.
Das elektrische Feld entlang der Ladungspunkte ist grundsätzlich umso homogener, je kleiner
der Abstand der Ladungspunkte zueinander ist. Bei sehr kleinen Abständen im Bereich von
Millimetern macht sich eine Steigerung der Homogenität des Feldes aber nicht mehr in einer
höheren Homogenität des Grünkörpers bemerkbar, so daß in der Praxis ein gegen Null gehen
der Abstand der Ladungspunkte nicht erforderlich ist. Überdies hängt die erforderliche oder
geeignete Dichte der Ladungspunkte auch von dem Betrag ihrer möglichen axialen Verschie
bung in Bezug auf die Grünkörperoberfläche. Ein geeignete Dichte und Verteilung der La
dungspunkte zueinander ist von einem Fachmann anhand weniger Versuche leicht zu
ermitteln.
Vorteilhafterweise werden die Ladungspunkte über die Länge des Grünkörpers gleichmäßig
verteilt. Die Ladungspunkte haben bei dieser Verfahrensweise, die ein homogenes elektri
sches Feld über die gesamte Länge des Grünkörpers gewährleistet, einen äquidistanten Ab
stand zueinander.
Als besonders effizient hinsichtlich der Abscheidung hat sich eine Verfahrensweise erwiesen,
bei der das Abscheiden der SiO₂-Partikel mittels einer Vielzahl von Abscheidebrennern erfolgt,
die in einer entlang dem Träger verlaufenden Brennerreihe über die Länge des sich bildenden
Grünkörpers gleichmäßig verteilt angeordnet sind, und bei der als Sprühelektrode eine entlang
dem Träger verlaufende, eine Vielzahl von Elektrodenspitzen aufweisende Elektrodenreihe
eingesetzt wird.
Unter einer Elektrodenreihe wird dabei eine auf einem einstellbaren elektrischen Potential lie
gende Anordnung verstanden, bei der gleichmäßig über die Länge des Grünkörpers verteilte
Elektrodenspitzen vorgesehen sind. Die Elektrodenreihe wird somit von Elektrodenspitzen ge
bildet, die - in Richtung der Längsachse des Trägers gesehen - den gleichen Abstand zueinan
der halten und die die oben genannten Ladungspunkte bilden. Insbesondere wegen der Viel
zahl der über die Länge des Grünkörpers gleichmäßig verteilten Abscheidebrenner ist mit die
sem Verfahren eine besonders rasche und effektive Herstellung des Grünkörpers möglich.
Die Elektrodenreihe kann parallel zur Brennerreihe verlaufen und unabhängig von der Bren
nerreihe, in axialer oder radialer Richtung bewegbar sein. Dadurch wird eine große Flexibilität
des Verfahrens erreicht.
In einer bevorzugten Verfahrensvariante sind die Abscheidebrenner jedoch mit den Sprühelek
troden verbunden. Die Sprühelektroden erzeugen gleichmäßig über die Länge des Grünkör
pers verteilte "Sprühpunkte", im Bereich von denen die Abscheidung von SiO₂-Partikeln beson
ders effektiv ist. Dabei werden die Sprühpunkte zusammen mit den Abscheidebrennern relativ
zur Grünkörperoberfläche bewegt. Die mit den Sprühelektroden verbundenen Abscheidebren
ner sind auch radial bewegbar, um mit zunehmenden Durchmesser des Grünkörpers den Ab
stand der Brenner zur Oberfläche des Grünkörpers konstant halten zu können. Die axiale Be
wegung der Ladungspunkte bzw. der Sprühpunkte entsprechend der Brennerbewegung för
dert eine zeitlich konstante Abscheiderate.
Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Ladungspunkte mittels mindestens
zweier, spiegelsymmetrisch zur Brennerreihe angeordneter Elektrodenreihen zu erzeugen.
Aufgrund der symmetrischen Anordnung der Elektrodenreihen beiderseits der Brennerreihe
wird eine besonders effiziente Abscheidung des SiO₂-Partikel erreicht.
Es hat sich gezeigt, daß sich die Abscheideeffizienz steigern läßt, wenn das elektrische Feld
durch Wechselspannung erzeugt und aufrechterhalten wird, wobei die angelegten Spannun
gen vorteilhafterweise im Bereich zwischen 1 kV und 20 kV liegen, also relativ niedrig sind.
Bei einer Verfahrensweise, bei der das elektrische Feld durch Anlegen einer Gleichspannung
erzeugt und aufrechterhalten wird, wird eine hohe Abscheiderate erreicht, wenn die Sprühelek
trode positiv aufgeladen wird.
Besonders bewährt hat sich eine Verfahrensweise, bei der in dem elektrischen Feld nach vor
bestimmten Zeitintervallen elektrische Überschläge erzeugt werden. Durch die Abscheidung
der elektrostatisch aufgeladenen SiO₂-Partikel kann es mit der Zeit zu einer merklichen Aufla
dung des Grünkörpers und damit zur Ausbildung elektrisch abstoßender Kräfte kommen. Um
dies zu vermeiden kann die Spannung nach gewissen Zeitabständen gezielt so weit erhöht
werden, daß Überschläge entstehen, über die dann die Ladungen abfließen können. Die hier
für geeigneten Zeitintervalle hängen von einer Vielzahl von Parametern ab, wie beispielsweise
der Art und der Höhe der angelegten Spannung, dem Durchmesser des Grünkörpers sowie
der Abscheiderate. Sie sind aber mittels weniger Versuche leicht zu ermitteln. Üblicherweise
liegen die Zeitintervalle im Bereich von Minuten.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird die oben angegebene technische Aufgabe ausgehend von
der eingangs genannten Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sprühelektro
de eine Vielzahl von Elektrodenspitzen aufweist, die in mindestens einer, entlang dem Träger
rohr verlaufenden Elektrodenreihe über die Länge des sich bildenden Grünkörpers verteilt an
geordnet sind.
Die Sprühelektrode ist in Form mindestens einer Elektrodenreihe ausgebildet. Unter einer
Elektrodenreihe wird dabei eine auf einem einstellbaren elektrischen Potential liegende Anord
nung verstanden, bei der über die Länge des Grünkörpers verteilte Elektrodenspitzen vorgese
hen sind. Die Elektrodenreihe verläuft entlang dem Trägerrohr. Diese Anordnung und Ausfüh
rung der Sprühelektrode ermöglicht es, die Raumform des sich bildenden Grünkörpers anhand
der Elektrodenspitzen mindestens teilweise nachzuformen. Zu der Raumform des Grünkörpers
gehört seine Länge. Die Elektrodenspitzen sind über die gesamte Länge des sich bildenden
Grünkörpers verteilt. Dabei können die Elektrodenspitzen zueinander einen äquidistanter Ab
stand haben. Sie wirken als Ladungspunkte, von denen elektrische Feldlinien in Richtung auf
die Oberfläche des Grünkörpers ausgehen (oder umgekehrt, dort enden).
Im einfachsten Fall verläuft die Elektrodenreihe parallel zur Längsachse des Trägerrohres. Sie
kann entweder relativ zur Grünkörperoberfläche bewegt werden, beispielsweise entsprechend
der axialen Bewegung des Abscheidebrenners während der SiO₂-Abscheidung. Es ist aber
auch möglich, die Position der Elektrodenreihe in Bezug auf die Grünkörperoberfläche kon
stant zu halten, und lediglich den Abscheidebrenner relativ zur Grünkörperoberfläche zu
bewegen.
Im zuletzt genannten Fall sollte die Länge der Elektrodenreihe nicht kleiner sein als die Länge
des Grünkörpers, um eine homogenes elektrisch es Feld über die gesamte Grünkörperlänge zu
gewährleisten. Im Fall einer axialen Hin- und Herbewegung der Elektrodenreihe kann ihre Län
ge wegen der ohnehin an den Enden des Grünkörpers üblicherweise vorhandenen Verjün
gung auch ohne nennenswerte Nachteile etwas kleiner sein als die Länge des Grünkörpers.
Der Längenunterschied sollte aber nicht größer sein als die Länge der Verjüngung der Grün
körperenden, in Längsachsenrichtung gesehen.
Hinsichtlich der Wirkung einer über die Länge des Grünkörpers symmetrischen Verteilung der
Ladungspunkte wird auf das oben zum erfindungsgemäßen Verfahren Gesagte verwiesen.
Zur Erzeugung einer homogenen Feldstärkeverteilung über die gesamte Grünkörperlänge sind
die Ladungspunkte vorteilhafterweise über die Länge des Grünkörpers gleichmäßig verteilt.
Die Ladungspunkte haben dabei einen äquidistanten Abstand zueinander.
Als besonders effizient hinsichtlich der Abscheidung hat sich eine Ausführungsform der Vor
richtung erwiesen, bei der mehrere Abscheidebrenner in einer entlang dem Trägerrohr verlau
fenden Brennerreihe über die Länge des sich bildenden Grünkörpers gleichmäßig verteilt an
geordnet sind, und bei der die Elektrodenreihe zwischen den Mündungen der Abscheidebren
ner und dem Grünkörper angeordnet ist.
Die Brennerreihe wird über die Grünkörperoberfläche zyklisch hin- und herbewegt. Bei dieser
Ausführungsvariante kann die Brennerreihe unabhängig von der Elektrodenreihe bewegbar
sein.
Als besonders günstig hat es sich erwiesen, die Sprühelektrode durch mindestens zwei, spie
gelsymmetrisch zur Brennerreihe angeordnete Elektrodenreihen auszubilden. Aufgrund der
spiegelsymmetrischen Anordnung der Elektrodenreihen beiderseits der Brennerreihe wird eine
besonders effiziente Abscheidung des SiO₂-Partikel erreicht.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Vorrichtung wird die Sprühelektrode
durch mindestens eine, parallel zur Brennerreihe verlaufende Elektrodenreihe gebildet, die mit
der Brennerreihe verbunden ist. In diesem Fall bewegt sich die Elektrodenreihe und damit die
Reihe der Elektrodenspitzen entsprechend der Bewegung der Abscheidebrenner über die
Grünkörperoberfläche. Dies trägt zu einer gleichmäßigen Feldstärken-Verteilung über die ge
samte Länge des Grünkörpers bei. Selbstverständlich kann in kinematischer Umkehr zusätz
lich oder anstelle der Bewegung von Brennerreihe und Elektrodenreihe auch der Grünkörper
bewegt werden.
Entsprechend den Abscheidebrennern sind die im Bereich ihrer Mündungen angeordneten
Elektrodenspitzen auch radial bewegbar, um mit zunehmenden Durchmesser des Grünkörpers
den Abstand der Abscheidebrenner zur Oberfläche des Grünkörpers konstant halten zu kön
nen. Mehrere Elektrodenspitzen können dabei die Abscheidebrenner beispielsweise ringförmig
umgeben.
Bei dieser Ausführungsform ist sowohl für die Bewegung der Brennerreihe als auch derjenigen
der Elektrodenreihe nur eine Bewegungsvorrichtung und nur eine Regelung erforderlich. Au
ßerdem ist gewährleistet, daß stets im Bereich der Mündung der Abscheidebrenner eine
gleichmäßig hohe Feldstärke herrscht. Die elektrostatische Aufladung der SiO₂-Partikel unmit
telbar nach ihrer Bildung ist daher unabhängig von der Position des Abscheidebrenners etwa
gleich.
Eine in Bezug auf die Grünkörperoberfläche wenigstens teilweise symmetrische Feldstärkever
teilung wird auch dadurch erleichtert, daß die Niederschlagselektrode innerhalb des Trägerroh
res angeordnet ist. Als besonders günstig hat sich dabei eine die Niederschlagselektrode er
wiesen, die innerhalb des Trägerrohres verläuft und die rohrförmig ausgebildet ist. Durch die
Rohrform wird eine große Elektrodenoberfläche bereitgestellt. Es hat sich gezeigt, daß damit
im Vergleich zu der aus dem Stand der Technik bekannten drahtförmigen Niederschlagselek
trode, eine Erhöhung der Abscheideeffizienz erreicht wird. Die Länge der Niederschlagselek
trode entspricht üblicherweise mindestens der Länge des Grünkörpers. Die Anordnung inner
halb des Trägers verhindert ein Abscheiden von SiO₂-Partikeln auf der Niederschlags
elektrode.
Als besonders vorteilhaft im Hinblick auf eine Vermeidung von Verunreinigungen während der
SiO₂-Abscheidung hat es sich erwiesen, den oder die Abscheidebrenner aus Quarzglas auszu
bilden. Bei den nach dem Stand der Technik üblichen Hydrolyse-Brennern aus Metall sind me
tallische Verunreinigungen des Grünkörpers kaum zu vermeiden. Als Werkstoffe für die Nie
derschlags- und Sprühelektroden werden Edelstahl, Graphit oder karbonfaserverstärktem
Kohlenstoff bevorzugt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und anhand einer Patent
zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen im einzelnen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Reihe
von Abscheidebrennern, die jeweils von einer Sprühelektrode umgeben sind,
Fig. 2 einen Schnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung entlang der Linie A-B
in einer Seitenansicht in Richtung des Richtungspfeils C und
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer
beiderseits einer Brennerreihe angeordneten, feststehenden Sprühanode.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist ein Trägerrohr 1 aus Aluminiumoxid auf, eine Viel
zahl von Hydrolyse-Brennern 2, die in einer gemeinsamen Brennerreihe 3 angeordnet sind
und eine Gleichspannungsquelle 4, die mit einer innerhalb des Trägerrohres 1 angeordneten,
rohrförmigen Niederschlagselektrode 5 einerseits und mit einer Sprühelektrode 6 andererseits
verbunden ist.
Die Brennerreihe 3 ist auf einem gemeinsamen Brennerblock 7 montiert, wobei der Abstand
der benachbarter Brenner 2 etwa 15 cm beträgt. Die Brenner 2 bestehen aus Quarzglas. Der
Brennerblock 7 ist geerdet.
An den beiden Längsseiten des Brennerblocks 7 sind jeweils rechenförmig ausgebildete
Sprühelektroden 6 befestigt. Die Elektrodenspitzen 10 der rechenförmigen Sprühelektroden 6
sind jeweils beiderseits des Brennerblocks 7 mittels eines Halteteils 9 mit diesem elektrisch lei
tend verbunden. Dabei überragen die Elektrodenspitzen 10 die Brennermündungen 15 in
Richtung des Grünkörpers 11 um etwa 20 mm. Der äquidistante Abstand der Elektrodenspit
zen 10 zueinander beträgt etwa 7,5 cm. Sie sind über die Länge des Grünkörpers 11 gleich
mäßig verteilt. Die Elektrodenspitzen 10 der beiden Sprühelektroden 6 sind spiegelsymme
trisch zueinander angeordnet, wobei die Spiegelebene parallel zur Blattebene durch die Bren
ner 2 verläuft. Die Länge jeder der Sprühelektroden 6 entspricht - abgesehen von den ver
jüngten Endbereichen des Grünkörpers 11 - in etwa dessen Länge.
Im Ausführungsbeispiel überragt die Niederschlagselektrode 5 den Grünkörper 11 beiderseits
um etwa 30 cm.
Aus Fig. 2 ist die Ausbildung und Anordnung der Elektrodenspitzen 10, sowie die Anordnung
der Niederschlagselektrode 5 innerhalb des Trägerrohres 1 ersichtlich.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand den Darstellungen in Fig. 1 und
Fig. 2 näher erläutert.
Mittels der Brennerreihe 3 wird auf dem um seine Längsachse 12 rotierenden Trägerrohr 1
durch schichtweises Abscheiden von SiO₂-Partikeln der Grünkörper 11 aufgebaut. Hierzu ist
der Brennerblock 7 axial entlang der Längsachse 12 des Trägerrohres 1 um etwa einen Bren
nerabstand und radial in der Richtung senkrecht zur Längsachse 12 verschiebbar, wie dies an
hand der Richtungspfeile 13 bzw. 14 angedeutet ist. Dabei wird der Abstand zwischen der
Brennermündung 15 und der Grünkörperoberfläche konstant gehalten.
Mittels der Gleichspannungsquelle 4 wird zwischen der Niederschlagselektrode 5 und der
Sprühelektrode 6 eine Hochspannung von ca. 50 kV eingestellt, wobei die Sprühelektrode 6
auf dem positiven Potential liegt.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung und Ausbildung der Elektroden 5; 6 wird über die
Länge des Grünkörpers 11 ein elektrisches Feld erzeugt, das an jedem Punkt der Grünkörper
oberfläche - auf einer Linie parallel zur Träger-Längsachse - etwa die gleiche Feldstärke auf
weist. Die axiale Verschiebung des Brennerblocks 7 um einen Brennerabstand hat auf diesen
Feldstärkeverlauf kaum Einfluß. Die Abscheideeffizienz ändert sich daher zeitlich nicht, so daß
ein homogener Grünkörper 11 resultiert, aus dem durch Sintern ein Quarzglaskörper ohne In
homogenitäten hergestellt werden kann.
Mit der Zeit kommt es durch die Abscheidung der elektrostatisch aufgeladenen SiO₂-Partikel
zu einer Aufladung des Grünkörpers 11. Die Hochspannung wird deshalb nach Zeitabständen
von ca. 5 Minuten kurzzeitig auf bis zu 100 kV erhöht. Dabei entstehen Überschläge, über die
dann die Ladungen abfließen können.
In einer alternativen Verfahrensweise wird anstelle der Gleichspannung zwischen den Elektro
den 5; 6 eine Wechselspannung in Höhe von bis zu 20 kV angelegt. Dadurch ergibt sich eine
Steigerung der Abscheideeffizienz. Eine zusätzliche Elektrode ist hierfür nicht erforderlich.
Sofern bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform identische Bezugsziffern wie in den
Fig. 1 und 2 verwendet sind, bezeichnen diese gleiche oder ähnliche Bauteile oder Be
standteile der Vorrichtung, wie sie anhand dieser Bezugsziffern oben bereits näher erläutert
sind.
Gemäß Fig. 3 besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem Trägerrohr 1 aus Alumi
niumoxid, einer Vielzahl von Hydrolyse-Brennern 2, die in einer gemeinsamen Brennerreihe 3
angeordnet sind sowie einer Gleichspannungsquelle 4, die mit einer innerhalb des Trägerroh
res 1 angeordneten, rohrförmigen Niederschlagselektrode 5 einerseits und mit einer
Sprühanode 21 andererseits verbunden ist.
Die Brennerreihe 3 ist auf einem gemeinsamen Brennerblock 7 montiert, wobei der Abstand
der benachbarter Brenner 2 etwa 10 cm beträgt. Die Brenner 2 bestehen aus Quarzglas.
Die Sprühanode 21 ist langgestreckt und gitterförmig ausgebildet und zwischen den Brenner
mündungen 15 und der Oberfläche des Grünkörpers 11 angeordnet. Die Länge der
Sprühanode 21 entspricht etwa der Länge des Grünkörpers 11. Sie ist mit Anodenspitzen 22
versehen, die auf die Oberfläche des Grünkörpers 11 gerichtet sind. Die Anodenspitzen 22
sind mit einem äquidistanten Abstand von ca. 3 cm zueinander angeordnet und über die Län
ge des Grünkörpers 11 gleichmäßig verteilt.
Die Niederschlagselektrode 5 überragt den Grünkörper 11 beiderseits um ca. 30 cm. Die
Sprühanode 21 besteht aus Edelstahl, die Niederschlagselektrode 5 aus Graphit.
Mittels der Brennerreihe 3 wird auf dem um seine Längsachse 12 rotierenden Trägerrohr 1
durch schichtweises Abscheiden von SiO₂-Partikeln ein Grünkörper 11 aufgebaut. Hierzu ist
der Brennerblock 7 axial entlang der Längsachse 12 des Trägerrohres 1 um etwa einen Bren
nerabstand und radial in der Richtung senkrecht zur Längsachse 12 verschiebbar.
Mittels der Gleichspannungsquelle 4 wird zwischen der Niederschlagselektrode 5 und der
Sprühanode 21 eine Hochspannung von ca. 80 kV eingestellt, wobei die Sprühanode 21 auf
dem positiven Potential liegt.
Der Abstand der Sprühanode 21 von der Grünkörperoberfläche sollte möglichst klein sein. Im
Ausführungsbeispiel wird er auf ca. 70 mm eingestellt und konstant gehalten. Hierzu ist die
Sprühanode 21 in radialer Richtung bewegbar, wie dies anhand des Richtungspfeiles 23 ange
deutet ist.
Durch diese Anordnung und Ausbildung der Elektroden 5; 21 wird über die Länge des Grün
körpers 11 ein elektrisch es Feld erzeugt, das auf jedem in einer Linie parallel zur Reihe der
Elektroden 5; 21 angeordneten Punkt der Grünkörperoberfläche in etwa die gleiche Feldstärke
aufweist. Die axiale Verschiebung des Brennerblocks 7 um einen Brennerabstand hat daher
auf die Feldstärke keinen Einfluß. Die Abscheideeffizienz ändert sich während der Abschei
dung nicht, so daß ein homogener Grünkörper 11 resultiert.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Quarzglaskörpern, durch schichtweises Abscheiden von
SiO₂-Partikeln auf der Zylindermantelfläche eines um seine Längsachse rotierenden zy
linderförmigen Trägers unter Bildung eines länglichen porösen Grünkörpers, wobei die
SiO₂-Partikel in mindestens einem Abscheidebrenner erzeugt und in einem elektrischen
Feld, das zwischen der Oberfläche des sich bildenden Grünkörpers und dem Abscheide
brenner aufrechterhalten wird, elektrostatisch aufgeladen und in Richtung auf den Grün
körper beschleunigt werden, und Sintern des Grünkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß
das elektrische Feld mindestens teilweise der Raumform des sich bildenden Grünkörpers
(11) nachgebildet wird, indem mittels einer parallel zur Längsachse des Trägers verlau
fenden Niederschlagselektrode (5) und mindestens einer außerhalb der Oberfläche des
Grünkörpers (11) angeordneten Sprühelektrode (6; 21) über dessen Länge verteilte La
dungspunkte erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, die Ladungspunkte über die Länge des Grünkörpers gleich
mäßig verteilt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abscheiden der
SiO₂-Partikel mittels einer Vielzahl von Abscheidebrennern (2) erfolgt, die in einer ent
lang dem Träger (1) verlaufenden Brennerreihe (3) über die Länge des sich bildenden
Grünkörpers (11) gleichmäßig verteilt angeordnet sind, und daß als Sprühelektrode eine
entlang dem Träger (1) verlaufende, eine Vielzahl von Elektrodenspitzen (10; 22) aufwei
sende Elektrodenreihe (6; 21) eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidebrenner (2) mit
Sprühelektroden (8) verbunden sind, mittels denen das elektrische Feld erzeugt und auf
rechterhalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die La
dungspunkte mittels mindestens zweier, spiegelsymmetrisch zur Brennerreihe (3) ange
ordneter Elektrodenreihen (6; 21) erzeugt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das elektrische Feld durch Wechselspannung erzeugt und aufrechterhalten wird, wobei
die Wechselspannung auf einen Betrag zwischen 1 kV und 20 kV eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das elektrische Feld durch Anlegen einer Gleichspannung erzeugt und aufrechterhalten
wird, wobei die Sprühelektrode (6; 21) positiv aufgeladen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem elektrischen Feld nach vorbestimmten Zeitintervallen elektrische Überschläge er
zeugt werden.
9. Vorrichtung zur Herstellung von Quarzglaskörpern, mit einem um seine Längsachse ro
tierbaren Trägerrohr, mit mindestens einem Abscheidebrenner zur Abscheidung von
SiO₂-Partikeln auf der Mantelfläche des Trägerrohres unter Bildung eines länglichen
Grünkörpers, und mit einer parallel zur Längsachse des Trägerrohres verlaufenden Nie
derschlagselektrode, die mit einer außerhalb des sich bildenden Grünkörpers angeord
neten Sprühelektrode über eine Hochspannungsquelle verbunden ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sprühelektrode (6; 21) eine Vielzahl von Elektrodenspitzen (10; 22)
aufweist, die in mindestens einer, entlang dem Trägerrohr (1) verlaufenden Elektroden
reihe (6; 21) über die Länge des sich bildenden Grünkörpers (11) verteilt angeordnet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, die Ladungspunkte über die
Länge des Grünkörpers gleichmäßig verteilt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Abschei
debrenner (2) in einer entlang dem Trägerrohr verlaufenden Brennerreihe (3) über die
Länge des sich bildenden Grünkörpers (11) gleichmäßig verteilt angeordnet sind, und
daß die Elektrodenreihe (6; 21) zwischen den Mündungen (15) der Abscheidebrenner (2)
und dem Grünkörper (11) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühelektrode durch
mindestens zwei, spiegelsymmetrisch zur Brennerreihe (3) angeordnete Elektrodenrei
hen (6; 21) gebildet wird.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sprühelektrode durch mindestens eine, parallel zur Brennerreihe (3) verlaufende Elektro
denreihe (6; 21) gebildet wird, die mit der Brennerreihe (3) verbunden ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Nie
derschlagselektrode (5) innerhalb des Trägerrohres verläuft und vorzugsweise rohrförmig
ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der min
destens eine Abscheidebrenner (2) aus Quarzglas besteht.
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