DE10149357A1 - Verfahren und Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Oberflächenprofils eines Objektes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Oberflächenprofils eines ObjektesInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Oberflächenprofils eines Objektes (1) zugrunde, wobei mit einer Bildaufnahmevorrichtung (3) eine Serie von n Bildern des Objektes (1) in verschiedenen Ebenen (2) in z-Richtung eines Koordinatensystems (x, y, z) aufgenommen werden. Es werden die Bildinhalte aller n Bilder des erzeugten Bildstapels an jedem Koordinatenpunkt (x, y) in z-Richtung miteinander verglichen, um daraus nach vorbestimmten Kriterien eine Ebene (2) zu bestimmen und deren Ebenen-Nummer (N) diesem Koordinatenpunkt (x, y) zuzuordnen und in einem Maskenbild (5) abzuspeichern. Das Maskenbild (5) enthält alle 3-D-Informationen der Objektoberfläche. Es kann mit 2-D-Bildverarbeitungsprozessen bearbeitet werden. Aus dem Maskenbild (5) ist die 3-D-Information schnell und einfach abrufbar. Das Oberflächenprofil kann rekonstruiert und dreidimensional dargestellt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur optischen
Vermessung eines Oberflächenprofils eines Objektes.
Es sind mehrere Verfahren zur dreidimensionalen Rekonstruktion von
Oberflächen mikroskopischer Strukturen bekannt. Bei der CLSM (Confocal
Laser Scanning Microscopy) wird mit einem Laser punktweise das Objekt in
einer Ebene gerastert und dadurch ein Bild mit sehr geringer Tiefenschärfe
aufgenommen. Durch eine Vielzahl von Aufnahmen in verschiedenen Ebenen
und durch eine entsprechende Bildverarbeitung kann das Objekt
dreidimensional dargestellt werden. Die Daten werden bei der CLSM nur auf
sehr teurem Wege erzeugt und es werden optische Komponenten hoher Güte
vorausgesetzt. Auch bei einer anderen Technik, bei der mittels einer auf die
zu rekonstruierende Oberfläche gelenkten feinen Lichtlinie eine 3D
Rekonstruktion erreicht wird, ist ebenfalls ein erhöhter technischer Aufwand
erforderlich.
Die derzeitigen Verfahren sind teuer und erfordern neben einem guten
technischen Verständnis auch sehr viel Justierarbeit. Ferner sind die
Verfahren nur für kleine Flächen anwendbar.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, das Oberflächenprofil eines Objekts ohne
Berührung und ohne Zerstörung des Objektes schnell und kostengünstig zu
vermessen.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das das Oberflächenprofil des
Objektes in einem dreidimensionalen Koordinatensystem (x, y, z) optisch
vermisst und folgende Schritte enthält:
- - Aufnehmen einer Serie von n Bildern des Objektes in verschiedenen Ebenen in z-Richtung mittels einer Bildaufnahmevorrichtung, wobei jede Ebene eine Vielzahl von Koordinatenpunkten (x, y) enthält,
- - Zuordnen jedes der Bilder zu einer Ebene mit definierter Ebenennummer im Objekt,
- - Beziehen einer jeden Ebene auf einen gemeinsamen Ursprung (x0, y0) im Koordinatensystem (x, y, z) und
- - Erzeugen eines Maskenbildes durch die folgende Prozedur für jeden Koordinatenpunkt (x, y);
- - Vergleichen der Bildinhalte aller n Bilder an diesem Koordinatenpunkt (x, y) miteinander, um daraus nach vorbestimmten Kriterien eine Ebene zu bestimmen und deren Ebenennummer diesem Koordinatenpunkt (x, y) zuzuordnen und im Maskenbild abzuspeichern.
Weiterhin wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung gelöst, die das
Oberflächenprofil des Objektes optisch vermisst und folgende Merkmale
enthält:
- - eine Bildaufnahmevorrichtung zur Aufnahme einer Serie von n Bildern des Objektes in verschiedenen Ebenen in z-Richtung eines Koordinatensystems (x, y, z), wobei jedes der Bilder einer Ebene mit definierter Ebenennummer im Objekt zugeordnet ist und jede Ebene auf einen gemeinsamen Ursprung (x0, y0) bezogen ist und jede Ebene eine Vielzahl von Koordinatenpunkten (x, y) enthält, und
- - einen Rechner, der für jeden Koordinatenpunkt (x, y) die Bildinhalte aller n Bilder an diesem Koordinatenpunkt (x, y) miteinander vergleicht, um daraus nach vorbestimmten Kriterien eine Ebene zu bestimmen und deren Ebenennummer diesem Koordinatenpunkt (x, y) zuzuordnen und als ein Maskenbild abzuspeichern.
Mit Hilfe der Erfindung können ohne großen technischen Aufwand
Oberflächenprofile von Objekten ermittelt werden. Die
Bildaufnahmevorrichtung kann dabei nur aus einer Kamera bestehen. Bei
Bildaufnahmen von kleineren oder mikroskopischen Objekten wird als
Bildaufnahmevorrichtung ein Makroskop oder Mikroskop zusammen mit einer
aufgesetzten Kamera verwendet. Etwaige Verzerrungen der einzelnen
Ebenen infolge der Abbildungstechnik (mögliche Asymmetrien durch
Ebenenkonvergenz) werden gegebenenfalls durch den Rechner vor der
Erstellung eines Oberflächenprofils korrigiert. Die Daten der gewonnenen
Oberflächenprofile sind auf einem Rechner leicht darstellbar.
Insbesondere können mikroskopische Oberflächen mittels konventioneller
Lichtmikroskopie rekonstruiert werden. Bei der Mikroskopie können Objekte
mit einer geometrischen Oberflächenstrukturierung nicht gleichzeitig
vollständig scharf abgebildet werden. Deshalb werden mit einer geeigneten
Konstruktion verschiedene Fokusebenen des Objektes gezielt und reversibel
angefahren und Bilder - bevorzugt mit einer digitalen Bildaufnahme - in den
verschiedenen Fokusebenen aufgezeichnet. Mithilfe des Rechners wird
daraus automatisch eine "Höhenkarte" der mikroskopischen Objektoberfläche
errechnet.
Es kann bereits ein einfaches Mikroskop mit einem höhenverstellbaren Tisch
und mit einer CCD Kamera genügen. Es werden Bilder von dem Objekt bei
unterschiedlichen Tischhöhen, also in verschiedenen Fokusebenen,
aufgenommen. Aufgrund der Schärfentiefe des Mikroskops enthält jedes der
Bilder scharte und unscharfe Bereiche. Aus der aufgenommenen Serie von
Bildern werden nach bestimmten Kriterien z. B. die jeweils scharfen Bereiche
in den einzelnen Ebenen herausgefunden und als Ebenennummer den
entsprechenden Koordinatenpunkten (x, y) zugeordnet. Die Zuordnung von
Ebenennummern und Koordinatenpunkten (x, y) wird in einem Speicher
abgespeichert und stellt ein Maskenbild dar. Bei einer Bildverarbeitung des
Maskenbildes können die im Maskenbild abgespeicherten Ebenennummern
als Grauwerte betrachtet werden.
Das Maskenbild stellt somit ein zweidimensionales Bild dar, das nur
wesentliche Daten enthält. Ein großer Vorteil des Maskenbildes besteht also
darin, dass die Datenmenge stark reduziert ist.
Einerseits können aufgrund der reduzierten Datenmenge anstelle der
Bearbeitung eines dreidimensionalen Bildes normale, herkömmliche 2D-
Bildverarbeitungsalgorithmen auf das Maskenbild angewendet werden. Auf
dem Markt sind sehr viele 2D-Bildverarbeitungsalgorithmen für verschiedene
Bearbeitungszwecke erhältlich und können gegebenenfalls für das Maskenbild
problemlos eingesetzt werden.
Andererseits bedeutet die reduzierte Datenmenge, dass aus dem Maskenbild
die 3D-Information schnell und einfach abrufbar ist. Aus dem Maskenbild kann
jederzeit die Ebenennummer bei einer vorgegebenen Koordinate (x, y)
abgerufen und dadurch ein relativer Höhenwert angezeigt werden. Durch
Multiplikation der Ebenennummer mit den Abständen zwischen den Ebenen
kann ein absoluter Höhenwert in einer Maßeinheit, z. B. in µm angegeben
werden. Außerdem können die relativen oder absoluten Höhenwerte zu einem
vollständig scharfen dreidimensionalen Bild der Objektoberfläche
zusammengesetzt werden. Ein derart rekonstruiertes dreidimensionale Bild
weist somit eine stark verbesserte Bildqualität im Vergleich zu konventionellen
mikroskopischen Aufnahmen auf. Außerdem kann das Oberflächenprofil des
Objektes aufgrund der stark reduzierten Datenmenge schnell aus dem
Maskenbild ausgelesen und somit in Echtzeit auf einem Monitor dargestellt
werden. Das Verfahren ist auch robust, d. h. es ist sicher und kaum
fehleranfällig.
Weiterhin kann das Verfahren für die Berechnung des Maskenbildes
wesentlich beschleunigt werden, indem nicht jedes Bildpixel in x- und y-
Richtung analysiert wird, sondern nur jedes zweite oder vierte etc. Im Detail
kann dieses Prinzip durch Reduktion aller zunächst aufgenommenen
Bildebenen auf eine kleinere Bildgröße (Thumbnails) realisiert werden. Auf
diese verkleinerten Bilder wird nun oben beschriebenes Verfahren zur
Maskenbilderzeugung angewandt. Anschließend wird das verkleinerte
Maskenbild wieder auf Originalgröße vergrößert. Fehlende Subpixel werden
bei der Vergrößerung durch geeignete Verfahren interpoliert. Das Verfahren
gewinnt den Zeitvorteil dadurch, dass die benötigten Berechnungsschritte zur
Maskenbilderstellung reduziert werden. Bereits eine Halbierung der
Kantenlänge eines Bildes würde z. B. den Rechenaufwand zur Erstellung
eines verkleinerten Maskenbildes um den Faktor 4 reduzieren. Der
tatsächliche Nettogewinn durch dieses Verfahren hängt schlussendlich von
dem Aufwand und dem verwendeten Verfahren der Subpixelinterpolation ab,
welches bei einer Vergrößerung des verkleinerten Maskenbildes auf
Originalgröße Verwendung findet. Mögliche Reduktionsfaktoren sind
bildabhängig.
Zudem ist es vorteilhaft, dass für das erfindungsgemäße Verfahren jedes
normale Lichtmikroskop eingesetzt werden kann, wodurch sich eine
kostengünstige Alternative zu dem CLSM ergibt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Zeichnung zeigt schematisch in:
Fig. 1 ein Objekt und Bildaufnahmen des Objekts in verschiedenen
Objektebenen,
Fig. 2 die Entstehung eines Maskenbildes aus den Informationen in den
Objektebenen,
Fig. 3 Pixel-Detailansicht der aufgenommenen Objektebenen,
Fig. 4 Lichtkegel zur Erklärung des Pseudokontrastes und
Fig. 5 ein rekonstruiertes Oberflächenprofil eines aufgenommenen Objektes.
In einem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 werden mit einer
Bildaufnahmeeinrichtung 3, die z. B. aus einem Auflichtmikroskop und einer
Kamera besteht, insgesamt n Bilder eines Objektes 1 durch n-maliges
Verfahren des Mikroskoptisches in z-Richtung um äquidistante Abstände dz
aufgenommen und digitalisiert in einem Rechner 4 gespeichert. Vorzugsweise
liegen die Abstände dz in etwa in der Größenordnung der Schärfentiefe des
Mikroskops. Die Position des Objektes 1 in der horizontalen Ebene bleibt
dabei unverändert. Auf diese Weise entsteht eine Serie von n Bildern, die im
weiteren Bildstapel genannt wird. Im übrigen kann anstelle des Verfahrens
des Mikroskoptisches auch die Bildaufnahmeeinrichtung 3 oder Teile davon
(z. B. Zoomlinsen) zur Scharfstellung auf verschiedene Objektebenen 2
verfahren werden. Die z-Verstellung des Mikroskoptisches kann bei
entsprechend kleinen Verstellschritten auch durch einen Piezo-Antrieb
erfolgen.
Als Objekt 1 sind im linken Teil der Fig. 1 drei Kegel dargestellt. Die
Fußbereiche der Kegel fließen teilweise ineinander, so dass in diesem Bereich
die Oberflächenstruktur des Objektes 1 etwas komplizierter ist als die
Oberfläche eines separaten Kegels.
Im mittleren und rechten Teil der Fig. 1 sind beispielhaft vier Ebenen 2 mit den
Ebenen-Nummern N = 1 bis N = 4 gezeigt, die verschiedene horizontale
Querschnitte des Objektes 1 darstellen. Jede Ebene 2 enthält Bereiche, die
von der Bildaufnahmevorrichtung 3 scharf abgebildet werden. Sie sind für jede
Ebene unterschiedlich schraffiert dargestellt. Alle anderen umliegenden
Bereiche werden unscharf abgebildet. Die Aufteilung in scharf und unscharf
abgebildete Bereiche sind in jeder Ebene 2 anders und natürlich
objektabhängig. Der Abstand dz der Ebenen 2 sollte nicht größer als die
Schärfentiefe der Bildaufnahmevorrichtung 3 sein. Ist diese Regel erfüllt, so
entsteht bei hinreichend vielen Ebenen 2 bei Überlagerung nur der
bildscharfen Bereiche einer jeden Ebene 2 ein vollständig scharfes Bild.
Diese Überlagerung zu einem zweidimensionalen, nur bildscharfe Bereiche
enthaltenden Bild ist im rechten Teil der Fig. 2 dargestellt und wird als
Maskenbild 5 bezeichnet. Die unterschiedlichen Schraffuren im Maskenbild 5
entsprechen den in Fig. 1 dargestellten Schraffuren für die verschiedenen
Ebenen 2.
In dem hier vorgeschlagenen Verfahren wird also nicht direkt ein
tiefenscharfes Bild des gesamten Objekts 1 berechnet, bei dem die einzelnen
Pixel des Bildes die entsprechenden Grauwerte enthalten, sondern es wird
zunächst ein Maskenbild 5 erstellt, das Ebenennummern N enthält und wie
nachfolgend erläutert erstellt wird.
Fig. 3 zeigt eine Detaildarstellung der einzelnen Ebenen 2, wobei die
einzelnen Kästchen in den Ebenen 2 die Pixel der aufgenommen Bilder im
Bildstapel bedeuten. Diese Pixel enthalten Grauwerte als Bildinformation. Für
jede x, y Position im Koordinatensystem x, y, z wird in dem Bildstapel in z-
Richtung jenes Pixel gesucht, welches die zugehörige Objektstruktur am
besten abbildet. Eine "beste Abbildung" kann nach verschiedenen Kriterien
bestimmt werden. Ein häufig eingesetztes Kriterium ist beispielsweise der
Kontrast oder die Schärfe des Bildes. Es kann also mit Hilfe einer
Kontrastfunktion nach dem größten Kontrast in dem Bildstapel an der
Koordinate (x, y) gesucht werden. Dasjenige Pixel, das die entsprechenden
Bedingungen erfüllt, wird als "bestes Pixel" bezeichnet und bestimmt die
Ebenennummer N im Bildstapel an der Koordinate (x, y). Diese Nummer N der
Ebene 2 wird der Koordinate (x, y) zugeordnet und im Maskenbild 5
abgespeichert.
Wird dieses Verfahren für jede Koordinate x, y durchgeführt, so wird ein
vollständiges Maskenbild 5 generiert, und zwar derart, das die "Grauwerte" in
diesem Maskenbild den Nummern der Bildebenen entsprechen, welche nach
dem verwendeten Berechnungsverfahren das "beste Pixel" geliefert haben. In
Fig. 3 sind die "besten Pixel" jeweils mit einer bestimmten Schraffur versehen,
die der jeweilige Ebenennummer N entspricht. Somit liegt zu jeder Koordinate
x, y die zugehörige Ebenennummer N im Maskenbild 5 vor. Das Maskenbild 5,
das im rechten Teil der Fig. 3 gezeigt ist, ist also durch die Funktion N (x, y)
an den diskreten Werten (x, y) gegeben. Die sonst üblicherweise in einem
Ergebnisbild abgespeicherten Grauwerte der Pixel sind beim
erfindungsgemäßen Verfahren also durch die Ebenen-Nummern N ersetzt.
In dem derart entstandenen zweidimensionalen Maskenbild 5 kann natürlich
an mehreren Koordinatenpunkten (x, y) dieselbe Ebenen-Nummer N
eingetragen sein. D. h. an mehreren Koordinatenpunkten (x, y) in einer
einzigen Ebene 2 ist das Berechnungskriterium für das "beste Pixel" erfüllt.
Insgesamt enthält das Maskenbild 5 alle "besten Pixel" und somit die
Höheninformation des Objektes 1.
Die gesamte Anzahl n der verwendeten Ebenen 2 und der erzeugten Bilder
kann von nur wenigen Ebenen 2 bis zu einigen hundert Ebenen 2 betragen.
Die Gesamtanzahl n der Ebenen 2 hängt von der Größe des Objektes 1 und
von den Anforderungen an die Auflösung in z-Richtung und der Schärfentiefe
der Optik der Bildaufnahmevorrichtung 3 ab und kann entsprechend gewählt
oder auch automatisch eingestellt werden.
Weiterhin kann jede Ebene 2 auch durch mehrere Bilder aufgenommen
werden. So können in einer Ebene 2 z. B. mehrere Zehn oder auch mehrere
Hundert von Einzelbildern aufgenommen werden. Diese Einzelbilder einer
Ebene 2 werden zunächst zu einem Mosaikbild zusammengesetzt. Geschieht
dies für jede Ebene 2, so wird ein Bildstapel aus Mosaikbildern erzeugt.
Dieser Bildstapel kann dann wiederum nach der oben beschriebenen Methode
bearbeitet und ein Maskenbild 5 ermittelt werden.
Zur Ermittlung des "besten Pixels" aus vorbestimmten Kriterien bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren gibt es eine Vielzahl von bekannten Kriterien
und Verfahren. Sehr häufig werden Kontrastverfahren verwendet. Hierbei sind
insbesondere lokal wirksame Kontrastverfahren oder Fokusfunktionen von
Vorteil.
Hinsichtlich der Ermittlung des "besten Pixels" ist in Fig. 4 zu sehen, wie sich
die Lichtemissionen von Oberflächenpunkten 11 mit zunehmendem Abstand
von der Oberfläche 10 überlagern. Die "Lichtscheibchen" 13 werden mit
zunehmendem Abstand von der Oberfläche 10 immer größer. Das wird von
einem Betrachter als Unschärfe wahrgenommen. In dem Bildstapel muss es in
jedem Bildbereich "beste Pixel" geben, also jene, die die Oberfläche 10
abbilden und die nicht durch Nachbarschaftsüberlagerungen entstehen. Um
diese Bereiche zu finden wird für jeden Bildpunkt des Bildstapels der jeweilige
lokale Kontrast bestimmt. Es ergibt sich für jede Koordinate (x, y) in z-
Richtung eine Kontrastfunktion.
Es ist festzustellen, dass nicht immer ein eindeutiges Kontrastmaximum an
den Stellen vorliegt, wo auch ein "bestes Pixel" vorliegt. Dieses Phänomen
erklärt sich aus einem sogenannten Pseudokontrast, der außerhalb der
Bildebene des "besten Pixels" liegt. Pseudokontrast wird z. B. durch die
Überlagerung der Lichtbeiträge benachbarter Oberflächenpunkte 11 erzeugt
(sich überlagernde Lichtkegel 12, siehe Fig. 4). Falls solche Uneindeutigkeiten
auftreten, können sie durch ein empirisch entwickeltes Expertenprogramm
eliminiert werden.
Für die Funktion des Verfahrens wird vorausgesetzt, dass die zu
rekonstruierenden Objekte 1 genügend lokalen Kontrast/Textur aufweisen.
Ohne jeglichen Kontrast sind Objektstrukturen nicht zu erkennen. Hier können
gegebenenfalls aber andere Methoden wie z. B. Phasenkontrast weiterhelfen.
Bei sehr kontrastarmen Oberflächen (z. B. manchen Waferoberflächen) kann
man sich dadurch behelfen, durch geeignete Aufbelichtungsverfahren ein
zufälliges Texturmuster geeigneter Auflösung auf die zuvor kontrastlose
Oberfläche aufzubelichten, dann zunächst ein Maskenbild zu berechnen und
dieses Ergebnis abzuspeichern. In einem zweiten Durchgang werden alle
Bilder des z-Stapels wiederholt gescannt, dieses mal aber ohne künstliche
Texturaufbeüchtung. Nun liegt ein z Bildstapel der relativ kontrastlosen Bilder
und ein Maskenbild vor, welches durch eine künstliche Aufbelichtung einer
Textur erstellt wurde. Durch Verrechnung der reinen Bilder mit dem
Maskenbild nach obigem Verfahren kann man dann auch ein
Oberflächenprofil von Oberflächen mit geringem Kontrast erhalten. Ein
Multifokusbild inkl. eventuell auskorrigierter Asymmetrien der einzelnen
Bildebenen durch Ebenenkonvergenz ist ebenso möglich.
Eine weitere wesentliche Verbesserung besteht in der Entfaltung
(Deconvolution) eines jeden Ebenenbildes oder der Gesamtheit der
Ebenenbilder mit dem individuellen Apparateprofil (Abbildungssystem) bevor
der beschriebene Berechnungsprozess beginnt. Jede Ebene gewinnt dadurch
deutlich an Schärfe. Die Menge der Fehler durch Pseudokontrastanteile
werden reduziert.
Das Maskenbild 5 enthält nach erfolgter Berechnung und Zuordnung der
"besten Pixel", also der Transformation der drei-dimensionalen Strukturen des
Objektes 1 auf das zweidimensionale Maskenbild 5, alle 3D Informationen.
Der Vorteil der Maskenbildgenerierung liegt darin, dass die 3D Information
quasi als kodiertes Grauwertbild in zwei Dimensionen vorliegt. Die x, y
Position innerhalb des Maskenbildes 5 kodiert die horizontale Ebene und die
"Grauwerte" N die vertikale Richtung z. Somit können 2D-Standard-
Bildanalysetechniken z. B. zum Verbessern und Glätten der drei
dimensionalen Strukturen des Objektes 1 herangezogen werden.
Da in dem Maskenbild 5 die Höheninformationen als "Grauwerte" codiert
vorliegen (der "Grauwert" gibt hier die Nummer N der Ebene im Objekt an, in
der das "beste Pixel" liegt) kann das Maskenbild 5 jedem bekannten
Bildverarbeitungsprozess unterzogen werden. Es kann geglättet werden, es
können Kanten hervorgehoben oder Höhen-Mittelwerte erzeugt werden.
Rauschen kann z. B. per Medianfilterung entfernt werden. Es können also viele
nützliche 2D-Bildverarbeitungsalgorithmen verwendet werden, die bereits
entwickelt und gut verstanden sind. Somit sind keine mit einem hohen
Rechenaufwand und riesigen Datenmengen verbundenen drei-dimensionalen
Bildbearbeitungstechniken (wie z. B. Oberflächen-Fit) notwendig, die zudem
auch eine entsprechend lange Berechnungszeit benötigen.
Zur Rekonstruktion und Darstellung der im Maskenbild 5 befindlichen Höhen-
Information des Objektes 1 kann das Maskenbild 5 auf verschieden Arten
rekonstruiert und auf einem Bildschirm gezeigt werden. Im einfachsten Fall
kann das Maskenbild 5 als Zahlenmatrix auf einem Bildschirm dargestellt
werden. Die Ebenen-Nummern N geben die Höhen des Objektes 1 an der
entsprechenden Stelle in der Zahlenmatrix an.
Eine bessere Veranschaulichung der Information im Maskenbild 5 wird durch
eine grafische Aufbereitung erreicht. Bei der dreidimensionalen Darstellung
des Maskenbildes 5 wird in der z-Richtung die Ebenen-Nummern N
aufgetragen. Dadurch entsteht als Rekonstruktion ein anschauliches 3D-Profil
des Objektes 1. Werden noch die Ebenen-Abstände dz berücksichtigt - bei
konstanten Ebenen-Abständen dz brauchen nur die Ebenen-Nummern N mit
dz multipliziert werden -, so entsteht eine mit Vermessungswerten versehene
3D-Darstellung des Oberflächenprofils des Objektes 1. Bei dieser Darstellung
kann zu jeder Koordinate (x, y) der zugehörige Höhenwert aus der 3D-
Darstellung abgelesen werden.
Natürlich kann auch mit einem Mauszeiger eine Koordinate (x, y) auf dem
Bildschirm angefahren werden und automatisch der zugehörige Höhenwert als
Zahlenwert mit Längenangabe auf dem Bildschirm z. B. direkt neben dem
Mauszeiger angezeigt werden. Somit kann ein Benutzer an beliebigen Stellen
die Höhe des Objektes angezeigt bekommen.
Fig. 5 zeigt eine in dieser Weise gewonnene 3-dimensionale Rekonstruktion
eines Lötkontaktes auf einem Halbleiter-Schaltkreis (IC).
Um größere Strukturen und Oberflächenprofile zu vermessen, für die ein
Mikroskop nicht geeignet ist, kann ein Makroskop anstelle des Mikroskops
eingesetzt werden. Etwaige Verzerrungen der einzelnen Ebenen infolge der
Abbildungstechnik (mögliche Asymmetrien durch Ebenenkonvergenz) werden
gegebenenfalls durch den Rechner vor der Erstellung eines Oberflächenprofils
Ebenenweise korrigiert. Bei einem Makroskop kann der Tisch, auf dem das
Objekt befestigt ist, unveränderlich gehalten werden, wobei in diesem Fall die
Fokussierung auf verschiedene Ebenen des Objektes durch Verstellen der
Optik erfolgt. Durch Aufnahmen des Objektes in verschiedenen Ebenen kann
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens das Oberflächenprofil des
Objektes erhalten werden.
Die Bildaufnahmevorrichtung kann andererseits aber auch nur aus einer
normalen Kamera bestehen, mit der in unterschiedlichen Entfernungen
Abbildungen erzielt werden können. Da bei Aufnahmen von Objekten in
größeren Entfernungen eine Verzeichnung gegenüber den Aufnahmen bei
kürzeren Entfernungen auftritt, ist diese entfernungsabhängige Verzeichnung
mit zu berücksichtigen und als entsprechende Korrektur bei den
Koordinatenpunkten (x, y) mit einzubeziehen. Natürlich können nicht nur
Objekte in senkrechter Richtung aufgenommen werden. Insbesondere bei der
ausschließlichen Verwendung einer Kamera kann diese auch horizontal
gehalten werden und somit Profile von dreidimensionalen Objekten an einer
Wand aufgenommen werden. Dies entspricht ebenso einem Entfernungsprofil.
Im allgemeinen können also auch die Entfernungen zu verschiedenen
Objekten, z. B. in einer Landschaft ermittelt werden.
1
Objekt
2
Fokusebenen
3
Bildaufnahmevorrichtung
4
Rechner
5
Maskenbild
10
Oberfläche
11
Oberflächenpunkt
12
Lichtkegel
13
Lichtscheibchen
Claims (10)
1. Verfahren zur optischen Vermessung eines Oberflächenprofils eines
Objektes (1) in einem dreidimensionalen Koordinatensystem (x, y, z),
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- - Aufnehmen einer Serie von n Bildern des Objektes (1) in verschiedenen Ebenen (2) in z-Richtung mittels einer Bildaufnahmevorrichtung (3), wobei jede Ebene (2) eine Vielzahl von Koordinatenpunkten (x, y) enthält,
- - Zuordnen jedes der Bilder zu einer Ebene (2) mit definierter Ebenen-Nummer (N) im Objekt,
- - Beziehen einer jeden Ebene (2) auf einen gemeinsamen Ursprung (x0, y0) im Koordinatensystem (x, y, z) und
- - Erzeugen eines Maskenbildes (5) durch die folgende Prozedur für jeden Koordinatenpunkt (x, y):
- - Vergleichen der Bildinhalte aller n Bilder an diesem Koordinatenpunkt (x, y) miteinander, um daraus nach vorbestimmten Kriterien eine Ebene (2) zu bestimmen und deren Ebenen-Nummer (N) diesem Koordinatenpunkt (x, y) zuzuordnen und im Maskenbild (5) abzuspeichern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass konstante
Abstände zwischen den Ebenen (2) eingestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Abstände zwischen den Ebenen (2) in der Größenordnung der
Schärfentiefe der Bildaufnahmevorrichtung (3) liegen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass ein 2D-Bildverarbeitungsprozess auf das
Maskenbild (5) angewendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass ein dreidimensionales Bild aus dem Maskenbild
(5) rekonstruiert wird.
6. Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Oberflächenprofils eines
Objektes (1) mit
einer Bildaufnahmevorrichtung (3) zur Aufnahme einer Serie von n Bildern des Objektes (1) in verschiedenen Ebenen (2) in z-Richtung eines Koordinatensystems (x, y, z), wobei jedes der Bilder einer Ebene (2) mit definierter Ebenennummer (N) im Objekt (1) zugeordnet ist und jede Ebene (2) auf einen gemeinsamen Ursprung (x0, y0) bezogen ist und jede Ebene (2) eine Vielzahl von Koordinatenpunkten (x, y) enthält, und mit
einem Rechner (4), der für jeden Koordinatenpunkt (x, y) die Bildinhalte aller n Bilder an diesem Koordinatenpunkt (x, y) miteinander vergleicht, um daraus nach vorbestimmten Kriterien eine Ebene (2) zu bestimmen und deren Ebenen-Nummer (N) diesem Koordinatenpunkt (x, y) zuzuordnen und als ein Maskenbild (5) abzuspeichern.
einer Bildaufnahmevorrichtung (3) zur Aufnahme einer Serie von n Bildern des Objektes (1) in verschiedenen Ebenen (2) in z-Richtung eines Koordinatensystems (x, y, z), wobei jedes der Bilder einer Ebene (2) mit definierter Ebenennummer (N) im Objekt (1) zugeordnet ist und jede Ebene (2) auf einen gemeinsamen Ursprung (x0, y0) bezogen ist und jede Ebene (2) eine Vielzahl von Koordinatenpunkten (x, y) enthält, und mit
einem Rechner (4), der für jeden Koordinatenpunkt (x, y) die Bildinhalte aller n Bilder an diesem Koordinatenpunkt (x, y) miteinander vergleicht, um daraus nach vorbestimmten Kriterien eine Ebene (2) zu bestimmen und deren Ebenen-Nummer (N) diesem Koordinatenpunkt (x, y) zuzuordnen und als ein Maskenbild (5) abzuspeichern.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bildaufnahmevorrichtung (3) ein Mikroskop mit einer Kamera ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Aufnahme der Serie von n Bildern des Objektes (1) eine
Verstellvorrichtung zum Verändern des Abstandes zwischen dem
Objektiv des Mikroskops und dem Objekt (1) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verstellvorrichtung die Höhenverstellung des Mikroskoptisches ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bildaufnahmevorrichtung (3) eine Kamera oder ein Makroskop mit
einer Kamera ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10149357A DE10149357A1 (de) | 2000-10-13 | 2001-10-06 | Verfahren und Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Oberflächenprofils eines Objektes |
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10050963 | 2000-10-13 | ||
DE10149357A DE10149357A1 (de) | 2000-10-13 | 2001-10-06 | Verfahren und Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Oberflächenprofils eines Objektes |
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DE10149357A1 true DE10149357A1 (de) | 2002-04-18 |
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ID=7659789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10149357A Ceased DE10149357A1 (de) | 2000-10-13 | 2001-10-06 | Verfahren und Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Oberflächenprofils eines Objektes |
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