ABSAUGEINRICHTUNG UND -VERFAHREN ZUR STAUB ENTSORGUNG BEI FRÄSMASCHINEN
Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Fräsmaschine zum Bearbeiten von Bodenoberflächen, insbesondere Fahrbahnen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie ein Verfahren zum Entsorgen von während der Fräsbearbeitung entstehenden Stäuben und Dämpfen an einer Fräsmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
Derartige Fräsmaschinen werden auch als Straßenfräsen bezeichnet.
Eine Frontladerfräse ist beispielsweise aus der DE-A 39 03 482 oder der DE-A 38 31 161 bekannt. Die bekannten Fräsmaschinen weisen ein selbstfahrendes Fahrgestell mit einem Vorderradpaar und einem Hinterradpaar auf. Das Fahrgestell trägt einen Maschinenrahmen, in dem eine Fräswalze quer zur Fahrtrichtung gelagert ist. Um einen möglichst vollständigen Abtransport des abgefrästen Materials zu erreichen, ist die Fräswalze in der Regel von einem Gehäuse umgeben, bei dem die in Fahrtrichtung weisende Wand als Abdeckschild mit einer Durchtrittsöffnung für das abgefräste Material ausgebildet ist. Die in Fahrtrichtung rückwärtige Wand ist als Abstreifer ausgeführt und wird gegen die abgefräste Oberfläche angedrückt, um den Walzenkasten nach hinten abzudichten, um das Fräsgut restlos dem Abtransport zuzuführen. Das von der Fräswalze abgearbeitete Material wird von der Fräswalze auf ein erstes Transportband abgeworfen, das das abgearbeitete Material am vorderen Ende der
Fräsmaschine auf ein Abwurfband überträgt, das zum Transport auf eine Ladefläche eines Lastkraftwagens in der Neigung und seitlich verschwenkbar ist.
Eine andere Ausführungsform dieser Straßenfräsen, die sogenannte Heckladerfräse, ist beispielsweise aus DE -A 34 05 473 bekannt. Hier befindet sich die Durchtrittsöffnung für das abgefräste Material in der entgegen der Fahrtrichtung weisenden, e- benfalls als Abstreifer ausgebildeten Wand des Walzengehäuses. Das von der Fräswalze abgefräste Material wird dabei direkt auf das als Abwurfband dienende Transportband übertragen, das am hinteren Ende der Fräsmaschine angeordnet ist, um es auf einen Lastkraftwagen zu befördern. Wie das Abwurfband der Frontladerfräse kann auch das Abwurfband der Heckladerfräse in der Neigung und seitlich verschwenkbar sein.
Die Fräswalze solcher Straßenfräsen ist mit Meißelwerkzeugen bestückt, die eine Förderwendel bilden, die das abgefräste Material zur Durchtrittsöffnung des Abdeckschildes transportiert.
Durch Abfräsen der Bodenoberfläche und durch das Transportieren des abgearbeiteten Materials entstehen Stäube und Dämpfe, die einerseits die Funktionsfähigkeit der Transporteinrichtungen beeinträchtigen können und andererseits die Arbeitsbedingungen für den Maschinenführer auf dem Fahrstand und für das weitere Bedienungspersonal um die Fräsmaschine herum verschlechtern und unter Umständen auch die Sicht für den möglicherweise vorbeifließenden Straßenverkehr behindern.
Es ist aus der EP 0 971 075 bereits bekannt, die Transportbänder einer Fräsmaschine mit einer Haube zu versehen, den entstehenden Staub an der Fräswalze und unter der Haube der Transportbänder entgegen der Transportrichtung abzusaugen und über ein Gebläse und eine Filtereinrichtung am hinteren Ende der Fräsmaschine zu entsorgen. Nachteilig ist dabei, dass ein Absaugen an den Transportbänder entgegen der Transportrichtung erfolgt. Dadurch dass die staubhaltige Luft in Fahrtrichtung nach hinten und entgegen der eigentlichen Materialtransportrichtung abgesaugt wird, ist ein erheblicher Mehraufwand für die Umrüstung der Maschine und eine deutlich höhere Luftförderleistung des Gebläses erforderlich. Die Verwendung eines Radiallüfters am hinteren Ende der Fräsmaschine hat den Nachteil, dass kein
ausreichend hoher Luftstrom an den in Fahrtrichtung vorderen Transportbändern erzielbar ist. Schließlich werden die an dem Gebläse und an dem Zyklonfilter ausgeschiedenen Partikel wieder auf die Bodenoberfläche abgeworfen, wodurch die soeben abgefräste Bodenoberfläche wieder verunreinigt wird. Der am hinteren Ende der Maschine vorgesehene Zyklonfilter kann nur die gröberen Partikel ausscheiden, nicht dagegen die lungengängigen Feinstäube, so dass die Anordnung des Luftauslasses am hinteren Ende der Fräsmaschine zu nah am Fahrstand angeordnet ist. Gleiches gilt für ein maschengitterförmiges Filter, das ebenfalls nicht in der Lage ist, atembare Stäube auszuscheiden. Ein weiterer Nachteil nach dem Stand der Technik besteht darin, dass Stäube und Dämpfe am hinteren Ende der Fräsmaschine in der Nähe des Fahrstandes abgeblasen werden, und dass desweiteren beim Abwurf des abgefrästen Materials an dem vorderen Transportband zwangsläufig erneut Stäube entstehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fräsmaschine der eingangs genannten Art, sowie ein Verfahren zum Entsorgen von Stäuben und Dämpfen zu schaffen, bei der mit geringerem maschinellen Aufwand und mit höherer Effektivität beim Fräsvorgang und beim Transportvorgang entstehende Stäube und Dämpfe abgesaugt werden können und gemeinsam mit dem abgearbeiteten Material entsorgt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 14.
Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass die Absaugeinrichtung an einen der Transporteinrichtung zugeordneten ersten Kanalabschnitt des Kanals stromabwärts der ersten Übergabestelle angeschlossen ist und die beim Fräsen verunreinigte Luft im wesentlichen in Materialtransportrichtung in dem ersten Kanalabschnitt absaugt, wobei die verunreinigte Luft auch an der Fräswalze abgesaugt wird.
Die Erfindung ermöglicht eine einfache Konstruktion, bei der der Aufbau einer Fräsmaschine nicht grundsätzlich geändert werden muss, so dass auch ein Nachrüsten bestehender Fräsmaschinen möglich ist.
Das Absaugen der verunreinigten Luft in dem ersten Kanalabschnitt ermöglicht eine Absaugung in der Nähe der größten Verunreinigungsquelle, an der Stäube und Dämpfe entstehen. An der Fräswalze entstehen Stäube durch das Aufbrechen der Bodenoberfläche und Dämpfe aufgrund der hohen Temperaturen beim Fräsen, z.B. beim Abfräsen von Asphaltmaterialien. Im weiteren Verlauf können auch Stäube im Bereich der Transporteinrichtung durch den Transport des abgefrästen Materials entstehen. Die Anordnung der Absaugeinrichtung in dem ersten Kanalabschnitt der Transporteinrichtung ermöglicht die Aufbringung einer starken Luftströmung im Bereich der Fräswalze und des ersten Kanalabschnittes, wodurch vermieden wird, dass an der Fräswalze oder an dem ersten Kanalabschnitt, Stäube oder Dämpfe austreten können. Stäube und Dämpfe können daher im Arbeitsbereich der Fräswalze und an der Übergabestelle der Fräswalze auf die Transporteinrichtung zuverlässig abgesaugt werden. Ein wesentlicher Vorteil ist dabei die Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf dem Fahrstand und in der Umgebung der Fräsmaschine und die geringe Störanfälligkeit der Transporteinrichtung. Außerdem wird die abgefräste Bodenoberfläche sauber hinterlassen. Ein wesentlicher Vorteil der Entsorgung der Stäube und Dämpfe über den Abwurf der Transporteinrichtung besteht darin, dass an dieser Stelle eine Staubentwicklung nahezu unvermeidlich ist, da das abgefräste Material aus einer Höhe von mehreren Metern auf die Ladefläche eines Transportfahrzeuges abgeworfen wird. Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass die Stäube und Dämpfe genau da entsorgt werden, wo ohnehin die Staubentwicklung unvermeidlich ist. Dort ist aus Arbeitssicherheitsgründen der Aufenthalt auch streng untersagt. Dagegen ist der Arbeitsbereich auf dem Fahrstand und neben der Maschine von Stäuben und Dämpfen und insbesondere von deren atembaren Fraktionen befreit.
Der zweite Kanalabschnitt ist vorzugsweise mit Trennmitteln von dem ersten Kanalabschnitt zum Sperren einer Luftströmung abgetrennt, ohne dass ein Transport des Materials behindert wird.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Absaugeinrichtung einen an den ersten Kanalabschnitt angeschlossenen Absaugkanal und einen in den Absaugkanal integrierten Axiallüfter aufweist. Die verunreinigte Luft wird von dem ersten Kanalabschnitt über den Absaugkanal entsorgt, wobei der in den Absaugkanal integrierte
Axiallüfter für einen hohen Unterdruck und eine hohe Luftströmungsgeschwindigkeit an den Absaugstellen sorgt. Ein weiterer Vorteil des Axiallüfters besteht darin, dass dieser in den Absaugkanal integriert werden kann und daher platzsparend angeordnet ist und gleichzeitig nah an den Absaugstellen angeordnet werden kann. Ein weiterer Vorteil des Axiallüfters ist seine Schmutzunempfindlichkeit und sein Selbstreinigungseffekt. Die hohe Absaugleistung ermöglicht es nicht nur atembare Stäube und Dämpfe abzusaugen, sondern darüber hinaus auch gröbere Staubpartikel.
Die Absaugeinrichtung entsorgt die verunreinigte Luft an der Stelle, an der ohnehin eine Staubentwicklung infolge des Abwurfs des abgefrästen Materials von der Transporteinrichtung erfolgt.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das stromabwärtige Ende des Absaugkanals in einem oberen Abschnitt des durch die Transporteinrichtung gebildeten zweiten Kanalabschnitts des Kanals mündet. Durch die Rückführung der abgesaugten verunreinigten Luft in den zweiten Kanalabschnitt der Transporteinrichtung besteht die Möglichkeit, die verunreinigte Luft fern von dem Fahrerstand der Fräsmaschine gemeinsam mit dem abgefrästen Material zu entsorgen. Durch den Eintritt der verunreinigten Luft in den zweiten Kanalabschnitt wird aufgrund der Injektionswirkung auch der zweite Kanalabschnitt in Materialtransportrichtung abgesaugt.
Das stromabwärtige Ende des Absaugkanals mündet in einen zweiten Kanalabschnitt, der von dem ersten Kanalabschnitt mit Trennmitteln zum Absperren einer Luftströmung abgetrennt ist, ohne dass der Transport des abgefrästen Materials behindert wird. Es wird demzufolge ein unterteilter Kanal gebildet, der sich über die gesamte Länge der Transporteinrichtung erstreckt, wobei die Unterteilungen durch die Trennmittel erfolgt, die einerseits den Transport des abgefrästen Materials nicht behindern und andererseits eine Luftströmung entgegen der Materialtransportrich- tung verhindern. Auf diese Weise sind die Kanalabschnitte untereinander im wesentlichen luftdicht gegeneinander abgedichtet.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Transporteinrichtung mindestens ein Transportband mit einem Fördergurt aufweist, und dass Abdichtmittel für den Kanal aus gegen den Fördergurt oder gegen das Gehäuse des Transportbandes abdichtenden Hauben bestehen. Die Hauben bilden somit gemeinsam mit dem Fördergurt bzw. gemeinsam mit dem Gehäuse des Transportbandes einen geschlossenen Kanal, so dass das abgefräste Material die Transporteinrichtung umfangsmäßig vollständig umschlossen durchläuft. Auf diese Weise können keine Stäube oder Dämpfe nach außen austreten.
Eine zweite Transporteinrichtung kann das abgefräste Material am Ende der ersten Transporteinrichtung an einer zweiten Übergabestelle übernehmen.
Die Übergabestelle zwischen der ersten und zweiten Transporteinrichtung ist mit flexiblen Abdichtmitteln abgedichtet, die an mindestens einer der Transporteinrichtungen befestigt sind. Kleinere Lücken sind dabei unerheblich, da sowohl der erste Kanalabschnitt als auch der untere Teil des zweiten Kanalabschnitts unter Unterdruck stehen, so dass an etwaigen Undichtigkeitsstellen keine verunreinigte Luft austreten kann, sondern allenfalls Luft angesaugt wird.
Der Absaugkanal tritt vorzugsweise unter einem spitzen Winkel und kurz vor dem Abwurfende in den zweiten Kanalabschnitt ein. Der Eintrittswinkel verstärkt die Injektionswirkung, so dass ohne eine zusätzliche Absaugeinrichtung auch der untere Teil des zweiten Kanalabschnitts zuverlässig besaugt wird.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass hinter der Einmündung des Absaugkanals in den zweiten Kanalabschnitt eine Agglomerationseinrichtung angeordnet ist. Mit Hilfe der Agglomerationseinrichtung können die Stäube und Dämpfe agglomeriert bzw. kondensiert werden, so dass sie gemeinsam mit dem abgefrästen Material entsorgt werden können.
Die Agglomerationseinrichtung kann beispielsweise aus einer am Austritt der Transporteinrichtung angeordneten Wassersprüheinrichtung bestehen. Mit Hilfe der Wassersprüheinrichtung können die Stäube gebunden und agglomeriert werden und auch die Dämpfe kondensiert werden.
Alternativ besteht hinsichtlich der Stäube auch die Möglichkeit diese elektrostatisch abzuscheiden.
Zwischen dem ersten und zweiten Kanalabschnitt der Transporteinrichtung ist stromabwärts und unweit des Ansaugstutzens der Absaugeinrichtung mindestens eine flexible Klappe als Trennmittel angeordnet, die den ersten Kanalabschnitt der Transporteinrichtung gegen Lufteintritt entgegen der Materialtransportrichtung verschließt. In Materialtransportrichtung kann das abgefräste Material die Klappe verschwenken, während ein Lufteintritt entgegen der Materialtransporteinrichtung verhindert wird. Der Unterdruck vor der Klappe verstärkt dabei die Abdichtung durch ein Ansaugen der Klappe auf das auf dem Fördergurt befindliche abgefräste Material.
Wird die Transporteinrichtung aus mehreren Transporteinrichtungen gebildet, ist das Trennmittel vorzugsweise an der ersten Transporteinrichtung vorgesehen.
Die Klappe kann mehrfach durch vertikal verlaufende Schlitze unterteilt sein, so dass sich die Klappe an die Kontur des auf dem Transportband transportierten Materials anpassen kann. Vorzugsweise sind mehrere Klappen, geteilt und/oder ungeteilt hintereinander zwischen dem ersten und zweiten Kanalabschnitt vorgesehen.
An den Seiten des mindestens einen Fördergurtes weist die Transporteinrichtung Haubenträger auf, die mit einer elastischen Lippe gegen den Fördergurt abgedichtet sind. Auf diese Weise bildet der Fördergurt mit der elastischen Lippe, dem Haubenträger und den Hauben einen lückenlos geschlossenen Kanalquerschnitt, der das transportierte abgefräste Material dicht umschließt. Alternativ kann der Kanalquerschnitt auch durch mehrere Haubenteile gebildet werden.
Nach dem Verfahren zum Entsorgen der während der Fräsbearbeitung mit Stäuben und Dämpfen verunreinigten Luft an einer Fräsmaschine zum Bearbeiten von Bodenoberflächen, bei der das von einer Fräswalze abgefräste Material über mindestens eine Transporteinrichtung entsorgt wird, sind die in Anspruch 14 angegebenen Schritte vorgesehen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind folgende Schritte vorgesehen:
Bilden eines in Transportrichtung unterteilten Kanals um das abgefräste Material auf der Transporteinrichtung mit einem ersten Kanalabschnitt und einem mit dem ersten Kanalabschnitt verbundenen zweiten Kanalabschnitt, wobei das abgefräste Material ungehindert von dem ersten Kanalabschnitt in den zweiten Kanalabschnitt eintreten kann, dagegen aber eine Luftströmung zwischen dem ersten und dem zweiten Kanalabschnitt und dabei insbesondere gegen die Materialflussrichtung unterbunden ist,
Absaugen der verunreinigten Luft in dem ersten Kanalabschnitt der Transporteinrichtung mit Hilfe eines Gebläses in Transportrichtung des abgefrästen Materials, und
Führen der verunreinigten Luft in einem Absaugkanal im wesentlichen parallel zu der Transportrichtung des abgefrästen Materials,
Einleiten der verunreinigten Luft in den zweiten Kanalabschnitt der Transporteinrichtung vor Abwurf des abgefrästen Materials.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert:
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Frontladerfräse, Fig. 2 die an die Transporteinrichtung angeschlossene Absaugeinrichtung, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Transporteinrichtung im Bereich des ersten Kanalabschnittes, Fig. 4 eine Ansicht auf das stirnseitige Ende des ersten Transportbandes mit angeschlossenem Absaugkanal, Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Heckladerfräse, und
Fig. 6 einen Querschnitt durch die Transporteinrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel einer Haube.
Eine Fräsmaschine 1 zum Bearbeiten von Oberflächen in der Ausführungsform einer Frontladerfräse ist in Fig. 1 gezeigt. Es versteht sich, dass die Erfindung auch auf andersartige Fräsmaschinen anwendbar ist, die mit mindestens einer Transporteinrichtung 14,18 versehen sind.
Die Fräsmaschine 1 dient zum Abfräsen von Bodenoberflächen, insbesondere Fahrbahnen aus Asphalt, Beton o. dgl. Die Fräsmaschine 1 weist ein Fahrgestell mit beispielsweise vier aus Kettenlaufrädern gebildeten Fahrschiffen 4 auf, das den Maschinenrahmen 2 trägt. In dem Maschinenrahmen 2 ist eine Fräswalze 8 gelagert, die sich quer zur Fahrtrichtung erstreckt. Die Einstellung der Frästiefe erfolgt mit Hilfe der Höhenverstellung der Fahrschiffe 4. Die in Fig. 1 dargestellte Fräsmaschine
1 wird auch als Frontladerfräsmaschine bezeichnet, da sie das abgefräste Material in Fahrtrichtung nach vorne auf ein Transportfahrzeug 10 befördert. In Fahrtrichtung vor der Fräswalze 8 ist eine erste aus einem Transportband bestehende Transporteinrichtung 14 mit einem Fördergurt 15 in einem Schacht 9 des Maschinenrahmens
2 angeordnet, der unter einem Neigungswinkel in den Maschinenrahmen 2 verläuft. Die erste Transporteinrichtung 14 befördert das abgefräste Material 3 auf dem Fördergurt 15 zu einer zweiten aus einem Transportband bestehenden Transporteinrichtung 18 mit einem weiteren Fördergurt 19. Die zweite Transporteinrichtung 18 ist über einen verstellbaren Neigungswinkel höhenverstellbar und kann zusätzlich seitlich und beispielsweise + 30° verschwenkt werden, so dass auch neben der Fahrspur der Frontladerfräsmaschine stehende Transportfahrzeuge 10 beladen werden können. Alternativ zu Transportbändern ist beispielsweise auch der Einsatz einer in einem Kanal angeordneten Förderschnecke möglich.
Um einen möglichst vollständigen Transport des abgefrästen Materials zu erreichen, ist die Fräswalze 8 in der Regel von einem Walzenkasten 58 umgeben, bei dem die in Fahrtrichtung weisende Wand als Schild 52 mit einer Durchtrittsöffnung 56 für das abgefräste Material ausgebildet ist.
Die Fräswalze 8 ist mit wendeiförmig angeordneten Meißelwerkzeugen versehen, die so angeordnet sind, dass das abgefräste Material zur Durchtrittsöffnung 56 in dem Schild 52 transportiert wird. An dem in Fahrtrichtung hinteren Ende des Walzenkastens 58 ist eine dicht mit der abgefrästen Bodenoberfläche abschließende Wand 60 des Walzenkastens 58 vorgesehen, die die gefräste Bodenoberfläche abzieht, so dass keine Bruchstücke des abgefrästen Materials auf der abgefrästen Bodenoberfläche verbleiben. Die Wand 60 wird mit ihrer Unterkante hydraulisch gegen die Bodenoberfläche angepresst, um eine möglichst gute Abdichtung zu erzielen.
Am Maschinenrahmen 2 ist ein Bandschuh 50 als Bandschutz- und Stützeinrichtung in einer Führung höhenverstellbar befestigt. Der Bandschuh 50 nimmt das hintere Ende der ersten Transporteinrichtung 14 auf. Die Durchtrittsöffnung 56 des Walzenkastens 58 bildet eine erste Übergabestelle 5, an der das abgefräste Material von der Fräswalze 8 auf die erste Transporteinrichtung 14 übergeben wird.
Der Fahrstand befindet sich bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 oberhalb der Fräswalze 8, kann aber wie bei Fräsmaschinen üblich auch im hinteren oder vorderen Bereich des Maschinenrahmens 2 angeordnet sein.
Fig. 2 zeigt im Detail die erste Transporteinrichtung 14.
Die Transporteinrichtung 14 ist in einem vorzugsweise mittig angeordneten Schacht 9 des Maschinenrahmens 2 befestigt und kann leicht von dem Bandschuh 50 zu Wartungszwecken demontiert werden und durch den Schacht 9 hindurch ausgebaut werden.
Die Transporteinrichtung 14 mit dem Fördergurt 15 weist eine Haube 22 auf, die gemeinsam mit dem oberen Trum 15a des Fördergurtes 15 einen Kanalabschnitt 16a eines Kanals 16 bildet, der sich von dem Walzenkasten 56 bis zum Ende der zweiten Transporteinrichtung 18 erstreckt. Wie im einzelnen im Querschnitt der Fig. 3 entnehmbar ist, ist die Haube 22 der ersten Transporteinrichtung 14 mit Hilfe von Haubenträgern 44 an dem Rahmen der ersten Transporteinrichtung 14 befestigt. Elastische Lippen 46 sind an den Haubenträgern 44 beidseitig des Transportbandes
befestigt und berühren den oberen Trum 15a des Fördergurtes 15 im Randbereich über die gesamte Länge des oberen Trums 15a.
In gleicher Weise ist die zweite Transporteinrichtung 18 mit einer Haube 26 versehen, die ebenfalls über Dichtlippen 46 gegen den oberen Trum des Förderbandes 19 abgedichtet ist und an entsprechenden Haubenträgern 44 montiert ist. Auf diese Weise ist der Kanal 16 staub- und gasdicht gegenüber der Umgebung abgedichtet.
Im oberen Bereich der Haube 22 in der Nähe des Abwurfendes aber noch mit Abstand vor dem Abwurfende, weist die Haube 22 der ersten Transporteinrichtung 14 einen im wesentlichen vertikal nach oben abstehenden Stutzen 23 auf, an den ein Absaugkanal 24 anschließbar ist. Der Maschinenrahmen 2 weist hierzu in seiner Mitte ein im wesentlichen vertikalen Schacht 25 auf, durch den der Absaugkanal 24 nach oben aus dem Maschinenrahmen 2 austreten kann. In einem ersten Abschnitt des Absaugkanals 24 ist ein Axiallüfter 28 in den Absaugkanal 24 integriert. Dies hat den Vorteil, dass der Platzbedarf für ein Gebläse minimiert ist. Der Axiallüfter 28 ermöglicht eine hohe Luftförderleistung und erzeugt demzufolge ein entsprechend hohen Unterdruck in dem ersten Kanalabschnitt 16a und in dem die Fräswalze 8 umgebenden Walzenkasten 56. Die beim Fräsvorgang entstehenden Stäube und Dämpfe werden daher zuverlässig und mit hoher Effizienz über den Absaugkanal 24 abgesaugt. Im Bereich der ersten Übergabestelle 5, d.h. an dem unteren Ende der Haube 22 und an der Durchtrittsöffnung 56 des Walzenkastens 58 bzw. des Bandschuhs 50 können flexible Gummimatten die Übergabestelle 5 umfangsmäßig abdichten. Kleinere Undichtigkeiten des Walzenkastens 56 bzw. zwischen dem Kanal 16 und dem Walzenkasten 56 sind unerheblich, da durch den Unterdruck keine verunreinigte Luft austreten kann, sondern allenfalls Luft aus der Umgebung angesaugt wird. Am oberen Ende der Haube 22 sind, wie am besten aus Fig. 4 ersichtlich, als Trennmittel zwischen dem ersten und dem zweiten Kanalabschnitt 16a, 16b flexible Klappen 36 vorgesehen, die einerseits das abgefräste Material 3 auf dem Fördergurt 15 hindurchlassen und andererseits eine Luftströmung entgegen der Transportrichtung der ersten Transporteinrichtung 14 verhindern. Falls nur ein einziges Transportband vorgesehen ist, befinden sich die Trennmittel in der Mitte der einzigen Transporteinrichtung.
Um den ersten Kanalabschnitt 16a an seinem oberen Ende möglichst gut abzudichten, sind die Klappen 36 mit Schlitzen versehen. Vorzugsweise sind mehrere Klappen 36 hintereinander angeordnet, um eine verbesserte Luftabdichtung zwischen den Kanalabschnitten 16a, 16b zu erreichen.
Der Fördergurt 15 wird, wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist, über Stützrollen 62,64 geführt, wobei der obere Trum 15a eine im wesentlichen U-förmige Rinne bildet, indem die Stützrollen 64 entsprechend geneigt sind. Die untere Stützrolle 62 unterstützt den unteren Trum 15b des Fördergurtes 15. Wie aus den Fign. 3 und 4 ersichtlich ist, befinden sich auf der Oberfläche des Fördergurtes 15 Stege 17, die die Mitnahme des abgefrästen Materials 3 auf dem Fördergurt 15 verbessern.
An dem oberen Ende der Transporteinrichtung 14 wird das abgefräste Material 3 an der zweiten Übergabestelle 7 in einen Aufnahmetrichter 35 der zweiten Transporteinrichtung 18 übergeben, wodurch das abgefräste Material 3 über den Fördergurt 19 bis zum Abwurfende gefördert wird und auf das Transportfahrzeug 10 entsorgt wird.
Die Übergangsstelle an der Übergabestelle 7 ist von aus flexiblen Matten 30 bestehenden Abdichtmitteln umschlossen, so dass die erste Transporteinrichtung 14 und die zweite Transporteinrichtung 18 einen in Materialtransportrichtung durchgängigen umfangsmäßig abgedichteten Kanal 16 bilden.
Der Absaugkanal 24 ist mit seinem anderen Ende an der Haube 26 der zweiten Transporteinrichtung 18 angeschlossen, wobei der Anschlussstutzen 27 vorzugsweise unter einem flachen Winkel in den Kanalabschnitt 16b eintritt, um bei der hohen Strömungsgeschwindigkeit der abgesaugten, verunreinigten Luft eine Injektionswirkung in dem Kanalabschnitt 16b zu erzeugen, wodurch auch der untere Teil des Kanalabschnitts 16b besaugt wird. Um eine Luftströmung zuzulassen, können an geeigneten Stellen im Bereich der zweiten Übergabestelle 7, z.B. an den Abdichtmitteln 30 Lücken zum Ansaugen von Luft freigelassen werden. Am oberen Ende der zweiten Transporteinrichtung 18 wird das abgefräste Material abgeworfen, wobei mit dem abgefrästen Material 6 die abgesaugte staub- und dampfbeladene Luft gemeinsam mit dem abgefrästen Material 3 entsorgt wird. Vorzugsweise ist am Ab-
wurfende der zweiten Transporteinrichtung eine Agglomerationseinrichtung 34 vorgesehen, mit deren Hilfe Stäube verbunden werden können und ggf. vorhandene Dämpfe kondensiert werden können. Die Agglomerationseinrichtung 34 kann aus einer Wassersprüheinrichtung bestehen, wobei beispielsweise mit einem Sprühnebel die Stäube und die Dämpfe abgeschieden werden. Die Agglomerationseinrichtung 34 ist vorzugsweise außerhalb des Kanalabschnitts 16b am Abwurfende der zweiten Transporteinrichtung 18 angeordnet, könnte aber auch innerhalb des zweiten Kanalabschnitts 16b angeordnet sein.
Die Fräsmaschine 1 wäre allerdings auch ohne Agglomerationseinrichtung 34 einsetzbar, da die Stäube und Dämpfe sehr weit entfernt vom Fahrstand entsorgt werden, so dass die Arbeitsbedingungen auf dem Fahrstand und im Arbeitsbereich um die Maschine herum auch ohne Agglomerationseinrichtung 34 erheblich verbessert werden.
Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung an dem Beispiel einer Heckladerfräse 11 mit nur einer einzigen Transporteinrichtung 14. Bei einer Heckladerfräse befindet sich die Durchtrittsöffnung für das abgefräste Material 3 in der entgegen der Fahrtrichtung weisenden, als Abstreifer ausgebildeten Wand 61 des Walzenkastens 58. Das von der Fräswalze 8 abgefräste Material 3 wird dabei direkt an dieser Übergabestelle 5 auf das Transportband der einzigen Transporteinrichtung 14 übertragen, das am hinteren Ende der Heckladerfräse 11 angeordnet ist. Der Fördergurt 15 der Transporteinrichtung 14 befördert das abgefräste Material auf ein Transportfahrzeug 10. Die Transporteinrichtung 14 ist wie die Transporteinrichtung 18 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 sowohl in der Neigung als auch seitlich verschwenkbar.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, ist der Anschlussstutzen 23 direkt an einem oberen Haubenteil 22a der Transporteinrichtung 14 am unteren Ende angeschlossen. Als Trennmittel zwischen den Kanalabschnitten 16a, 16b dienen, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, flexible Klappen 36, die wie grundsätzlich aus Fig. 4 ersichtlich, gegen den oberen Trum 15a des Fördergurtes 15 anliegen. Vorzugsweise sind mehrere Klappen hintereinander angeordnet, die einen ungehinderten Transport des abgefrästen Materials 3 von dem ersten Kanalabschnitt 16a in den zweiten Ka-
nalabschnitt 16b ermöglichen, dagegen eine Luftströmung zwischen den beiden Kanalabschnitten 16a,16b weitestgehend verhindert. Die über den Absaugkanal 24 abgesaugte verunreinigte Luft tritt am oberen Ende der Transporteinrichtung 14 wieder in den Kanal 16 ein, und zwar in den Kanalabschnitt 16b in der Nähe des Abwurfendes der Transporteinrichtung 14.
Fig. 6 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Haube 22, die aus zwei Haubenteilen 22a,22b gebildet ist.
Im Vergleich zu dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 können die Dichtlippen 46 entfallen, wobei dann der Kanalquerschnitt von den sich ergänzenden Haubenteilen 22a und 22b definiert wird.