Vorrichtung mit einem oder mehreren Beweαunαssensoren. Adapter sowie prozessorlesbares Speichermedium
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die geeignet ist, in einer Hand gehalten zu wer- den, mit einem oder mehreren Bewegungssensoren zum Registrieren von mit der Vorrichtung manuell ausgeführten Bewegungen sowie mit einer Prozessoreinheit zur Ausführung eines Softwareprogramms. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Adapter zum Anstecken an eine Vorrichtung, wobei der Adapter und die Vorrichtung derart ausgebildet sind, daß sie im zusammengesteckten Zustand in einer Hand haltbar sind. Ebenso betrifft die Erfindung ein prozessorlesbares Speichermedium mit einem darauf gespeicherten Softwareprogramm, welches es, nachdem es geladen worden ist, einer Vorrichtung mit einer Prozessoreinheit ermöglicht, das Softwareprogramm unter Auswertung der manuell ausgeführten Bewegungen der Vorrichtung auszuführen.
Aus den Patentdokumenten WO 01/78055 A1 , US 6,545,661, WO 98/14863, US 6,201 ,554 und WO 01/43473 sind tragbare Vorrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, bei denen durch bewegungsregistrierende Sensoren insbesondere Navigationsfunktionen innerhalb eines Menüs, Spielesteuerungen oder Ausschnittsveränderungen auf einem Display durchführbar sind.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Einsatzmöglichkeiten einer tragbaren Vorrichtung mit mindestens einem Bewegungssensor zu erweitern.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art durch die Merk- male des Anspruchs 1 , hinsichtlich des Adapters der eingangs genannten Art durch die Merkmale des Anspruchs 23 und hinsichtlich eines prozessorlesbaren Speichermediums durch die Merkmale des Anspruchs 25 gelöst.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, bestimmte mit der Vorrichtung ausgeführte manu- eile Bewegungen bestimmten unterschiedlichen Tönen zuzuordnen, welche mit der akustischen Wiedergabeeinheit, welche ein oder mehrere Lautsprecher zur Tonwiedergabe beispielsweise in Mono- oder Stereoqualität umfassen kann, wiedergegeben werden. Unterschiedliche Bewegungen können hierbei unterschiedliche Töne erklingen
lassen. Die Töne können auch auf einer Anzeigeeinrichtung der Vorrichtung optisch dargestellt werden, nicht nur notwendigerweise in Notenschrift, sondern beispielsweise - alternativ oder zusätzlich - auch in Form von Symbolen.
Die Zuordnung der mit der Vorrichtung ausgeführten Bewegungen zu verschiedenen Tönen kann vorgegeben sein und/oder ist vom Benutzer selbst vornehmbar. Hierzu ist vorzugsweise ein Menü vorhanden, welches zweckmäßigerweise auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt wird. Auch können die mit der Vorrichtung ausführbaren Bewegungen bzw. entsprechende Symbole auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden. Mit- tels beispielsweise Auswahl über das Tastenfeld oder über eine Spracheingabe ist die gewünschte Zuordnung realisierbar.
Unter dem Begriff „Töne" sind vorliegend Laute aller Art zu verstehen.
Vorzugsweise sind die Töne zumindest teilweise und bevorzugt im wesentlichen durch Rotationsbewegungen bzw. durch Verschwenken der Vorrichtung erzeugbar. Raumgreifende, umstehende Personen störende Bewegungen vom Körper des Benutzers weg werden hierdurch vermieden und die Handlichkeit bzw. Benutzerfreundlichkeit erhöht. Auch sind derartige Bewegungen aus dem Handgelenk relativ einfach durchzufüh- ren. Hierzu sind z.B. ein oder mehrere Gyrosensoren einsetzbar. Es lassen sich auch andere bekannte Drehwinkel- bzw. Beschleunigungssensoren verwenden. Hierbei produzieren die Bewegungssensoren Signale, die ein Maß für ein Verschwenken der Vorrichtung um eine Achse repräsentieren.
Es bietet sich an, mindestens zwei Dreh- bzw. Schwenkbewegungen registrierende Sensoren vorzusehen, welche derart angeordnet sind, daß sie auf Bewegungen um zueinander senkrechte Schwenkachsen reagieren. Mit einer derartigen Anordnung kann ein Verschwenken um die eine Schwenkachse einen bestimmten Ton erzeugen und ein Verschwenken um die andere Schwenkachse einen anderen Ton. Bei Bewegungen, bei denen beide Sensoren ansprechen, können je nach Verschwenkungsnchtung weiterere Töne erzeugt werden. Wird beispielsweise ein tiefer Ton durch Verschwenken nach unten und ein höherer Ton durch Verschenken nach rechts erzeugt, kann ein Verschwenken nach rechts unten einen dazwischen liegenden Ton erzeugen.
Vorzugsweise bestimmt die Schwenkrichtung die Tonhöhe bzw. generell ein oder mehrere Tonparameter. Bei Verschwenken nach rechts kann beispielsweise ein tieferer Ton ertönen als bei Verschenken um dieselbe Achse nach links. Es können gemäß einer Ausführungsform z.B. die Töne einer Tonleiter durch siebenmaliges, jeweils um ca. 45° gegeneinander in beispielsweise Uhrzeigerrichtung versetztes Schwenken erzeugt werden.
Generell ist es bevorzugt, wenn alle Töne von bekannten Tonleitern durch die Bewegungen erzeugbar sind, so daß Melodien spielbar oder nachspielbar sind.
Zur Verhinderung eines in den meisten Fällen unerwünschten „Klangbreis" sind besonders bevorzugt Bewegungen innerhalb eines Toleranzbereiches, beispielsweise beim Ansprechen des oder der Sensoren auf Rotations- bzw. Schwenkbewegungen innerhalb eines Schwenkwinkelbereichs, definierten Tönen zuordenbar. Wird beispielsweise das Gerät nicht exakt um eine Schwenkachse eines Sensors verschwenkt, sondern um 5° gegenüber dieser versetzt, kann derselbe Ton wiedergegeben werden wie bei einer exakten Verschwenkung um die genannte Achse.
Alternativ oder zusätzlich können ein oder mehrere Bewegungssensoren auf lineare Bewegungen, d.h. Translationsbewegungen, reagieren, beispielsweise Bewegungen vom Benutzer weg oder zu ihm hin und/oder nach links und rechts. Sind sowohl auf Schwenken als auch auf Linearbewegungen reagierende Sensoren vorgesehen, läßt sich ein hoher Variantenreichtum an erzeugbaren Tönen realisieren.
Die Töne oder Tonfolgen können gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auf der Anzeigeeinrichtung graphisch wiedergegeben werden.
Die akustische Wiedergabe erfolgt beispielsweise unmittelbar nach bzw. mit jeder dieser Bewegungen, so daß beispielsweise eine Melodie durch Aneinanderreihung ver- schiedener Bewegungen mit dem Gerät sofortig akustisch wiedergegeben werden kann. Ebenfalls kann vorgesehen sein, daß der Ton oder die Tonfolge nach einer vorgegebenen oder vom Benutzer vorgebbaren Zeit wiedergegeben wird. Auch ist die Wiedergabe mittels Bedienerbefehl, z.B. Tastendruck, Spracheingabe oder Ausführen einer charakteristischen, von einem bzw. dem Bewegungssensor erkennbaren und der Prozessoreinheit auswertbaren Bewegung, vorteilhaft.
Besonders bevorzugt weist die erfindungsgemäße Vorrichtung einen elektronischen Speicher auf bzw. kann mit einem solchen bestückt werden (beispielsweise in Form einer bekannten Speicherkarte), so daß der Benutzer in die Lage versetzt werden kann, Töne zu kreieren und diese in dem Speicher abzuspeichern und wieder auf Befehl abzurufen. Bevorzugt sind in dem Speicher mehrere Tonfolgen abspeicherbar und zum Abspielen vorzugsweise gemäß einem auf einer Anzeigeeinrichtung der Vorrichtung dargestellten Menü durch Tastenauswahl, Sprachsteuerung, Bewegungsausführung etc. abrufbar.
Besonders bevorzugt ist die erfindungsgemäße Vorrichtung als Mobilfunkendgerät ausgebildet. Dessen Funktionalitäten lassen sich durch Integration der erfindungsgemäßen Ausgestaltung auf insbesondere die Jugend ansprechende und deren Phantasie und Kreativität fördernde Weise erheblich erweitern.
Mit dem oben genannten elektronischen Speicher sind bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten Mobilfunkendgerät die abgespeicherten Töne beispielsweise bei einem eingehenden Anruf automatisch als sog. Klingelton auslesbar, d.h. als akustische Signalfolge. Somit kann der Benutzer sich seinen individuellen Klingelton erzeugen. Alter- nativ oder zusätzlich können die Töne bzw. Tonfolgen auch als Signale eines in der Vorrichtung integrierten Timers abgerufen oder als Anhang an eine e-mail oder einer SMS verschickt werden, falls die Vorrichtung dementsprechend ausgebildet ist.
Auch kann vorgesehen sein, daß die durch die manuellen Bewegungen erzeugten Töne direkt oder nach Zwischenspeicherung in dem genannten elektronischen Speicher über das Sendemodul des Mobilfunkendgeräts an einen Empfänger übertragbar sind. Das Endgerät des empfangenden Benutzers kann diese Töne vorzugsweise sofort wiedergeben und/oder die Töne werden in einem elektronischen Speicher zum späteren Abrufen gespeichert.
Alternativ oder zusätzlich zu einer Funkübertragung ist auch eine Übertragung der Töne über das Internet an ein Mobilfunkendgerät, einen Computer oder an ein sonstiges elektronisches, geeignet ausgestattetes Endgerät möglich, beispielsweise einem PDA (Personal Digital Assistent).
Vorteilhafterweise lassen sich verschiedene Tonarten am Gerät auswählen. So kann der Benutzer über eine Eingabeschnittstelle (Tastatur, Spracheingabe usw.) vorzugsweise auswählen, ob er eine Melodie in C-Dur oder einer anderen Tonart erzeugen und wiedergeben möchte.
In einer erfindungsgemäßen Weiterbildung kann die Tonlänge des der gerade ausgeführten Bewegung entsprechenden Tones durch die Zeitdauer des Verharrens in der Bewegungsendstellung bestimmt werden. Beim Zurückbewegen, beispielsweise Zurückschwenken, wird die Wiedergabe des Tones beendet. Auch kann vorgesehen sein, daß der Ton durch Tastendruck verlängert oder abgebrochen wird. Hier sind verschiedenste Möglichkeiten realisierbar.
In alternativen oder zusätzlichen Weiterbildungen bestimmt der Grad der Auslenkung und/oder die Geschwindigkeit des Verschwenkens die Tonhöhe oder andere Parameter der Tonwiedergabe.
Besondere Klangeffekte lassen sich erzielen, wenn es während einer ausgeführten Bewegung möglich ist, über eine Eingabeschnittstelle der Vorrichtung die Tonwiedergabe zu verändern, beispielsweise zu verzerren. Hierzu kann beispielsweise ein seitlich an der Vorrichtung angeordneter Taster vorgesehen sein.
Vorteilhafterweise sind den momentan aus einem elektronischen Speicher wiedergegebenen Tönen die durch Ausführen von neuerlichen Bewegungen neu erzeugten Töne überlagerbar, um auf diese Weise neue Klangeffekte zu erzielen und ggf. wieder abzu- speichern. In einer diesbezüglichen Ausführungsform sind beispielsweise Tonfolgen, z.B. verschiedene Rhythmen, in einem elektronischen Speicher vorgespeichert bzw. speicherbar. Auf Abruf können diese von mindestens einem internen und/oder externen Lautsprecher abgespielt werden, um diesen Tönen durch Ausführen von Bewegungen mit dem Gerät neue Töne zu überlagern.
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Schwellwerteinrichtung auf, welche nur oberhalb eines Schwellwerts liegende Beschleunigungen und/oder Auslenkungen der Vorrichtung als Bewegungssignal registriert und verarbeitet. Eine solche Schwellwerteinrichtung verhindert, daß kleinste oder kleinere, unbeabsichtigte Bewegungen mit der Vorrichtung in Signale umgesetzt werden. Diese Schwellwertein-
richtung kann beispielsweise durch entsprechende Ausgestaltung bzw. Einstellung des oder der Bewegungssensoren realisiert sein, wobei die Empfindlichkeit des oder der Bewegungssensoren entsprechend niedrig eingestellt oder ausgeführt ist. Alternativ oder zusätzlich kann eine solche Schwellwerteinrichtung dem mindestens einem Bewegungssensor nachgeschaltet sein, um lediglich Bewegungssignale oberhalb eines Schwellwerts an die Prozessoreiπheit weiterzuleiten. In einer weiteren alternativen oder zusätzlichen Ausgestaltung ist die Schwellwerteinrichtung in der Prozessoreinheit implementiert, welche nur oberhalb des Schwellwerts liegende Bewegungssignale verarbeitet.
Die genannten Softwareprogramme, welche von der Prozessoreinheit zur Auswertung der Signale des mindestens einen Bewegungssensors und zur Zuordnung dieser Signale zu Tönen eingesetzt werden, können fest in der Vorrichtung installiert sein oder werden, insbesondere vorinstalliert, oder auf einem mit der Vorrichtung verbindbaren und austauschbaren Speichermedium lokalisiert sein, beispielsweise einer Speicherkarte, und von der Prozessoreinheit der Vorrichtung ausgeführt werden. Das besagte Softwareprogramm kann entweder auf der Karte gelesen werden oder nach Überspielen in einen entsprechenden Speicher der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Arbeitsspeicher der Prozessoreinheit ablaufen.
In einer weiteren Ausgestaltung ist das besagte Softwareprogramm über Funk auf die Vorrichtung überspielbar. Beispielsweise bietet ein Diensteanbieter (Provider) eine solche Übertragung an, wobei diese umsonst oder entgeltlich durchgeführt werden kann. Derartige Funkübertragungen von beispielsweise Computerspielen auf Mobilfunkendge- rate sind Stand der Technik. In einer weiteren Alternative ist das Softwareprogramm von einem Computer auf die Vorrichtung übertragbar, wobei sich verschiedenste Übertragungsmöglichkeiten anbieten (Infrarotsignale, Kabel usw.).
Unter einer Prozessoreinheit im Sinne dieser Erfindung ist auch die Ansammlung ver- schiedener elektronischer, miteinander verbundener Bausteine zu verstehen, wobei beispielsweise ein Baustein die Auswertung der Signale des mindestens einen Bewegungssensors, ein anderer Baustein die Ausführung des Softwareprogramms und wiederum ein anderer die Zuordnung zu einzelnen Tönen oder Tonfolgen übernimmt. Im Sinne dieser Terminologie und im Sinne dieser Erfindung umfaßt die aus einem oder
mehreren Bauteilen bestehende Prozessoreinheit auch eine Tongeneratoreinheit zur Ansteuerung der akustischen Wiedergabeeinheit.
Die Ausführung des Softwareprogramms ist im Sinne dieser Erfindung bevorzugt im wesentlichen benutzer-individuell unabhängig. Es ist demnach bevorzugt, keinen Vergleich mit abgespeicherten individuellen Bewegungsmustern vorzunehmen. Die spezielle Ausführung des Softwareprogramms ist bevorzugt davon unabhängig, welcher Benutzer das Mobilfunkendgerät gerade bewegt. Dem steht nicht entgegen, daß der Benutzer z.B. selbst festlegen kann, welche Schwenkbewegung um welche Achse wel- chen Ton enstehen läßt.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird das durch Bewegen der erfindungsgemäßen Vorrichtung gesteuerte bzw. in seiner Ausführung beeinflusste Softwareprogramm und/oder der mindestens eine Bewegungssensor durch einen Aktivie- rungsschalter aktiviert und/oder deaktiviert. Ein solcher Schalter kann beispielsweise in der Tastatur der Vorrichtung angeordnet sein, wobei der entsprechende Taster eine Mehrfachbelegung aufweisen kann. Alternativ oder zusätzlich ist ein spezieller Taster oder ein entsprechender Aktivierungs-/Deaktivierungssensor separat an der Vorrichtung ausgebildet, beispielsweise seitlich am Gehäuse zum Zwecke einer leichten Zugäng- lichkeit für einen Finger der Griffhand.
Statt einer Ausführung als Mobilfunkendgerät kann die Vorrichtung zur Erzeugung und/oder zur Wiedergabe von Tönen oder Tonfolgen mittels Bewegen der Vorrichtung auch als Handheld-Organizer, PDA (Personal Digital Assistant), Gameboy®, kleines Notebook, MP3- und/oder CD-Abspielgerät oder dergleichen ausgebildet sein.
Die Erfindung umfaßt ebenfalls einen Adapter, insbesondere ein sog. Add-On-Gerät, zum Koppeln bzw. Aufstecken auf eine Vorrichtung, wobei die Vorrichtung in aller Regel die bekannten Funktionselemente Tastatur, Anzeige, ggf. Funkmodul usw. aufweist. Dieser Adapter beinhaltet dann den mindestens einen Bewegungssensor zur Erzeugung der Signale, welche die Ausführung eines Softwareprogramms beeinflussen. Die Prozessoreinheit kann hierbei Bestandteil des Adapters sein oder in einem Speicher im Hauptgehäuse installiert sein. Das Softwareprogramm kann sich in einem elektronischen Speicher des Adapters oder des Hauptgehäuses oder auf einem Speichermedi-
um befinden, welches in eine Speicheraufnahme am Adapter oder am Hauptgehäuse einsteckbar ist.
Die oben beschriebenen Ausgestaltungen und Funktionalitäten gelten sinngemäß auch für den erfindungsgemäßen Adapter und die mit ihm gekoppelte Vorrichtung.
Neben der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. dem Adapter mit der Vorrichtung ist Gegenstand der Erfindung auch ein entsprechendes prozessorlesbares Speichermedium.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Mobilfunkendgerät mit einer auf der Anzeigeeinrichtung wiedergegebenen und durch Bewegungen erzeugten oder abgerufenen Telefonnummer;
Figur 2 eine Anzeigeeinrichtung eines Mobilfunkendgeräts mit einer durch Bewegungen erzeugten Tonfolge, und
Figur 3 ein Blockschaltbild entsprechend der Erfindung.
In Figur 1 ist ein Mobilfunkendgerät 1 als Beispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Draufsicht dargestellt. In bzw. an einem Gehäuse 20 sind ein Tastenfeld 11 als Eingabeschnittstelle, eine Anzeigeeinrichtung 3 und eine Antenne 5 angeordnet. Die Tasten des Tastenfeldes 11 sind hierbei in bekannter Weise ausgebildet und erlauben insbesondere die Bedienung des Mobilfunkendgeräts 1 zum Kommunizieren über Funk mit anderen, nicht dargestellten Mobilfunkendgeräten. Die Anzeigeeinrichtung 3 dient hierbei vornehmlich der Visualisierung von Telefonnummern und schriftlichen Nachrichten in Form von sogenannten SMS bzw. für Geräte der sogenannten dritten Generation von UMTS-Nachrichten. Die Informationen werden hierbei von der Antenne 5 ausgesendet bzw. empfangen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Einbeziehung der beispielhaften Schaltungsanordnung in Figur 3 genauer beschrieben. Als zentrale Einheit des Mobilfunkendgeräts 1 ist eine Prozessoreinheit 2 vorgesehen. An diese ist ein Funkmodul 4 angeschlossen, welches beispielsweise als GSM-Modul (Global System for Mobile Communications) oder als UMTS-Modul (Universal Mobile Telecommunication System) ausgebildet ist. Auch eine Kombination von mehreren Modulen ist möglich. An das Funkmodul 4 ist einerseits eine akustische Wiedergabeeinheit in Form einer Lautsprechereinheit 6 sowie andererseits ein Mikrofon 7 zur Kommunikation mit anderen Gesprächsteilnehmern vorgesehen, s. auch Figur 1. Gleichfalls ist eine Antenne 5 mit dem Funkmodul 4 ge- koppelt. Die Prozessoreinheit 2 übermittelt weiterhin Signale an eine Anzeigeeinrichtung 3, um Informationen für den Benutzer darzustellen. Die Prozessoreinheit 2 empfängt weiterhin Befehle vom Tastenfeld 11.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 sind zwei Bewegungssensoren 8, 108 mit der Prozessoreinheit 2 verbunden. Diese Bewegungssensoren 8, 108 erfassen Bewegungen wie insbesondere Beschleunigungen und/oder Auslenkungen, z.B. Schwenk-, Rotations- bzw. Wippbewegungen, des gesamten Mobilfunkendgeräts 1 und übermitteln die entsprechenden Bewegungsinformationen - nach Analog-Digital-Wandlung in nicht explizit dargestellten A/D-Wandlern - an die Prozessoreinheit 2. Die beiden Sen- soren 8, 108 sind derart ausgebildet und angeordnet, daß sie auf Schwenkbewegungen um zueinander orthogonale Achsen reagieren. Weiterhin ist ein Softwareprogramm 9a vorgesehen, dessen Ausführung durch die Prozessoreinheit 2 gesteuert wird.
Der Benutzer kann die Ausführung des Softwareprogramms 9a durch Bewegen des Mobilfunkendgeräts 1 beeinflussen. Hierzu schwenkt der Benutzer gemäß der Figur 1 das Mobilfunkendgerät 1 beispielsweise um die Querachse 19 (siehe Doppelpfeil 16) und die Längsachse 18 (siehe Doppelpfeil 17). Beispielsweise spricht der Sensor 8 auf die Schwenkbewegungen um die Achse 18 an, während der Sensor 108 auf die Schwenkbewegungen um die Achse 19 anspricht. Die Sensoren 8, 108 und damit der Verlauf der Achsen 18, 19 können auch derart ausgebildet bzw. angeordnet sein, daß sie an die Griff- und Bewegungsanatomie angepaßt ist, also z.B. berücksichtigt wird, daß die in die Hand genommene Vorrichtung 1 in aller Regel durch Bewegungen im Handgelenk verschwenkt wird.
Die zuvor beschriebenen Schwenkbewegungen mit der Vorrichtung 1 werden von der Prozessoreinheit 2 einzelnen Tönen oder Tonfolgen zugeordnet. Eine in der Prozessoreinheit 2 integrierte und daher nicht explizit dargestellte Tongeneratoreinheit steuert dementsprechend über einen nicht dargestellten D/A-Wandler die Lautsprechereinheit 6 zur Wiedergabe der Töne an. Somit werden Töne oder Melodien durch nacheinander ausgeführte Bewegungen mittels der Lautsprechereinheit 6 akustisch erzeugt bzw. wiedergegeben. Die Tonart, der Tonklang, die Tonlänge u.a. sind hierbei vorzugsweise ebenfalls über Bewegungen und/oder Tastendruck - ggf. unter Auswahl aus einem Menü - wählbar, vorzugsweise auch während der Ausführung der Bewegungen. Auch ist es möglich, aus speziellen Programmen beispielsweise ein Musikinstrumentenklang auszuwählen, wie dies beispielsweise von elektronischen Orgeln bzw. Klavieren bekannt ist.
Die in der Prozessoreinheit 2 integrierte Tongeneratoreinheit kann auch als einzelner Baustein ausgebildet sein. Auch diese Ausführungsform ist von der Terminologie dieser Erfindung unter dem Begriff „Prozessoreinheit" umschlossen.
Bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß Schwenkbewegungen um die Achsen 22 bzw. 24, bei denen beide Sen- soren 8, 108 ansprechen, Töne erzeugen, die sich von denen unterscheiden, welche bei Verschwenken um die Achse 18 oder 19 erzeugt werden. Bevorzugt liegen diese Töne zwischen den jeweiligen Tönen, welche durch Verschwenken um die Achsen 18 und 19 ertönen. EinNerschwenken um Achse 19 erzeugt z.B. einen tieferen Ton als ein Verschwenken um die Achse 24. Ein noch höherer Ton entsteht dann z.B. beim Ver- schwenken um die Achse 18.
Damit kein „Klangbrei" entsteht und für den Benutzer angenehme Töne wiedergegeben werden, ist es vorteilhaft, wenn die Bewegungen nicht allzu exakt wiederholt werden müssen, um den gleichen Ton ertönen zu lassen. Hierzu kann es vorgesehen sein, daß Bewegungen innerhalb eines vorgegebenen oder vom Benutzer vorgebbaren geometrischen Toleranzbereiches den gleichen Ton hervorrufen. Dies kann beispielsweise durch entsprechende Ausgestaltung der Sensoren und/oder durch Berücksichtigung bei der Programmausführung in der Prozessoreinheit 2 realisiert werden.
Es kann des weiteren vorgesehen sein, daß ein Verschwenken um dieselbe Achse einmal in die eine und das andere Mal in die andere Richtung unterschiedliche Töne erzeugt.
Bevorzugt ist die Vorrichtung 1 derart ausgebildet, daß die Töne von bekannten Tonleitern (zumindest von einer bekannten Tonleiter) durch Bewegungsausführung erzeugt werden können.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform sind alternativ oder zusätzlich zu den auf Schwenkbewegungen ansprechenden Sensoren 8, 108 auf Linearbewegungen ansprechende Sensoren vorgesehen.
Es ist ebenfalls möglich, die Töne oder Tonfolgen entweder in Notenschrift oder in anderer Darstellung auf der Anzeigeeinrichtung 3 wiederzugeben. Eine solche Darstellung ist in Figur 2 gezeigt, wobei jeweils unterschiedliche, von den Sensoren 8, 108 erkennbare und von der Prozessoreinheit 2 auswertbare Bewegungen bestimmten Tönen 14a zugeordnet und auf der Anzeigeeinrichtung 3 als Tonfolge 14 optisch wiedergegeben werden.
Der aktuelle, durch die soeben ausgeführte Bewegung optisch und/oder auch akustisch wiedergegebene Ton bzw. eine Aneinanderreihung von Tönen kann vorzugsweise mit Tastendruck oder spezieller Bewegung bestätigt und dann in einem elektronischen Speicher 15 (s. Figur 3) abgespeichert oder verworfen werden. Zur optischen Kontrolle kann hierfür die Anzeigeeinrichtung 3 verwendet werden. Bevorzugt ist in dem Speicher 15 eine Vielzahl von Tonfolgen speicherbar und beispielsweise über die Tastatur 11 wieder abrufbar, vorzugsweise durch Auswahl aus einem auf der Anzeigeeinrichtung 3 dargestellten Menü.
Durch Bewegen der Vorrichtung 1 erzeugte Tonfolgen können nach Abspeicherung in dem Speicher 15 bei Eingang eines späteren Anrufs oder einer SMS - ggf. hiernach differenziert - auch als Klingeltöne verwendet werden, so daß jeder Benutzer frei ist, sich mittels der Erfindung seine persönlichen Klingeltöne zu erstellen. Ausgewählte Tonfolgen sind vorzugsweise auch per SMS oder e-mail verschickbar.
Mittels charakteristischer, von den Bewegungssensoren 8, 108 erkennbaren und der Prozessoreinheit 2 auswertbaren Bewegungen sind vorzugsweise alternativ oder zusätzlich vollständige, zuvor abgespeicherte Tonfolgen aus dem elektronischen Speicher 15 abrufbar und somit anhand von bevorzugt einer Bewegung bzw. einem Bewegungs- ablauf von der Lautsprechereinheit 6 wiedergebbar und ggf. auch auf der Anzeigeeinrichtung 3 darstellbar.
Eine Abspeicherung der Tonfolge ist jedoch nicht in allen Fällen zwingend oder gewünscht. Die Vorrichtung 1 kann auch lediglich wie ein Musikinstrument zum Herstellen von flüchtigen Tönen bedient werden.
In der Figur 3 ist das Softwareprogramm 9a in einem Speicher 12a des Mobilfunkendgeräts 1 installiert dargestellt. In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform ist ein durch Bewegen des Mobilfunkendgeräts 1 steuerbares Softwareprogramm 9b auf einer in das Gerät 1 einsteckbaren bzw. einschiebbaren Karte 12b abgespeichert. Die Ausführung des Programms 9b erfolgt hierbei ebenfalls im Arbeitsspeicher der Prozessoreinheit 2, der Code des Programms 9b selbst jedoch bleibt auf der Karte 12b. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß das Programm 9b zur Abspeicherung von der Karte 12b in einen Speicher des Mobilfunkendgeräts 1 übertragen wird (und dann dem Programm 9a gleichkommt).
In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform, befindet sich der Bewegungssensor 8 in einem Adapter, der mit dem Mobilfunkendgerät 1 in Form eines Add- On-Gerätes verbindbar ist. Dieser Adapter kann auch das Softwareprogramm beinhal- ten, entweder fest installiert oder auf einer Speicherkarte 12b, die in den Adapter einschiebbar ist. Die Bewegungssignale von den Bewegungssensoren 8, 108 in dem Adapter werden dann an die Prozessoreinheit 2 des Mobilfunkendgeräts 1 weitergegeben. In einer weiteren Variante ist auch die Prozessoreinheit 2 in den Adapter integriert.
Vorzugsweise ist das Softwareprogramm 9a bzw. 9b durch besondere Aktivierung mittels eines Aktivierungsschalters bzw. eines Aktivierungssensors aufrufbar bzw. beendbar. Gemäß der Figur 3 ist hierzu eine mehrfach belegte Taste 10 des Tastenfelds 11 vorgesehen (nur in Figur 3 dargestellt). Alternativ kann ein spezieller Schalter bzw. ein spezieller Sensor hierfür verwendet werden (nicht dargestellt).
Die Karte 12b ist beispielsweise eine Pre-Paid-Karte (vorbezahlte Karte), wobei ein oder mehrere durch Bewegen des Mobilfunkendgeräts 1 steuerbare Softwareprogramme auf dieser Karte 12b enthalten sind. Alternativ oder zusätzlich sind Programme, insbesondere Tonerzeugungsprogramme, von einem Provider oder sonstigem Anbieter auf das Mobilfunkendgerät 1 durch Funk übertragbar. Gleichfalls ist es möglich, Programme über einen Computer auf das Mobilfunkendgerät 1 und/oder eine Karte 12b zu übertragen. Der entsprechende Computer kann ein solches Programm beispielsweise von einer Compact Disc (CD), einer Digital Versatile Disc (DVD) oder aus dem Internet erhalten.