Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung lichtmikroskopischer, dreidimensionaler Bilder
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung eines dreidimensionalen Objektes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung hier- zu nach dem Oberbegriff des Anspruchs 17
Bekannte Vorrichtungen dieser Art wie etwa Mikroskope, Makroskope, etc. dienen dem Betrachten eines Objektes unter Zuhilfenahme physikalischer Grundgesetze. Begrenzungen in Schärfe und Tiefe, Sichtwinkel und Zeitabhängigkeit müssen trotz guter Technik hingenommen werden.
Um die Schärfentiefe und die physikalisch bedingten Grenzen bei mikroskopischen Abbildungsverfahren zu verbessern, gibt es bereits eine Reihe von Geräten und Verfahren. Solche Geräte können beispielsweise alle Arten von Lichtmikroskopen sein. Hierunter fällt beispielsweise auch ein konfokales Scanmikroskop. Dabei wird eine Probe mit dem Fokus eines Lichtstrahls punktweise in einer Ebene abgetastet, sodass ein Bild, allerdings mit geringer Tiefenschärfe, dieser Ebene erhalten wird. Durch die Aufnahme einer Mehrzahl von verschiedenen Ebenen und durch eine entsprechende Bildverarbeitung kann das Objekt dann dreidimensional dargestellt werden. Ein derartiges konfokales Scanmikroskopieverfahren ist beispielsweise aus der US 6,128,077 bekannt. Die bei der konfokalen Scanmikroskopie eingesetzten optischen Komponenten sind allerdings sehr teuer und fordern neben einem gu-
ten technischen Verständnis des Bedienpersonals auch sehr viel Justagear- beit.
Aus der US 6,055,097 ist weiterhin ein Verfahren zur Lumineszenzmikroskopie bekannt. Dabei werden in eine Probe Farbstoffe eingebracht, die unter ge- eigneten Beleuchtungsbedingungen fluoreszieren, sodass mit der Bestrahlung die Lokalisierung der Farbstoffe in der Probe möglich wird. Zur Erzeugung eines räumlichen Bildes wird eine Anzahl von Bildern in unterschiedlichen Fokusebenen aufgenommen. Jedes dieser Bilder enthält Bildinformationen, die unmittelbar aus der Fokusebene stammen, ebenso wie solche Bildinformatio- nen, die aus Raumabschnitten des Objektes stammen, die außerhalb der Fokusebene liegen. Zur Ermittlung eines scharfen Bildes ist es erforderlich, die nicht aus der Fokusebene stammenden Bildanteile zu eliminieren. Hierzu wird vorgeschlagen, das Mikroskop mit einem optischen System zu versehen, das es ermöglicht, die Probe mit einem speziellen Beleuchtungsfeld, etwa einer stehenden Welle oder einem nicht-periodischen Anregungsfeld zu beleuchten. Diese üblichen mikroskopischen Abbildungen sind infolge der begrenzten Schärfentiefe des Abbildungsverfahrens optisch limitiert und wegen der Art und Weise der Betrachtung, d. h. durch den Aufsichtwinkel, in ihrer Darstellung begrenzt. Mikroskopische Bilder können teilweise unscharf sein. Diese Unscharfe erklärt sich u. a. durch nicht planare Objekte da die Objektoberfläche oft nicht vollständig in der jeweiligen Fokusebene liegt. Bei üblichen Abbildungssystemen ist infolge der durch das Mikroskop oder das Makroskop vorgegebenen Sichtrichtung auf das Objekt zudem kein anderer Blickwinkel auf das Objekt möglich (z.B. tangential zur Objektoberfläche) ohne aufwendi- ge Neupräparation und neuer Justage des Objektes selbst.
Bei all diesen lichtoptischen Verfahren ist die Abbildungsgenauigkeit durch eine Begrenzung der Schärfentiefe eingeschränkt.
Die nicht vorveröffentlichte DE 101 49 357.6 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung einer tiefenscharfen dreidimensionalen Ober- flächenabbildung mikroskopischer Objekte. Dazu wird das Oberflächenprofil des Objektes in einem dreidimensionalen Koordinatensystem (x, y, z) optisch
vermessen. Bei diesem Verfahren werden verschiedene Fokusebenen eines mikroskopischen Objektes durch eine CCD Kamera digital oder analog aufgezeichnet. Damit wird für jede Fokusebene ein Bild erzeugt, sodass ein „Bildstapel" entsteht. Dieser Bildstapel ist aus Bildern zusammengesetzt, die aus den verschiedenen Fokusebenen eines während der Aufzeichnung unbeweglich unter dem Mikroskop liegenden Objektes stammen. Jedes dieser Bilder in dem Bildstapel enthält Bereiche scharfer Bildstrukturen mit hoher Detailschärfe und Bereiche, die bei Aufnahme des Bildes außerhalb der Fokusebene lagen und daher unscharf und ohne hohe Detailschärfe im Bild vorliegen. In die- sem Sinne kann man ein Bild auffassen als eine Menge von Bildteilbereichen hoher Detailschärfe (im Fokus) und niedriger Detailschärfe (außerhalb des Fokus). Durch bildanalytische Verfahren kann aus jedem Bild des Bildstapels die Teilmengen der Bildbereiche extrahiert werden, die in hoher Detailschärfe vorliegt. In einem Ergebnisbild werden nun alle extrahierten Teilmengen jedes Bildes mit hoher Detailschärfe, also im Fokus liegende Bildbereiche, zu einem neuen Gesamtbild zusammengefügt. Damit entsteht ein neues, vollständig detailscharfes Bild.
Da die relativ Lage der Fokusebenen zueinander bekannt sind, aus denen die Teilmenge jedes Bildes mit hoher Detailschärfe stammen, ist also auch der Abstand der Bilder im Bildstapel bekannt. Somit kann ferner ein dreidimensionales Oberflächenprofil des mikroskopierten Objektes erstellt werden.
Um also ein tiefenscharfes Bild und eine dreidimensionale Oberflächenrekonstruktion des aufgenommenen Objektbereiches durchführen zu können, bedarf es einer zuvor erstellten Bilderfolge aus verschiedenen Fokusebenen des Objektes.
Bislang wurde die Änderung der Fokusebene durch eine Verstellung der Mikroskoptischhöhe, also durch das Verstellen des Abstandes zwischen dem Objekt und dem Objektiv, durch mechanisches Verstellen des Auflagetisches erreicht. Durch die hohe Tischmasse und die damit verbundene Trägheit des Gesamtsystems konnten bestimmte Geschwindigkeitsgrenzen für die Bildaufnahme in verschiedenen Fokusebenen nicht unterschritten werden.
Die nicht vorveröffentlichte DE 101 44 709.4 beschreibt hierzu ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Apparatur zur schnellen Erzeugung präziser Bildaufnahmen der einzelnen Bilder des Bildstapels in den verschiedenen Fokusebenen mittels Piezoaktoren in Verbindung mit schrittmotorgesteuerten und/oder servomotorgesteuerten Verfahren. Bei diesem Verfahren wird eine Fokusebenen-Verstellung, durch eine präzise und schnelle Änderung des Ab- standes zwischen Objektiv und Objekt sowie eine Objektpositionsverstellung in der x-y-Ebene durch verschiedene Aktoren wie Piezoobjektive, Piezopräpa- rattische, Kombinationen von Piezoaktoren und Standard Schrittmotorverstel- lungen oder aber jeglichen anderen Tischverstellungen erreicht. Durch den Einsatz von Piezoaktoren wird die Präzision und Feinheit der Verstellung erhöht. Ferner wird die Verstellgeschwindigkeit durch Piezoaktoren beschleunigt. Es wird darüber hinaus beschrieben wie durch geeignetes Einfügen bzw. Anwenden von Deconvolutionstechniken die Bildqualität und die Auswertequalität weiter gesteigert werden kann.
Derart mittels automatisch verstellbarer Objekthalterungen abgerasterte Oberflächen erlauben allerdings keine ganzheitliche, tiefenscharfe Sicht auf das Objekt selbst. Auch ist eine dreidimensionale Darstellung des gesamten Scanbereiches nicht möglich. Weiterhin kann die Darstellung im Raum nicht gedreht und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung lichtmikroskopischer, dreidimensionaler Bilder anzugeben, welches mit geringerem technischen Aufwand arbeitet und zugleich eine verbesserte Bildqualität in der dreidimensionalen Darstellung liefert.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Darstellung eines dreidimensionalen Objektes mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 10 gelöst.
Erfindungsgemäß wird also aus einem realen Objekt ein Bildstapel gewonnen, der aus lichtmikroskopischen Bildern besteht. Mit einem geeigneten Verfah- ren, insbesondere einem Software-Verfahren wird aus dem Bildstapel dann ein Oberflächenreliefbild gewonnen, das dann mit einer Textur so kombiniert
wird, dass ein Bild des Objektes entsteht. Zur Kombination der Textur mit dem Höhenreliefbild ist es besonders vorteilhaft, eine Textur auf das Höhenreliefbild zu projizieren. Dabei kann die Textur wiederum aus den Daten des Bildstapels gewonnen werden.
Mit diesem Verfahren kann also ein virtuelles Bild eines realen Objektes erzeugt werden, das allen Anforderungen, die an ein virtuelles Bild gestellt werden, genügt. Damit kann auch dieses Objektbild mit den bei virtuellen Bildern möglichen Manipulationen bearbeitet werden. Allgemein wird in der virtuellen Realität versucht, durch geeignete Verfahren, die insbesondere in einem Computerprogramm verwirklicht werden, die Realität so gut wie möglich durch virtuelle Objekte, die geeignet berechnet wurden, abzubilden. Durch virtuelle Lampen und Schattenwürfe, durch die Simulation physikalischer Grundgesetze und Eigenschaften wie Brechungsindex - Einstellungen, Nachbildung von Elastizitäten von Objekten, Gravitationseinwirkungen, Verfolgung eines virtuel- len Lichtstrahls im virtuellen Raum unter Einfluss von Materie, dem sog. Raytracing und vielen Eigenschaften mehr, gelingen zunehmend echtere Nachbildungen der Wirklichkeit am Computer.
Normalerweise werden in rein virtuellen Räumen die Szenen und Abläufe vom Designer vollständig neu erzeugt oder aber es wird auf vorhandene Ressour- cen zurückgegriffen. In der vorliegenden Erfindung dagegen wird ein reales Abbildungssystem, insbesondere ein Mikroskop, dazu verwendet, um die zur Erzeugung eines virtuellen Abbildes der Realität notwendigen Daten zu generieren. Diese Daten können dann so bearbeitet werden, dass es möglich ist, automatisch ein virtuelles dreidimensionales Gebilde darzustellen. Eine Be- Sonderheit besteht hierbei darin, dass aus dem realen Objekt ein Höhenrelief ermittelt und dieses Relief mit einer Textur versehen wird, die bevorzugt aus den aus dem Objekt gewonnenen Daten ermittelt wird. Dabei werden mit der Projektion der Textur auf das Höhenreliefbild besonders gute Ergebnisse erzielt.
Ein wesentliche Vorteil der Erfindung ist also darin zu sehen, dass durch
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die übliche Lichtmikroskopie
und Lichtmakroskopie dadurch erweitert wird, dass die durch reale Lichtabbildungssysteme wie Lichtmikroskope oder Lichtmakroskope gewonnenen Rohdaten wie, statische dreidimensionale Oberflächeninformationen oder unscharfe Bildinformationen zu einem neuen Bild kombiniert werden. Somit kön- nen alle oder eine beliebige Kombination oder Teilmenge der real gewonnenen Teilinformationen simultan zur Anzeige bringen kann.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass einzelne oder zeitlich aufeinanderfolgende, tiefenscharf berechnete Multifokusbilder mit ebenfalls gewonnenen zugehörigen dreidimensionalen Oberflächeninformationen miteinander ver- schmolzen werden. Dieser Verschmelzungsprozess wird dadurch realisiert, dass das tiefenscharfe Multifokusbild als Oberflächentextur einer zugehörigen dreidimensionalen Oberfläche aufgefasst wird. Durch Aufprojektion dieser Oberflächentextur auf die dreidimensionale Oberfläche wird der Verschmelzungsprozess erreicht.
Das erfindungsgemäß erhaltene neue dreidimensionale virtuelle Bild trägt also beide Informationen zugleich, die dreidimensionalen Oberflächeninformationen und die vollständig scharfen Bildinformationen. Diese Bilddarstellung kann mit „Virtuell Reality 3D-Licht-Mikroskopie" bezeichnet werden, da die beschriebene Datenverschmelzung in „realen" Mikroskopen nicht durchgeführt werden kann.
Zur Erzeugung des Bildstapels, der aus Einzelbildern besteht, die in unterschiedlichen Fokusebenen des Objektes aufgenommen werden, können die oben bereits näher beschriebenen Verfahrensschritte durchgeführt werden Hierzu kann insbesondere das in der DE 101 49 357.6 beschriebenen Verfah- rens zur Erzeugung einer dreidimensionalen Oberflächenrekonstruktion verwendet werden. Diese liefern zwei Datensätze in Form eines Bildes. Der eine kodiert die Höheninformationen des mikroskopischen Objektes und wird im weiteren Maskenbild genannt.
Der zweite Datensatz stellt ein kontrastreiches, vollkommen tiefenscharfes Mikroskopbild dar und wird im Folgenden Multifokusbild genannt. Dieses Multifokusbild wird unter Zuhilfenahme des Maskenbildes erzeugt indem die Mas-
kenbild - Grauwerte dazu verwendet werden, die Ebene eines schärfsten Pixels zu identifizieren und das korrespondierende Pixel der Ebene im Bildstapel in ein zusammenfassendes Multifokusbild zu kopieren.
Wie weiter oben beschrieben können beispielsweise die Verfahrensschritte wie in der DE 101 44 709.4 beschrieben dazu benutzt werden, durch Piezo- technik an Objektiven und/oder Präparattischen Maskenbilder und Multifokus- bilder in höherer Auflösung in Richtung der Fokusebenen (z-Richtung) und durch ein Scannen des Objektes über größere Bereiche in der jeweiligen Fokusebene ( x, y-Richtung) zu erstellen.
Das Maskenbild trägt somit die Höheninformationen und das Multifokusbild die reinen, tiefenscharfen Bildinformationen. Aus dem Maskenbild wird dann ein dreidimensionales Höhenreliefbild (Pseudobild) erstellt. Dieses entsteht dadurch, dass das Maskenbild als Höhenrelief dargestellt wird. Das Pseudobild trägt keine direkten Bildinformationen außer den Höheninformationen. Mithin stellt das dreidimensionale Pseudobild ein sogenanntes Höhenrelief dar. In einem weiteren Schritt wird das dreidimensionale Pseudobild mit der realen Textur der scharfen Bildteile des Bildstapels versehen. Hierzu werden das Pseudobild und das Maskenbild geeignet ausgerichtet und zwar so, dass die Höheninformationen des Pseudobildes und Bildinformationen des Maskenbil- des, also die Textur pixelgenau übereinanderliegen. Damit wird jedes Pixel des Multifokus - Texturbildes genau auf sein zugehöriges Pixel im dreidimensionalen Pseudobild abgebildet, sodass ein virtuelles Bild des realen Objektes entsteht.
Bislang übliche lichtmikroskopische Verfahren zur Abbildung von Objekten sind durch eine Fülle physikalischer Limitierungen in ihren Darstellungsmöglichkeiten begrenzt. Die Erfindung hebt diese Limitierungen weitestgehend auf und gibt dem Anwender viele neue Möglichkeiten, mikroskopische Objekte zu untersuchen und darzustellen.
Zur Anwendung der Erfindung kann auch eine geeignete Benutzeroberfläche definiert werden, die es dem Anwender erlaubt, die Erfindung auch ohne besondere technische Kenntnisse zu benutzen. Weiterhin ist die Erfindung auch
zur dreidimensionalen Darstellung großer Flächen anwendbar. Durch die Abbildung real gewonnener mikroskopischer oder makroskopischer Bildinformationen in einen „Virtual Reality Raum" wird der üblichen Lichtmikroskopie der Zugang zur gesamten Technologie virtueller Welten eröffnet. Die entstehen- den Bilder vermitteln im Vergleich zur konventionellen Lichtmikroskopie eine wesentlich deutlichere und aussagekräftigere mikroskopische Abbildung und versetzten den Anwender damit in die Lage, jegliche bislang bereits bekannten Abbildungsverfahren und Manipulationsverfahren der virtuellen Realität anzuwenden.
Das virtuelle Abbild besitzt keine Begrenzung in der Schärfe, die sich bei üblichen Objektbildern infolge der begrenzten Schärfentiefe der verwendeten Optik ergibt. Es wird also vollkommen scharf abgebildet. Die virtuelle Abbildung trägt zugleich die vollständige Tiefeninformation. Somit entsteht eine vollständig scharfe, dreidimensional wirkende naturgetreue virtuelle Abbildung eines realen mikroskopischen Objektes.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Abbildung virtuell in einem Computer realisiert werden. Hier stehen nun alle Möglichkeiten der Bilddarstellung und Manipulation zur Verfügung, die bei virtuellen Bildern eingesetzt werden können. Diese reichen von der Überlagerungen real mikro- skopierter Oberflächen und rein virtueller Oberflächen bis hin zur Möglichkeit einer Aufsicht unter beliebigen Winkeln auf eine tiefenscharfe dreidimensionalen Oberfläche. Die Oberflächen können virtuell animiert, beleuchtet oder anderweitig modifiziert werden. Zeitabhängigkeiten wie etwa zeitliche Veränderungen an der Oberfläche des mikroskopischen Objektes können simultan mit tiefenscharfen Bildinformationen und dreidimensionalen Oberflächentopologien abgebildet werden.
Somit werden der Lichtmikroskopie völlig neue Möglichkeiten eröffnet, Begrenzungen der Bildqualität durch physikalische Limitierungen werden kompensiert.
In einer vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung werden die folgenden Komponenten eingesetzt:
1. Mikroskop mit notwendigem Zubehör (Objektive, etc.) oder ein anderes geeignetes Abbildungssystem wie etwa ein Makroskop
2. Computer mit geeignetem Zubehör wie Monitor, etc.
3. Aktoren zur gezielten, schnellen Positionsveränderung eines Ob- jektes in x, y, und z - Richtung wie etwa Piezo, Schrittmotortisch usw.
4. Eine Kamera, insbesondere eine analoge oder digitale CCD Kamera mit notwendigem oder vorteilhaftem Zubehör wie Grabber, Firewire, Hotlink, USB-Port, Bluetooth zur Funkdatenübertragung, Netzwerkkarte zur Bilddatenübertragung via. Netz, etc.
5. Eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung der Hardware des Mikroskops, insbesondere des Präparatetisches, der Kamera, und der Beleuchtung.
6. Eine Analyseeinrichtung zum Erstellen der Multifokusbilder, der Maskenbilder, der Mosaikbilder und der Erstellung der „virtuell Rea- lity 3D Licht Mikroskopbilder". Steuer- und Analyseverfahren sind bevorzugt als Software implementiert.
7. Eine Einrichtung zur Darstellung, Berechnung und Manipulation der erstellten „virtuell Reality 3D Licht Mikroskopbilder" wie z.B. Dre- hung im Raum, Beleuchtungsänderungen etc. Diese wird bevorzugt wiederum als Darstellungssoftware implementiert.
Eine in einem Computer eingesetzte Software steuert also das Mikroskop, den Präparatetisch in x, y, und z-Richtung, eventuelle Piezoaktoren, Beleuchtung, Kamera-Bildaufnahme, sonstige Mikroskophardware. Auch die Prozedur zur Erzeugung der Masken- und Multifokusbilder und die Erstellung eines „Virtuell Reality 3D Mikroskopbildes" kann darüber gesteuert werden.
Durch den Einsatz eines piezogesteuerten Objektives oder eines piezoge- steuerten Objekthalters oder die Kombination eines piezogesteuerten Objekti-
ves mit einem piezogesteuerten Objekthalter kann eine sehr schnelle, reproduzierbare und präzise Positionierung eines Objektes in allen drei Raumrichtungen erfolgen. In Kombination mit den Schärfentiefen verbessernden bildanalytischen Verfahren und den Möglichkeiten zur 3D Rekonstruktion gelingt eine schnelle, 3D Rekonstruktion mikroskopischer Oberflächen. Ferner lassen sich schnell Bildmosaike generieren, die sowohl scharfgerechnet sind als auch ein dimensionales Oberflächenprofil erstellen können. Die Einzelbilder werden von einer geeigneten CCD Kamera aufgenommen. Eine Entfaltung der Einzelbilder mit einem geeigneten Apparateprofil vor der anschließenden Scharf- rechnung und 3D Rekonstruktion erlaubt darüber hinaus die Erzeugung höchstauflösender, apparateprofilkorrigierter Mikroskopbilder hoher Schärfentiefe.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden in zeitlicher Abfolge mehrere Bildstapel aufgenommen. Die oben beschriebene Um- setzung dieser zeitlichen Einzelaufnahmen der Bildstapel zu zeitlich aufeinanderfolgenden Virtuell Reality 3D-Bildem ermöglicht dreidimensionale, völlig scharfe Abbildung von Zeitvorgängen in einer Animation, wie etwa einem Film.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung erhält man durch den Einsatz des sogenannten Morphings, bei dem mehrere Bilder in einer Anima- tion ineinander übergeführt werden. Es handelt sich dabei um eine Interpolation zwischen Bildern, derart, das auf der Basis eines bekannten Startbilds und eines bekannten Endbilds weitere, zuvor nicht bekannte Zwischenbilder berechnet werden. Reiht man das Anfangs-, die Zwischenbilder und das Endbild dann geeignet aneinander und spielt man sodann die bekannten und die in- terpolierten Bilder zeitlich aufeinanderfolgend ab, so entsteht der Eindruck eines kontinuierlichen Übergangs zwischen dem Start und dem Endbild.
Durch Morphing gelingt eine Beschleunigung des beschriebenen Verfahrens dadurch, dass zeitlich wie räumlich nur einige Bilder real aufgenommen werden müssen. Alle anderen Bilder für eine virtuelle Darstellung werden durch Zwischenbild-Interpolation berechnet.
Es ist ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung zur Erzeugung eines
„Virtuell Reality 3D Licht Mikroskopie Bildes", reale Daten aus lichtoptischen Abbildungssystemen wie Lichtmikroskopen oder Lichtmakroskopen zu verwenden. Dabei ist zu beachten, dass die bei Lichtmakroskopen durch die Abbildungsoptik bedingten Verzerrungen zunächst mathematisch entzerrt wer- den. Die virtuelle Realität wird erfindungsgemäß automatisch, teilautomatisch oder manuell aus den zugrundeliegenden realen Daten erzeugt. Die Möglichkeit jeglicher Verknüpfung der gewonnenen Daten der „Virtuell Reality 3D Licht Mikroskopie" mit bereits bekannten Techniken der virtuellen Realität, die rein virtuell, also ohne direkten Einfluss realphysikalischer Daten erzeugte Da- ten, ist ein weiterer Vorteil der Erfindung.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist die Möglichkeit, mit den Daten der „Virtuell Reality 3D-Licht-Mikroskopie" 3D-Messungen wie z.B. Volumenmessungen, Oberflächenmessungen etc. durchführen zu können.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung bietet die Möglichkeit der Aufprojektion von bildanalytisch beeinflussten und/oder veränderten Texturbildern auf die 3D-Oberfläche, wie oben beschrieben. Hierdurch ist eine weitere „erweiterte Wahrnehmung" durch die „Virtuell Reality 3D Licht Mikroskopie" möglich, da die veränderten Texturen ortstreu auf die 3D- Oberfläche projiziert werden. Dadurch wird ermöglicht, bildanalytische Ergebnisse mit dreidimensionalen Oberflächendaten zu verbinden und simultan darzustellen. Das gilt auch für bildanalytisch beeinflusste Zeitserien von Aufnahmen im obigen Sinne.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, das Verfahren für Mosaikbilder anzuwenden, sodass definierte Oberflächen-Teilbereiche eines Objektes ab- gescannt werden. Diese Teilbilder werden tiefenscharf zusammengesetzt und nebst zugehörigen 3D-Objektoberflächendaten zu einem „Virtuell Reality 3D Licht Mikroskopiebild" der eingescannten Objektfläche verrechnet .
Die Erfindung zeichnet sich im Hinblick auf ihre Vorteile besonders dadurch aus, dass eine erhebliche Erweiterung der Wahrnehmung mikroskopischer Fakten am Objekt möglich wird. Dies wird durch simultane Darstellung eines vollständig scharfen Bildes auf einer durch das Mikroskopieren gewonnenen
dreidimensionalen Oberfläche erreicht. Durch die virtuelle 3D-Realität des Mikroskopbildes und dessen Kompatibilität der virtuellen Darstellung auch zu Standardprogrammen und Verfahren gelingt eine Einbindung des gesamten Wissens und aller Möglichkeiten, die bislang für die virtuelle Realität erzeugt wurden.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten Bilder entsprechen mehr den tatsächlichen Verhältnissen in der Probe, als diejenigen, die mit herkömmlichen Mikroskopen gewonnen werden. Denn in dem „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopbild" wird neben vollständiger Schärfe auch die dreidimen- sionale Information des Objektes deutlich hervorgebracht.
Außerdem kann „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopbild" unter verschiedenen Raumwinkeln betrachtet werden, indem man das Bild in beliebige Positionen dreht. Darüber hinaus kann das Objektbild durch Transparenzen und andere Standardverfahren beliebig manipuliert werden, um andere mikroskopische Details zu verstärken oder abzuschwächen.
Die Aussagekraft und eine der menschlichen Wahrnehmung sehr viel näher kommende dreidimensionale Darstellung eines mikroskopischen Objektes ermöglichen völlig neue Analysemethoden. Bildmosaike, die als „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopbild" dargestellt werden, erweitern zusätzlich die Darstell- barkeit.
Die Möglichkeit einer Vollautomatisierung der genannten Abläufe zur Erzeugung eines „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopbildes" oder mehrerer „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopbilder" durch automatische Zeitserien stellen nur geringe Anforderungen an das technische Know How der Anwender.
Kombinationen des „Virtuell Reality 3D-Lichtmikroskopbildes", welches aus real aufgenommenen Basisdaten generiert wurde, mit den Möglichkeiten der Einblendung rein virtueller Objekte wie platonischen Grundkörper oder anderen komplexeren Körpern, ergeben neue didaktische Möglichkeiten der Wissensvermittlung. Die Kombination der Daten des „Virtuell Reality 3D Lichtmik- roskopbilds" mit einer 3D-Cyberspace-Brille erlaubt eine Sicht auf mikroskopi-
sehe Objekte in nie zuvor gesehener Präzision und Ganzheitlichkeit.
Da die Daten des „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopbilds" in einem Computer gespeichert werden können, ist eine Darstellung der Daten auf anderen Systemen, ein Datentransfer über Computernetze wie im Intranet oder Internet, und die Darstellung der „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopbilddaten" über Webbrowser möglich. Außerdem ist eine dreidimensionale Bildanalyse möglich.
Eine virtuelle Mikroskopie, d.h., eine Mikroskopie durch Anwender „ohne" Mikroskop, also nur auf Basis der gewonnenen und/oder gespeicherten „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopbilddaten" ermöglicht eine Trennung zwischen realer Mikroskopie und Auswertung der gewonnenen Daten.
Die Verwendung von üblichen Standardlichtmikroskopen mit einer Standardbeleuchtung ist zur Erzeugung der erfindungsgemäßen 3D Abbildung möglich und damit kostengünstig.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen, bei deren Darstellung zugunsten der Übersichtlichkeit auf eine maßstabsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde.
Es zeigen im Einzelnen:
Fig. 1 : einen schematisierter Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Fig. 2: einen schematisierten Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens anhand eines Beispieles
Fig. 3: einen schematisierten Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines Beispieles
Fig. 4a: Beispiel eines Pseudobildes
Fig. 4b: Beispiel eines strukturierten Pseudobildes
Fig. 5: Kombination einer Textur mit Pseudobild anhand eines
Beispieles
Fig. 6: Schematischer automatisierter Verfahrensablauf
In Figur 1 ist schematisiert der grundsätzliche Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, der in den Figuren 2 und 3 anhand eines schematisierten Beispiels nochmals verdeutlicht wird. Ausgehend von einem Objekt 22 (Fig. 2) wird im Verfahrensschritt 10 ein Bildstapel 24 dadurch erzeugt, dass aus einer Mehrzahl von Fokusebenen des Objektes 22 Einzelbilder 26 manu- eil oder vollautomatisch aufgenommen werden. Der Abstand der Einzelbilder ist geeignet bemessen um ein tiefenscharfes dreidimensionales Bild rekonstruieren zu können und wird bevorzugt äquidistant gehalten. Jedes der Einzelbilder 26 besitzt scharfe und unscharfe Bildbereiche, wobei der Bildabstand und die Gesamtzahl der Einzelbilder 26 bekannt sind. Die Bilder werden nach Aufnahme zunächst unkomprimiert oder mit einem daten verlustfreien Kompressionsverfahren komprimiert im Verfahrensschritt 12 abgespeichert. Die Einzelbilder 26 können Farbbilder oder Grauwertbilder sein. Die Farbbzw. Grauwertauflösung (8Bit, 24Bit etc.) kann dabei beliebig sein.
Bei der Erstellung des Bildstapels kann auch so vorgegangen werden, dass mehrere Bilder in einer Fokusbene (in x, y Richtung) nebeneinander liegen und pixelgenau so wieder zusammengesetzt werden, dass ein sogenanntes Mosaikbild der Fokusebene entsteht. Dabei ist es auch möglich, aus den Mosaikbildern einen Bildstapel 24 zu erzeugen. Nachdem in jeder gewünschten Fokusebene (z-Ebene) ein Einzelbild aufgenommen worden ist, liegt ein Bildstapel 24 mit einer Serie von Einzelbildern 26 zur weiteren Bildbearbeitung vor. Bevorzugt liegen die z-Ebenen zueinander äquidistant.
Zur Erstellung des Bildstapels 24 kann ein Abbildungssystem verwendet werden, wobei insbesondere ein Mikroskop oder ein Makroskop eingesetzt wird. Es kann aber auch ein geeignet befestigtes Kamerasystem mit einem Objektiv verwendet werden. Dabei kann der gesamte Beleuchtungsbereich eines Präparates vom nahen UV bis zum fernen IR ausgenutzt werden, sofern das Ab-
bildungssystem dies ermöglicht.
Das Aufnahmesystem kann generell jede analoge oder digitale CCD Kamera aufweisen, wobei alle Typen von CCD Kameras, insbesondere Zeilenkameras, Farbkameras, Graubild Kameras, IR Kameras, integrierende Kameras, Kameras mit Multikanalplatten, etc zum Einsatz kommen können.
In einem weiteren Verfahrensschritt 14 wird aus den gewonnenen Daten des Bildstapels 24 nun ein Multifokusbild 15 und ein Maskenbild 17 gewonnen, wobei hierbei insbesondere die Verfahren gemäß DE 101 49 357.6 und DE 101 44 709.4 verwendet werden können. Aufgrund der Schärfentiefe des Mik- roskops enthält jedes der Einzelbilder 26 scharfe und unscharfe Bereiche. Nach bestimmten Kriterien werden die jeweils scharfen Bereiche in den Einzelbildern 26 ermittelt und mit ihrer Ebenennummer den entsprechenden Koordinatenpunkten (x, y) zugeordnet. Die Zuordnung von Ebenennummern und Koordinatenpunkten (x, y) wird in einem Speicher abgespeichert und stellt das Maskenbild 17 dar. Bei einer Bildverarbeitung des Maskenbildes 17 können die im Maskenbild abgespeicherten Ebenennummern als Grauwerte betrachtet werden.
In dem Multifokusbild 15 werden alle unscharfen Bildbereiche der Einzelbilder des zuvor aufgenommenen und abgespeicherten Bildstapels 24 entfernt, so- dass ein vollständig scharfes tiefenscharfes Bild entsteht. Das Multifokusbild (15) kann auch aus einem Mosaikbildstapel entstehen, derart, das mehrere Mosaikbilder aus verschiedenen Fokusebenen zu einem Multifokusbild (15) verrechnet werden.
In dem Maskenbild 17 kennzeichnen alle Grauwerte der Pixel die Nummer der Herkunftsebene des schärfsten Pixels. Somit lässt sich Maskenbild auch als dreidimensionales Höhenrelief 28 darstellen. Die Dreidimensionalität ergibt sich aus den x, y Positionen der Maskenbildpixel und dem Betrag des Grauwertes eines Pixels, welcher die Fokusebenenposition des dreidimensionalen Datensatzes kennzeichnet. Das Maskenbild 17 kann auch aus einem Mosaik- bildstapel entstehen, wobei mehrere Mosaikbilder aus verschiedenen Fokusebenen zu dem Maskenbild 17 verrechnet werden.
Nachdem nun das Maskenbild 17 vorliegt kann daraus ein sogenanntes dreidimensionales Pseudobild 28 erstellt werden. Hierzu wird im Verfahrensschritt 16 das Maskenbild 17 als Höhenrelief dargestellt. Dieses Bild trägt außer den Höheninformationen keine direkten Bildinformationen. Das Maskenbild 17 wird hierzu durch eine geeignete Software als ein dimensionales Höhenrelief abgebildet. Die Software kann beispielsweise auf Basis der bekannten Softwarebibliotheken OpenGL oder Direct3D (Microsoft) entwickelt werden. Ferner eignen sich andere gewerblich erhältlichen Softwarepakete zur Darstellung, Erstellung, Animation und Manipulation von 3D Szenen wie Cinema 4D (Firma Maxon), MAYA 3.0, 3D Studio MAX oder Povray.
Um diese Darstellung zu erzeugen werden sogenannte Splines verwendet. Splines sind im Wesentlichen Abfolgen von im dreidimensionalen Räume liegenden Stützpunkten, die durch Linien miteinander verbunden sind. Splines sind aus der Mathematik wohlbekannt in der Technik zur Erzeugung dreidi- mensionaler Objekte. Sie. stellen gewissermaßen Höhenlinien auf einer Landkarte dar. Die Stützpunkte werden von den Grauwerten des Maskenbildes geliefert, derart, das die Koordinaten (X, Y, Z) der Stützpunkte für eine Spline- Interpolation den folgenden Maskenbilddaten entsprechen
Stützpunktkoordinate X entspricht dabei der Maskenbildpixelkoordinate X
Stützpunktkoordinate Y entspricht dabei der Maskenbildpixelkoordinate Y
Stützpunktkoordinate Z entspricht dabei dem Grauwert bei X, Y des Maskenbilds 17.
Der Verlauf der Splinekurven wird durch die sog. Interpolation bestimmt. Dabei errechnet sich der Verlauf der Splinekurven durch eine Interpolation zwi- sehen den Stützpunkten der Splines (Polynom-Fit eines Polynoms n'ter Ordnung durch eine vorgegebene Anzahl von Punkten im Raum wie etwa durch Bezier Polynome oder Bernstein Polynome etc.), sodass die Splinekurven entstehen. Je nach Art der verwendeten Interpolationsfunktion und Anzahl der Stützpunkte lassen sich mehr oder weniger detailgenaue Kurvenanpassungen an die gegebenen Stützpunkte vornehmen. Indem man nicht alle Maskenbild-
punkte als Stützpunkte für Splines auffasst sondern nur eine geeignet gewählte Teilmenge der Maskenbildpunkte, kann die Anzahl der Stützpunkte variiert werden. Dabei kann z.B. nur jedes vierte Pixel des Maskenbildes 17 verwendet werden. Eine anschließende Interpolation zwischen der geringeren Stütz- punktanzahl würde die Objektoberfläche in geringerer Auflösung darstellen. Somit hat man durch Anpassung der Stützpunktanzahl eine Möglichkeit, Oberflächen mit mehr oder weniger hohem Detailierungsgrad darzustellen und so diverse Oberflächenartefakte auszufiltem. Weniger Stützpunkte führen somit zu einem Glättungseffekt der dreidimensionalen Oberfläche.
In der vorliegenden Erfindung bildet das zuvor berechnete Maskenbild die Stützpunktdatenbasis. Die Stützpunkte liegen in einem 3D-Raum und müssen somit durch drei Raumkoordinaten beschrieben werden. Die drei Raumkoordinaten (x, y, z) eines jeden Stützpunktes für Splines wird durch die x, y Pixelpositionen der Maskenbildpixel und den Grauwert eines jeden Maskenpixels (z - Position) gebildet. Da die Grauwerte in einem Maskenbild ohnehin den Höheninformationen des zugrundeliegenden Mikroskopbildes entsprechen, kann man das 3D Pseudobild als Darstellung des Höhenverlaufes des zugrundeliegenden Mikroskopbildes interpretieren.
Gibt man also ein Array von Stützpunkten vor, das alle oder eine geeignete Teilmenge der Maskenbildpunkte und Maskenbildpunktkoordinaten enthält, so kann man ein Spline - Netzwerk wählbarer Dichte über das Stützpunktearray legen. In Fig. 4a ist ein auf diese Weise erhaltenes dreidimensionales Pseudobild 28 dargestellt.
Wie in Fig. 4b dargestellt, kann durch geeignete Triangularisierung und Schat- tierung, wie etwa das sog. Gouraud-Shading, dann eine Feinstruktur über diese Oberfläche gelegt werden. Durch Raytracing Algorithmen können zudem Oberflächenreflexionen und Schattenwürfe bereits zu sehr realistisch wirkenden Oberflächen 28' führen.
Im Weiteren ist es erforderlich, das dreidimensionale Pseudobild 28 mit einer Textur 29 zu verknüpfen. Dabei wird unter Textur 29 ein Grundelement für die
Oberflächengestaltung virtueller Gebilde verstanden, wobei das Ziel erreicht
werden soll, Oberflächen ein natürliches und realistisches Aussehen zu verleihen. Somit wird im Verfahrensschritt 18 aus dem zuvor bereitgestellten Multifokusbild 15 eine Textur 29 erzeugt. Hierzu wird beispielsweise das zuvor berechnete tiefenscharfe Multifokusbild 15 nun als Texturbild verwendet.
Um nun die im Übrigen ermittelten Informationen, die insbesondere im Multifokusbild 15 vorliegen, mit in das dreidimensionale Pseudobild 28 zu verknüpfen, wird im Verfahrensschritt 20, wie in den in Fig. 1-3 gezeigt, das dreidimensionale Pseudobild 28 mit der Textur 29 verknüpft.
Unter der Textur 29 versteht man dabei, wie in der virtuellen Realität üblich, insbesondere ein Bild, welches durch dreidimensionale Projektionsverfahren geeignet auf die Oberfläche eines virtuellen dreidimensionalen Objektes projeziert wird. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, muss das Texturbild hierzu geeignet ausgerichtet auf die Oberfläche virtueller Objekte projiziert werden. Zur geeigneten Ausrichtung ist es erforderlich, die Textur 29 dem dreidimensi- onalen Pseudobild 28 so zuzuordnen, dass die Zugehhörigkeiten der Pixel - Koordinaten (x, y) des Maskenbildes 17 und des Multifokusbildes 15 nicht zerstört werden. Es wird also jedem Maskenpixel mit dem Grauwert an der Stelle ( Xj , yj ) sein korrespondierender Multifokuspixel mit dem Grauwert an genau derselben Stelle ( Xj , yj ) zugeordnet. Sollte das Multifokusbild 15 zuvor bild- analytisch oder durch sonstige Bildmanipulation verändert worden sein, so ist darauf zu achten, das die Zugehörigkeiten der Pixelkoordinaten (x, y) des Maskenbildes und des bildanalytisch oder durch sonstige Bildmanipulation beliebig modifizierten Multifokusbildes nicht verloren geht.
Vorteilhafterweise wird zur Verknüpfung des Pseudobildes 28 mit der Textur 29 die Textur 29 also auf das dreidimensionale Pseudobild 28 geeignet projiziert. Dadurch wird ein Verschmelzen der beiden Ressourcen derart erreicht, dass ein dreidimensionales Objektbild 30 des Objektes 22 entsteht. Dieses Objektbild 30 stellt eine virtuelle Abbildung im Sinne der virtuellen Realität dar.
Wie am Beispiel gemäß der Figur 5 dargestellt, wird die Basis für die erfin- dungsgemäße Texturierung durch das Multifokusbild selbst gebildet, welches zuvor berechnet wurde. Das bereits realistisch wirkende Pseudobild 28 und
das Maskenbild 17 werden geeignet ausgerichtet und zwar so, dass die Höheninformationen des Pseudobildes 28 und die Bildinformationen des Maskenbildes 17, also die Textur, pixelgenau übereinanderliegen. Das Multifokus- Texturbild, also die Textur 29, wird auf das dreidimensionale Pseudobild 28 projiziert, so dass jedes Pixel des Multifokus-Texturbildes 29 genau auf sein zugehöriges Pixel im dreidimensionalen Pseudobild 28 abgebildet wird. Im Ergebnis wird somit durch eine Verschmelzung virtueller und realer Abbildungstechniken ein tiefenscharfes Objektbild 30 des Objektes 22 als virtuelles Bild erzeugt.
Mit dem Ablauf des in den Figuren 1-3 schematisch dargestellten Verfahrens basiert die erfindungsgemäß neuartige Abbildung auf real ermittelten Messwerten eines real existierenden Objektes 20, die so zusammengeführt werden sodass eine virtuell reale dreidimensionale Abbildung der lichtmikroskopischen Daten entsteht. Im Vergleich zu herkömmlichen virtuellen Techniken wird in der vorliegenden Erfindung eine reale Aufnahme eines Objektes 22 durchgeführt. Es werden am realen Objekt 22 Daten zur Bildschärfe, zur Topologie des Objektes und zur genauen Position scharfer Teilbereiche eines Bildes im dreidimensionalen Raum aufgenommen. Diese realen Daten dienen dann als Ausgangsbasis für die Erzeugung einer virtuellen Abbildung in einem dreidimensionalen Raum. Die virtuelle Abbildung die aus dem realen Bildern Daten ermittelt, wie die Bildinformation, Schärfe und Dreidimensionalität und dabei zugleich abbildet, schafft somit einen deutlichen Mehrwert gegenüber der herkömmlichen Lichtmikroskopie.
Erfindungsgemäß wird somit eine neue Art der Lichtmikroskopie vorgeschla- gen, deren Kerneigenschaften die Erfassung realer z.B. lichtmikroskopischer Objektdaten und deren zusammenfassende Darstellung in einem dreidimensionalen virtuellen Raum ist. In diesem Sinne kann das erfindungsgemäße Verfahren als „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopie" bezeichnet werden. In diesem „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskop" können die erzeugten Abbildun- gen der Realität (3D, Schärfe, etc.) darüber hinaus durch alle derzeit bekannten und künftig entwickelten Methoden und Verfahren der virtuellen Abbildungstechniken beeinflusst werden.
Nachdem im vorangehenden Ausführungsbeispiel die manuelle und vollautomatische Erzeugung eines „Virtuell Reality dreidimensionalen Lichtmikroskopiebildes" beschrieben wurde, wird in einem weiteren Ausführungsbeispiel ein Verfahren zur Visualisierung, Manipulation und Analyse der „Virtuell Reality dreidimensionalen Lichtmikroskopiebilder" beschrieben.
Zur Visualisierung der Objektbilddaten 30 aufgrund der Transformation real mikroskopischer Daten in einen virtuellen Raum liegen, die mikroskopischen Daten des Objektbildes 30 nunmehr als dreidimensionale, tiefenscharfe Bilder vor.
Durch virtuelle Lampen kann die Oberfläche des Objektbildes 30 nun beleuchtet werden, um so bestimmte Details der mikroskopischen Daten visuell hervorzuheben. Die virtuellen Lampen können beliebig im virtuellen Raum platziert werden und die Eigenschaften der virtuellen Lampen wie Abstrahlcharakteristik oder Lichtfarbe können flexibel eingestellt werden.
Dieses Verfahren erlaubt die Erstellung wesentlich besserer und dauerhaft konservierter Mikroskopbilder für Lehr- und Dokumentationszwecke.
Die Bilder lassen sich im Raum durch Rotations- und Translationsoperatoren beliebig drehen und skalieren. Diese Operation erlaubt eine Betrachtung der Bilder unter Blickwinkeln, die in einem normalen Mikroskop unmöglich sind.
Durch schrittweises Verstellen der Orientierung eines „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopiebildes" und Abspeichern dieser Einzelbilder können zudem Animationssequenzen erstellt werden, die eine Bewegung des „Virtuell Reality dreidimensionalen Lichtmikroskopiebildes" vortäuschen. Durch Abspeichern dieser Einzelbilder als Filmsequenz (z.B. im Datenformat AVI, MOV, etc.) kön- nen diese Animationssequenzen abgespielt werden.
Die Daten können darüber hinaus auch manipuliert werden. Die Abbildung des dreidimensionalen Pseudobildes liegen als Stützpunkte für eine dreidimensionale Spline Interpolation vor. Durch Gouraud Shading und Raytracing kann man diesen dreidimensionalen Daten schließlich eine dreidimensional wirkende Oberfläche zuordnen.
Eine zentrale Rolle für die Datenmanipulation, die z.B. zu Messzwecken oder zur deutlicheren Hervorhebung bestimmter Details verwendet werden, kann spielen die x, y, z Stützpunkte.
Eine Multiplikation der z-Werte mit einer Zahl würde zum Beispiel eine Streckung oder Stauchung des Höhenreliefs bedeuten. Durch gezielte Manipulation einzelner Stützpunkte kann man bestimmte Teile des 3D Profils des dreidimensionalen Pseudobildes 28 einzeln manipulieren.
Durch bildanalytische Manipulationen des aufprojizierten Multifokus Texturbildes können zudem bildanalytische Ergebnisse wie Markieren einzelner Bild- objekte, Kantenhervorhebungen, Objektklassifikationen, Binärbilder, Bildverbesserungen etc. aufprojiziert werden. Das erfolgt indem man ein bildanalytisch verändertes Ausgangsbild (Multifokus Texturbild) als ein neues „manipuliertes" Multifokus Texturbild verwendet und das neue Bild als Textur auf die dreidimensionale Oberfläche des 3D Pseudobildes projiziert. Auf diese Weise können auch bildanalytisch manipulierte Bilder (neue Texturen) mit dem dreidimensionalen Pseudobild verschmolzen werden.
Es existieren somit sowohl Möglichkeiten der 3D-Datenmanipulation wie z. B. der Manipulation der Stützpunkte für die Splineinterpolation als auch die Möglichkeit der Manipulation des Multifokusbildes durch Bildanalysemethoden.
Eine Verschmelzung dieser beiden Darstellungen kann zu einem Mehrwert in der mikroskopischen Bilddarstellung führen, da die Objektbilder 30 neben der dreidimensionalen Darstellung eine ortstreue Überlagerung der bildanalytisch manipulierten Multifokusbilder tragen.
Wegen der Transformation der Daten des realen Objektes 22 in Daten, die in einem virtuellen Raum vorliegen, können die dreidimensionalen Daten nun hinsichtlich ihres Volumens, der Oberfläche oder der Rauhigkeit etc. vermessen werden.
Eine weitere Verbesserung erlaubt die Kombination der bildanalytisch gewonnenen Messergebnisse an dem Multifokusbild und den dreidimensionalen Da- tenmessungen. Durch logische Verknüpfungen der dreidimensionalen Daten
mit geeigneten anderen dreidimensionalen Objekten, lassen sich zudem eine Vielzahl von Berechnungen an dreidimensionalen Daten durchführen.
Somit wird durch die bloße Art der Darstellung die zweidimensionale Bildanalyse um eine dritte Dimension der Bildanalyse und um eine topologische Di- mension der Datenanalyse erweitert.
Durch Aufnahmen von Zeitserien, d. h. durch Aufnahme von Bildern des Objektes 22 zu verschiedenen aufeinanderfolgenden Zeitpunkten nach dem beschriebenen Verfahren, kommt eine weitere Dimension zur Datenanalyse hinzu, die zeitliche Dimension. Diese ermöglicht dann, die Darstellung eines Zeit- prozesses, etwa der zeitlichen Veränderung im Objekt 22 in Zeitlupe oder im Zeitraffer.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch zur Stereobilderzeugung und Stereobildanimation. Da die Daten des Objektbildes 30 dreidimensional vorliegen, können zwei Ansichten eines virtuellen Mikroskopbildes aus jegli- chem Sichtwinkel errechnet werden. Dies erlaubt eine Visualisierung des „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopbildes" im Sinne eines klassischen Stereobildes.
Eine Visualisierung des „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopbildes" kann neben der Ausgabe auf einen Monitor, Drucker oder Plotter auch durch ein Polarisa- tions- Shutterglasses oder in Anaglyphentechnik oder durch Abbildung über eine 3D-Cyberspacebrille erfolgen.
Durch eine jeweils für das rechte und das linke Auge perspektivisch getrennte Animation einer Serie verschiedener Ansichten auf das „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopbild", kann über eines der oben beschriebenen Visualisie- rungsverfahren auch ein bewegtes Stereobild eines aus realen Mikroskopiedaten erzeugten „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopbildes" generiert werden.
Da die Daten dreidimensional vorliegen kann für das linke und rechte Auge eine perspektivisch korrekte Ansicht auf das „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopbild" berechnet werden. Somit können die „Virtual Reality 3D Lichtmikro- skopbilder" auch auf 3D Ausgabeeinheiten wie 3D Stereo LCD Monitoren oder
aber Cyberspace-Brillen ausgegeben werden.
Bei einem 3D-LCD-Stereomonitor wird über eine Bildanalyse die aktuelle Augenposition des Betrachters vermessen. Aus diesen Daten wird dann der jeweilige Blickwinkel errechnet. Daraus folgen die Daten zur perspektivischen Ansicht auf das „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopbild" für das rechte und linke Betrachterauge. Diese beiden Perspektiven werden berechnet und auf dem 3D-LCD Stereomonitor dargestellt. Für den Betrachter wird damit der Eindruck erzeugt, dass das „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopbild" im Raum vor dem Monitor schwebt. Somit ist es möglich, real erfasste Mikroskopiedaten so abzubilden, dass eine räumlich dreidimensionale Abbildung der Wirklichkeit entsteht. Durch zeitlich und perspektivisch korrekte Bildfolgen lassen sich zudem auch räumlich animierte dreidimensionale Abbildungen realer Mikroskopbilder verwirklichen.
Bei Cyberspacebrillen wird technisch bedingt in jedes Auge getrennt ein Bild in perspektivisch korrekter Ansicht eingeblendet. Das Gehirn des Betrachters erzeugt daraus einen dreidimensionalen Eindruck. Durch zeitlich und perspektivisch korrekte Bildfolgen lassen sich zudem auch hier räumlich animierte dreidimensionale Abbildungen realer Mikroskopbilder verwirklichen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, die aus der „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopie" gewonnen Daten so miteinander zu kombinieren, dass auch zeitlich veränderliche Prozesse in der „Virtuell Reality 3D Lichtmikroskopie" animiert und visualisiert werden können. Neben den drei Raumkoordinaten X, Y, Z kann hierzu weiterhin eine Datenmanipulation vorgenommen werden, die sich auf die Textur 29 - reine, scharfgerechnete Bild- Information des Objektes (Multifokusbild) oder auf zeitliche Veränderungen der Oberfläche und/ oder der Textur (Zeitserie von Bildern) bezieht.
Wie bereits in den bisher beschriebenen Verfahren, können auch zeitliche Veränderungen an mikroskopischen Objekten durch ein wiederholtes Aufnehmen desselben Bildstapels in z-Richtung (in Richtung der optischen Achse des Abbildungssystems) zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst werden. Damit entsteht eine Serie von Bildstapeln, die den Verhältnissen im Objekt 22 zu un-
terschiedlichen Zeitpunkten entspricht. Dabei können sich sowohl die dreidimensionalen mikroskopischen Oberflächenstrukturen als auch die mikroskopischen Bilddaten selbst zeitlich ändern.
Durch eine Zeitserie immer desselben mikroskopischen Bereiches, entsteht somit eine Serie von zeitlich aufeinander folgenden Maskenbildern und zugehörigen Multifokusbildern, derart, dass
Maske [t .] -> Maske [t 2] -> -> Maske [t n] -> Maskeft n+ι]
und zugehörig
Multifokus [t 1] -> Multifokus [t 2] -> -> -> Multifokus [t -] -> Multifokus [t n+1]
Bei zeitlichen Veränderungen der Topologie gilt
Maske [t n] ungleich Maske[t n+ι] { n = 1 ,2,3,4, ...}
und bei bildlichen Veränderungen gilt
Multifokus [t n] ungleich Multifokus [t n+1] { n = 1 ,2,3,4, ...}
Diese Zeitserien können sowohl manuell als auch automatisch generiert werden.
Durch Aufnahme von Zeitabfolgen von Mosaik Multifokusbildern und den zugehörigen Mosaik Maskenbildern ist auch eine zeitliche Kinetik von Oberflächenveränderungen und / oder von Bildveränderungen möglich.
Wie in Fig. 6 gezeigt, kann der Verfahrensablauf zur Erzeugung einer Animation in die bereits aus der DE 101 49 357.6 und DE 101 44 709.4 bekannten Verfahrensabläufe integriert werden, so dass auch ein vollautomatischer Ablauf verwirklicht werden kann. Hierzu wird der aus diesen Dokumenten bereits bekannte Verfahrensablauf um weitere automatisierbare Verfahrensschritte ergänzt. Sofern der Verfahrensablauf der Erstellung eines Virtual Reality Objektbildes 30 gestartet wird, kann im Schritt 32 ein Virtual Reality Objektbild 30
wie oben beschrieben erzeugt werden. Dieses Objektbild 30 kann im Schritt 34 beliebig animiert werden. Bevorzugt wird dann das animierte Bild im Schritt 36 abgespeichert. Auf diese Weise können Mosaikbilder, Maskenbilder und Mosaik - Multifokusbilder zu bestimmten Zeitpunkten erstellt und abgespei- chert werden. Diese Masken- und Multifokusbilder dienen dann als Ausgangsbasis für eine Kombination der jeweils zugehörigen Masken- und Multifokusbilder.
In einem zweiten Schritt können dann die zusammengehörenden Masken und Multifokusbilder zu Einzelbildern in der „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopie" zusammengefügt werden.
Es entsteht somit eine Zeitserie von einzelnen „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopiebildern". Jedes enthält simultan die 3D Informationen des Maskenbildes und die aufprojizierte Textur des Multifokusbildes. Die Einzelbilder können sich bei zeitlichen Änderungen des Objektes 22 aber in der dreidimensionalen topologischen Erscheinung und/oder in Änderungen der Textur 29 unterscheiden.
Eine Aneinanderreihung der einzelnen Bilder ermöglicht eine zeitliche Animation der Aufnahmen mit den Möglichkeiten der „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopie".
Es lassen sich somit simultan dreidimensionale Oberflächeninformationen, zeitliche Veränderungen der Oberflächen, tiefenscharf berechnete Multifokusbilder und zeitliche Veränderungen dieser Multifokusbilder darstellen.
Die benötigten Maskenbilder 17 und Multifokusbilder 15 können dabei auch als durch ein zu bestimmten Zeiten wiederholtes Abrastem einer Oberfläche des Objekts 22 entstandenes Mosaik-Maskenbild und ein Mosaik- Multifokusbild aufgefasst werden.
Durch Drehen dieser „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopie" Bilder können die simultan abgebildeten Merkmale, wie dreidimensionale Oberflächeninformationen, zeitliche Veränderungen der Oberflächen, tiefenscharf berechnete Multi- fokusbilder und zeitliche Veränderungen dieser Multifokusbilder, auch unter
anderen Sichtwinkeln betrachtet werden. Der Datensatz, der eine dreidimensionale Oberfläche beschreibt, wird dazu einer geeigneten, dreidimensionalen Transformation unterworfen.
Zusammenfassend kann also die beschriebene Abbildung der „Virtual Reality 3D Lichtmikroskopie" eine simultane Abbildung von fünf Dimensionen mikroskopischer Daten eines Objektes 22 aufgefasst werden. Dabei sind die fünf Dimensionen:
• X, Y, Z - reine dreidimensionale Oberflächeninformationen des Objektes 22
» Die Textur 29, also reine, scharfgerechnete Bildinformation des Objektes 22
• Die zeitliche Veränderungen der Oberfläche und/ oder der Textur als Zeitserie von Bildern
Bezugszeichenliste
10 Erzeugung eines Bildstapels eines Objektes 12 Speichern der Bilder des Bildstapels
14 Erzeugen eines Multifokusbildes und eines Maskenbildes
15 Multifokusbild
16 Erzeugen eines dreidimensionalen Pseudobildes
17 Maskenbild 18 Bereitstellen einer Textur 0 Verknüpfen der Textur mit dem Pseudobild 2 Objekt 4 Bildstapel 6 Einzelbild einer Fokusebene 8 dreidimensionales Pseudobild 8' dreidimensionales Pseudobild mit Oberflächenstruktur 9 Textur 0 Objektbild 2 Erzeugen eines Virtual Reality Bildes 4 Erstellen einer Animation 6 Speichern des Bildes