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Die Erfindung betrifft ein Musikinstrument.
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Musikinstrumente der in Rede stehenden Art weisen generell einen von Wänden umschlossenen Resonanzkörper auf.
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Ein erstes derartiges Musikinstrument ist als Gitarre, insbesondere als Akustikgitarre ausgebildet. Der Resonanzkörper dieser Gitarre ist von einer Wandung aus Holz umgeben.
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Weiterhin kann das Musikinstrument als Percussionsinstrument, insbesondere als Trommel oder Cajon ausgebildet sein.
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Eine Cajon ist aus der deutschen Gebrauchsmusteranmeldung
DE 20 2005 019 423 U1 bekannt. Diese Cajon weist ein vorzugsweise aus Holz bestehendes Gehäuse auf, wobei ein Teil des Gehäuses einen Korpus mit einer frontseitigen Öffnung ausbildet und ein zweites Teil eine Frontwand ist, die eine Schlagfläche bildet und welche die Öffnung des Korpus verschließt. Das Gehäuse besteht aus Holz oder auch aus Kunststoff.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Funktionalität von Musikinstrumenten der eingangs genannten Art mit möglichst geringem Aufwand zu erweitern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft ein Musikinstrument mit einem von Wänden umschlossenen Resonanzkörper. An der Außenseite des Resonanzkörpers ist wenigstens ein flächiges Klangelement mittels eines Klettverschlusses so fixiert, dass ein freies Ende des Klangelements über den Bereich des Klettverschlusses hervorsteht und in Abstand zu einer Wand liegt. Der Klettverschluss bildet eine gelenkige Lagerung für das Klangelement aus, so dass zu einer Klangerzeugung das freie Ende des Klangelements gegen die Wand führbar ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Klangelement kann die Funktionalität des Musikinstruments auf einfache Weise erheblich erweitert werden.
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Die das Musikinstrument bespielende Person kann mit dem Klangelement einen zusätzlichen Klangeffekt erzielen. Hierzu schlägt die Person auf die Oberseite des Klangelements, wodurch das freie Ende des Klangelements gegen die Wand geführt wird, wodurch ein entsprechender Klang erzeugt wird. Das Klangelement bildet somit ein Percussionselement, das zusätzlich zum standardmäßigen Bespielen des Musikinstruments genutzt werden kann.
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Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass das erfindungsgemäße Klangelement mittels eines Klettverschlusses an der Außenseite des Resonanzkörpers befestigt ist. Daraus ergibt sich als erster Vorteil, dass das Klangelement ohne Eingriffe in die den Resonanzkörper begrenzenden Wände an diesen befestigt werden kann. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Klettverschlüsse reversibel lösbar sind. Damit kann bei Bedarf das Klangelement durch ein anderes Klangelement ausgetauscht werden, wodurch die Klangerzeugung entsprechend variiert werden kann. Insbesondere können Klangelemente unterschiedlicher Größe und Form am Musikinstrument befestigt werden. Weiterhin kann auch die Orientierung des Klangelements an der jeweiligen Wand variiert werden, wobei auch dadurch die Klangerzeugung variiert werden kann.
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Vorteilhaft sind dabei zur Ausbildung der Klettverschlüsse an einem Ende des Klangelements ein erstes Klettband und an der Wand oder an einem an die Wand angrenzenden Element ein zweites Klettband befestigt.
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Dabei sind die Klettbänder durch Klebeverbindungen befestigt.
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Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass mit dem Klettverschluss eine gelenkige Verbindung zwischen dem Klangelement und der Wand des Musikinstruments bereitgestellt wird. Dies beruht auf den elastischen Eigenschaften der Komponenten der Klettverschlüsse, insbesondere den Klettbändern am Klangelement und an der Wand des Musikinstruments. Weiterhin ist es für die Funktion des Klangelements wesentlich, dass ein freies Ende des Klangelements über die Klettverschlüsse hervorsteht, wodurch ein Gelenkarm gebildet wird. Schlägt somit eine Person gegen die Oberseite des freien Endes des Klangelements, so wird das freie Ende des Klangelements gegen die Wand des Musikinstruments geführt und federt aufgrund der elastischen Eigenschaften der Klettverschlüsse wieder in eine Ausgangsposition zurück. Die Klettverschlüsse bilden dabei eine stabile Gelenkverbindung aus, so dass die Person das Klangelement nahezu beliebig oft betätigen kann.
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Die Funktionalität des Musikinstruments kann dadurch noch erweitert werden, dass an der Außenseite des Resonanzkörpers mehrere Klangelemente vorgesehen sind, die Klangvielfalt dadurch noch erhöht werden kann, dass die Klangelemente am Resonanzkörper unterschiedliche Größen aufweisen.
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Für einen guten Klang bei Betätigen der Klangelemente ist es Wesentlich, dass die Klangelemente eine flächige Bauform aufweisen.
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Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn das oder jedes Klangelement in Form eines flachen langgestreckten Quaders ausgebildet ist.
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Besonders vorteilhaft weist das Klangelement dabei eine konstante Dicke auf, die etwa 4 mm beträgt. Die Länge des Klangelements liegt vorteilhaft im Bereich von 6 cm bis 9 cm, die Breite des Klangelements liegt vorteilhaft im Bereich zwischen 17 mm und 30 mm.
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Anstelle einer Quaderform kann das Klangelement auch andere flächige Geometrien aufweisen. Beispielsweise kann das Klangelement löffelförmig ausgebildet sein. Weiterhin kann das Klangelement auch Strukturierungen, beispielsweise in Form von Aussparungen, aufweisen.
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Das oder die Klangelemente können prinzipiell aus Metall bestehen. Besonders vorteilhaft bestehen die Klangelemente aus Hartholz, wobei hierzu insbesondere hochwertige Harthölzer zum Einsatz kommen.
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Gemäß einer ersten Variante der Erfindung ist das Musikinstrument eine Gitarre, insbesondere eine Akustik-Gitarre, deren Resonanzkörper von einer aus Holz bestehenden Wandung umgeben ist.
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Neben der Grundfunktion der Gitarre als Saiteninstrument kann durch Schlagen gegen das oder die Klangelemente ein weiterer Klangeffekt erzielt werden.
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Gemäß einer zweiten Variante der Erfindung ist das Musikinstrument eine Trommel, wobei diese eine aus Fell bestehende Wand aufweist, die eine Schlagfläche ausbildet. Das freie Ende des oder jedes Klangelements liegt in Abstand zu dieser Schlagfläche.
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Vorteilhaft sind die Klettverschlüsse für das oder ein Klangelement an einem die Schlagfläche begrenzenden Rahmenteil vorgesehen.
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Neben der Grundfunktion des Bespielens der Schlagfläche mit Händen oder Schlagstöcken wird auch hier durch Betätigen des oder der Klangelemente ein zusätzlicher Klangeffekt erzielt.
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Gemäß einer dritten Variante der Erfindung ist das Musikinstrument eine Cajon, welche ein Gehäuse mit einer Frontwand aufweist, deren Außenseite eine Schlagfläche ausbildet, wobei die Klettverschlüsse für das oder ein Klangelement auf der Schlagfläche vorgesehen ist.
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Vorteilhaft besteht die die Schlagfläche ausbildende Frontwand der Cajon aus Holz oder Kunststoff.
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Neben der Grundfunktion des Bespielens der Schlagfläche mit Händen werden auch hier durch das Betätigen des oder der Klangelemente zusätzliche Klangeffekte erzielt.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Musikinstruments in Form einer Cajon mit einem auf deren Schlagfläche befestigten Klangelement.
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2: Vergrößerte Schnittdarstellung eines Ausschnitts der Cajon mit einem Klangelement.
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3: Draufsicht auf die Unterseite des Klangelements.
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4: Draufsicht auf einen Ausschnitt der Schlagfläche der Cajon bei abgenommenem Klangelement.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Musikinstruments in Form einer Cajon 1. Die Cajon 1 weist eine im Wesentlichen quaderförmige Außenkontur auf. Dabei besteht die Cajon 1 aus einem Korpus 2 mit einer offenen Frontseite. Diese Öffnung an der Frontseite ist mit einem Wandelement in Form einer ebenen Frontwand 3 abgeschlossen. Das so ausgebildete Gehäuse der Cajon 1 umschließt einen einen Resonanzkörper bildenden Hohlraum. In der Rückwand des Korpus 2 befindet sich ein in 1 nicht sichtbares Schallloch. Der Korpus 2 und die Frontwand 3 bestehen im vorliegenden Fall aus Holz. Generell sind noch andere Werkstoffe wie Kunststoff verwendbar.
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Die Cajon 1 weist Fußteile 4 auf, mittels derer diese auf einem Untergrund aufgestellt wird. Eine Person setzt sich auf die Oberseite 5 der Cajon 1 und bespielt dann diese, indem sie ihre Hände gegen die die Schlagfläche 3a bildende Außenseite der Frontwand 3 führt.
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Zur Erhöhung der Funktionalität und Klangvielfalt der Cajon 1 ist erfindungsgemäß auf der Schlagfläche 3a ein zusätzliches Klangelement 6 befestigt. Generell können dort auch mehrere Klangelemente 6 befestigt sein.
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Das oder die Klangelemente 6 können prinzipiell aus Metall oder Kunststoff bestehen. Im vorliegenden Fall bestehen diese aus Holz.
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Das oder jedes Klangelement 6 bildet ein formstabiles, längliches und flaches Plättchen aus. Im vorliegenden Fall ist das Klangelement 6 in Form eines flachen, langgestreckten Quaders ausgebildet.
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Vorteilhaft können unterschiedliche Klangelemente 6 an der Cajon 1 zum Einsatz kommen, wobei diese einen Bausatz ausbilden. Die Längen der Klangelemente 6 variieren im Bereich zwischen 6 und 9 cm. Die Breiten der Klangelemente 6 variieren im Bereich zwischen 17 und 30 mm. Die Dicke des Klangelements 6 ist über dessen Länge konstant und beträgt etwa 4 mm.
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Die 2 bis 4 zeigen die Befestigungsmittel zur Befestigung des Klangelements 6 auf der Schlagfläche 3a der Cajon 1.
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Wie aus 2 ersichtlich, ist zur Befestigung des Klangelements 6 an der Cajon 1 ein Klettverschluss 7 vorgesehen. Zur Ausbildung der Klettverschlüsse 7 ist auf der Schlagfläche 3a der Cajon 1 ein erstes Klettband 8 befestigt (2 und 4). Im vorliegenden Fall ist das Klettband 8 mit einem Klebstoff auf der Schlagfläche 3a fixiert. Das erste Klettband 8 weist eine rechteckige Form auf. Weiterhin ist an der Unterseite des Klangelements 6 ein zweites Klettband 9 befestigt, wobei auch in diesem Fall die Befestigung mittels eines Klebstoffs erfolgt (2 und 3). Auch das zweite Klettband 9 weist eine rechteckige Form auf.
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Wie aus 3 ersichtlich, ist das zweite Klettband 9 an einem ersten längsseitigen Ende 6a des Klangelements 6 angeordnet. Das Klettband 9 erstreckt sich dabei über die gesamte Breite des Klangelements 6. Die Fläche des Klettbands 9 ist kleiner als die Hälfte der Unterseite des Klangelements 6. Das erste Klettband 8 ist flächengleich mit dem zweiten Klettband 9.
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Zur Befestigung des Klangelements 6 auf der Schlagfläche 3a brauchen lediglich die beiden Klettbänder 8, 9 mit Anpressdruck aufeinander aufgesetzt werden, wodurch die Klettverschlüsse 7 gebildet werden. Entsprechend einfach können die Klettverschlüsse 7 auch wieder gelöst werden.
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Die Klettbänder 8, 9 weisen jeweils eine homogene Dicke auf. Entsprechend der Dicken der Klettbänder 8, 9 liegt nach Ausbildung der Klettverschlüsse 7 das über die Klettverschlüsse 7 hervorstehende zweite längsseitige Ende 6b des Klangelements 6 in einem Abstand d zur Schlagfläche 3a.
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Aufgrund der elastischen Eigenschaften der Klettbänder 8, 9 bilden die Klettverschlüsse 7 eine Gelenkverbindung aus. Wird daher auf die Oberseite des Klangelements 6 im Bereich des freiliegenden längsseitigen Endes 6b eine Kraft ausgeübt, wird dieses gegen die Schlagfläche 3a geführt, ohne dass die Klettverschlüsse 7 gelöst werden. Wirkt dann keine Kraft mehr auf das freie längsseitige Ende 6b des Klangelements 6, kann dieses durch die elastischen Eigenschaften der Klettverschlüsse 7 in seine Ausgangsstellung zurückfahren.
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Damit kann das Klangelement 6 derart bespielt werden, dass eine Person mit einer Hand gegen die Oberseite des freien Endes 6b des Klangelements 6 schlägt und dieses gegen die Schlagfläche 3a führt, wodurch ein percussionsähnlicher Klang entsteht.
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Der Klang kann dadurch variiert werden, dass Klangelemente 6 unterschiedlicher Größen oder Materialien an der Schlagfläche 3a befestigt werden, wobei, wenn mehrere Klettbänder 8 an der Schlagfläche 3a befestigt sind, auch mehrere Klangelemente 6 gleichzeitig an der Schlagfläche 3a befestigt werden können.
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Weiterhin können die Klangeigenschaften auch durch unterschiedliche Orientierungen des Klangelements 6 an der Schlagfläche 3a variiert werden. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist die Längsachse in horizontaler Richtung orientiert. Da die Klettbänder 8, 9 der Klettverschlüsse 7 in unterschiedlichen Orientierungen aneinander fixiert werden können, kann das Klangelement 6 so an der Schlagfläche 3a fixiert sein, dass dessen Längsachse in einem frei wählbaren Neigungswinkel zur Horizontalen verläuft.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Cajon
- 2
- Korpus
- 3
- Frontwand
- 3a
- Schlagfläche
- 4
- Fußteil
- 5
- Oberseite
- 6
- Klangelement
- 6a
- erstes längsseitige Ende
- 6b
- zweites längsseitige Ende
- 7
- Klettverschluss
- 8
- zweites Klettband
- 9
- erstes Klettband