Flüssigkristalline Mischungen
Die Erfindung betrifft flüssigkristalline Mischungen in verdrillten und hochverdrillten nematischen Flüssigkristallanzeigen (englisch: Twisted Nematic, kurz: TN; bzw. Supertwisted Nematic, kurz: STN) mit sehr kurzen
Schaltzeiten und guten Steilheiten und Winkelabhängigkeiten sowie insbesondere deren Verwendung.
TN-Anzeigen sind bekannt, z.B. aus M. Schadt und W. Helfrich, Appl. Phys. Lett., 18, 127 (1971). STN-Anzeigen sind bekannt, z.B. aus
EP 0 131 216 B1 ; DE 34 23 993 A1 ; EP 0 098 070 A2; M. Schadt und F. Leenhouts, 17. Freiburger Arbeitstagung Flüssigkristalle (8.-10.04.87); K. Kawasaki et al., SID 87 Digest 391 (20.6); M. Schadt und F. Leenhouts, SID 87 Digest 372 (20.1); K. Katoh et al., Japanese Journal of Applied Physics, Vol. 26, No. 11 , L 1784-L 1786 (1987); F. Leenhouts et al., Appl. Phys. Lett. 50 (21), 1468 (1987); H.A. van Sprang und H.G. Koopman, J. Appl. Phys. 62 (5), 1734 (1987); T.J. Scheffer und J. Nehring, Appl. Phys. Lett. 45 (10), 1021 (1984), M. Schadt und F. Leenhouts, Appl. Phys. Lett. 50 (5), 236 (1987) und E.P. Raynes, Mol. Cryst. Liq. Cryst. Letters Vol. 4 (1 ), pp. 1 -8 (1986). Der Begriff STN umfasst hier jedes höher verdrillte Anzeigeelement mit einem Verdrillungswinkel dem Betrage nach zwischen 160° und 360°, wie beispielsweise die Anzeigeelemente nach Waters et al. (CM. Waters et al., Proc. Soc. Inf. Disp. (New York) (1985) (3rd Intern. Display Conference, Kobe, Japan), die STN-LCD's (DE OS 35 03 259), SBE-LCD's (T.J. Scheffer und J. Nehring, Appl. Phys. Lett. 45 (1984) 1021 ), OMI-LCD's (M. Schadt und F. Leenhouts, Appl. Phys. Lett. 50 (1987), 236, DST-LCD's (EP OS 0 246 842) oder BW-STN- LCD's (K. Kawasaki et al., SID 87 Digest 391 (20.6)).
Insbesondere STN-Anzeigen zeichnen sich im Vergleich zu Standard-TN- Anzeigen durch wesentlich bessere Steilheiten der elektrooptischen Kennlinie und damit verbundenen besseren Kontrastwerten sowie durch eine wesentlich geringere Winkelabhängigkeit des Kontrastes aus.
Von besonderem Interesse sind TN- und STN-Anzeigen mit sehr kurzen Schaltzeiten insbesondere auch bei tieferen Temperaturen. Zur Erzielung von kurzen Schaltzeiten wurden bisher die Rotationsviskositäten v2o der Flussigkristallmischungen optimiert unter Verwendung von meist monotropen Zusätzen mit relativ hohem Dampfdruck. Die erzielten
Schaltzeiten waren jedoch nicht für jede Anwendung ausreichend.
Zur Erzielung einer steilen elektrooptischen Kennlinie in den erfindungsgemäßen Anzeigen sollen die Flussigkristallmischungen relativ große Werte für das Verhältnis der elastischen Konstanten K^K-π, sowie relativ kleine Werte für Δε/εi aufweisen, wobei Δε die dielektrische Anisotropie und die dielektrische Konstante senkrecht zur Moleküllängsachse ist.
Über die Optimierung des Kontrastes und der Schaltzeiten hinaus werden an derartige Mischungen weitere wichtige Anforderungen gestellt:
1. Breites d/p-Fenster
2. Hohe chemische Dauerstabilität 3. Hoher elektrischer Widerstand
4. Geringe Frequenz- und Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung.
Die erzielten Parameterkombinationen sind bei weitem noch nicht ausreichend, insbesondere für Hochmultiplex-STN-Anzeigen (mit einer Multiplexrate im Bereich von ca. 1/400), aber auch für Mittel- und Niedermultiplex-STN- (mit Multiplexraten im Bereich von ca. 1/64 bzw. 1/16), und TN-Anzeigen. Zum Teil ist dies darauf zurückzuführen, dass die verschiedenen Anforderungen durch Materialparameter gegenläufig beeinflusst werden.
Es besteht somit immer noch ein großer Bedarf für flüssigkristalline Mischungen, insbesondere für TN- und STN-Anzeigen mit sehr kurzen Schaltzeiten bei gleichzeitig großem Arbeitstemperaturbereich, hoher Kennliniensteilheit, guter Winkelabhängigkeit des Kontrastes und niedriger Schwellenspannung, die den oben angegebenen Anforderungen gerecht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, TN- und STN-Anzeigen bereitzustellen, die die oben angegebenen Nachteile nicht oder nur in geringerem Maße und gleichzeitig kurze Schaltzeiten, insbesondere bei tiefen Temperaturen, und sehr gute Steilheiten aufweisen.
Es wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn man nematische Flussigkristallmischungen verwendet, die ein oder mehrere Verbindungen der Formel I
und ein oder mehrere Verbindungen der Formel
enthalten,
worin die einzelnen Reste folgende Bedeutungen besitzen:
R1 und R2 einen unsubstituierten, einen einfach durch CN oder CF3 oder mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit bis zu 15 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere CH2-Gruppen durch -O-, -S-, -C≡C-, -OC-O-, oder -O-CO- so ersetzt sein können, dass O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind,
Y F, Cl, halogenierter Alkyl-, Alkenyl- oder Alkoxyrest mit
1 bis 6 C-Atomen.
Die Verwendung der Verbindungen der Formeln I und II in den Mischungen für erfindungsgemäße TN- und STN-Anzeigen bewirkt
• hohe Steilheit der elektrooptischen Kennlinie
• geringe Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung und
• sehr schnelle Schaltzeiten, insbesondere bei tiefen Temperaturen. 0
Die Verbindungen der Formel I und II verkürzen insbesondere deutlich die Schaltzeiten von TN- und STN-Mischungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Steilheit und geringer Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung. 5
Weiterhin zeichnen sich die erfindungsgemäßen Mischungen durch folgende Eigenschaften aus:
- niedrige Viskosität, Q - niedrige Schwellenspannung und Operationsspannung,
- lange Lagerzeiten im Display bei tiefen Temperaturen.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Flüssigkristall-Display mit
- zwei Trägerplatten, die mit einer Umrandung eine Zelle bilden, 5
- einer in der Zelle befindlichen nematischen Flüssigkristallmischung mit positiver dielektrischer Anisotropie,
- Elektrodenschichten mit Orientierungsschichten auf den Innenseiten der Trägerplatten, 0
- einem Anstellwinkel zwischen der Längsachse der Moleküle an der Oberfläche der Trägerplatten und den Trägerplatten von 0 Grad bis 30 Grad, und
- einem Verdrillungswinkel der Flüssigkristallmischung in der Zelle von c Orientierungsschicht zu Orientierungsschicht dem Betrag nach zwischen 22,5° und 600°,
dadurch gekennzeichnet, dass es eine Flüssigkristallmischung enthält, die mindestens eine Verbindung der Formel I und mindestens eine Verbindung der Formel II enthält.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht die erfindungsgemäße Mischung aus
- einer nematischen Flüssigkristallmischung bestehend aus a) 15 - 75 Gew.% einer flüssigkristallinen Komponente A, beste-
^ Q hend aus einer oder mehreren Verbindungen mit einer dielektrischen Anisotropie von über +1,5; b) 25 - 85 Gew.% einer flüssigkristallinen Komponente B, bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen mit einer dielektrischen Anisotropie zwischen -1 ,5 und +1 ,5;
15 c) 0 - 20 Gew.% einer flüssigkristallinen Komponente D. bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen mit einer dielektrischen Anisotropie von unter -1 ,5 und d) gegebenenfalls einer optisch aktiven Komponente C in einer 20 Menge, dass das Verhältnis zwischen Schichtdicke (Abstand der Trägerplatten) und natürlicher Ganghöhe der chiralen nematischen Flüssigkristallmischung etwa 0,2 bis 1 ,3 beträgt,
wobei die Komponente A mindestens eine Verbindung der Formel I und 25 mindestens eine Verbindung der Formel II enthält.
Gegenstand der Erfindung sind auch entsprechende Flussigkristallmischungen zur Verwendung in TN- und STN-Anzeigen, insbesondere in mittel- und niedrigmultiplexierten STN-Anzeigen.
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Formel l umfasst insbesondere Verbindungen der Formeln 11 bis 110,
CnH2n+1-0- H - -Λ O>-Y 12
worin n 1-10 und m 1-5 bedeutet, wobei m+n < 10.
Y bedeutet in den Verbindungen der Formel I vorzugsweise F, ferner OCF3, m ist vorzugsweise 0, ferner 1 oder 2.
Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Mischungen, die wenigstens eine Verbindung der Formel 11 und/oder 14, besonders bevorzugt jeweils wenigstens eine Verbindung der Formel 11 enthalten.
In den Formeln 14, 19 und HO bedeutet der Alkenylrest bevorzugt 1 E- Alkenyl oder 3 E-Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen.
Der Anteil der Verbindungen der Formel I in den Mischungen beträgt 2,0 bis 30 Gew.%, vorzugsweise 5,0 bis 25 Gew.%, insbesondere 5,0 bis 20 Gew.%.
Zu den bevorzugten Verbindungen der Formel II zählen insbesondere die Verbindungen worin R2 Alkyl, Alkoxy, 1 E-Alkenyl oder 3E-Alkenyl bedeu- tet. Vorzugsweise bedeutet R Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n- Hexyl, n-Heptyl, Vinyl oder Alkyl.
Der Anteil der Verbindungen der Formel II in der flüssigkristallinen Mischung beträgt vorzugsweise 5-30 Gew.%, insbesondere 8-20 Gew.%.
Die Verbindungen der Formeln 11 bis HO und die Verbindungen der Formeln II mit einer dielektrischen Anisotropie von > 1 ,5 sind der oben definierten Komponente A zuzuordnen.
Die Verwendung von Verbindungen der Formeln I und II führt in den erfindungsgemäßen Flussigkristallmischungen zu besonders niedrigen Werten der Rotationsviskosität und zu TN- und STN-Anzeigen mit einer hohen Steilheit und schnellen Schaltzeiten insbesondere bei niedrigen Temperaturen.
Die Komponente A enthält neben ein oder mehreren Verbindungen der Formel l vorzugsweise eine oder mehrere Cyanoverbindungen der Formeln lila bis lllj,
L1
( H V-ChLC-H, — ( O >— CN llle
R3— < HH > —— ( < OO V >-cCOOOO—— < OO V >—-( CN Hin
worin R
3 eine der in Formel I für R
1 angegebenen Bedeutungen besitzt und L
1 bis L
4 jeweils unabhängig voneinander H oder F bedeuten. R
3 bedeutet in diesen Verbindungen besonders bevorzugt Alkyl, Alkenyl oder Alkoxy mit bis zu 8 C-Atomen.
Besonders bevorzugt sind Mischungen, die eine oder mehrere Verbindungen der Formeln lllb, lllc und Ulf, insbesondere solche, worin L1 und/oder L2 F bedeuten, enthalten. Insbesondere bevorzugt sind Verbindungen der Formeln
R° CF O- O >— CN L = H oder F
Weiterhin bevorzugt sind Verbindungen der Formel
Alkenyl — ( O >— COO — ( O )— CN m*j
F F
Alkenyl — ( O V-COO — ( O )—C m*j
F F
Alkenyl — O )— COO O )— CN
wobei Alkenyl vorzugsweise 1 E- oder 3E-Alkenyl mit bis zu 6 C-Atomen bedeutet.
Besonders bevorzugt sind hier die Verbindungen der Formeln
Die Komponente A enthält neben ein oder mehreren Verbindungen der Formel I vorzugsweise eine oder mehrere 3,4,5-Trifluorphenylverbindungen der Formeln l*A bis PH
sowie gegebenenfalls ein oder mehrere Verbindungen mit polarer Endgruppe der Formeln l**A bis l**P,
R**-< H V-CH '2WH1 '2, ( H >→ O V-F l**G
worin R* und R** eine der für R1 in Formel 1 angegebenen Bedeutungen besitzt und L3 und L4 jeweils unabhängig voneinander H oder F bedeuten. R* und R** bedeuten in diesen Verbindungen besonders bevorzugt Alkyl, Alkenyl oder Alkoxy mit bis zu 8 C-Atomen.
Die einzelnen Verbindungen der Formeln I, l*A-l*H, l**A bis l**P, II und III bzw. deren Unterformeln oder auch andere Verbindungen, die in den erfindungsgemäßen Mischungen verwendet werden können, sind entweder bekannt, oder sie können analog zu den bekannten Verbindungen hergestellt werden.
Die Verbindungen der Formel I besitzen niedrige Viskositäten, insbesondere niedrige Rotationsviskositäten, sowie niedrige Werte für das Verhältnis der elastischen Konstanten K33/Kn,und führen daher zu in den erfindungsgemäßen Anzeigen zu kurzen Schaltzeiten, während die Anwesen- heit von Verbindungen der Formel II mit hoher dielektrischer Anisotropie, insbesondere in erhöhten Konzentrationen, eine Verringerung der Schwellenspannung bewirkt.
Bevorzugte Flussigkristallmischungen enthalten eine oder mehrere Verbindungen der Komponente A, vorzugsweise in einem Anteil von 15 % bis 75 %, besonders bevorzugt von 20 % bis 65 %. Diese Verbindungen besitzen eine dielektrische Anisotropie Δε > +3, insbesondere Δε > +8, besonders bevorzugt Δε > +12.
Weitere bevorzugte Mischungen enthalten
• eine oder mehrere, insbesondere ein oder zwei bis vier, Verbindungen der Formel l,
• eine oder zwei Verbindungen der Formeln 11 ,
• eine oder mehrere, insbesondere ein oder zwei, Verbindungen der Formel II,
• eine oder mehrere, insbesondere zwei bis fünf, Verbindungen der Formel lllb, lllc, worin L1 und L2 Fluor bedeuten,
• keine Verbindung der Formel lllb, worin L und L2 H bedeuten.
Bevorzugte Flussigkristallmischungen enthalten ein oder mehrere Verbindungen der Komponente B. vorzugsweise 25 bis 85 %. Die Verbindungen der Gruppe B zeichnen sich insbesondere durch ihre niedrigen Werte für die Rotationsviskosität γ-i aus.
Die Komponente B enthält neben ein oder mehreren Verbindungen der Formel II vorzugsweise ein oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Zweiringverbindungen der folgenden Formeln IV1 bis IV9
R4— < H V- CH=CH — ( H R4' 1V9
und/oder eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Dreiringverbindungen den Formeln IV10 bis IV29,
R
4-< H >-CH
2CH — <
0 H >
~R
4' IV11
R- H o -CH2CH2" O -R" 1V15
R \ H / Λ H / CH2CH2 \ ° / R4* IV18
R ~ ^ ^ IV22
und/oder ein oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Vierringverbindungen den Formeln IV30 bis IV36
worin R4 und R4* die für R1 in Formel I angegebenen Bedeutungen haben, L H oder F bedeutet, und die 1 ,4-Phenylenringe jeweils unabhängig voneinander auch ein- oder mehrfach durch Fluor substituiert sein können.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formeln IV29 bis IV36, worin R4 Alkyl und R4* Alkyl oder Alkoxy, insbesondere Alkoxy, jeweils mit 1 bis 7 C-Atomen, bedeutet. Ferner bevorzugt sind Verbindungen der Formel IV28 und IV34, worin L F bedeutet.
R4 und R4* in den Verbindungen der Formeln IV1 bis IV36 bedeuten besonders bevorzugt geradkettiges Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 12 C- Atomen.
Bevorzugte Flussigkristallmischungen enthalten ein, zwei, drei oder vier Verbindungen der Formeln IV27 und/oder IV28.
Bevorzugte Verbindungen der Formel IV27 sind
Insbesondere bevorzugt sind erfindungsgemäße Mischungen, die mindestens eine Verbindung der Formel IV 35 enthalten, vorzugsweise beträgt der Anteil der Vierkerner in der Mischung mindestens 8 Gew.-%. Insbesondere bevorzugt sind Mischungen, die zwei, drei oder mehr Homologen der Formel IV 35 enthalten. In der Formel IV 35 bedeuten R
4 und R
4' vorzugsweise geradkettiges Alkyl.
Vorzugsweise enthalten erfindungsgemäße Mischungen mindestens eine Verbindung der Formeln IV27a, IV27b und/oder IV27c. Insbesondere enthalten die Mischungen mindestens zwei Verbindungen der Formeln lV27a bis IV27c.
Die flüssigkristallinen Mischungen enthalten gegebenenfalls eine optisch aktive Komponente C in einer Menge, dass das Verhältnis zwischen Schichtdicke (Abstand der Trägerplatten) und natürlicher Ganghöhe der chiralen nematischen Flüssigkristallmischung größer 0,2 ist. Für die Komponente stehen dem Fachmann eine Vielzahl, zum Teil kommerziell erhältlicher chiraler Dotierstoffe zur Verfügung z.B. wie Cholesterylnona- noat (CN), S-811 S-1011 , S-2011 der Merck KGaA, Darmstadt und CB15 (BDH, Poole, UK). Die Wahl der Dotierstoffe ist an sich nicht kritisch.
Der Anteil der Verbindungen der Komponente C beträgt vorzugsweise 0 bis 10 %, insbesondere 0 bis 5 %, besonders bevorzugt 0 bis 3 %.
Die erfindungsgemäßen Mischungen können auch gegebenenfalls bis zu 20 % einer oder mehrerer Verbindungen mit einer dielektrischen Anisotropie von weniger als -2 (Komponente D) enthalten.
Falls die Mischungen Verbindungen der Komponente D enthalten, so sind dies vorzugsweise eine oder mehrere Verbindungen mit dem Strukturelement 2,3-Difluor-1 ,4-phenylen, z.B. Verbindungen gemäß
DE-OS 38 07 801 , 38 07 861 , 38 07 863, 38 07 864 oder 38 07 908. Besonders bevorzugt sind Tolane mit diesem Strukturelement gemäß der Internationalen Patentanmeldung PCT/DE 88/00133.
Weitere bekannte Verbindungen der Komponente D sind z.B. Derivate der 2,3-Dicyanhydrochinone oder Cyclohexanderivate mit dem Struktur-
element
gemäß DE-OS 32 31 707 bzw. DE-OS 34 07 013.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen keine Verbindungen der Komponente D.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf erfindungsgemäßen Flussigkristallmischungen, welche
- zusätzlich eine oder mehrere, besonders bevorzugt eine, zwei oder drei, heterocyclische Verbindungen der Formel Va und/oder Vb enthalten
worin
R5 und R6 unabhängig voneinander Alkyl mit 1 bis 7 C-Atomen, und
Y6 F oder Cl
bedeuten,
Der Anteil der Verbindungen aus der Gruppe enthaltend Va und Vb ist vorzugsweise 2 bis 35 %, insbesondere 5 bis 20 %.
- zusätzlich eine oder mehrere, besonders bevorzugt eine, zwei oder drei, Tolan-Verbindungen der Formeln T1a bis T1d und/oder T2a bis T2c enthalten,
CXH2X+1— ( O V- { O ) = ( O θ-CyH2y+1 T1 d
worin R
7 und R
8 die unabhängig voneinander, die für R
1 angegebene Bedeutung besitzen und x und y jeweils 1 bis 10 bedeuten, wobei x + y ≤10 und Z 1-5 bedeutet.
Der Anteil der Verbindungen aus der Gruppe enthaltend T2a und T2b ist vorzugsweise 0 bis 20 %, insbesondere 0 bis 12 %. Der Anteil der Verbindungen aus der Gruppe enthaltend T1a bis T1d ist vorzugsweise 0 bis 30 %, insbesondere 0 bis 20 %.
Der Ausdruck "Alkenyl" in der Bedeutung von R1, R2, R4, R4\ R5, R6, R7 und R8 umfasst geradkettige und verzweigte Alkenylgruppen, insbesondere die geradkettigen Gruppen. Besonders bevorzugte Alkenylgruppen sind C2-C7-1 E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl, C5-C7-4-Alkenyl, C6-C7-5-Alkenyl, und C7-6-Alkenyl, insbesondere C2-C7-1 E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl und C5-C7-4-Alkenyl.
Beispiele bevorzugter Alkenylgruppen sind Vinyl, 1 E-Propenyl, 1 E-Butenyl, 1 E-Pentenyl, 1 E-Hexenyl, 1 E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl, 6-Heptenyl und dergleichen. Gruppen mit bis zu 5
Kohlenstoffatomen sind im allgemeinen bevorzugt.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen enthalten die Mischungen
- eine oder mehrere Verbindungen der folgenden Formeln
g worin R4, R4* und L die oben angegebenen Bedeutungen und L in
Formel 1V25 besonders bevorzugt F bedeutet. Der Anteil dieser Verbindungen in den Flussigkristallmischungen liegt vorzugsweise bei 10 bis 45 %, insbesondere bei 15 bis 40 %,
^ Q - wenigstens zwei Verbindungen der Formel lllc, und gegebenenfalls zusätzlich wenigstens eine Verbindung der Formel lllb, worin L1 und L2 F bedeuten. Der Anteil dieser Verbindungen in den Flussigkristallmischungen liegt vorzugsweise bei 7 bis 50 %, insbesondere bei 10 bis 40 %;
15 wenigstens eine Verbindung der Formeln Via bis Vle,
worin R und R
6 jeweils unabhängig voneinander H, CH
3, C
2H
5 oder n-C
3H
7 und Alkyl eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 7 C-Atomen bedeuten, vorzugsweise n-Propyl und n-Pentyl, besonders bevorzugt
35 jeweils wenigstens eine Verbindung der Formel Via und/oder Vlb,
worin Alkenyl eine Alkenylgruppe mit 2 bis 7 C-Atomen, Alkyl eine A Allkkyyllggrruupppe mit 1 bis 7 C-Atomen und RE H, CH3, C2H5 oder n-C3H7 bedeutet
Die erfindungsgemäßen Mischungen zeichnen sich insbesondere beim Einsatz in TN- und STN-Anzeigen mit hohen Schichtdicken durch sehr niedrige Summenschaitzeiten aus (tges = ton + toff).
Die in den erfindungsgemäßen TN- und STN-Zellen verwendeten Flussigkristallmischungen sind dielektrisch positiv mit Δε > 1. Besonders bevorzugt sind Flussigkristallmischungen mit Δε > 3, insbesondere mit Δε > 5.
Die erfindungsgemäßen Flussigkristallmischungen weisen günstige Werte für die Schwellenspannung V10/o/2o und für die Rotationsviskosität γ1 auf. Ist der Wert für den optischen Wegunterschied d • Δn vorgegeben, wird der Wert für die Schichtdicke d durch die optische Anisotropie Δn bestimmt. Insbesondere bei relativ hohen Werten für d • Δn ist i.a. die Verwendung erfindungsgemäßer Flussigkristallmischungen mit einem relativ hohen
Wert für die optische Anisotropie bevorzugt, da dann der Wert für d relativ klein gewählt werden kann, was zu günstigeren Werten für die Schaltzeiten führt. Aber auch solche erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen, die erfindungsgemäße Flussigkristallmischungen mit kleineren Werten für Δn enthalten, sind durch vorteilhafte Werte für die Schaltzeiten gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäßen Flussigkristallmischungen sind weiter durch vorteilhafte Werte für die Steilheit der elektrooptischen Kennlinie gekenn- zeichnet, und können insbesondere bei Temperaturen über 20 °C mit
hohen Multiplexraten betrieben werden. Darüber hinaus weisen die erfindungsgemäßen Flussigkristallmischungen eine hohe Stabilität und günstige Werte für den elektrischen Widerstand und die Frequenzabhängigkeit der Schwellenspannung auf. Die erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen weisen einen großen Arbeitstemperaturbereich und eine gute Winkelabhängigkeit des Kontrastes auf.
Der Aufbau der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Anzeigeelemente aus Polarisatoren, Elektrodengrundplatten und Elektroden mit einer solchen Oberflächenbehandlung, dass die Vorzugsorientierung (Direktor) der jeweils daran angrenzenden Flüssigkristall-Moleküle von der einen zur anderen Elektrode gewöhnlich um betragsmäßig 160° bis 720° gegeneinander verdreht ist, entspricht der für derartige Anzeigeelemente üblichen Bauweise. Dabei ist der Begriff der üblichen Bauweise hier weit gefasst und umfasst auch alle Abwandlungen und Modifikationen der TN- und STN- Zelle, insbesondere auch Matrix-Anzeigeelemente sowie die zusätzliche Magnete enthaltenden Anzeigeelemente.
Der Oberflächentiltwinkel an den beiden Trägerplatten kann gleich oder verschieden sein. Gleiche Tiltwinkel sind bevorzugt. Bevorzugte TN- Anzeigen weisen Anstellwinkel zwischen der Längsachse der Moleküle an der Oberfläche der Trägerplatten und den Trägerplatten von 0° bis 7°, vorzugsweise 0,01 ° bis 5°, insbesondere 0,1 bis 2° auf. In den STN- Anzeigen ist der Anstellwinkel bei 1° bis 30°, vorzugsweise bei 1° bis 12° und insbesondere bei 3° bis 10°.
Der Verdrillungswinkel der TN-Mischung in der Zelle liegt dem Betrag nach zwischen 22,5° und 170°, vorzugsweise zwischen 45° und 130° und insbesondere zwischen 80° und 115°. Der Verdrillungswinkel der STN- Mischung in der Zelle von Orientierungsschicht zu Orientierungschicht liegt dem Betrag nach zwischen 100° und 600°, vorzugsweise zwischen 170° und 300° und insbesondere zwischen 180° und 270°.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendbaren Flüssigkristall- mischungen erfolgt in an sich üblicher Weise. In der Regel wird die gewünschte Menge der in geringerer Menge verwendeten Komponenten in
der den Hauptbestandteil ausmachenden Komponenten gelöst, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur. Es ist auch möglich, Lösungen der Komponenten in einem organischen Lösungsmittel, z.B. in Aceton, Chloroform oder Methanol, zu mischen und das Lösungsmittel nach Durchmischung wieder zu entfernen, beispielsweise durch Destillation.
Die Dielektrika können auch weitere, dem Fachmann bekannte und in der Literatur beschriebene Zusätze enthalten. Beispielsweise können 0-15 % pleochroitische Farbstoffe zugesetzt werden.
In der vorliegenden Anmeldung und in den folgenden Beispielen sind die Strukturen der Flüssigkristallverbindungen durch Acronyme angegeben, wobei die Transformation in chemische Formeln gemäß folgender Tabellen A und B erfolgt. Alle Reste CnH2n+1 und CmH2rrι+1 sind geradkettige Alkylreste mit n bzw. m C-Atomen. Die Alkenylreste weisen die transKonfiguration auf. Die Codierung gemäß Tabelle B versteht sich von selbst. In Tabelle A ist nur das Acronym für den Grundkörper angegeben. Im Einzelfall folgt getrennt vom Acronym für den Grundkörper mit einem Strich der in der untenstehenden Tabelle angegebene Code für die Substituenten R1 , R2, L1 , L2 und L3.
Die TN- und STN-Displays enthalten vorzugsweise flüssigkristalline Mischungen, die sich aus ein oder mehreren Verbindungen aus den Tabellen A und B zusammensetzen.
R2, L1, L2, L3 nm CnH2n+ι CmH2m+ι H H H nOm OCnH2n+t CmH2m+1 H H H nO.m CnH2n+ι OCrnH2m+ H H H n CnH2n+ι CN H H H nN.F CnH n+ι CN H H F nN.F.F CnH2n+ι CN H F F nF CnH2n+ι F H H H nOF OCnH2n+1 F H H H nF.F CnH2n+ι F H H F nmF CnH2n+1 CmH2m+ι F H H nOCF3 CnH2n+ι OCF3 H H H n-Vm CnH2n+ι -CH=CH-CrnH2m+ι H H H nV-Vm CnH n+ι-CH=CH- -CH=CH-CmH2m+ι H H H
Tabelle A: (L1, L2, L3 = H oder F)
L1 L2
R1 H O -C≡C- -R R' O -c≡c- Rz
CPTP PTP
ECCP EPCH
CP ME
HP PCH
CECP
Tabelle B:
CBC-nmF
CP-nmF
CCZU-n-F CCP-nF.F.F
CC-nV-Vm CC-n-V
CCP-Vn-m CCG-V-F
PYP-nm PTP-n(O)m
CPTP-n(O)m
CDU-n-F
PPTUI-n-m
PCH-nN.F.F PZU-V2-N
P-V-Om
CVCP-1V-Om CC-n-V1
CVCP-V-m
CCQU-n-F
CQU-n-N
PQU-n-N
GPTU-n-F
Tabelle C:
In der Tabelle C werden mögliche Dotierstoffe angegeben, die in der Regel den erfindungsgemäßen Mischungen zugesetzt werden.
C 15 CB 15
CM 21
R/S-811
CM 44
CM 45 CM 47
R/S-3011
R/S-2011
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen. Es bedeutet
Klp. Klärpunkt (Phasenübergangstemperatur nematisch-isotrop),
S-N Phasenübergangs-Temperatur smektisch-nematisch,
Visk. Fließviskosität (mm2/s, soweit nicht anders angegeben, bei 20 °C),
Δn optische Anisotropie (589 nm, 20 °C),
Δε dielektrische Anisotropie (1 kHz, 20 °C), steep Kennliniensteilheit = (V90/Vι0 - 1 ) " 100 [%]
V10 Schwellenspannung = charakteristische Spannung bei einem relativen Kontrast von 10 %,
Vgo charakteristische Spannung bei einem relativen Kontrast von 90 %,
tave (mittlere Schaltzeit),
2 ton Zeit vom Einschalten bis zur Erreichung von 90 % des maximalen
Kontrastes, toff Zeit vom Ausschalten bis zur Erreichung von 10 % des maximalen
Kontrastes, Mux Multiplexrate,
tstore Tieftemperatur-Lagerstabilität in Stunden (- 20 °C, - 30 °C, - 40 °C)
Vor- und nachstehend sind alle Temperaturen in °C angegeben. Die Prozentzahlen sind Gewichtsprozente. Alle Werte beziehen sich auf 20 °C, soweit nicht anders angegeben. Die Ansteuerung der Anzeigen erfolgt, soweit nicht anders angegeben, nicht multiplexiert. Die Verdrillung (twist) beträgt 240 °, soweit nicht anders angegeben.
Beispiele
Beispiel 1 (HTN)
PCH-3N.F.F 12,5 % Klärpunkt [°C]: 68,0
ME2N.F 5,0 % Δn [589 nm; 20 °C]: 0,1036
ME3N.F 5,0 % d • Δn [μm]: 0,5
ME4N.F 10,0 % Verdrillung [°]: 90
ME5N.F 14,0 % V10 [V]: 0,68
CCP-2F.F.F 10,0 % V5o [V]: 0,85
CCP-3F.F.F 10,0 % V90 M: 1 ,10
CCP-5F.F.F 6,0 % V90/10- 1 ,618
CCG-V-F 4,0 %
CH-45 3,5 %
CH-33 3,0 %
CH-35 3,0 %
CCPC-33 3,0 %
CCPC-34 3,0 %
CCPC-35 4,0 %
CC-5-V 4,0 %
o α. CM oo ω CM CNJ
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Beispiel 4 (HTN
PCH-3N.F.F 11 ,0 % Klärpunkt [°C]: 73,5
ME2N.F 5,0 % Δn [589 nm; 20 °C]: 0,1052
ME3N.F 5,0 %
ME4N.F 10,0 %
ME5N.F 14,0 %
CCP-2F.F.F 10,0 %
CCP-3F.F.F 10,0 %
CCP-5F.F.F 6,0 %
CCG-V-F 4,0 %
CH-45 4,0 %
CH-33 3,0 %
CH-35 3,0 %
CCPC-33 3,0 %
CCPC-34 4,0 %
CCPC-35 4,0 %
CC-5-V 4,0 %
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