DE19632637C2 - Verfahren zur Erzeugung parallaktischer Schnittbildstapelpaare für die hochauflösende Stereomikroskopie und/oder 3D-Animation mit konventionellen, nicht stereoskopischen Lichtmikroskopen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung parallaktischer Schnittbildstapelpaare für die hochauflösende Stereomikroskopie und/oder 3D-Animation mit konventionellen, nicht stereoskopischen LichtmikroskopenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung parallak
tischer Schnittbildstapelpaare für die hochauflösende
Stereomikroskopie gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
In der Patentanmeldung 195 04 108.9 ist ein Verfahren vorge
schlagen, welches unter Verzicht auf eine reale dreidimensio
nale Abbildung die stereoskopische Darstellung mikroskopi
scher Objekte durch nichtlineare Schärfentiefenerweiterung
zweier parallaktischer Schnittbildstapel, die ein Schnitt
bildstapelpaar bilden, ermöglicht, indem aus diesen Schnitt
bildstapel zwei schärfentiefenerweiterte Abbildungen erzeugt
werden, die ein Stereobildpaar bilden, durch dessen Betrach
tung das mikroskopische Objekt räumlich gesehen werden kann.
Dort wurde weiterhin eine Möglichkeit zur objektseitigen Ge
nerierung parallaktischer Schnittbildserien angegeben, welche
auf direkte Weise mit Hilfe eines auf dem Mikroskoptisch an
geordneten Kippadapters erfolgt. Diese Art der Generierung
parallaktischer Bildserien hat mehrere Nachteile:
Die technische Realisierung einer in x-y-Richtung unabhängi
gen Objektführung ist schwierig.
Weiterhin müssen verfahrenstechnische Kompensationsmöglich
keiten für auftretende Toleranzen in der Objektglasdicke und
der Dicke des Einbettungsmediums vorgesehen sein, um unter
schiedliche Lagen des mikroskopischen Objektes in Bezug auf
die Drehachse des Kippadapters auszugleichen.
Schließlich ist die Darstellung stark doppelbrechender Ob
jekte nur sehr eingeschränkt möglich, da durch die Änderung
der Orientierung des mikroskopischen Objektes relativ zur op
tischen Achse des Mikroskopes Polarisationsänderungen die
parallaktische Information der Abbildung verfälschen.
Ein Teil dieser Nachteile kann durch eine weitere Form der
direkten Bildgenerierung im abbildungsseitigen Strahlengang
des Mikroskopes vermieden werden, welche in der Patentanmel
dung WO 96/24875 vorgeschlagen wurde. Die Aufnahme der
parallaktische Schnittbildserien wird dort durch alternie
rende Neigung des Mikroskopobjektives relativ zur optischen
Achse des Mikroskopes in Verbindung mit einer optischen Bau
gruppe zur Strahlkorrektur erreicht. Diese Anordnung verlangt
eine erhebliche Modifikation des Mikroskopes, ermöglicht je
doch die Vereinfachung der Objektführung und erfordert keine
zusätzlichen Kompensationsmöglichkeiten der Objektglasdicke.
Ein weiterer erheblicher Nachteil der o. g. Verfahren der di
rekten Erzeugung parallaktischer Schnittbildserien besteht
darin, daß der Scannvorgang zweimal wiederholt werden muß.
Insbesondere bei Aufnahmen von Schnittbildserien unter schwa
chen Lichtverhältnissen, wie zum Beispiel bei der Fluores
zensmikroskopie, entsteht durch die Verdopplung der an sich
schon langen Objektscannzeit eine deutlich höhere Belastung
des mikroskopischen Objektes (Ausbleichen durch Anregungs
licht).
Ähnlich liegen die Verhältnisse, wenn während des Scannvor
ganges zusätzliche Operationen zur Bildverbesserung, wie zum
Beispiel Mehrfachbelichtungen zur Erweiterung des Dynamikum
fanges angewendet werden.
Die DE 39 03 838 C2 zeigt ein Verfahren für eine Einrichtung
zum Darstellen dreidimensionaler Bilder. Dort wird zum Erzeu
gen von Projektionsbilddaten aus sogenannten Schichtbilddaten
auf das Prinzip der Kantenverstärkung sowie der
Bilddateninterpretation zurückgegriffen. Konkret wird
ausgehend vom Betrachtungspunkt eine Linie bestimmt, die
durch die Schichtbilder hindurchgeht. Dann werden imaginäre
Querschnitte gebildet, die senkrecht zur Betrachtungslinie
verlaufen. Die Bildwerte der an den imaginären Querschnitten
enthaltenen Schichtbilder werden dann addiert, um das
gewünschte Projektionsbild zu erhalten.
Demnach dient die in der DE 39 03 838 C2 beschriebene Lehre
dem Gewinnen eines zweidimensionalen Projektionsbildes aus
einem dreidimensionalen Gegenstand, wobei Projektionsbilder
bei praktisch frei wählbarer Betrachtungsposition erzeugt
werden sollen. Hinweise auf eine Mikroskopanordnung werden
nicht gegeben.
Aus Proceedings Mustererkennung 1984, Springer Verlag, Berlin
u. a. 1984, Seite 84 bis 90 ist nach H. Krämer ein Verfahren
zur Tiefenschärfeerweiterung bei mikroskopischen Abbildungen
unter Einsatz eines digitalen Bildverarbeitungssystems be
kannt, wobei bei dieser Veröffentlichung auf die Methode des
Ermittelns von jeweils scharfen Bildteilen aus verschiedenen
Fokuseinstellungen zurückgegriffen wird und anhand eines
Schärfekriteriums ein Ergebnisbild mit erweiterter Tiefen
schärfe zusammengesetz wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Erzeu
gung parallaktischer Schnittbildstapelpaare für die
hochauflösende Stereomikroskopie anzugeben, welches ohne
mechanisch bewegte Komponenten und den damit verbundenen
Nachteilen auskommt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß dem Verfahren nach
Patentanspruch 1 durch eine indirekte Bildgenerierung gelöst,
bei der die Erzeugung der beiden parallaktischen
Schnittbildstapel durch Extraktion aus einem einzigen
Ausgangs-Schnittbildstapel durch geometrische Transformation
erfolgt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin,
daß die Generierung parallaktischer Schnittbildserien ohne
zusätzliche Modifikation des Mikroskopes möglich ist. Dadurch
bleibt die bisher übliche Technik der Objektführung erhalten.
Weiterhin reduziert sich die Zeit zur Objektscannung im Ver
gleich zu direkten Bildgenerierungsverfahren wodurch sich
insgesamt kürzere Durchlaufzeiten für den Gesamtprozeß der
stereoskopischen Objektdarstellung ergeben. Dieser Zeitvor
teil fällt insbesondere bei Anwendungen mit geringem Licht,
wie zum Beispiel der Fluoreszensmikroskopie, ins Gewicht, da
hier die Objektscannzeit wegen der langen Belichtungszeiten
pro Schnittbildebene im Vergleich zur Prozeßrechenzeit beson
ders groß ist. Zusätzlich ist auch die Darstellung stark dop
pelbrechender Objekte ohne Schwierigkeiten möglich.
Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an einem
Ausführungsbeispiel und unter Zuhilfenahme von Figuren näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung zur Erzeugung
von Schnittbildstapeln;
Fig. 2 ein Schnittbild;
Fig. 3 einen nicht normierten Schnittbildstapel;
Fig. 4 ein Ausgangs-Schnittbildstapel nach erfolgter
Normierung; und
Fig. 5-9 Prinzipien der Extraktion eines linken und
rechten parallaktischen Schnittbildstapels.
Zur Erzeugung der beiden parallaktische Schnittbildstapel
wird ein Ausgangs-Schnittbildstapel benötigt. Dieser entsteht
entsprechend Fig. 1, indem der Schärfentiefe-Bereich δz des
Mikroskop-Objektives in diskreten Schritten Δz entlang der
optischen Achse A des Mikroskopes durch das mikroskopische
Objekt O geführt wird und in diskreten Fokuspositionen ein
Schnittbild aufgenommen wird. Dabei entsteht eine Serie opti
scher 2D-Abbildungen des mikroskopischen Objektes, welche in
digitaler Form die Schnittbilder des Ausgangs-Schnittbild
stapels bilden.
Die Fokusschrittweite Δz (im Objektraum bei der Aufnahme des
Schnittbildstapels) ist kleiner oder gleich der beugungsbe
grenzten Schärfentiefe dz des optisch abbildenden Systems.
Die Anzahl Nmax der Schnittbildebenen wird so gewählt, daß
die gesamte Raumtiefe des interessierenden mikroskopischen
Objektes lückenlos erfaßt wird.
Dieser oben genannte Ausgangs-Schnittbildstapel besteht aus
einer Anzahl von Nmax Schnittbildern, die jeweils in x-Rich
tung eine Auflösung von Xmax und in y-Richtung eine Auflösung
von Ymax Pixeln besitzen (siehe Fig. 2).
Der Ausdruck P(x; y; n) bezeichnet den Pixel mit den Koor
dinaten (x; y) innerhalb des Schnittbildes Nummer n des Aus
gangs-Schnittbildstapels, wobei für das unterste Schnittbild
n = 0 und für das oberste Schnittbild n = Nmax-1 gilt (siehe
Fig. 3).
Vor der eigentlichen Extraktion der beiden parallaktischen
Schnittbildstapel muß der Schnittbildstapel normiert werden.
Diese Normierung hat zum Ziel, eine Art Datenwürfel vom auf
genommenen Objekt zu erhalten, der in x-y- und in z-Richtung
den gleichen pixelbezogenen Abbildungsmaßstab in Bezug auf
das abgetastete Objekt hat und damit entsprechende Winkelbe
ziehungen der Objektpunkte innerhalb des Ausgangsschnittbild
stapels verzerrungsfrei wiedergibt. Dies wird durch Festle
gung des jeweiligen Schnittbildabstandes Δz* der einzelnen
Schnittbilder im normierten Ausgangs-Schnittbildstapel er
reicht.
Für diese Normierung wird folgendes vorausgesetzt. Das op
tisch abbildende System besitzt in x- und in y-Richtung den
gleichen Abbildungsmaßstab. Die Breite des Gesichtsfeldes
wurde vollständig in die Xmax Pixel der einzelnen Teilbilder
des Ausgangsschnittbildstapels abgebildet. Das Gesichtsfeld,
welches in der Abbildung eine Breite von Xmax Pixeln hat, be
sitzt im Objektraum die Breite Δx.
Beim Abtasten des Objektraumes wurde die Fokusschrittweite Δz
(gemessen im Objektraum) gewählt.
Unter diesen Voraussetzungen gilt für den normierten Schnitt
bildabstand Δz* in Pixeln:
Bei der Normierung des Ausgangs-Schnittbildstapels bekommt
also jedes Schnittbild des nicht normierten Ausgangs-Schnitt
bildstapels zusätzlich zur Bildnummer n die Höhe
z* = n(Δz*) bzw.
z* = n(Δz)(Xmax')/(Δx)
zugewiesen. Dabei gibt n, wie schon erwähnt, die Nummer bzw.
die Position des Schnittbildes im nicht normierten Ausgangs-
Schnittbildstapel an (0 ≦ n ≦ Nmax-1).
Das Ergebnis dieser Normierung ist der normierte Ausgangs-
Schnittbildstapel (siehe Fig. 4). Alle Schnittbilder liegen
hier parallel zur x-y-Ebene in jeweils einer diskreten Höhe
z*. Alle Pixel der verschiedenen Teilbilder mit gleichen x-y-
Koordinaten liegen auf einer Geraden parallel zur z-Achse,
die Bildkanten sind parallel zur x- bzw. y-Achse. Als Mittel
achse wird eine Parallele zur z-Achse bezeichnet, die alle
Teilbilder des normierten Ausgangs-Schnittbildstapels in ih
rem Bildmittelpunkt schneidet, der als Schnittpunkt der bei
den Bilddiagonalen des jeweiligen Schnittbildes definiert
ist. Der normierte Ausgangs-Schnittbildstapel und dessen Mit
telachse sind in Fig. 4 abgebildet.
Die Extraktion des linken und des rechten parallaktischen
Schnittbildstapels aus dem normierten Ausgangs-Schnittbild
stapel wird nun folgendermaßen realisiert (siehe Fig. 5):
Es wird ein Extraktionspunkt L festgelegt, der im x-y-z-Koor
dinatensystem über dem obersten Schnittbild des normierten
Ausgangs-Schnittbildstapels liegt (Höhe z* < (Δz*)(Nmax-1 ))
und die gleiche y-Koordinate wie die Mittelachse besitzt.
Der Schnittpunkt der Mittelachse mit dem untersten Schnitt
bild des normierten Ausgangs-Schnittbildstapels (Höhe z* = 0)
wird Fugpunkt F genannt. Die Strecke LF und die Mittelachse
schließen den Extraktions-Teilwinkel θL ein.
Nun beginnt die Extraktion des linken parallaktischen
Schnittbildstapels aus dem normierten Ausgangs-Schnittbild
stapel.
PL(x; y; n) bezeichnet den Pixel mit den Koordinaten (x;
y) innerhalb des Schnittbildes Nummer n des linken parallak
tischen Schnittbildstapels.
Als unterstes Teilbild des linken parallaktischen Schnitt
bildstapels wird das unterste Teilbild des normierten Aus
gangs-Schnittbildstapels unverändert verwendet. Für die ande
ren Schnittbilder geht man wie folgt vor:
Entsprechend Fig. 6 erhält man den Pixel PL(x; y; n), indem
man den Extraktionspunkt L mit dem Pixel mit den Koordinaten
(x; y) des untersten Schnittbildes (n = 0; z* = 0) des
normierten Ausgangs-Schnittbildstapels durch einen gedachten
Strahl, den Extraktionsstrahl, verbindet.
Als Pixel PL(x; y; n) des linken parallaktischen Schnitt
bildstapels wird derjenige Pixel verwendet, den dieser Ex
traktionsstrahl im Schnittbild Nummer n des normierten Aus
gangs-Schnittbildstapels in der Höhe z* = n(Δz)(Xmax)/(Δx)
schneidet.
Der Pixel PL(x; y; n) kann auch durch Interpolation der an
den Schnittpunkt angrenzenden Pixel des Schnittbildes Nummer
n des Ausgangs-Schnittbildstapels gewonnen werden.
Das Schnittbild Nummer n des linken parallaktischen Schnitt
bildstapels enthält nur Bildinformationen aus dem Schnittbild
Nummer n des normierten Ausgangs-Schnittbildstapels.
Der rechte parallaktische Schnittbildstapel wird analog zum
linken parallaktischen Schnittbildstapel aus dem normierten
Ausgangs-Schnittbildstapel gewonnen, indem anstelle des Ex
traktionspunktes L einen Extraktionspunkt R definiert wird.
Der Extraktionspunkt R hat den gleichen Abstand vom Fußpunkt
F wie der Extraktionspunkt L. Die Mittelachse und die Extrak
tionspunkte L und R liegen in einer Ebene. Der Winkel
zwischen der Strecke RF und der Mittelachse wird als Extrak
tions-Teilwinkel θR bezeichnet. Die Summe der Extraktions-
Teilwinkel θL und θR entspricht dem parallaktischen Winkel
für stereoskopisches Sehen.
Die gesamte Prozedur wird nun mit R als Extraktionspunkt und
θR als Extraktions-Teilwinkel wiederholt und führt so zum
rechten parallaktischen Schnittbildstapel. Der rechte und der
linke parallaktische Schnittbildstapel bilden ein parallakti
sches Schnittbildstapelpaar, aus dem durch nichtlineare
Schärfentiefenerweiterung ein Stereobildpaar mit erweiterter
stereoskopischer Raumtiefe gebildet werden kann.
Das hier beschriebene Extraktionsverfahren ähnelt einer Zen
tralprojektion, mit dem Unterschied, daß die Pixel entlang
der Projektionsstrahlen nicht projiziert, sondern extrahiert
und den entsprechenden Teilbildern des zu erzeugenden
parallaktischen Schnittbildstapels zugewiesen werden. Es sind
auch andere Extraktionsverfahren möglich, die zum Beispiel
einer Parallelprojektion ähneln.
Ziel der Extraktionsverfahren ist es, aus dem Ausgangs-
Schnittbildstapel zwei parallaktische Schnittbildstapel zu
erzeugen.
Um eine zusätzliche Beschleunigung der Generierung der beiden
parallktischen Schnittbildstapel zu erreichen, wird weiterhin
erfindungsgemäß folgende Vorgehensweise vorgeschlagen:
Der Ausgangsbildstapel selbst wird als Teilstapel eines par
allaktischen Schnittbildstapel-Paares verwendet und nur ein
zusätzlicher Schnittbildstapel aus dem Ausgangsschnittbild
stapel extrahiert. Dieser extrahierte Schnittbildstapel muß
in bezug auf den Ausgangs-Schnittbildstapel eine parallakti
sche Projektionsrichtung besitzen. Das Ergebnis sind dann
zwei zueinander parallaktische Schnittbildstapel, von denen
nur einer durch Extraktion gewonnen wurde, wodurch sich die
Gesamtzeit der Bildgenerierung verkürzt.
Das folgende Ausführungsbeispiel soll die Generierung eines
parallaktischen Schnittbildstapelpaares durch Extraktion nur
eines weiteren Schnittbildstapels aus dem Ausgangs-Schnitt
bildstapel erläutern.
Es wird ein normierter Ausgangs-Schnittbildstapel wie im obi
gen Ausführungsbeispiel vorausgesetzt (siehe Fig. 4).
Da der normierte Ausgangs-Schnittbildstapel als Teilbildsta
pel eines parallaktischen Schnittbildstapelpaares verwendet
werden soll, muß der zusätzlich extrahierte Schnittbildstapel
ähnliche Eigenschaften wie der normierte Ausgangs-Schnitt
bildstapel besitzen. Als besonders schnelle und einfache Me
thode zur Generierung des zweiten, parallaktischen Schnitt
bildstapels wird eine "Parallelextraktion" vorgeschlagen, die
einer Parallelprojektion ähnelt.
Dies kann wie folgt geschehen:
Entsprechend Fig. 7 wird ein Extraktions-Hilfsstrahl defi
niert, der im normierten Ausgangs-Schnittbildstapel durch den
Punkt F verläuft und mit der Mittelachse den Extraktionswin
kel θ einschließt, der dem parallaktischen Winkel für stereo
skopisches Sehen entspricht. Die Mittelachse und der Extrak
tions-Hilfsstrahl liegen in der x-z-Ebene.
PE(x; y; n) bezeichnet den Pixel mit den Koordinaten (x;
y)innerhalb des Schnittbildes Nummer n, des aus dem normier
ten Ausgangsschnittbildstapel noch zu extrahierenden Schnitt
bildstapels, dessen Generierung nun erläutert werden soll.
Man erhält den Pixel PE(x; y; n), indem man den Extrakti
ons-Hilfsstrahl derart parallel verschiebt, daß er den Pixel
mit den Koordinaten (x; y) des untersten Schnittbildes des
normierten Ausgangs-Schnittbildstapels (n = 0; z* = 0) schneidet.
Der Schnittpunkt des parallel verschobenen Extraktions-Hilfs
strahls mit dem Schnittbild Nummer n des normierten Ausgangs-
Schnittbildstapels in der Höhe z* = n(Δz)(Xmax')/(Δx) wird
mit U bezeichnet (siehe Fig. 8).
Als Pixel PE(x; y; n) wird nun derjenige Pixel des Schnitt
bildes Nummer n des normierten Ausgangs-Schnittbildstapels
verwendet, in welchen der Schnittpunkt U fällt.
Weiterhin ist die Gewinnung der Bilddaten des Pixels PE(x; y;
n) auch durch Interpolation der an den Schnittpunkt U angren
zenden Pixel innerhalb des Schnittbildes Nummer n des nor
mierten Ausgangs-Schnittbildstapels möglich.
Falls der parallel verschobene Extraktions-Hilfsstrahl durch
den Pixel mit den Koordinaten (x; y) des Schnittbildes Num
mer 0 des normierten Ausgangs-Schnittbildstapels nicht alle
Schnittbilder des Stapels schneidet, sollten alle Pixel PE(x;
y; n) mit 0 < = n < = Nmax -1 den Wert schwarz zugewiesen be
kommen. Dies ist vorteilhaft, da sonst in den Randgebieten
des durch Extraktion erzeugten, parallaktischen Schnittbild
stapels die Ebenenzahl geringer als in den Kerngebieten des
Stapels wäre, und diese inhomogene Bildstapelstruktur bei der
weiteren Verarbeitung schwieriger zu handhaben ist als diese
"homogenisierte Form".
Die Rand- und Kerngebiete des normierten Ausgangs-Schnitt
bildstapels bei der Extraktion veranschaulicht Fig. 9.
Oft ist es wünschenswert, die räumliche Gestalt eines Objek
tes durch eine Animation auf dem Computer anschaulicher dar
zustellen. Für solch eine Animation werden jedoch die räumli
chen Bilddaten des Objektes (meist in Form von Mengen diskre
ter Punkte) benötigt, damit der Rechner das Objekt entspre
chend drehen und zoomen kann. Aus den beiden parallaktischen
Schnittbildstapeln können diese erforderlichen Daten jedoch
nur mit sehr hohem Rechenaufwand und in ungenügender Qualität
(zu geringe Auflösung in z-Richtung.) gewonnen werden.
Um dennoch eine Animation des Objektes ohne die 3D-Daten des
Objektes in Form von Punktmengen erzeugen zu können, wird
deshalb erfindungsgemäß durch mehrfache Nutzung des oben be
schriebenen Extraktionsverfahrens eine Serie von Schnittbild
stapeln generiert, die sich jeweils durch den Extraktionswin
kel unterscheiden. Bei der Extraktion der verschiedenen
Schnittbildstapel soll die Extraktionswinkelfolge θ kontinu
ierlich aufeinanderfolgende Werte mit gleichem Abstand Δθ
durchlaufen.
Die Extraktionswinkel der Extraktionswinkelfolge entspricht
bei der Generierung der einzelnen Schnittbildstapel für die
Animation nicht mehr dem parallaktischen Winkel für stereo
skopisches Sehen, sondern nimmt die für die Animation je nach
Winkelschritt und Start-Stop-Winkelposition erforderlichen
diskreten Werte an.
Aus der sich ergebenden Serie von Schnittbildstapeln kann nun
eine Serie von schärfentiefenerweiterten Projektionen berech
net werden, die das Objekt jeweils unter dem Extraktionswin
kel θ abbilden und widerum zu einer Animation zusammengesetzt
werden können, wodurch eine Mono-Animation entsteht.
Die Generierung von Stereo-Animationen läuft analog zur Gene
rierung der Mono-Animation ab, jedoch wird erfindungsgemäß
zusätzlich zur Extraktion jedes Schnittbildstapels in der
Winkelposition θ ein weiterer Schnittbildstapel in der Win
kelposition θ + θp extrahiert, wobei der Winkel θp dem par
allaktischen Winkel für stereoskopisches Sehen entspricht.
Die in der jeweiligen Winkelposition θ bzw. θ + θp erzeugten
Schnittbildstapel bilden ein Schnittbildstapelpaar. Durch
diese Vorgehensweise wird eine Serie von parallaktischen
Schnittbildstapelpaaren gebildet.
Aus jedem dieser Schnittbildstapelpaare wird dann jeweils das
linke und das rechte Teilbild eines Stereobildpaares in Form
einer scharfentiefenerweiterten Projektion berechnet.
Durch Aneinanderreihung der so erzeugten Stereobildpaare ent
steht eine Stereo-Animation.
Die mit dieser Animationstechnik gewinnbaren Animationen sind
sehr aussagekräftig und besitzen gegenüber konventionellen
Animationstechniken (Punktmengendrehung...) den Vorteil, daß
sie einfacher realisierbar sind und eine hohe Auflösung be
sitzen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Erzeugung parallaktischer Schnittbildsta
pelpaare für die hochauflösende Stereomikroskopie und/oder
3D-Animation unter Verwendung von konventionellen, nicht ste
reoskopischen Lichtmikroskopen, mit dem in Beobachtungsrich
tung hintereinanderliegende optische Schnitte durch das zu
beobachtende Objekt erzeugt werden, die mit einer digitalen
Elektronik pixelweise abspeichert und verarbeitet werden, wo
bei durch Anwendung einer nichtlinearen
Schärfentiefeerweiterung auf die Schnittbildstapelpaare
Abbildungen entstehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine geometrische Transformation aus einem vorab
normierten Ausgangs-Schnittbildstapel mindestens ein wei
terer, neue Schnittbildebenen enthaltender Schnittbildstapel
extrahiert wird, der mit dem Ausgangs-Schnittbildstapel ein
parallaktisches Schnittbildstapelpaar bildet, wobei der Ex
traktionswinkel dem parallaktischen Winkel für stereoskop
isches Sehen entspricht und hierfür der mindestens eine
weitere Schnittbildstapel durch laterale Verschiebung der
Ausgangsbildebenen unter Beibehalten der
Bildebenenorientierung im Raum erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur 3D-Animation hochaufgelöster stereomikroskopischer
Abbildungen eine Folge von Stereobildpaaren gebildet wird,
indem aus dem normierten Schnittbildstapel zwei parallakti
sche Schnittbildstapel erzeugt werden, die ein entspre
chendes Schnittbildstapelpaar bilden, wobei hierfür zwei
geometrische Transformationen zur Extraktion des Schnitt
bildstapelpaares so durchgeführt werden, daß deren Extrak
tionswinkel paarweise einen konvergierenden parallaktischen
Winkel für stereomikroskopisches Sehen bildet und eine Folge
von Schnittbildstapelpaaren dadurch entsteht, daß der Ver
fahrensschritt der Extraktion fortlaufend wiederholt wird,
indem die Beträge der Extraktionswinkel schrittweise und je
weils gleichsinnig verändert werden, so daß aus der Folge von
Schnittbildstapelpaaren eine Folge von Stereobildpaaren ent
steht, die dann durch schnell aufeinanderfolgende Darstellung
die gewünschte Animation der räumlichen Abbildung des Objek
tes ergeben.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus einem einzigen Schnittbildstapel durch geometrische
Transformation eine Serie von Schnittbildstapeln mit einer
Reihe von diskreten Extraktionswinkeln θ extrahiert wird, wo
bei aus den einzelnen Schnittbildstapeln der Schnittbildsta
pelserie durch Anwendung der nichtlinearen Schärfentiefener
weiterung die Teilbilder für eine Mono-Animation berechnet
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus einem einzigen Schnittbildstapel durch geometrische
Transformation eine Serie von Schnittbildstapeln mit einer
Reihe von diskreten Extraktionswinkeln θ extrahiert und zu
jeder der diskreten Winkelpositionen θ ein weiterer Schnitt
bildstapel unter dem Extraktionswinkel θ + θp extrahiert
wird, wobei der Winkel θp dem parallaktischen Winkel für ste
reoskopisches Sehen entspricht, so daß die parallaktischen
Schnittbildstapelpaare entstehen, aus denen durch Anwendung
der nichtlinearen Schärfentiefenerweiterung Stereobildpaare
berechnet werden, welche dann zur Stereo-Animation aneinander
reihbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19632637A DE19632637C2 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Verfahren zur Erzeugung parallaktischer Schnittbildstapelpaare für die hochauflösende Stereomikroskopie und/oder 3D-Animation mit konventionellen, nicht stereoskopischen Lichtmikroskopen |
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