Plektron
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Plektron zum Anreißen von Saiten.
Plektrons der hier angesprochenen Are sind bekannt. Sie können als Schlagstabchen oder Plattchen aus Holz, Elfenbein, Kunststoff, Metall oder dergleichen ausgeführt und mit einer blattförmigen Spitze ausgeführt sein. Das Plektron kann zwischen zwei Fingern gehalten und so an einer oder mehreren Saiten vorbeigefuhrt werden, dass diese angerissen o- der -geschlagen werden und dadurch erklingen. Möglich ist es auch beim Anreißen mehrerer Saiten einen Mehrklang zu erzeugen, so dass also mehrere Tone gleichzeitig erklingen. Zur Erzeugung eines besonderen Klanges, insbesondere beim Spielen von Gi- ' tarren, ist es auch möglich die Saiten mit einer möglichst hohen Wiederholfrequenz anzureißen. Es hat sich gezeigt, dass die Wiederholfrequenz abhangig von dem jeweiligen Spieler physiologisch begrenzt, also nicht weiter steigerbar ist. Ferner ist es nicht möglich, mit einem Plektron mehrere Saiten exakt gleichzeitig anzureißen. Es ist folglich nicht möglich die an einem Mehrklang beteiligten Saiten gleichzeitig zum Erklingen zu bringen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Plektron der eingangs genannten Art zu schaffen, das diesen Nachteil vermeidet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Plektron vorgeschlagen, das die in Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es mindestens zwei Anreißkanten zum gleichzeitigen An- reißen mehrerer Saiten und/oder zeitversetzten Anreißen einer oder mehrerer Saiten aufweist. Damit ist es möglich, die Anreißfrequenz der Saiten, die normalerweise durch die Beweglichkeit des Spielers begrenzt wird, um einen Faktor der mehrfach ausge- führten Anreißkanten zu erhöhen. Ein gleichzeitiges Anreißen mehrerer Saiten ermöglicht es, die an einem Mehrklang beteiligten Töne synchron zum Erklingen zu bringen .
Bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Erfin- düng, das sich dadurch auszeichnet, dass das Plektron mindestens zwei über ein Verbindungselement verbundene Einzelplektrons aufweist. Dies bietet den Vorteil, dass die Einzelplektrons mit den Fingern einzeln greifbar und damit relativ zueinander, also in einem Abstand, parallel oder unter einem Winkel zueinander positionierbar sind. Das Verbindungselement wirkt dabei stabilisierend und unterstützt damit die Fixierung der Einzelplektrons in der gewünschten Lage.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass das Verbindungselement elastische Eigenschaften aufweist. Dies ermöglicht verschiedene Greifvariationen und damit unterschiedliche relative Lagen der Einzelplektrons zu- einander. Des Weiteren können die elastischen Eigenschaften des Verbindungselements so ausgenutzt werden, dass sich beim Greifen der Einzelplektrons
ein fühlbarer Widerstand ergibt, was die Positioniergenauigkeit der Plektrons in der Hand des Spielers verbessert.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeich- net sich dadurch aus, dass das Verbindungselement biegeschlaffe Eigenschaften aufweist, insbesondere Folie, Schnur, Kordel, Schlauch, Stoffband, Draht und/oder Gummiband u fasst. Hierdurch wird es möglich, dass sich das Verbindungselement, ähnlich ei- nein Kleidungsstück, an die Anatomie der Hand des Spielers anpasst, mithin das Greifen des Plektrons komfortabler ist.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass das Verbindungselement und die mindestens zwei Einzelplektrons einstückig ausgeführt sind. Das Plektron ist also aus einem Teil gefertigt, wodurch Herstellungs- beziehungsweise Montagekosten eingespart werden können. Des Weiteren ist ein solches Plektron sehr robust und haltbar.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass es sich bei den mindestens zwei Einzelplektrons um haridels-übliche Serienteile handelt. Das Plektron kann also aus -gegebenenfalls leicht modifizierten- handelsüblichen Serienteilen montiert werden. Entwicklungskosten fallen dabei nicht an.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen .
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeich-
nung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Plektron mit zwei Einzelplektrons und einem mittig angebrachten Verbindungselement,
Figur 2 ein Plektron mit zwei Einzelplektrons und einem seitlich angebrachten Verbiridungs- element und
Figur 3 ein Plektron mit zwei Einzelplektrons und einem Verbindungselement.
Figur 1 zeigt ein Plektron 1 mit einem ersten Einzelplektron 3, einem zweiten Einzelplektron 5 und einem langgestreckten, vorzugsweise streifenförmi- gen Verbindungselement 7. Das Verbindungselement 7 weist zwei Verbindungsmittel 9 auf, über die das Verbindungselement 7 mit den Einzelplektrons 3, 5 verbunden ist. Die Verbindungsmittel 9 sind hier in der Mitte der Einzelplektrons 3, 5 angeordnet. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verbindungsmittel 9 als in Bohrungen gefüllte elas- tische Klebmasse ausgeführt. Hierzu sind in die Einzelplektrons 3, 5 zwei Bohrungen, die hier nicht sichtbar sind und sich hinter den Verbindungsmitteln 9 befinden, eingebracht. Die Bohrungen setzen sich in dem Verbindungselement 7 fort und sind mit den Verbindungsmitteln 9 gefüllt. Möglich ist es auch, anstelle der hier verwendeten Verbindungsmittel 9, also anstelle der Klebmasse, Nieten, Rastelemente, Schrauben oder ein beliebiges anderes Verbindungsmittel zu verwenden.
Denkbar ist es auch, auf die Bohrungen zu verzieh-
ten und das Verbindungselement 7 mit den Einzelplektrons 3, 5 direkt zu verbinden, beispielsweise durch eine Verklebung oder Verschweißung.
Überdies ist es möglich, das Verbindungselement 7 einstückig mit den Einzelplektrons 3, 5 zu verbinden, also ganz auf die Verbindungsmittel 9 zu verzichten .
Möglich ist es auch, die Verbindungsmittel 9 so auszuführen, dass diese ein Verdrehen entlang den Bohrachsen der Bohrungen der Plektrons 3, 5 relativ zu dem Verbindungselement 7 ermöglichen, was die Flexibilität beim Halten des Plektrons 1 erhöht.
Das Verbindungselement 7 kann -quer zur Längserstreckung gesehen- elastische Eigenschaften auf- weisen und elastisch verformbar sein. Denkbar ist hierzu die Verwendung eines Metallstreifens oder einer Kunststofffolie . Hierdurch kann das Plektron 1 so gehalten werden, dass das Einzelplektron 5 zwischen Daumen und Zeigefinger und das Einzel- plektron 3 zwischen Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand zu liegen kommt und das Verbindungselement 7 über die Oberseite oder Unterseite des Zeigefingers verläuft, -somit etwa U-förmig gebogen ist. Für ein Halten mit der linken Hand sind die Einzelplektrons zu vertauschen. Die Einzelplektrons 3, 5 befinden sich also im Wesentlichen parallel zueinander. Das elastisch verformbare Verbindungselement 7 kann auch um die Fingerkuppe des Zeigefingers gelegt werden und als Positionierhilfe der Einzelplektrons 3, 5 zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger dienen. Eine erste Anreißkante 11
und eine zweite Anreißkante 13 sind dabei so zu positionieren, dass sie von der gekrümmten Hand aus gesehen nach außen zeigen. Die Anreißkanten 11, 13 können also durch eine Bewegung der Hand gezielt an Saiten eines Instruments, wodurch diese zum Erklingen gebracht werden, vorbeigeführt werden.
Vorteilhaft ist auch, dass durch eine Bewegung des Daumens das sich zwischen Zeigefinger und Daumen befindliche Einzelplektron 5 in seiner relativen Lage verändern lässt. Das heißt die Einzelplektrons 3, 5 können in ihrer relativen Lage zueinander verändert werden, so dass diese nicht mehr parallel zueinander stehen. Dies hat mithin die Folge, dass sich der Abstand der Anreißkanten 11, 13 verändert, sich also durch eine Bewegung des Daumens variieren lässt. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn zwei Saiten zum Erzeugen eines Mehrklangs gleichzeitig zum Klingen gebracht werden sollen. Der Abstand der Anreißkanten 11, 13 kann also exakt dem Saitenabstand des jeweiligen Instruments angepasst werden, was ein gleichzeitiges Anreißen benachbarter oder auch weiter auseinanderliegender Saiten ermöglicht .
Aufgrund der veränderbaren Lage können die Einzel- plektrons 3, 5 in unterschiedlichen Winkeln zueinander und zur Spielrichtung stehen. Folglich entstehen unterschiedliche Klänge, was insbesondere das Bewirken bestimmter Rhythmusmuster, wie beispielsweise eine Betonung des ersten Taktschlages oder auch das Spielen von Fugen erleichtert und/oder ermöglicht und beim Zuhörer eine besondere Spannung erzeugt. So kann beispielsweise mit einem
der Einzelplektrons 3, 5 ein weicher Klang erzeugt werden und mit dem anderen ein härterer Klang. Möglich ist es auch, mit den Einzelplektrons 3, 5 die Saiten jeweils von einer anderen Seite anzureißen, was beispielsweise einen präzise auf zwei geschlagenen Vierteltakt ermöglicht. Beim Spielen einer Gitarre können also die Saiten mit einem der Einzelplektrons 3, 5 von unten und mit dem anderen von oben angerissen werden. Schließlich kann auch eines der Einzelplektrons 3, 5 zum Erzeugen eines präzisen Taktes und das andere zum Erzeugen eines Clusters verwendet werden.
Zu erkennen ist auch, dass bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel bei Verwendung des Plekt- rons 1 das beim Spielen gekrümmte Verbindungselement 7, in dessen Längsrichtung gesehen, im Wesentlichen parallel zur Spielrichtung geführt wird. Unter Spielrichtung versteht sich hier eine im Wesentlichen zu den Saiten eines Musikinstruments pa- rallel liegende Ebene. Das Verbindungselement 7 kann auch in Längsrichtung elastisch ausgebildet sein .
Figur 2 zeigt ein Plektron 1 mit Einzelplektrons 3, 5 und einem seitlich angebrachten Verbirrdungsele- ment 7'. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass insofern auf die Beschreibung der vorangehenden Figur verwiesen wird.
Im Vergleich zu dem vorangehenden Ausführungsbeispiel sind hier die Verbindungsmittel 9 eines Ver- bindungselements 7' seitlich an den Einzelplektrons 3, 5 angebracht. Das Verbindungselement 7' ist e-
benfalls flexibel, so dass das Plektron 1 analog dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel gegriffen werden kann. Aufgrund der seitlichen Positionierung der Verbindungsmittel 9 ergibt sich aller- dings eine veränderte Halteposition der Einzelplektrons 3,5 des Plektrons 1, so dass dieses näher an der Handwurzel zwischen den Fingern positioniert werden kann. Durch die unterschiedliche Positionierung der Verbindungsmittel 9 und auch durch die Länge des Verbindungselements 7', kann also entsprechend den Gewohnheiten des jeweiligen Spielers das Plektron 1 unterschiedlich in der Hand positioniert werden. Des Weiteren ist in diesem Ausführungsbeispiel das Verbindungsele ent 7' in Längs- richtung gesehen elastisch ausgeführt und weist biegeschlaffe Eigenschaften auf. Durch eine leichte Dehnung des Verbindungselements 7' kann also das Plektron 1 und damit die Einzelplektrons 3, 5 nochmals etwas weiter in Richtung Handwurzel zwischen den Fingern positioniert werden. Es ist also eine weitere Variabilität und ' damit Anpassmöglichkeit beim Greifen des Plektrons 1 möglich. Aufgrund der biegeschlaffen Eigenschaften passt sich das Verbindungselement 1 ' an die Form der Fingerkuppe des Zeigefingers an, was den Komfort beim Halten des Plektrons 1 erhöht*.
Gepunktet dargestellt sind verschiedene Möglichkeiten, die Verbindungsmittel 9 des Verbindungselements 7 ' auf dem Plektron 1 zu positionieren, die weitere vorteilhafte, an den jeweiligen Spieler und/oder Spielart angepasste Ausgestaltung des Plektrons 1 ermöglichen.
Das Verbindungselement 7 ' kann verschieden geformt sein, eine rutschfeste Beschichtung aufweisen, mit Kerben versehen sein und/oder haptisch wahrnehmbare Elemente aufweisen. Durch eine rutschfeste Be- Schichtung liegt das Plektron 1 beim Spielen fester in der Hand und kann so besser geführt werden. Durch Einkerbungen verschiedenster Form (abgerundet und/oder sägezahnförmig) , die symmetrisch oder a- symmetrisch an einer Längskante oder an beiden Längskanten des Verbindungselements 7' angebracht sein können, kann die Elastizität und Verformbarkeit des Verbindungselements 7' günstig beeinflusst werden, so dass sich dieses beim Halten des Plektrons 1 besser an die Kontur der Finger anpasst. Die Einkerbungen sind auch beim Halten und damit beim Spielen fühlbar, was ein gezieltes Anschlagen der Saiten positiv unterstützt. Ferner ist es denkbar, das Verbindungselement 7 ' abweichend von einer rechteckigen Form im Bereich einer oder beider Längskanten gekrümmt, konkav oder auch konvex auszuführen, was ebenfalls eine bessere Ergonomie des Plektrons 1 bewirken kann.
Figur 3 zeigt ein Plektron 1 mit zwei Einzelplektrons 3, 5 und einem Verbindungselement 1 ' ' . Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass insofern auf die Beschreibung der vorangehenden Figuren verwiesen wird.
Verbindungsmittel 9' des Plektrons 1 sind in diesem Ausführungsbeispiel auf der den Anreißkanten 11, 13 entgegengesetzten Seite der Einzelplektrons 3, 5 angebracht. Die Verbindungsmittel 9' der Einzelplektrons 3, 5 weisen Bohrungen 15 auf, durch die
das Verbindungselement 1 ' ' geführt ist. Das Verbindungselement 1 ' ' ist ringförmig und kann Schnur, Kordel, Schlauch, Stoffband, Draht und/oder Gummischnur umfassen. Es ist also denkbar als Einzel- plektrons 3, 5 handelsübliche Plektrons zu verwenden, diese mit den Bohrungen 15 zu versehen und durch Einfädeln des Verbindungsmittels 1 ' ' zu verbinden. Anschließend muss lediglich der Ring des Verbindungselemehts 1 ' ' geschlossen werden, was durch eine beliebige Verbindung, beispielsweise durch eine Verknotung, geschehen kann.
Das Plektron 1 wird analog den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen gehalten, mit dem Unterschied, dass das Verbindungselement 1 ' ' nicht auf der Fingerkuppe des Zeigefingers, sondern auf der Fingerinnenfläche zu liegen kommt. Die Möglichkeit des Spielers auf den Abstand der Anreißkanten 11, 13 durch : eine Bewegung des Daumens Einfluss zu nehmen gilt hier, insbesondere bei der Verwendung einer Gummischnur als Verbindungselement 1 ' ' , analog. Möglich ist es auch, den durch das Verbindungselement 1 ' ' gebildeten Ring über den Zeigefinger zu ziehen. Die Ringebene steht dann im Wesentlichen senkrecht zur Spielebene.
Im Übrigen ist es auch möglich, die Verbindungsmittel des Plektrons sowie gegebenenfalls die dazugehörigen Bohrungen frei auf den Einzelplektrons zu positionieren und auch verschiedenste Verbindungsmittel mit verschiedensten Verbindungselementen und Positionen der Verbindungsmittel zu kombinieren. Anstelle von Bohrungen können auch Stanzungen, beispielsweise Schlitze oder beliebig geformte Ausneh-
mungen, in die die jeweiligen Verbindungsmittel eingreifen, vorgesehen sein. Dies kann einen besseren Verdrehschutz des Verbindungsmittels gegenüber den Einzelplektrons bewirken, was insgesamt die Stabilität des Plektrons erhöht.
Unterschiedliche Verbindungselemente erzeugen ver- schiedene, fühlbare Rückkopplungen beim Spieler. Mithin sind die Plektrons, durch die Wahl des Verbindungsmittels, an individuelle Neigungen des Spielers und auch an verschiedene Musikstücke/- richtungen anpassbar.
Ferner ist es möglich, die Form des Plektrons und damit die Form der Einzelplektrons frei zu variieren. Es können auch unterschiedlich geformte Ein- zelplektrons miteinander kombiniert werden. Wichtig ist dabei lediglich, dass das Plektron mehr als eine Anreißkante aufweist und/oder diese Anreißkanten durch den Spieler in ihrer relativen räumlichen Lage zueinander variiert werden können.
Denkbar ist es schließlich auch, mehr' als zwei Einzelplektrons mittels der hier beschriebenen Verbindungselemente zu koppeln, so dass leicht auch mehr als zwei Saiten angerissen werden können.